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<strong>SMZ</strong> AKTUELL !<br />
VERTRETUNGSBEFUGNIS:<br />
MEIN VATER KANN<br />
NICHTS MEHR ALLEINE<br />
ENTSCHEIDEN!<br />
„Wie kann ich rechtlich abgesichert für meinen<br />
Vater, der auf Grund seiner fortgeschrittenen<br />
Demenzerkrankung selbst keine Entscheidungen<br />
mehr treffen kann, Dinge des<br />
Alltags regeln, auch wenn dieser vorher keine<br />
Wünsche fi xiert hat?“ Diese oder ähnlich<br />
lautende Fragen stellen sich Angehörige<br />
häufi g, wenn ein naher Verwandter erkrankt<br />
und in Folge seine alltäglichen Angelegenheiten<br />
nicht mehr korrekt durchführen kann.<br />
Hier wird eine Möglichkeit vorgestellt, die<br />
sich Vertretungsbefugnis nennt.<br />
Vertretungsbefugnis<br />
Seit kurzem ist die Beantragung einer Vertretungsbefugnis<br />
möglich, die in einer Notariatskanzlei<br />
kostenpfl ichtig festgelegt werden<br />
kann. Die ausgestellte Bestätigung wird<br />
als Nachweis für die Rechtmäßigkeit der<br />
Vertretung verwendet und kann bei den Behörden<br />
vorgelegt werden.<br />
Geltungsbereiche<br />
Eine Vertretungsbefugnis berechtigt eine<br />
bestimmte Person für den nahen Angehörigen<br />
Entscheidungen in den Bereichen<br />
• Alltagsgeschäfte (Rechnungen einzahlen,<br />
Einkäufe tätigen…)<br />
<strong>SMZ</strong> INFO DEZEMBER 2008<br />
• Pfl ege (wer eventuell notwendige Pfl ege<br />
übernimmt)<br />
• Anträge für Unterstützungen und Beihilfen<br />
(zum Beispiel Pfl egegeldantrag, Gebührenbefreiungen<br />
beantragen)<br />
• Versicherungen zu fällen<br />
Nahe Verwandte<br />
Die Möglichkeit, nahe Angehörigen zu vertreten,<br />
haben nach Nachweis Eltern, EhepartnerInnen<br />
bzw. LebensgefährtInnen (seit<br />
mind. 3 Jahren im selben Haushalt) und<br />
volljährige Kinder.<br />
Um eine Vertretungsbefugnis zu bekommen,<br />
muss ein medizinisches Zeugnis vorliegen,<br />
in dem der Verlust der Einsichts- und<br />
Urteilsfähigkeit des zu vertretenden Verwandten<br />
festgestellt wurde.<br />
Eintragung und Einspruch<br />
Eine kostenpfl ichtige Eintragung erfolgt im<br />
„Österreichischen Zentralen Vertretungsverzeichnis“.<br />
Zweifelnde oder misstrauische Verwandte<br />
können jedoch auch Einwand beim Pfl egschaftsgericht<br />
oder bei einem Notar erheben.<br />
Heike Gremsl<br />
Gerne bieten die Sozialarbeiterinnen DSA Heike Gremsl und Mag. (FH) Petra Steiner im<br />
<strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> Beratung zu diesem Thema an oder können Sie bei rechtlich komplexeren<br />
Fragestellungen zu einer Rechtsberatung vermitteln.<br />
Kontakt unter 0316/42 8161 oder 0664/3438381