Gemeinde Journal Winter 2012 - Ev.-Luth. Kirchengemeinde Altona ...
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T H E M A : T O D U N D T R A U E R<br />
te der Großvater. „Ich habe es noch nie getan.“ Daraufhin<br />
entspinnt sich unter den Enkelkindern eine Diskussion<br />
darüber, was nach dem Tod kommt. Sie nennen und<br />
kommentieren religiöse Jenseitsvorstellungen: „In den<br />
Himmel?“ Jonny blinzelte nach oben. „Und was macht<br />
man da?“ „Man geht auf den Wolken spazieren“, sagte<br />
sein Bruder. „Oder man macht Musik mit den Engeln.<br />
Und manchmal besucht man auch den lieben Gott.“<br />
Jonny versuchte, sich seinen Großvater auf einer Wolke<br />
vorzustellen und musste lachen.<br />
Zwei Bücher unter vielen, die Erwachsenen und<br />
Kindern helfen können, sich den Fragen des Lebens und<br />
Sterbens zu stellen. Was ich meinem Patenkind auf seine<br />
Frage geantwortet habe? Ich weiß es nicht mehr.<br />
Vanessa von der Lieth<br />
Patenschaft<br />
Reise nach Minsk und<br />
Belarus im Mai <strong>2012</strong><br />
Belarus (Weißrussland) besteht hauptsächlich aus<br />
Kartoffelfeldern, Steppe, Wäldern, Mooren und Wasser:<br />
Beim Anflug auf Minsk konnten wir das gut sehen. Vor<br />
allem, weil wir lange über der Hauptstadt kreisten, denn<br />
der Flughafen war wegen hohen Besuchs für alle anderen<br />
Flugzeuge geschlossen.<br />
Wer hier die Vorfahrt hat, merkten wir auch auf dem<br />
Weg ins Stadtzentrum: Eine vierspurige Straßenseite war<br />
komplett gesperrt, weil ein Regierungswagen passieren<br />
wollte. Lange fuhren wir in Minsk an einem Prachtboulevard<br />
mit hell leuchtenden sozialistischen Palästen entlang<br />
und verstanden, warum der Künstler und Intellektuelle<br />
Artur Klinau Minsk ironisch „Sonnenstadt der Träume“<br />
nennt. Hinter den Fassaden und abseits der Boulevards findet<br />
man schnell das schattige Grau des Alltags.<br />
Wir sieben Reisende der <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Altona</strong>-<br />
Ost waren Anfang Mai für fünf Tage in der „letzten<br />
Diktatur Europas“, wie Belarus in der westlichen Presse<br />
häufig heißt. Denn es gibt seit fast 20 Jahren eine<br />
Verbindung zwischen unserer <strong>Gemeinde</strong> und der jüdischen<br />
Wohlfahrtseinrichtung „Rachamim“ („Barmherzigkeit“).<br />
Fortsetzung nächste Seite<br />
Illustration aus<br />
dem Buch<br />
„Abschied von<br />
Opa Elefant“<br />
von Isabel Abedi<br />
und Miriam<br />
Cordes<br />
Annette<br />
Reimers-<br />
Avenarius mit<br />
einer Zeitzeugin<br />
in Minsk<br />
G e m e i n d e A l t o n a – O s t · 17