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3/2011 (8.69 MB) - Schwaben-Kultur

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40 Jahre Landesnaturschutzverband<br />

Vielfalt + Kompetenz +<br />

Einigkeit = Stärke!<br />

Von Martin Zorzi, LNV-Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Naturschutz<br />

Der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e. V.<br />

(LNV) feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum –ein<br />

langer, ereignisreicher Weg und eine Erfolgsgeschichte<br />

zugleich, an der auch der Schwäbische Albverein von Beginn<br />

an prägend beteiligt war. Diese »Geschichte« lohnt<br />

sich zu betrachten – nicht ihrer selbst willen, sondern weil<br />

sie Bewusstsein schafft für unser Selbstverständnis als<br />

Naturschutzverein und Beispiel gibt, wie sich im Naturund<br />

Umweltschutz ein gesellschaftspolitischer Stellenwert<br />

entwickeln lässt. Diesen hat der LNV heutzutage<br />

zweifellos: Er zeigt sich als ein moderner Dachverband,<br />

der Präsenz zeigt zu allen umweltrelevanten Themen unserer<br />

Zeit – ohne Berührungsängste, ökologische auch mit<br />

wirtschaftlichen und sozialen Fragen zu verknüpfen.<br />

Wer hätte vor 40 Jahren gedacht, dass der LNV zu einem<br />

Jubiläum vom Ministerpräsidenten im Neuen Schloss empfangen<br />

wird – dazu ganz unabhängig von der aktuellen »Regierungsfarbe«,<br />

weil schon vor der Wahl vereinbart? Diese<br />

Akzeptanz ist sicher der Tatsache geschuldet, dass der LNV<br />

»breit aufgestellt« ist und sich an Hand der Vielfalt und<br />

Kompetenz seiner Mitgliedsvereine fundiert zu Wort melden<br />

kann. Das Fundament für diese Kompetenz wurde bereits<br />

lange vor der Gründung gelegt. Als die Folgen des<br />

Wirtschaftswunders in Natur- und Landschaft immer deutlicher<br />

wurden, formierte sich schon in den 1960er Jahren<br />

im Land der Bürgerprotest – sei es gegen die Zersiedelung<br />

am Bodensee, gegen Kiesabbau in der Rheinaue oder gegen<br />

Rückhaltebecken im Jagsttal. Zu den unterschiedlichsten<br />

Fachbereichen entstand so – gestählt in der Auseinandersetzung<br />

mit den Behörden – eine nicht mehr zu<br />

ignorierende »Wissensmacht«, der jedoch aufgrund der regionalen<br />

Zersplitterung landesweit nicht das gewünschte<br />

24<br />

Festakt »40 Jahre LNV« im Stuttgarter Neuen Schloss<br />

gesellschaftspolitische Gewicht zukam. Viele dieser »Aktionsgemeinschaften«<br />

bildeten anlässlich des Europäischen<br />

Naturschutzjahres 1970 erstmals eine lockere Organisationsgemeinschaft.<br />

Hier ergriff der damalige Vorsitzende des<br />

Schwäbischen Albvereins Georg Fahrbach die Initiative in<br />

Form einer Umfrage – in deren Ergeb nis manifestierte sich<br />

der Wunsch der Teilnehmer, einen dauerhaften Verbund<br />

mit fester Verbandsstruktur zu gestalten. Am 30. März 1971<br />

wurde darauf die »Aktionsgemeinschaft Natur- und Umweltschutz<br />

Baden-Württemberg e.V.« offiziell gegründet –<br />

mit Georg Fahrbach als erstem Vorsitzenden. Schon zu Beginn<br />

zählte der Verband über die angeschlossenen Vereine<br />

über 400.000 Mitglieder. Sein Wunsch, gegenüber dem<br />

Staat mit einer Stimme sprechen zu können, wurde mit<br />

dem neuen Naturschutzgesetz im Jahr 1975 erfüllt – als Na -<br />

tur schutz-Dachverband erhielt er als einziger das Privileg,<br />

gesetzlich legimitierter Ansprechpartner der Landesregierung<br />

zu sein.<br />

In den Folgejahren wurden in allen Landkreisen LNV-Arbeitskreise<br />

gebildet, in erster Linie, um sich mit den jetzt<br />

amtlicherseits eintreffenden Anhörungsverfahren auseinanderzusetzen<br />

und eine gemeinsame Haltung zu finden.<br />

Angesichts der unterschiedlichsten Couleur der Mitspieler<br />

ergaben sich daraus meist nicht die am weitest gehenden<br />

Positionen – jedoch solche, die sich als tragfähig und für<br />

die Vorhabensträger noch als ein akzeptabler Kompromiss<br />

erwiesen. Unter seinem kämpferischen Vorsitzenden Prof.<br />

Günther Reichelt konnte der LNV ab 1983 seine Position<br />

in den turbulenten Zeiten des Waldsterbens und des Anti-AKW-Protestes<br />

weiter festigen. Als Dr. Michael Hassler

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