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BGB § 611a af

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(IPR) 38 EG<strong>BGB</strong> Stand bis 31. 12. 2008 Bassenge<br />

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EG<strong>BGB</strong>, Zweiter Unterabschnitt. Außervertragliche Schuldverhältnisse<br />

Zweiter Unterabschnitt. Außervertragliche Schuldverhältnisse<br />

Vorbemerkung vor Art. 38 EG<strong>BGB</strong><br />

Vorbemerkung vor Art. 38 EG<strong>BGB</strong><br />

22 Palandt-Archiv Teil III<br />

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1) Mit dem Gesetz zum IPR für außervertragl SchuldVerh u für Sachen vom 21. 5. 99, <strong>BGB</strong>l 1026, hat der<br />

BT die noch fehlde Teilkodifikation des dtschen KollRechts beschlossen (vgl dazu BT-Drs 14/343 u zu den<br />

parlamentar Beratgen Wagner IPRax 99, 210). Offen geblieben ist damit nur noch eine Regelg für jur Pers u<br />

Gesellsch, vgl dazu Anh zu Art 12 Rn 1, sowie die Stellvertretg, vgl dazu Anh zu Art 32 Rn 1. Das ReformG<br />

vom 21. 5. 99 ist am 1. 6. 99 in Kr<strong>af</strong>t getreten; es enthält keine Übergangsregelung. Da das neue Recht im<br />

Wesentl die in der Praxis schon bish befolgten Anknüpfgsregeln fixiert, erschien eine intertemporale Vorschr<br />

entbehrl. Bei Abweichgen vom bish geltden RZustand ist die anwendb kollrechtl Regelg analog Art 220 I u 236<br />

<strong>§</strong> 1 zu bestimmen: Wenn das maßg Recht im konkreten Fall bereits vor dem 1. 6. 99 unwandelb feststand, wie<br />

bei der ErsatzPfl aus einem Verkehrsunfall vor diesem Ztpkt, bleibt es bei dieser Anknüpfg (vgl BT-Drs 14/343<br />

S 7, Spickhoff NJW 99, 2210); ein Statutenwechsel kommt nur bei Wandelbark der Anknüpfg in Betr, zB bei<br />

sukzessiven Eingriffen in ein geschütztes Interesse, die ab dem 1. 6. 99 ex nunc nach Art 38 II zu beurteilen sind.<br />

2) Das derzeit geltde dtsche Recht verzichtet auf ein ausdifferenziertes Anknüpfgssystem mit Detailregelgen u<br />

beschränkt sich auf „einen Kernbestand“ von Grds des IPR (vgl BT-Drs 14/343 S 1). Für das außervertragl<br />

SchuldR enthält es kollrechtl Regelgen zum BereichergsR, Art 38, zur GoA, Art 39, u zum DeliktsR, Art 40;<br />

die speziellen Anknüpfgsregeln werden dch gemeins geltde allg Bestimmgen modifiziert, Art 41 (Abweichg bei<br />

wesentl engerer Verbindg) bzw ergänzt, Art 42 (Zulässigk einer nachträgl RWahl). Rück- u Weiterverweisung<br />

sind grdsätzl zu beachten, Art 4 I, soweit das anwendb Recht nicht dch RWahl bestimmt wurde, Art 42 iVm<br />

Art 4 II. Nach dem Sinn der Verweisg ist die Beachtg eines Renvoi gem Art 4 I ferner ausgeschlossen bei den<br />

in Art 38 I, 39 II, 40 IV u 41 II Nr 1 vorgesehenen akzessorischen Anknüpfgen, die einen Gleichlauf zw den<br />

außervertragl Anspr u dem zugrundeliegden RVerh sichern wollen; dieser Gleichlauf darf dch die isolierte Berücksichtigg<br />

eines Renvoi für die außervertragl Anspr nicht dchbrochen werden (vgl dazu BT-Drs 14/343 S 8,<br />

Kreuzer RabelsZ 01, 395 u Art 4 Rn 9). Der Ausschluss des Renvoi gilt desh insbes für die akzessor Anknüpfg<br />

des Deliktsstatuts für ErsatzAnspr, die in sachl Zushang mit der Verletzg von VertrPfl stehen, zB bei ArztVertr od<br />

BefördergsVertr (vgl dazu Art 40 Rn 6; zur Beachtlichk eines Renvoi iR der Ausweichklausel des Art 41 vgl dort<br />

Rn 2).<br />

3) Das ReformG vom 21. 5. 99 beruht im Ggsatz zu den für vertragl SchuldVerh geltden Vorschr der Art 27–<br />

37 nicht auf staatsvertraglicher Grdlage; es enthält vielmehr autonomes dtsches Recht. Der Vorentwurf eines<br />

EWG-Übereinkommen über das auf vertragl und außervertragl SchuldVerh anwendb Recht von 1972 ist im<br />

weiteren Verlauf der Verhandlgen auf das SchuldVertrR beschränkt worden (zum EG-SchuldVertrÜbk vom<br />

19. 6. 80 vgl Vorb 1 v Art 27). Die Bemühungen um eine europäische Vereinheitlichung auch der KollNormen<br />

des außervertragl SchuldR (vgl dazu im einzelnen Voraufl) haben inzwischen zum Erfolg geführt: Das Europ<br />

Parlament hat den Vorschlag einer Verordnung über das auf außervertragliche Schuldverhältnisse<br />

anzuwendende Recht („Rom II“) in zweiter Lesung gebilligt; die Rom-II-VO wird am 11. 1. 2009 in<br />

Kr<strong>af</strong>t treten (ABl EU 2007, L 199/40), Text im PalArch I A 2. Die KollNormen der VO beschränken sich nicht<br />

auf die RAnwendg im Verh der EU-MitglStaaten (Art 3: universelle Geltg); sie erfassen von den in Art 1 II genannten<br />

Ausn abgesehen (vgl vor allem Art 1 II lit g: Ausklammerg von SchuldVerh aus der Verletzg der Privatsphäre<br />

oder der PersönlkR) inhaltl im Wesentl den gesamten Anwendgsbereich der in Art 38–42 geregelten<br />

SchuldVerh (Kap II. Unerlaubte Handlgen: Art 4–9; Kap III. Ungerechtf Bereicherg. Geschäftsführg ohne Auftr<br />

u Verschulden bei VertrVerhandlgen: Art 10; Kapitel IV. Freie Rechtswahl: Art 14). Die Rom-II-VO wird daher<br />

vom Zeitpkt ihres Inkr<strong>af</strong>ttr an für sämtl nach dem 11. 1. 2009 eintretden Ereign (dh ohne Rückwirkg, vgl<br />

Art 31) den gesamten zweiten Unterabschnitt überlagern und weitgehd ersetzen. Für die kollrechtl Beurteilg der<br />

Rechtsfolgen aller vor dem 11. 1. 2009 eintretden ungerechtf Vermögensverschiebgen, GeschBesorggen u schadensbegründden<br />

Ereign bleibt es jedoch auch nach dem Inkr<strong>af</strong>ttr der Rom-II-VO bei der uneingeschränkten<br />

Anwendg der Art 38 – 42 EG<strong>BGB</strong>. Diese werden also noch geraume Zeit nach dem 11. 1. 2009 ihre prakt Bedeutg<br />

behalten.<br />

Art. 38 EG<strong>BGB</strong> Ungerechtfertigte Bereicherung<br />

EG 38<br />

Ungerechtfertigte Bereicherung. (1) Bereicherungsansprüche wegen erbrachter Leistung<br />

unterliegen dem Recht, das auf das Rechtsverhältnis anzuwenden ist, auf das die Leis-<br />

tung bezogen ist.<br />

(2) Ansprüche wegen Bereicherung durch Eingriff in ein geschütztes Interesse unterliegen dem<br />

Recht des Staates, in dem der Eingriff geschehen ist.<br />

(3) In sonstigen Fällen unterliegen Ansprüche aus ungerechtfertigter Bereicherung dem Recht des<br />

Staates, in dem die Bereicherung eingetreten ist.<br />

(IPR) 38 EG<strong>BGB</strong><br />

1) Allgemeines. – a) Die Vorschr versucht, die unterschiedl Fallgruppen einer ungerechtf Bereicherg mit 3<br />

verschiedenen Anknüpfgen einzufangen: (1) Die Leistungskondiktion wird akzessorisch dem Recht der zugrundeliegden<br />

Leistgsbeziehg unterstellt, Abs 1; (2) für Eingriffskondiktionen gilt das Recht am Eingriffsort,<br />

Abs 2; (3) für Kondiktionen in sonstiger Weise gilt das Recht am Ort des Bereichergseintritts, Abs 3. Die Part<br />

können aber abweichd von diesen Regeln das auf ihre Anspr anwendb Recht auch dch nachträgl Rechtswahl<br />

bestimmen, vgl dazu Art 42, die grdsätzl auf den Ztpkt der Entstehg der Anspr zurückwirkt, vgl Art 42 Rn 1;<br />

eine vorab vorgenommene RWahl ist unwirks (krit Busse RIW 99, 19). Bei Vorliegen einer wesentlich engeren<br />

Verbindung mit dem Recht eines and Staates ist nach der Ausweichklausel in Art 41 dieses Recht maßgebl.<br />

Art 10 I–IV Rom-II-VO sieht primär eine akzessor Anknüpfg vor; ersatzw soll Recht des gemeins gewöhnl<br />

Aufenth der Part gelten, wenn in diesem Staat das die Bereicherg verursachde Ereign eingetreten ist,<br />

hilfsw das Recht des Staats, in dem „im Wesentlichen“ dieses Ereign eingetreten ist; die Anwendg des Rechts<br />

einer offensichtl engeren Verbindg bleibt vorbehalten.<br />

b) Die Regelg strebt damit primär einen Gleichlauf mit dem auf parallele RBeziehgen anwendb Recht an:<br />

für die Leistgskondiktion mit dem VertrStatut u für die Eingriffskondiktion mit dem Deliktsstatut (vgl BT-Drs<br />

14/343 S 8 f). Die Ausweichklausel des Art 41 sch<strong>af</strong>ft aber ein gewisses Maß an Flexibilität, um den Umst des<br />

Einzelfalls Rechng zu tragen, wo dies geboten erscheint.<br />

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