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Diplomarbeit - Institut für Elektronische Musik und Akustik - IEM

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Zur Bildung von Vibrato werden vier Techniken, nämlich Bewegungen des Kiefers, erwähnt:Abb.15 scannen!1. Yoko-yuri = seitliche Bewegung2. Tate-yuri = Auf- <strong>und</strong> Abbewegung3. Mawashi-yuri = drehende Bewegung4. Oshi-yuri = stoßende BewegungUnter Komi-buki versteht man eine Folge starker Blasatemstöße wie etwa houhou:scan Abb.16:Als atari ("schlagen") wird eine Spieltechnik bezeichnet, in der meist von der Temperierungabweichende Vorschlagnoten mit speziellen Griffen (meist als Ziffern leicht links) oberhalb desbetreffenden Tons notiert werden 161 :Bsp. S. 237!Als Yuri wird ein Vibrato bezeichnet, daß es schon fast die Gestalt eines Tremolos annimmt, dieGeschwindigkeit beschleunigt oder verlangsamt sich dabei 162 :scan S. 239!Parallelen historischer Aufführungspraxis (etwa bei Delusse) wurden bereits aufgezeigt. Es bestätigtsich die These, daß sogenannte historische Aufführungspraxis, so sehr sie Gefahr läuft, zu einemKlischée zu verkommen (etwa nach der Gesinnung von Radiokommentatoren, die ausschließlichSendungen mit sogenannter Alter <strong>Musik</strong> präsentieren), der zeitgebnössischen Aufführungspraxis (diesich aus den Wünschen <strong>und</strong> Anweisungen der Komponisten ergibt) doch näher stehr als die immernoch sehr verbreitete <strong>und</strong> als gefühlsbetontes "Spiel (=Interpretation!) aus dem Bauch" erklärtewallende Gleichmacherei.Die spieltechnische Parallele dieser sich gewissermaßen einander annähernden verschiedeneneuropäischen Epochen mit der über Jahrh<strong>und</strong>erte unverändert gebliebenen japanischen Instrumentaltechnik(denn auch ein Instrument wie die Shakuhachi ist unverändert geblieben 163 ) ist evident,wobei die zuvor beschriebenen "Spieleffekte" in Europa ihre Parallele eher in geschichtlich161 Lependorf, S. 237.162 Lependorf, S. 239.163 Uesugi weist darauf hin (S. 157), daß sich in Europa seit dem Barock die Zahl der Grifflöcher auf der Querflöteaus der Renaissance-Flöte (6 Grifflöcher) auf sieben bis schließlich mit der Böhmflöte auf alle möglichen Ganz<strong>und</strong>Halbtonlöcher vermehrte, wogegen sich die Grifflöcher der Shakuhachi zum Zeitpunkt ihrer Einführung ausder chinesischen Tang-Zeit (6 Grifflöcher) unter dem Geist der Fuke-Mönche auf 5 verringerten: nicht dieUnzulänglichkeit des Instruments sei zu verbessern, sondern die des Spielers.39

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