Gemeinde Journal Winter 2012 - Ev.-Luth. Kirchengemeinde Altona ...
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W O F Ü R W I R S A M M E L N<br />
werkstatt“, ein Projekt, das historische Zusammenhänge<br />
erforscht und Augenzeugenberichte sammelt. Aksana<br />
Yankowich, eine junge Historikerin, arbeitet hier. Wie<br />
uns begleitet, betreut und führt sie regelmäßig Besuchsgruppen<br />
und Schulklassen, zeigt ihnen die historischen<br />
Stätten und die Ausstellung zum Ghetto und stellt den<br />
Kontakt zu Zeitzeugen her. Wir redeten mit zwei Frauen,<br />
die als Kinder das Ghetto überlebt hatten. Es war<br />
unglaublich eindrücklich, was sie erzählten.<br />
Zusammen mit den Zeitzeuginnen und Mitarbeitenden<br />
von Geschichtswerkstatt, Rachamim und dem Internationalen<br />
Begegnungs- und Bildungszentrum Minsk<br />
(einer Einrichtung, in deren Hotel wir auch wohnten),<br />
gedachten wir der 1941 aus Hamburg deportierten und in<br />
Minsk ermordeten Juden und Jüdinnen. An einem<br />
Gedenkstein auf dem Gelände des ehemaligen Ghettos<br />
legten wir einen Kranz der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Altona</strong>-Ost nieder.<br />
Stolpersteine auf unserem <strong>Gemeinde</strong>gebiet (zum<br />
Beispiel Bei der Johanniskirche 5) erinnern auch an<br />
deren Schicksal.<br />
Annette Reimers-Avenarius<br />
Uwe Pagel,<br />
unser neuer Küster<br />
Seit Juni verstärkt ein weiterer Hausmeister und Küster<br />
unsere <strong>Gemeinde</strong>. Uwe Pagel ist hauptsächlich für die<br />
Johanniskirche zuständig, hilft aber notfalls auch in den<br />
beiden anderen Kirchen aus.<br />
Pagel, Jahrgang 1955, lebt – ein Fels in der Brandung<br />
dieses quirligen Viertels – seit seiner Geburt im <strong>Gemeinde</strong>gebiet,<br />
und auch schon immer in der Thadenstraße:<br />
„erst 102, jetzt am anderen Ende Richtung Neuer Pferdemarkt“.<br />
Er wurde in der Friedenskirche von Pastor<br />
Collatz getauft und konfirmiert. Damit nicht genug,<br />
wuchs auch seine Frau in der Thadenstraße auf. Dass<br />
auch seine heute 20-jährige Tochter Anessa von Pastor<br />
Brandi konfirmiert wurde und Diakonin Mirjam Köhler<br />
als Jugendleiterin in die Zeltlager ins Wendland begleitete,<br />
erscheint da nur noch folgerichtig. Ebenso, dass sie im<br />
Rahmen ihrer Erzieherinnenausbildung in der Kita in<br />
der Otzenstraße Spätschicht macht.<br />
Uwe Pagel, gelernter Schlosser für Klimatechnik, fing<br />
1979 an, im Hafen Stückgut zu verladen, machte 1982 seinen<br />
Hafenfacharbeiterbrief und arbeitete dort bis 1992.<br />
Als die Tochter geboren wurde, nahm er Elternzeit und<br />
blieb zu Hause. „Da gab’s keine Diskussionen“ – die<br />
Frau verdiente mehr, als Poststellenleiterin bei<br />
Schwarzkopf. Als sie ihre Arbeitszeit reduzieren konnte,<br />
fuhr er Transporte: Er belieferte norddeutsche Kinos mit<br />
Filmkopien und fuhr die Filmrollen später wieder zurück<br />
zum Hamburger Verleih. Eine Weile war er auch Fahrer<br />
beim Roten Kreuz.<br />
Uwe Pagel, ein freundlicher, geduldiger und geschickter<br />
Mann, kann und macht in der <strong>Gemeinde</strong> praktisch „alles“.<br />
Eben haben er und Gerd Sokoll den Fliedersaal im<br />
Pastorat frisch gestrichen und einen neuen Fußboden verlegt.<br />
Er heißt jetzt wegen der neuen grünlichen Farbe<br />
Schilfsaal. „Ich lüge nicht!“ beteuert er. Nein, das ist das einzige,<br />
was man ihm nicht zutraut. Schön, dass er bei uns ist!<br />
Karin Zickendraht<br />
Seit Juni ist<br />
Uwe Pagel<br />
neuer Küster in<br />
der <strong>Gemeinde</strong><br />
G e m e i n d e A l t o n a – O s t · 19