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BGB § 611a af

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<strong>BGB</strong> <strong>§</strong><strong>§</strong> 641, 641a Stand bis 31. 12. 2008 Bassenge<br />

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36 Palandt-Archiv Teil III<br />

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dem 1. 5. 00 abgeschl WerkVertr (BGH NJW 04, 502/05). III ist daher eine Auswirkg des <strong>§</strong> 320 u betrifft nur<br />

den im GgseitigkVerh stehden NachErfAnspr (Heidelbg NJW-RR 07, 599), es gelten, soweit III nicht and<br />

bestimmt, die zu dieser Vorschr entwickelten Grds. Abweichde Vereinbarungen sind individualvertragl zuläss<br />

(<strong>§</strong> 639 Rn 11), in AGB nur iRv <strong>§</strong><strong>§</strong> 307, 309 Nr 2 (dort Rn 12 ff; sa BGH BauR 05, 1010).<br />

a) Berechtigt ist der Besteller. Das gilt auch, wenn er (zB als Bauträger) einem Dritten (zB dem Erwerber des<br />

Bauwerks) die MängelR übertragen hat (BGH 55, 354, WM 78, 951, NZBau 07, 639); macht er das LeistgsVR<br />

geltd, darf auch der betr Erwerber einen entspr Teil der dem Bauträger geschuldeten Vergütg zurückhalten (BGH<br />

70, 193). Zum Erwerb von WEigt <strong>§</strong> 634 Rn 14.<br />

b) Voraussetzungen: (1) Mangel des Werks (<strong>§</strong> 633 Rn 5 ff). (2) Mangelbeseitigungsanspruch (= NachErf-<br />

Anspr) des Bestellers (wie <strong>§</strong> 635 Rn 2 ff). Ist er nicht (mehr) gegeben, entfällt auch das LeistgsVR. So bei Ausschluss<br />

des Anspr, auch dch vorbehaltl Abnahme gem <strong>§</strong> 640 II, od berecht Weigerg des Untern (<strong>§</strong> 635 Rn 8 ff,<br />

BGH NJW 04, 502/06); bei Erlöschen (<strong>§</strong> 634 Rn 2 ff). Verj des Anspr gem <strong>§</strong> 634 a genügt idR wg <strong>§</strong> 215 nicht<br />

(sa BGH NJW-RR 03, 1421); Verhältn zur Mängeleinrede gem <strong>§</strong> 634 a dort Rn 23. Annahmeverzug des Bestellers<br />

bei Mängelbeseitigg (Hamm NJW-RR 96, 86; sa <strong>§</strong> 320 Rn 6) od ein vereinbarter SichgsEinbehalt schließen<br />

das LeistgsVR nicht aus, können sich aber auf dessen Umfang auswirken (Rn 12). Verhältn zur SicherhLeistg des<br />

Bestellers gem <strong>§</strong> 648 a dort Rn 9. (3) Nach Abnahme od Eintritt einer Abnahmefiktion (<strong>§</strong> 640 Rn 10) besteht<br />

das LeistgsVR. Vor Abnahme führt die Einwendg von Mängeln zur Klageabweisg, weil der VergütgsAnspr wg der<br />

VorleistgsPfl des Untern nicht fäll ist (Rn 2), der Einrede des nicht erfüllten Vertr bedarf es nicht. And bei Fälligk<br />

einer Abschlagszahlg (<strong>§</strong> 632 a); hier gelten für Mängel der Teilleistg die Grds wie nach Abnahme (BGH 73, 140<br />

für VOB/B 16 Nr 1), u zwar ohne Rücksichticht auf einen vereinbarten SichgsEinbehalt (BGH NJW 81, 2801).<br />

(4) Ausgeschlossen ist das LeistgsVR nach dem Zweck der Vorschr iF der Dchgriffsfälligk gem II (Rn 8). Ferner<br />

uU nach <strong>§</strong> 242 (sa BGH NJW-RR 05, 969, <strong>§</strong> 320 Rn 10 f).<br />

c) Umfang. Der Besteller darf gem III „mind“ das 3-fache der für die Beseitigg erfdl Kosten (sa <strong>§</strong> 637 Rn 7)<br />

zurückbehalten (sog Druckzuschlag; krit Horsch/Eichberger BauR 01, 1024, and die frühere Rspr, vgl BGH<br />

NJW 92, 1633: „idR das 3-fache“). Ein geringerer Betrag kommt nach der Intention des Gesetzgebers (dazu<br />

Stapenhorst DB 00, 909/11) allenfalls gem <strong>§</strong> 242 in AusnFällen in Betr, zB wenn sich der Besteller mit der NachErf<br />

im Annahmeverzug befindet (Celle BauR 06, 1316: nur iH der NachbessergsKosten, weitergehd NJW-<br />

RR 04, 1669; str, sa Kniffka ZfBR 00, 227/232, BGH NJW-RR 02, 1025). Im EinzFall kann ein höherer Betrag<br />

gerechtf sein (Bsp Oldbg NJW-RR 96, 817: das 21-fache bei mehreren fehlgeschlagenen NachbessergsVersuchen;<br />

BGH 26, 337: Vierfache). Die erfdl Kosten sind wie bish zu schätzen. Ein vereinbarter Garantieeinbehalt<br />

(Rn 9 b) ist in die Abwägg einzubeziehen (BGH NJW 82, 2494, DNotZ 84, 478). Nach dem Entwurf eines<br />

FoSiG (Einf 2<br />

v <strong>§</strong> 631) soll künft nur „idR das Doppelte“ der erfdl NachbessergsKosten zurückbehalten werden können.<br />

d) Wirkung. Grdsätzl wie <strong>§</strong> 320 Rn 12 ff. Ob entgg <strong>§</strong> 320 I 3 Abwendg dch SicherhLeistg (<strong>§</strong> 273 III) zuläss<br />

ist, ist umstr (ja Heiland BauR 04, 1209, ablehnd Kohler BauR 03, 1804/07). Kein Verzug des Bestellers, soweit<br />

das LeistgsVR besteht (<strong>§</strong> 286 Rn 12), desh insbes keine Verzugszinsen hinsichtl der Vergütg. Im VergütgsProz<br />

führt die berecht Erhebg der Einrede gem <strong>§</strong> 322 I zur Verurteilg zur Zahlg Zug um Zug gg Behebg der bestimmt<br />

zu bezeichnden Mängel (BGH 26, 337; sa Rn 5). Dass sich die Prüfg der Frage, ob die Mängel ordngsgem<br />

beseitigt sind, damit in das ZwVollstrgsVerf verlagert (Celle NJW-RR 00, 828), ist zwar unpraktikabel (ggf<br />

Nachprüfg dch Sachverst, Celle MDR 01, 686!), liegt aber daran, dass der VergütgsAnspr mit der Abnahme auch<br />

des mangelh Werks fäll wird u damit die VorleistgsPfl des Untern zur Herstellg des Werks endet (ebso BGH 61,<br />

42, auch für VOB). Macht der Untern nur einen Teil des Werklohns geltd, kann an sich nur Zahlg des letzten<br />

Werklohnteils verweigert werden, jedoch besteht für das Gericht ein Ermessensspielraum (BGH 56, 312;<br />

sa <strong>§</strong> 320 Rn 10). Hat der Untern Anspr auf Zuschuss zu den MangelbeseitiggsKosten, erfolgt doppelte Zug-um-<br />

Zug-Verurteilg (<strong>§</strong> 635 Rn 7); ebso bei LeistgsVR des Untern gem <strong>§</strong> 648 a I 1 (Brdbg NJW-RR 02, 1316).<br />

4) Beweislast iR der VergütgsKlage des Untern (sa <strong>§</strong> 632 Rn 18): Der Untern für die Abnahme bzw das<br />

Vorliegen der Voraussetzgen einer Abnahmefiktion, dh iF des <strong>§</strong> 640 I 3 für die Abnahmereife (Freih von Mängeln,<br />

die der Besteller behauptet, bzw deren Unwesentlichk) u die FrSetzg; zu <strong>§</strong> 641 a dort Rn 17. Für das<br />

LeistgsVR gilt grdsätzl <strong>§</strong> 320 Rn 14; nach Abnahme (III) hat der Besteller die Mangelh<strong>af</strong>tigk des Werks zu<br />

beweisen, ebso die Voraussetzgen für ein über den gesetzl Umfang (3-facher Betrag) hinausgehdes LeistgsVR; ob<br />

auch die Höhe der Aufwendgen, ist zweifelh (ablehnd Biebelheimer NZBau 04, 124).<br />

5) Sonderregelungen. .....<br />

<strong>BGB</strong> <strong>§</strong><strong>§</strong> 641, 641a<br />

<strong>§</strong> 641 <strong>BGB</strong> aF Fertigstellungsbescheinigung<br />

Fertigstellungsbescheinigung. (1) 1 Der Abnahme steht es gleich, wenn dem Unternehmer<br />

von einem Gutachter eine Bescheinigung darüber erteilt wird, dass<br />

1. das versprochene Werk, im Falle des <strong>§</strong> 641 Abs. 1 Satz 2 auch ein Teil desselben, hergestellt ist<br />

und<br />

2. das Werk frei von Mängeln ist, die der Besteller gegenüber dem Gutachter behauptet hat oder<br />

die für den Gutachter bei einer Besichtigung feststellbar sind,<br />

(Fertigstellungsbescheinigung). 2 Das gilt nicht, wenn das Verfahren nach den Absätzen 2 bis 4 nicht<br />

eingehalten worden ist oder wenn die Voraussetzungen des <strong>§</strong> 640 Abs. 1 Satz 1 und 2 nicht gegeben<br />

waren; im Streitfall hat dies der Besteller zu beweisen. 3 <strong>§</strong> 640 Abs. 2 ist nicht anzuwenden. 4 Es<br />

wird vermutet, dass ein Aufmaß oder eine Stundenlohnabrechnung, die der Unternehmer seiner<br />

Rechnung zugrunde legt, zutreffen, wenn der Gutachter dies in der Fertigstellungsbescheinigung<br />

bestätigt.<br />

(2) 1 Gutachter kann sein<br />

1. ein Sachverständiger, auf den sich Unternehmer und Besteller verständigt haben, oder<br />

2. ein auf Antrag des Unternehmers durch eine Industrie- und Handelskammer, eine Handwerkskammer,<br />

eine Architektenkammer oder eine Ingenieurkammer bestimmter öffentlich bestellter<br />

und vereidigter Sachverständiger.<br />

2 Der Gutachter wird vom Unternehmer beauftragt. 3 641 a<br />

Er ist diesem und dem Besteller des zu begutachtenden<br />

Werkes gegenüber verpflichtet, die Bescheinigung unparteiisch und nach bestem Wissen<br />

und Gewissen zu erteilen.<br />

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