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BGB § 611a af

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(IPR) 39, 40 EG<strong>BGB</strong> Stand bis 31. 12. 2008 Bassenge<br />

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24 Palandt-Archiv Teil III<br />

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Deliktsstatut gem Art 40 I. Konkurrierde Anspr aus GoA, ungerechtf Bereicherg u Delikt unterliegen aber keineswegs<br />

notw demselben Recht. Art 11 Rom-II-VO sieht primär eine akzessor Anknüpfg vor; ersatzw wird das<br />

Recht des gemeins gewöhnl Aufenth, hilfsw des Orts der GeschFührg gelten; Anwendg des Rechts einer offensichtl<br />

engeren Verbindg bleibt vorbehalten.<br />

b) Rück- od Weiterverweisg sind grdsätzl zu beachten, Art 4 I. Eine nachträgl RWahl ist zulässig, Art 42. Bei<br />

FremdGeschFührg iR eines zw den Part bestehden RVerh ist eine akzessor Anknüpfg an dessen Statut als wesentl<br />

engere Verbindg iS der Ausweichklausel des Art 41 II Nr 1 geboten (vgl dazu BGH NJW 98, 1321: MitEigtümerVerh);<br />

das gleiche kommt bei gewöhnl Aufenth der Beteiligten zZt der GeschFührg im selben Staat in Betr,<br />

Art 41 II Nr 2; zum Ausschluss des Renvoi vgl Vorb 3 u Art 4 Rn 9.<br />

c) Bei Hilfeleistg auf hoher See ist das anwendb Recht unter Berücksichtigg aller Umst des Einzelfalls mit<br />

Hilfe der Ausweichklausel nach Art 41 zu bestimmen (vgl dazu BT-Drs 14/343 S 9), zB gemeins Heimath<strong>af</strong>en<br />

od gemeins Flagge, ersatzw Heimath<strong>af</strong>en des Geretteten (Fischer IPRax 02, 14).<br />

d) Das von Art 39 I berufene Recht entscheidet über Voraussetzgen u Inhalt sämtl Anspr, die aus GoA entstehen<br />

können, insbes Unterscheidg zw den verschiedenen Arten der GoA, Pfl zur Herausgabe des Erlangten, AufwendgsErs,<br />

SchadErs, H<strong>af</strong>tgsMaßst. Auf das gleiche Ziel gerichtete Anspr aus ungerechtf Bereicherg od unerlaubter<br />

Handlg unterliegen nicht notw dem gleichen Recht; die Anwendg der Ausweichklausel gem Art 41<br />

bleibt jedoch vorbehalten (vgl BT-Drs 14/343 S 9).<br />

2) Tilgung fremder Schuld. Nach der Sonderregelg in Abs 2 gilt für den RegressAnspr des Leistden bei<br />

Tilgg einer fremden Verbindlichk deren Schuldstatut, bei einer schuldvertragl LeistgsPfl also das von Art 27 ff<br />

bestimmte Recht. Die Regelg bezieht sich nach der systemat Stellg der Vorschr nur auf den AufwendgsErsAnspr<br />

aus GoA, nicht dagg auch auf einen entspr BereichergsAnspr aus Rückgriffskondiktion, der aber gleichfalls dem<br />

Statut der zu tilgden Schuld unterliegt, vgl Art 38 Rn 2. Eine Sonderregelg gilt auch für den ErstattgsAnspr gg<br />

den UnterhSchu gem Art 18 VI Nr 3 (vgl dort Rn 18).<br />

Art. 40 EG<strong>BGB</strong> Unerlaubte Handlung<br />

EG 40<br />

Unerlaubte Handlung. (1) 1 Ansprüche aus unerlaubter Handlung unterliegen dem<br />

Recht des Staates, in dem der Ersatzpflichtige gehandelt hat. 2 Der Verletzte kann ver-<br />

langen, dass anstelle dieses Rechts das Recht des Staates angewandt wird, in dem der Erfolg eingetreten<br />

ist. 3 Das Bestimmungsrecht kann nur im ersten Rechtszug bis zum Ende des frühen ersten<br />

Termins oder dem Ende des schriftlichen Vorverfahrens ausgeübt werden.<br />

(2) 1 Hatten der Ersatzpflichtige und der Verletzte zur Zeit des H<strong>af</strong>tungsereignisses ihren gewöhnlichen<br />

Aufenthalt in demselben Staat, so ist das Recht dieses Staates anzuwenden. 2 Handelt es sich<br />

um Gesellsch<strong>af</strong>ten, Vereine oder juristische Personen, so steht dem gewöhnlichen Aufenthalt der<br />

Ort gleich, an dem sich die Hauptverwaltung oder, wenn eine Niederlassung beteiligt ist, an dem<br />

sich diese befindet.<br />

(3) Ansprüche, die dem Recht eines anderen Staates unterliegen, können nicht geltend gemacht<br />

werden, soweit sie<br />

1. wesentlich weiter gehen als zur angemessenen Entschädigung des Verletzten erforderlich,<br />

2. offensichtlich anderen Zwecken als einer angemessenen Entschädigung des Verletzten dienen<br />

oder<br />

3. h<strong>af</strong>tungsrechtlichen Regelungen eines für die Bundesrepublik Deutschland verbindlichen Übereinkommens<br />

widersprechen.<br />

(4) Der Verletzte kann seinen Anspruch unmittelbar gegen einen Versicherer des Ersatzpflichtigen<br />

geltend machen, wenn das auf die unerlaubte Handlung anzuwendende Recht oder das Recht, dem<br />

der Versicherungsvertrag unterliegt, dies vorsieht.<br />

(IPR) 39, 40 EG<strong>BGB</strong><br />

1) Allgemeines. – a) Das internat DeliktsR war früher nur dch die spezielle ordre public-Klausel des Art 38<br />

aF (H<strong>af</strong>tgsbegrenzg zG dtscher Staatsangehör) u dch die VO über die RAnwendg bei Schädiggen dtscher Staatsangehör<br />

außerh des Reichsgebiets vom 7. 12. 42 normiert; die letztere ist dch Art 4 des ReformG vom 21. 5.<br />

99 (Vorb 1 v Art 38) mit Wirkg zum 1. 6. 99 aufgehoben worden, die erstere ist in der allg Regelg des<br />

Art 40 III aufgegangen, die nunmehr auch in Einklang mit dem Diskriminiergsverbot des Art 12 EGV steht (vgl<br />

dazu Art 3 Rn 10).<br />

b) Art 40 geht vom Tatortgrundsatz aus, Abs 1, u kodifiziert damit den schon früher gewohnheitsrechtl<br />

geltden Zustand. Diese Regelg gilt als Generalklausel für den gesamten Bereich des DeliktsR einschl der Gefährdgsh<strong>af</strong>tg<br />

(BT-Drs 14/343 S 11); besond Anknüpfgsregeln für einzelne Deliktstypenfehlen; dagg wird die<br />

Rom II-VO eine Reihe von Spezialanknüpfgen vorsehen (Wagner IPRax 06, 378, vgl Rn 2). Die Tatortregel<br />

wird dch die vorrangige Sonderanknüpfung an den gemeinsamen gewöhnlichen Aufenthalt der Beteiligten<br />

verdrängt. Auch die Ausweichklausel der wesentlich engeren Verbindung, Art 41, u eine nachträgl<br />

RWahl, Art 42, können zu Abweichgen vom TatortGrds führen.<br />

c) Rück- u Weiterverweisung sind grdsätzl zu befolgen, Art 4 I, sofern das Deliktsstatut nicht ausnahmsw<br />

akzessorisch an ein parallel maßg VertrStatut anzuknüpfen ist (vgl dazu Rn 6 u Vorb 3 v Art 38; zur Ausweichklausel<br />

des Art 41 vgl dort Rn 2); ausgeschl ist ein Renvoi bei nachträgl RWahl, Art 4 II, nicht aber bei Ausübg<br />

des WahlR nach Abs 1 S 2 (ebso PWW/Schaub Rn 8, Looschelders VersR 99, 1324, v Hein ZVglRWiss 00,<br />

272, Dörner FS Stoll, 2001, 495, aM Erm/Hohloch Rn 13, Freitag/Leible ZVglRWiss 00, 140); praktisch spielt<br />

ein Renvoi vor allem im Verh zu Staaten eine Rolle, die das Haager Abk über das auf Straßenverkehrsunfälle<br />

anwendb Recht ratifiziert haben, zB ehemal Jugoslawien u Österreich (uU Anknüpfg an das Recht des Zulassgsstaats,<br />

vgl Ffm NJW 00, 1202, Timme ebda 3258, Wandt IPRax 92, 259, Lorenz RabelsZ 93, 177).<br />

d) Staatsvertragliche Sonderregelungen gehen Art 40 vor, Art 3 II; vgl etwa das Internat Übereinkommen<br />

von 1992 über die zivilrechtl H<strong>af</strong>tg für Ölverschmutzgsschäden idF des Prot vom 27. 11. 92, das für<br />

Deutschland am 30. 5. 96 in Kr<strong>af</strong>t getreten ist, vgl Gesetz vom 25. 7. 94, <strong>BGB</strong>l II 1150 u Bek vom 23. 4. 96,<br />

<strong>BGB</strong>l II 670. Art 40 III Nr 3 enthält einen zusätzl Vorbeh zG h<strong>af</strong>tgsrechtl Regelgen in Übereinkommen, die für<br />

die BRep verbindl sind, vgl dazu Rn 20. Das Internat Übereinkommen von 2001 über die zivilrechtl H<strong>af</strong>tg für<br />

Bunkerölverschmutzgsschäden (Gesetz vom 8. 7. 06 <strong>BGB</strong>l II 578) ist noch nicht in Kr<strong>af</strong>t getreten. Das Haager<br />

Übereinkommen über das auf Straßenverkehrsunfälle anwendb Recht vom 4. 5. 71 ist bish nicht ratifiziert; das<br />

gleiche gilt für das Haager Übereinkommen über das auf ProduktenH<strong>af</strong>tpfl anwendb Recht vom 2. 10. 73. Nach<br />

Art 4 I – III der Rom II-VO gilt das Recht des SchadEintritts bzw bei gemeins gewöhnl Aufenth der Part das<br />

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