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Hannes_09 - jsr-hersbruck.de

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schönes Leben als Eizelle“, brülle ich undverlasse wutentbrannt die Küche.Den Rest <strong>de</strong>s Tages verbringe ich in meinemZimmer, heule vor mich hin o<strong>de</strong>r schmeiße ausSelbstmitleid Dinge durch die Gegend. Späterlege ich mich auf mein Bett und versuche einbisschen zu dösen, aber es will nicht so rechtklappen. Irgendwann höre ich, wie das Autogestartet wird und sich langsam entfernt. Die Türquietscht und ich höre, wie leichte, aber tapsigeSchritte sich meinem Bett nähern. „Entschuldigung“,nuschelt Mara, ich erwi<strong>de</strong>renichts. „Ich dachte nicht, dass sie dich soschlimm schimpft“, sagt sie, irgendwie ist das jasüß. Ich bin kurz davor ihr zu verzeihen, aber amSchluss siegt trotz<strong>de</strong>m mein Zorn. „Schön. Gehbitte weg“, befehle ich kühl. „Aber …“ „BitteMara!“, unterbreche ich sie, natürlich soll siemerken, dass ich sauer bin. Wegen ihr liege ichhier rum. Wie<strong>de</strong>r höre ich einen Schluchzer undsie verlässt das Zimmer. Irgendwo beißt michmein Gewissen, aber ich ignoriere esgeflissentlich.Später am Abend, ich lese gera<strong>de</strong> ein Buch, höreich, wie Mara und mein Bru<strong>de</strong>r Tommy untenherumrennen. Meine Eltern wür<strong>de</strong>n es ihnenverbieten, aber ich bin viel zu trotzig, um jetztrunter zu gehen. Plötzlich gibt es einen lautenKnall, ich fahre zusammen - wahrscheinlich istirgendwas kaputt gegangen. Wie<strong>de</strong>r renntjemand und meine Tür wird aufgeschlagen.„Mara sagt nix!“, heult mein Bru<strong>de</strong>r.Erschrocken springe ich auf und renne hinunter.Mir kommen die schlimmsten Gedanken und ichversuche sie zu verdrängen und ruhig zu bleiben.„Bitte, lass es ihr gut gehen!“, flehe ich undstarre kurz nach oben. Ich komme insWohnzimmer und sehe meine Schwester amBo<strong>de</strong>n liegen. Ich renne zu ihr und knie michneben sie. „Mara!“, rufe ich verzweifelt undschüttele sie leicht am Oberarm. Sie macht ganzplötzlich die Augen auf, „Aua!“, wimmert sie,„Was tut dir weh?“, frage ich panisch. „MeinFuß“, wimmert meine Schwester, sie möchtesich aufsetzen. „Nein, bleib liegen!“, bitte ich sieruhig und versuche, sie zu beruhigen. Ichbetrachte ihren Fuß und stelle fest, dass er rotund ein bisschen angeschwollen ist. Tommy istinzwischen hinter mir aufgetaucht. „Sie ist vomWohnzimmertisch gesprungen“, weint er, wie inTrance stehe ich auf und hole das Telefon. Ichlasse dir bei<strong>de</strong>n nicht aus <strong>de</strong>n Augen. Ich wähledie Nummer vom Handy meiner Mutter. „Ja?“,mel<strong>de</strong>t sie sich, „Mama, Mara hat sich verletzt.“Ich sage es sehr ruhig, ich muss mit <strong>de</strong>n Tränenkämpfen. „Was?!“ In <strong>de</strong>r Stimme meiner Mutterist Panik. „Sie ist vom Tisch gesprungen und ihrFuß ist rot und tut ihr weh.“ Wie ein Robotergebe ich Informationen weiter. „Ich komme nachHause!“, schreit meine Mutter ins Telefon undlegt auf. Mara sitzt inzwischen und schaut michan. „Bist du jetzt nicht mehr sauer?“, fragt siemich mit großen Augen, ihr Gesicht intränennass und rot. „Nein, natürlich nicht!“,antworte ich aufgebracht und fange an zuweinen.Meine Eltern kommen fast zeitgleich mit <strong>de</strong>mNotarzt. Mara liegt immer noch an <strong>de</strong>r gleichenStelle, ich versuche sie ruhig zu halten. Warumhabe ich nur nie einen Erste-Hilfekurs gemacht?!Meine Eltern beachten mich gar nicht, Mara wirdauf einer Trage weggebracht und meine Mutter31

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