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BGB § 611a af

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(IPR) 40 EG<strong>BGB</strong> Stand bis 31. 12. 2008 Bassenge<br />

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28 Palandt-Archiv Teil III<br />

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01, 381). Ist dies nicht der Fall, liegt der Ort der wettbewerbl Interessenkollision bei Werbg im Internet überall<br />

dort, wo die Website bestimmgsgem abgerufen werden kann (vgl Ffm EWiR <strong>§</strong> 1 UWG 7/99, 471, Köhler/Arndt,<br />

Recht des Internet 2. Aufl, 2000, Rn 465, Sack WRP 00, 277; krit zur Marktortanknüpfg bei Marketing<br />

im Internet Dethloff NJW 98, 1596).<br />

cc) Für den Wettbewerb eines inländ Untern auf einem ausländ Markt gilt grdsätzl das Recht des ausländ<br />

Marktes, auch wenn die WettbewHandlg vom Inland gesteuert wird; eine allg Verpfl inländ Untern, ihren im<br />

Ausland stattfindden Wettbew im Verh zu inländ od ausländ Mitbewerbern nach dtschem WettbewR auszurichten,<br />

besteht nicht (BGH 40, 391, 113, 11/15); das gemeins dtsche SitzR gilt aber nach Abs 2 S 2, wenn sich der<br />

Wettbew auf dem Auslandsmarkt ausschließl zw Untern mit Sitz im Inland abspielt od die WettbewHandlg sich<br />

gezielt gg inländ Mitbewerber richtet (vgl BGH 40, 391/397, IPRax 89, 384); haben beide dtsche Untern eine<br />

Niederlassg am ausländ Marktort, von der aus der Wettbew stattfindet, so gilt dagg auch nach Abs 2 S 2 im Ergebn<br />

das Recht des Marktorts.<br />

dd) Die Tatortregel gilt auch für die Aktivlegitimation für den UnterlassgsAnspr gem UWG 8; anzuknüpfen<br />

ist dabei an den Ort, an dem WettbewVerstöße zu befürchten sind. Das gleiche gilt für den Anspr auf Unterlassg<br />

bzw Widerruf gem UKlaG 1; bei Verwendg od Empfehlg der Verwendg im Ausland ist die Aktivlegitimation<br />

desh nach dem Recht des Verwendungslandes zu beurteilen; wie sich aus dem Wortlaut von UKlaG 3 I<br />

ergibt („Anspr … stehen zu“), handelt es sich dabei nicht um eine nach der lex fori zu beurteilde VerfFrage (vgl<br />

Greger NJW 00, 2462, aber auch Pfeiffer NJW 99, 3680, Koch FS Siehr, 2000, 349). Die Vorfrage der RFähigk<br />

v Verbänden iSv UWG 8 III Nr 2 u UKlaG 3 I Nr 2 beurteilt sich nach ihrem Personalstatut, vgl Anh zu EG 12<br />

Rn 11, dh nach dem Recht des tatsächl Verwaltgssitzes bzw im Anwendgsbereich von Art 43 u 48 EGV nach<br />

dem GründgsR.(IPR) 40 EG<strong>BGB</strong><br />

12 g) Delikte im Internet außerh des WettbewR, zB Verseuchg mit Viren, Computerhacking, PersönlichkRVerletzg,<br />

sind primär ebenfalls nach der Tatortregel zu beurteilen, Abs 1 (vgl dazu eingehd Mankowski<br />

RabelsZ 99, 256, v Hinden, PersönlichkVerletzgen im Internet, 1999, ferner KG NJW 97, 3321, LG Düss<br />

NJW-RR 98, 979, Spindler NJW 97, 3198, Osthaus AfP 01, 19). Der Handlgsort liegt dort, wo die betr Information<br />

in das Netz eingespeichert wird (sog Uploading), nicht dagg auch am Standort des Servers, den der<br />

Einspeisde gar nicht kennen muss (aM LG Düss NJW-RR 98, 979); der Ort der Konzeption des Angebots bleibt<br />

als Vorbereitgshandlg außer Betr (aM Mankowski aaO 262, Boele-Woelki BerGesVR 39, 340). Der Erfolgsort<br />

liegt überall dort, wo dch Abruf des Angebots ein Primärschaden entsteht (vgl LG Düss NJW-RR 98, 979, LG<br />

Mü I RIW 00, 466, MüKo/Junker Rn 175); der Einspeisde muss sich desh grdsätzl auf globale H<strong>af</strong>tgsrisiken<br />

einstellen (einschränkd dazu Mankowski aaO 274, der dem Geschädigten nur die Liquidation des im Staat des<br />

Erfolgsorts entstandenen Schadens nach dem dortigen Recht gestatten will, sog Mosaiksystem, ebso Rüßmann<br />

KR 98, 422); bei PersönlichkRVerletzg ist Erfolgsort der gewöhnl Aufenth des Verletzten, Rn 14 (vgl dazu aber<br />

Helle JZ 02, 601). Zu Wettbewerb im Internet vgl Rn 11.<br />

13 h) ErsAnspr wg Verletzg von Immaterialgüterrechten sind nicht nach dem Deliktsstatut zu beurteilen;<br />

maßg ist weiterhin das Recht des Staates, für dessen Gebiet der Verletzte Schutz in Anspr nimmt (Recht des<br />

Schutzlandes, vgl BGH 152, 317/321, NJW 05, 1435, EuGH IPRax 06, 275 Tz 46, Heldrich FS Canaris 2007<br />

II 649, sowie Art 38 Rn 3); ebso Art 8 I Rom-II-VO (vgl dazu Obergfell IPRax 05, 9, Buchner GRUR Int 05,<br />

1004). Zu Kennzeichenkonflikt im Internet Bettinger/Thum GRUR Int 99, 669, Kort DB 01, 256; zur Verwertg<br />

urheberrechtl geschützter Werke im Internet Thum GRUR Int 01, 9, Spindler IPRax 03, 412; Pfeifer<br />

IPRax 06, 246.<br />

14 i) Anspr aus Verletzg des allgemeinen Persönlichkeitsrechts beurteilen sich nach dem Deliktsstatut (vgl dazu<br />

Sonnenberger FS Henrich, 2000, 575); dies gilt nicht nur für ErsAnspr, sond grdsätzl auch für Unterlassgs-<br />

Anspr (BGH NJW 96, 1128), sowie Beseitiggs- u WiderrufsAnspr (BT-Drs 14/343 S 10). Die Rom-II-VO hat<br />

auf eine eigene Regelg verzichtet (Wagner IPRax 06, 384, vgl dazu ferner Kropholler/v Hein FS Heldrich 2005<br />

S 803, Heiderhoff EuZW 07, 428)). Zur Anknüpfg von Pressedelikten vgl Rn 4. Erfolgsort ist idR der gewöhnl<br />

AufenthOrt des Verletzten (ähnl Erm/Hohloch Rn 53, aM Stoll GedächtnSchr Lüderitz, 2000, 744, W.<br />

Lorenz FS Heldrich 2005 S 853, BaRo/Spickhoff Rn 48). Das Deliktsstatut entscheidet auch über Bestehen u<br />

Inhalt eines PersönlichkR (Wagner JZ 93, 1034); dies gilt auch für wirtsch<strong>af</strong>tl verwertb PersönlichkElemente u<br />

deren postmortalen Schutzumfang (Ahrens FS Erdmann 2002 S 12, Kropholler/v Hein FS Heldrich 2005 S 793;<br />

bei rechtl Verselbständigg gilt Recht des Schutzlandes, vgl Rn 13); der Erwerb eines als PersönlichkR geschützten<br />

Namens ist als Vorfrage selbstd nach Art 10 anzuknüpfen (BT-Drs 14/343 S 10). Im Bereich des Datenschutzes<br />

sind Handlgsorte die Orte der Datenverwaltg u -verwertg; Erfolgsort ist der gewöhnl Aufenth des Betr<br />

(teilw aM BaRo/Spickhoff Rn 49); der Anwendgsbereich des BDSG ist nunmehr in dessen <strong>§</strong> 1 V (eingefügt dch<br />

Gesetz vom 18. 5. 01, <strong>BGB</strong>l 904) geregelt (vgl Däubler NZA 01, 875). Über Organtransplantation vgl Weber/Lejeune<br />

NJW 94, 2396.<br />

15 j) Amtsh<strong>af</strong>tung: Für die H<strong>af</strong>tg des Staates u and öffrechtl Körpersch bei pflichtwidr Verhalten hoheitl Natur<br />

gilt das Recht des Amtsstaates (BGH NJW 03, 3488/3491, Köln NJW 99, 1555, 05, 2860, krit Halfmeier<br />

RabelsZ 04, 672); Art 40 f sind insow unanwendb (BT-Drs 14/343 S 10). Das gleiche gilt für die persönl H<strong>af</strong>tg<br />

eines Amtsträgers, sowie die privative H<strong>af</strong>tgsübernahme wie nach GG 34 (Schurig JZ 82, 389). Zu Schadensfällen<br />

bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr vgl LG Bonn NJW 04, 525, Rademacher IPRax 04, 191.<br />

16 5) Anwendungsbereich des Deliktsstatuts. – a) Nach dem Deliktsstatut beurteilen sich die Voraussetzungen<br />

einer H<strong>af</strong>tg aus unerlaubter Handlg nach Tatbestand, Kausalität, RWidrigk u Verschulden (insbes also<br />

auch Deliktsfähigk u notw Verschuldensgrad). Die zu beachtden Verhaltensnormen, insbes des StraßenverkehrsR<br />

sind jedoch auch dann dem Recht des Handlgsorts zu entnehmen, wenn dieses ausnahmsw nicht Deliktsstatut<br />

ist, vgl Rn 8; dies gilt nicht für GurtanlegePfl als Voraussetzg mitwirkden Verschuldens, vgl Rn 8. Das Deliktsstatut<br />

regelt ferner das Einstehen für Verrichtgsgehilfen (BAG 15, 79), od für aufsichtsbedürft Pers (Stoll FS<br />

Lipstein, 1980, 268), sowie die Deliktsh<strong>af</strong>tg von jur Pers (Köln NZG 98, 350); dies gilt auch für die H<strong>af</strong>tg von<br />

jur Pers des öff Rechts aus Teilnahme am PrivatRVerkehr. Nicht nach Art 40 zu beurteilen ist dagg die Staatsh<strong>af</strong>tung<br />

bei pflichtwidr Verhalten hoheitl Natur; für sie gilt stets das Recht des Amtsstaates, auch wenn die<br />

AmtsPflVerletzg im Ausland begangen wurde, vgl Rn 15. Für die allg Deliktsh<strong>af</strong>tg des Staates u seiner Bediensteten<br />

aus Teiln am PrivatRVerkehr gilt dagg das TatortR, dh das jeweil Deliktsstatut. Das Deliktsstatut entscheidd<br />

auch über das Bestehen einer Gefährdungsh<strong>af</strong>tung, vgl Rn 1, u deren Voraussetzgen, zB Haltereigensch (LG<br />

Mü I IPRax 84, 101, Mansel VersR 84, 102).<br />

b) Nach dem Deliktsstatut beurteilen sich sämtl RFolgen einer unerlaubten Handlg, insbes Art u Umfang einer<br />

SchadErsPfl, Beseitigg, Ggdarstellg, Unterlassg (BGH 131, 332/335), sowie Auskunft; zu Pressedelikten vgl<br />

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