Besachwaltung Vortrag ND 09 20101
Besachwaltung Vortrag ND 09 20101
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Sachwalterschaften für sämtliche Angelegenheiten allerdings<br />
von 61% auf 55% zurück. Gestiegen ist demgegenüber der<br />
Anteil von Sachwalterschaften mit einer Beschränkung auf<br />
wesentliche ökonomische Belange von 36% auf 41%.<br />
Gleichwohl steht dies in eigenartigem Kontrast zur<br />
ursprünglichen Zielsetzung, die Entmündigung durch<br />
flexible und dosierte Modelle der <strong>Besachwaltung</strong> zu ersetzen.<br />
Gleichwohl das Gericht regelmäßig zu prüfen hat, ob die<br />
Sachwalterschaft beendet werden kann oder ob der<br />
Aufgabenkreis einzuschränken bzw. auszuweiten ist, nimmt<br />
2000-20<strong>09</strong> die Zahl der Langzeit-Sachwalterschaften zu.<br />
Während der Anteil der einjährigen Sachwalterschaften von<br />
19% auf 14% sinkt, steigt der Anteil der länger als 5 Jahre<br />
dauernden von 23% auf 27%. Für einen wachsenden Anteil<br />
wird die Sachwalterschaft eine lebenslange Perspektive. Von<br />
den 1996 Unter-30-Jährigen Besachwalteten waren dies<br />
2008 85% in unverändertem Status.<br />
Deutschen Forschungsberichten zufolge ist bei einem Drittel<br />
der Betreuten (Besachwalteten) die Betreuung nicht<br />
unbedingt nötig. Rolf-Dieter Hirsch (brandeins 1/2007)<br />
zufolge regen vor allem Familien aus unsachlichen<br />
Erwägungen eine <strong>Besachwaltung</strong> an. Überlastete Ärzte,<br />
Richter, die sich auf gutachtliche Stellungnahmen von<br />
Ärzten verlassen und überforderte Betreuungssysteme bilden<br />
im Weiteren ein System, das Hürden herabsetzt und zum<br />
Selbstläufer wird, weil es Rechtssicherheit in organisierter<br />
Verantwortungslosigkeit vorgaukelt. Ausgangspunkt dieser<br />
19<br />
Dynamik ist die Erosion der Familie als traditionellem