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raman - Der Reinbeker

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18 politik<br />

Was brauchen<br />

Kinder in der<br />

Pause?<br />

Disput im Schulausschuss über<br />

neues Spielgerät<br />

Reinbek – In der Gertrud-Lege-Schule<br />

startet das Schuljahr für die Kinder mit einer<br />

Enttäuschung: Das große Holz-Spielgerät auf<br />

dem Pausenhof mit Klettermöglichkeiten,<br />

Turm und Rutschen ist in den Ferien abgebaut<br />

worden, weil es an mehreren Stellen morsch<br />

war. Nach der jüngsten Beratung im Sozial-<br />

und Schulausschuss ist auch noch nicht klar,<br />

wann und ob es ersetzt wird.<br />

Die Abstimmung über die Frage, ob ein<br />

Ersatz erforderlich ist, fiel unentschieden aus.<br />

Eine knappe Mehrheit erhielt der Antrag, dass<br />

die Verwaltung zu den Haushaltsberatungen<br />

2012 einen Vorschlag unterbreiten soll. Die<br />

CDU stellte sich geschlossen gegen diese<br />

Beschlussvorschläge. »<strong>Der</strong> Schulhof hat ein<br />

Überangebot«, argumentierte Peter Huschke<br />

(CDU) gegen den Ersatz der Spielkombination.<br />

Um die Kreativität der Kinder zu<br />

fördern, dürfe man nicht zu viel Vorgefertigtes<br />

anbieten. Margit Kindler bezweifelte, dass<br />

die Pausen überhaupt Zeit für langes Spielen<br />

böten.<br />

Christian Naterski, Rektor der Gertrud-<br />

Lege-Schule hielt dagegen, dass es viel<br />

gepflasterte Fläche gebe. Angesichts von zwei<br />

Turnstangen, einem Balancierbalken, einem<br />

Spielschiff, einem kleinen Turm und einer<br />

Tischtennisplatte für 320 Schülerinnen und<br />

Schüler könne man nicht von einem Überangebot<br />

sprechen. Die Kolleginnen Marina<br />

Umlauff und Katrin Rabe von der Grundschule<br />

Mühlenredder und der Grundschule<br />

Klosterbergen unterstützten ihn, dass<br />

ein Spielgerät die gewünschte Bewegung in<br />

der Pause fördere und durchaus Anstöße zu<br />

kreativem Spiel liefere.<br />

Günther Herder-Alpen (Grüne) gab zu bedenken,<br />

dass das Spielgerät nicht nur von der<br />

Schule, sondern auch vom Ganztagsbetrieb<br />

und vom Hort genutzt werde. Er plädierte<br />

dafür, nach einem stabilen kleineren Gerät,<br />

eventuell aus Metall, zu suchen, das weniger<br />

kostspielig ist. Die Verwaltung hatte 30.000<br />

Euro für den Ersatz veranschlagt.<br />

Entsetzt zeigte sich Elternvertreter Karl<br />

Werner über die Haltung der CDU. Angesichts<br />

seiner Äußerung, man werde sehr<br />

genau beobachten, wie sich die Politik weiter<br />

verhalte, fühlte sich wiederum Huschke angegriffen<br />

und der Ausschussvorsitzende Tomas<br />

Unglaube hatte Mühe, die Diskussion wieder<br />

auf eine Sachebene zu bringen.<br />

Rektor Christian Naterski zeigte sich<br />

enttäuscht, dass es keine schnelle Lösung<br />

für seinen Schulhof geben soll. Er will jetzt<br />

versuchen Spenden für ein neues Spielgerät<br />

zu sammeln. Außerdem soll es Gespräche<br />

mit der AWO als Träger des Hortes und des<br />

Ganztagsbetriebs geben<br />

Elke Güldenstein<br />

Torsten Albig setzt auf Dialog<br />

Zukunftsgespräch mit dem SPD-Spitzenkandidaten im <strong>Reinbeker</strong> Schloss<br />

Reinbek – »Normalerweise trifft<br />

sich die Partei ja nicht an so einem<br />

Ort«, bewundert Torsten Albig das<br />

»zauberhafte Schloss«. <strong>Der</strong> SPD-<br />

Spitzenkandidat für die Landtagswahl<br />

2012 hatte zum Zukunftsgespräch<br />

nach Reinbek eingeladen.<br />

Mit 15 solcher Veranstaltungen<br />

tourt Albig in seinem »Demokratiesommer«<br />

bis Ende September<br />

durch das Land.<br />

Dass es so anders ist als normalerweise,<br />

passt zu seinem Konzept.<br />

Albig setzt auf Dialog und<br />

Politik zum Mitmachen. Statt einer<br />

Rede mit Fragemöglichkeit bieten<br />

Albig und RSH-Moderator Carsten<br />

Kock in Reinbek eine Art Workshop.<br />

An mehreren Stationen<br />

können die Besucher ihre Ideen<br />

und Wünsche für das Land diskutieren,<br />

aufschreiben, malen oder<br />

als Videobotschaft aufnehmen.<br />

Die Ergebnisse sollen nicht nur<br />

auf der Internetplattform www.<br />

demokratiesommer.de gesammelt<br />

werden, sondern auch in das SPD-<br />

Wahlprogramm einfließen.<br />

Über Facebook und die Presse<br />

sowie mit direkten Einladungen<br />

an Parteimitglieder, Vereine und<br />

Verbände hat das Wahlkampfteam<br />

zu der Veranstaltung in Reinbek<br />

eingeladen. Etwa 100 Interessierte<br />

aus der Region kamen in den<br />

Hofsaal des <strong>Reinbeker</strong> Schlosses.<br />

Sie füllten nicht nur eifrig die<br />

vorbereiteten Pinwände, sondern<br />

nutzten auch die Gelegenheit, mit<br />

Albig, dem jetzigen Oberbürgermeister<br />

von Kiel, zu sprechen. »Sie<br />

sind die Berater für Torsten Albig«<br />

ermunterte Carsten Kock zur offenen<br />

Talkrunde mit wechselnden<br />

Teilnehmern.<br />

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Das Thema, das die Gäste<br />

am meisten beschäftigte, ist<br />

die Mauer, die Albig zwischen<br />

den Politikern und dem Alltag<br />

der Bevölkerung schildert. <strong>Der</strong><br />

Finanzfachmann, der Bonner und<br />

Berliner Regierungswelten von<br />

innen kennen gelernt hat, sieht<br />

darin eine der Hauptursachen<br />

politischer Fehlentscheidungen.<br />

»Es gibt für einen Politiker kaum<br />

ungefilterte Eindrücke. Auch wenn<br />

er rausgeht findet er nur eine umgebaute<br />

Welt wie bei Potemkin.<br />

Und irgendwann hast du nur noch<br />

Leute um dich die sagen: Alles ist<br />

gut.« Die Komplexität von Leben<br />

sei dabei nicht mehr erkennbar.<br />

Als Beispiel nennt er die Haushaltskonsolidierung.<br />

»Das Leben<br />

passt nicht in einen schlichten<br />

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21465 Reinbek<br />

Mo.-Fr. 8 – 18, Sa. 8 – 13 Uhr<br />

15. August 2011<br />

Dreisatz«, plädiert er gegen das<br />

bedingungslose Streichen von<br />

Zuschüssen. Wenn man beispielsweise<br />

Geld ausgebe für die Frauenberatung,<br />

könne dies sinnvoll<br />

sein, um spätere Sozialkosten zu<br />

verhindern.<br />

Torsten Albig (in der Bildmitte) setzt bei seiner Sommertor durch das Land<br />

auf politische Gespräche mit Bürgern<br />

Ein wichtiges Projekt, um die<br />

Schulden des Landes zu reduzieren<br />

ist für den gelernten Wirtschaftsjuristen<br />

Albig die Senkung<br />

der Verwaltungskosten. Jede<br />

Behörde müsse sich fragen lassen,<br />

welchen originären Mehrwert sie<br />

schaffe. »Wozu gibt es eine untere<br />

und eine obere Denkmalschutzbehörde?«<br />

Über spürbare Effekte im Finanzausgleich<br />

will er Kommunen zu<br />

effektiverer Zusammenarbeit<br />

zwingen. Die Zentralisierung der<br />

Personalaktenverwaltung nennt er<br />

als Beispiel.<br />

»Wird die Schulpolitik ein<br />

Hauptwahlkampfthema?« will Moderator<br />

Kock wissen. Schüler in<br />

der Diskussionsrunde fordern, das<br />

dreigliedrige Schulsystem endlich<br />

abzuschaffen, ebenso die Profiloberstufe<br />

und zum Abi nach neun<br />

Jahren zurückzukehren. Doch<br />

Torsten Albig setzt auf Ruhe in der<br />

Schule. »Lieber ein blödes System<br />

als wieder was ändern«, entgegnet<br />

er. Lehrer bräuchten nach den<br />

vielen Reformen der vergangenen<br />

Jahre endlich wieder Zeit, sich um<br />

die Schüler zu kümmern.<br />

Einen respektvollen Wahlkampf<br />

verspricht Torsten Albig bis zum<br />

Wahltag am 6. Mai 2012. Dies<br />

gelte für den Kontrahenten Christian<br />

von Boetticher ebenso wie<br />

innerparteilich für Ralph Stegner.<br />

»Ich verlange in der politischen<br />

Debatte, dass gemeinsam Lösungen<br />

gesucht werden«.<br />

Elke Güldenstein

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