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„Im Allgemeinen wird die Wohnqualität am<br />
Grünanger durch die Bewohnerinnen als<br />
sehr hoch eingeschätzt, vor allem bedingt<br />
durch die ausreichende Infrastruktur, die Innenstadtnähe<br />
und das Vorhandensein von<br />
Grünraum, z.B. Gärten rund um die Baracken.<br />
Deutlich wurde vor allem die soziale<br />
Funktion der Gärten, die einerseits Privatsphäre<br />
bzw. Gelegenheit zum Zurückziehen<br />
gewährleisten, andererseits auch genügend<br />
Raum zur Kommunikation bieten.<br />
Von vielen Bewohnern werden schwerwiegende<br />
Mängel an der Bausubstanz beschrieben,<br />
die sich gesundheitsschädigend<br />
(Kälte/ Schimmel) auswirken können. Weiters<br />
wird von vielen die mangelnde Behördentransparenz<br />
in Bezug auf Sanierungsarbeiten<br />
oder Wohnungsvergabe erwähnt.<br />
Positive Erwähnung fi ndet jedoch der unbürokratische<br />
Zugang zu den MitarbeiterInnen<br />
des Wohnungsamtes bzw. zum Stadtrat für<br />
Wohnungsangelegenheiten - ihm wird auch<br />
eine gewisse Bürgernähe attestiert“.<br />
Seit der Bestand des Grünangers gesichert<br />
ist, liegt ein wesentliches Ziel der Arbeit<br />
des Round-Table Grünanger in der Sanierung<br />
der Bausubstanz, einer koordinierten<br />
Neubesiedlung der neuen Häuser, der allgemeinen<br />
Verbesserung der Wohn- und<br />
Lebensqualität, sowie die Herstellung von<br />
tragfähigen sozialen Strukturen zwischen<br />
Bewohnern, Helfersystemen und umliegenden<br />
Siedlungen. Erreicht werden soll auch<br />
die Einbettung bzw. Integration des Grünangers<br />
in den Bezirk.<br />
<strong>SMZ</strong> INFO DEZEMBER 2008<br />
Sowohl die BewohnerInnen als auch SozialbetreuerInnen<br />
bemerken einen Rückgang<br />
von Konfl ikten und heben ein allgemeines<br />
Klima der Toleranz, sowie ausgeprägte soziale<br />
Netzwerke am Grünanger positiv hervor.<br />
Im Sommer 2007 kam es im Rahmen der<br />
Gesundheitsplattform <strong>Liebenau</strong> und der<br />
Vorstellung des „Leitbildes gesundes <strong>Liebenau</strong>“<br />
zu einem wichtigen Beschluss, der von<br />
allen Parteien im Bezirk Zustimmung erhielt<br />
und in den Zielen des „Leitbildes gesundes<br />
<strong>Liebenau</strong>“ festgeschrieben wurde:<br />
Die Eigenheiten und die Nischenfunktion<br />
des Grünanger-Gebietes sollen erhalten<br />
werden,<br />
• Förderung von sich gegenseitig unterstützenden<br />
Gemeinschaften, z.B durch<br />
Nachbarschaftshilfe ,<br />
• Errichtung eines „Billigladens“ für Menschen<br />
mit niedrigem Einkommen,<br />
• Schaffung von Wohnumgebungen, die<br />
ausreichende und leicht erreichbare Erholungsfl<br />
ächen und Treffpunkte bieten,<br />
um die soziale Isolation zu durchdringen<br />
• der Gefahr der Zersiedelung und Reduzierung<br />
von Grünräumen so weit wie<br />
möglich entgegen wirken.<br />
Der Bestand des Grünangers als schönes<br />
Wohngebiet für Menschen mit niedrigen Einkommen<br />
ist somit auch in Zukunft gesichert!<br />
Rainer Possert<br />
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