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<strong>BGB</strong> <strong>§</strong><strong>§</strong> <strong>611a</strong>–612 aF Stand bis 17. 8. 2006 Weidenk<strong>af</strong>f<br />
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4 Palandt-Archiv Teil III<br />
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8) Ausschlussfrist (IV). Sie ist bei II u III sowie V anwendb. Begriff der Ausschlussfrist: wie <strong>§</strong> 611 Rn 72. –<br />
a) Fristbeginn: am Tag, nachdem die Ablehng der Bewerbg zugegangen ist (<strong>§</strong> 130; <strong>§</strong> 187 I).<br />
b) Fristlänge. Primär gilt die für das ArbVerh (insbes dch TarifVertr) vereinbarte Ausschlussfrist für SchadErsAnspr.<br />
Ist sie kürzer als 2 Monate, gilt die 2-Monatsfrist gem IV 2 Hs 2. Ist eine Ausschlussfrist vertragl nicht vorgesehen,<br />
gilt die 6-Monatsfrist gem IV 3. Berechng: <strong>§</strong><strong>§</strong> 187 I, 188 II.<br />
c) Fristwahrung: Zugang (<strong>§</strong> 130) des Schreibens, mit dem der Anspr individualisierb geltd gemacht wird. Das<br />
kann sogleich dch Klage od Mahnbescheid geschehen. ZPO 167 ist darauf nicht anzuwenden (MüKo/Müller-<br />
Glöge, 4. Aufl, <strong>§</strong> 611 a Rn 90). Versäumte Frist führt zum Erlöschen des Anspr.<br />
9) Prozessuales. – a) Klagefrist (ArbGG 61 b I): 3 Monate ab schriftl Geltdmachg des Anspr gem IV<br />
(Rn 28). Berechng: ZPO 222, <strong>§</strong><strong>§</strong> 187 I, 188 II. – b) Mehrere Bewerber. Klagen sie auf Entschädigg aus II<br />
(nicht aus IV), so gilt auf Antr des ArbG die ZuständigkRegelg von ArbGG 61 b II zwecks einheitl Entscheidg<br />
der Frage, wer die Stelle erhalten hätte.<br />
Weidenk<strong>af</strong>f<br />
<strong>§</strong> 611 b <strong>BGB</strong> aF Arbeitsplatzausschreibung<br />
Arbeitsplatzausschreibung. Der Arbeitgeber darf einen Arbeitsplatz weder öffentlich<br />
611 b noch innerhalb des Betriebs nur für Männer oder nur für Frauen ausschreiben, es sei<br />
denn, dass ein Fall des <strong>§</strong> 611 a Abs. 1 Satz 2 vorliegt.<br />
Zweck. Anpassg an die GenderRL (PalArch I B 1) (wie <strong>§</strong> 611 a Rn 1). – Arbeitsplatz: Bezieht sich auf ein<br />
ArbVerh (wie <strong>§</strong> 611 a Rn 2), das der ArbG zu begründen beabsichtigt. – Ausschreibung: Das ist jede Bek. Mit<br />
„öff“ ist die Bek insbes dch Zeitgen, Anzeigenblätter gemeint (Stellenanzeige), gleich ob dch den ArbG od von<br />
ihm beauftragte Dritte, zB BAgentur für Arb. PflVerletzg des Dritten wird dem ArbG idR zugerechnet (BAG<br />
NJW 04, 2112); ArbG muss eine Fremdausschreibg überwachen. – Verstoß: <strong>§</strong> 611 b ist eigentl eine öffrechtl<br />
SchutzVorschr. Ein individueller Schaden ist kaum vorstellb, weil auch von einer Pers des and Geschlechts trotzdem<br />
eine Bewerbg eingereicht werden kann. <strong>§</strong> 611 b enthält keine bestimmte RFolge; es ist ggf <strong>§</strong> 611 a anzuwenden<br />
(BAG NJW 04, 2112, LAG Düss NZA-RR 02, 345). Die Nichtbeachtg des <strong>§</strong> 611 b ist jedenfalls ein<br />
schwerwiegdes Beweisindiz (<strong>§</strong> 611 a Rn 14, 15; BAG aaO). Sie berecht den Betriebsrat zur Zustimmgsverweigerg<br />
gem BetrVG 99 II Nr 5 (LAG Hessen NZA-RR 99, 641).<br />
<strong>BGB</strong> <strong>§</strong><strong>§</strong> <strong>611a</strong>–612 aF<br />
<strong>§</strong> 612 Abs. 3 <strong>BGB</strong> aF Vergütung<br />
612<br />
Vergütung. (3) 1 Bei einem Arbeitsverhältnis darf für gleiche oder für gleichwertige Arbeit<br />
nicht wegen des Geschlechts des Arbeitnehmers eine geringere Vergütung vereinbart wer-<br />
den als bei einem Arbeitnehmer des anderen Geschlechts. 2 Die Vereinbarung einer geringeren Vergütung<br />
wird nicht dadurch gerechtfertigt, dass wegen des Geschlechts des Arbeitnehmers besondere<br />
Schutzvorschriften gelten. 3 <strong>§</strong> 611 a Abs. 1 Satz 3 ist entsprechend anzuwenden.<br />
1) Allgemeines. – a) Zweck. III will das GrdR in GG 3 II, III für den ArbG bindd ausgestalten (vgl <strong>§</strong> 611 a<br />
Rn 1) u gilt für die geschlechtsbezogene Gleichbehandlg (<strong>§</strong> 611 Rn 109) ausschließl (BAG NJW 97, 2000).<br />
b) Anwendungsbereich: III gilt für alle ArbVerh, für alle Arten von Vergütg (<strong>§</strong> 611 Rn 49–95; BAG NJW<br />
97, 2000), aber nur bei vereinbarter Vergütg. Für AusbildgsVerh (Einfl 58–62 vor <strong>§</strong> 611) gilt BBiG 17.<br />
2) Geschlechtsbezogene Lohngleichheit (III). Die Vorschr ist nach dem Wortlaut als gesetzl Verbot u nicht<br />
als AnsprGrdlage gefasst. Da sie erlassen wurde, um dem europarechtl GleichhGebot für Männer u Frauen beim<br />
Entgelt zu genügen, gebietet die gemeinschkonforme Auslegg, sie als AnsprGrdlage (Rn 14) zu verstehen (BAG<br />
NZA 05, 1059 mwN).<br />
a) Anwendungsbereich: wie <strong>§</strong> 611 a Rn 2.<br />
b) Voraussetzungen (III 1): – aa) Die geschuldete ArbLeistg (<strong>§</strong> 611 Rn 24–32) muss im Verh zu mind einem<br />
ArbN and Geschlechts (u desselben Betr) völl gleich sein (nach Art, Umfang u Zeit, wie <strong>§</strong> 611 Rn 25–27)<br />
od gleichwert (BAG NJW 97, 2000). Es ist ein GesamtVergl vorzunehmen (hierzu näher BAG NZA 96, 579). –<br />
bb) Vereinbg geringerer Vergütg im ArbVertr (Einfl 4 vor <strong>§</strong> 611) od bei VertrÄnd (<strong>§</strong> 311 I) im Vergl zu mind<br />
einem ArbN and Geschlechts im selben Betrieb. Es genügt die Vereinbg mit den begünstigten ArbN u es<br />
müssen nicht sämtl ArbN des and Geschlechts besser entlohnt werden (BAG NJW 93, 3091). – cc) Benachteiligg<br />
wg des Geschlechts: wie <strong>§</strong> 611 a Rn 9, auch mittelb Diskriminierg, zB zusätzl bezahlte Freistellg männl<br />
ArbN ab 60 Jahren, die vorgezogenes Altersruhegeld in Anspr nehmen (BAG NZA 03, 861). Die Grde der höheren<br />
Entlohng dürfen sich nicht auf das Geschlecht beziehen (BAG aaO). Die ungleiche Behandlg ist zuläss,<br />
wenn die Maßn einem wirkl Bedürfn des Untern dient u für die Erreichg des Ziels notw u geeignet ist (BAG<br />
NZA 05, 1059).<br />
c) Beweislast (III 3). Es gilt <strong>§</strong> 611 a Rn 14, 15. Die Anwendg des <strong>§</strong> 611 a I 3 ist entspr, weil die Voraussetzg<br />
unter <strong>§</strong> 611 a Rn 15 (dort bb) hier ggstandslos ist.<br />
d) Wirkung. Die Vereinbg gleichen Lohns (dh ein entspr VertrAbschluss) ist VertrPfl des ArbG. Der ArbN<br />
hat einen unmittelb ErfüllgsAnspr darauf, dass ihm gleicher Lohn bezahlt wird (BAG NJW 93, 3091, NJW 07,<br />
1081). Der Anspr auf die Lohndifferenz ist kein SchadErsAnspr.<br />
e) Besondere Schutzvorschriften (III 2), die wg des Geschlechts gelten (Einfl 84 vor <strong>§</strong> 611), sind kein Grd<br />
(vgl <strong>§</strong> 611 a Rn 11) für geringeren Lohn. So kann ein ergebnisbezogenes Entgelt nicht im Hinbl auf die Mutterschutzfrist<br />
gekürzt werden (BAG NJW 07, 1081).<br />
Weidenk<strong>af</strong>f<br />
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