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Diplomarbeit - Institut für Elektronische Musik und Akustik - IEM

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Mann <strong>und</strong> dann als Antwort vom Mädchen gespielt wird als Zeichen dafür, daß es ihm gestattet ist,die Nacht bei ihr im gemeinsamen Mädchenhaus zu verbringen. Der Klang der Nasenflöte ist äußerstzart, aber zugleich weit tragend. Auch die gespielten Melodien sind dem Zweck entsprechend vonäußertser Zartheit, wie es der <strong>Musik</strong> der ursprünglich mutterrechtlichen Kultur eigen ist. DieNasenflöte ist mehr verbreitet, als man ursprünglich angenommen hat. 49 Curt Sachs reiht sie in die"melanesisch-südamerikanische Schicht" ein. 50 Außer in Australien <strong>und</strong> Europa - wo sie nur inMazedonien vorkommen - gibt es Nasenflöten über die gesamte restliche Welt verbreitet, besondersals Längsflöte, was sie auch auf den Philippinen ist:Bsp. scannen S. 192Die Transkription stammt von Marius Schneider. 51 Werner Danckert kommt in seiner Studie DerUrsprung der halbtonlosen Pentatonik zur Annahme, daß die matriarchale Vierstufigkeit nicht nuraus dem Quartenverhältnis entstanden ist, sondern auch aus der Superposition von ein oder zweiDreiklangsordnungen, die unseren Dur- <strong>und</strong> Molldreiklängen entsprechen. 52g) Stimmsymbiotisches FlötenspielZoltan Kodály äußerte sich über die sonderbare Gewohnheit der Pfeifer ist es (besonders inSiebenbürgen), daß sie während des Spiels einen tiefen Ton in das Instrument hineinbrummen. Dahierdurch die Reinheit der oberen Töne gestört wird, suchten wir sie gelegentlich derPhonogrammaunahmen zu überreden, davon abzulassen; dies gelang jedoch nur schwer oderüberhaupt nicht, so fest war die Gewohnheit eingewurzelt. 53Dieses Brummen erzeugt mit den Tönen der Pfeife gewisse Kombinationstöne, so daß zuweilen ganzklar eine dritte Stimme zu hören gewesen sein muß..Auch die Spielweise türkischer Nomaden ist offenbar unverändert geblieben, vor allem sucht manimmer noch die häufig sich ergebende, störende Nebenluft durch leises Mitsummen zu übertönen,das dann die Funktion eines Borduns übernimmt. 54Vier Arten von Begleittonsummen sind zu unterscheiden:1. Das Summen eines wenig konstanten Kehlkopfton zur Flöte durch Anfänger 55 .2. Ein Rohrdurchmesser an der Anblaskante von 10-12 mm ermöglicht der kaval ein optimalesAnsprechen des 1. <strong>und</strong> 2. Teiltons zur selben Zeit. Teils brummen die Kavalspieler dazu: dasharmonische Verhältnis dieses Gr<strong>und</strong>tons zu den Kavalpartialtönen ist alles andere als einfach. 5649 Takásc, S. 191.50 Curt Sachs, Die <strong>Musik</strong>instrumente Indiens <strong>und</strong> Indonesiens, Berlin <strong>und</strong> Leipzig 1923, S. 146 f., nach Takács S.191 f.51 Marius Schneider, Música Filipina, Separata del vol.VI del "Anuario Musical" del <strong>Institut</strong>o Español deMusicologia del C.S.I.C., Barcelona, nach Takács S. 192.52 Werner Danckert, Der Ursprung der halbtonlosen Pentatonik, Mélanges offerts à Zoltán Kodály à l´occasionde son soixantiéme anniversaire, Budapest 1943, nach Takács S. 193.53 Kodály, Zoltan, Die ungaris che Volksmusik, in: Dietrich, S. 30.54 Reinhard, Kurt, Die <strong>Musik</strong>pflege türkischer Nomaden, in: Dietrich, S. 30.55 Dietrich, S. 31.15

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