Sommer 2011 - Christusgemeinde Freiburg
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Mittelpunkt. Menschen wurden im Wasser<br />
untergetaucht. Paulus versteht dies als<br />
Mitsterben und Mitbegraben-Werden mit<br />
Jesus. Die biblischen Geschichten erzählen<br />
aber immer auch von der Errettung aus<br />
Gefahr, erzählen von der Errettung Noahs<br />
durch die Arche, von der Errettung der<br />
Jünger auf dem Schiff, das in den Sturm<br />
geraten ist, erzählen davon, dass der untergetauchte<br />
Täufling mit Jesus zu einem<br />
neuen Leben aufersteht.<br />
Reinigung, Vergebung, Erneuerung eines<br />
Zustands, der Leben wieder möglich macht<br />
– das sind Grundphänomene von Religion.<br />
Das Alte Testament kennt eine Mehrzahl<br />
von Reinigungsritualen. Und auch die<br />
christliche Taufe wird im Neuen Testament<br />
als Reinigungsritual verstanden. Alle diese<br />
religiösen Rituale sind unmittelbar an eine<br />
Grunderfahrung des Wassers gebunden:<br />
Mit Wasser lässt sich Dreck abwaschen.<br />
Mit religiösen Reinigungsritualen ist die<br />
Grundvorstellung verbunden, dass die Welt<br />
zwar nicht sündlos ist, dass Menschen<br />
immer wieder Fehler machen und Schuld<br />
auf sich laden, dass aber Gott die<br />
Möglichkeit geschaffen hat, diese<br />
Verfehlungen wieder zu beseitigen, dass er<br />
Rituale der Sühne und Vergebung eingerichtet<br />
hat, die eine Erneuerung, eine<br />
Reinigung erlauben.<br />
Wenn wir das Wasser als Zeichen der<br />
Liebe Gottes verwenden wollen, dann folgt<br />
daraus für uns, dass wir verantwortlich<br />
mit diesem Wasser umgehen, dass wir das<br />
Wasser der Meere, Seen und Flüsse vor<br />
Verschmutzung bewahren, dass wir allen<br />
Menschen einen bezahlbaren Zugang zu<br />
Trinkwasser gewähren, dass wir Menschen<br />
schützen vor den Gefahren des Wassers<br />
und auf Technologien verzichten, die das<br />
Wasser dieser Erde langfristig verunreinigen<br />
oder gar vergiften. Das alles aus dem<br />
Bewusstsein heraus, dass wir selbst<br />
Geschöpfe und Teil von Gottes Schöpfung<br />
sind, und wir wie andere darauf angewiesen<br />
sind und bleiben, dass diese Schöpfung<br />
bewahrt bleibt.<br />
Oberkirchenrat Dr. Matthias Kreplin