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4 panorama<br />
BUND-Umweltbrief<br />
Liebe LeserInnnen<br />
Fast unsichtbar schleichen sie durch Deutschlands<br />
letzte ursprüngliche große Wälder,<br />
in denen sich Wildnis noch ungehindert<br />
ausbreiten darf: die Wildkatzen. Es sind<br />
keine verwilderten »Stubentiger«; sie gehören<br />
zu einer eigenständigen Art, die schon<br />
durch unsere Wälder streifte, lange bevor<br />
die Römer die ersten Hauskatzen mit über<br />
die Alpen brachten. Aber es sind nur wenige<br />
ihrer Art übriggeblieben. Sie haben viel zu<br />
wenig Platz für einen gesunden genetischen<br />
Austausch und ideale Lebensräume wie der<br />
Hainich, der Thüringer Wald, die Eifel oder<br />
der Harz sind selten geworden. Zu viele<br />
sterben im Straßenverkehr. Vor allem viele<br />
der jungen Wildkatzen-Männchen fallen dem<br />
Straßenverkehr zum Opfer, wenn sie sich im<br />
Alter von sechs Jahren auf die Suche nach<br />
einem eigenen Revier machen. BUND-Aktive<br />
haben nun einen ersten Überlebenskorridor<br />
zwischen dem Hainich und dem Thüringer<br />
Wald initiiert.<br />
<strong>Der</strong> BUND hat den ehrgeizigen Plan, ein<br />
Rettungsnetz mit vielen Überlebenskorridoren<br />
für die Wildkatze zu knüpfen. Von<br />
seinem Gelingen könnte das Schicksal der<br />
Wildkatze in Deutschland abhängen – und<br />
das von vielen anderen wildlebenden<br />
Tierarten. Hilfe wird zurzeit besonders in<br />
Niedersachsen benötigt. Dort werden die<br />
Wälder im Harz und im Solling jetzt wieder<br />
von der Europäischen Wildkatze bevölkert.<br />
Finanzieren Sie<br />
»Schleichpfade« für<br />
die Wildkatze<br />
Mit mehreren hundert Exemplaren ist der<br />
Harz nicht nur das nördlichste Verbreitungsgebiet<br />
in Europa, sondern gilt auch<br />
als eines der wichtigsten Refugien dieser<br />
Tierart. Doch auch hier droht langfristig die<br />
genetische Verarmung. Deshalb müssen wir<br />
ihnen dringend die Möglichkeit zu einem<br />
Austausch geben.<br />
Liebe Tierfreunde: Auch wenn die<br />
Wildkatze noch nicht in Schleswig-Holstein<br />
angekommen ist: Bitte helfen Sie mit. Retten<br />
Sie die Wildkatze mit Ihrer Spende. Ihre<br />
Spende wird benötigt, um in Deutschland<br />
sichere »Schleichpfade« für die Wildkatze<br />
anzulegen.<br />
BUND-Spendenkonto: Konto-Nr. 232,<br />
Sparkasse Köln/Bonn, BLZ 370 501 98,<br />
Spendenzweck: Wildkatze retten. Sie können<br />
aber auch eine Wildkatzen-Patenschaft<br />
übernehmen (siehe Internet wildkatze.info)<br />
und die Vorteile so einer Patenschaft nutzen.<br />
Rechtsgrundlage für das grüne Lebensnetz<br />
des BUND ist die »Fauna-Flora-Habitat-<br />
Richtlinie« (FFH) der Europäischen Gemeinschaft.<br />
Die Mitgliederstaaten verpflichten<br />
sich unter dem Namen »Natura 2000«, ein<br />
europäisches Netz von Schutzgebieten zu<br />
knüpfen, das wertvolle Lebensraumtypen<br />
und seltene Arten beherbergt.<br />
Internet: http://bit.ly/qQnAQq<br />
http://www.wildkatze.info/<br />
Kontakte: Barbara Bertram, � 040-7202833;<br />
Fax: 040-72979271 • Lutz Wiederholz, eMail:<br />
bund.reinbek@ bund.net • Internet: http://<br />
vorort.bund.net/stormarn<br />
Soziales Netz auf drei Säulen<br />
Beratung – Pflege – Kinderhäuser - SVS feiert Jubiläum<br />
Hartwig Löhr (links) als Gründer der<br />
SVS erhielt vom jetzigen Vorsitzenden<br />
Helmut Schmitt die Urkunde<br />
über die Ehrenmitgliedschaft.<br />
Reinbek – Seit 40 Jahren spannt<br />
sie in Reinbek und Umgebung ein<br />
soziales Netz für vielschichtige<br />
Problemlagen. Die Südstormarner<br />
vereinigung für Sozialarbeit<br />
(SVS) hat jetzt mit einem<br />
Festakt im Rathaus ihren runden<br />
Geburtstag gefeiert.<br />
Hilfe und Zusammenarbeit<br />
über die Grenzen von Parteien<br />
und Konfessionen hinweg, das<br />
ist von Anfang an das Grundprinzip<br />
der SVS geblieben. Gründer<br />
Hartwig Löhr, der im Rahmen des<br />
Festaktes die Ehrenmitgliedschaft<br />
erhielt, hatte mit dem »Verein<br />
für Jugendhilfe e.V.« 1971 vor<br />
allem junge Menschen im Blick,<br />
die nicht mehr zu Hause wohnen<br />
konnten. Mit Hilfe von Bußgeldern<br />
wurde die Vereinsarbeit<br />
finanziert.<br />
Jugendwohngemeinschaften<br />
wurden eingerichtet, beispielsweise<br />
in Schönningstedt. Inzwischen<br />
existiert sie nicht mehr, denn der<br />
Verein hat seine Aktivitäten über<br />
die vier Jahrzehnte hinweg immer<br />
wieder an den Bedarf vor Ort<br />
angepasst.<br />
Erster Standort im Schloß<br />
Als weitere Säule richtete der<br />
Verein bereits 1977 eine Familienberatung<br />
ein, finanziert über ABM<br />
und zunächst ansässig im Schloß,<br />
dann erweitert als Beratungszentrum<br />
in der Schönningstedter Straße,<br />
heute in der Scholtzstraße.<br />
Dietrich Blonski als Mitarbeiter<br />
der ersten Stunde ist auch heute<br />
noch dabei.<br />
1980 benannte sich der Verein<br />
in »Südstormarner Vereinigung<br />
für Sozialarbeit« um, denn es ging<br />
schon lange nicht mehr nur um<br />
die Jugend sondern zunehmend<br />
auch um pflegerische Hilfen wie<br />
»Essen auf Rädern«, später die<br />
Sozialstation und die Kurzzeitpflege.<br />
Letztere war zwar hochwillkommen,<br />
geriet jedoch durch<br />
Einführung der Pflegeversicherung<br />
tief in die roten Zahlen. Eine<br />
Schließung war unvermeidlich.<br />
Die SVS reagierte 1999 mit der<br />
Einrichtung der Tagespflege, die<br />
mit einem Jahr Unterbrechung<br />
heute erfolgreich ist.<br />
Die SVS hat heute 140 Mitarbeiter<br />
und Standorte in Reinbek,<br />
Glinde, Trittau und Ahrensburg.<br />
Beratungszentrum, Pflegeangebote<br />
und Kinderhäuser sind die<br />
drei Säulen. Seit 1998 ist der<br />
Rechtsanwalt und ehemalige<br />
Bürgervorsteher Helmut Schmitt<br />
Vorsitzender.<br />
Vision:<br />
Tagespflege erweitern<br />
Er blickte in seiner Festrede<br />
nicht nur zurück, sondern stellte<br />
den zahlreichen Gästen auch die<br />
Visionen der SVS vor: Sie möchte<br />
in Trittau ein Haus für Jugendliche<br />
und das Beratungszentrum<br />
einrichten. In Reinbek wünscht<br />
sich der Verein, das Nachbar-<br />
Ambulanter Hospizdienst Reinbek e.V.<br />
Wir begleiten schwerkranke und sterbende<br />
Menschen in der eigenen Wohnung oder im Pflegeheim.<br />
Wir haben Zeit zum Reden und Zuhören.<br />
Auch die Angehörigen möchten wir in der<br />
schweren Zeit mit dem Sterbenden und in ihrer<br />
Trauer begleiten.<br />
Niels-Stensen-Weg 3<br />
Unser Dienst ist kostenfrei.<br />
21465 Reinbek<br />
Telefon 040 / 78 08 98 60<br />
kontakt@hospizdienst-reinbek.de<br />
www.hospizdienst-reinbek.de<br />
FOTO: ELKE GüLDEnSTEin<br />
15. August 2011<br />
Die SVS-Vorstandsmitglieder Gerhard Willner, Marianne Poppe und Volker<br />
Müller sowie Kreispräsidentin Christa Zeuke, SVS-Vorsitzender Helmut<br />
Schmitt und DPWV-Vorsitzender Günter-Ernst Basten.<br />
grundstück im Völckers Park zu<br />
erwerben, um dort die erfolgreiche<br />
Tagespflege zu erweitern.<br />
»Wir sind guter Hoffnung«, betonte<br />
Schmitt. Mit der Jürgen-Rickertsen-Stiftung<br />
sei man bereits<br />
im Gespräch. Doch auch Sorgen<br />
verhehlte Schmitt nicht. So sei es<br />
immer schwieriger examinierte<br />
Pflegekräfte zu bekommen.<br />
Für die Unterstützung durch<br />
die Stadt Reinbek dankte Schmitt.<br />
»Wir haben gute Verträge« betonte<br />
er, dass sich die Stadt auch mit<br />
freiwilligen Leistungen engagiere.<br />
»Doch wir müssen uns immer<br />
mehr über Zahlen unterhalten«,<br />
spielte er auf die kommunalen<br />
Sparbemühungen an.<br />
Sorge um Prävention<br />
Zunehmendes Streichen von<br />
freiwilligen Leistungen war Thema<br />
des Festvortrags von Günter-Ernst<br />
Basten als Vorsitzender des Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverbandes<br />
(DPWV). Er kritisierte, dass niederschwellige<br />
Hilfe zurückgefahren<br />
werde zugunsten eines zunehmend<br />
komplexen bürokratischen<br />
Systems, das sich der politischen<br />
Gestaltung weitgehend entziehe.<br />
Großes Lob hatte er für die<br />
Aktivitäten der SVS. Sie sei ein<br />
lebendiger Verein, der sehr viel<br />
bewegt habe. »Mit der Südstormarner<br />
Vereinigung kann man<br />
auch in der Zukunft rechnen«,<br />
betonte Basten.<br />
Auch Kreispräsidentin Christa<br />
Zeuke bescheinigte der SVS kompetente<br />
Arbeit. Sie sprach dabei<br />
sogar aus eigener Erfahrung, denn<br />
sie hat früher als Lehrerin an der<br />
Gertrud-Lege-Schule selbst mit<br />
der SVS zusammengearbeitet.<br />
Elke Güldenstein