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Staatsschuldenkrise zwang<br />
Portugal in die Knie und brachte<br />
den Währungsraum an seine Grenzen<br />
Die sich eintrübenden Konjunkturaussichten, eine zunehmend<br />
aussichtslos erscheinende Verschuldungslage<br />
Griechenlands sowie des gesamten Währungsraumes<br />
und das Risiko eines Überspringens der Staatsschuldenkrise<br />
auf den europäischen Finanzsektor ließen die<br />
Verunsicherung an den Märkten in der zweiten Jahreshälfte<br />
steigen. Vor diesem Hintergrund verschlechterten<br />
sich auch die Refinanzierungsbedingungen Italiens<br />
und Spaniens. Die zahlreichen Gipfel der Europäischen<br />
Union konnten jeweils nur kurzfristig etwas<br />
zur Entspannung der Lage beitragen. Das Gleiche galt<br />
auch für die Staatsanleihenaufkäufe der EZB am Sekundärmarkt.<br />
Immer wieder belasteten Verwarnungen<br />
und Bonitätsherabstufungen vornehmlich der GIIPS-<br />
Staaten (Griechenland, Italien, Irland, Portugal und<br />
Spanien) durch die weltweit führenden Ratingagenturen<br />
die Glaubwürdigkeit dieser Länder als potente<br />
Schuldner. Die unter Druck geratenen Euro-Staaten<br />
reagierten mit der Implementierung umfassender<br />
Sparprogramme, um die eigenen öffentlichen Finanzen<br />
wieder auf den Pfad der Tugend zurückzubringen.<br />
Selbst französische Staatspapiere mussten zum Jahresende<br />
hin deutliche Risikoaufschläge gegenüber Bundesanleihen<br />
hinnehmen. Bundesanleihen waren bei<br />
Investoren als sicherer Hafen gefragt.<br />
Nach fulminantem Jahresauftakt<br />
wertete der Euro ab<br />
Gestiegene Zinserwartungen sowie Konjunkturhoffnungen<br />
im Währungsraum bescherten der europäischen<br />
Gemeinschaftswährung einen starken Jahresauftakt.<br />
Der Euro-Dollar-Kurs folgte in dieser Phase einem<br />
deutlichen Aufwärtstrend. In der Spitze erreichte<br />
der Euro 1,48 US-Dollar. Den selbstbewussten Auftakt<br />
beendete der Euro im Mai <strong>2011</strong>, als anhaltende<br />
Diskussionen um die Umschuldung Griechenlands<br />
das Vertrauen der Händler in die<br />
Stabilität des Währungsraumes zunehmend<br />
belasteten. Vor dem Hintergrund sich verdichtender<br />
Zinssenkungserwartungen für<br />
den Euro-Raum vollzog der Euro im September<br />
eine scharfe Abwärtsbewegung. Innerhalb<br />
weniger Wochen sackte der Euro-Dollar-<br />
Kurs um über 10 US-Cent auf 1,32 US-Dollar<br />
ab. Zum Jahresultimo notierte der Euro-Dollar-Kurs<br />
bei 1,29 US-Dollar, was einem Jahresrückgang<br />
von etwas mehr als 4 US-Cent<br />
entspricht.<br />
Einer guten DAX-Performance<br />
im ersten Halbjahr folgten<br />
deutliche Kursverluste<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> war für den DAX unterm<br />
Strich kein erfolgreiches Jahr, auch wenn der<br />
deutsche Leitindex in der ersten Jahreshälfte<br />
noch eine ausgeglichene Bilanz aufzuweisen<br />
hatte. So erreichte der DAX im Februar zwischenzeitlich<br />
ein 3-Jahres-Hoch. Erst Ende<br />
Juli kam es am DAX zu einer äußerst scharfen<br />
Kurskorrektur. Der deutsche Leitindex verlor<br />
innerhalb von zwei Wochen knapp ein Viertel<br />
seines Wertes. Die Furcht der Anleger vor<br />
einer weltweiten Rezession an den Aktienmärkten<br />
entlud sich. Insbesondere Finanzinstitute<br />
realisierten in <strong>2011</strong> deutliche Kursverluste.<br />
Die griechische Schuldentragödie hielt<br />
dabei in besonderer Weise die europäischen<br />
Aktienmärkte in Atem. Zum Jahresultimo lag<br />
der DAX bei einem Stand von 5.898 Punkten,<br />
was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt<br />
von 15 Prozent entspricht.<br />
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