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Neue Kindertagesstätte „Marienkäfer“ am Katholischen Klinikum ...

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Klar ist auch, dass die größeren Krankenhäuser,<br />

die ihre Leistungen ausbauen und neue<br />

Leistungsbereiche erschließen können, deutlich<br />

profitieren. Für die kleinen Krankenhäuser wird<br />

sich die angespannte Situation nicht abmildern.<br />

Hier ist im Gegenteil d<strong>am</strong>it zu rechnen, dass<br />

durch eine nicht angemessene Finanzierung<br />

von erforderlichen Mindestbesetzungen die<br />

Versorgungssituation in ländlichen Gebieten<br />

weiter in eine Schieflage gerät. Die Politik hat<br />

den „Schwarzen Peter“ einer flächendeckenden<br />

Gesundheitsversorgung den Krankenhäusern<br />

zugeschoben. Es wäre mehr als dumm, würden<br />

wir Krankenhäuser diesen auch annehmen.<br />

Die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung<br />

auch im ländlichen Bereich wird umso<br />

fragwürdiger, als das „Wie“ und „Wer“ der<br />

Finanzierung von Investitionen – bisher Ländersache<br />

– offengeblieben ist. Eine Regelung,<br />

ob diese nun aus einer Hand („Monistik“) über<br />

den Gesundheitsfonds (sprich: Kassenbeiträge)<br />

erfolgt oder aber, wie bisher, weiter in der Verantwortung<br />

der Länder verbleibt („Dualistik“),<br />

erfolgte nicht. Die politischen Ansätze und Lösungsvorschläge<br />

im Gesetzgebungsverfahren<br />

sind leider zu einer Absichtserklärung verkümmert,<br />

so dass wir hier in der Zukunft auf weitere<br />

Überraschungen gefasst sein müssen.<br />

Vollkommen ausgeblendet wurden die demografische<br />

Entwicklung und ihre Folgen für<br />

die Versorgung und die erforderlichen Versorgungsstrukturen.<br />

Wer sich zu diesen zentralen<br />

Fragen und Herausforderungen der Daseinsfürsorge<br />

– immerhin sind Krankenhäuser<br />

nicht nur „Kostenverursacher“, sondern in erster<br />

Linie als Dienstleister im staatlichen Auftrag<br />

für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung<br />

unterwegs – Perspektiven erhoffte,<br />

wird vergeblich nach Regelungen suchen, die<br />

in die Zukunft weisen.<br />

„Das Förderprogr<strong>am</strong>m Pflege<br />

bietet unseren Patientinnen<br />

und Patienten spürbare<br />

Vorteile.“<br />

Eine wirklich zukunftsweisende Regelung<br />

bietet das Förderprogr<strong>am</strong>m Pflege, das wir natürlich<br />

auch in den Krankenhäusern der BBT-<br />

Gruppe intensiv nutzen werden. Schon im zurückliegenden<br />

Jahr 2008 konnten wir in unseren<br />

Häusern eine deutliche Zunahme stationärer<br />

Patientinnen und Patienten verzeichnen. Vielfach<br />

konnte diese Leistungsausweitung schon<br />

in den Entgeltverhandlungen 2008 berücksichtigt<br />

werden. Somit ist ein höherer Bedarf an<br />

Mitarbeitenden im Pflegedienst vorhanden,<br />

welcher nun über das Förderprogr<strong>am</strong>m Pflege<br />

angemessen refinanziert werden kann. In Anwendung<br />

der gesetzlich definierten Rahmenkriterien<br />

ergibt sich hieraus allein im Jahr<br />

2009 trägerweit ein Stellenaufbau in Höhe<br />

von mehr als 40 Vollkräften im Pflegedienst.<br />

Zur Finanzierung dieser zusätzlichen Stellen<br />

stehen aus dem Förderprogr<strong>am</strong>m Pflege fast<br />

1,6 Mio. Euro zur Verfügung. Der Eigenanteil<br />

unserer Häuser beläuft sich dabei auf 170.000<br />

Euro. D<strong>am</strong>it werden die pflegerische Behandlung<br />

und die Möglichkeiten der individuellen<br />

Zuwendung und Betreuung unserer Patienten<br />

deutlich gestützt. Gleichzeitig kann überprüft<br />

werden, inwiefern zusätzliche pflegerische Betätigungsfelder<br />

eröffnet werden können. Hier<br />

bietet das neue KHRG unseren Patientinnen<br />

und Patienten wirklich spürbare Vorteile.<br />

„Die Krankenhäuser der BBT-<br />

Gruppe werden auch mit dem<br />

neuen KHRG die Herausforderung<br />

einer flächendeckenden<br />

und leistungsstarken Gesundheitsversorgung<br />

annehmen.“<br />

Zur BBT-Gruppe gehören Krankenhäuser<br />

in drei Bundesländern und wir werden von daher<br />

alle Facetten aus dem neuen Recht erleben:<br />

In Rheinland-Pfalz werden wir uns „von oben“<br />

an den Bundesbasisfallwert heranbewegen und<br />

die d<strong>am</strong>it verbundenen Budgetabsenkungen<br />

verkraften müssen. In Nordrhein-Westfalen<br />

profitieren wir von der niedrigen Ausgangslage,<br />

aber nicht in der gleichen Größenordnung, wie<br />

in Rheinland-Pfalz eine Absenkung wirkt. Für<br />

Baden-Württemberg ist derzeit<br />

noch davon auszugehen, dass<br />

hier der Schutz des sogenanntenBundesbasisfallwert-Korridors<br />

greift. Die Psychiatrie in<br />

der Fachklinik Saffig wird sich<br />

ab 2013 auch auf ein DRG-<br />

System einstellen müssen, das<br />

bis dahin vorliegen wird.<br />

In den vergangenen Jahren<br />

sind die Leistungszahlen in fast<br />

allen unseren Krankenhäusern<br />

deutlich angestiegen. Wir haben<br />

erfolgreich in Ausbau und<br />

Entwicklung von Leistungsbereichen<br />

investiert. Dazu gehören<br />

auch die Gründungen der<br />

verschiedenen Medizinischen<br />

Versorgungszentren (MVZ)<br />

Foto: BBT e. V.<br />

Kommentar<br />

in Trier, Koblenz und demnächst Paderborn.<br />

Deshalb sind wir gut aufgestellt, ohne die besondere<br />

Risikolage für einzelne Bereiche schönzureden<br />

oder aus dem Blick zu nehmen. In diesem<br />

Sinne nehmen wir auch das neue KHRG<br />

sportlich als Herausforderung, die vorhandenen<br />

Potenziale zu erschließen und umzusetzen. Auf<br />

diesem Weg wollen wir alles dafür tun, dass unsere<br />

Mitarbeiter angemessene Rahmenbedingungen<br />

für ihre Arbeit und die Patientenversorgung<br />

vorfinden und sich die Patienten auf eine<br />

kompetente und menschliche Behandlung und<br />

Betreuung verlassen können.<br />

Fazit<br />

Zus<strong>am</strong>menfassend gehe ich davon aus,<br />

dass wir mit dem KHRG keine langfristige<br />

Regelung zur Sicherstellung der flächendeckenden<br />

Versorgung erhalten haben. Schon<br />

nach der Bundestagswahl wird sich schnell<br />

zeigen, ob der im Jahr 2009 eingeführte Gesundheitsfonds<br />

zur Finanzierung der Krankenversorgung<br />

ausreicht – wobei dies von<br />

den Krankenkassen von Anfang an bezweifelt<br />

wurde. Wenn sich die Befürchtungen der<br />

Krankenkassen bewahrheiten – und mit der<br />

Finanzkrise und ihrer Dauer scheint dies<br />

wahrscheinlich – rechne ich d<strong>am</strong>it, dass weitere<br />

gesetzgeberische Eingriffe folgen werden<br />

und der Krankenhausbereich davon nicht<br />

ausgenommen wird. Das heißt für uns heute<br />

wie schon in den vergangenen Jahren: die<br />

vorhandenen Potenziale und Möglichkeiten<br />

kompetent nutzen und unseren Auftrag im<br />

Dienst für die Menschen konsequent in die<br />

Zukunft führen! Andreas Latz<br />

Auch ein Grund zur Freude: Neben den Möglichkeiten,<br />

die das KHRG bietet, beteiligt sich auch der Bund mit 75<br />

Prozent an den zusätzlichen Investitionen der Länder für<br />

die Sanierung der Kliniken. Dafür stehen Finanzhilfen<br />

aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung zur<br />

Verfügung.<br />

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