22.11.2012 Aufrufe

Berlin-Brandenburg: Hier forscht die Jugend! - GenaU

Berlin-Brandenburg: Hier forscht die Jugend! - GenaU

Berlin-Brandenburg: Hier forscht die Jugend! - GenaU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

TSB-Report 2011/2012 <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong>: <strong>Hier</strong> <strong>forscht</strong> <strong>die</strong> <strong>Jugend</strong>!<br />

Statements<br />

ationen, <strong>die</strong> sich auf <strong>die</strong> Lehrenden konzentrieren. Denn auch<br />

hier gilt: Qualität und Wirkung sind zu überprüfen, um zu einer<br />

optimal auf <strong>die</strong> Bedürfnisse aller Beteiligten abgestimmten Angebotslandschaft<br />

beizutragen. Mehrstufige statt kurze und punktuelle<br />

Fortbildungsangebote sind angebracht, um <strong>die</strong> schulischen<br />

Lehrkräfte zu begleiten und den Transfer der Lehrmethoden und<br />

-inhalte aus den Schülerlaboren in <strong>die</strong> Schule zum Erfolg zu bringen.<br />

Doch gerade hierbei ist zu klären, inwiefern Lehrerinnen und<br />

Lehrer bei der qualitativen Weiterentwicklung ihres Unterrichts<br />

unterstützt und gefördert werden können.<br />

Zukünftige Entwicklungen<br />

Wünschens- und empfehlenswert ist es, an Schülerlaboren angesiedelte<br />

etablierte und erfolgreiche Angebote der Lehreraus-,<br />

-fort- und -weiterbildung und andere Kooperationen auszubauen.<br />

Jedoch ist es hierfür unabdinglich, <strong>die</strong>se zusätzliche Herausforderung<br />

für <strong>die</strong> außerschulischen Partner stärker zu fördern, da sie<br />

bereits mit ihren Angeboten für Schülerinnen und Schüler an ihre<br />

Kapazitätsgrenzen stoßen oder jetzt schon gewünschte Erweiterungen<br />

nicht realisieren können.<br />

Als Lehr-/Lernlabore sollten außerschulische MINT-Bildungsangebote<br />

nichtsdestotrotz in Zukunft auch verstärkt in der Aus-,<br />

Fort- und Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern eine<br />

Rolle spielen – wie es beispielsweise in <strong>Berlin</strong> mit dem Kinderforscherzentrum<br />

Helleum geschehen wird.<br />

Es ist wahrscheinlich, dass es zukünftig zu einem noch größeren<br />

Engpass an MINT-Lehrkräften kommen wird, als er beispielsweise<br />

in <strong>Berlin</strong> bereits jetzt an Schulen spürbar ist. Die deutsche Wirtschaft<br />

sucht händeringend, aber auch aktiv und mit entsprechenden<br />

Programmen, nach jungen Ingenieurinnen und Ingenieuren<br />

sowie anderen hochqualifizierten Fachkräften im MINT-Segment.<br />

Aber wo ist <strong>die</strong> Lobby, wo bleiben Informations- und Förderprogramme<br />

für den MINT-Lehrnachwuchs? Schon jetzt werden bei<br />

dem Anspruch auf Qualität in der Einstellung von Fachlehrkräften<br />

Einschränkungen vorgenommen, schon jetzt reicht ein „befriedigend“,<br />

um garantiert eingestellt zu werden. Ein erstarkender Interessenkonflikt<br />

um den MINT-interessierten Nachwuchs ist in den<br />

nächsten Jahren und Jahrzehnten anzunehmen, dem verstärkt<br />

Aufmerksamkeit zukommen sollte. Ob Schülerlaborbesuche mit<br />

Lehrkräften unter Anleitung von abgeordneten Lehrkräften bei<br />

14<br />

Schülerinnen und Schülern eventuell auch interessefördernd auf<br />

den Lehrerberuf wirken, ist bislang nicht Forschungsgegenstand.<br />

Im Fachlehrkraftmangel an den Schulen steckt zudem auch eine<br />

Gefahr für den Einsatz abgeordneter Lehrerinnen und Lehrer an<br />

den Schülerlaboren. <strong>Berlin</strong> kann – so zeigt auch der bundesweite<br />

Vergleich (vgl. Dähnhardt, Haupt und Pawek, 2009) – stolz auf<br />

den mit Schülerlaboren aus dem <strong>GenaU</strong>-Netzwerk vereinbarten<br />

Einsatz von schulischem Personal an den außerschulischen Lernorten<br />

sein. Gemessen an den hohen Schüler- und Lehrerzahlen<br />

besteht aber selbst hier noch weiterer Bedarf. Ist an den Schulen<br />

jedoch <strong>die</strong> durchgängige Sicherung des naturwissenschaftlichtechnischen<br />

Unterrichts nicht mehr gewährleistet, droht bereits<br />

der Verlust der bisherigen Errungenschaften in der Förderung<br />

von Schülerlaboren. Lehrerabordnungen stellen jedoch eine<br />

wichtige und förderliche Verbindung zwischen außerschulischem<br />

und schulischem Lernen dar. Entsprechend gilt es, gemeinsam<br />

<strong>die</strong>se Maßnahme zu fördern und in ihren Transferwirkungen systematisch<br />

zu untersuchen.<br />

Zu <strong>die</strong>sen und weiteren Aspekten der zukünftigen Entwicklung<br />

von Schülerlaboren führen wir Mitte 2011 im Auftrag der TSB<br />

<strong>die</strong> Delphi-Stu<strong>die</strong> MINT-Bildung@Zukunft2030 durch, <strong>die</strong> sich an<br />

Expertinnen und Experten aus Praxis, Wissenschaft, Wirtschaft<br />

und Politik richtet.<br />

Literatur<br />

k Dähnhardt, D.; Haupt, O. J., und Pawek, C. (2009):<br />

Kursbuch 2010. Schülerlabore in Deutschland. Marburg:<br />

Tectum Verlag.<br />

k Huck, J.; Haan, G. de und Plesse, M. (2010):<br />

Schülerlabor & Co. Außerschulische naturwissenschaftlichtechnische<br />

Experimentierangebote als Ergänzung des<br />

Schulunterrichts in der Region <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong>.<br />

<strong>Berlin</strong>: Regioverlag.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!