Das Zentrum für Medizinische Grundlagen- forschung (ZMF)
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Der moderne Krankenhausbetrieb muss heutzutage<br />
einer ganzen Reihe von Ansprüchen<br />
gerecht werden. Krankenhäuser müssen<br />
nicht zuletzt auf Grund des stetig steigenden Kostendrucks<br />
effizient geführt werden, gleichzeitig sollen<br />
Technik- und Qualitätsstandards up to date sein. In<br />
diesem Gesamtprozess befindet sich auch die Rolle<br />
des Patienten im Umbruch: <strong>Das</strong> Bild wandelt sich<br />
weg vom „Patientengut“, das es zu versorgen gilt,<br />
hin zum „mündigen“ Patienten („Kunden“), der in<br />
den Prozess seiner Genesung miteinbezogen werden<br />
will, Fragen stellt und auch Kritik übt. Und das hat<br />
durchaus seine Berechtigung – mittlerweile ist bewiesen,<br />
dass das subjektive Wohlbefinden des Patienten<br />
einen wesentlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf<br />
und die Gesundung hat. Der Patient ist somit<br />
nicht mehr passiver Dulder, sondern aktiv Beteiligter.<br />
Und vor allem ist der Patient auch Kunde. Er wählt<br />
die Einrichtungen bzw. Personen, denen er sich mit<br />
seinen gesundheitlichen Problemen anvertraut, sehr<br />
kritisch aus. Schließlich geht es dabei um das wichtigste<br />
Gut des Menschen – seine Gesundheit.<br />
Im Lichte dieser Entwicklung müssen sich<br />
Gesundheitsdienstleister auch dem Thema der<br />
Patient(innen)zufriedenheit widmen. Therapie und<br />
Heilung allein reichen nicht mehr aus, um Zufriedenheit<br />
zu gewährleisten. Es sind auch die auf den<br />
ersten Blick weniger wichtigen Aspekte, wie zum<br />
Beispiel die Atmosphäre des Spitals, die Freundlichkeit<br />
des Personals sowie die Qualität des<br />
Essens, die in der Gesamtbeurteilung <strong>für</strong> den<br />
Patienten nunmehr eine wesentliche Rolle spielen.<br />
Und jede Patientengruppe – Junge, Ältere, Männer,<br />
Frauen, Privatpatient(innen), Klassepatient(innen)<br />
– stellt unterschiedliche Ansprüche. Aus all diesen<br />
Gründen kommt ein zeitgemäßes Spital nicht darum<br />
herum, das Hauptaugenmerk auf die Patient(innen)zufriedenheit<br />
zu richten.<br />
Grundsätzlich wird die Zufriedenheit des Patienten<br />
durch die Erfüllung von Erwartungshaltungen beeinflusst.<br />
In der einschlägigen Literatur wird aber auch<br />
beschrieben, dass der Zufriedenheitsgrad der Patienten<br />
mehr durch den momentanen Gesundheitszustand<br />
zum Zeitpunkt der Befragung als durch die<br />
stattgefundenen Verbesserungen beeinflusst wird.<br />
16<br />
KliniQM<br />
Patient(innen)zufriedenheit<br />
– der Patient als Konsument<br />
In diversen Untersuchungen wurde darüber hinaus<br />
festgestellt, dass es auch Zusammenhänge zwischen<br />
Sozialstatus und Zufriedenheitsgrad oder auch Alter<br />
und Zufriedenheitsgrad gibt. Sozial besser gestellte<br />
Patient(innen) haben durchschnittlich höhere Ansprüche,<br />
welche naturgemäß schwieriger zu erfüllen<br />
sind und deshalb oft in einen niedrigeren Zufriedenheitsgrad<br />
münden. Bei älteren Patient(innen) besteht<br />
hingegen die Tendenz, eher positiv auf Fragen<br />
im Zusammenhang mit der Patientenzufriedenheit<br />
zu antworten.<br />
Zufriedenheit wird im Allgemeinen als emotionale<br />
Reaktion auf das Ergebnis eines kognitiven Soll-<br />
Ist-Vergleiches bezeichnet. Diesem Vergleich liegt<br />
die Bewertung der subjektiv wahrgenommenen<br />
Anbieterleistung gegenüber einer erwarteten Leistung<br />
zugrunde. Der Vergleich von Erwartung und<br />
erbrachter Leistung hat die Bestätigung oder Ablehnung<br />
derselben zum Ergebnis und wird im Grad<br />
der Zufriedenheit ausgedrückt. Die Instrumente und