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WEG 43 aF Stand bis 31. 12. 2008 Bassenge<br />
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6 Palandt-Archiv Teil III<br />
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III. Teil Verfahrensvorschriften<br />
1. Abschnitt. Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit in Wohnungseigentumssachen<br />
1. Abschnitt. Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit in<br />
Wohnungseigentumssachen<br />
<strong>§</strong> 43 WEG aF Entscheidung durch den Richter<br />
Entscheidung durch den Richter. (1) Das Amtsgericht, in dessen Bezirk das Grund-<br />
WEG 43 stück liegt, entscheidet im Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit:<br />
1. auf Antrag eines Wohnungseigentümers über die sich aus der Gemeinsch<strong>af</strong>t der Wohnungseigentümer<br />
und aus der Verwaltung des gemeinsch<strong>af</strong>tlichen Eigentums ergebenden Rechte und<br />
Pflichten der Wohnungseigentümer untereinander mit Ausnahme der Ansprüche im Falle der<br />
Aufhebung der Gemeinsch<strong>af</strong>t (<strong>§</strong> 17) und auf Entziehung des Wohnungseigentums (<strong>§</strong><strong>§</strong> 18, 19);<br />
2. auf Antrag eines Wohnungseigentümers oder des Verwalters über die Rechte und Pflichten des<br />
Verwalters bei der Verwaltung des gemeinsch<strong>af</strong>tlichen Eigentums;<br />
3. auf Antrag eines Wohnungseigentümers oder Dritten über die Bestellung eines Verwalters im<br />
Falle des <strong>§</strong> 26 Abs. 3;<br />
4. auf Antrag eines Wohnungseigentümers oder des Verwalters über die Gültigkeit von Beschlüssen<br />
der Wohnungseigentümer.<br />
(2) Der Richter entscheidet, soweit sich die Regelung nicht aus dem Gesetz, einer Vereinbarung<br />
oder einem Beschluß der Wohnungseigentümer ergibt, nach billigem Ermessen.<br />
(3) Für das Verfahren gelten die besonderen Vorschriften der <strong>§</strong><strong>§</strong> 44 bis 50.<br />
(4) An dem Verfahren Beteiligte sind:<br />
1. in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 1 sämtliche Wohnungseigentümer;<br />
2. in den Fällen des Absatzes 1 Nrn. 2 und 4 die Wohnungseigentümer und der Verwalter;<br />
3. im Falle des Absatzes 1 Nr. 3 die Wohnungseigentümer und der Dritte.<br />
WEG 43 aF<br />
1) Allgemeine Zuständigkeit (I). I weist die Verf nach Nr 1–4 zwingd der freiwilligen Gerichtsbarkeit<br />
(iFv Nr 1, 2, 4 als echte StreitVerf) zu (sog VerfZuständigk), wobei iZw das Verf nach <strong>§</strong><strong>§</strong> 43 ff stattfindet (BGH<br />
NJW 02, 3709). Maßg ist sachl VerfGgst; Verf nach <strong>§</strong><strong>§</strong> 43 ff daher auch, wenn in ihm geltd zu machder Anspr<br />
von/gg einen früheren WEigtümer/Verw (BGH aaO), von einem Dritten aGrd Abtretg/(Ver-)Pfändg (BGH<br />
aaO), von/gg einen ges VerfStandsch<strong>af</strong>ter (TestVollstr, Nachl/-Ins-/ZwVerw) od von einem gewillkürten Verf-<br />
Standsch<strong>af</strong>ter (Ermächtigg dch RInh u eigenes schutzwürd Intersse an Geltdmachg im eigenenNamen) geltd<br />
gemacht wird; nicht aber wenn vor dem ProzGer geltd zu machder Anspr gg einen WEigtümer an die Gemsch<br />
abgetreten ist (vg Mü NZM 06, 61). Entscheidg dch ProzGer statt fG-Ger u umgekehrt nicht nichtig (BayObLG<br />
NJW-RR 05, 1384). Wg MahnVerf vgl <strong>§</strong> 46 a. – Selbständiges Beweisverfahren entspr ZPO 485 ff statth<br />
(BGH ZMR 05, 58); für Zuständigk iFv ZPO 486 II gilt I. Die Statth<strong>af</strong>tigk von RMitteln richtet sich nach<br />
ZPO 490 II 2, 494 a II 2, 567, 574, währd für die weiteren ZulässigkVoraussetzgen u das RMittelVerf das FGG<br />
gilt (BayObLG NJW-RR 96, 528; vgl <strong>§</strong> 45 Rn 6). – Vbg/TErkl kann Schieds- (BayObLG 73, 1) od Vorschaltverfahren<br />
(zB Anrufg der Eigtümerversammlg od des VerwBeirats) vorsehen, ohne das Verf nach <strong>§</strong> 43<br />
unzul, sofern Dchführg (zB wg mögl Versäumg der Frist aus <strong>§</strong> 23 IV; erkennb Aussichtslosigk) nicht unzumutb<br />
(BayObLG NJW-RR 96, 910). Das nach EGZPO 15 c mögl SchlichtgsVerf gilt nicht für Streitigk iSv <strong>§</strong> 43 , da<br />
nicht dch Klage geltd zu machen (vgl BT-Drucks 14/980 S 6).<br />
2) Zuständigkeit (I). I begründet neben der VerfZuständigk (Rn 1) eine ausschl örtliche und sachliche<br />
Zuständigk; im MahnVerf gilt <strong>§</strong> 46 a I 2. Sie muss für jeden Antr (auch GgAntr) gegeben sein. Die internationale<br />
Zuständigk folgt iZw der örtlichen. EuGGVO 22 Nr 1 regelt sie in seinem Geltgsbereich für Klagen/Antr,<br />
die das WE als dingl Recht zum Ggst haben (diese fallen idR ohnehin nicht unter <strong>§</strong> 43 u bei ausländ Wohnanlage<br />
besteht keine örtl Zuständigk nach <strong>§</strong> 43. Dazu gehören nicht Wohngeld- u and ZahlgsAnspr (BayObLG<br />
FGPrax 03, 159) sowie GebrStreitigk. Für WohngeldAnspr gg im EuGGVO-Ausland wohnden WEigtümer<br />
einer inländ Anlage folgt sie aus EuGGVO 5 Nr 1 a (Stgt NJW-RR 05, 814) u für solche gg im Inland wohnde<br />
WEigtümer einer Anlage im EuGVVO-Ausland aus EuGGVO 2 (BayObLG aaO; hier aber keine örtl Zuständig<br />
aus <strong>§</strong> 43).<br />
a) Verfahren nach I Nr 1. – aa) Nr 1 betrifft alle Streitigk zw WEigtümern derselben Gemsch u (entspr<br />
Nr 1) zw dem teilrfäh Verband u WEigtümern aus Angelegenh der <strong>§</strong><strong>§</strong> 10–16, 18 III, 20–29. Maßg ist nicht die<br />
RGrdLage (insb WEG), sond ob die Rechte u Pfl nach den vorgetragenen Tats im inneren ZusHang mit einer<br />
GemschAngelegenh stehen (BGH NJW 95, 2851; BayObLG NZM 02, 460, 461). Daher auch Streit über Umwandlg<br />
GemschE-SE od Änderg der MitEAnt bei Anspr nach <strong>BGB</strong> 242 iVm GemschVerh (BayObLG NZM 99,<br />
272; Schlesw ZMR 06, 74; aA KG NZM 98, 581) u Streit über Bestehen u ggständl/inhaltl Umfang (BGH<br />
NJW 90, 1112) u RInhabersch (BPM/Merle 17; aA Saarbr NJW-RR 98, 1165) von SNR sowie über ihre<br />
Beeinträchtigg dch and WEigtümer (Köln NJW-RR 89, 1040) als Streit über GemschEGebr. Unerhebl, ob<br />
berecht/verpfl WEigtümer vor VerfEinleitg aus Gemsch ausgeschieden (Rn 1).<br />
bb) Nr 1 betrifft nicht: Streit um Bestehen u RInhabersch von GemschE/SE als Ggst eines Feststellgs-/<br />
Herausg-/GBBerichtiggsVerlangens (BGH NJW 95, 2851); Streit aus vor GemschEntstehg (BayObLG ZWE 01,<br />
74) od nach GemschAufhebg (<strong>§</strong> 11 Rn 1) bestehden RVerh. Streit zw MitBerecht an einemWE (BGH NJW-<br />
RR 95, 588), zw WEigtümern u Mieter eines and WEigtümers (vgl Karlsr NJW-RR 94,146; and nach KG<br />
ZMR 05, 977, wenn Mieter selbst WEigtümer) od and Außenstehden (Zweibr NZM 02, 391) sowie zw WEigtümern<br />
aus selbstd RVerh (MietVertr über SE/SNRGgst [BayObLG WuM 91, 300]; WEVeräußerg [Mü ZMR<br />
05, 979]; WettBewVertr [BGH NJW-RR 86, 1335]; Vertr über SEBegründg [BayObLG NZM 99, 272]; BauherrenGemsch<br />
als GbR [Karlsr ZMR 00, 56]im Ggs zu AufbauVbg [BayObLG 57, 95]; Erwerbs-/<br />
BauträgerVertr [BGH NJW 74, 1552; BayObLG NZM02, 460]).<br />
b) Verfahren nach I Nr 2. – aa) Nr 2 betrifft alle Streitigk zw WEigtümern u Verw (auch pers h<strong>af</strong>tden Gter<br />
einer VerwOHG/KG [BayObLG NJW-RR 87, 1368] u bei gleichzeit Inanspruchn der Verw-GmbH deren<br />
GeschF [KG NZM 06, 61]) u (entspr Nr 2) zw dem teilrfäh Verband u Verw unabhäng davon, ob auf WEG, <strong>BGB</strong><br />
od Vertr gestützt od VerwBestellg wirks (Köln NJW-RR 05, 1096) . Unerhebl, ob Verw od WEigtümer (od<br />
beide; aA Köln WE 96, 75) als AntrSt bzw AntrGegner vor AntrStellg das VerwAmt/WEigt verloren haben<br />
(BayObLG NJW-RR 94, 856; NJWE-MietR 96, 276; ZWE 01, 431). – Streit über Verwaltungsführung; zB<br />
Ausführg od Nichtausführg von Aufgaben nach <strong>§</strong><strong>§</strong> 24, 27, 28, Zust zu Veräußerg od Gebr, Störg von SE od<br />
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