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Ausgabe B, Kreuztal, Hilchenbach, Netphen (7.83 MB)

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In stiller Trauer.<br />

Stets mit den Füßen voraus<br />

Einst halfen Bräuche und Rituale beim Umgang mit dem Tod<br />

Am 2. November ist Allerseelen,<br />

das katholische Fest zum<br />

Gedächtnis an die Verstorbenen.<br />

Es wurde 998 n. Chr.<br />

durch Abt Odilo von Cluny<br />

eingeführt und verbreitete sich<br />

rasch. „Lange Zeit war der Tod<br />

fest in das Leben und den Alltag<br />

integriert und der Umgang<br />

mit ihm, vor allem auf dem<br />

Land, durch zahlreiche Bräuche<br />

und Rituale reglementiert,<br />

die den Ablauf im Sterbefall<br />

strukturierten und so Sicherheit<br />

geben konnten“ erklärt<br />

Christiane Cantauw von der<br />

Volkskundlichen Kommission<br />

für Westfalen (LWL).<br />

„Heute ist der Tod kein alltägliches<br />

Thema mehr. Viele<br />

Menschen empfinden den Gedanken<br />

an Tod und Sterben als<br />

beängstigend. Vielfach fehlen<br />

heute Rituale, die den Umgang<br />

mit unserer Vergänglichkeit erleichtern“,<br />

so Cantauw weiter.<br />

Um die Wende zum 20.<br />

Jahrhundert gaben Bräuche<br />

und Rituale vor, was bei einem<br />

Todesfall zu tun war: „Hat der<br />

Sterbende den letzten Atem-<br />

Der Leichenzug führte früher vom Wohnhaus des Verstorbenen zum Friedhof, so wie hier 1935 in Bochum Laer.<br />

Foto: LWL-Archiv<br />

zug getan, so hängt man den<br />

Spiegel zu, hält die Uhr an,<br />

öffnet ein Fenster. Alles ,Weltliche‘,<br />

etwa Soldatenbilder,<br />

werden verdeckt, die Einstellung<br />

auf das Ewige, Undingliche<br />

in jeder Weise gestützt“, ist<br />

einer Quelle aus Langenholzhausen<br />

(Gemeine Kalletal in<br />

Aufrichtig, anrührend und hilfreich<br />

Ein Briefwechsel über das Abschiednehmen als Begleiter im Trauerprozess<br />

Der eine ist Benediktinermönch und einer der bekanntesten<br />

spirituellen Autoren der Gegenwart, der<br />

andere ein erfolgreicher niederländischer TV-Moderator<br />

und Familienmensch. Wie kommen diese beiden<br />

unterschiedlichen Charaktere dazu, einen Briefwechsel<br />

über das Abschiednehmen zu führen?<br />

Leo Fijen verliert in sehr kurzen Abständen erst seine<br />

Mutter, dann seinen Vater. Er sucht Hilfestellung in<br />

seinem persönlichen Trauerprozess bei Pater Anselm.<br />

Aus diesem Kontakt entsteht ein intensiver und<br />

Lippe) zu entnehmen. Im ausgehenden<br />

19. Jahrhundert<br />

wollte man der Seele des Verstorbenen<br />

das Verlassen des<br />

Sterbezimmers dadurch erleichtern,<br />

dass man beispielsweise<br />

oft direkt nach Eintritt<br />

des Todes die Fenster öffnete.<br />

Um die Rückkehr der Seele zu<br />

berührender Briefwechsel über den Verlust der Eltern,<br />

über das Loslassen, das Trauern und das Erinnern.<br />

Das vorliegende Hörbuch dokumentiert diesen sehr<br />

persönlichen Erfahrungsaustausch und macht Mut, aus<br />

dem Erleben der Trauer heraus das eigene Leben neu<br />

in den Blick zu nehmen.<br />

Gelesen wird der Briefwechsel von Hans-Peter Bögel,<br />

freier Schauspieler, Sprecher und Regisseur und Rudolf<br />

Guckelsberger, der katholische Theologie studierte<br />

und als Sprecher und Moderator beim SWR arbeitet.<br />

Gemeinsam mit dem Herder-Verlag verlost der<br />

SWA drei Exemplare des Hörbuches<br />

„Das Jahr, in dem mein Vater starb“.<br />

Wer eines davon gewinnen möchte, beantwortet<br />

bitte folgende Frage:<br />

Wie lautet der Name des<br />

Korrespondenzpartners von<br />

Anselm Grün?<br />

Anselm Grün/Leo Fijen:<br />

Das Jahr, in dem mein Vater starb<br />

CD, Spielzeit: 70 Minuten<br />

Herder 2008<br />

Bitte schreiben Sie die Antwort (Absender nicht vergessen!) auf eine Postkarte<br />

(kein Fax, keine E-Mail), und senden Sie diese an:<br />

Stichwort: Anselm Grün<br />

Obergraben 39<br />

57072 Siegen<br />

Einsendeschluss ist der 15. November 2008. Die Gewinner werden schriftlich<br />

benachrichtigt. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)<br />

verhindern, achtete man auch<br />

stets darauf, dass der Tote unter<br />

allen Umständen mit den Füßen<br />

voraus aus dem Haus getragen<br />

wurde. Sollte er mit<br />

dem Gesicht dem Haus zugewandt<br />

herausgetragen werden,<br />

würde er im Grab keine Ruhe<br />

finden und ins Haus zurück-<br />

kehren, so die verbreitete Annahme.<br />

Starb ein Mensch, war<br />

es üblich, zuerst den nächsten<br />

Nachbarn zu verständigen. Die<br />

Nachbarschaft war für solche<br />

Fälle in so genannte „Not- und<br />

Tot-Nachbarn“ organisiert, die<br />

alle wichtigen Aufgaben für<br />

die Trauerfamilie übernahmen:<br />

Bestattungen – Wolf<br />

Das Bestattungsunternehmen Ihres Vertrauens seit 1926<br />

� Erledigung sämtlicher Bestattungsformalitäten � Überführungen im In- und Ausland<br />

� Sachkundige Beratung und Bestattungsvorsorge � Umfangreiches Sarglager<br />

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Stephan Wolf · Am Lindenhof 10 · 57250 <strong>Netphen</strong>-Irmgarteichen<br />

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Anfertigung von:<br />

Zimmermann warf sie von dort<br />

herunter.“ Soweit dies möglich<br />

war, kam der Zimmermann<br />

noch am Sterbetag auf den<br />

Hof, um den Sarg zu zimmern.<br />

Den offenen Sarg bahrte man<br />

im Sterbezimmer oder in der<br />

Diele bis zum Tag der Bestattung<br />

auf. Oft versammelten<br />

sich hier am Abend Nachbarn<br />

und Angehörige um zu beten.<br />

Am Morgen der Bestattung,<br />

die meist nach drei Ta<br />

gen stattfand, trugen die Notnachbarn<br />

die Leiche hinaus<br />

zum bereitstehenden Leichenwagen,<br />

meist einem Ackeroder<br />

Erntewagen. Die Sargträger<br />

wurden ebenfalls durch die<br />

Not- und Tot-Nachbarschaft<br />

gestellt.<br />

Oft lud die Trauerfamilie in<br />

der nächsten Wirtschaft zum<br />

Leichenschmaus ein oder die<br />

Nachbarin hatte einen Tisch<br />

im Sterbehaus hergerichtet.<br />

Für engste Verwandte, den Leichenbitter<br />

und die Träger gab<br />

es Kaffee und „Beerdigungskuchen“<br />

(Streuselkuchen), der<br />

heute noch bekannt ist. lwl<br />

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in Marmor, Granit und<br />

Kunststein<br />

Schausonntag von 13 –16 Uhr in der Grabmal-Galerie Rainer Paul in Siegen-Langenholdinghausen

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