Sommer 2011 - Christusgemeinde Freiburg

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MANUFAKTUR
Seit mehr als 14 Jahren „backen“ langzeitarbeitlose
Menschen in der Manufaktur
Kork-Lehm-Bausteine. Die Manufaktur ist
ein Beschäftigungsprojekt der Diakonie.
In den Räumen der Manufaktur fühlt
man sich in eine andere Welt versetzt.
Hier wird mit dem ältesten Baustoff der
Menschheit gearbeitet – mit Lehm. Wie
vor Tausenden von Jahren im Nahen
Orient und heute noch in Afrika werden
Lehmziegel in überwiegender Handarbeit
hergestellt. Die Steine werden zum Bau
von Häusern verwandt, die den Menschen
Schutz und Geborgenheit bieten. Die
Menschen, die in der Manufaktur arbeiten,
sind alle langzeitarbeitslos und kommen
aus Deutschland, aus Osteuropa oder
Afrika. Fast alle haben einen schweren
Lebensweg hinter sich.
Die Mitarbeitenden waren seit vielen
Jahren arbeitslos. Die Vermittlung auf den
ersten Arbeitsmarkt ist schwierig durch
Krankheit, Sucht oder Schicksalsschläge.
Die Manufaktur bietet einen einfachen
und strukturierten Zugang zum
Erwerbsleben. Hier arbeiten Menschen
auf der Basis des 1-Euro-Jobs. Wir würden
uns wünschen, dass die Menschen
eine Beschäftigungsmöglichkeit erhalten,
die als Ziel nicht die Vermittlung in den
ersten Arbeitsmarkt definiert, sondern
den Menschen eine Tätigkeit nach ihren
Möglichkeiten schafft und ihnen somit eine
bessere Gesundheit, einen strukturierten
Tag und ein zufriedeneres Leben geben.
Leider sind diese Menschen in der heutigen
Arbeitsmarktpolitik nicht vorgesehen, wir
gehen davon aus, dass es in Freiburg ca.
800 Menschen gibt, die auf diese Angebote
angewiesen sind.
Die Manufaktur ist für uns aus einem anderen
Grund noch einmalig: Mit den
Naturstoffen Wasser (Element), Lehm
(Erde), Stroh und Kork (Pflanzen) entsteht
ein hochwertiger Baustoff, der selbst noch
nach seinem Gebrauch ohne Mühe und
ohne Abfall recycelbar ist. Bisher werden ca.
13.000 Steine im Jahr herstellt, diese wurden
auch immer verkauft und verbaut.
Die Manufaktur kann sich jedoch nicht selber
tragen, sie ist auf Zuschüsse angewiesen.
Der Steinverkauf trägt die Miete und
Nebenkosten, die Kosten für den Anleiter
und die Beschäftigten müssen als Zuschüsse
zur Verfügung gestellt werden.
Jochen Pfisterer, Geschäftsführer
Diakonisches Werk, Freiburg