MZ - Sonderveröffentlichung - 600 Jahre Kreishandwerkerschaft
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<strong>Sonderveröffentlichung</strong>
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Herzstück des<br />
starken Mittelstandes<br />
Grußwort des Oberbürgermeisters<br />
In den letzten Monaten ist in Münster viel über Verantwortung, Generationengerechtigkeit und Zukunftsorientierung<br />
diskutiert worden. Dabei ist immer wieder deutlich geworden, wie verantwortungsbewusst<br />
die Menschen mit ihrem Lebensumfeld tatsächlich umgehen. Das ist gerade in Zeiten,<br />
in denen viele unbequeme Einschnitte in lieb gewonnenen Einrichtungen und Anlaufstellen erforderlich<br />
sind, besonders wichtig.<br />
Dieses vernunft- und generationsübergreifende Denken hat mich in dieser Zeit immer wieder an<br />
die originären Werte des Handwerks in unserer Stadt und in der Region erinnert. Anders kann es ja<br />
auch gar nicht sein, wenn die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> Münster seit <strong>600</strong> <strong>Jahre</strong>n solide und stets mit<br />
dem Blick nach vorn die Interessen ihres Berufsstandes vertritt. Beständigkeit und maßvolles Handeln<br />
sind dort die prägenden Maßeinheiten. Und es kommt ja nicht von ungefähr, dass das Handwerk<br />
selbstbewusst auf das „Mehr“ verweisen kann, was es für die heimische Wirtschaft und die<br />
Stadtgesellschaft bedeutet.<br />
Kurzum: Das Handwerk ist das Herzstück des starken Mittelstandes. Und der<br />
Mittelstand ist wiederum das Herzstück der münsterländischen Wirtschaft. Das<br />
ist ein hohes Gut, von dem wir alle profitieren und deshalb gilt mein außerordentlicher<br />
Dank und meine Gratulation zum <strong>600</strong>-jährigen Jubiläum allen Beteiligten<br />
– vom Auszubildenden im ersten Lehrjahr bis hin zu den langjährigen Unternehmern<br />
und engagierten Interessenvertretern.<br />
Markus Lewe<br />
Oberbürgermeister der Stadt Münster<br />
Innungsfachbetrieb<br />
als Garant für Qualität<br />
Grußwort des Kreishandwerksmeisters<br />
Die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> Münster hat in diesem Jahr ein großes Jubiläum gefeiert, denn bereits<br />
vor <strong>600</strong> <strong>Jahre</strong>n haben die Handwerker erkannt, dass es Sinn macht, die Interessen verschiedener<br />
Handwerksbereiche unter einem Dach zu bündeln, weshalb sie die damalige Gesamtgilde, die<br />
Rechtsvorgängerin der heutigen <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> Münster, gründeten. Wir sorgen dafür,<br />
dass unsere Innungsfachbetriebe vielen jungen Menschen mit einer guten Ausbildung eine Zukunftsperspektive<br />
geben. Gemeinsam mit den Fachverbänden werden die Innungsfachbetriebe<br />
stets auf den neuesten Stand der Technik gehalten.<br />
Das Handwerk ist die Wirtschaftsmacht von nebenan und viele Münsteraner konnten sich auf unserem<br />
HandwerkerForum Einblicke in die Vielschichtigkeit der verschiedenen<br />
Handwerke verschaffen. Ich weiß, dass es nicht immer einfach ist, den richtigen<br />
Handwerker zu finden. Mit der Wahl eines Innungsfachbetriebes liegen Sie<br />
jedenfalls immer richtig.<br />
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein gesundes, zufriedenes und erfolgreiches<br />
Jahr 2011.<br />
Gott schütze das ehrbare Handwerk.<br />
Alfred Bogatzki<br />
Kreishandwerksmeister der<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> Münster
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Eine bleibende Erinnerung an das beeindruckende Jubiläum: Hauptgeschäftsführer Bernd Pawelzik und Kreishandwerksmeister Alfred<br />
Bogatzki (r.) mit den beiden Stelen, die die Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung anlässlich des <strong>600</strong>-jährigen Bestehens der<br />
münsterschen <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> schenkte. Foto MünsterView/Tronquet)<br />
Stark durch Gemeinschaft –<br />
ein Fakt, der schon vor <strong>600</strong><br />
<strong>Jahre</strong>n Handwerkern in Münster<br />
bewusst war und es auch<br />
heute noch ist.<br />
Denn deren starke Gemeinschaft<br />
– die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
– konnte mit dem <strong>600</strong>jährigen<br />
Bestehen in diesem<br />
Jahr ein außergewöhnliches<br />
Jubiläum feiern.<br />
„Freiwillige Mitgliedschaft,<br />
vielfältige Dienstleistungen,<br />
großes Engagement und eine<br />
starke Gemeinschaft“, so umschreibt<br />
Bernd Pawelzik, der<br />
Hauptgeschäftsführer der<br />
münsterschen <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
denn auch die<br />
tragenden Säulen der Institution.<br />
Sie bildet eine starke Allianz<br />
unter deren Dach sich<br />
37 Handwerkerinnungen mit<br />
rund 1700 Innungsbetrieben<br />
zusammengefunden haben.<br />
1700 Betrieben aus der Stadt<br />
Münster aber auch aus dem<br />
Umland. Denn teilweise erstreckt<br />
sich der Zuständigkeitsbereich<br />
der heimischen<br />
Innungen nicht nur auf den<br />
Regierungsbezirk, sondern<br />
sogar noch darüber hinaus.<br />
Umfangreich ist aber nicht<br />
„Außergewöhnlich“<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> bietet Mitgliedern umfassendes Angebot<br />
nur der Bereich, für den die<br />
münstersche <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
zuständig ist. Vielfältig<br />
präsentiert sich auch die<br />
Palette der Handwerksinnungen,<br />
die sich<br />
hier zusammengeschlossen<br />
haben.<br />
Von der Bäcker-Gilde<br />
über den Verband<br />
der Berufsfotografen,<br />
die Innung<br />
für Modeschaffendes<br />
Handwerk<br />
und die Informationstechniker-Innung<br />
bis<br />
hin zur Zweiradmechaniker-<br />
Innung sind zahllose Handwerksbetriebe<br />
aus vielen Bereichenzusammengeschlossen,<br />
die über 45 verschiedene<br />
Berufsbilder repräsentieren.<br />
Die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
ist die Dachorganisation all<br />
dieser Innungen. Und sie hält<br />
ein breit gefächertes Leistungsspektrum<br />
für ihre Mitgliedsbetriebe<br />
bereit (siehe<br />
Artikel auf der folgenden Seite).<br />
Die Angebote reichen von<br />
günstigen Rahmenverträgen,<br />
die den Mitgliedern günstige<br />
Tarife für Energie und Kommunikation<br />
bescheren, über<br />
Rechtsberatung und -vertretung<br />
vor Gericht bis hin zur<br />
Steuerung der<br />
Ausbildung.<br />
Doch damit<br />
noch nicht genug.<br />
„Wir machen<br />
uns politisch<br />
für unsereMitgliedsbetriebe<br />
stark,<br />
damit sie wirtschaftlichimmer<br />
stärker<br />
werden“, erläutert<br />
Bernd<br />
Pawelzik weitere Ziele der<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong>.<br />
Schließlich ist das Handwerk<br />
im lokalen und regionalen<br />
Wirtschaftsgeschehen ein wesentlicher<br />
Faktor. Um die Bedeutung<br />
in Politik und Gesellschaft<br />
hervorzuheben, engagiert<br />
sich auch die münstersche<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
im Rahmen von kommunalpolitischen<br />
Aktivitäten. Hierzu<br />
gehört etwa die Arbeit in<br />
unterschiedlichen Netzwerken,<br />
in der Agentur für Arbeit<br />
sowie in anderen Gremien<br />
und Ausschüssen.<br />
Als Zusammenschluss der<br />
Innungen bringt die Institition<br />
Sachverstand zudem<br />
durch Gutachten und Stellungnahmen<br />
in vielen Bereichen<br />
ein.<br />
Das umfassende Angebot<br />
wird in Münster von einem<br />
Team aus 15 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern bewältigt.<br />
Und die haben im <strong>Jahre</strong><br />
1998 ein neues Gebäude an<br />
der Ossenkampstiege 111 in<br />
Münster bezogen. Dort stehen<br />
neben den Büros auch<br />
Tagungsräume zur Verfügung.<br />
Etwa ein großer, klimatisierter<br />
Sitzungssaal sowie<br />
Konferenzräume in verschiedenen<br />
Größen. Die vielfältig<br />
nutzbaren Räume sind außerdem<br />
ausgestattet mit modernster<br />
Tagungstechnik.<br />
„Wir sind fit für die nächsten<br />
100 <strong>Jahre</strong>“, freut sich denn<br />
auch Kreishandwerksmeister<br />
Alfred Bogatzki über das umfassende<br />
Angebot, ein motiviertes<br />
Team und die vielfältigen<br />
Möglichkeiten der münsterschen<strong>Kreishandwerkerschaft</strong>:<br />
„Außergewöhnlich!“<br />
Wie das Alter des heimischen<br />
Innungs-Verbundes. pi<br />
Eine<br />
starke<br />
Gemeinschaft<br />
37 Innungen haben sich unter<br />
dem Dach der münsterschen<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> zusammengeschlossen<br />
und bilden dort<br />
eine starke Gemeinschaft. Sie<br />
werden auf den kommenden<br />
Seiten dieser Sonderbeilage vorgestellt.<br />
Hier ein Überblick:<br />
› Bäcker-Gilde Münster<br />
› Baugewerbe-Innung<br />
Münster<br />
› Buchbinder-Innung<br />
Münster<br />
› Büchsenmacher-Innung<br />
Westfalen-Lippe<br />
› Dachdecker-Innung<br />
Münster<br />
› Innung für Elektrotechnik<br />
Münster<br />
› Elektromaschinenbauer-<br />
Innung Münster<br />
› Fleischer-Innung Münster<br />
› Verband der Berufsfotografen<br />
Westfalen<br />
› Friseur-Innung Münster<br />
› Glaser-Innung Münster<br />
› Graveur-, Galvaniseur-, Metallbilder-,<br />
Metall- und Glockengießer<br />
Innung Münster<br />
› Kachelofen-Luftheizungsbauer-<br />
und Keramiker-Innung<br />
Münster<br />
› Innung für Karosserie- und<br />
Fahrzeugbau Münster<br />
› Innung für Kälte- und<br />
Klimatechnik Münster<br />
› Konditoren-Innung<br />
Münsterland<br />
› Innung des Kraftfahrzeuggewerbes<br />
Münster<br />
› Maler- und Lackierer-<br />
Innung Münster<br />
› Metall-Innung Münster<br />
› Innung für Modeschaffendes<br />
Handwerk Münster<br />
› Musikinstrumentenmacher-<br />
Innung Münster<br />
› Informationstechniker-<br />
Innung Münster<br />
› Innung für Orthopädie-<br />
Technik für den Regierungsbezirk<br />
Münster<br />
› Innung für Parkett- und Fußbodentechnik<br />
Münster<br />
› Raumausstatter- und<br />
Sattler-Innung Münster<br />
› Innung Sanitär-Heizung-<br />
Klima Münster<br />
› Schneidwerkzeugmechaniker-Innung<br />
Münster<br />
› Schuhmacher-Innung<br />
Münster<br />
› Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung<br />
Münster<br />
› Straßen- und Tiefbauer-<br />
Innung Münster<br />
› Stuckateur-Innung Münster<br />
› Tischler-Innung Münster<br />
› Textilreiniger-Innung<br />
Münster-Münsterland<br />
› Vulkaniseur-Innung Münster<br />
› Zahntechniker-Innung<br />
Münster<br />
› Zimmerer-Innung Münster<br />
› Zweiradmechaniker-Innung<br />
Münster
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Vielfältige Unterstützung<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> ist „Dienstleister für die Innungsmitglieder“<br />
Das Handwerk ist leistungsstarker<br />
Motor der Wirtschaft<br />
und des Arbeitsmarktes in<br />
Münster – die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
sorgt dafür, dass dieser<br />
Motor auf Touren bleibt.<br />
Und das nun schon seit <strong>600</strong><br />
<strong>Jahre</strong>n.<br />
beitsleben gilt es Probleme<br />
schnell und unkompliziert zu<br />
lösen. Dafür sorgt die Rechtsabteilung<br />
der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
mit sofortiger und<br />
unkomplizierter Unterstützung.<br />
Lösungen werden dabei<br />
schnell per Telefon geliefert<br />
oder auch in einem persönlichen<br />
Gespräch.<br />
schaft auch die wirksame, regelmäßige<br />
und professionelle<br />
Öffentlichkeitsarbeit.<br />
dungsfragen gegeben, ist ein<br />
ständiger Informationsaustausch<br />
mit Schulbehörden<br />
und Berufsschulen gewährleistet,<br />
um den Auszubildenden<br />
im Handwerk zeitgemäßes<br />
und praxisorientiertes<br />
Lernen zu ermöglichen.<br />
Das Leistungsspektrum ist da-<br />
Interessenvertretung<br />
Um die Bedeutung des Handwerks<br />
in Politik und Gesellschaft<br />
zu betonen, engagiert<br />
sich die münstersche Dachorganisation<br />
der Innungen im<br />
Weiterbildung<br />
bei breit gefächert und unterstützt<br />
die Innungsbetriebe in<br />
Inkasso-Service<br />
Rahmen von zahllosen kommunalpolitischen<br />
Aktivitäten<br />
Die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
beobachtet ständig Märkte<br />
überraschend vielen Berei- Zeitraubende Schreibtischar- und bringt den Sachverstand und Entwicklungen. Die dachen.<br />
„Wir verstehen uns als beit übernimmt die Kreis- ihrer Experten auch in Gutbei gewonnenen Erkenntnisse<br />
Dienstleister für die Innungshandwerkerschaft in Form eiachten und Stellungnahmen werden in Kursen, Seminamitglieder“,<br />
erläutert Hauptnes Inkasso-Service. Der ver- ein.<br />
ren, bei Vorträge, auf Fachtageschäftsführer<br />
Bernd Pawelzik<br />
das Selbstverständnis der<br />
sucht zunächst außergerichtlich<br />
den Mitgliedsbetrieben<br />
Ausbildung<br />
gungen, durch Rundschreiben<br />
und im Internet an die<br />
leistungsstarken Dachorgani- zu ihrem Geld zu verhelfen. Ein umfassendes Feld ist der Mitgliedsunternehmen weisation<br />
für die 37 heimischen Gelingt dies nicht, werden Bereich der Ausbildung. Über tergegeben.<br />
Innungen.<br />
Prozessvertretung<br />
vom Mahnverfahren bis hin<br />
zur Zwangsvollstreckung alle<br />
weiteren Schritte eingeleitet<br />
3000 Ausbildungsverhältnisse<br />
werden derzeit von der<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> Müns-<br />
Versorgungswerk<br />
Zahlreiche Möglichkeiten der<br />
Die rechtliche Beratung und und übernommen.<br />
ter betreut, die Ausbildung in Absicherung bietet ein eige-<br />
Vertretung ist einer der wichtigsten<br />
Punkte im Leistungs-<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
über 45 Berufen organisiert.<br />
Dazu zählen die überbetriebnes<br />
Versorgungswerk für Unternehmer,<br />
Mitarbeiter und<br />
katalog. Juristisch ausgebil- Sichtbare Präsenz auf Veranlichen Unterweisungen, die mitarbeitende Familienmitdete<br />
Fachleute der Kreishandstaltungen, Präsentation Betreuung der Zwischen- und glieder.werkerschaft<br />
widmen sich da- handwerklicher Leistungen Gesellenprüfungen und auch So präsentiert sich die<br />
bei jedem Fall ihrer Mitglieds- auf Messen und Ausstellun- die Lossprechungsfeiern, bei <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> Münsbetriebe<br />
und vertreten die bei gen sowie die Kontaktpflege denen den erfolgreichen Auster heute als eine starke Ge-<br />
Arbeits-, Verwaltungs- und zu den Medien sind wichtige zubildenden die Gesellenbriemeinschaft mit starken Leis-<br />
Sozialgerichten – oder be- Aspekte, die einzelne Handfe in einem feierlichen Rahtungen. Und die nutzen derwahren<br />
sie vor aussichtslosen werksbetriebe kaum leisten men überreicht werden. Zuzeit rund 1700 Unternehmen<br />
Prozessen.<br />
können. Entsprechend überdem wird schnelle und unbü- gern.<br />
Aber auch im täglichen Arnimmt die Kreishandwerkerrokratische Hilfe in Ausbil-<br />
www.kh-muenster.de<br />
Qualitätssiegel für<br />
ehrliche Arbeit<br />
Auf das Handwerk können<br />
Kunden und Verbraucher vertrauen,<br />
vor allem dann, wenn<br />
sie einen Innungsfachbetrieb<br />
beauftragen.<br />
Hier einige Gründe:<br />
› Innungsfachbetriebe sind<br />
gut informiert und qualifiziert,<br />
da sie von fachbezogenenWeiterbildungsangeboten<br />
der jeweiligen Innungen<br />
profitieren.<br />
Durch hohe Ausbildungsleistung<br />
sorgen Innungsfachbetriebe<br />
auch in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten für<br />
den qualifizierten Nachwuchs<br />
von morgen.<br />
› Innungsfachbetriebe schaffen<br />
Qualität durch handwerkliche<br />
Kompetenz, Produktkenntnis<br />
und Rund-um-Service.<br />
› Inungsfachbetriebe sind Ansprechpartner<br />
vom Fach, die<br />
wissen, wovon sie reden und<br />
was für ihre Kunden möglich<br />
ist.<br />
› Innungsfachbetriebe sind<br />
starke Betriebe, die die Vorteile<br />
aus ihrer Innungsmitgliedschaft<br />
an die Kunden<br />
weitergeben.<br />
› Innungsfachbetriebe sind<br />
gute Arbeitgeber, die ihre<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
angemessen bezahlen<br />
und auf ihre Gesundheit und<br />
Sicherheit bedacht sind.<br />
Der Vorstand der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> Münster im Jubiläumsjahr mit (von links) Kreishandwerksmeister Alfred Bogatzki, Peter Schmidt, Hauptgeschäftsführer<br />
Bernd Pawelzik, Aloys Brannekemper, Heinz-Dieter Rohling, Sabine Deckenbrock, Ludwig Leissing und Rosemarie Ehrlich. Foto MünsterView / Heiner Witte
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Das Handwerk steht bei den münsterschen Bäckern trotz Maschinenunterstützung zumeist noch<br />
im Vordergrund. Fotos MünsterView / Tronquet<br />
Vielfalt erhalten<br />
Münstersche Gilde-Bäcker setzen auf Abwechslung und Qualität<br />
Das morgendliche Brötchen,<br />
die abendliche „Knierfte“, das<br />
Butterbrot – Brot bedeutet<br />
Vielfalt. Und diese Vielfalt<br />
versuchen die münsterschen<br />
Gilde-Bäcker<br />
zu erhalten.<br />
Erfolgreich:<br />
Aus mehr als<br />
30 Brot- und<br />
mindestens 20<br />
Brötchensorten<br />
können<br />
deren Kunden<br />
heute Tag für Tag wählen.<br />
Dabei hat jeder der Mitgliedsbetriebe<br />
seine „Nische“<br />
gefunden. „Man muss sich<br />
spezialisieren“, weiß denn<br />
auch Barbara Altrogge (kleines<br />
Foto), die stellvertretende<br />
Obermeisterin und Lehrlingswartin<br />
der Bäcker-Gilde<br />
Münster. Zwar bietet jeder<br />
Bäcker helle Brötchen oder<br />
auch Weißbrot an, doch haben<br />
die Gildemitglieder sich<br />
Namen mit eigenen Spezialitäten<br />
gemacht. Der eine ist<br />
bekannt für das Pumpernickel,<br />
ein anderer für glutenfreie<br />
Gebäcke und der Kollege<br />
für das Dinkelbrot oder weitere<br />
Spezialitäten. Und mit denen<br />
werden die heimischen<br />
Betriebe den unterschiedlichsten<br />
Geschmäckern gerecht.<br />
Zwar hat sich im Laufe der<br />
Jahrhunderte – die Bäcker-<br />
Gilde gehörte mit zu den<br />
Gründungsmitgliedern der<br />
münsterschen <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
– vieles geändert.<br />
So ist die einst typische<br />
Backstube mit dem angegliederte<br />
Ladengeschäft heute<br />
eher die Ausnahme. Die hei-<br />
mischen Gilde-Betriebe beschäftigen<br />
jetzt zwischen fünf<br />
und 250 Mitarbeitern. Doch<br />
ist es immer noch „ein Beruf,<br />
der Spaß macht“, wie Barbara<br />
Altrogge betont, die Nacht für<br />
Nacht in der Backstube steht.<br />
Denn in den münsterschen<br />
Betrieben steht zumeist das<br />
Handwerk noch im Mittelpunkt.<br />
und danach herstellen zu<br />
können. Dabei ist eine gehörige<br />
Portion Kreativität gefragt.<br />
Interessenten sollten deshalb<br />
vor allen Dingen „offen sein,<br />
Neues hinzuzulernen und<br />
Motivation mitbringen“, wie<br />
Barbara Altrogge erläutert.<br />
Fachkundiges Personal<br />
Die Fachverkäuferinnen<br />
Gute Perspektiven<br />
schnuppern in regelmäßigen<br />
Schulungen zwar auch in die<br />
Dennoch ist es schwer, so die Tätigkeiten der Bäcker hi-<br />
Lehrlingswartin, qualifiziernein. Doch steht bei der dreiten<br />
Nachwuchs zu finden. Dajährigen Ausbildung die Präbei<br />
bietet der Bäckerberuf gusentation der Waren und der<br />
te Perspektiven und viel Ab- Umgang mit den Kunden im<br />
wechslung. Ziel der dreijähri- Mittelpunkt. Schließlich, und<br />
gen Ausbildung ist nicht nur darauf ist Barbara Altrogge<br />
die Vermittlung der Grund- sichtlich stolz „finden die<br />
kenntnisse des Handwerkes. Kunden bei den Gilde-Bä-<br />
Vielmehr soll auch die Fähigckern noch Personal mit dem<br />
keit vermittelt werden Rezep- man reden kann und das sich<br />
te eigenhändig abzuwandeln auskennt.“ Peter Imkamp<br />
Vielfalt ist Trumpf bei den münsterschen Gilde-Bäckern. Mehr<br />
als 30 Brot- und 20 Brötchensorten werden Tag für Tag frisch<br />
gefertigt.<br />
Ein Knüller,<br />
die Backwaren von Müller!<br />
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Wir gratulieren der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> zum<br />
<strong>600</strong>-jährigenBestehen<br />
ganz herzlich!<br />
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daß wir gut sind.<br />
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Münster<br />
Der münsterschen Bäcker-Gilde<br />
gehören derzeit 19 Betriebe<br />
im Stadtgebiet an. Ihre<br />
Produkte können in 120<br />
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Die Lehrlinge der Baugewerbe-Innung verbringen einen Teil ihrer<br />
Ausbildung auf dem Lehrbauhof. Foto MünsterView/Tronquet<br />
Nachwuchs gesucht<br />
Baugewerbe-Innung will Fachkräftemangel vorbeugen<br />
In ganz Münster sind Zeugnisse<br />
der hervorragenden Arbeit<br />
münsterschen Baugewerbe-Innung<br />
zu sehen. Kein<br />
Wunder, denn zur münsterschen<br />
Baugewerbe-Innung<br />
gehören Maurer, Beton- und<br />
Stahlbetonbauer sowie Fliesen-,<br />
Platten- und Mosaikleger.<br />
Mitglieder der Innung<br />
sorgten beispielsweise dafür,<br />
dass eine der Top-Ten-Sehenswürdigkeiten<br />
der Domstadt<br />
– der Friedenssaal –<br />
nach dem Krieg wieder stilecht<br />
aufgebaut wurde. Auszubildende<br />
aus dem zur Innung<br />
gehörenden Lehrbauhof waren<br />
zudem maßgeblich an der<br />
Errichtung des Mühlenhofs<br />
beteiligt. Der Vorgänger der<br />
Innung – die Steinhauer-Gilde<br />
– wurde bereits 1410 gegründet.<br />
Derzeit hat die Innung<br />
rund 30 Mitgliedsbetriebe.<br />
Obermeister ist Wilfried<br />
Nientiedt und sein Stellvertreter<br />
Ralf Landwerth .<br />
Die Maurer aus der Innung<br />
sorgen für den Neubau und<br />
die Modernisierung von Gebäuden.<br />
Sie stellen Mauerwerk<br />
aus einzelnen Steinen<br />
her, bauen aber auch Fertigteile<br />
ein. Teilweise führen sie<br />
auch Betonarbeiten durch.<br />
Der Lehrbauhof der Baugewerbe-Innung<br />
Münster ist eine überbetriebliche Ausbildungsstätte<br />
für Bauberufe. In seinen Werkhallen<br />
am Daimlerweg 27 organisiert er überbetriebliche<br />
Lehrgänge für die Bauhauptberufe.<br />
Münstersche Lehrlinge im Bauhandwerk können<br />
in den drei <strong>Jahre</strong>n ihrer Ausbildung mehrere<br />
Wochen im Lehrbauhof arbeiten. Außer-<br />
Meist sind Maurer auf wechselnden<br />
Baustellen tätig, teilweise<br />
bundesweit und sogar<br />
im Ausland. Auf den Baustellen<br />
arbeiten sie sowohl im<br />
Freien als auch in den Gebäuden.<br />
Beton- und Stahlbetonbauer<br />
stellen Bauwerke und Bauteile<br />
aus Beton und Stahlbeton<br />
her. Sie montieren die<br />
Bauteile ebenfalls auf ständig<br />
wechselnden Baustellen an<br />
und setzen sie auch instand.<br />
Sie fertigen Schalungen an,<br />
mischen Beton und bringen<br />
ihn in die Schalung ein. Beton-<br />
und Stahlbetonbauer<br />
sind hingegen meist in Betrieben<br />
des Hoch- oder Fertigteilbaus,<br />
aber auch in Brückenund<br />
Tunnelbauunternehmen<br />
oder in der Beton- und Fertigteilherstellung<br />
tätig. Oft müssen<br />
sie dabei hoch über dem<br />
Erdboden arbeiten.<br />
aber auch im Handel für Baustoffe<br />
und Bauelemente.<br />
Überwiegend arbeiten die<br />
Fliesen-, Platten- und Mosaikleger<br />
innerhalb der Gebäude,<br />
bei der Verschönerung<br />
von Fassaden aber auch im<br />
Freien.<br />
Ausbildung<br />
Thomas Nabbe ist der Lehrlingswart<br />
der Baugewerbe-Innung.<br />
Die Lehrlinge werden<br />
in den Betrieben, im Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskolleg<br />
sowie im<br />
Fassaden verschönern<br />
Lehrbauhof der Baugewerbe-<br />
Innung ausgebildet. Die Ausbildung<br />
dauert drei <strong>Jahre</strong>,<br />
kann aber auch verkürzt werden.<br />
Da in einigen <strong>Jahre</strong>n ein<br />
Fachkräftemangel droht, suchen<br />
die Betriebe derzeit wieder<br />
verstärkt Nachwuchs. Ein<br />
Dorn im Auge ist der auf eine<br />
optimale Ausbildung setzenden<br />
Innung allerdings der<br />
Wegfall der Meisterpflicht bei<br />
Die Fliesen-, Platten- und Mo- den Fliesenlegern. Probleme<br />
saikleger der Innung verklei- bereiten der Innung allerden<br />
Wände, Böden und Fasdings die immer länger und<br />
saden mit Plattenbelägen aus kälter werdenden Winter so-<br />
Keramik, Glas, Natur- oder wie die hohe Zahl an<br />
Kunststeinen. Sie sind vor al- Schwarzarbeitern. Positiv hat<br />
lem in Betrieben des Ausbau- sich hingegen das Konjukturgewerbes<br />
angestellt, arbeiten paket ausgewirkt. csc<br />
Lehrbauhof bietet viele Möglichkeiten<br />
Baugewerbe-<br />
Innung Münster<br />
Die Baugewerbe-Innung hat<br />
derzeit 32 Mitgliedsbetriebe.<br />
Der Zuständigkeitsbereich erstreckt<br />
sich auf die Stadt<br />
Münster sowie einige Randgebiete.www.baugewerbeinnungmuenster.de<br />
dem bietet der Lehrbauhof Weiterbildungen<br />
für Meisterschüler an. Im Lehrhof werden aber<br />
auch zweitägige Schnupperpraktika angeboten,<br />
die bei der Wahl des richtigen Berufes<br />
sehr hilfreich sind. Der Lehrbauhof bietet zudem<br />
ein Werkstattjahr für Erwachsene bis 25<br />
<strong>Jahre</strong> an, die bislang keinen Ausbildungsplatz<br />
gefunden haben. www.lbh-muenster.de<br />
•
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
„Spektrum ist sehr breit“<br />
Buchbinder mit einem vielfältigen Angebot<br />
„Sie sind Buchbinder? Ich<br />
dachte, die gibt es heutzutage<br />
gar nicht mehr.“ Von wegen,<br />
erklärt Heinz-Dieter Rohling,<br />
Obermeister der münsterschen<br />
Buchbinder-Innung.<br />
Zwar sei die Zahl der Innungsbetriebe<br />
tatsächlich<br />
stark gesunken – früher gab<br />
es allein in Münster 20. Doch<br />
die sechs in den Kreisen<br />
Münster, Steinfurt, Warendorf<br />
und Coesfeld verbliebenen<br />
Betriebe beschäftigen<br />
derzeit immerhin 150 Mitarbeiter.<br />
Die Betriebe sind<br />
handwerklich und/oder industriell<br />
tätig, fertigen beispielsweise<br />
Kataloge für Versandhäuser,Firmenbroschüren,<br />
Kunstbücher, Fotobücher,<br />
Gästebücher und vieles<br />
mehr her. „Wir binden Maßanfertigungen<br />
wie Großmutters<br />
Kochbuch ebenso wie Bücher<br />
oder Broschüren mit einer<br />
Auflage von 100 000<br />
Exemplaren“, gibt der Innungsobermeister<br />
Auskunft<br />
über die unterschiedlichen<br />
Stückzahlen.<br />
konsum in den Büros nicht etwa<br />
gesunken, sondern mittlerweile<br />
sogar dreimal so<br />
hoch wie früher.<br />
Die Mitglieder der münsterschen<br />
Buchbinder-Innung haben<br />
bereits zahlreiche außergewöhnliche<br />
Bücher angefertigt:<br />
So sind bereits ein Buch<br />
für den Papst sowie ein außergewöhnlicher<br />
Koran in<br />
Rohlings Betrieb gebunden<br />
worden. Außerdem würde<br />
das Goldene Buch der Stadt<br />
Münster stets von einem der<br />
örtlichen Innungsbetriebe angefertigt<br />
werden. Denn: „Unser<br />
Spektrum ist sehr breit“,<br />
sagt Rohling voller Stolz.<br />
Nachfrage gestiegen<br />
Auszubildende<br />
Zurzeit bildet er in seinem Betrieb<br />
fünf Auszubildende aus.<br />
Das sei in seiner Innung bei<br />
einer Betriebsgröße von 25<br />
Mitarbeitern durchaus üblich.<br />
Denn die Innung befürchtet,<br />
dass in fünf bis zehn <strong>Jahre</strong>n<br />
ein Fachkräftemangel auf sie<br />
zukommen wird. Anders als<br />
von vielen angenommen würde<br />
ein Buch nämlich trotz modernster<br />
Maschinentechnik<br />
Allen Unkenrufen zum Trotz „nie auf Knopfdruck“ fertig<br />
ist die Nachfrage nach kunst- gebunden werden. Seine Azuvoll<br />
gebundenen und dauerbis müssten vor allem Leishaft<br />
haltbaren Büchern im tungsbereitschaft zeigen und<br />
Computerzeitalter sogar ge- pünktlich sein, sagt der Oberstiegen.<br />
Das sei so ähnlich wie meister. Wichtiger als die<br />
beim großen Hype um das pa- Schulnoten ist ihm „das Wolpierlose<br />
Büro, erklärt Rohling len“. Alles andere könne man<br />
schmunzelnd. Da viele Men- schließlich erlernen. Ausgeschen<br />
ihre E-Mails immer bildet wird in folgenden<br />
noch am liebsten auf Papier Fachrichtungen: Einzel- und<br />
lesen und sie daher ausdru- Sonderfertigung, Buchferticken<br />
würden, ist der Papiergung und Druckweiterverar-<br />
beitung. Die Ausbildung dauert<br />
drei <strong>Jahre</strong>. Ansprechpartnerin<br />
für die Lehrlingsabteilung/überbetrieblicheAusbildung<br />
bei der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
ist Barbara Schröder.<br />
In punkto überbetriebliche<br />
Aus- und Fortbildung sei seine<br />
Innung übrigens führend,<br />
da sie über die modernsten<br />
Geräte in ganz NRW – wie eine<br />
vollautomatische Titelprägemaschine<br />
– verfügen würde,<br />
so der Obermeister. Motto<br />
seiner Buchbinder-Innung ist:<br />
„Wir stehen für handwerkliche<br />
Qualität und Sortenvielfalt<br />
und garantieren Ausbildungs-<br />
und Arbeitsplätze im<br />
Münsterland.“Christiane Schräder<br />
Buchbinder-Innung<br />
Münster<br />
Die Innung hat derzeit sechs<br />
Mitgliedsbetriebe. Der Zuständigkeitsbereich<br />
erstreckt<br />
sich auf die Stadt Münster sowie<br />
die Kreise Steinfurt, Warendorf<br />
und Coesfeld.<br />
www.buchbinderinnung-muenster.de<br />
Auszubildende – Frauen wie Männer – haben im Buchbinder-Handwerk derzeit sehr gute Chancen<br />
auf eine Übernahme. Fotos Schräder<br />
Technik prägt heute auch den Arbeitsalltag der Buchbinder.<br />
�<br />
Steigende Auftragszahlen<br />
2<br />
Fragen an<br />
Heinz-Dieter Rohling, Obermeister<br />
der Buchbinder-Innung<br />
Münster:<br />
Wie viel Mitglieder hat<br />
ihre Innung zurzeit?<br />
Derzeit hat die Buchbinder-<br />
Innung Münster sechs Mitgliedsbetriebe,<br />
die zusammen<br />
Offsetdruck<br />
Digitaldruck<br />
Mediengestaltung<br />
150 Mitarbeiter beschäftigen.<br />
Davon insgesamt 17 Auszubildende<br />
in drei Lehrjahren.<br />
�<br />
Kiesekampweg 2 · 48157 Münster<br />
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Merken Sie bereits das<br />
Ende der Wirtschaftskrise?<br />
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Wir merken den Aufschwung<br />
zwar durch steigende<br />
Auftragszahlen. Doch die<br />
Preise werden leider ebenfalls<br />
immer schlechter. Grund dafür<br />
ist der massive Preisverfall<br />
durch Anbieter aus den ehemaligen<br />
Ostblockländern.<br />
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<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Präzision ist gefragt bei den Büchsenmachern, die nach den individuellen Vorstellungen und Ansprüchen ihrer Kunden Sport- und Jagdgewehre fertigen und auch reparieren.<br />
Fotos Schneider<br />
Absolute Präzision und individueller<br />
Anspruch: Dieses<br />
Spannungsfeld gehört zum<br />
Alltag der zwölf Betriebe, die<br />
zwischen Lemgo und dem<br />
Niederrhein in der Büchsenmacher<br />
Innung Westfalen-<br />
Lippe organisiert sind. Ihr<br />
Obermeister ist der Ibbenbürener<br />
Rolf Schönlein.<br />
Kontinuität<br />
Er hat sein Handwerk von der<br />
Pike auf im elterlichen Betrieb<br />
gelernt. Mit 14 trat Rolf<br />
Schönlein dort an die Werkbank,<br />
heute ist er 70. Familienbetriebe<br />
prägen den Berufsstand<br />
der Büchsenma-<br />
Absolute Präzision<br />
Familienbetriebe prägen Büchsenmacher-Handwerk in der Region<br />
allerdings sei der Arbeitsmarkt<br />
nicht sehr flexibel. Mit<br />
anderen Worten: Wer nach<br />
der dreieinhalb <strong>Jahre</strong> dauernden<br />
Ausbildung eine Stelle als<br />
Büchsenmacher-Geselle findet,<br />
arbeitet oft ein Leben<br />
lang in eben diesem Unternehmen.<br />
Wechsel werden<br />
schwer und Lehrstellen sind<br />
Mangelware.<br />
Individuell werden die Sport- und Jagdgewehre für die Besitzer Sechs Auszubildende<br />
angefertigt und angepasst. Foto dpa<br />
Momentan gibt es sechs Auszubildende<br />
in den Innungsbecher,<br />
weiß Schönlein. Das beraten und bedient werden. trieben. Dort lernen sie die<br />
deutet Kontinuität. Hier wis- Und diese Kontinuität bedeu- Herstellung und Reparatur<br />
sen die Kunden, dass sie seit tet auch Sicherheit, schließ- von Sport- und Jagdwaffen.<br />
Generationen individuell belich gehen die Büchsenma- Außerdem montieren sie Zielcher<br />
fachmännisch mit gefernrohre und schießen die<br />
fährlichem Gerät um. Sie stel- Gewehre ein. Zu ihrer Lehre<br />
Büchsenmacher-<br />
Innung<br />
Westfalen Lippe<br />
len individuell angepasste<br />
Waffen her. Sie fertigen Ersatzteile<br />
für historische Büchsen<br />
an. Sie reparieren Gewehre.<br />
Hier muss jeder Griff sit-<br />
gehört auch mehrwöchiger<br />
Blockunterricht an den Fachschulen<br />
der Büchsenmacher<br />
in Ehingen oder in Suhl. Natürlich<br />
bilden die großen<br />
Der Büchsenmacher-Inzen, sonst droht ein Unglück. Waffenfirmen ebenfalls Büchnung<br />
Westfalen-Lippe gehören<br />
zwölf Betriebe an.<br />
Die meisten von ihnen sind<br />
seit vielen <strong>Jahre</strong>n Familienunternehmen.<br />
Einem regen<br />
Interesse am Beruf stehen<br />
in diesen Firmen nur wenige<br />
Lehrstellen gegenüber.<br />
www.buechsenmacher-innungmuenster.de<br />
Familienbetriebe<br />
Die familiäre Struktur der Innungsbetriebe<br />
ist allerdings<br />
auch der Hintergrund für eine<br />
ganz spezielle Nachwuchsproblematik,<br />
berichtet Schönlein.<br />
Zwar zeigten junge Menschen<br />
durchaus Interesse an<br />
der Ausbildung zum Büchsenmacher,<br />
so der Obermeister,<br />
senmacher aus, weiß Schönlein.<br />
„Zu 99 Prozent“ würden<br />
diese Lehrlinge allerdings<br />
dann in den Firmen weiterbeschäftigt,<br />
überdies würden<br />
nur Azubis aus der näheren<br />
Umgebung der Firmen überhaupt<br />
eingestellt.<br />
Eine ganz andere Schwierigkeit<br />
für das Büchsenmacher-Handwerk<br />
sei die wach-<br />
Einzigartiger<br />
Beruf<br />
2<br />
Fragen an<br />
Rolf Schönlein, Obermeister<br />
der Büchsenmacher-Innung Westfalen<br />
Lippe:<br />
�<br />
Wie ist die Situation<br />
der Innung?<br />
„Eigentlich gut. Konkurrenzkampf<br />
gibt es kaum, weil<br />
die Waffengeschäfte weit gestreut<br />
sind.“<br />
�<br />
Wie ist die Perspektive<br />
der Innung?<br />
„Wir wollen eigenständig<br />
bleiben. Den Beruf gibt es<br />
kein zweites Mal in dieser<br />
Form.“<br />
sende Konkurrenz durch das<br />
Internet, so Schönlein. Auch<br />
dort werden jene Feuerwaffen<br />
und Messer angeboten,<br />
mit denen die Büchsenmacher<br />
handeln. Die verantwortungsvolle<br />
persönliche Beratung<br />
und Betreuung durch<br />
die Fachleute der Innungsbetriebe<br />
aus der Region fehlt<br />
dort natürlich. Jan Schneider
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Technische Hilfsmittel und neue Verlegetechniken erleichtern den Dachdeckern heute die Arbeit<br />
auf dem Dach. Foto www.dach.de<br />
„Es gibt<br />
für alles eine<br />
Lösung“<br />
Dachdecker mit anspruchsvollen Aufgaben<br />
Die Formate haben sich geändert,<br />
die Anforderungen auch<br />
– das Aufgabengebiet der<br />
Dachdecker hat sich in den<br />
vergangenen <strong>Jahre</strong>n stark gewandelt.<br />
Nicht mehr nur<br />
dicht muss die Dachhaut heute<br />
sein, nein, auch möglichst<br />
wenig Wärme darf verloren<br />
gehen. Und gut aussehen sollte<br />
das Dach natürlich auch.<br />
Anforderungen die die versierten<br />
Handwerker Tag für<br />
Tag erfüllen. „Es gibt für alles<br />
eine Lösung“, weiß denn<br />
auch Uwe Scheunemann,<br />
Obermeister der Dachdecker-<br />
Innung Münster. Dabei kümmern<br />
sich die Dachdecker<br />
heute keineswegs mehr nur<br />
um die Dacheindeckung.<br />
Auch Zimmerer- und Klempnerarbeiten<br />
erledigen sie heute<br />
mit, bieten ihren Kunden<br />
„alles aus einer Hand“.<br />
Dabei werden Kenntnisse in<br />
der Bauphysik für die Dachdecker<br />
immer wichtiger. Hohe<br />
Ansprüche an die Dämmung,<br />
moderne Materialien<br />
und deren richtige Verwendung<br />
haben hohe Priorität.<br />
„Sonst haben wir hinterher<br />
zwar ein regensicheres Dach,<br />
aber unter der Deckung eine<br />
Tropfsteinhöhle“, zeigt<br />
Scheunemann etwa die Folgen<br />
fehlender Belüftung unter<br />
dem First auf.<br />
Dabei unterstützt die münstersche<br />
Dachdecker-Innung<br />
ihre Mitglieder – zu erkennen<br />
am markanten und geschütz-<br />
ten Logo – wesentlich. Regelmäßige<br />
Informationsabende<br />
über neue Verlegetechniken,<br />
Materialien oder Verordnungen<br />
sollen die „Kollegen auf<br />
den neuesten Stand der Technik<br />
bringen“, erläutert der erfahrene<br />
Obermeister. Zudem<br />
bietet die Innung einen idealen<br />
Rahmen zum Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den heimischen<br />
Unternehmen.<br />
Dabei hat sich auch das Aufgabenfeld<br />
der Dachdecker in<br />
den vergangenen <strong>Jahre</strong>n verschoben.<br />
Nicht mehr die Neueindeckung<br />
oder Reparatur<br />
ist heutzutage Hauptbetätigungsfeld.<br />
Vielmehr sorgen<br />
neue Energieeinsparverordnungen<br />
und gestiegene Energiepreise<br />
dafür, dass immer<br />
mehr Dächer auch nachträglich<br />
noch gedämmt werden.<br />
Und auch da sind die Dachdecker<br />
bei der Planung bereits<br />
die richtigen Ansprechpartner.Wärmebedarfsrechnungen,<br />
Planung und auch Bauausführung<br />
sind deren Fachgebiet.<br />
Und da halten sie<br />
auch bei Problemen stets eine<br />
Lösung parat. Auch, wenn für<br />
die geforderten Dämmstärken<br />
die Sparrenhöhe nicht<br />
ausreicht. Dann bieten sich<br />
Kombinationen aus Zwischen-<br />
und Aufsparrendämmung<br />
mit Holzfaserdämmplatten<br />
an, die im Winter die<br />
Wärme im Haus, im Sommer<br />
aber außen vor halten.<br />
Peter Imkamp<br />
Dachdecker-Innung<br />
Münster<br />
Die Innung hat derzeit gut 40<br />
Mitgliedsbetriebe. Der Zuständigkeitsbereich<br />
erstreckt<br />
sich auf den Bereich des alten<br />
Landkreises Münster, auch<br />
Greven, Saerbeck, Havixbeck,<br />
Nottuln, Schapdetten, Telgte<br />
und Westbevern gehören<br />
noch zum Innungsbezirk.<br />
www.dachdeckerinnung-muenster.de<br />
flachdachtechnik Bautenabdichtung, Flachdach- u. Balkonsanierung<br />
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Dachdecker sind die richtigen Ansprechpartner bei allen Fragen<br />
rund um das Dach. Und das auch, wenn Eiszapfen und<br />
Schneebretter an Dächern die Sicherheit von Passanten bedrohen.<br />
Mit ihrem Gerät sorgen die Dachdecker schnell für Abhilfe<br />
auch in solchen winterlichen Notfällen. pi<br />
Dachdeckermeisterbetrieb<br />
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Bedachungen GmbH<br />
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48291 Telgte<br />
Tel. (0 25 04) 78 34<br />
Fax (0 25 04) 78 88<br />
Email: info@bsdach.de<br />
www.@bsdach.de<br />
Dachdecker-Meisterbetrieb<br />
48153 Münster · Drachterstraße 15a<br />
Tel.0251/787401·Fax0251/786724<br />
info@neumann-dach.de · www.neumann-dach.de<br />
Uwe<br />
Scheunemann<br />
Meisterhaft<br />
Mitgliederbetrieb der<br />
Dachdeckerinnung Münster<br />
Meisterhaft<br />
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Dachdeckermeister<br />
Kaminbau und -sanierung Betonbaumeister<br />
Klempnerarbeiten<br />
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Elsa-Brändström-Weg Auf gute Zusammenarbeit 50 · 48165 Münster<br />
Tel. 02 51/78 42 29 · Fax 02 51/76 13 67<br />
E-Mail: info@dachdecker-scheunemann.de<br />
Auf gute Zusammenarbeit www.dachdecker-scheunemann.de<br />
www.dachdeckerhandwerk.eu<br />
Umfangreicher ist das Aufgabenfeld der Dachdecker heutzutage. Auch die Installation von Solarthermie-<br />
und Photovoltaikanlagen gehört dazu. Foto www.dach.de<br />
Intensive Ausbildung<br />
Umfassende Unterweisung in allen Tätigkeitsbereichen<br />
Vielfältig und abwechslungsreich<br />
– so präsentiert sich der<br />
Beruf des Dachdeckers heute.<br />
Dächer zu decken sei nur ein<br />
Bestandteil der Tätigkeit eines<br />
Dachdeckers. Die Ausführung<br />
von Wärmedämmung,<br />
die Gestaltung von Fassaden,<br />
die Erstellung von Dachstühlen,<br />
die Montage von Solaranlagen<br />
und die Ausführung<br />
von Schutzmaßnahmen gegen<br />
Grundwasser gehörten<br />
ebenfalls zum Aufgabengebiet<br />
eines Dachdeckers.<br />
Die Lehrzeit des Dachdeckers<br />
beträgt in der Regel drei<br />
<strong>Jahre</strong>. Die durchschnittliche<br />
Betriebsstruktur im Dachdeckerhandwerk<br />
– in der Regel<br />
sind es Familienbetriebe mit<br />
rund vier Mitarbeitern – stellt<br />
sicher, dass sich der Chef persönlich<br />
um den Nachwuchs in<br />
seinem Betrieb kümmert und<br />
Rote Tondachziegel sind im<br />
Münsterland derzeit wieder<br />
beliebtestes Material, wenn es<br />
um die Eindeckung des heimischen<br />
Daches geht. Foto Braas<br />
dass durch qualifizierte Fachleute<br />
eine intensive Berufsausbildung<br />
gewährleistet<br />
wird. Die Ausbildung erfolgt<br />
im so genannten dualen System.<br />
Neben der Arbeit in den<br />
Betrieben finden Berufsschulunterricht<br />
und überbetriebliche<br />
Unterweisungen statt.<br />
Dabei werden die Auszubildenden<br />
aus dem Bereich der<br />
münsterschen Dachdecker-Innung<br />
in der Lorenz-Burmann-<br />
Schule in Eslohe, der „größten<br />
Dachdeckerschule in<br />
Europa“, wie Uwe Scheunemann,<br />
Obermeister der Dachdecker-Innung<br />
Münster erklärt,<br />
umfassend in allen Bereichen<br />
der Dachabdeckung<br />
und -abdichtung und weiteren<br />
Bereichen aus dem umfangreichen<br />
Tätigkeitsbereich<br />
unterrichtet.<br />
Voraussetzungen für eine<br />
2<br />
Fragen an<br />
�<br />
Heizenergie sparen<br />
Uwe Scheunemann, Obermeister<br />
der Dachdecker-Innung Münster:<br />
Was sind heutzutage<br />
die Schwerpunkte der<br />
Arbeit eines Dachdeckers?<br />
Haben wir bis vor vier, fünf<br />
<strong>Jahre</strong>n noch Dächer neu gedeckt,<br />
weil sie undicht waren,<br />
rufen uns die Kunden heute<br />
hauptsächlich, um durch eine<br />
effektive Dachdämmung<br />
Heizkosten einzusparen.<br />
Ausbildung im Dachdeckerhandwerk<br />
sind eine gute Auffassungsgabe,Rechenkenntnisse,<br />
Sinn für Formen und<br />
Linienführungen und ein gutes<br />
räumliches Vorstellungsvermögen.<br />
Schließlich können<br />
nicht immer alle benötigten<br />
Maße gemessen werden.<br />
Da sollte auf dem Dach auch<br />
der „Satz des Pythagoras“ sitzen,<br />
um schnell fehlende Längen<br />
errechnen zu können.<br />
Und wurde den Dachdeckern<br />
früher noch schwere<br />
körperliche Arbeit abverlangt,<br />
so sorgen in diesem Bereich<br />
heute Maschinen für Erleichterung.<br />
Allerdings: Das Wetter<br />
bestimmt auch heute noch<br />
die Arbeit wesentlich. Denn<br />
Dachdecker arbeiten trotz eines<br />
deutlich erweiterten Arbeitsfeldes<br />
immer noch überwiegend<br />
auf dem Dach. pi<br />
Schließlich lassen sich mit einem<br />
optimal gedämmten<br />
Dach ja auch rund 25 bis 40<br />
Prozent Heizenergie einsparen.<br />
�<br />
Welches Material ist eigentlich<br />
typisch für die<br />
Dächer in der Region?<br />
Der Tonziegel hat den Beton<br />
wieder ein wenig in den<br />
Hintergrund gedrängt.<br />
Schließlich ist es ja auch ein<br />
althergebrachtes, bewährtes<br />
Material. Zwar auch ein wenig<br />
teurer, aber dafür auch<br />
haltbarer und vor allen Dingen<br />
auch länger schön auf<br />
dem heimischen Dach.
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Es leuchtet grün: Zwei Auszubildende lernen bei der Überbetrieblichen Ausbildung der Innung für<br />
Elektrotechnik wie eine Schaltung funktioniert. Foto: Schneider<br />
Vielfalt und Fortschritt<br />
Innung für Elektrotechnik setzt technische Neuerungen vor Ort um<br />
Die Krise haben sie gar nicht<br />
gespürt. Wilhelm Forsthove,<br />
Obermeister der Innung für<br />
Elektrotechnik Münster,<br />
blickt für die Mitglieder seiner<br />
Gemeinschaft ganz gelassen<br />
auf die ansonsten ziemlich<br />
wirtschaftlich turbulenten<br />
letzten <strong>Jahre</strong> zurück.<br />
Der Wolbecker Unternehmer<br />
leitet die 1934 gegründete<br />
Innung seit April 1993. Ihr<br />
gehören 81 Firmen an. Und<br />
die merkten von der Wirtschaftskrise<br />
nichts, weil in<br />
Münster immer noch Behörden<br />
und Versicherungen die<br />
Hauptkundschaft der Innungsmitglieder<br />
bilden – und<br />
nicht große Industrieunternehmen.<br />
Somit kam eine der<br />
größten Innungen im Kammerbezirk<br />
„ohne große Einbußen“,<br />
so Forsthove, durch<br />
eine ansonsten wirtschaftlich<br />
ziemlich schwierige Zeit.<br />
Forsthove lobt das gute kollegiale<br />
Verhältnis der Innungsmitglieder<br />
und verweist auf<br />
die Errungenschaften der Gemeinschaft:<br />
Unter der Woche<br />
stellt sie einen rund um die<br />
Uhr erreichbaren Innungsnotdienst,<br />
dessen Nummer bei<br />
Stromausfällen von den<br />
Stadtwerken weitergegeben<br />
wird. Dieser Dienst klärt<br />
dann, ob der Fehler im Haus<br />
oder im Stadtwerke-Stromnetz<br />
liegt – und hilft natürlich.<br />
Lehrwerkstatt<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der<br />
Innungsarbeit ist die Ausbildung.<br />
Im Handwerkskammer<br />
Bildungszentrum Münster<br />
(HBZ) hat die Innung zudem<br />
eine eigene Lehrwerkstatt<br />
und einen eigenen Lehrer für<br />
die überbetriebliche Lehrlingsausbildung<br />
sowie die Er-<br />
An solchen Schaltwänden lernen die Auszubildenden ihr Handwerk.<br />
Da ist volle Aufmerksamkeit gefordert. Foto: Schneider<br />
wachsenenweiterbildung.<br />
Die ständige Weiterqualifizierung<br />
der Innungsmitglieder<br />
ist in einer Zeit rasanten<br />
technischen Fortschritts unabdingbar,<br />
weiß Forsthove.<br />
Schließlich verstehen sich die<br />
Innungsmitglieder als Partner<br />
der Industrie, die deren technische<br />
Neuerungen vor Ort<br />
beim Kunden umsetzen – sei<br />
es bei der Installation von<br />
Hausleitungen, dem Aufbau<br />
von Telefon- und Antennenanlagen<br />
oder dem Aufbau<br />
von komplexen EDV-Leitungsanlagen.<br />
Entsprechend<br />
vielfältig sind die Aufgaben,<br />
auf die sich die Innungsmitglieder<br />
spezialisiert haben.<br />
Das Spektrum reicht vom Anlagen-<br />
und Hallenbau über<br />
Hausinstallationen bis hin<br />
zum Kundendienst – technische<br />
Vielfalt unter einem einheitlichen<br />
Innungs-Dach. jan<br />
Innung für<br />
Elektrotechnik<br />
Die Innung für Elektrotechnik<br />
Münster ist mit 81 Betrieben<br />
eine der größten Innungen in<br />
der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong>.<br />
Die Gemeinschaft wurde<br />
1934 gegründet.<br />
www.elektroinnung-muenster.de<br />
Hülsbömer & Weischer GmbH<br />
Elektrotechnik<br />
Schaltanlagenbau - Elektromaschinenbau - Elektroinstallation<br />
Coermühle 2b · 48157 Münster<br />
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Elektro-Techniker Meister Andreas Wanninger schult im Rahmen der Überbetrieblichen Ausbildung<br />
für die Innung für Elektrotechnik am HBZ Auszubildende aus Innungsbetrieben. Foto: Schneider<br />
Praxis ist das Stichwort<br />
Überbetriebliche Ausbildung sichert einheitlichen Standard<br />
„So viele wie in diesem Jahr<br />
hatten wir schon ewig nicht<br />
mehr“, sagt Andreas Wanninger.<br />
Er muss es wissen: Der<br />
Elektro-Techniker-Meister<br />
bildet im Handwerkskammer<br />
Bildungszentrum (HBZ) für<br />
die Innung für Elektro-Technik<br />
Münster Azubis aus.<br />
Dies geschieht im Rahmen<br />
der so genannte Überbetrieblichen<br />
Ausbildung. Die ist<br />
wichtig, damit alle angehenden<br />
Elektroniker und Elektronikerinnen,<br />
die in vielfältig<br />
spezialisierten Elektro-Firmen<br />
arbeiten, in den Berufsgrundlagen<br />
die gleiche Ausbildung<br />
erhalten. „Bei uns<br />
geht es um Praxis“, stellt<br />
Wanninger klar. Und: „Wir<br />
haben mit Berufsschule gar<br />
nichts zu tun!“<br />
Innerhalb der dreieinhalbjährigen<br />
Lehrzeit macht jeder<br />
Auszubildende aus der Elek-<br />
trotechnik-Branche acht einwöchige<br />
Kurse und einen<br />
zweiwöchigen Kurs bei Wanninger.<br />
Der 49-jährige Südlohner<br />
erklärt dem Nachwuchs<br />
dann etwa, wie man<br />
Installationsschaltungen<br />
baut, aber auch wie SpeicherprogrammierbareSteuerungen<br />
eingerichtet werden.<br />
Lockerer Ton<br />
Der Ton in den Kursen ist<br />
fachmännisch locker. Man<br />
merkt, dass die Auszubildenden<br />
mit dem Herzen bei der<br />
Sache sind. Kein Wunder,<br />
denn die Ausstattung in den<br />
HBZ-Ausbildungsräumen ist<br />
hochmodern. Zwischen 2006<br />
und 2009 schaffte die Innung<br />
sie für 300 000 Euro an.<br />
„Ideale Bedingungen“, lobt<br />
Wanninger.<br />
Pro Lehrjahr nehmen im<br />
Schnitt 40 bis 50 Auszubil-<br />
dende an der Überbetrieblichen<br />
Ausbildung teil. Im aktuellen<br />
ersten Lehrjahr gibt es<br />
aber diesmal sogar knapp 60<br />
Auszubildende. Sie alle lernt<br />
Wanninger kennen. Ihnen allen<br />
schaut er kritisch auf die<br />
Finger, damit es in ihrem späteren<br />
Berufsleben nicht mal<br />
ungewollt zischt und knallt,<br />
wenn ein Kunde einen Schalter<br />
betätigt.<br />
Elektroniker-Azubis in spe<br />
sollten am besten Realschulabschluss<br />
haben, so Wanninger.<br />
Und sie sollten sich in<br />
Mathe, Physik und Chemie<br />
gut auskennen, denn das<br />
wird im Beruf gefordert. Immer<br />
noch ergreifen weit mehr<br />
Männer als Frauen den Beruf.<br />
Seit 2002 hat Wanninger nur<br />
fünf weibliche Auszubildende<br />
getroffen. Aber, so der Ausbilder<br />
schmunzelnd: „Frauen<br />
machen gute Prüfungen“. jan<br />
An solchen Schaltanlagen erklärt Andreas Wanninger Probleme aus der Praxis. Foto: Schneider
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Wichtige Handgriffe<br />
Hier muss wirklich jeder Handgriff sitzen, sonst können die angehenden Elektroniker bei der Überbetrieblichen<br />
Ausbildung ihrer Innung die ihnen gestellten Aufgaben nicht erfüllen. Foto: Schneider<br />
Präzision und Ideen<br />
Präzise und ideenreich müssen die Auszubildenden der Innung für<br />
Elektrotechnik bei der Überbetrieblichen Ausbildung sein. Foto: Schneider<br />
Lockere Praxis<br />
�<br />
Wie ist die gegenwärtige<br />
Situation der Innung?<br />
„Die Auftragslage ist gut.<br />
Die Stimmung auch.“<br />
�<br />
Gute<br />
Stimmung<br />
2<br />
Fragen an<br />
Wilhelm Forsthove, Obermeister<br />
der Innung für Elektrotechnik<br />
Münster<br />
Welche Perspektive hat<br />
die Innung?<br />
„Nur ständige Weiter- und<br />
Fortbildungsmaßnahmen der<br />
Innung werden den Bestand<br />
auch in Zukunft sichern.“<br />
Ganz locker geht es in den Schulungsräumen des HBZ zu, wenn die angehenden Elektroniker dort lernen,<br />
Probleme aus der alltäglichen Praxis ganz fix zu lösen. Foto: Schneider<br />
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<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Die Arbeit, wie auch die Einsatzgebiete eines Elektromaschinenbauers sind sehr vielfältig. Fotos pd<br />
Alles was elektrisch angetrieben<br />
wird, gehört zum Arbeitsbereich<br />
der Elektromaschinenbauer.<br />
Die Fachkräfte legen<br />
überall dort Hand an, wo<br />
sich etwas dreht in der Industrie:<br />
Ob es um Probleme an<br />
großen oder kleinen Anlagen<br />
geht – der Elektromaschinenbauer<br />
weiß Rat.<br />
Sicherheit<br />
Es ist ein absoluter Zukunftsberuf,<br />
meint Obermeister<br />
Martin Buck (kleines Foto).<br />
Circa 70 Auszubildende lernen<br />
derzeit den Beruf des<br />
Elektronikers/der Elektronikerin<br />
für Maschinen und Antriebstechnik<br />
in den mehr als<br />
20 Mitgliedsbetrieben der Innung<br />
im Regierungsbezirk<br />
Münster. In ihrer dreieinhalbjährigen<br />
Ausbildung stellen<br />
die Lehrlinge Wicklungen<br />
her, montieren elektrische<br />
Maschinen und Antriebssysteme,<br />
nehmen<br />
sie in Betrieb<br />
und halten<br />
diese in<br />
Stand. „Sie<br />
sind Elektrofachkräfte<br />
im<br />
Sinne der Unfallverhütungsvorschriften“,<br />
so Buck.<br />
Typische Arbeitsgebiete<br />
sind Fertigungs- und Produk-<br />
Ein Beruf mit Zukunft<br />
Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik halten Industrieanlagen am laufen<br />
Rund um die Uhr einsatzbereit – auch das macht den Beruf des Elektromaschinenbauers aus.<br />
tionsanlagen,Servicebereiche, Montagebaustellen und<br />
Prüffelder. Die Elektroniker/innen<br />
für Maschinen und Antriebstechnik<br />
üben ihre Tätigkeiten<br />
unter Beachtung der<br />
einschlägigen Vorschriften<br />
und Sicherheitsbestimmungen<br />
selbständig aus und stimmen<br />
ihre Arbeit mit vor- und<br />
nachgelagerten Arbeitsbereichen<br />
ab.<br />
Ausbildungsinhalte der<br />
Fachausbildung sind ab dem<br />
zweiten Lehrjahr unter anderem:<br />
› Entwerfen von Antriebssystemen<br />
› Montieren und Demontieren<br />
elektrischer Maschinen<br />
› Installieren und in Betrieb<br />
nehmen von elektrischen Maschinen<br />
› Montieren von Antriebssystemen<br />
› Erstellen, Ändern und Überwachen<br />
von Programmen der<br />
Steuerungs- und Regelungstechnik<br />
› Suchen und Analysieren<br />
von Fehlern an elektrischen<br />
Maschinen und komplexen<br />
Antriebssystemen<br />
› Instandsetzen von elektrischen<br />
Maschinen und Antriebssystemen<br />
› Fernüberwachung und Wartung<br />
von elektrischen Maschinen<br />
und Antriebssystemen<br />
Wer nach der Ausbildung<br />
noch seinen / ihren Meister<br />
machen möchte, hat gute Karrierechancen,<br />
so der Obermeister<br />
der Elektromaschinenbauer-Innung.<br />
Meister im<br />
Elektromaschinenbauer-<br />
Handwerk sind die Spezialisten<br />
für elektrische Antriebs-<br />
Elektromaschinenbauer-<br />
Innung<br />
Die Elektromaschinenbauer-<br />
Innung hat derzeit über 20<br />
Mitgliedsbetriebe. Der Zuständigkeitsbereich<br />
ist der gesamte<br />
Regierungsbezirk<br />
Münster. In den Betrieben<br />
lernen circa 70 Auszubildende<br />
über dreieinhalb <strong>Jahre</strong>. Sie<br />
besuchen die Berufsschule in<br />
Münster, außerdem organisiert<br />
die Innung auch überbetrieblicheLehrlingsunterweisungen.www.elektromaschinenbauerinnung<br />
de<br />
technik. Dazu zählt unter anderem:<br />
› Die Instandsetzung, Instandhaltung,<br />
Konstruktion<br />
und Anfertigung von elektrischen<br />
Maschinen, Motoren<br />
und Transformatoren<br />
› Das Bauen und Reparieren<br />
von Elektrowerkzeugen,<br />
Stromerzeugungsaggregaten<br />
und elektrischen Antrieben<br />
einschließlich deren Steuerung<br />
und Regelung<br />
Fundierte Sachkompetenz<br />
„Der Elektromaschinenbauer<br />
verfügt über eine fundierte<br />
Sachkompetenz im gesamten<br />
Umfeld elektrischer Antriebe“,<br />
betont Buck. Das Ressort<br />
der erneuerbaren Energien<br />
sei demnach ein riesiger<br />
Markt für die Fachkräfte der<br />
Branche. Neben den Reparaturen<br />
von Industrieanlagen<br />
gehört auch das Erstellen von<br />
Elektromotoren in Klein- und<br />
Mittelserien zu den Aufgaben<br />
der Elektromaschinenbauer<br />
im Münsterland. Rund um die<br />
Uhr sind die Handwerker erreichbar.<br />
Ein Stillstand in einer<br />
Fabrikanlage kann schon<br />
nach wenigen Minuten sehr<br />
viel Geld kosten. Und wenn<br />
der Motor in der Nacht Mucken<br />
macht, dann ist es Aufgabe<br />
der Fachkräfte, die Anlagen<br />
wieder ans Laufen zu<br />
bringen.
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Einfach überzeugend<br />
Qualität aus dem Fachgeschäft / Berufsbild im Wandel<br />
Fleischkauf ist Vertrauenssache.<br />
Daher sollte Fleisch stets<br />
dort gekauft werden, „wo<br />
jahrzehntelang Vertrauen<br />
aufgebaut wurde“. Das ist ein<br />
Tipp, den Peter Schmidt (kleines<br />
Bild), Obermeister der<br />
münsterschen Fleischer-Innung,<br />
allen Verbrauchern<br />
mitgibt. „Hier erhalten Kunden<br />
eine fachgerechte und<br />
ausführliche Beratung durch<br />
kompetentes Personal. Herkunftsnachweise,<br />
ausgestellt<br />
durch Erzeuger und Lieferanten,<br />
sorgen außerdem für zusätzliche<br />
Transparent und Sicherheit.“<br />
Doch neben der Produktion<br />
von Fleisch- und Wurstwaren<br />
glänzen viele Fachbetriebe inzwischen<br />
auch auf neuen Geschäftsfeldern.<br />
Der Metzger<br />
von nebenan ist vielfach nicht<br />
nur Fachgeschäft, sondern<br />
ebenso Party-Service, Imbiss<br />
oder gar Restaurant.<br />
„Wir sind moderner geworden.<br />
Auch in Münster hat der<br />
Generationswechsel in unserem<br />
Handwerk stattgefunden“,<br />
erklärt Peter Schmidt,<br />
selbst Inhaber eines Fleischerei-Betriebs<br />
samt großem Party-Service<br />
mit<br />
insgesamt 18<br />
Mitarbeitern.<br />
Peter<br />
Schmidt, Fleischermeister<br />
und Betriebswirt<br />
des<br />
Handwerks,<br />
verkörpert stellvertretend für<br />
viele Berufskollegen den modernen<br />
Typus seiner Branche.<br />
Der weiß nicht nur, wie man<br />
Fleisch verarbeitet, sondern<br />
kann auch ein mehrgängiges<br />
Fleischer-Innung<br />
Münster<br />
Die Fleischer-Innung Münster<br />
hat derzeit über neun Mitgliedsbetriebe.<br />
Der Zuständigkeitsbereich<br />
ist das Stadtgebiet<br />
Münsters.<br />
www.fleischer-innung-muenster.de<br />
Auf Nummer sicher im Fachgeschäft: Herkunftsnachweise, ausgestellt<br />
durch Erzeuger und Lieferanten, sorgen für Transparent<br />
und Sicherheit. Foto dpa<br />
Menü zubereiten.<br />
Nachgefragt wird an der<br />
Theke neben den traditionellen<br />
Fleisch- und Wurstwaren<br />
aber auch immer mehr die<br />
küchenfertig vorbereitete<br />
Mahlzeit. Im Trend liegt hier<br />
die klassische, gut-bürgerliche<br />
Küche. Natürlich bieten<br />
Münsters Fleischer-Fachgeschäft<br />
Spezialitäten aus der<br />
Region an, ob Töttchen oder<br />
Wurstebrot und Leberbrot.<br />
Ausgefallene Wünsche<br />
Bei ausgefallenen Wünschen<br />
gilt das Motto „Geht nicht,<br />
gibt’s nicht“. So wandte sich<br />
schon vor <strong>Jahre</strong>n ein Koch<br />
aus Münsters Spitzengastro-<br />
Fleisch verarbeiten, Wurst zubereiten<br />
und ein mehrgängiges<br />
Menü zusammenstellen:<br />
Das Tätigkeitsfeld der Fleischer<br />
ist vielfältig geworden.<br />
Foto Deutscher Fleischerverband<br />
nomie Hilfe suchend an Peter<br />
Schmidt, da er zur Weihnachten<br />
gerne ein exquisites Bressehuhn<br />
servieren wollte. Dieses<br />
Huhn sollte bis Heiligabend<br />
in Westfalen eintreffen.<br />
Der Fleischermeister<br />
setzte alle Hebel in Bewegung,<br />
nutzte persönliche Kontakte<br />
und telefonierte<br />
schließlich mit einem Züchter<br />
in der Region nördlich von<br />
Lyon. Am Ende hatte die Mühe<br />
tatsächlich Erfolg: Ein<br />
frisch geschlachtetes Bressehuhn<br />
traf im vollen Federkleid<br />
passend zum Fest per<br />
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Berufsfotografen setzen in ihren Studios Menschen und Dinge ins rechte Licht, um sie professionell abbilden zu können. Foto: pr<br />
Bernd C. Gassner leitet den Verband der Berufsfotografen Westfalen.<br />
Er arbeitet in Sendenhorst. Foto: pr<br />
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Permanente Herausforderung<br />
Die Berufsfotografen leben mit ständigem technischen Wandel<br />
„Immer spannend“ bleibt die<br />
Zukunft für die über 50 Mitgliedsbetriebe<br />
des Verbands<br />
der Berufsfotografen Westfalen.<br />
Das weiß Bernd C. Gassner,<br />
der der Innung als Obermeister<br />
vorsteht.<br />
Durch die rasante technische<br />
Entwicklung werden die<br />
Fotografen permanent vor<br />
neue Herausforderungen gestellt.<br />
Im gemeinsamen Erfahrungsaustausch<br />
über neue<br />
Methoden, Techniken und<br />
Ideen sieht Gassner einen<br />
entscheidenden Vorteil, den<br />
die Innung ihren Mitgliedern<br />
bietet. Hier gelte es, so der<br />
Obermeister, aus den kostspieligen<br />
Fehlern anderer zu<br />
lernen und dem Fortschritt<br />
nicht als Einzelkämpfer zu begegnen,<br />
denn „das ist richtig<br />
teuer“.<br />
Als Beispiel für den Wandel,<br />
dem sich die Fotografen<br />
permanent ausgesetzt sehen,<br />
nennt Gassner die Werbefotografie.<br />
Hier ermöglicht es die<br />
2<br />
Fragen an<br />
Beruf hat Bestand<br />
Bernd C. Gassner, Obermeister<br />
des Verbands für Berufsfotografen<br />
Westfalen. Er arbeitet in Sendenhorst.<br />
Wie ist die gegenwärtige<br />
Situation der Innung?<br />
Technik schon jetzt, perfekte<br />
Landschaftsbilder komplett<br />
am Computer zu generieren.<br />
Im Rechner entsteht beispielsweise<br />
auch manches<br />
Bild einer perfekten Küchenzeile.<br />
Da muss kein Hängeschrank<br />
mehr mit der Hand<br />
ins rechte Licht gerückt werden,<br />
Mausklick genügt.<br />
Kreativität<br />
Gessner weiß aber auch, dass<br />
es Mitglieder seines Berufsstands<br />
sein werden, die künftig<br />
diese Maus bedienen. „Das<br />
werden Fotografen machen,<br />
dass ist ganz sicher“, betont<br />
er und verweist darauf, dass<br />
eben nur Fachleute jenes Gefühl<br />
für Licht und insgesamt<br />
jene Kreativität entwickeln,<br />
die die Küche aus dem Rechner<br />
auch zu einem guten „Foto“<br />
macht. Ein Vorteil sei in<br />
diesem Zusammenhang, dass<br />
deutsche Fotografen in diesem<br />
Bereich Technologieführer<br />
sind.<br />
„Die Innung wächst rapide.<br />
Den vielfältigen Herausforderungen<br />
der Zukunft können<br />
wir nur gemeinsam begegnen.“<br />
�<br />
Welche Perspektive hat<br />
die Innung?<br />
„Der Fotografenberuf wird<br />
auch künftig weiter bestehen.<br />
Es wird auch weiterhin fotografiert,<br />
aber anders.“<br />
In der Porträtfotografie<br />
hingegen sieht sich die Innung<br />
gegenwärtig mit einer<br />
Entwicklung konfrontiert, die<br />
für die Fotografen nicht spannend<br />
ist, sondern schlicht ärgerlich.<br />
Gassner verweist<br />
nämlich auf die Foto-Automaten,<br />
die so manche Stadt sich<br />
ins Rathaus stellt, um die Bürger<br />
mit billigen Passbildern<br />
zu versorgen.<br />
Dieses eigentliche Kerngeschäft<br />
gehe den Porträtfotografen<br />
damit oft verloren, betont<br />
Gassner, der daran erinnert,<br />
das Fotografen natürlich<br />
auch Steuern an die Kommune<br />
zahlen. Diese Situation sei<br />
existenzbedrohend. Den Fortbestand<br />
des Berufsstands<br />
sieht Gassner allerdings nicht<br />
gefährdet, wenn er auf die<br />
Ausbildungszahlen schaut.<br />
Viel mehr Menschen möchten<br />
Fotograf werden, als die Innung<br />
ausbilden kann: Auf einen<br />
Ausbildungsplatz gehen<br />
bis 40 Bewerbungen ein. jan<br />
Verband der<br />
Berufsfotografen<br />
Westfalen<br />
Zum Verband der gehören<br />
über 50 Betriebe. Infos:<br />
www.verband-der-berufsfotografen.de
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Starke Gemeinschaft<br />
Friseur-Innung bietet Mitgliedsbetrieben viele Vorteile<br />
Die Friseur-Innung Münster<br />
wurde 1886 unter dem Namen<br />
„Barbier- und Friseur-Innung<br />
Münster“ gegründet.<br />
Viele der derzeit 90 münsterschen<br />
Innungsbetriebe haben<br />
sich seitdem an den großen<br />
Ausfallstraßen Münsters angesiedelt.<br />
An diesen „Friseurstraßen“<br />
wie der Hammerstraße,<br />
der Wolbecker Straße<br />
und der Warendorfer Straße<br />
befinden sich oft zehn Friseurbetriebe<br />
pro Straßenzug.<br />
„2011 feiert unsere Innung<br />
ihr 125-jähriges Jubiläum“,<br />
kündigt Innungs-Obermeisterin<br />
Rosemarie Ehrlich an.<br />
Früher war die Innung eher<br />
eine Art „Zwangsgemein-<br />
schaft“ gewesen – Nichterscheinen<br />
zu den Versammlungen<br />
sei sogar mit einer<br />
Strafe geahndet worden.<br />
Heute können die Betriebe<br />
aber längst selbst entscheiden,<br />
ob sie Mitglied „der starken<br />
Gemeinschaft“ werden<br />
möchten. Ehrlich rät jedoch<br />
allen Friseurbetrieben dazu.<br />
Schließlich hilft die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
als Dachorganisation<br />
den Innungen bei<br />
der Durchsetzung ihrer politischen<br />
und wirtschaftlichen<br />
Interessen. Gemeinsam konnten<br />
die Friseurinnungen NRW<br />
zudem die höchsten Tariflöhne<br />
Deutschlands aushandeln.<br />
Der Grundlohn für einen Ge-<br />
Leistungsvergleich in der Hiltruper Stadthalle: Dort lädt die Innung<br />
jedes Jahr die Auszubildenden zum Wettstreit ein – im<br />
kommenden Jahr bereits zum 35. Mal. Foto Böttcher<br />
sellen liegt derzeit bei 1471<br />
Euro. Eine Friseurin, die in<br />
NRW arbeitet, verdient damit<br />
doppelt so viel wie ihre Kolleginnen<br />
aus einigen ostdeutschen<br />
Ländern, widerlegt<br />
Ehrlich den Mythos, dass im<br />
Friseurhandwerk nur „geringe<br />
Löhne“ gezahlt werden<br />
würden.<br />
Die Innungszugehörigkeit<br />
bietet den Mitgliedsbetrieben<br />
aber auch viele weitere Vorteile<br />
wie ein breites Angebot<br />
an Serviceleistungen, praxisnahen<br />
Arbeitshilfen, regelmäßigenMitgliederinformationen<br />
und Mitgliederschulungen.<br />
So finden regelmäßig<br />
Modeproklamationen statt,<br />
bei denen sich die Innungsbetrieb<br />
ausgiebig über die neuen<br />
Trends und Techniken informieren.<br />
Derzeit sind übrigens<br />
neben 80-er-<strong>Jahre</strong><br />
Schnitten wie sie einst Nena<br />
oder die Waver trugen, auch<br />
Pagenkopf-Variationen angesagt.<br />
Außerdem können sich<br />
die Innungsmitglieder dort<br />
auch fachlich austauschen.<br />
Zufriedene Kunden<br />
Ziel eines jeden Friseurs muss<br />
es sein, „seinen Kunden<br />
glücklich zu machen“, sagt<br />
die Obermeisterin. Denn nur<br />
zufriedene Kunden, die ihrem<br />
Friseur vertrauen, würden<br />
auch zu Stammkunden. Da<br />
Friseure viel mit Chemikalien<br />
wie Haarfärbemitteln oder<br />
Dauerwellenflüssigkeiten am<br />
Menschen arbeiten, ist laut<br />
Ehrlich die Berufgenossenschaft<br />
Gesundheitsdienst und<br />
Wohlfahrtspflege für die Friseure<br />
zuständig.<br />
Christiane Schräder<br />
Kamm und Schere sind noch<br />
immer das Handwerkszeug der<br />
Friseure, wie hier Obermeisterin<br />
Rosemarie Ehrlich und Beatus<br />
Bußmann, der stellvertretende<br />
Obermeister und Lehrlingswart<br />
demonstrieren.<br />
Foto Schräder<br />
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Friseur-Innung<br />
Münster<br />
Die Innung hat derzeit 90<br />
Mitgliedsbetriebe. Der Zuständigkeitsbereich<br />
der reinen<br />
Stadtinnung erstreckt<br />
sich auf das Gebiet der Stadt<br />
Münster.<br />
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180 junge Menschen erlernen derzeit in Münster den Friseur-Beruf<br />
Friseurin zu werden ist immer<br />
noch der Traumberuf vieler<br />
junger Frauen. Unter den<br />
derzeit rund 180 münsterschen<br />
Friseur-Lehrlingen sind<br />
daher nur wenige junge Män-<br />
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Kreativität ist bei Friseuren gefragt. Sie wachen, pflegen und schneiden die Haare, gestalten die Frisur. Dabei werden sie bei einer<br />
Ausbildung in den münsterschen Innungsbetrieben tatkräftig durch erfahrene Kolleginnen und Kollegen, wie hier Lehrlingswart<br />
Beatus Bußmann, unterstützt. Foto Schräder<br />
Der Traumberuf<br />
rottmann-ruether.de<br />
ner zu finden. „Nur etwa fünf<br />
bis zehn Prozent der Auszubildenden<br />
sind Männer“, erklärt<br />
Lehrlingswart Beatus<br />
Bußmann, der auch stellvertretender<br />
Obermeister der<br />
Friseurinnung Münster ist.<br />
„Wir bilden optimal aus und<br />
übernehmen dabei eine große<br />
soziale Verantwortung“, sagt<br />
Obermeisterin Rosemarie<br />
Ehrlich nicht ohne Stolz. Die<br />
Auszubildenden beraten ihre<br />
Kunden bei der Wahl eines<br />
typgerechten Haarschnitts.<br />
Sie waschen, pflegen und<br />
schneiden Haare und gestalten<br />
Frisuren. Außerdem bieten<br />
sie auch kosmetische Behandlungen<br />
an. Drei <strong>Jahre</strong><br />
dauert die Ausbildung in den<br />
Betrieben, die durch Unterricht<br />
in der Berufsschule und<br />
überbetriebliche Lehrgänge<br />
ergänzt wird.<br />
Außerdem findet einmal im<br />
Jahr in der Adventszeit in der<br />
Stadthalle Hiltrup ein großer<br />
Frisier-Wettbewerb für Lehrlinge<br />
ab dem ersten Lehrjahr<br />
statt. Neben den münsterschen<br />
Auszubildenden sind<br />
auch Teilnehmer aus den<br />
Partnerstädten Münsters zu<br />
diesem Junioren- und Lehrlingsfrisieren<br />
eingeladen.<br />
Motto ist schließlich „Europas<br />
Jugend frisiert“. Im kommenden<br />
Jahr veranstaltet die Friseurinnung<br />
diesen Wettbewerb<br />
bereits zum 35. Mal.<br />
Da sich das Berufsbild der<br />
Friseure durch die Einführung<br />
neuer Techniken und<br />
Materialien ständig verändert,<br />
wird auch die Ausbildungsverordnung<br />
regelmäßig<br />
novelliert. Neben verschiedensten<br />
Schneide-, Färbeund<br />
Wellentechniken, die die<br />
Auszubildenden erlernen,<br />
können sie sich zusätzlich bei<br />
Modulen wie Nageldesign,<br />
Hochsteckfrisuren oder Haarverlängerung<br />
mit Kunst- oder<br />
Echthaar spezialisieren. Aber<br />
auch das Rüstzeug der Friseure<br />
wird ständig weiterentwickelt.<br />
„Wer kannte vor 15<br />
<strong>Jahre</strong>n schon Glätteisen?“, so<br />
Erlich.<br />
Die 90 münsterschen Innungsbetriebe<br />
sind häufig Familienbetriebe<br />
und organisieren<br />
in Kooperation mit der<br />
Berufsschule die Gesellenprüfungen.<br />
Die Innungsbetriebe<br />
sind an den Eingangstüren<br />
durch das Logo der Innung<br />
erkennbar. Verbraucher können<br />
sich aber auch gerne bei<br />
der Innung nach Innungsbetrieben<br />
erkundigen. csc<br />
„Ganz nah am<br />
Menschen“<br />
2<br />
Fragen an<br />
Rosemarie Ehrlich, Obermeisterin<br />
der Friseur-Innung Münster:<br />
�<br />
Warum wollen so viele<br />
Frauen Friseurin werden?<br />
Weil es ein sehr schöner Beruf<br />
ist. Man hilft anderen, gut<br />
auszusehen und das Beste aus<br />
sich zu machen und sieht<br />
auch direkt das Ergebnis.<br />
�<br />
Welche weiteren Fähigkeiten<br />
müssen Auszubildende<br />
neben handwerklichem<br />
Geschick und Spaß am<br />
schöpferischen Gestalten<br />
unbedingt aufweisen?<br />
Ihre soziale Kompetenz ist<br />
sehr wichtig, da Friseure ganz<br />
nah am Menschen arbeiten.<br />
Auch sollten sie immer ein offenes<br />
Ohr für ihre Kunden haben.<br />
Denn manchmal ist man<br />
als Friseur auch eine Art<br />
Beichtvater. Sehr wichtig ist<br />
es für Friseure auch, der deutschen<br />
Sprache mächtig und<br />
körperlich belastbar zu sein.
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Da sprühen die Funken: Im Metall-Handwerk ist trotz Maschineneinsatz auch heute noch Handarbeit<br />
gefragt. Fotos MünsterView.de/Heiner Witte<br />
„Nichts von der Stange“<br />
Vielfältige Möglichkeiten aus Metall<br />
Aus drei mach eins – 1990<br />
schlossen sich in Münster die<br />
Schlosser-, MaschinenbauerundSchmiedeinnung<br />
zur<br />
Metall-Innung<br />
Münster zusammen.Entsprechend<br />
umfassend ist<br />
heute auch<br />
das Tätigkeitsfeld. „Alles, was<br />
mit Metall zu tun hat“, umreißt<br />
Aloys Brannekemper<br />
(kleines Bild), Obermeister<br />
der Innung die Bereiche in<br />
denen die 42 Mitgliedsbetriebe<br />
heute tätig sind. Dazu zählen<br />
etwa Fassaden aus Aluminium<br />
ebenso wie das Treppengeländer<br />
aus Edelstahl,<br />
das verzinkte Fenstergitter<br />
oder die Tür. Aber auch Maschinenbauer<br />
und Feinwerkmechaniker,<br />
die beispielsweise<br />
Versuchsanordnungen für<br />
Labore herstellen, gehören<br />
dem Zusammenschluss an.<br />
Und selbst die Ursprünge sind<br />
auch heute noch greifbar: So<br />
ist sogar noch ein Hufschmied<br />
in der münsterschen Metall-<br />
Metall-Innung<br />
Münster<br />
Die Innung hat derzeit 42<br />
Mitgliedsbetriebe. Der Zuständigkeitsbereich<br />
erstreckt<br />
sich auf das Stadtgebiet<br />
Münsters.<br />
www.metallinnung-muenster.de<br />
Innung vertreten.<br />
Die Produkte, die die münsterschen<br />
Metallbauer ihren<br />
Kunden liefern, sind stets individuell.<br />
Ganz gleich, ob es<br />
sich um die Haustür nach<br />
Maß handelt oder das Balkongeländer,<br />
„bei uns kommt<br />
nichts von der Stange“, betont<br />
Obermeister Brannekemper.<br />
Aus vorgefertigten „Halbzeugen“<br />
entstehen so unterschiedlichste<br />
Produkte. Auf<br />
Auf eine lange Tradition kann<br />
die Metall-Innung Münster<br />
zurückblicken. Zwar fand die<br />
Innung in der heutigen Form<br />
aus einem Zusammenschluss<br />
von Schlosser-, Maschinenbauer-<br />
und Schmiede-Innung<br />
erst 1990 zusammen, doch<br />
reichen die Wurzeln weit zurück.<br />
Schließlich ist die Schmiede-Gilde<br />
in Münster ab 1525<br />
urkundlich nachgewiesen.<br />
Doch hat sie mit Sicherheit<br />
vielfältigen Wegen heißt es<br />
die Metalle formen und bearbeiten,<br />
nachdem zuvor bei<br />
den Kunden deren individuelle<br />
Vorstellungen im Gespräch<br />
ermittelt und anschließend in<br />
Planung und Zeichnung umgesetzt<br />
wurden. So zählen neben<br />
dem Fertigen auch die<br />
Behandlung der Oberflächen<br />
und die Montage mit zu den<br />
vielfältigen Aufgabenfeldern<br />
der Metaller. Peter Imkamp<br />
Schweißen, sägen, bohren, biegen und fräsen: Die Betätigungsfelder<br />
im Bereich der Metall-Innung sind vielfältig.<br />
Lange Tradition<br />
Innung feierte 100-jähriges Bestehen<br />
bereits weit vorher im Mittelalter<br />
existiert. Mit Einführung<br />
der Gewerbefreiheit in Preußen<br />
wurden viele Zünfte im<br />
<strong>Jahre</strong> 1810 aufgelöst. Darunter<br />
auch die Schmiede-Gilde.<br />
Die gründete sich jedoch<br />
1910, vor nunmehr 100 <strong>Jahre</strong>n,<br />
neu. Seit 1975 existierten<br />
Schlosser-, Maschinenbauer<br />
und Schmiede-Innung,<br />
die vor 20 <strong>Jahre</strong>n dann unter<br />
dem Dach der Metall-Innung-<br />
Münster zusammen fanden.<br />
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hin zum Maschinenbau reicht<br />
die Palette – „von der Konstruktionstechnik<br />
über den<br />
Maschinenbau bis hin zur Metallgestaltung<br />
und zur Feinwerkmechanik<br />
ist für fast jede<br />
gewünschte Tätigkeit und<br />
auch Fähigkeit etwas dabei“,<br />
weiß Aloys Brannekemper,<br />
der Obermeister der Metall-<br />
Innung Münster. Das Berufsbild<br />
der Metallbauer ist ausgesprochen<br />
vielfältig und bietet<br />
zudem Perspektive. Ist der<br />
Gesellenbrief erlangt, kann<br />
sofort mit der Ausbildung<br />
zum Meister begonnen werden.<br />
Aber auch ein Studium<br />
zum Techniker ist ebenso<br />
möglich wie die Weiterbildung<br />
zum Betriebswirt des<br />
Handwerks.<br />
Perspektiven, die derzeit<br />
insgesamt 179 Auszubildende<br />
aller Ausbildungsjahrgänge in<br />
den 42 Mitgliedsbetrieben<br />
der Metall-Innung Münster<br />
nutzen. Dreieinhalb <strong>Jahre</strong><br />
dauert die Ausbildung, die<br />
Jugendliche mit den vielfältigen<br />
Aspekte der Metallbearbeitung<br />
bekannt macht. „Alles,<br />
was man aus Metall herstellen<br />
kann“, so Aloys Brannekemper,<br />
Obermeister der<br />
münsterschen Metall-Innung<br />
steht dabei auf dem Ausbildungsplan.<br />
Dabei haben einzelne<br />
Unternehmen durchaus<br />
unterschiedliche Schwerpunkte.<br />
„jedes Unternehmen<br />
hat eine Nische gesucht und<br />
gefunden“, weiß Brannekemper.<br />
Und so steht bei manchem<br />
Unternehmen das<br />
Gute Perspektiven<br />
Derzeit 179 Auszubildende<br />
Auch das Gewindeschneiden gehört mit zu den Aufgaben der<br />
Metallbauer. Fotos MünsterView.de/Heiner Witte<br />
Handwerk im Mittelpunkt,<br />
während die Maschinenbauer<br />
etwa an modernen Fertigungsstraßen<br />
arbeiten.<br />
Die Perspektiven bei den<br />
Metallbauern sind gut, auch<br />
die Chancen auf einen Ausbildungsplatz<br />
stehen nicht<br />
schlecht. So konnte zuletzt<br />
mancher Platz nicht besetzt<br />
werden, da die münsterschen<br />
Innungsbetriebe nicht die<br />
richtigen Anwärter fanden.<br />
Grundvoraussetzung für einen<br />
Einstieg ist, so Obermeis-<br />
ter Aloys Brannekemper,<br />
„praktisches Vorstellungsvermögen<br />
und Einsatzbereitschaft“.<br />
Aber auch gute Mathekenntnisse<br />
werden gebraucht.<br />
Ähnlich sind die Voraussetzungen<br />
auch beim zweiten<br />
Berufsbild, das in den Betrieben<br />
der Metall-Innung ausgebildet<br />
wird: Auch Feinwerkmechaniker<br />
lernen dreieinhalb<br />
<strong>Jahre</strong> und auch ihnen<br />
bieten sich gute Chancen und<br />
Perspektiven. pi<br />
Auf vielfältige Weise kann Metall, wie hier mit einer Stanzmaschine bearbeitet werden.
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Glaser-Innung<br />
Münster<br />
Die Glaser-Innung hat derzeit<br />
21 Mitgliedsbetriebe. Der Zuständigkeitsbereich<br />
erstreckt<br />
sich auf die Stadt Münster,<br />
die Kreise Steinfurt, Coesfeld,<br />
Borken und Teile des Kreisgebietes<br />
von Warendorf.<br />
www.glaser-innung-muenster.de<br />
Faszinierende Vielfalt<br />
Glaser bieten individuelle Lösungen in vielen Bereichen<br />
Einst kam der Glaser und<br />
setzte die Scheiben ein. Ein<br />
Bild, das bis heute den Beruf<br />
prägt. Dabei hat sich das<br />
Handwerk in den letzten<br />
Jahrzehnten grundlegend geändert,<br />
bietet individuelle Lösungen<br />
in vielen Bereichen<br />
an. „Glas bietet faszinierende<br />
Möglichkeiten“, weiß denn<br />
auch Günter Rieke, der Obermeister<br />
der Glaser-Innung<br />
Münster, „von der Kühlschrankplatte<br />
bis hin zum<br />
hochwertigen Möbelstück“.<br />
Möglich machen das neue<br />
Klebetechniken, die für unsichtbaren<br />
und dauerhaften<br />
Halt sorgen. So ist die individuelle<br />
Anfertigung etwa von<br />
gläsernen Schreibtischen mit<br />
Schubladen aus Glas kein<br />
Problem. Auch Lautsprecher<br />
aus dem Material sind bei<br />
Phonofreunden sehr beliebt.<br />
Schließlich schwingt das Glas<br />
nicht mit und bietet so besonders<br />
sauberen Klang.<br />
Angesichts der vielfältigen<br />
Möglichkeiten mit dem begeisternden<br />
Material haben<br />
sich die Betriebe der münsterschen<br />
Innung weitgehend<br />
spezialisiert. So fertigen<br />
Kunstglaser etwa noch nach<br />
überlieferter Handwerkskunst<br />
bleiverglaste Kirchenfenster<br />
oder künstlerisch<br />
hochwertige Produkte, während<br />
sich andere Betriebe etwa<br />
dem Fassadenbau, dem<br />
Ladenbau oder auch der Veredelung<br />
verschrieben haben.<br />
Daneben gehören Autoglasereien<br />
und auch Malerbetriebe<br />
zur Innung. Ein breites Feld,<br />
das die vielfältigen Möglichkeiten<br />
des transparenten Ma-<br />
Maschinenhilfe wie Kran- und Saugeranlagen aber auch computergesteuerte<br />
Schneidemaschinen und Bohrer erleichtern dem<br />
Glaser die Arbeit. Fotos Rieke<br />
terials deutlich werden lässt.<br />
Dabei unterstützen computergesteuerteSchneidemaschinen<br />
und Bohrer die Arbeit.<br />
Und genau diese faszinierende<br />
Vielfalt lernen auch angehende<br />
Glaser während der<br />
dreijährigen Ausbildung in<br />
den Innungsbetrieben und in<br />
der Glasfachschule des Landesinnungsverbandes<br />
in<br />
Rheinbach kennen. Interessenten<br />
sollten sich dabei vor<br />
einer Bewerbung über den jeweiligen<br />
Betrieb informieren<br />
rät Obermeister Günter Rieke<br />
angesichts der Spezialisierung<br />
der Unternehmen. Praktika<br />
helfen zudem einen Einblick<br />
in den Beruf zu erhalten<br />
und sich von der Faszination<br />
des Materials begeistern zu<br />
lassen. pi<br />
Fülle von<br />
Möglichkeiten<br />
2<br />
Fragen an<br />
Günter Rieke Obermeister der<br />
Glaser-Innung Münster<br />
�<br />
Was ist die Faszination<br />
am Werkstoff Glas?<br />
Es ist ein faszinierendes Material,<br />
das eine Fülle Gestaltungsmöglichkeiten<br />
bietet.<br />
Was kennzeichnet ei-<br />
� nen Glaser?<br />
Wir arbeiten alle mit Glas,<br />
aber alle unterschiedlich. So<br />
gehören die Autoglaser ebenso<br />
zu unserer Innung, wie einige<br />
Maler, die auch Glasreparaturen<br />
durchführen.<br />
Schneiden, schleifen, facettieren,<br />
bohren, sandsstrahlen<br />
und beschichten – die Bearbeitungsmöglichkeiten<br />
von Glas,<br />
hier wird eine Ecke abgerundet,<br />
sind sehr vielfältig.<br />
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Graveur-,<br />
Galvaniseur-,<br />
Metallbildner- und<br />
Metall und<br />
Glockengießer-<br />
Innung Münster<br />
Sieben Betriebe gehören der<br />
Graveur-, Galvaniseur-, Metallbildner-<br />
und Metall und<br />
Glockengießer-Innung Münster<br />
derzeit an.<br />
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„Ein Metallbildner braucht<br />
den Blick für das Schöne sowie<br />
Kombinationsvermögen,<br />
da er verschiedene Arbeitstechniken<br />
miteinander verbinden<br />
muss. Körperlich anstrengend<br />
ist die Arbeit nicht,<br />
aber ohne Kopfarbeit geht in<br />
diesem Beruf überhaupt<br />
nichts“, sagte der Obermeister<br />
der Graveur-, Galvaniseur-,<br />
Metallbildner- und Metall<br />
und Glockengießer-Innung<br />
Münster, Stefan Volkmer,<br />
über seine Wunschprofession.<br />
Dabei habe sich das<br />
Tätigkeitsfeld eines Metallbildners<br />
in der Vergangenheit<br />
immer wieder gewandelt.<br />
„Die Anforderungen sind mit<br />
der Zeit gewachsen“, sagte<br />
Volkmer. Sein Großvater, der<br />
1960 den heimischen Familienbetrieb<br />
in Rheine aufbaute,<br />
startete mit sakralen Fertigungen<br />
wie Kelchen oder<br />
Monstranzen. „Irgendwann<br />
hatte die Kirche dann aber<br />
auch kein Geld mehr. Also haben<br />
wir uns in den 70er <strong>Jahre</strong>n<br />
auf Möbel aus Messing fokussiert“,<br />
schmunzelt der Metallbildnermeister.<br />
Als in den<br />
80er <strong>Jahre</strong>n dann verstärkt<br />
Möbel aus Italien und Asien<br />
Absatz in der Region fanden,<br />
konzentrierte sich das Familienunternehmen,<br />
das Stefan<br />
Volkmer 1998 nach seiner erfolgreichen<br />
Meisterprüfung<br />
Edelmetall, Messing oder Kupfer – edle Materialien in unterschiedlich bearbeiteten Oberflächen sind das Handwerkszeug der Metallbildner,<br />
hier Stefan Volkmer, der Obermeister der münsterschen Graveur-, Galvaniseur-, Metallbildner- und Metall und Glockengießer-Innung.<br />
Fotos Stein<br />
„Den Blick für das Schöne“<br />
Metallbildner haben den „schönsten Metallberuf, den es gibt“<br />
Auch Edelboutiquen zählen zu den Kunden der heimischen Metallbildner-Betriebe.<br />
übernahm, unter anderem<br />
auf Treppengeländer, Schriftzüge<br />
und Theken.<br />
Im Gegensatz zum Berufsfeld<br />
des Metallbauers komme<br />
es beim Metallbildner gesondert<br />
auf die Optik an. „Für<br />
unsere Produkte verwenden<br />
wir vorrangig edle Metalle<br />
wie Messing, Edelstahl oder<br />
Kupfer. Geschliffen, poliert<br />
oder brüniert ergibt das letztendlich<br />
eine besonders schöne<br />
Oberfläche, die beispielsweise<br />
noch verchromt oder<br />
versilbert werden kann“, erzählte<br />
Volkmer.<br />
Der hohe optische Anspruch<br />
spiegelt sich natürlich in seiner<br />
Kundschaft wieder, zu<br />
der unter anderem Edel-Boutiquen<br />
wie Coco Chanel und<br />
Christian Dior oder private<br />
Yachtbesitzer zählen.<br />
In erster Linie seien die Produkte<br />
der heimischen Metallbildner<br />
für den internationalen<br />
Markt bestimmt. Allein 70<br />
Prozent gehen laut Innungs-<br />
Obermeister Volkmer in den<br />
Export.<br />
Die Erzeugnisse eines Metallbildners<br />
sind also damals<br />
wie heute gefragt, dennoch<br />
sieht der Obermeister der Innung<br />
einem schwerwiegenden<br />
Problem entgegen: Nachwuchsmangel.<br />
Gute Bewerber<br />
mit mittlerer Reife seien laut<br />
Volkmer alles andere als<br />
leicht zu finden. „Und das obwohl<br />
der Metallbildner der<br />
schönste Metallberuf ist, den<br />
es gibt.“<br />
Und noch dazu ein traditionsreicher.<br />
Denn bis vor drei<br />
<strong>Jahre</strong>n waren die Metallbildner<br />
noch unter der Berufsbezeichnung<br />
Gürtler unterwegs.<br />
Und die gab es bereits im Mittelalter,<br />
dort sorgten sie für<br />
die maßgefertigten Rüstungen<br />
der Ritter.<br />
Damals wie heute ist Handarbeit<br />
gefragt, zudem aber<br />
auch gestalterische Fähigkeit.<br />
„Wir sind heute Innenarchitekten,<br />
Ladenbauer, Schiffsausstatter<br />
und Hoteleinrichter<br />
zugleich“, hat laut Obermeister<br />
Volkmer auch Kreativität<br />
einen hohen Stellenwert<br />
erhalten.<br />
So sollten Interessenten am<br />
Beruf des Metallbildners vor<br />
allen Dingen handwerkliches<br />
Geschick mitbringen. Aber<br />
auch fundierte Kenntnisse in<br />
Mathe, Raumlehre und Geometrie<br />
sind wichtig. Während<br />
der dreijährigen Ausbildung<br />
lernen sie unterschiedliche<br />
Ver- und Bearbeitungstechniken<br />
kennen. Um das interessante<br />
Berufsbild kennen zu<br />
lernen, empfiehlt Obermeister<br />
Stefan Volkmer Interessierten<br />
den Weg über ein<br />
Praktikum. Dabei kann der<br />
Nachwuchs das Tätigkeitsfeld<br />
Individuelle<br />
Produkte<br />
2<br />
Fragen an<br />
Stefan Volkmer, Obermeister<br />
der Graveur-, Galvaniseur-, Metallbildner-<br />
und Metall und Glockengießer-Innung<br />
Münster:<br />
�<br />
Was macht das Handwerk<br />
der Metallbildner<br />
aus?<br />
„Wir machen keine Fließbandarbeit.<br />
Als kleine Handwerksunternehmen<br />
haben<br />
wir unsere Stärken in der Fertigung<br />
individueller Produkte.“<br />
�<br />
Ist dabei noch viel<br />
Handarbeit angesagt?<br />
„Natürlich haben wir heute<br />
auch zahlreiche Maschinen<br />
im Einsatz. Ohne die könnten<br />
wir die bisweilen extrem engen<br />
Termine auch gar nicht<br />
einhalten. Viel Handarbeit ist<br />
dennoch vonnöten. Schließlich<br />
sollen unsere Produkte<br />
nicht nur funktionieren sondern<br />
auch schön aussehen.“<br />
kennen lernen, die Betriebe<br />
zugleich aber auch erkennen,<br />
ob die Interessenten ein<br />
Händchen für den „schönsten<br />
Metallberuf“ besitzen. des
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Informationstechniker-Innung<br />
Münster<br />
Die Informationstechniker-Innung<br />
hat derzeit über 80 Mitgliedsbetriebe.<br />
Der Zuständigkeitsbereich<br />
erstreckt sich<br />
auf die Stadt Münster, die<br />
Kreise Steinfurt, Coesfeld,<br />
Borken und Warendorf.<br />
www.it-innung-muenster.de<br />
Funktionierendes Netzwerk<br />
Informationstechniker sorgen für Verbindungen in Heim und Büro<br />
Sie sorgen für die Vernetzung<br />
– zu Hause und im Büro. Und<br />
das seit 1998 unter einem<br />
Dach. Da nämlich schlossen<br />
sich die Innungen der Geräteund<br />
Systemtechniker sowie<br />
der Bürosystemtechniker zusammen,<br />
zur Informationstechniker-Innung.<br />
Ein Dach unter<br />
dem sich<br />
unterschiedlichsteBetriebezusammenfinden.<br />
Denn<br />
die Spanne der Unternehmen<br />
in der Informationstechniker-<br />
Innung ist weit. „Sie reicht<br />
vom Büromöbelanbieter bis<br />
hin zu Netzwerk-Spezialisten<br />
und Multimedia-Profis“, erläutert<br />
Ralph Wiechmann<br />
(kleines Bild) , der frisch gewählte<br />
Innungs-Obermeister.<br />
Ein weites Feld, das allerdings<br />
durch die schnell voranschreitenden<br />
technischen<br />
Möglichkeiten der Vernetzung<br />
zusammengehalten<br />
wird. Dabei sind die Geräteund<br />
Systemtechniker die Spezialisten<br />
für den heimischen<br />
Bereich. Sie betreuen „alles<br />
was mit Radio und Fernsehen<br />
zu tun hat“, so Ralph Wiechmann.<br />
Dazu zählt die Satellitenanlage<br />
ebenso wie das<br />
Fernseh- und Multimedianetzwerk,Beschallungstechnik<br />
oder auch Alarmanlagen<br />
und der Breitbandkabelanschluss.<br />
Die Radio- und Fernsehspezialisten<br />
haben sich<br />
durch ihr Fachwissen bei den<br />
Kunden großes Vertrauen erarbeitet<br />
und bieten den Service,<br />
um problemlos und umfassend<br />
in den vollen Genuss<br />
der Möglichkeiten zu kommen,<br />
die das Homeentertainment<br />
heutzutage bietet. „Auf<br />
den Knopf drücken und es<br />
funktioniert“, weiß Obermeister<br />
Wiechmann um den<br />
vielfältigen Service und die<br />
Beratungskompetenz der Kollegen.<br />
Im Gegensatz dazu sind die<br />
Bürosystemtechniker die Spezialisten<br />
für die Ausstattung<br />
des Arbeitsplatzes. Dazu zählt<br />
einerseits der Möbelvertrieb,<br />
hauptsächlich aber die Installation<br />
der Bürokommunikation<br />
und deren Vernetzung<br />
Netzwerke bestimmen heute weite Bereiche von Arbeitswelt<br />
und Freizeit. Informationstechniker sorgen für die funktionierenden<br />
Verbindungen in Heim und Büro. Foto obs/Jetter AG<br />
aber auch die Möglichkeiten<br />
der modernen Kamera- und<br />
Konferenztechnik.<br />
Ein vielfältiges und interessantes<br />
Betätigungsfeld, für<br />
das es jedoch immer schwerer<br />
wird, qualifizierten Nachwuchs<br />
zu finden. „Es ist<br />
schwer Jugendliche für unsere<br />
Berufe zu begeistern“,<br />
weiß denn auch Ralph Wiechmann<br />
– trotz guter Perspektiven<br />
in der Branche. Und eines<br />
interessanten Tätigkeitsbereiches.<br />
Denn sowohl die Geräte-<br />
und Systemtechniker, sie<br />
arbeiten zumeist in den Radio-<br />
und Fernsehfachgeschäften<br />
mit angeschlossenen<br />
Werkstätten, als auch die Bürosystemtechnikerbeschäftigen<br />
sich mit hochmoderner<br />
Technik, müssen stets auf<br />
dem aktuellen Stand der<br />
Möglichkeiten sein.<br />
Dreieinhalb <strong>Jahre</strong> dauert<br />
die Ausbildung. Nach einem<br />
gemeinsamen ersten Jahr findet<br />
die Differenzierung in die<br />
beiden Berufsbilder statt. Interessenten<br />
sollten auf jeden<br />
Fall gute Physik- und Mathekenntnisse<br />
mitbringen und<br />
viel Allgemeinbildung. „Das<br />
ist das, was wir brauchen“,<br />
sagt Ralph Wiechmann. Gute<br />
Möglichkeiten die Berufe und<br />
auch mögliche Arbeitgeber<br />
kennen zu lernen bieten Praktika,<br />
die viele Unternehmen<br />
gern anbieten.<br />
Die Informationstechniker-<br />
Innung bietet den Mitgliedsbetrieben<br />
eine gute Plattform<br />
zum Austausch und zur Information.<br />
Auch Lehrgänge und<br />
Fortbildungen werden organisiert,<br />
zudem gehören regelmäßige<br />
Versammlungen mit<br />
aktuellen Themenschwerpunkten<br />
zum Angebot des<br />
noch jungen Zusammenschlusses<br />
– einem gut funktionierenden<br />
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bietet immer mehr<br />
Möglichkeiten. Geräte- und<br />
Systemtechniker behalten da<br />
den Überblick, beraten umfassend<br />
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Konferenztechnik ist eines der Aufgabenfelder der Bürosystemtechniker.<br />
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<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
„Löcher in den Bauch fragen“<br />
Kachelofen- Luftheizungsbauer und Keramiker<br />
Eine offene Flamme begeistert,<br />
ein Feuer nicht minder.<br />
Und das liefert „Wärme in seiner<br />
schönsten Form“. Eine<br />
ganz besondere Wärme, die<br />
zugleich auch die Spezialität<br />
der Kachelofen- Luftheizungsbauer<br />
und Keramiker<br />
ist. 42 Betriebe gehören der<br />
münsterschen Innung derzeit<br />
an. Vom letztgenannten Beruf<br />
gibt es in der gesamten Innung<br />
übrigens nur noch zwei<br />
Vertreterinnen aus Telgte<br />
und Ochtrup.<br />
„Keramiker ist ein ausster-<br />
Rund ums Feuer!<br />
Kachelofen,<br />
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bender Beruf“, sagt der Nottulner<br />
Wilhelm Vieth, Obermeister<br />
der Innung, die zur<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> Münster<br />
gehört. „Die Billigware,<br />
die zum Teil aus Fernost in<br />
den Verlauf kommt, lässt den<br />
Markt für heimische Töpferartikel<br />
immer kleiner werden“,<br />
bedauert der 64-Jährige<br />
Steinmetz- und Kachelofenbauermeister<br />
den Rückgang<br />
dieses Jahrhunderte alten Berufsstandes.<br />
Auf der anderen Seite freut<br />
sich Vieth, der der Innung der<br />
Kachelofen- Luftheizungsbauer<br />
und Keramiker bereits seit<br />
neun <strong>Jahre</strong>n vorsteht, darüber,<br />
dass in diesem Jahr 16<br />
Auszubildende ihre Lehre als<br />
Ofenbauer angefangen haben.<br />
„Es ist ein gutes Jahr“,<br />
resümiert der Nottulner, der<br />
einen traditionsreichen Familienbetrieb<br />
in der Baumbergegemeinde<br />
Nottuln führt. „Die<br />
Leute werden immer kostenbewusster,<br />
was die Energieversorgung<br />
angeht“, sagt er.<br />
„Viele Hausbesitzer setzen<br />
auf Heizen mit Holz“, weiß<br />
Wilhelm Vieth nicht nur aus<br />
den Erfahrungen mit seinem<br />
eigenen Betrieb, den es übrigens<br />
schon seit 1839 oben auf<br />
dem Baumberg gibt, sondern<br />
aus Gesprächen mit seinen<br />
zahlreichen Innungskollegen.<br />
Wohlige Wärme<br />
„Das schont die Ressourcen<br />
an fossilen Brennstoffen und<br />
ist außerdem auch noch CO2neutral“,<br />
zählt der Fachmann<br />
in Sachen Wärme die Vorteile<br />
der Grund- und Kachelöfen<br />
ebenso wie der Speicheröfen<br />
auf. Ausgestattet mit einer<br />
elektronischen Abbrandregelung<br />
und einem Pufferspeicher<br />
lässt sich damit effektiv<br />
heizen und das Brauch- und<br />
Heizungswasser erwärmen.<br />
Vor allem diejenigen, die<br />
ein neues Haus bauen, entschieden<br />
sich immer häufiger<br />
für den Einbau solcher Holz-<br />
heizungen, die im ganzen<br />
Haus für wohlige Strahlungswärme<br />
sorgen.<br />
Ihr Einbau sorgt manchmal<br />
für Probleme, wenn sich der<br />
Kachelofen- beziehungsweise<br />
Luftheizungsbauer und ihre<br />
Kunden nicht genügend abstimmen.<br />
„Dann kommt der<br />
Obermeister ins Spiel“, klärt<br />
Wilhelm Vieth über einen Teil<br />
seiner Aufgaben auf: „Ich bin<br />
Mittler zwischen Kunden und<br />
Handwerker.“ Kommt es zwischen<br />
beiden Parteien zum<br />
Streit wegen der ausgeführten<br />
oder der auszuführenden<br />
Arbeiten, vermitteln Vieth<br />
oder sein Stellvertreter Christian<br />
Kramme aus Soest.<br />
„Meistens reicht schon ein Telefonat“,<br />
weiß Obermeister<br />
Vieth. In ganz seltenen Fällen<br />
besucht er den Kunden vor<br />
Ort. Doch Beschwerden dieser<br />
Art kommen Gott sei Dank<br />
kaum vor. „Im vergangenen<br />
Jahr waren es gerade mal<br />
zwei“, erinnert sich Vieth, der<br />
an seinem Beruf nicht nur das<br />
Medium „Wärme“ schätzt<br />
sondern auch den Umgang<br />
mit den Menschen, die von<br />
diesem Medium profitieren<br />
wollen.<br />
„Man kann eben nicht alles<br />
schriftlich festhalten, dazu ist<br />
das Handwerk zu vielfältig“,<br />
rät Wilhelm Vieth dazu, den<br />
Handwerkern, einfach „Löcher<br />
in den Bauch zu fragen“,<br />
damit Missverständnisse gar<br />
nicht erst entstehen. Das wiederum<br />
setzt voraus, dass die<br />
Handwerker eine rundherum<br />
gute Ausbildung genossen haben.<br />
Obermeister wie Wilhelm<br />
Vieth setzen sich als<br />
Handwerksprofi deshalb für<br />
Prüfungsverordnungen ein,<br />
die stets den neuesten Entwicklungen<br />
im jeweiligen<br />
Handwerk entsprechen. Egal,<br />
ob angehender Geselle oder<br />
angehender Meister – auf diese<br />
Weise wird gesichert, dass<br />
sie in der Alltagspraxis bestehen<br />
können. Angela Weiper<br />
Kachelöfen werden immer häufiger auch als effektive Heizung<br />
und für die Warmwasserbereitung genutzt.<br />
Kachelofen-<br />
Luftheizungsbauerund<br />
Keramiker-<br />
Innung Münster<br />
Die Innung hat derzeit 42<br />
Mitgliedsbetriebe. Der Zuständigkeitsbereich<br />
erstreckt<br />
sich im Norden bis ins Osnabrücker<br />
Land, im Westen bis<br />
an die holländische Grenze,<br />
im Osten bis nach Warendorf<br />
und im Süden bis hinunter<br />
nach Siegen.<br />
www.kachelofenbauer-innungmuenster.de<br />
Handwerkliches Geschick ist<br />
gefragt.<br />
Sehr gute<br />
Arbeit leisten<br />
2<br />
Fragen an<br />
Wilhelm Vieth, Obermeister der<br />
Kachelofen-, Luftheizungsbauer<br />
und Keramiker-Innung<br />
�<br />
Hat das Handwerk immer<br />
noch den sprichwörtlichen<br />
„goldenen Boden“?<br />
Ja, wenn man als Handwerksbetrieb<br />
darauf achtet,<br />
stets eine sehr gute Arbeit in<br />
sehr guter Qualität abzuliefern.<br />
Schließlich steht und<br />
fällt die Güte der eigenen Arbeit<br />
mit der Qualität der eingesetzten<br />
Arbeitsmaterialien.<br />
�<br />
Was macht Ihre Aufgabe<br />
als Obermeister der<br />
Innung aus?<br />
Ich kann mit dieser Aufgabe,<br />
die ich bereits seit neun<br />
<strong>Jahre</strong>n ausübe, den Handwerksberuf<br />
als Ofenbauer<br />
weiter voranbringen und entwickeln.
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Rohre sind wichtig: Thomas Fingerhut, Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klima präsentiert<br />
im Lager einen kleinen Querschnitt verschiedenster Rohrleitungen. Foto Schneider<br />
Starke<br />
Gemeinschaft bietet<br />
viele Chancen<br />
Sanitär-Heizung-Klima ist 100 <strong>Jahre</strong> jung<br />
„Wir sind eine sehr aktive Innung“,<br />
betont Thomas Fingerhut.<br />
Seit fünf <strong>Jahre</strong>n ist er<br />
Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klima<br />
Münster.<br />
Ihr gehören 91 Betriebe aus<br />
dem Stadtgebiet an und sie<br />
hat gerade ihr 100-jähriges<br />
Bestehen gefeiert.<br />
Alle vier Wochen trifft sich<br />
der junge Innungsvorstand,<br />
so Fingerhut, um berufsspezifische<br />
Themen zu diskutieren.<br />
Es gibt zwei Innungsvollversammlungen<br />
jährlich. Neben<br />
dem fachlichen Austausch<br />
werde auch das gesellschaftliche<br />
Miteinander der Innungsmitglieder<br />
groß geschrieben.<br />
Nach außen kooperiert die Innung<br />
bei Projekten beispielsweise<br />
mit den Stadtwerken.<br />
Zudem setzt die Innung<br />
sich selbst einen Qualitätsstandard.<br />
Nur Unternehmen,<br />
die ihn erreichen, dürfen<br />
nach einer entsprechenden<br />
Überprüfung der Innung beitreten<br />
und mit deren Logo<br />
werben. Die Innung decke inzwischen<br />
90 Prozent der entsprechenden<br />
Fachbetriebe in<br />
der Stadt ab, erklärt Fingerhut.<br />
Die Innung bietet aber<br />
nicht nur den in ihr engagierten<br />
Firmen eine starke Gemeinschaft,<br />
sie hält auch große<br />
Chancen für Auszubildende<br />
bereit. Die Ausbildungsberufe<br />
sind Anlagenmechaniker<br />
in Sanitär-, Heizungs- und<br />
Klimatechnik sowie Klempner.<br />
Die Perspektive für künftige<br />
Auszubildende ist gut.<br />
Fingerhut: „Energie ist das<br />
Thema unserer Tage. Wir suchen<br />
dringend junge Leute,<br />
die ihre Ausbildung in unseren<br />
Berufen machen möchten.“<br />
Ihnen winken Festanstellung,<br />
Aufstiegschancen<br />
und vielleicht sogar die Übernahme<br />
von Betrieben.<br />
Geschick gefragt<br />
Azubis in spe sollten mindestens<br />
einen guten Hauptschulabschluss<br />
oder gerne auch einen<br />
Realschulabschluss haben.<br />
Sie sollten zudem offen<br />
für Technik sein sowie handwerkliches<br />
Geschick und vor<br />
allen Dingen eine positive<br />
Einstellung zum Beruf mitbringen.<br />
Durch die überbetriebliche<br />
Ausbildung im Handwerkskammer-Bildungszentrum<br />
stellt die Innung eine einheitliche<br />
Grundlagenausbildung<br />
für die Lehrlinge sicher. Auch<br />
um die Aus- und Fortbildung<br />
der Gesellen der Innungsbetriebe<br />
kümmert sich die Innung.<br />
Dies geschieht momentan<br />
in den Bereichen Heizungstechnik,<br />
Sanitärtechnik,<br />
Brandschutz und Abwassertechnik.<br />
Insgesamt gilt für die<br />
100 <strong>Jahre</strong> junge Innung ein<br />
Satz, den Fingerhut voller<br />
Stolz sagt: „Wir haben viele<br />
Highlights!“. Jan Schneider<br />
Innung Sanitär-<br />
Heizung-Klima<br />
100 <strong>Jahre</strong> alt ist die Innung<br />
Sanitär-Heizung-Klima Münster.<br />
91 Betriebe aus dem ganzen<br />
Stadtgebiet Münster sind<br />
aktuell unter ihrem Dach versammelt.<br />
Die Vertreter der Innungsbetriebe<br />
treffen sich zu<br />
zwei Vollversammlungen im<br />
Jahr. Das Miteinander wird in<br />
der Innung groß geschrieben.<br />
Auch im Sinne des Endverbrauchers<br />
vor Ort kooperiert<br />
die Innung mit verschiedenen<br />
externen Partnern und kann<br />
so spezielle Dienstleistungen<br />
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<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Hier muss alles stimmen. Die Innungsmitglieder sorgen dafür, dass alle Rohre passen. Foto Schneider<br />
Drei Säulen für Verbraucher<br />
Innungsfirmen helfen dank Kooperationen beim Geldsparen<br />
Innungen sind Netzwerke<br />
und Netzwerke sind Grundlagen<br />
von Kooperationen. Das<br />
weiß man auch bei der Innung<br />
Sanitär-Heizung Klima.<br />
Deren Obermeister Thomas<br />
Fingerhut kann drei Kooperationsmodelle<br />
der Innungsfirmen<br />
präsentieren, die letztlich<br />
den Kunden manchen<br />
Euro sparen helfen.<br />
Da gibt es zunächst die<br />
„Wartungsinitiative“. In Zusammenarbeit<br />
mit den Stadtwerken<br />
Münster warten Mitarbeiter<br />
der Innungsfirmen<br />
dabei Heizungsanlagen und<br />
überprüfen deren Qualität.<br />
Ziel dieses Checks ist natürlich<br />
auch eine Reduzierung<br />
des Co2-Werts.<br />
Eine weitere Kooperation<br />
der Innung ist „Thermokonzept“.<br />
Ebenfalls gemeinsam<br />
mit den Stadtwerken ermöglichen<br />
die Innungsbetriebe dabei<br />
das Leasing von Heizungsund<br />
Solaranlagen, Wärmepumpen<br />
und Mini-Blockheizkraftwerken.<br />
„Badwelt“ heißt eine dritte<br />
Kooperation der Innung. Dabei<br />
handelt es sich um eine<br />
Verkaufsgemeinschaft aller<br />
Sanitärgroßhändler, mit der<br />
die Innung werblich verknüpft<br />
ist. Im Rahmen dieser<br />
Verkaufsgemeinschaft können<br />
die Verbraucher im Fachhandel<br />
und mit entsprechender<br />
Beratung Material einkaufen<br />
und müssen nicht<br />
mehr im Baumarkt hilflos vor<br />
den Regalen stehen.<br />
„Drei Säulen für Verbraucher“<br />
nennt Obermeister Fingerhut<br />
diese Kooperationen<br />
seiner Innung. Wie gesagt, sie<br />
helfen der Kundschaft<br />
schlicht und einfach beim<br />
Geldsparen. Jan Schneider<br />
Zeltstadt: Mit einem Heizfest feierte die Innung ihr 100-jähriges Bestehen. Foto MünsterView/Tronquet
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Messgeräte helfen bei der Anlagenüberprüfung. Foto Schneider<br />
„Wir haben viele Highlights“,<br />
sagt Thomas Fingerhut, Obermeister<br />
der Innung Sanitär-<br />
Heizung-Klima. Damit meint<br />
er Angebote der Innung, die<br />
dem Endverbraucher nutzen.<br />
Er gibt dafür zwei Beispiele.<br />
So wollen Innungsbetriebe<br />
2011 mit der Aktion „Hydraulischer<br />
Abgleich“ ihren Kunden<br />
helfen, bis zu 10 Prozent<br />
ihrer Heizenergie einzusparen,<br />
bei gleichbleibend kuscheligen<br />
Temperaturen in<br />
der Wohnung natürlich. Dazu<br />
Heizen und sparen<br />
Zwei Beispiele für die Angebote der Innung<br />
kommen Mitarbeiter der Innungsfirmen<br />
in die Wohnungen<br />
der Kunden und beurteilen<br />
deren Heizungssituation<br />
vor Ort.<br />
Dann tauschen sie die alten<br />
Heizungsventile gegen Thermostatventile<br />
aus, die die<br />
Menge des durch die Heizungkörper<br />
fließenden Wassers<br />
begrenzen und dabei eine<br />
gleichmäßige Wärme im<br />
gesamten Heizungskreislauf<br />
erreichen. So können niedrigere<br />
Vorlauftemperaturen<br />
Die richtigen Rohre und Ventile helfen Sparen. Foto Schneider<br />
des Heizungswassers eingestellt<br />
werden – und das spart<br />
Energie.<br />
Zudem bieten Innungsbetriebe<br />
den so genannten „Heizungscheck“<br />
an. Dabei werden<br />
Heizungen auf teure<br />
Schwachstellen und auf diverseEnergiesparmöglichkeiten<br />
untersucht. Von den<br />
Stadtwerken Münster werde<br />
eine solche Überprüfung mit<br />
bis zu 500 Euro bezuschusst,<br />
betont Obermeister Fingerhut.<br />
jan<br />
Gutes<br />
Miteinander<br />
2<br />
Fragen an<br />
Thomas Fingerhut, Obermeister<br />
der Innung Sanität-Heizung-Klima<br />
Münster<br />
�<br />
Wie ist die gegenwärtige<br />
Situation der Innung?<br />
Die über Jahrzehnte gewachsenen<br />
Strukturen zeigen<br />
einen großen Zusammenhalt<br />
der Innungsbetriebe. Das<br />
drückt sich in gegenseitiger<br />
Hilfe aus. Es ist ein gutes Miteinander.<br />
�<br />
Welche Perspektive hat<br />
die Innung?<br />
Die Perspektive ist außerordentlich<br />
gut. Der Zusammenhalt<br />
der Mitglieder wird nach<br />
außen getragen. Neue Betriebe<br />
treten der Innung bei, weil<br />
sie viele Möglichkeiten bietet.<br />
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Glanzvolle Feier<br />
Das hundertjährige Bestehen der Innung Sanitär-Heizung-Klima Münster wurde mit einer Feierstunde im<br />
Juni begangen. Veranstaltungsort war der münstersche Erbdrostenhof. Foto MünsterView/Tronquet<br />
Wichtige Werkzeuge<br />
Kraft und Geschick müssen die Mitarbeiter der Innung Sanitär-Heizung-Klima aufwenden, um Werkstücke<br />
anzufertigen und einzupassen. Dazu bedarf es der richtigen Werkzeuge. Foto Schneider
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Blitzblanker Erfolg<br />
Ein ordentlich geführtes Lager mit Einzel- und Ersatzteilen ist die Grundlage für die erfolgreiche Erfüllung<br />
eines Auftrags, das weiß man auch bei der Innung Sanitär-Heizung-Klima-Münster. Foto Schneider<br />
Starke Arme<br />
Diese Pumpe wiegt etliche Kilo. Die Arbeit in den Betrieben der Innung Sanitär-Heizung-Klima erfordert<br />
manchmal auch Körperkraft. Genauso wichtig ist aber handwerkliches Geschick. Foto Schneider<br />
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Individuelle Um- und Aufbauten verwirklichen die Karosseriebauer<br />
nach den Anforderungen der Kunden.<br />
„Ein Kribbeln für sich“<br />
Karosserie- und Fahrzeugbauer mit vielfältigem Tätigkeitsfeld<br />
Die einen beulen die Delle am<br />
Pkw aus, die anderen konstruieren<br />
und bauen Fahrgestelle,Anhänger<br />
oder spezielleSattelauflieger.<br />
Sehr unterschiedlich<br />
sind die Aufgaben<br />
der drei<br />
in der Innung<br />
für Karosserie- und Fahrzeugbau<br />
Münster zusammengeschlossenen<br />
Fachrichtungen.<br />
„Jede hat ein Kribbeln für<br />
sich“, weiß denn auch Claus<br />
Evels (kleines Foto) als Obermeister<br />
der Innung über die<br />
verschiedenen Sparten. Entsprechend<br />
sind die Mitgliedsbetriebe<br />
auch recht unterschiedlich<br />
aufgestellt.<br />
Pkw-Fahrer machen in erster<br />
Linie Bekanntschaft mit<br />
den Unfallinstandsetzungsbetrieben.<br />
Die erledigen nach<br />
Unfällen vom Ausbeulen einer<br />
kleinen Delle bis hin zum<br />
fachgerechten Richten der<br />
Karosserie alle anfallenden<br />
Arbeiten. Arbeiten, die in den<br />
vergangenen <strong>Jahre</strong>n stetig<br />
mehr Kompetenz verlangen.<br />
Denn die Zeiten, in denen ein<br />
Auto aus einfachen Blechen<br />
bestand, sind lange vorbei.<br />
Neue und hochwertige Materialien<br />
sowie die hoch entwickeltenSicherheitskomponenten<br />
erfordern ein hohes<br />
Maß an fachlicher Kompetenz<br />
und ständiger Fortbildung.<br />
Für Veränderungen an der<br />
Karosserie sind die Karosse-<br />
riebauer zuständig. Sie montieren<br />
Kofferaufbauten, verwirklichen<br />
individuelle Anund<br />
Umbauten an Fahrzeugen,<br />
bauen sogar Prototypen<br />
für die Industrie. Ein breit gefächertes<br />
Aufgabenfeld mit<br />
abwechslungsreichen Tätigkeiten.<br />
Um alles „ab fünf Millimeter<br />
Blechstärke kümmern sich die<br />
,schweren Jungs´“, erläutert<br />
Claus Evels den Fachbereich<br />
der Fahrzeugbauer. Die entwerfen<br />
am Computer die unterschiedlichstenSpezialfahrzeuge.<br />
Sie stellen Anhänger<br />
und Sattelanhänger mit den<br />
dazugehörigen Systemen her<br />
und montieren fachgerecht<br />
Ladeeinrichtungen, Seilwinden,Aufbauwechsel-Systemen<br />
und Ladekräne.<br />
Die Ausbildung dauert 3,5<br />
<strong>Jahre</strong>. Ab dem dritten Ausbildungsjahr<br />
findet dann die<br />
Spezialisierung auf die drei<br />
Fachrichtungen Karosseriein-<br />
Innung für<br />
Karosserie- und<br />
Fahrzeugbau<br />
Zur Innung für Karosserieund<br />
Fahrzeugbau Münster<br />
gehören derzeit 39 Betriebe.<br />
Der Zuständigkeitsbereich erstreckt<br />
sich neben der Stadt<br />
Münster über die Kreise<br />
Steinfurt und Coesfeld bis in<br />
Bereiche des Kreises Recklinghausen<br />
und der Stadt<br />
Hamm.<br />
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standhaltungstechnik,Karosseriebautechnik oder Fahrzeugbautechnik<br />
statt. Gefragt<br />
ist bei Interessenten vor allen<br />
Dingen handwerkliches Geschick.<br />
Ist wirkliches Interesse<br />
am Beruf vorhanden, dann,<br />
so Claus Evels, können auch<br />
die Schulzensuren gelegentlich<br />
in den Hintergrund treten.<br />
Die Branche bietet Auszubildenden<br />
aller Bereiche derzeit<br />
übrigens gute Perspektiven.<br />
Das nicht nur in Punkto<br />
Arbeitsplatz, sondern auch<br />
bei den Aufstiegsmöglichkeiten.<br />
Denn nach der Ausbildung<br />
ist über die Gesellenzeit<br />
und die Meistertitel der Weg<br />
in die Selbstständigkeit möglich.<br />
Durch die Weiterbildung<br />
zum staatlich geprüften Techniker<br />
oder ein Studium zum<br />
Ingenieur erschließen sich<br />
Gesellen neue Tätigkeitsfelder<br />
etwa im Bereich der Konstruktion.<br />
Peter Imkamp<br />
Die Spezialisten für Unfallinstandsetzung beheben auch aufwändige<br />
Schäden.
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Wenn ein Apfel im Mai frisch<br />
auf den Tisch kommt, dann<br />
ist das auch den Kälte- und<br />
Klimatechnikern zu verdanken.<br />
Denn „dann kommt er<br />
erst aus der Kühlung“, berichtet<br />
Gerhard Frisch, Obermeister<br />
der noch jungen Innung<br />
für Kälte- und Klimatechnik<br />
Münster. Und die, so Frisch,<br />
„macht alles kalt, was kalt zu<br />
machen ist!“<br />
Hocheffizient<br />
Ein weites Betätigungsfeld,<br />
das derzeit noch hauptsächlich<br />
Unternehmen nutzen.<br />
„Wir arbeiten viel für Gewerbe,<br />
Industrie und Gastronomie“,<br />
nennt Obermeister<br />
Frisch die wichtigsten Einsatzgebiete.<br />
Die Bandbreite<br />
reicht dabei von der Kühltheke<br />
beim Fleischer um die Ecke<br />
über die Klimaanlagen in Büros,<br />
Gaststätten und Hotels<br />
bis hin zu kompletten Tiefkühlhäusern.<br />
Hocheffiziente<br />
Klimaanlagen nutzen durch<br />
Wärmerückgewinnung gar<br />
noch die Abwärme aus Kälteanlagen.<br />
Service<br />
Aber auch das kühle Bier zum<br />
leckeren Menü in der Gaststätte<br />
ist ein Verdienst der<br />
Kälte- und Klimatechniker.<br />
Sie installieren die Kühl- und<br />
Schlauchanlagen, damit Getränke<br />
gut gekühlt gezapft<br />
werden können. Und der dazugehörige<br />
Service wird auch<br />
geliefert. Damit der kühle Genuss<br />
lange anhält.<br />
Doch wer kühlt, der kann<br />
Für ein gutes Klima<br />
Kälte- und Klimatechniker sind Spezialisten für die richtige Temperatur<br />
auch wärmen. Das stellen<br />
moderne Wärmepumpen eindrucksvoll<br />
unter Beweis. Die<br />
nutzen die Kälte- und Klimatechniker<br />
heute sowohl zum<br />
Kühlen als auch zum Heizen.<br />
So ersetzen die effektiven<br />
und energiesparenden Geräte<br />
oftmals bereits die Heizungsanlage<br />
in Großraumbüros.<br />
Und auch in Privathaushalten<br />
spielt die Wärmepumpe heute<br />
wieder eine größere Rolle.<br />
Eine interessante Alternative<br />
sind die beispielsweise als Ersatz<br />
für alte Nachtspeicher-<br />
Effizient und sparsam: Moderne Wärmepumpen nutzen die Wärmeenergie<br />
in der Luft um zu heizen, aber auch um zu kühlen.<br />
Der Bau und die Installation von Kühlregalen und -theken sind ein Schwerpunktim vielfältigen Arbeitsfeld<br />
der Kälte- und Klimatechniker. Fotos mefus-frisch<br />
heizungen.<br />
Umfangreich und innovativ<br />
ist das Tätigkeitsfeld der Kälte-<br />
und Klimatechniker. Dabei<br />
ist der Berufsstand, in den Tätigkeiten<br />
aus den Bereichen<br />
der Schlosser, Elektriker und<br />
Heizungsbauer eingeflossen<br />
sind, noch recht jung. Erst<br />
1979 wurde die münstersche<br />
Innung gegründet und hat<br />
sich im Laufe der <strong>Jahre</strong> kontinuierlich<br />
weiter entwickelt.<br />
Allein in den vergangenen<br />
drei <strong>Jahre</strong>n stieg die Zahl der<br />
Innungsbetriebe um mehr als<br />
Innung für Kälteund<br />
Klimatechnik<br />
Münster<br />
Derzeit sind 50 Betriebe in<br />
der Innung für Kälte- und Klimatechnik<br />
Münster zusammengefasst.<br />
Der Zuständigkeitsbereich<br />
umfasst den gesamten<br />
Regierungsbezirk<br />
Münster.<br />
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30 Prozent. Eine Entwicklung,<br />
die innerhalb der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong>ihresgleichen<br />
sucht. Wichtig ist dabei<br />
für viele Mitgliedsbetriebe die<br />
schnelle Information über<br />
Neuerungen sowie neue Gesetze<br />
oder Richtlinien und deren<br />
richtige Umsetzung. Reizvoll<br />
zudem der regelmäßige<br />
Erfahrungsaustausch bei den<br />
Innungssitzungen. „Lebendig<br />
und nutzvoll für alle Mitglieder“,<br />
wie sich Obermeister<br />
Gerhard Frisch freut.<br />
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Wir gratulieren<br />
der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
zum <strong>600</strong>-jährigen Jubiläum!<br />
Vielen Dank für die Unterstützung unseres<br />
Handwerks! Wir freuen uns auf eine<br />
weiterhin gute Zusammenarbeit!<br />
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Anspruchsvoll sind die Aufgaben,<br />
denen sich die Auszubildenden<br />
im Kälte- und Klimatechnik-Handwerk<br />
zu stellen<br />
haben.<br />
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Ein „cooler“ Beruf<br />
Aufgaben der Mechatroniker für Kältetechnik sind sehr vielschichtig<br />
Ein „cooler“ Beruf gesucht?<br />
Dann ist die Arbeit als Mechatroniker<br />
für Kältetechnik im<br />
wahrsten Sinne des Wortes<br />
eine gute Wahl. Während Kälte-<br />
und Klimaanlagen früher<br />
vor allem zur Frischhaltung<br />
von Nahrung dienten, sind sie<br />
heute auch in Industrie, Forschung<br />
und Medizin unentbehrlich<br />
geworden. Mechatroniker<br />
für Kältetechnik wissen,<br />
wie sie funktionieren<br />
und übernehmen auch Verantwortung<br />
für Klima und<br />
Umwelt. Sie sorgen zum Beispiel<br />
für staubfreie Bedingungen<br />
bei der Computerchip-<br />
Produktion, optimale Energieeinsparung<br />
in Gebäuden<br />
oder keimfreie Operationssäle.<br />
Die Aufgaben der Mecha-<br />
troniker für Kältetechnik sind<br />
sehr vielschichtig. Elektround<br />
Steuerungstechnik, Energieeffizienz<br />
sowie computergesteuerte<br />
Überwachung der<br />
Temperatur und Vernetzung<br />
von Geräten rücken immer<br />
mehr in den Fokus der Arbeit.<br />
Technisches und handwerkliches<br />
Know-how ist nötig, um<br />
sich in komplexen Plänen zurecht<br />
zu finden sowie und<br />
kälte- und klimatechnische<br />
Anlagen zu planen, zu montieren,<br />
zu reparieren und zu<br />
warten.<br />
Gefordert sind im Arbeitsalltag<br />
unter anderem mathematisches,<br />
physikalisches,<br />
chemisches und technisches<br />
Verständnis, aber auch räumliches<br />
Vorstellungsvermögen<br />
und Offenheit für technologi-<br />
Sie sorgen für das richtige Klima nicht nur in Supermärkten und<br />
Büros: Mechatroniker für Kältetechnik benötigen unter anderem<br />
Fertigkeiten in der Metalltechnik. Fotos dpa<br />
sche Neuerungen. Zudem<br />
sollten Interessenten Einsatzbereitschaft,<br />
Freundlichkeit<br />
und Sensibilität im Umgang<br />
mit Kunden mitbringen.<br />
Also ein abwechslungsreicher<br />
und anspruchsvoller<br />
Handwerksberuf, der auch<br />
nach der Gesellenprüfung<br />
nach 3,5 <strong>Jahre</strong>n Ausbildung<br />
noch weitere Perspektiven<br />
bietet. Meister, Techniker<br />
oder Studium - „unseren Auszubildenden<br />
stehen alle Wege<br />
offen“, zeigt Gerhard Frisch,<br />
der Obermeister der Innung<br />
für Kälte- und Klimatechnik<br />
Münster die reizvollen Perspektiven<br />
auf. Dabei lockt<br />
nicht nur die langfristige Sicherheit<br />
des Arbeitsplatzes<br />
sondern auch gute Verdienstmöglichkeiten.<br />
pd/pi<br />
�<br />
Haben die Betriebe Ihrer<br />
Innung die Krise zu<br />
spüren bekommen?<br />
Da wir in vielen Bereichen<br />
tätig sind, ging es in der Branche<br />
der Kälte- und Klimatechniker<br />
eigentlich voll weiter.<br />
�<br />
„Gut<br />
gerüstet“<br />
2<br />
Fragen an<br />
Gerhard Frisch Obermeister der<br />
Innung für Kälte- und Klimatechnik<br />
Münster:<br />
Wie sind die Aussichten<br />
für die Zukunft?<br />
Durch das gestiegene Umweltbewusstsein<br />
macht sich<br />
unser Berufsstand um Arbeit<br />
keine Sorgen. Dank steter<br />
Aus- und Weiterbildung sind<br />
wir zudem gut für zukünftige<br />
Anforderungen gerüstet und<br />
bieten Berufseinsteigern auch<br />
gute Perspektiven. Wer den<br />
Beruf gelernt und verstanden<br />
hat, der wird sicherlich nicht<br />
arbeitslos!
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Solche handgemachten Köstlichkeiten locken nur beim Konditor. Fotos Schneider<br />
Leckere Lebensfreude<br />
Konditoren-Innung Münsterland setzt auf Individualität<br />
„Wir sind eine Konditorenfamilie“,<br />
sagt der Saerbecker<br />
Georg Liesenkötter,<br />
wenn er über die Konditoren-Innung<br />
Münsterland<br />
spricht. Er ist seit zwei <strong>Jahre</strong>n<br />
Obermeister dieser<br />
ganz besonderen Familie.<br />
33 Betriebe zwischen Gronau<br />
und Werne sowie Borken und<br />
Dülmen gehören der Innung<br />
an.<br />
Die Vorteile der Innung für<br />
die Mitglieder kann Liesenkötter<br />
ganz fix aufzählen: Die<br />
Innung ermöglicht eine gemeinsame<br />
Imagewerbung, sie<br />
erleichtert den Kontakt zu Behörden<br />
und ermöglicht es ihren<br />
Mitgliedern, Wege durch<br />
das komplexe Geflecht des<br />
Lebensmittelrechts zu finden.<br />
Sie bietet ein einheitliches Tarifrecht<br />
und setzt einheitliche<br />
Prüfungsthemen. Und<br />
schließlich erleichtert sie die<br />
gegenseitige Unterstützung<br />
der Mitgliedsbetriebe.<br />
Was sich hier noch dröge<br />
anhören mag, wird in der<br />
Konditoren-Praxis vielfältig<br />
und komplex, weiß Liesenkötter.<br />
Schließlich gehe es<br />
nicht mehr darum, dem Kunden<br />
so wie früher „´ne ganze<br />
Theke voll Torte“ hinzustellen,<br />
die dieser dann bereitwillig<br />
kauft und verdrückt.<br />
Hochzeitstorte<br />
Inzwischen werde von den<br />
Konditoren viel mehr gefordert,<br />
so Liesenkötter weiter.<br />
„Heute kommen die Kunden,<br />
und wissen ganz genau, was<br />
sie wollen“, erklärt der Saerbecker.<br />
Die Erfüllung dieser individuellen<br />
Wünsche, sei es<br />
die sechsstöckige Hochzeitstorte<br />
oder die Gestaltung süßer<br />
Firmenpräsente mit<br />
Schriftzug und Wappen,<br />
Georg Liesenkötter zeigt ein Knusperhäuschen im Rohbau. Danach<br />
wird es dann noch mit Süßigkeiten verziert.<br />
prägt inzwischen das Berufsbild<br />
mit.<br />
Weiterhin wird es von der<br />
„saisonalen Produktion“ bestimmt,<br />
mit der die Konditoren<br />
„Lebensfreude vermitteln“<br />
wollen, so der Obermeister.<br />
Denn das Angebot<br />
ändert sich mit dem <strong>Jahre</strong>slauf:<br />
Knusperhäuschen gibt es<br />
beispielsweise eben nur in<br />
der Weihnachtszeit, andere<br />
Leckereien werden ausschließlich<br />
im Karneval oder<br />
zu Ostern angeboten. Der individuellen<br />
Gestaltung dieses<br />
Angebots schreibt Liesenkötter<br />
heute angesichts standardisierter<br />
und fast immer verfügbarer<br />
Waren aus industrieller<br />
Fertigung eine eigene<br />
individuelle Wertigkeit zu.<br />
Die Konditoren verschaffen<br />
der Kundschaft ganz besondere<br />
Genuss-Momente. Immer<br />
wieder. jan<br />
Miteinander<br />
funktioniert<br />
2<br />
Fragen an<br />
Georg Liesenkötter Obermeister,<br />
Konditoren-Innung Münster<br />
�<br />
Wie ist die Situation<br />
der Innung?<br />
Das Miteinander in der Innung<br />
klappt hervorragend.<br />
Wir sind gut aufgestellt.<br />
Welche Perspektive hat<br />
� die Innung?<br />
Es gibt immer noch Bedarf<br />
für unsere Produkte und das<br />
ist gut.<br />
Konditoren-Innung<br />
Münsterland<br />
Die Konditoren-Innung<br />
Münsterland hat derzeit 33<br />
Mitgliedsbetriebe in der gesamten<br />
Region. Seit zwei <strong>Jahre</strong>n<br />
wird sie von Georg Liesenkötter<br />
geleitet.<br />
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Rund 100 Betriebe sind Mitglied<br />
in der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes<br />
Münster.<br />
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Die Entwicklung ist rasant<br />
und sie geht stetig weiter. Das<br />
Kfz-Handwerk ist ein Handwerk<br />
in beständigem Wandel.<br />
Denn Autos sind komplexer<br />
und komfortabler geworden.<br />
So steuern heute in manchen<br />
Fahrzeugen allein mehr als<br />
100 Elektromotoren unterschiedlichste<br />
Funktionen,<br />
macht eine ausgeklügelte<br />
Elektronik eine immer stärkere<br />
Anpassung an die Fahrerpersönlichkeit<br />
möglich. Und<br />
das, so erläutert Rainer Ahlers<br />
(kleines Bild), Obermeister<br />
der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes<br />
Münster, in<br />
Punkto Antrieb ebenso wie<br />
bei der Bequemlichkeit.<br />
Auf all´ diese Entwicklungen<br />
haben sich die münsterschen<br />
Innungsbetriebe stets<br />
aufs Neue eingestellt – seit<br />
Gründung der Innung im <strong>Jahre</strong><br />
1934. Heute zählt der starke<br />
Zusammenschluss mehr<br />
als 100 Betriebe im Bereich<br />
der Stadt<br />
Münster. Ein<br />
Großteil davon,<br />
rund 60<br />
Prozent, sind<br />
fabrikatsgebunden,wobei<br />
die Zahl<br />
der mehr-<br />
Marken-Betriebe<br />
zugenommen hat. Aber<br />
auch die ungebundenen Betriebe<br />
haben sich weitgehend<br />
spezialisiert. Denn angesichts<br />
der stetig wachsenden Ansprüche<br />
und der großen Vielfalt<br />
auf dem Automarkt „ist<br />
eine Spezialisierung nötig,<br />
Innung des<br />
Kraftfahrzeuggewerbes<br />
Münster<br />
Die Innung des Kraftfahrzeuggewerbes<br />
Münster hat<br />
derzeit rund 100 Mitgliedsbetriebe.<br />
Der Zuständigkeitsbereich<br />
umfasst die Stadt Münster.<br />
www.kfz-innung-muenster.de<br />
Rasante Entwicklung<br />
Beständiger Wandel im Kfz-Gewerbe<br />
um zu bestehen“, wie Rainer<br />
Ahlers weiß, „hier gibt es<br />
kaum noch Alleskönner.“. Die<br />
Struktur der Unternehmen ist<br />
dabei sehr vielfältig. Zwar<br />
gibt es im Bereich der münsterschen<br />
Innung viele Großbetriebe.<br />
Doch ist hier ebenso<br />
auch die kleine Fachwerkstatt<br />
oder die Lackiererei vertreten.<br />
In der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes<br />
finden die heimischen<br />
Unternehmen dabei<br />
einen starken Partner. Der organisiert<br />
Aus- und Weiterbildung,<br />
hält die Betriebe stets<br />
auf aktuellem Stand und unterstützt<br />
mit Schulungen und<br />
regelmäßigen Überprüfungen<br />
auch bei der Durchführung<br />
etwa der Abgas-Untersuchungen.<br />
Peter Imkamp<br />
Beratungskompetenz haben die Mitgliedsbetriebe der Kfz-Innung im Verkauf erarbeitet.
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Um das Fahrzeug auf die Minusgrade vorzubereiten, sollte der Wintercheck in den Kfz-Meisterbetrieben<br />
genutzt werden. Dort werden die Reifen gewechselt und darüber hinaus beispielsweise<br />
die Batterie und die Beleuchtung getestet und die Kühlanlage auf ausreichenden Frostschutz<br />
geprüft. Foto ProMotor<br />
Werterhalt und Sicherheit<br />
Inspektionen halten das Automobil fit<br />
Wer geht schon gern zum<br />
Zahnarzt? Nur sehr wenige.<br />
Dabei lohnen sich regelmäßige<br />
Besuche – keine Schmerzen,<br />
keine langwierigen Behandlungen<br />
und eine bessere<br />
Lebensqualität. Ähnlich ist es<br />
auch beim Auto: Wer sein<br />
Fahrzeug regelmäßig beim<br />
Kfz-Meisterbetrieb checken<br />
lässt, sorgt für Werterhalt und<br />
Sicherheit.<br />
Erst ein kurzes Ruckeln,<br />
dann verstummt der Motor,<br />
und schließlich rollt das Auto<br />
langsam an den Straßenrand.<br />
Eine Panne! „Um dies zu vermeiden,<br />
helfen regelmäßige<br />
Inspektionen durch einen<br />
Fachmann“, erklärt Rainer<br />
Ahlers, Obermeister der Kfz-<br />
Innung in Münster. Sei es die<br />
vom Hersteller vorgeschriebene<br />
Wartung, der Start in die<br />
kalte <strong>Jahre</strong>szeit, der Frühjahrs-<br />
oder Urlaubs-Check –<br />
bei einer fachmännischen<br />
Kontrolle werden nicht nur<br />
Schäden behoben, sondern<br />
auch kommende Schäden<br />
frühzeitig erkannt. Wer wartet,<br />
bis ein Teil defekt ist,<br />
muss damit rechnen, dass es<br />
teuer wird. Dann kann es<br />
sein, dass auch andere Teile<br />
bereits beschädigt sind.<br />
nügend Waschwasser vorhanden,<br />
oder reicht der Frostschutz<br />
im Waschwasser? Ein<br />
Rundgang um das Auto klärt,<br />
ob alle Leuchten funktionieren<br />
und sauber sind. Das<br />
Haltbarkeitsdatum des Verbandskastens<br />
sollte ebenso<br />
regelmäßig überprüft werden.<br />
Zubehör rund um das<br />
Auto wie Verbandskästen,<br />
Scheibenwischer oder<br />
Schneeketten gibt es im Kfz-<br />
Meisterbetrieb.<br />
bühne können die Kfz-Fachleute<br />
den Unterboden des<br />
Fahrzeuges und den Auspuff<br />
unter die Lupe nehmen. Eine<br />
gewartete Batterie bleibt länger<br />
leistungsfähig: Befindet<br />
sich Rost an den Polen, wird<br />
er entfernt. Zudem wird die<br />
Säuredichte getestet. Um<br />
langfristig Kurzschlüsse an<br />
den elektrischen Leitungen zu<br />
vermeiden, kann eine Motorwäsche<br />
ratsam sein.<br />
Auch die Bremsen benötigen<br />
Wartung. Sie umfasst sowohl<br />
den Zustand als auch<br />
den Abrieb der Beläge und<br />
Bremsscheiben und -trommeln.<br />
Poröse Schläuche und<br />
rostige Bremsenleitungen<br />
werden ausgetauscht. Wie<br />
freigängig funktionieren die<br />
Bremszylinder, und ist das<br />
abrupte Abbremsen bei vollem<br />
Tempo reibungslos?<br />
Fachleute gefragt<br />
Bestimmte Arbeiten darf aber<br />
nur ein Fachmann erledigen,<br />
rät der Obermeister. Das gilt<br />
vor allem für die sicherheitsrelevanten<br />
Teile wie Bremsen,<br />
Fahrwerk oder elektrische<br />
Leitungen. Wird beispielsweise<br />
die (giftige)<br />
Bremsflüssigkeit ausgetauscht,<br />
muss die alte fachgerecht<br />
und umweltschonend<br />
Garant für Komfort<br />
entsorgt werden. Ganz oben Verschleiß bleibt auch bei den<br />
steht bei der Inspektion na- Stoßdämpfern nicht aus. Bei<br />
türlich der Sicherheitsaspekt: einer jährlichen Laufleistung<br />
Nur ein einwandfrei funktio- von rund 14 000 Kilometern<br />
nierendes Fahrzeug ist auch bewegt sich der Dämpfer cir-<br />
verkehrssicher.<br />
ca sieben Millionen Mal. Aber<br />
Für all diese Arbeiten sind nur einwandfrei funktionie-<br />
umfangreiche Fachkenntnisse rende Stoßdämpfer sind ein<br />
das A und O: Ob Kfz-Mecha- Garant für Sicherheit und<br />
Technische Entwicklung<br />
troniker, Mechaniker für Karosserieinstandhaltungstech<br />
Komfort. Um verschlissene<br />
Stoßdämpfer zu erkennen,<br />
„Früher konnten Laien noch nik oder Fahrzeuglackierer – nutzen die Kfz-Meisterbetrie-<br />
selbst ihr Fahrzeug in Stand die Mitarbeiter in den Kfz- be einen Prüfstand.<br />
setzen, heutzutage steckt in Meisterbetrieben bieten fach- Wer also regelmäßig sein<br />
den Autos moderne, hoch gerechten Service und In- Fahrzeug überprüft und auch<br />
komplexe Technik“, erläutert standsetzung.<br />
den periodischen Termin im<br />
Rainer Ahlers die stetig vo- Zu ihren Aufgaben gehört Meisterbetrieb der Kfz-Inranschreitende<br />
technische es, bestimmte Bauteile wie nung einplant, spart letztend-<br />
Entwicklung im Kfz-Bereich. Zündkerzen, Filter, Zahnlich nicht nur und erhöht den<br />
Sicher können Autofahrer oder Keilriemen regelmäßig Wiederverkaufswert seines<br />
selbst auch Arbeiten überneh- auszutauschen, da diese ver- Automobils, sondern hilft<br />
men, wie etwa die Kontrolle schleißen. Eine stetige Über- hauptsächlich mit, die Sicher-<br />
des Ölstandes, des Reifenprüfung ist auch für Kabel, heit für sich und für andere<br />
drucks und der Funktion der Schläuche und Dichtungen Verkehrsteilnehmer auf den<br />
Scheibenwischer. Ist noch ge- unerlässlich. Auf der Hebe- Straßen zu erhöhen. pd/pi<br />
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Dabei ist er nur ein Beruf aus<br />
dem Bereich des Kfz-Gewerbes.<br />
Denn die Branche bietet<br />
noch weitere Alternativen –<br />
im technischen wie auch im<br />
kaufmännischen Bereich.<br />
Und alle sind sie beliebt, das<br />
Auto fasziniert, privat ebenso<br />
wie in der Berufswelt.<br />
Das freut auch die münster-<br />
Wir<br />
gratulieren<br />
der<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
Münster<br />
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Kfz-Betriebe haben keine Probleme die Ausbildungsplätze zu besetzen<br />
Er ist zwar noch ein sehr junger<br />
Beruf, doch führt der Mechatroniker<br />
die Beliebtheitsskala<br />
Jahr für Jahr deutlich an.<br />
schen Kfz-Betriebe. Denn die,<br />
so Rainer Ahlers, der Obermeister<br />
der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes<br />
in der<br />
Domstadt „haben keine Probleme,<br />
die Ausbildungsplätze<br />
zu besetzen“. So begrüßen<br />
die heimischen Betriebe jedes<br />
Jahr rund 90 neue technische<br />
Lehrlinge, und knapp 50<br />
kaufmännische Auszubildende.<br />
Und bieten ihnen zugleich<br />
auch eine gute Perspektive.<br />
Denn „die meisten Auszubildenden<br />
werden, wenn sie<br />
Die Zeiten, an denen am Auto<br />
überwiegend geschraubt wurde,<br />
sind lange vorbei. Rechnerkraft<br />
und Elektronik sorgen<br />
bei modernen Fahrzeugen<br />
für die Steuerung. Eine<br />
Entwicklung, der auch die<br />
Branche Rechnung trug. Die<br />
technischen Ausbildungsberufe<br />
im Kfz-Handwerk wurden<br />
vor rund sieben <strong>Jahre</strong>n<br />
modernisiert und neu geordnet.<br />
Kfz-Servicemechaniker und<br />
Mechatroniker heißen die<br />
neuen Berufsbilder, die sich<br />
aber weiterhin großer Beliebtheit<br />
bei Jungen und auch<br />
bei Mädchen erfreuen.<br />
Dabei soll der neu geschaffenen<br />
Beruf des Servicemechanikers<br />
autobegeisterten<br />
Berufsbewerbern mit nicht so<br />
gutem Hauptschulabschluss<br />
einen qualifizierten Einstieg<br />
in das Kfz-Gewerbe ermöglichen.<br />
Wer die zweijährige<br />
Ausbildung erfolgreich beendet,<br />
der kann sich im Anschluss<br />
direkt zum Mechatro-<br />
sich bewähren, auch übernommen“,<br />
freut sich Obermeister<br />
Ahlers.<br />
Dazu trägt sicherlich auch<br />
die Qualitätsoffensive bei, die<br />
das münstersche Kraftfahrzeuggewerbe<br />
vor sieben <strong>Jahre</strong>n<br />
startete. In deren Rahmen<br />
werden die Leistungen aller<br />
Auszubildenden sowohl im<br />
schulischen, überbetrieblichen<br />
und betrieblichen Bereich<br />
bewertet. Dabei spielen<br />
auch „weiche Faktoren“ wie<br />
etwa Pünktlichkeit, Wissbe-<br />
niker ausbilden lassen.<br />
Da Kraftfahrzeuge mit neuen<br />
Techniken und umfangreich<br />
vernetzten mechanischelektronischenFahrzeugsystemen<br />
bei der täglichen<br />
Werkstattarbeit keine Trennung<br />
mehr zwischen Kfz-Mechanik<br />
und Kfz-Elektrik verlangen,<br />
wurde auch der Beruf<br />
des Kfz-Mechatronikers geschaffen.<br />
Diagnosearbeiten,<br />
Systemanalyse, mobile Kommunikation<br />
und Telematik<br />
stehen dabei im Vordergrund.<br />
Denn schließlich werden in<br />
modernen Fahrzeugen fast alle<br />
Funktionen elektronisch<br />
kontrolliert und eventuelle<br />
Fehler mit Computern über<br />
Diagnoseschnittstellen ausgelesen.<br />
Die Ausbildung dauert<br />
dreieinhalb <strong>Jahre</strong> und ist in<br />
die vier Schwerpunkte Personenkraftwagentechnik,Nutzfahrzeugtechnik,Motorradtechnik<br />
und Fahrzeugkommunikationstechnikunterteilt.<br />
„Eine breit gefächerte<br />
Ausbildung“, wie Rainer Ah-<br />
gierde, Aufmerksamkeit und<br />
Teamfähigkeit eine große<br />
Rolle. So werden die angehenden<br />
Gesellen zu reger<br />
Mitarbeit in allen Bereichen<br />
angehalten. Dabei winkt neben<br />
einer fundierten Ausbildung<br />
in den Betrieben auch<br />
eine Auszeichnung: Die besten<br />
20 Prozent eines jeden<br />
Jahrgangs erhalten ein spezielles<br />
Zertifikat und können<br />
damit ihre Chancen nach der<br />
Ausbildung noch deutlich verbessern.<br />
pi<br />
Mehr Elektronik als Mechanik: Der neue Ausbildungsberuf des Kfz-Mechatronikers wird der modernen<br />
Fahrzeugentwicklung gerecht. Foto ProMotor<br />
Auf aktuellem Stand<br />
Ausbildungsberufe mit zeitgemäßen Inhalten<br />
lers betont.<br />
Die überbetriebliche Ausbildung<br />
findet dabei in der Lehrwerkstatt<br />
am Daimlerweg in<br />
Münster statt. Dort werden<br />
die angehenden Gesellen<br />
auch an ausgefallenen elektronischen<br />
Bauteilen geschult,<br />
lernen viele „wichtige<br />
Dinge kennen, die nicht in jedem<br />
Betrieb verfügbar sind“,<br />
wie der Obermeister erläutert.<br />
Dabei, so rät der erfahrene<br />
Rainer Ahlers, sollten die<br />
Auszubildenden die ersten<br />
Monate nutzen, um „über<br />
möglichst viele Tellerränder<br />
zu schauen“ und das Berufsbild<br />
umfassend kennen zu lernen.<br />
So lässt sich erkennen,<br />
ob die Arbeit gefällt, eine<br />
langfristige Perspektive bietet.<br />
Ist dies nicht der Fall,<br />
dann bietet die Probezeit die<br />
Chance, sich problemlos neu<br />
zu orientieren. „Eine Chance,<br />
die man nutzen sollte“, wie<br />
Rainer Ahlers betont.<br />
Peter Imkamp
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Eine kaufmännische Ausbildung im Kfz-Gewerbe ist vielseitig und interessant. Foto PD<br />
Auf hohem Niveau<br />
Interessante Möglichkeit: Kaufmännische Ausbildung im Kfz-Gewerbe<br />
Wer an eine Ausbildung im<br />
Autohaus denkt, hat meistens<br />
einen technischen Beruf im<br />
Kopf. Dafür gibt es auch statistische<br />
Gründe: Mehr als<br />
zwei Drittel der über 85 000<br />
jungen Menschen, die derzeit<br />
eine Lehre im Kraftfahrzeuggewerbe<br />
absolvieren, entscheiden<br />
sich für den Kfz-Mechatroniker.<br />
Doch die Automobilbranche<br />
bietet nicht nur<br />
Technikern interessante berufliche<br />
Möglichkeiten. Das<br />
belegen die insgesamt rund<br />
16 000 jungen Leute, die sich<br />
für eine kaufmännische Ausbildung<br />
im Kfz-Gewerbe entschieden<br />
haben.<br />
be aber Ende der neunziger<br />
<strong>Jahre</strong> nicht mehr zufrieden.<br />
Denn diese branchenübergreifenden<br />
Berufsbilder sind<br />
eben nicht an die speziellen<br />
Anforderungen angepasst,<br />
die ein Kfz-Betrieb an seine<br />
kaufmännischen Mitarbeiter<br />
stellt. Die Abwicklung von<br />
Reparaturarbeiten in der<br />
Werkstatt, die rechtlichen<br />
und betriebswirtschaftlichen<br />
Tücken des Handels mit Neuund<br />
Gebrauchtwagen und das<br />
immer wichtigere Geschäft<br />
mit Finanzdienstleistungen<br />
sind nur drei Beispiele dafür.<br />
Also kämpfte das Gewerbe<br />
für einen eigenen Ausbildungsberuf,<br />
der diese Bedürfnisse<br />
erfüllen und die Lehrlinge<br />
optimal auf das Berufsleben<br />
vorbereiten sollte – mit<br />
Erfolg: Am 1. August 1998<br />
begannen die ersten Automobilkaufleute<br />
in Deutschland<br />
ihre Ausbildung.<br />
Prozent der angehenden Automobilkaufleute<br />
sind mit ihrem<br />
Ausbildungsberuf sehr<br />
zufrieden, weitere 45 Prozent<br />
sind zufrieden, und nur drei<br />
Prozent sind unzufrieden.<br />
„Die Lehre ist besonders abwechslungsreich.<br />
In keiner<br />
anderen Ausbildung durchläuft<br />
man so viele unterschiedliche<br />
Abteilungen“, betont<br />
Birgit Behrens. „Und der<br />
Betrieb hat den Vorteil, dass<br />
eine Automobilkauffrau oder<br />
ein Automobilkaufmann vielfältig<br />
einsetzbar ist, weil er<br />
oder sie in der Ausbildung<br />
viele abteilungsübergreifende<br />
Kenntnisse sammelt.“<br />
Praktische Fähigkeiten<br />
Zentrale Schnittstelle<br />
Die Mehrzahl von ihnen er-<br />
So gehört etwa die Arbeit im<br />
lernt heute den Beruf des Au-<br />
Aftersales-Verkauf zu den vietomobilkaufmannsbezielen<br />
unterschiedlichen Punkhungsweise<br />
der Automobilten<br />
im Ausbildungsplan für<br />
kauffrau – die Hälfte der Azu-<br />
Automobilkaufleute. Dies ist<br />
bis ist weiblich. „Sie erhalten<br />
eine zentrale Schnittstelle mit<br />
damit eine allgemeine kaufmännische<br />
Ausbildung auf<br />
Große Resonanz<br />
den anderen Bereichen, wie<br />
etwa Logistik, Controlling<br />
hohem Niveau sowie jede Der neue Beruf stieß von An- und Verkauf. „Bezogen auf<br />
Menge praktische Fähigkeifang an auf große Resonanz. die spätere Tätigkeit führt die<br />
ten und Kenntnisse, die sie Seit dem Jahr 2000 befinden Bezeichnung Automobilkauf-<br />
für ihr späteres Berufsleben in sich konstant zirka 10 000 mann“ etwas in die Irre“, so<br />
der Automobilbranche benö- junge Menschen in der drei- Birgit Behrens. „Es geht hier<br />
tigen“, sagt Birgit Behrens, als jährigen Ausbildung zum Au- nicht nur um das Thema Ver-<br />
Geschäftsführerin des Zentomobilkaufmann. Die Zahl kaufen, sondern um den Ertralverbands<br />
Deutsches Kraft- belegt, dass der Bedarf nach werb höchster Kompetenz auf<br />
fahrzeuggewerbe (ZDK) für wie vor groß ist – auf Seiten den Gebieten Dienstleistung<br />
den Bereich Berufsbildung der Betriebe genauso wie bei und Kommunikation.“<br />
zuständig.<br />
den Jugendlichen. Diese sind „Realschüler und Gymnasi-<br />
Autohäuser und Kfz-Werk- begeistert von der Vielfalt ihasten mit Interesse am Prostätten<br />
bilden schon seit Jahrrer Ausbildung, belegt eine dukt Automobil und an mozehnten<br />
kaufmännisch aus, Untersuchung des Meinungsderner Technik, die sich mit<br />
obwohl es den Beruf „Autoforschungsinstituts FFG im Daten- und Informationsvermobilkaufmann/-frau“<br />
erst Auftrag des ZDK.<br />
arbeitung beschäftigen wol-<br />
seit zwölf <strong>Jahre</strong>n gibt. Bis Die Wissenschaftler befralen und aufgeschlossen für<br />
1998 wurden stattdessen angen in regelmäßigen Abstän- Kundenkontakte sind, treffen<br />
gehende Büro-, Einzelhanden Lehrlinge, wie zufrieden mit der Entscheidung für den<br />
dels-, Großhandels- und Au- sie mit ihrer Ausbildung sind. Automobilkaufmann die richßenhandelskaufleuteeinge-<br />
Die Ergebnisse der jüngsten tige Wahl“, ist Birgit Behrens<br />
stellt. Damit waren die Betrie- Studie aus dem Jahr 2009: 45 überzeugt. PD<br />
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Autofahrer sind mit Werkstätten zufrieden<br />
Grundsätzlich zufrieden sind die Autofahrer in Deutschland mit ihrer Kfz-Werkstatt. Das ergibt die aktuelle<br />
Kundenzufriedenheitsstudie des ADAC, die auf der Befragung von 43 000 Lesern der Zeitschrift „Motorwelt“<br />
basiert. Nach Angaben des ADAC vergaben die Befragten Schulnoten von 1,27 bis 2,33 für die<br />
Werkstätten. „Diese Noten bestätigen die engagierte und kundenorientierte Arbeit von 450 000 Mitarbeitern<br />
in 38 300 Autohäusern und Kfz-Betrieben, die jährlich rund 70 Millionen Serviceaufträge erledigen“,<br />
kommentierte ein Sprecher des Deutschen Kfz-Gewerbes die Ergebnisse. In Zeiten eines weitgehend gesättigten<br />
Pkw-Marktes in Deutschland mit wenig Mengenwachstum sei es wichtiger denn je, dass Autohäuser<br />
und Kfz-Werkstätten ihre Marktchancen durch ein breites Leistungsspektrum, Top-Qualität und<br />
absolute Kundenorientierung nachhaltig sicherten. Die Ergebnisse der Befragung seien Ansporn und Motivation<br />
für das Kfz-Gewerbe, diesen Weg konsequent weiterzugehen und die Serviceleistungen ständig<br />
weiter zu verbessern. Foto ProMotor<br />
Schnelle Lösung<br />
Schiedsstellen als Schlichter zwischen Kunde und Werkstatt<br />
Autofahrer können sich auf<br />
die Meisterbetriebe der Kfz-<br />
Innungen verlassen. Das beweist<br />
die aktuelle Kfz-<br />
Schiedsstellen-Bilanz einmal<br />
mehr: Im Jahr 2009 gab es lediglich<br />
in knapp 0,02 Prozent<br />
der 67,8 Millionen Reparaturund<br />
Wartungsaufträge sowie<br />
den mehr als 3,6 Millionen<br />
Gebrauchtwagenverkäufe<br />
Meinungsverschiedenheiten<br />
zwischen Autofahrer und Kfz-<br />
Meisterbetrieb. Kein Wunder,<br />
dass sich die mittelständischen<br />
Unternehmer mit der<br />
Innungsmitgliedschaft bedenkenlos<br />
dem Schiedsspruch<br />
dieser Kommission für den<br />
Verbraucherschutz unterwerfen,<br />
erklärt Rainer Ahlers, der<br />
Obermeister der münsterschen<br />
Kfz-Innung. „Sie wissen<br />
um ihre hohe Qualität.“<br />
Motto „vertragen statt klagen“<br />
schnell, unbürokratisch<br />
und für den Autofahrer kostenlos.<br />
Deshalb sollten Verbraucher<br />
schon im Vorfeld<br />
darauf achten, wohin sie ihr<br />
Fahrzeug zur Reparatur bringen<br />
oder wo sie ein Gebrauchtfahrzeug<br />
kaufen, rät<br />
der Obermeister. Alle Meisterbetriebe<br />
der Kfz-Innungen<br />
in Deutschland – und nur<br />
diese – erkennen den<br />
Schiedsspruch als verbindlich<br />
an.<br />
der Autofahrer, mal der Kfz-<br />
Meisterbetrieb recht“, so der<br />
Obermeister weiter. Dem Autofahrer<br />
steht es immer frei,<br />
auch nach einem Spruch der<br />
Schiedsstelle ein ordentliches<br />
Gericht anzurufen.<br />
Unabhängig besetzt<br />
Die Kfz-Schiedsstellen existieren<br />
bereits seit 40 <strong>Jahre</strong>n. Sie<br />
sind als Musterbeispiel für<br />
Verbraucherschutz in<br />
Vorverfahren<br />
Deutschland einzigartig. Die<br />
Kommission ist mit Fachleuten<br />
besetzt. Geleitet wird sie<br />
von einem zum Richteramt<br />
„Die meisten Fälle sind befähigten Vorsitzenden. Au-<br />
schnell vom Tisch“, bestätigt ßerdem gehören je ein Ver-<br />
Rainer Ahlers, der auch in seitreter des Kfz-Gewerbes und<br />
ner Eigenschaft als Gutachter des ADAC sowie ein öffentlich<br />
aktiv am Spruch der Schieds- bestellter und vereidigter Kfzstelle<br />
mitarbeitet. Dafür gebe Sachverständiger der Deut-<br />
es das so genannte Vorverfahschen Automobil-Treuhand<br />
Hoher Qualitätsanspruch<br />
ren, denn zumeist handle es<br />
sich bloß um Missverständ-<br />
(DAT) dazu. Bei Streitigkeiten<br />
aus Reparaturaufträgen<br />
Mit dem blau-weißen Schild nisse. Tatsächlich gelangten ergänzt ein Sachverständiger<br />
„Meisterbetrieb der Kfz-In- 11 870 der 13 500 Anträge einer anerkannten Prüforganung“<br />
signalisieren die Be- von Autokunden an die bunnisation das Gremium. Datriebe<br />
dem Autofahrer ihren desweit 130 Kfz-Schiedssteldurch sind sowohl die Hand-<br />
eigenen hohen Qualitätsanlen im vergangenen Jahr gar werks- als auch Verbraucherspruch.<br />
Sollte es dennoch mal nicht erst vor die Kommission interessen gleichermaßen be-<br />
zu Unstimmigkeiten kom- – dank einer schnellen Klärücksichtigt – eine wesentlimen,<br />
ist der Kunde des Inrung. Die dann noch verhanche Voraussetzung für die honungsbetriebes<br />
auf der sichedelten Fälle erledigen sich zuhe Akzeptanz dieser Institutiren<br />
Seite. Denn dann hilft die meist mit einem Vergleich. on, die Rainer Ahlers betont.<br />
Kfz-Schiedsstelle nach dem „In den Übrigen behält mal pd/pi
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Beliebte und kostengünstige Antriebsalternative: Autogas, hier eine typische „Zapfpistole“, lässt<br />
sich auch problemlos in benzingetriebenen Fahrzeugen nachrüsten. Foto dpa<br />
Attraktive Alternativen<br />
Autogas und Elektromobilität<br />
Benzin- und Dieselpreise klettern,<br />
da werden Alternativen<br />
zu den fossilen Brennstoffen<br />
auch bei Autofahrern immer<br />
beliebter. Eine Entwicklung,<br />
die die heimischen Fachbetriebe<br />
der Kraftfahrzeuginnung<br />
intensiv begleiten. Denn<br />
viele Unternehmen haben<br />
sich bereits in diesen Bereichen<br />
„fit gemacht“.<br />
Dabei ist der Kraftstoff Autogas<br />
eine besonders attraktive<br />
Alternative. Die entscheidenden<br />
Vorteile gegenüber<br />
Erdgas liegen auf der Hand:<br />
Die Umstellung eines Otto-<br />
Motors auf Autogas ist zum<br />
einen einfacher und damit<br />
kostengünstiger. Zum anderen<br />
kann der spezielle Autogastank<br />
oft Platz sparend in<br />
der Reserveradmulde untergebracht<br />
werden.<br />
Kfz-Meisterbetriebe mit<br />
dem blau-weißen Meisterschild<br />
und dem Zusatzzeichen<br />
„Anerkannter Betrieb<br />
für Gassystemprüfung (GSP)“<br />
garantieren dabei qualitativ<br />
hochwertige und fachmännische<br />
Arbeit. Die Mitarbeiter<br />
wurden für den Einbau, die<br />
Reparatur und die Wartung<br />
von Gasanlagen extra geschult.<br />
Zudem müssen sie die<br />
Fach-Seminare innerhalb von<br />
drei <strong>Jahre</strong>n wiederholen und<br />
erneut mit einer Prüfung erfolgreich<br />
abschließen. Spätestens<br />
aber nach dem Einbau<br />
muss ein anerkannter Kfz-Betrieb<br />
auf jeden Fall eine Gassystemprüfung<br />
durchführen.<br />
Er stellt auch gleich eine Bescheinigung<br />
zur Vorlage bei<br />
der Zulassungsstelle aus, die<br />
den Einbau in die Fahrzeugpapiere<br />
einträgt. Da die Um-<br />
baukosten niedrig sind, amortisiert<br />
sich eine Autogasanlage<br />
rasch.<br />
Noch in den Kinderstiefeln<br />
steckt dagegen die Elektromobilität.<br />
Was vor kurzem<br />
noch als reine Vision und als<br />
Fortbewegung von morgen<br />
galt, ist heute ganz klar auf<br />
dem Vormarsch. In speziellen<br />
Lehrgängen erlernen die Kfz-<br />
Experten die Fertigkeiten, um<br />
an Hochvoltsystemen (HV-<br />
Systemen) sowie Hybrid- und<br />
Elektrofahrzeugen zu arbeiten.<br />
Denn: Die neuen Fahrzeuge<br />
kommen nicht mehr allein<br />
mit einer Bordspannung<br />
von 14 Volt aus. Sie benötigen<br />
für den Antrieb Hochvoltsysteme<br />
bis zu 650 Volt. Um<br />
sicher und verletzungsfrei mit<br />
den elektrischen Systemen<br />
umzugehen, vermitteln die<br />
Schulungen die speziellen<br />
Kenntnisse. Die Mitarbeiter,<br />
die die Zusatzausbildung absolviert<br />
haben, sind „Elektrofachkraft<br />
für HV-Systeme in<br />
Kraftfahrzeugen“ und in den<br />
Kfz-Meisterbetrieben für die<br />
moderne Technologie zuständig.<br />
Außerdem sind sie befähigt,<br />
andere Mitarbeiter anzuleiten,<br />
damit sie unter Aufsicht<br />
bestimmte Arbeiten<br />
durchführen können.<br />
Künftige Kfz-Mechatroniker<br />
und Mechaniker für Karosserieinstandhaltungstechnik<br />
lernen bereits während ihrer<br />
Ausbildung die Anforderungen<br />
der Elektromobilität kennen.<br />
pd<br />
Kraft aus der Steckdose: Mit diesen Steckern werden Elektrofahrzeuge<br />
„betankt“. Foto dpp<br />
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Ein Maler-Azubi bei der Arbeit an einer Küchenwand. Foto Schräder<br />
Maler-Innung<br />
Münster<br />
Die Maler-Innung hat derzeit<br />
64 Mitgliedsbetriebe. Der Zuständigkeitsbereich<br />
erstreckt<br />
sich auf die Stadt Münster.<br />
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Mehr als nur anstreichen<br />
Maler- und Lackiererinnung<br />
Die münstersche Maler- und einsetzen und verarbeiten sionsschutz“ widmen sich<br />
Lackiererinnung prägt maß- können. Sie arbeiten haupt- dem Schutz und der Saniegeblich<br />
Münsters „Gesicht“. sächlich in Fassaden- und Inrung von Gebäuden aus Be-<br />
Doch ihre Mitglieder können nenraumgestaltungsbetrieton, Stahl oder Metall. Diese<br />
viel mehr als „anstreichen“. ben, aber auch im Farben- Maler- und Lackierer sind<br />
Die Jahrhunderte alte einstiund Tapetenfachhandel. meist in Beschichtungs- und<br />
ge Zunft „beschichtet“ zwar<br />
immer noch hauptsächlich In-<br />
Sanieren<br />
Korrosionsschutzunternehmen<br />
oder in bei Betonsanienen-<br />
und Außenwände. Aber: Die Fachleute aus dem Berungstechnik und bei Bauin-<br />
„Jeder Betrieb aus unserer Inreich „Kirchenmalerei und stallationsunternehmenbenung setzt mittlerweile be- Denkmalpflege“ hingegen saschäftigt. Sie tragen Anstriche<br />
stimmte Schwerpunkte“, ernieren und rekonstruieren auf, dichten Fugen ab und<br />
klärt der münstersche In- Wände, Decken, Fassaden führen Korrosions- und<br />
nungsobermeister Mario Ca- und Wandmalereien histori- Brandschutzmaßnahmen<br />
ruso. Viele Innungsbetriebe scher Gebäude. Außerdem durch.<br />
sind Spezialisten für Wärmedämm-<br />
und Betonsanierungs-<br />
gestalten die Mitarbeiter dieses<br />
Fachbereichs Ornamente,<br />
Schwerpunkte<br />
arbeiten. Für diesen Schwer- bemalen Skulpturen und stel- Auskunft über die jeweiligen<br />
punkt müssen die Betriebe allen Rekonstruktionen und Re- Schwerpunkte gibt es bei der<br />
lerdings eine gewisse Größe produktionen her.<br />
Innung, die Interessenten<br />
haben, erklärt Caruso.<br />
Die Mitarbeiter der Fach- gerne mehrere geeignete In-<br />
Vergolden<br />
Wieder andere der rund 60<br />
Betriebe in Münster kennen<br />
sich besonders gut mit besonderen<br />
Techniken wie dem<br />
richtung „Bauten- und Korronungsbetriebe nennt. csc<br />
Vergolden, dem Auftragen<br />
von Kalk- oder Lehmputzen,<br />
der Illusionsmalerei oder der<br />
Schablonen-Malerei mit drei<br />
bis fünf Schlägen (Farben)<br />
aus. Oft bieten die münsterschen<br />
Betriebe neben der<br />
farblichen Gestaltung von<br />
Räumen und Fassaden und<br />
dem Tapezieren von Tapeten<br />
in unterschiedlichen Stilrichtungen<br />
auch das Verarbeiten<br />
von Bodenbelägen wie etwa<br />
Teppichböden, Parkett, Kork,<br />
Laminat, PVC usw. oder farbigen<br />
an.<br />
Bodenbeschichtungen<br />
Maler und Lackierer der<br />
Fachrichtung „Gestaltung<br />
und Instandhaltung“ gestalten<br />
und behandeln Innenwände,<br />
Decken, Böden und<br />
Fassaden von Gebäuden. Sie<br />
sind für die Instand- und<br />
Werterhaltung mit unterschiedlichen<br />
Materialien zuständig,<br />
die nur gut ausgebildete<br />
Fachleute kennen sowie Maler und Lackierer machen das Leben farbiger. Foto dpa
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Künstlerisches<br />
Handwerk<br />
Betriebe tauschen sich über Trends aus<br />
95 Prozent der deutschen<br />
Wände werden nicht mehr<br />
weiß gestrichen, sondern<br />
weisen Farbe auf. Doch: „Farbig<br />
heißt nicht bunt“, wissen<br />
Mario Caruso – der Obermeister<br />
der münsterschen Malerund<br />
Lackiererinnung – und<br />
sein Stellvertreter Martin<br />
Arens. Die beiden Meister<br />
sind Fachmänner in Sachen<br />
Farbe. Bei der farblichen Gestaltung<br />
von Wänden – weiß<br />
ist übrigens unter den Malern<br />
keine Farbe – gibt es alle zwei<br />
bis drei <strong>Jahre</strong> neue Farbtrends,<br />
sagt Caruso.<br />
Zurzeit sind metallisch<br />
glänzende, aber auch pastellige<br />
Farben mit Perlmutteffekt,<br />
die je nach Lichteinfall anders<br />
wirken, der Renner. Stark<br />
nachgefragt sind Kalk- und<br />
Lehmputze, die gesundes<br />
Wohnen möglich machen.<br />
Diese Materialien regulieren<br />
die Feuchtigkeit in der Raumluft,<br />
in dem sie Feuchtigkeit<br />
aufnehmen und abgeben. Sie<br />
sind eine „Art Klimaanlage“.<br />
Die Innungsbetriebe tauschen<br />
sich ständig über neue<br />
Trends aus. Die Mitarbeiter<br />
Schimmel ist viel mehr als lediglich<br />
ein Schönheitsmakel.<br />
Er ist eine echte Gefahr für<br />
die Gesundheit, da die Sporen<br />
unter anderem zu Atemwegserkrankungen<br />
und Allergien<br />
führen können. Doch<br />
wie kann ich mein kleines Badezimmer<br />
oder die viel benutzte<br />
Wohnküche eigentlich<br />
vor Schimmelbildung schützen?<br />
Hier sind die Betriebe<br />
der münsterschen Maler- und<br />
Lackiererinnung die richtigen<br />
Ansprechpartner.<br />
„Unsere Innungsbetriebe<br />
haben sich in punkto Schimmelprävention<br />
und Schimmelbekämpfung<br />
fortbilden<br />
lassen“, erklärt Innungsobermeister<br />
Mario Caruso. Hauptursache<br />
für Schimmel seien<br />
kalte Wandoberflächen an<br />
denen Feuchtigkeit kondensiert.<br />
„Viele Münsteraner unterschätzen<br />
aber, wie viel<br />
Luftfeuchtigkeit sie in ihrer<br />
Wohnung beim Duschen, Kochen,<br />
Wäschetrocknen und<br />
beim Atmen produzieren“,<br />
warnt Caruso.<br />
Wenn dann auch noch die<br />
Außenwand schlecht isoliert<br />
ist, aus Kostengründen zu wenig<br />
geheizt oder falsch gelüf-<br />
werden durch regelmäßige<br />
Schulungen weitergebildet<br />
und sind somit stets auf dem<br />
neusten Stand. Möglich ist<br />
(fast) alles, sogar gemalte Tapeten<br />
und perspektivische<br />
Säulen. Maler- und Lackierer<br />
verbinden schließlich das<br />
Künstlerische und Kreative mit<br />
dem Handwerk. „Wir bieten<br />
ein breites Leistungsspektrums<br />
rund ums Bauen, Renovieren,<br />
Gestalten und Einrichten“, so<br />
Caruso im Namen aller münsterschen<br />
Innungsbetriebe.<br />
Die münsterschen Malerund<br />
Lackierer-Betriebe bieten<br />
je nach Kundenwunsch vom<br />
Design-Detail bis hin zu kompletten<br />
Raumkonzepten kompetente<br />
Beratung, termingerechte<br />
Realisierungen und<br />
kreative Lösungen.<br />
„Denn wir arbeiten traditionell,<br />
modern, zeitlos, klassisch<br />
oder elegant – ganz<br />
nach Ihren Wünschen“, so Caruso.<br />
Und wenn es dann doch<br />
die weiße Raufasertapete und<br />
nicht die trendige Tapete<br />
oder der individuelle Anstrich<br />
sein soll – wird auch dieser<br />
Wunsch gerne erfüllt. csc<br />
tet wird, können sich sogar in<br />
neu gebauten Wohnungen<br />
Schimmelpilze ansiedeln.<br />
Doch was tun, wenn sich<br />
der fiese Mitbewohner bereits<br />
breit gemacht hat? Der Innungsobermeister<br />
rät dringend<br />
von Selbstversuchen ab.<br />
Denn würde der Schimmel lediglich<br />
übergestrichen und<br />
nicht vollständig entfernen<br />
werden, bliebe das Gesundheitsrisiko<br />
weiter bestehen.<br />
Auch beim Anstreichen von<br />
Wohnungen starker Raucher<br />
ist von der „Do-it- yourself“-Methode<br />
dringend abzu-<br />
�<br />
Was bedeutet Farbe für<br />
Sie?<br />
Farbe ist für mich ein Ausdruck<br />
von Schönheit, Lebendigkeit<br />
und Lebensfreude.<br />
Da die richtige Farbgestaltung<br />
das Wohlbefinden fördert,<br />
ist es sehr wichtig, die<br />
passenden Farben für den jeweiligen<br />
Raum und seine Benutzer<br />
zu finden.<br />
�<br />
Passende<br />
Farben<br />
2<br />
Fragen an<br />
Mario Caruso, Obermeister der<br />
Maler- und Lackererinnung Münster.<br />
Wodurch zeichnet sich<br />
ein guter Malerbetrieb<br />
aus?<br />
Ein guter Maler sollte seine<br />
Kunden kompetent beraten,<br />
sie inspirieren und dann mit<br />
der perfekten Ausführung,<br />
Schönheit und Kreativität seiner<br />
individuellen Handwerksarbeit<br />
begeistern. csc<br />
Vor Schimmel schützen<br />
Fachmann zur Behebung des Problems bestellen<br />
Schimmel in der Wohnung ist ein Gesundheitsrisiko. Foto pd<br />
raten. Denn meist weiß nur<br />
der Fachmann, wie verhindert<br />
werden kann, dass die<br />
Nikotin-Rückstände weiterhin<br />
ausdünsten und die Wände<br />
schnell wieder fleckig werden.<br />
Der münstersche Innungsobermeister<br />
Mario Caruso rät<br />
daher allen Betroffenen, „sich<br />
an die Experten aus unseren<br />
geschulten Mitgliedsbetrieben<br />
zu wenden.“ Übrigens:<br />
Um stets auf dem Laufenden<br />
zu bleiben, nehmen die Mitglieder<br />
regelmäßig an Weiterbildungslehrgängen<br />
teil. csc<br />
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Trotzen dem Schnee und der Kälte: Der Vorstand der münsterschen Malerinnung mit (von links) Monika Renne, Obermeister Mario<br />
Caruso, Konstantin Scholz-Sadebeck, Martin Arens (stellvertretender Obermeister) und Lehrlingswart Markus Ense. Fotos Schräder<br />
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150 Ausbildungsstellen in Münster / Aussichtsreicher Beruf<br />
Die 64 Fachbetriebe der Maler-<br />
und Lackiererinnung<br />
Münster bilden derzeit rund<br />
150 Auszubildende (Azubis)<br />
in Theorie und Praxis aus. In<br />
diesem Jahr haben 63 Azubis<br />
ihre Lehrzeit begonnen. „Damit<br />
bilden wir über dem<br />
Durchschnitt aus“, berichtete<br />
Mario Caruso, der Obermeister<br />
der Maler- und Lackiererinnung<br />
Münster, voller<br />
Stolz.<br />
Meist sind in den münsterschen<br />
Innungsbetrieben fünf<br />
bis zehn Mitarbeiter um einen<br />
Meister tätig. In ihrer zweibis<br />
dreijährigen Lehrzeit werden<br />
die Azubis in die Welt der<br />
Farben und Maltechniken<br />
eingewiesen. Sie lernen<br />
Grundlagen der Bereiche Untergrundbehandlung,Farbgestaltung<br />
und Materialkunde<br />
kennen. Je nach Fachrichtung<br />
kommen Unterweisungen in<br />
den Fächern Maschinen- und<br />
Werkzeugkunde hinzu. Es<br />
gibt bei den Malern- und Lackierern<br />
folgende drei Fachrichtungen:<br />
Gestaltung und<br />
Instandhaltung, Kirchenmalerei<br />
und Denkmalpflege sowie<br />
Bauten- und Korrosionsschutz.<br />
Ausgebildet wird von<br />
den Betrieben, der Berufsschule<br />
und bei von der Innung<br />
mit organiserten überbetrieblichen<br />
Schulungen. Einer<br />
aus den Reihen dieser<br />
„starken Kräfte“ – die in guter<br />
Kooperation für eine optimale<br />
Ausbildung des münsterschen<br />
Maler- und Lackierer-Nachwuchses<br />
sorgen – ist das<br />
münstersche Innungsmitglied<br />
Markus Ense, der als Lehrlingswart<br />
tätig ist. Er berichtete,<br />
dass die Azunis nach<br />
zwei <strong>Jahre</strong>n eine Prüfung<br />
zum Bauten- und Objektbeschichter<br />
ablegen können.<br />
Setzen sie ihre Ausbildung<br />
dann um ein weiteres Jahr erfolgreich<br />
fort, können sie sich<br />
Maler- und Lackierer-Geselle<br />
nennen.<br />
„Schüler, die sich für den<br />
Beruf des Malers und Lackierers<br />
interessieren, sollten gute<br />
Noten in Mathematik haben“,<br />
sagt Caruso. Schließlich<br />
müssen Raumgrößen genau<br />
berechnet und Farben exakt<br />
gemischt werden. Neben<br />
praktischen Geschick sollten<br />
sie ein Auge für Formen und<br />
Farben haben, aber auch gute<br />
Umgangsformen mitbringen.<br />
Wie fit bereits Auszubildende<br />
sind, zeigten Berufsschüler<br />
der Adolph-Kolping-Schule<br />
und der Malerinnung bei einer<br />
großen Aktion im Zoo.<br />
Dabei überzeugten sie mit der<br />
Verschönerung der vorher<br />
grauen Betonwände mit Motiven<br />
aus dem Zoo.<br />
Trotz steigender Konkurrenz<br />
„durch ungelernte und<br />
unseren guten Ruf schädigende<br />
Hausmeisterdienste“ ist<br />
sich Caruso sicher, dass sich<br />
die meisterliche Qualität der<br />
münsterschen Maler- und Lackiererinnung<br />
langfristig<br />
durchsetzt. Denn: „Gute Maler<br />
werden immer gebraucht.“<br />
Besonders in Zeiten,<br />
in denen die Menschen<br />
vermehrt auf Werterhaltung<br />
ihrer Wohnungen und Häuser<br />
setzen. Ein Blick in die prall<br />
gefüllten Auftragsbücher der<br />
münsterschen Innungsbetriebe<br />
würde dies deutlich belegen.<br />
Junge Menschen, die<br />
nicht nur einen vielfältigen<br />
und kreativen, sondern auch<br />
einen laut Caruso „aussichtsreichen<br />
Beruf“ erlernen<br />
möchten, sind bei der münsterschen<br />
Maler- und Lackiererinnung<br />
daher goldrichtig.<br />
csc<br />
Mario Caruso, Obermeister der Maler- und Lackiererinnung in Münster, liebt seinen Beruf.
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Innung<br />
Modeschaffendes<br />
Handwerk<br />
Die Innung Modeschaffendes<br />
Handwerk hat derzeit 13 Mitgliedsbetriebe.<br />
Die Schule für<br />
Modemacher gehört ebenfalls<br />
zur Innung dazu. Der Zuständigkeitsbereich<br />
erstreckt sich<br />
auf die Stadt Münster mit<br />
Randbezirken.<br />
www.modeschaffendes-handwerk.de<br />
Ein extra Ankleidezimmer mit<br />
begehbarem Kleiderschrank<br />
zu Hause – das wünscht sich<br />
Sabine Deckenbrock, Obermeisterin<br />
der Innung Modeschaffendes<br />
Handwerk. Die<br />
Kleider dafür hat sie auf jeden<br />
Fall und sollte die Auswahl<br />
nicht reichen, schneidert sie<br />
sich noch ein paar Stücke dazu.<br />
Ein Traum. „Stattdessen<br />
habe ich einen großen, ganz<br />
normalen Kleiderschrank der<br />
eigentlich viel zu voll ist“, gibt<br />
Deckenbrock lächelnd zu.<br />
„Ich kann einfach nichts weg<br />
werfen.“<br />
Herausforderung<br />
Sie liebt ihre Arbeit – das<br />
Schneiderhandwerk an sich<br />
und auch die Beratung der<br />
Kundinnen. „Es ist ein langer<br />
Prozess, bis die Hose, das<br />
Sabine Deckenbrock, Obermeisterin der Innung Modeschaffendes Handwerk, liebt ihre Arbeit im<br />
Atelier in der Sonnenstraße. Fotos Steur<br />
Mit Liebe zum Detail<br />
Schneider, Kürschner und Modisten – die Modemacher haben gut zu tun<br />
Sakko oder das Brautkleid<br />
fertig sind.“ Am Anfang steht<br />
grundsätzlich das Gespräch.<br />
„Einige Kundinnen wissen<br />
ganz genau was sie wollen,<br />
andere Kundinnen kommen<br />
herein und verkünden, dass<br />
sie in sechs Monaten heiraten<br />
werden und ein Kleid bräuchten“,<br />
erklärt Deckenbrock.<br />
Wieder andere haben eine<br />
Vorstellung von einem bestimmten<br />
Detail, einer Form<br />
des Ausschnitt, die Farbe, der<br />
Stoff.<br />
Es ist jedesmal eine neue<br />
Herausforderung, schwärmt<br />
die Obermeisterin. „Der<br />
Brautbereich beispielsweise<br />
ist ein sehr intensives Arbeitsfeld.<br />
Neben dem Kleid beraten<br />
wir auch in Sachen Schuhe,<br />
Strauß und Frisur und<br />
vermitteln dann an die ent-<br />
...............................................................................................................<br />
Management trifft Kreativität<br />
Wer sich erfolgreich in der Modebranche behaupten will, muss<br />
nicht nur ein kreatives Gespür für Trends und Mode haben, sondern<br />
Mode auch herstellen und vermarkten können. Design, Verarbeitung<br />
und Management werden dabei immer stärker vernetzt, die<br />
Zusammenhänge komplexer und die Produktzyklen immer kürzer.<br />
Die Anforderungen an die Mitarbeiter steigen und es entstehen<br />
neue Berufsbilder mit veränderten benötigten Schlüsselqualifikationen.<br />
Die Schule für Modemacher in Münster hat diesen Wandel in<br />
der Modebranche erkannt und mit „Produktmanager für Modedesign<br />
und Bekleidung“ einen praxisorientierten und kreativen Studiengang<br />
konzipiert, der optimal an den Erfordernissen des Arbeitsmarktes<br />
ausgerichtet ist. Von der Konzeption über die Produktion<br />
bis zur Vermarktung: Passend für alle, die sich für das gesamte<br />
Spektrum spannender Modeberufe qualifizieren wollen. Zudem ist<br />
die Schule für Modemacher eine Ergänzungsschule und als solche<br />
staatlich anerkannt. In einem sieben semestrigen Studium werden<br />
Kernkompetenzen in den Bereichen Produktmanagement, Design<br />
und Kollektionsentwicklung vermittelt. www.modemacher-muenster.de<br />
sprechenden Geschäfte.“ Deckenbrock<br />
mag auch den<br />
Blick über den Tag der Hochzeit<br />
hinaus: „Warum nicht in<br />
Erwägung ziehen, das Brautkleid<br />
in umgearbeiteter Form<br />
als schickes Abendkleid weiterhin<br />
nutzen zu können?“ Es<br />
muss nicht immer ein Kleid<br />
für einen Tag sein.<br />
Vier Berufe<br />
Neben den Maßschneidern<br />
für Damen und Herren gehören<br />
auch Kürschner und Modisten<br />
zu den Berufen, die die<br />
Innung für Modeschaffendes<br />
Handwerk vereint. „Damenund<br />
Herrenschneiderei sind<br />
zwei völlig verschiedene Berufe“,<br />
betont Deckenbrock.<br />
„Ein Herrenschneider schlägt<br />
die Hände über dem Kopf zusammen<br />
wenn er unsere feinen<br />
Stöffchen und Spitzchen<br />
sieht. Wir Damenschneiderinnen<br />
dagegen glauben vor einer<br />
Ritterrüstung zu stehen,<br />
dabei ist es ein normaler Herrenanzug.“<br />
Stapelweise liegen die Anfragen<br />
von jungen Mädchen<br />
auf Deckenbrocks Schreibtisch.<br />
„Alle wollen sie eine<br />
Schneiderlehre machen. Voraussetzung<br />
ist bei uns neben<br />
einer guten Schulbildung vor<br />
allem die Persönlichkeit.“<br />
Feinmotorik für Detailarbeiten<br />
sollte gegeben sein, ebenso<br />
wie „Engelsgeduld“ mit der<br />
Arbeit und dass man dabei<br />
nicht reich wird, sollte auch<br />
jedem Bewerber bewusst<br />
sein, ergänzt die Obermeisterin<br />
und blickt optimistisch auf<br />
die nächsten <strong>Jahre</strong>: „Kleider<br />
Das Maßband ist eines der<br />
wichtigsten Hilfsmittel.<br />
machen Leute, das wird auch<br />
in Zukunft so bleiben und damit<br />
wird unser Handwerk<br />
nicht aussterben.“ Melanie Steur<br />
Modisches<br />
kombinieren<br />
2<br />
Fragen an<br />
Sabine Deckenbrock Obermeisterin<br />
der Innung Modeschaffendes<br />
Handwerk<br />
�<br />
Was macht den Unterschied<br />
aus zwischen<br />
Mode und Bekleidung?<br />
Bekleidung hat immer etwas<br />
mit Funktionalität zu<br />
tun. Sie muss passen, in Hinblick<br />
auf Größe, Form und<br />
Material und für den entsprechenden<br />
Anlass die richtige<br />
Wahl sein.<br />
Mode hat einen eher<br />
schmückenden Charakter.<br />
Variationsmöglichkeiten von<br />
Kleidungsstücken können<br />
ausgelotet werden. Manchmal<br />
reicht eine winzige Veränderung<br />
am gewohnten<br />
Outfit und schon sieht sie<br />
oder er modisch gekleidet<br />
aus. Nehmen wir beispielsweise<br />
ein Sakko: In Kombination<br />
mit Jeans und Sneakern<br />
hat der Stil eher etwas lässiges<br />
an sich. Trägt sie stattdessen<br />
zu dem selben Sakko eine<br />
hübsche Perlenkette und einen<br />
hübschen Rock, wirkt das<br />
Äußere elegant.<br />
�<br />
Wann überlegen Sie,<br />
was Sie als nächstes<br />
anziehen und wie gehen Sie<br />
vor?<br />
Ich suche meine Kleider<br />
meist am Vorabend aus. Lust<br />
auf eine Farbe oder ein bestimmtes<br />
Stück ist fast immer<br />
die Ausgangsbasis. Und dann<br />
überlege ich, mit was ich die<br />
Bluse, den Rock am besten<br />
kombinieren kann. Es hängt<br />
auch ein bisschen davon ab,<br />
was für Termine ich am<br />
nächsten Tag habe. Kommt<br />
eine Kundin, die noch inspiriert<br />
werden möchte, versuche<br />
ich mich vielleicht ein wenig<br />
bunter anzuziehen, um<br />
ihr zu zeigen, dass auch gewagtere<br />
Kombinationen gut<br />
aussehen können und nicht<br />
immer flippig wirken. mela
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Der Instrumentenverkauf ist heute für viele Musikinstrumentenmacher zu einem wichtigen beruflichen Standbein geworden.<br />
2<br />
Fragen an<br />
�<br />
Wie ist die Situation<br />
der Innung?<br />
„Im Moment ist die Innung<br />
mit ihren sieben Mitgliedsbetrieben<br />
stabil.“<br />
�<br />
Stabile<br />
Innung<br />
Herbert Stengel, Obermeister<br />
der Musikinstrumentenmacher-Innung<br />
Münster:<br />
Wie ist die Perspektive<br />
der Innung?<br />
„Für die Zukunft der Musikinstrumentenmacher-Innung<br />
in Münster sehe ich momentan<br />
keine Schwierigkeiten.“<br />
Sie bilden eine klangvolle Gemeinschaft:<br />
Sieben Betriebe<br />
gehören zur Musikinstrumentenmacher-Innung<br />
Münster.<br />
Ihr Obermeister ist der Geigenbauer<br />
Herbert Stengel -<br />
seit 39 <strong>Jahre</strong>n.<br />
„Das ist ´ne stabile Gemeinschaft“,<br />
schmunzelt der<br />
76-jährige Obermeister. Zwei<br />
Geigenbauer-, drei Klavierbauer-<br />
und zwei Orgelbauerbetriebe<br />
gehören dazu. 1971,<br />
im Jahr als Stengel die Leitung<br />
der Innung übernahm,<br />
waren es noch mehr Innungs-<br />
Firmen. Über <strong>Jahre</strong> bildet<br />
aber nun schon das aktuelle<br />
Septett die Innung. Hier gibt<br />
es vor allem einen regen Austausch<br />
unter den Kollegen.<br />
Weitere Vorteile der Innungsmitgliedschaft<br />
sind, so Stengel,<br />
die Beratung in Rechtsund<br />
Ausbildungsfragen, der<br />
regelmäßige Kontakt durch<br />
die zwei jährlichen Innungsversammlungen<br />
sowie das<br />
Einholen von Auskünften<br />
Yes. It’s a Kemble.<br />
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Kerstingskamp 10 . 48159 Münster<br />
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Klangvolle Gemeinschaft<br />
Sieben Betriebe in der Musikinstrumentenbauer-Innung<br />
Handarbeit bestimmt den Arbeitsalltag. Fotos Schneider<br />
durch den Bundesinnungsverband.<br />
Mit dem Innungsleben<br />
ist Stengel hochzufrieden:<br />
„Ich kann mit Fug und<br />
Recht behaupten, dass wir in<br />
den letzten 39 <strong>Jahre</strong>n keine<br />
Probleme hatten.“<br />
Auch die Nachwuchssituation<br />
sei unproblematisch, betont<br />
der Obermeister. Er verweist<br />
aber darauf, dass die Innungsbetriebe<br />
nur in geringem<br />
Maße ausbilden. Die Berufsausbildung<br />
zum Musikinstrumentenmacher<br />
wird nämlich<br />
sehr häufig von Fachschulen<br />
übernommen. Bei<br />
den vierteiligen Meisterprüfungen<br />
werden die beiden<br />
fachlichen Teile nicht in<br />
Münster geprüft, aber die beiden<br />
allgemeinen Teile kann<br />
man vor der hiesigen Handwerkskammer<br />
ablegen. Stengel<br />
weist zudem darauf hin,<br />
dass man als Musikinstrumentenbauer<br />
keinen Meister-<br />
brief braucht, um sich selbstständig<br />
zu machen. Dadurch<br />
erhöhe sich natürlich die Konkurrenz<br />
in diesem Handwerksbereich.<br />
Konkurrent der Instrumentenbauer<br />
ist natürlich auch<br />
die Industrie, weiß der Obermeister.<br />
Schließlich liefert sie<br />
Geigen oder Klaviere gleichsam<br />
von der Stange. Das Verhältnis<br />
zu Industrie sei jedoch<br />
Musikinstrumentenmacher-<br />
Innung Münster<br />
Erstmals wurde die Musikinstrumentenbauer-Innung<br />
Münster 1934 erwähnt. Diese<br />
<strong>Jahre</strong>szahl fand Obermeister<br />
Herbert Stengel in einem<br />
Buch. Das erste Innungsprotokoll<br />
datiert vom 12. März<br />
1946.<br />
Der Innung gehören jetzt<br />
sieben Betriebe aus der Region<br />
an.<br />
www.musikinstrumentenmacherhandwerk.de<br />
differenzierter, führt Stengel<br />
aus. Sie ist nämlich auch Lieferant<br />
der Instrumentenbauer<br />
– beispielsweise für Schulinstrumente,<br />
die die Instrumentenbauer<br />
kaufen und modifizieren,<br />
und in einigen Bereichen<br />
auch deren Partner.<br />
Der Obermeister betont<br />
auch, dass viele Instrumentenbauer<br />
keine „Neubauten“<br />
mehr in Angriff nehmen. Ihr<br />
Metier ist der Handel, die Reparatur,<br />
die Restauration und<br />
die Stimmung von Instrumenten.<br />
Doch auch dieser Wandel<br />
im Berufsbild kann die Stimmung<br />
der organisierten Instrumentenbauer<br />
nicht trüben.<br />
„Ein harmonisches Innungsleben<br />
hatten wir immer“,<br />
sagt der Obermeister.<br />
Bei der nächsten Innungsversammlung<br />
will er sich aber<br />
nicht mehr zur Wahl stellen.<br />
Er findet, er habe das Amt<br />
lange genug ausgübt. Vielleicht<br />
ernennen ihn seine Innungskollegen<br />
ja dann zum<br />
Ehrenobermeister. jan<br />
Viele Teile fügen die Musikinstrumentenbauer zu einem einzigartigen<br />
Instrument zusammen.
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Die Neuerungen, die es auf dem Gebiet der Orthopädie- und Reha-Technik<br />
gibt, überraschen immer wieder viele Kunden. Vorbeugende<br />
Maßnahmen schützen vor langwierigen Krankheiten.<br />
Innung für<br />
Orthopädietechnik<br />
im Regbz. Münster<br />
Die Innung für Orthopädietechnik<br />
hat aktuell 54 Mitgliedsbetriebe.<br />
Der Zuständigkeitsbereich<br />
erstreckt sich<br />
auf den gesamten Regierungsbezirk<br />
Münster.<br />
www.orthopaedietechnikmuenster.de<br />
Trost spenden<br />
Sorgen für mehr Lebensqualität – Orthopädie-Techniker<br />
Von der Hüftspreizschiene<br />
der zur Kreishandwerker-<br />
fürs Baby bis zum Rollator,<br />
schaft Münster gehörenden<br />
der von immer mehr Senioren<br />
Innung ist Josef Recker.<br />
geschätzt wird: Orthopädiemechaniker<br />
und Bandagisten<br />
Weiterbilden<br />
– die Hälfte von ihnen ist<br />
Die Innungsmitglieder aus<br />
mittlerweile weiblich – ferti-<br />
dem Regierungbezirk Münsgen<br />
orthopädietechnische<br />
ter bilden sich regelmäßig<br />
Hilfsmittel für jedes Alter an.<br />
fort, nehmen beispielsweise<br />
Maßgenau passen die Fach-<br />
an von der Bundesfachschule<br />
leute Prothesen und Banda-<br />
für Orthopädie-Technik in<br />
gen, Kompressionsstrümpfe,<br />
Dortmund organisierten Sym-<br />
aber auch Atemmasken bei eiposien<br />
zum Thema Kinderorner<br />
Schlafapnoe, Einlagen<br />
thopädie teil. Dort beschäfti-<br />
oder Rollstühle an. Außergen<br />
sie sich dann mit Themen<br />
dem warten und reparieren<br />
wie der Behandlung von Sko-<br />
sie die Erzeugnisse aus der<br />
liose.Wirbelsäulenerkran- Orthopädie- beziehungsweise<br />
kungen, aber auch Sportver-<br />
Reha-Technik.<br />
letzungen, Venenleiden oder<br />
Hausbesuche<br />
Beinlängendifferenzen gehören<br />
zu den vielen Krankhei-<br />
Obermeister der mehr als 50<br />
ten, mit denen sich Orthopä-<br />
Mitgliedsbetriebe zählenden<br />
Innung für Orthopädie-Technik<br />
für den Regierungsbezirk<br />
Münster ist der Gelsenkirche-<br />
Ein Orthopädietechniker arbeitet<br />
an Oberschenkelprothesen.<br />
Fotos dpa<br />
diemechaniker und Bandagisten<br />
bestens auskennen. Neue<br />
Studie belegen, dass nur die<br />
wenigsten Deutschen wissen,<br />
ner Heinz Richter. Seine<br />
dass die in den Sanitätshäu-<br />
Stellvertreterin ist Adelheid auch zu Hause oder im Kransern tätigen Fachleute sogar<br />
Micke.<br />
kenhaus. Daher gehören dabei helfen können, Erkran-<br />
Orthopädiemechaniker und Hausbesuche zum Berufsallkungen vorzubeugen, indem<br />
Bandagisten arbeiten bei Hertag. sie beispielsweise Bandagen<br />
stellernorthopädietechnischer Hilfsmittel oder in Ein-<br />
Ausbildung<br />
für Sportler anpassen, die vor<br />
Überlastung schützen. Und<br />
zelhandelsfachgeschäften wie Die Ausbildung dauert 3,5 dass, obwohl gut 60 Prozent<br />
Sanitätshäusern, denen oft <strong>Jahre</strong>. Angehende Auszubil- der deutschen Bevölkerung<br />
Werkstätten angegliedert dende müssen sowohl hand- zwischen 18 und 80 sich der-<br />
sind sowie in Krankenhäuwerkliches, als auch technizeit als „gesundheitsbewusste<br />
sern mit eigener orthopädisches Geschick besitzen und Menschen“ bezeichnen. Doch<br />
scher Abteilung.<br />
über ein ausgeprägtes Einfüh- bislang kommen vor allem<br />
Orthopädiemechaniker und lungsvermögen verfügen. Menschen, die bereits er-<br />
Bandagisten beraten ihre Denn die abwechslungsreiche krankt sind, in die Sanitäts-<br />
Kunden und fertigen dann die Tätigkeit ist mehr als nur ein häuser. Dies wollen die fünf<br />
orthopädietechnischen Hilfs- Job. So müssen Orthopädie- deutschen Innungen für Ormittel<br />
an, die für eine höhere mechaniker und Bandagisten thopädie-Technik – ganz vor-<br />
Lebensqualität sorgen. Die in- beispielsweise bei der Anpasne weg die vor rund 50 Jahdividuelle<br />
Anpassung erfolgt sung von Prothesen nicht nur ren gegründete Innung für<br />
meist in den Läden neben der über die Anwendung aufklä- den Regierungsbezirk Müns-<br />
Werkstatt, bei eingeschränkren, sondern häufig auch ter – aber nun mit neuen Marter<br />
Mobilität des Kunden aber Trost spenden. Lehrlingswart ketingkonzepten ändern. csc<br />
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Parkettleger – „bodenständiger“ Beruf in einer boomenden<br />
Branche. Fotos dpa<br />
Bodenleger/innen verlegen<br />
textile oder elastische Bodenbeläge,<br />
Fertigparkett sowie<br />
Schichtwerkstoffe. Sie glätten<br />
auch den Untergrund und setzen<br />
ältere Bodenbeläge instand.<br />
Sie arbeiten insbesondere<br />
in Fußbodenverlegeund<br />
Parkettlegebetrieben.<br />
Darüber hinaus sind sie in<br />
Fachbetrieben des Raumausstatterhandwerks<br />
sowie in<br />
Fachgeschäften für Bodenbeläge<br />
beschäftigt. Mitunter<br />
üben sie ihren Beruf auch im<br />
Messebau aus. Das benötigte<br />
Material stellen sie im Lagerraum<br />
des Betriebs zusammen<br />
und schneiden es ggf. in der<br />
Werkstatt zu. Die Verlegearbeiten<br />
nehmen sie vor allem<br />
in Wohn- und Geschäftsräumen<br />
bzw. auf Baustellen vor.<br />
In Verkaufsräumen beraten<br />
sie Kunden bei der Auswahl<br />
geeigneter Beläge und über<br />
die fachgerechte Pflege der<br />
Böden. Bodenleger/in ist ein<br />
anerkannter Ausbildungsberuf<br />
nach dem Berufsbildungsgesetz<br />
(BBiG) und dauert drei<br />
<strong>Jahre</strong>.<br />
Parkettleger/-in<br />
Als Fachleute für Holzfußböden<br />
beherrschen Parkettleger/innen<br />
unterschiedliche<br />
Arten und Muster des Verlegens<br />
von Parkettteilen und<br />
behandeln bzw. pflegen deren<br />
Oberflächen. Sie üben ihr<br />
Handwerk vorwiegend in Parkettlegebetrieben<br />
aus. Darüber<br />
hinaus sind sie auch in<br />
Fachgeschäften für Bodenbeläge<br />
beschäftigt. Mitunter arbeiten<br />
Parkettleger/innen in<br />
Betrieben, die auf die Herstellung<br />
von Parkettelementen<br />
und Holzpflasterklötzen spe-<br />
zialisiert sind. Das benötigte<br />
Material stellen sie im Lagerraum<br />
des Betriebs zusammen<br />
und schneiden es in der<br />
Werkstatt zu. Verlege- und<br />
Reparaturarbeiten nehmen<br />
sie in Wohn- und Geschäftsräumen<br />
bzw. auf Baustellen<br />
vor. Parkettleger/in ist ein<br />
anerkannter Ausbildungsberuf<br />
nach der Handwerksord-<br />
Innung für ParkettundFußbodentechnik<br />
Münster<br />
Die Innung für Parkett- und<br />
Fußbodentechnik Münster<br />
hat derzeit mehr als 70 Mitgliedsbetriebe.<br />
Der Zuständigkeitsbereich<br />
erstreckt sich<br />
auf den gesamten Bereich des<br />
Regierungsbezirkes Münster.<br />
www.parkett-innung-muenster.de<br />
Experten für Bodenbeläge<br />
Zwei Ausbildungsberufe zur Auswahl<br />
nung (HwO) und dauert drei<br />
<strong>Jahre</strong>. Die überbetriebliche<br />
Lehrlingsunterweisung wird<br />
durch die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
Emscher-Lippe-West in<br />
Gelsenkirchen organisiert<br />
und dort in der Lehrwerkstatt<br />
durchgeführt. Die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
Münster meldet<br />
jährlich die Anzahl der Teilnehmer.<br />
Bodenbelag mit gemütlicher Optik: In Deutschland werden pro<br />
Jahr rund zwölf Millionen Quadratmeter Parkett hergestellt.
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Ein Bodenleger ist unter anderem für das Verlegen des Teppichbodens zuständig. Fotos dpa<br />
Holz verströmt Atmosphäre<br />
Spezialisten für jeden Boden<br />
Parkettleger/innen sind Spezialisten<br />
für jeden Boden, vor<br />
allem aber für Parkett. Holz<br />
gibt einem Raum eine besondere<br />
Atmosphäre, denn es<br />
strahlt Wärme und Behaglichkeit<br />
aus. Deshalb kommt der<br />
Parkettboden nie aus der Mode.<br />
Verschiedene Holzarten<br />
und Verlegemuster ergeben<br />
ungeahnte Möglichkeiten, in<br />
Räumen individuelle Atmosphäre<br />
und persönlichen Stil<br />
zu betonen, ob mit Stab- oder<br />
Mosaikparkett, Fertigparkettelementen<br />
oder Tafelparkett.<br />
In Absprache mit dem Kunden<br />
wählt der Parkettleger je<br />
nach Zweck des Raumes das<br />
geeignete Parkettmuster und<br />
die passende Holzart, Eiche,<br />
Ulme, Esche, Buche, Nußbaum,<br />
eventuell auch exotische<br />
Hölzer. Hierzu brauchen<br />
die Fachkräfte Stilempfinden<br />
und gestalterische Fähigkeiten.<br />
Das Arbeitsgebiet des<br />
Parkettlegers findet sich sowohl<br />
in Wohngebäuden, als<br />
auch auf Luxusjachten.<br />
Höhepunkt der Tätigkeit ist<br />
die Restaurierung von alter,<br />
wertvoller Schmuck- und Intarsienböden<br />
in Schlössern<br />
und Burgen. Dabei wird be-<br />
Beruf ist zukunftsfähig<br />
Auch in Zukunft werden dem Parkettleger im<br />
Innenausbau angesichts der schnellen technischen<br />
Weiterentwicklung weiterhin bedeutende<br />
Arbeitsgebiete zukommen, denn für die daraus<br />
resultierenden neuen Arbeitstechniken ist<br />
die hohe Fachkenntnis des Parkettlegers gefragt.<br />
Durch die moderne Bauweise und die damit<br />
verbundenen Rationalisierungsmaßnahmen<br />
sonderer Wert auf großes<br />
handwerkliches Können, Einfühlungsvermögen<br />
beim Holz<br />
erkennen und bei der Holzauswahl<br />
gelegt, damit sich<br />
die restaurierten Teile harmonisch<br />
in den historischen Boden<br />
einfügen.<br />
Hohe Qualität<br />
Neben den traditionellen Parkettböden<br />
kennen sich die<br />
Handwerker aber auch bestens<br />
mit Kork-, Textil-, oder<br />
Kunststoffböden sowie Spezialböden<br />
zum Beispiel für<br />
Sporthallen, Theater- und<br />
Konzertsälen aus.<br />
Zu den Aufgaben als Parkettleger/-in<br />
gehört auch die<br />
Konstruktion von Unterböden,<br />
die Wärme- und Schalldämmung<br />
des Bodens sowie<br />
das Schleifen und Versiegeln<br />
mit modernen Techniken. Dadurch<br />
erhält das Parkett eine<br />
Oberfläche von hoher Qualität.<br />
BI<br />
Bei größeren Schäden hilft nur Abschleifen – wie oft ein Parkettboden<br />
aufgearbeitet werden darf, richtet sich nach der Dicke<br />
seiner Echtholz-Laufschicht.<br />
hat sich das Bild des Parkettlegers dahingehend<br />
gewandelt, dass er nun neben den<br />
Kenntnissen über die Parkett- und Holzpflaster-Materialien<br />
auch über die Eigenschaften<br />
der Unterböden genau Bescheid wissen muss,<br />
beispielsweise über Estriche, Dämm- und Isolierstoffe<br />
und auch Klebstoffe. Hinzu kommt,<br />
dass sich warme und natürliche Holzböden<br />
immer größerer Beliebtheit erfreuen. BI<br />
•<br />
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zu <strong>600</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
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Individualität ist eine ihrer<br />
wichtigsten Geschäftsgrundlagen:<br />
20 Firmen sind Mitglied<br />
in der Raumausstatterund<br />
Sattler-Innung Münster.<br />
Der Münsteraner Herbert<br />
Stallkamp ist seit vier <strong>Jahre</strong>n<br />
ihr Obermeister. Und er kann<br />
natürlich erklären, was Sattler<br />
eigentlich mit Raumausstattern<br />
zu tun haben.<br />
Der Obermeister erinnert<br />
daran, dass einst Sattler auch<br />
für die ersten Polster auf ansonsten<br />
harten mittelalterlichen<br />
Stühlen sorgten. Später<br />
bauten diese Handwerker<br />
auch Betten, bespannten<br />
Wände mit Tuch und gestalteten<br />
bald ganze Räume.<br />
Stallkamp verweist bei seinem<br />
kleinen geschichtlichen<br />
Rückblick natürlich auch auf<br />
den großen Bruch in seinem<br />
Gewerbe: In den 20-er und<br />
30-er <strong>Jahre</strong>n des vergangenen<br />
Jahrhunderts eroberte<br />
die Industrie mit Produkten<br />
von der Stange ein wichtiges<br />
Marktsegment.<br />
Ausbildungsplan<br />
Die örtlichen Raumausstatter<br />
und Sattler rückten während<br />
dieser Zeit einerseits enger<br />
zusammen, denn zwischen<br />
1900 und 1920 entstand die<br />
münstersche Innung. Der<br />
Ausbildungsplan wird danach<br />
vereinheitlicht. Die Innung<br />
organisiert Weiterbildungsmaßnahmen<br />
für ihre Mitglieder.<br />
Der Zusammenschluss bietet<br />
den einzelnen Firmen zu-<br />
dem die Möglichkeit zum gemeinsamenMeinungsaustausch<br />
und handfeste wirtschaftliche<br />
Vorteile wie spe-<br />
�<br />
Wie ist die aktuelle Lage<br />
der Innung?<br />
„Die gegenwärtige Situation<br />
ist von den Mitgliederzahlen<br />
her stabil. Es herrscht ein<br />
gutes Einvernehmen zwischen<br />
den Kollegen.“<br />
�<br />
„Gefragter<br />
Beruf“<br />
Herbert Stallkamp, Obermeister<br />
der Raumausstatter- und Sattler-Innung<br />
Münster:<br />
Wie sehen die Zukunftsperspektiven<br />
für<br />
die Innung aus?<br />
„Die Perspektive ist gut. Der<br />
Beruf ist weiterhin gefragt.“<br />
Stets neue Lösungen<br />
Raumausstatter- und Sattler-Innung setzt auf Beratung<br />
Mit individuellen Lösungen<br />
und umfangreichen Beratungsleistungen<br />
setzen sich<br />
die heimischen Raumausstatter<br />
und Sattler gegen die harte<br />
Konkurrenz aus der Industrie<br />
durch.<br />
2<br />
Fragen an<br />
Raumausstatterund<br />
Sattler-<br />
Innung Münster<br />
Die Raumausstatter- und<br />
Sattler-Innung gründete<br />
sich zwischen 1900 und<br />
1920. Heute hat sie 20 Mitglieder.<br />
Obermeister ist<br />
Herbert Stallkamp.<br />
www.raumausstatter-ms.de<br />
zielle Versicherungen oder<br />
Energieversorgungsverträge.<br />
Eigenständigkeit<br />
Andererseits entwickelte über<br />
die <strong>Jahre</strong> jede der zur Innung<br />
gehörigen Firmen ihre Eigenständigkeit<br />
in der Gestaltung<br />
weiter. Ging man einst noch<br />
von einem festen Ausstattungskanon<br />
für Wohnungen,<br />
beispielsweise mit Raffgardinen<br />
oder Raffbögen, sowie<br />
gewohnheitsmäßig vorgegebenen<br />
Gardinenstoffen für<br />
Schlaf- oder Wohnzimmer<br />
aus, so herrscht inzwischen<br />
die große Gestaltungsfreiheit.<br />
„Die Beratung ist heute das<br />
A und O“, weiß Stallkamp daher.<br />
Denn: „Der Kunde will<br />
sein Refugium selbst gestalten.“<br />
Dabei helfen die Raumausstatter<br />
mit Rat und Tat.<br />
Sie gehen auf die Kundenwünsche<br />
ein, machen eigene<br />
Vorschläge, beraten und gestalten<br />
schließlich. Jede Lösung<br />
sieht bei ihnen anders<br />
aus. jan
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
In seiner Werkstatt fühlt er sich richtig wohl – Jörg Lamskemper ist Obermeister der Schneidwerkzeugmechaniker-Innung. Fotos pd<br />
Scharf, hart und dünn muss<br />
es sein und gut in der Hand<br />
liegen – das ist für Jörg Lamskemper<br />
ein gutes Messer. „Eine<br />
allgemeine Regel gibt es<br />
nicht“, erklärt der Obermeister<br />
der Schneidwerkzeugmechaniker-Innung.<br />
„Für den einen<br />
ist es ein tolles, für den<br />
anderen ein schlechtes Messer.<br />
Da hat jeder einen anderen<br />
Geschmack.“ Wie scharf<br />
ein Messer sein muss, hängt<br />
von der eigenen Gewohnheit<br />
ab. Wer unzufrieden ist, sollte<br />
bei einem Messerschmied<br />
vorstellig werden, der das<br />
Messer oder die Schere wieder<br />
fit macht.<br />
Messer im Test<br />
„Die Arbeit geht uns in der<br />
Werkstatt nicht aus. Es gibt<br />
keine Klinge, die ohne Pflege<br />
immer scharf bleibt“, weiß<br />
2<br />
Fragen an<br />
Jörg Lamskemper, Obermeister<br />
der Schneidwerkzeugmechaniker-<br />
Innung<br />
Wie geht es den Mit-<br />
� gliedsbetrieben der In-<br />
Von der Industrie abhängig<br />
nung derzeit wirtschaftlich?<br />
Ich denke, wir können uns<br />
nicht beklagen. Die großen<br />
Betriebe der Werkzeugschleifer,<br />
die für die Industrie quasi<br />
als Zulieferer arbeiten, sind<br />
natürlich davon abhängig,<br />
wie die Auftragslage dort aussieht.<br />
Die Wirtschaft läuft<br />
aber ja gerade wieder so richtig<br />
an. Wir Messerschmiede<br />
im Einzelhandel sind ja vor<br />
allem auch für den Kundenservice<br />
zuständig. Und zu<br />
schärfende Messer oder Scheren<br />
gibt es immer.<br />
�<br />
Wie viele Messer haben<br />
Sie zu Hause?<br />
Viele. (lacht) Sehr viele. Es<br />
macht einfach Spaß, wenn<br />
man ein vernünftiges Messer<br />
in der Hand hat, was gut<br />
schneidet. mela<br />
Heiko Sporkmann<br />
Dorfstraße 8a<br />
48268 Greven-Gimbte<br />
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Schneidwerkzeugmechaniker-<br />
Innung Münster<br />
Regelmäßige Pflege tut jeder Klinge gut<br />
Den Schneidwerkzeugmechanikern geht die Arbeit nicht aus<br />
So sieht Fräswerkzeug aus.<br />
Lamskemper. Er selbst testet<br />
neue Messer zu Hause beim<br />
Kochen, bevor er diese in sein<br />
Verkaufssortiment aufnimmt.<br />
„Es macht einfach Spaß wenn<br />
die Klinge vernünftig durch<br />
geht“, erklärt der gelernte<br />
Messerschmied. Der Test sei<br />
auch dafür da, den Kunden<br />
bestmöglich zu beraten und<br />
das könne er nur, wenn er das<br />
Messer selber einmal benutzt<br />
habe.<br />
Die Schneidwerkzeugmechaniker-Innung<br />
eint die Berufszweige<br />
des Messerschmieds<br />
und die der Werkzeugschleifer.<br />
Letztere arbeiten<br />
hauptsächlich für die Industrie.<br />
Große Schleifmaschinen<br />
zu bedienen ist ihr Metier.<br />
Sie arbeiten in Mehrschichtbetrieben,<br />
da die Maschinen<br />
viel Geld in der Anschaffung<br />
kosten und damit<br />
möglichst ausgelastet sein<br />
sollten.<br />
Nach Bedarf ausbilden<br />
Ausbildungsplätze gibt es zumeist<br />
bei den Werkzeugschleifern.<br />
Lamskemper: „Die<br />
Betriebe bilden je nach Bedarf<br />
für sich aus und können sich<br />
über Bewerbermangel nicht<br />
beklagen.“ Voraussetzung für<br />
eine Ausbildung ist ein vernünftiger<br />
Schulabschluss, gute<br />
mathematische Kenntnisse<br />
und räumliche Vorstellungskraft.<br />
„Der Lehrling muss wissen<br />
was er gerade bearbeitet<br />
und was das Werkzeug hin-<br />
Die Werkzeugsschleifer haben<br />
es meist mit großen Schleifmaschinen<br />
zu tun.<br />
Die Schneidwerkzeugmechaniker-Innung<br />
hat derzeit<br />
sechs Mitgliedsbetriebe. Der<br />
Innungsbezirk reicht von der<br />
niederländischen Grenze im<br />
Westen, bis nach Ahlen und<br />
Hamm im Osten und von der<br />
Grenze zu Niedersachsen im<br />
Norden bis an den Rand der<br />
Kölner Innung im Süden.<br />
www.schneidwerkzeugmechaniker -<br />
innung.de<br />
terher können muss. Was<br />
weggeschliffen ist, kann nicht<br />
wiederhergestellt werden“,<br />
betont Lamskemper.<br />
Das Arbeiten mit verschiedenen<br />
Materialien, wie Stahl,<br />
Holz, Kunststoff sowie Vorgänge<br />
wie kleben oder löten –<br />
all das macht für Jörg Lamskemper<br />
seinen Beruf spannend<br />
und abwechslungsreich.<br />
Für jeden das passende Messer<br />
zu finden, erweitert seinen<br />
Berufsalltag.<br />
„Stahl ist nach wie vor das<br />
gängigste Material für Messer.<br />
Mehr als 99 Prozent der<br />
Klingen sind aus Stahl, es ist<br />
optimal. Keramikmesser werden<br />
ein Nischenprodukt bleiben“,<br />
prophezeit Lamskemper.<br />
Deren Klingen sind zwar<br />
härter, darunter leidet aber<br />
dann die Flexibilität.<br />
Melanie Steur<br />
Schärfdienst<br />
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<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Das Handwerkszeug des Schuhmachers, beispielsweise der Hammer für das Festklopfen der Sohle, hat sich seit Jahrhunderten<br />
kaum verändert. Fotos Lux<br />
Was ihm an seinem Handwerk<br />
gefällt? Norbert Drescher<br />
muss nicht lange überlegen,<br />
um diese Frage zu beantworten.<br />
„Zum einen habe ich immer<br />
mit verschiedenen Menschen<br />
zu tun“, so der Obermeister<br />
der Schuhmacher-Innung<br />
Münster (kleines<br />
Bild).<br />
Zum anderen<br />
sei für ihn die<br />
Anfertigung<br />
eines Maßschuheseinfach<br />
ein „Erlebnis“: Maß zu<br />
nehmen, das Leder auszusuchen<br />
oder die Beschichtung<br />
festzulegen. Und nicht zuletzt<br />
fasziniert den 62-Jährigen<br />
das Material Leder und seine<br />
Bearbeitung: „Leder ist<br />
schließlich nichts anderes als<br />
eine Haut“, charakterisiert<br />
Drescher seinen natürlichen<br />
Werkstoff.<br />
Zehn Schuhmacherbetriebe<br />
gehören derzeit zur Schuhmacher-Innung<br />
in Münster,<br />
es waren einmal über 100.<br />
Heute landen Schuhe, deren<br />
Sohlen oder Absätze abgelaufen<br />
oder deren Nähte gerissen<br />
sind, einfach im Müll und<br />
werden nicht mehr repariert.<br />
Eine Reparatur, die sich bei<br />
den preiswerten Schuhen der<br />
großen Ketten auch gar nicht<br />
rechnen würde. „So ist das<br />
eben in unserer Wegwerfgesellschaft“,<br />
konstatiert Dre-<br />
Einfach ein Erlebnis<br />
Schuhmacher reparieren, stehen aber auch rund um den Schuh mit Rat und Tat zur Seite<br />
scher achselzuckend. Wobei<br />
er den Münsteranern noch<br />
ein gutes Zeugnis ausstellt:<br />
„Der Münsteraner legt Wert<br />
auf gute Kleidung und gute<br />
Schuhe“. Dementsprechend<br />
lohnen sich die Reparaturen<br />
vieler Schuhpaare in der<br />
Westfalenmetropole auch,<br />
was schlichtweg Arbeit für<br />
Münsters Schuhmacher bedeutet.<br />
Aber Schuhmacher reparieren<br />
nicht nur Schuhe. Sie<br />
kümmern sich um gerissene<br />
Riemen, ergänzen Konfektionsschuhe,<br />
sie beraten den<br />
Kunden in Sachen Lack- und<br />
Lederpflege. Anhand der individuellen<br />
Abnutzung getragener<br />
Schuhe des Kunden kann<br />
der Schuhmacher sogar kompetente<br />
Hinweise zur Lösung<br />
von Passformproblematiken<br />
und Tragekomfortmerkmalen<br />
geben. Und die Anfertigung<br />
eines Maßschuhes ist auch<br />
heute noch die Königsdisziplin<br />
des Schuhmacher-Handwerks.<br />
Norbert Drescher hat diese<br />
Leistung in seinen Betrieb an<br />
der Hammer Straße vor einiger<br />
Zeit wieder aufgenommen.<br />
Grundlage dafür ist der<br />
so genannte Leisten, ein Abbild<br />
des Fußes aus Holz, die<br />
Industrie verwendet auch<br />
Kunststoff. Über diesen Leisten<br />
werden dann die verschiedenen<br />
Schichten des<br />
Schuhs gezogen, angepasst<br />
und handvernäht („gepinnt“)<br />
oder holzgenagelt. Drescher<br />
hat sich auf Herren-Maßschuhe<br />
beschränkt. Für die hat er<br />
einen so genannten Aufbauleisten,<br />
der dann an den individuellen<br />
Fuß angepasst<br />
wird. „Bei Damenschuhen ist<br />
dieses Vorgehen wegen der<br />
Modellvielfalt so nicht möglich“,<br />
erläutert der Schuhmachermeister.<br />
Nach vier bis<br />
fünf Tagen ist der Schuh fertig<br />
– ein Schuh, „den sie vererben<br />
können“ und der in solider<br />
Handarbeit gefertigt<br />
wurde. Denn die zentralen<br />
Arbeiten werden immer noch<br />
mit der Hand ausgeführt,<br />
auch wenn Schleif- oder Fräsmaschinen<br />
dem Schuhma-<br />
cher seinen Beruf mittlerweile<br />
erleichtern. Ansonsten hat<br />
sich das Handwerkszeug des<br />
Schuhmachers seit Jahrhunderten<br />
kaum verändert.<br />
Billigschuh-Trend hin oder<br />
her – für Norbert Drescher<br />
steht fest, dass das Schuhmacher-Handwerk<br />
nicht aussterben<br />
wird: „Ohne Schuhe kann<br />
man nicht laufen“. Und ohne<br />
gute Schuhe kann man nicht<br />
vernünftig und gesund laufen.<br />
„Die Leute werden merken,<br />
dass der Preis qualitativ<br />
hochwertiger Schuhe gerechtfertigt<br />
ist. Das sollten<br />
wir uns wert sein, schließlich<br />
tragen wir unsere Schuhe fast<br />
Schuhmacher-<br />
Innung Münster<br />
Die Schuhmacher-Innung hat<br />
derzeit zehn Mitgliedsbetriebe.<br />
Der Zuständigkeitsbereich<br />
erstreckt sich auf die Stadt<br />
Münster, Betriebe finden sich<br />
auch in Ascheberg und Greven.www.schuhmacher-innungmuenster.de<br />
den gesamten Tag.“<br />
Damit das Handwerk aber<br />
weiter bestehen kann, benötigt<br />
es Auszubildende. Von<br />
denen gibt es in Münster zurzeit<br />
keinen Einzigen. Norbert<br />
Drescher vermutet, dass viele<br />
Jugendliche eine falsche Vorstellung<br />
von dem Ausbildungsberuf<br />
haben. Dabei biete<br />
das Schuhmacherhandwerk<br />
beispielsweise die Möglichkeit,<br />
in der dreijährigen<br />
Ausbildung die individuelle<br />
Anfertigung von Schuhen<br />
nach Maß zu erlernen und<br />
sich so als Designer und Modemacher<br />
zu entfalten.<br />
Christoph Lux<br />
Nach dem Kleben stehen die neuen Sohlen noch über. Mit der Schleifmaschine wird die Umrandung<br />
der Sohlen grob weggeschliffen, anschließend folgen die Feinarbeiten.
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Steinmetz- und<br />
Steinbildhauer-<br />
Innung Münster<br />
Die Innung hat derzeit 37<br />
Mitgliedsbetriebe. Dazu zählen<br />
neben Steinmetzen und<br />
Steinbildhauern auch vier<br />
Steinbruchbesitzer. Der Zuständigkeitsbereich<br />
erstreckt<br />
sich neben der Stadt Münster<br />
auf die Kreise Warendorf und<br />
Steinfurt sowie auf Teile des<br />
Kreises Coesfeld.<br />
www.steinmetz-innung.de<br />
„Unser Handwerk ist so alt<br />
wie die Menschheit“, selbstbewusst<br />
gibt sich Stefan Lutterbeck,<br />
der Obermeister der<br />
Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung<br />
Münster. Nicht zu<br />
Unrecht. Schließlich gibt es<br />
Steinmetze und Steinbildhauer<br />
schon so lange, wie der<br />
Mensch Schutz unter einem<br />
Dach sucht. Und so waren sicherlich<br />
auch die Steinmetze<br />
und Steinbildhauer daran beteiligt,<br />
als vor <strong>600</strong> <strong>Jahre</strong>n der<br />
Grundstein für die heutige<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> gelegt<br />
wurde.<br />
„Steinalt“<br />
„Einerseits sind wir steinalt,<br />
andererseits aber megamo-<br />
Handwerk im wahrsten Sinne des Wortes: Althergebrachte<br />
Techniken bestimmen die Arbeit der Steinmetze und Steinbildhauer<br />
auch heute noch weitgehend.<br />
„So alt wie die Menschheit“<br />
Spagat zwischen Tradition und Moderne<br />
dern“, hat sich, so Lutterbeck,<br />
das Handwerk in den vergangenen<br />
Jahrhunderten aber<br />
auch stetig weiterentwickelt.<br />
Zwar sind die Grundzüge der<br />
Arbeit und auch die Werkzeuge<br />
bis heute noch im Wesentlichen<br />
gleich geblieben. Doch<br />
„hat auch bei uns der Computer<br />
Einzug gehalten“, wie Stefan<br />
Lutterbeck erläutert.<br />
CNC-gesteuerte Maschinen<br />
und Hebehilfen erleichtern<br />
den Steinmetzen und Steinbildhauern<br />
ihr Handwerk.<br />
Dennoch ist es weiter ein Beruf<br />
„mit hohem körperlichen<br />
Einsatz“, sagt der Innungs-<br />
Obermeister. Und natürlich<br />
ein ausgesprochen kreativer<br />
obendrein. Schließlich steht<br />
Auch moderne Technik hat bei den Steinmetzen und Steinbildhauern<br />
Einzug gehalten. Fotos Lutterbeck<br />
die Arbeit mit dem Naturmaterial<br />
Stein im Mittelpunkt.<br />
Das gilt es auf unterschiedliche<br />
Art und Weise zu gestalten,<br />
einzusetzen und zu bearbeiten.<br />
Stets heißt es sich neu<br />
auf das Material einzustellen<br />
beschreibt Stefan Lutterbeck<br />
die große Herausforderung<br />
stets optimale Lösungen mit<br />
dem Naturmaterial Stein zu<br />
erreichen.<br />
Aufgabenfeld<br />
Gefragt sind die Steinmetze<br />
heute überwiegend im Baubereich.<br />
Der gehobene Innenausbau<br />
steht dabei ebenso auf<br />
dem Plan wie die Fassadenoder<br />
Gartengestaltung mit<br />
Naturstein. Auch in der Denkmalpflege<br />
und Restaurierung<br />
sind die Steinmetze verstärkt<br />
im Einsatz. Gestaltung etwa<br />
von Grabmalen steht bei der<br />
Arbeit der Steinbildhauer im<br />
Mittelpunkt<br />
Dabei läuft die dreijährige<br />
Ausbildung zu beiden Berufen<br />
zunächst parallel – mit<br />
überbetrieblicher Ausbildung<br />
in Königslutter und Berufsschulunterricht<br />
in Gelsenkirchen.<br />
Erst im letzten Jahr findet<br />
die Spezialisierung statt.<br />
Interessenten an den interessanten<br />
Berufsbildern sollten<br />
vor allen Dingen Freude am<br />
Gestalten und räumliche Vorstellungskraft<br />
mitbringen.<br />
Auch die körperlichen Voraussetzungen<br />
sollten angesichts<br />
der Anforderungen an<br />
die tägliche Arbeit stimmen.<br />
Dabei, so Lutterbeck, wird<br />
aber kein Unterschied zwischen<br />
männlichen und weiblichen<br />
Interessenten gemacht.<br />
Peter Imkamp<br />
„Kein Tag wie<br />
der andere“<br />
2<br />
Fragen an<br />
Stefan Lutterbeck, Obermeister<br />
der Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung<br />
Münster:<br />
�<br />
Welches sind die derzeit<br />
beliebtesten Steinarten?<br />
Die Exoten sind im Kommen.<br />
Doch passen Steine<br />
dort, wo sie gebrochen werden,<br />
noch immer am besten<br />
hin.<br />
�<br />
Was ist der Reiz Ihres<br />
Berufes?<br />
Kein Tag ist wie der andere.<br />
Stets heißt es, sich neu auf<br />
den Stein und das Material<br />
einzustellen. Das gilt es immer<br />
wieder unterschiedlich<br />
zu gestalten, einzusetzen und<br />
zu bearbeiten. So sind Bauteile<br />
aus Naturstein echte Unikate<br />
– Originale, die es nur einmal<br />
auf der Welt gibt.<br />
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GmbH & Co.KG
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Straßen- und<br />
Tiefbauer-Innung<br />
Münster<br />
Zur Straßen- und Tiefbauer-<br />
Innung Münster gehören derzeit<br />
rund 55 Unternehmen.<br />
Das Zuständigkeitsgebiet<br />
reicht von der Stadt Münster<br />
bis in die Kreise Borken,<br />
Steinfurt, Warendorf und<br />
Coesfeld.<br />
www.strassenbauer-muenster.de<br />
Tief stechen und weit werfen,<br />
diese Zeiten sind für die Straßen-<br />
und Tiefbauer heute<br />
weitgehend<br />
vorbei. Zwar<br />
ist immer<br />
noch körperlicher<br />
Einsatz<br />
gefragt, doch<br />
unterstützt<br />
mittlerweile<br />
ein umfangreicher<br />
Maschinenpark bei<br />
der Arbeit. Radlader, Minibagger<br />
und Rüttelplatten sind<br />
selbstverständliche Hilfswerkzeuge,<br />
Hebegeräte erlauben<br />
das millimetergenaue<br />
Platzieren selbst schwerster<br />
Kantensteine im Betonbett.<br />
Statt „Muckis“ ist „mehr<br />
technisches Knowhow gefragt“,<br />
weiß auch Alfred Bogatzki,<br />
(kleines Bild) Obermeister<br />
der Straßen- und<br />
Tiefbauer-Innung Münster.<br />
Denn statt der kräftezehrenden<br />
Buddelarbeit befassen<br />
sich gut ausgebildete Straßen-<br />
und Tiefbauer jetzt mit<br />
technisch anspruchsvollen<br />
Technik statt „Muckis“<br />
Maschinen erleichtern heute die Arbeit der Straßen- und Tiefbauer<br />
Tätigkeiten wie etwa dem Nivellieren<br />
oder dem Setzen<br />
von Höhen auf der Baustelle,<br />
für die früher Ingenieure auf<br />
die Baustelle ausrückten.<br />
Dabei ist das Betätigungsfeld<br />
für die Straßen- und Tiefbauer<br />
weit. Entsprechend<br />
umfangreich ist auch das Pensum,<br />
das im Laufe der dreijährigen<br />
Ausbildung zum<br />
Straßenbauer oder auch Kanalbauer<br />
bewältigt werden<br />
muss. Basis ist dabei die zweijährige<br />
Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter,<br />
in deren<br />
Verlauf im wahrsten Sinne<br />
des Wortes das „Handwerkszeug“<br />
vermittelt wird. Im anschließenden<br />
dritten Lehrjahr<br />
stehen spezielle Fachkenntnisse<br />
für den jeweiligen Beruf<br />
auf dem Lehrplan.<br />
Da nicht alle Unternehmen<br />
im Innungsbereich alle Arbeiten<br />
in ähnlichem Umfang ausführen,<br />
werden umfassende<br />
Kenntnisse im Rahmen der<br />
überbetrieblichen Ausbildung<br />
am münsterschen Lehrbauhof<br />
vermittelt. Dort stehen neben<br />
Wir gratulieren der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
zum <strong>600</strong>-jährigen Bestehen!<br />
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Alfred Bogatzki & Sohn GmbH<br />
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- präqualifizierte Fachfirma für Straßen- und Tiefbau -<br />
- Spezialist für Natursteinpflasterarbeiten aller Art -<br />
- Meister- und Ausbildungsbetrieb -<br />
Gott schütze das ehrbare Handwerk!<br />
Auch traditionelles „Handwerk“ im besten Sinne des Wortes – wie hier die Pflasterarbeiten auf der Königsstraße in Münster – beherrschen<br />
die Straßen- und Tiefbauer noch heute. Fotos Stratiebo<br />
Moderne Maschinen erleichtern heute die Arbeit der Straßen- und Tiefbauer nicht unerheblich.<br />
Pflasterarbeiten mit Naturstein,<br />
Groß- und Mosaikpflaster<br />
auch die Vorbereitung des<br />
Untergrundes oder das Erstellen<br />
einer Asphaltdecke auf<br />
dem Programm. In einem eigens<br />
dafür eingerichteten<br />
Hausanschlussraum werden<br />
dort umfangreiche Kenntnisse<br />
über das zumeist umfangreiche<br />
Leitungs-Wirrwarr unter<br />
und neben den Straßen<br />
vermittelt. „Die müssen wissen,<br />
was da liegt“, erläutert<br />
Obermeister Alfred Bogatzki.<br />
So heißt es Kabelpläne lesen<br />
lernen und auch zu verinnerlichen,<br />
was zu tun ist, wenn<br />
beim Baggern doch einmal<br />
ein Kabel reißt.<br />
Der Beruf scheint zu reizen.<br />
Nach 55 neuen Auszubildenden<br />
im Vorjahr, traten 2010<br />
60 neue Lehrlinge ihre Ausbildung<br />
in einem Straßenund<br />
Tiefbaubetrieb im Bereich<br />
der münsterschen Innung<br />
an. Voraussetzungen<br />
sind ein mittelguter Hauptschulabschluss.<br />
„Gut im Kopfrechnen“,<br />
so Alfred Bogatzki<br />
müssten die angehenden<br />
Straßenbauer aber auf jeden<br />
Fall sein. Denn vor Ort muss<br />
heute viel gerechnet werden,<br />
etwa die Höhen bestimmt<br />
und angeglichen werden. Interessenten<br />
sollten sich auch<br />
im Vorfeld über den Betrieb<br />
ihrer Wahl genau informieren,<br />
da alle Unternehmen unterschiedliche<br />
Schwerpunkte<br />
gesetzt haben.<br />
Dabei bieten die Berufe des<br />
Straßen- und Kanalbauers<br />
nicht nur eine abwechslungsreiche<br />
Tätigkeit sondern auch<br />
Perspektive. Als Geselle gibt<br />
es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />
die die Berufsaussichten<br />
deutlich verbessern<br />
können. So sind gute<br />
Straßen- und Werkmeister<br />
rar gesät und entsprechend<br />
begehrt.<br />
Und noch etwas reizt am<br />
abwechslungsreichen Beruf:<br />
„Wir bauen etwas das bleibt“,<br />
freut sich Obermeister Bogatzki.<br />
Schließlich bestimmen<br />
Straßen das Landschaftsbild<br />
wesentlich – und das für<br />
eine lange Zeit. Peter Imkamp
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Stuckateur-<br />
Innung Münster<br />
Die Stuckateur-Innung hat<br />
derzeit 13 Mitgliedsbetriebe.<br />
Der Zuständigkeitsbereich erstreckt<br />
sich auf die Stadt<br />
Münster sowie die Kreise Warendorf,<br />
Steinfurt, Borken<br />
und Coesfeld.<br />
www.stuckateur-innungmuenster.de<br />
Eines der ältesten Handwerke<br />
Stuckateure mit vielfältigem Aufgabengebiet<br />
Wer kennt das nicht: Da steht<br />
beispielsweise im Urlaub die<br />
Besichtigung einer Kirche<br />
oder eines Schlosses auf dem<br />
Programm. Der Blick schweift<br />
über die prunkvoll verzierten<br />
Wände und Decken und<br />
bleibt an den prächtigen Ornamenten<br />
hängen. „Wer hat<br />
diese Kunstwerke wohl geschaffen<br />
und wie hat er das<br />
gemacht?“, fragt man sich.<br />
Ralf Winkelnkemper weiß<br />
die Antwort: „Das waren Stuckateure“.<br />
Und er muss es<br />
wissen, schließlich ist er<br />
Obermeister der Stuckateur-<br />
Innung Münster. Das Stuckateur-Handwerk<br />
ist eines der<br />
ältesten Handwerke, die es<br />
gibt. In der Renaissance oder<br />
im Barock galten Stuckateure<br />
durchaus als Künstler und gestalteten<br />
vorwiegend kirchliche,<br />
aber auch repräsentative<br />
weltliche Innenräume. Diese<br />
Arbeit mit Stuck ist namensgebend<br />
für den Beruf, der eine<br />
gute Ausbildung, viel Erfahrung<br />
und Fingerspitzengefühl<br />
sowie künstlerisch-ästhetisches<br />
Einfühlungsvermögen<br />
erfordert. Und auch heute ist<br />
die Arbeit mit Stuck durchaus<br />
noch gefragt. „Einige Betriebe<br />
erzielen einen Großteil ihres<br />
Umsatzes mit Restaurierungsarbeiten“,<br />
erläutert Winkelnkemper.<br />
Wurde der Stuck in<br />
früheren <strong>Jahre</strong>n eher von den<br />
Stuckateure haben eine Handvoll Berufe gleichzeitig: Sie sind<br />
Putzer, Gipser, Stuckateur, Maler, Sanierer, Restaurator und kennen<br />
sich auch im Trocken- und Gerüstbau aus.<br />
Foto Fachverband der Stuckateure/dpa<br />
Häusern abgeschlagen, da er<br />
als altmodisch galt, will heute<br />
so mancher Eigentümer sein<br />
Haus wieder in altem Glanz<br />
erstrahlen lassen.<br />
Zum Aufgabengebiet eines<br />
Stuckateurs gehört aber auch<br />
das Verputzen von Innenwänden<br />
und Fassaden, der Innenausbau<br />
mit Leichtbauwänden<br />
und abgehängten Decken,<br />
Spachtelungen und Oberflächenbearbeitung,<br />
Anstriche<br />
und vor allen Dingen die<br />
fachgerechte Dämmung von<br />
Fassaden, Innenräumen und<br />
Dachgeschossen. „Ob im Innenbereich<br />
oder an der Fassade:<br />
Dämmung ist eine hochkomplexe<br />
Angelegenheit“,<br />
betont Winkelnkemper. Stuckateure<br />
analysieren nicht<br />
nur die Oberfläche, sondern<br />
jede Schicht, die die Wand<br />
zusammenhält. „Jede Schicht<br />
muss zur vorhergehenden<br />
passen, ein Haus muss atmen<br />
können“. Wird dies nicht beachtet,<br />
drohen Wärmebrücken,<br />
Feuchtigkeit und<br />
Schimmel und schlimmstenfalls<br />
gravierende Bauschäden.<br />
„Unsere aktuelle wirtschaftliche<br />
Lage ist gut“, freut sich<br />
Winkelnkemper. Er ist sich sicher,<br />
dass der Beruf des Stuckateurs<br />
Zukunft hat. „Gefragt<br />
sind Allrounder“, meint<br />
der Obermeister, also Betriebe,<br />
die das gesamte Leistungsspektrum<br />
des vielseitigen<br />
Handwerks abdecken.<br />
Auszubildende suchen die Innungsbetriebe<br />
immer. Nach<br />
der zweijährigen Ausbildung<br />
zum Ausbaufacharbeiter folgt<br />
ein weiteres Ausbildungsjahr<br />
mit dem Abschluss „Stuckateur“.<br />
Christoph Lux<br />
Restaurierung ist ein Tätigkeitsfeld<br />
der Stuckateure.<br />
Doch zählen auch das verputzen<br />
und dämmen von Wänden<br />
mit zu den vielfältigen Aufgaben<br />
des Berufsbildes.<br />
Der künstlerischen Arbeit mit Stuck verdankt das Handwerk seine<br />
Bezeichnung. Fotos (2) dpa<br />
Stukkateur- u. Malerbetrieb<br />
Karl-Heinz<br />
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<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
„Textilien sind empfindlich“<br />
2<br />
Fragen an<br />
Udo Nagelschmidt, Verantwortlicher<br />
für die Aus- und Weiterbildung<br />
in der Textilreiniger-Innung<br />
Münster.<br />
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Sauberkeit aus Meisterhand<br />
dert sich das Textil und nachher<br />
passt vielleicht die Hose<br />
nicht mehr so gut zum Sakko.<br />
Allgemein sollte also der ganze<br />
hochwertige Bereich an<br />
Kleidungsstücken in die professionelle<br />
Reinigung gegeben<br />
werden. Auch Textilien<br />
aus Seide oder Viskose sind<br />
sehr empfindlich und verzeihen<br />
mögliche Fehler nicht.<br />
Welche Wäschestücke<br />
sollten unbedingt von<br />
einem ausgebildeten Textil-<br />
Hat der Beruf des Tex-<br />
� tilreinigers eine Zureiniger<br />
bearbeitet werden kunft?<br />
und nicht in der eigenen Dreckige Wäsche gibt es im-<br />
Waschmaschine landen? mer solange wir Kleidung tra-<br />
Anzüge, nicht nur die Sakgen und damit brauchen wir<br />
kos, auch die Hosen. Denn den Textilreiniger. Uns geht<br />
mit jedem Waschgang verän- die Arbeit nicht aus. mela<br />
Textilreiniger-<br />
Innung Münster<br />
Die Textilreiniger-Innung hat<br />
derzeit über 30 Mitgliedsbetriebe<br />
mit mehr als 25 Ausbildungsplätzen.<br />
Der Zuständigkeitsbereich<br />
erstreckt sich auf<br />
die Stadt Münster und die<br />
Kreise Borken, Coesfeld,<br />
Steinfurt und Warendorf.<br />
www.textilreiniger-muensterland.de<br />
Filiale Hiltrup<br />
Caldeloerweg 1a<br />
48165 Münster<br />
Tel.: 0 25 01/ 87 69<br />
Fax: 0 25 01/ 92 76 78<br />
Filiale Münster<br />
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48151 Münster<br />
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Heißmangel<br />
Wäschedienst<br />
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Gardinenreinigung<br />
Leder- & Pelzreinigung<br />
Teppich- & Polsterreinigung<br />
Schmutzige Bekleidungsstücke sind ebenso ein Fall für den Textilreiniger wie auch Teppiche oder<br />
Polstermöbel. Foto Kai Remmers/dpa<br />
Schmutzwäsche gibt es immer<br />
Den Textilreinigern geht die Arbeit nicht aus<br />
Die Frage wer als erster einen<br />
Fleck auf der neuen Tischdecke<br />
hinterlässt, ist meist wenige<br />
Minuten nach Beginn<br />
des Essens beantwortet. Wie<br />
die Decke am besten zu säubern<br />
ist, hängt vom Fleck und<br />
dem Material der Tischdecke<br />
ab, weiß Udo Nagelschmidt,<br />
Verantwortlicher für die Ausund<br />
Weiterbildung in der<br />
Textilreiniger-Innung Münster:<br />
„Wein- oder Fettflecken<br />
sind für Privatkunden ein<br />
Problem – für uns fängt da die<br />
Arbeit gerade erst an.“<br />
Schwierigkeiten bekommen<br />
die Fachkräfte nur, wenn<br />
schon zu Hause an dem Fleck<br />
herumexperimentiert und die<br />
Textilfasern schon in Mitleidenschaft<br />
gezogen wurden.<br />
Handwerksberuf<br />
„Textilreiniger soll das zweitälteste<br />
Gewerbe überhaupt<br />
sein“, so Nagelschmidt. Alles<br />
begann damit, dass die Menschen<br />
Kleidung am Körper<br />
trugen, die durch den täglichen<br />
Gebrauch dreckig wurde<br />
und damit gewaschen werden<br />
musste.<br />
„Es gab früher zwei Berufe:<br />
den Wäscher und den Detacheur<br />
oder auch Fleckputzer<br />
genannt“, erklärt Nageschmidt:<br />
„Heute heißen wir<br />
Textilreiniger und sind ein<br />
anerkannter Handwerksberuf.<br />
Nach der Schule geht es<br />
in eine dreijährige Ausbildung<br />
und wer will, kann danach<br />
noch den Meister machen.“<br />
Bei der Berufswahl ist<br />
die Motivation entscheidend,<br />
betont der Ausbildungsverantwortliche<br />
der Texilreiniger-Innung.<br />
Wer im Privatkundenbereich<br />
arbeiten<br />
möchte, sollte sich für Mode<br />
interessieren, da stehen die<br />
Textilien im Vordergrund.<br />
Wer im Bereich Altenheim<br />
oder Krankenhaus arbeitet,<br />
sollte sich für neue Verfahrenstechniken<br />
und Hygienestandards<br />
begeistern können.<br />
Nagelschmidt: „Entscheidend<br />
ist in jedem der Fall der Praxisbezug.“<br />
lung und unser breites Aufgabenfeld.<br />
Wer möchte, kann<br />
sich ja auch auf ganz bestimmte<br />
Textilien spezialisieren.“<br />
Zukunftssicher<br />
Professionelle Pflege<br />
Teppich- und Polsterpflege ist<br />
beispielsweise ein solcher<br />
Fachbereich. Teppiche neh-<br />
Zukunftssicher ist der Beruf men Staub, Schmutz, Bakte-<br />
auch. „Wir werden kaum rien und Hausstaubmilben<br />
plötzlich aufhören Kleidung auf – gegen solche Mengen ist<br />
zu tragen“, lacht Nagel- auch mit regelmäßigem<br />
schmidt. Es gebe schon jetzt Staub saugen nicht anzukom-<br />
deutlich mehr Ausbildungsmen. Da ist professionelle<br />
stellen als Bewerber. Was Na- Pflege ratsam, vor allem,<br />
gelschmidt selbst am Beruf wenn man noch länger etwas<br />
des Textilreinigers reizt? „Ich von seinem Teppich haben<br />
mag die tägliche Abwechs- möchte. Melanie Steur<br />
Hochwertige Bekleidungsstücke sollten in die professionelle<br />
Reinigung gegeben werden. Foto Wort + Idee
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Tischler-Innung<br />
Münster<br />
Zur Tischler-Innung Münster<br />
gehören derzeit 40 Unternehmen.<br />
Der Innungsbezirk erstreckt<br />
sich auf das Stadtgebiet<br />
Münsters.<br />
www.tischlerhandwerk-muenster.de<br />
Ob neue Möbel, hochwertige<br />
Fenster oder eine Inneneinrichtung<br />
nach besonderen<br />
Wünschen. Der Tischler ist –<br />
heute mehr denn je – DER<br />
Partner für kreative und technisch<br />
ausgereifte Lösungen.<br />
Mit den Kunden sucht er nach<br />
der passenden Idee, ist Berater<br />
und Gestalter zugleich.<br />
Der Beruf des Tischlers entwickelte<br />
sich im 13. Jahrhundert<br />
aus dem Beruf des Zimmerers.<br />
Wachsende Ansprüche<br />
der Menschen an ihr Lebensumfeld,<br />
an ihre Möbel<br />
und den Gegenständen ihres<br />
täglichen Lebens schufen die<br />
Anforderungen für eine feinere<br />
Holzbearbeitung.<br />
Lehrbuch<br />
„Die Aufgabe des Tischlers ist<br />
zu allen Zeiten die gleiche geblieben:<br />
die nächste Umgebung<br />
des Menschen zu formen,<br />
die Holzarbeiten im Bau<br />
und die Wohnung so zu gestalten,<br />
dass der Mensch ein<br />
Heim findet, das seinen Lebensbedürfnissen<br />
entspricht<br />
und in dem er sich wohl<br />
fühlt.” – Dieser Satz stammt<br />
aus einem Lehrbuch von<br />
1952 und ist auch nach über<br />
50 <strong>Jahre</strong>n aktuell.<br />
Faszinierender Werkstoff<br />
Heute bearbeiten Tischler mit<br />
moderner Technik den faszinierenden<br />
Werkstoff Holz –<br />
daneben aber auch viele andere<br />
Materialien wie Glas,<br />
Stein, Metall und Kunststoff.<br />
Über 700 <strong>Jahre</strong> prägt der Beruf<br />
das Design und den Alltag.<br />
Eine spannende Aufgabe,<br />
die viele Menschen immer<br />
wieder aufs Neue begeistert.<br />
Einerlei welcher Stil bevorzugt<br />
wird, immer sind es<br />
Tischler und Schreiner, die<br />
die vielseitigen Ideen umsetzen,<br />
die etwas Eigenes schaffen.<br />
Das erfordert einen kla-<br />
Eine Revierförsterin misst auf dem Wertholzlagerplatz den Stammdurchmesser von Eichenstämmen,<br />
die etwa 200 <strong>Jahre</strong> alt sind. Die besseren Holzqualitäten finden Verwendung bei der Fenster-<br />
und Türenherstellung sowie im Tischlerhandwerk. Fotos dpa<br />
Feine Bearbeitung<br />
Tischler schaffen etwas, das Bestand hat<br />
ren Blick fürs Ganze. Tischler<br />
und Schreiner sind Macher<br />
und kreative Köpfe in einem.<br />
Gute Vorlage<br />
Die Tischlerlehre bietet eine<br />
gute Vorlage, wenn man nach<br />
der Gesellenprüfung auf der<br />
Karriereleiter schnell nach<br />
oben steigen will. Von der<br />
Spezialisierung zum Restaurator,<br />
Techniker, Kundenberater,<br />
Fertigungsplaner oder<br />
Fachbauleiter ist nach der<br />
Ausbildung alles drin. Ob als<br />
hochqualifizierter Angestellter<br />
in einer Führungsposition,<br />
als Unternehmer mit einem<br />
Meisterbrief oder als Diplom-<br />
Ingenieur Holztechnik mit leitender<br />
Funktion, die Möglichkeiten,<br />
persönliche Talente<br />
und Vorlieben auszubauen,<br />
sind bei entsprechendem<br />
Schulabschluss nahezu unbegrenzt.<br />
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Auch das gehört zu den Aufgaben eines Tischlers: eine denkmalgerecht<br />
aufbereitete Haustür anzupassen.<br />
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<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Tischler-Azubis werden nicht<br />
nur mit den traditionellen<br />
Werkzeugen, sondern auch<br />
mit modernen Technologien<br />
vertraut gemacht. Inzwischen<br />
übernehmen elektronisch gesteuerte<br />
Fräsen, Hobel, Sägen,<br />
Pressen und andere Maschinen<br />
nahezu alle Arbeiten,<br />
die vorher mit körperlicher<br />
Anstrengung verbunden waren.<br />
Hinzu kommt, dass immer<br />
mehr Tischlereien CNCgesteuerte<br />
Werkzeuge einsetzen<br />
und teilweise auch ihre<br />
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Zwischen Tradition und Moderne<br />
Immer mehr Maschinen sind in Tischlereien im Einsatz<br />
Entwürfe am Bildschirm<br />
zeichnen. Für Computerfreaks,<br />
die sich schon während<br />
der Lehre mit digital gesteuerten<br />
Werkzeugen auseinander<br />
setzen wollen, bieten<br />
sich diese Tischlereien daher<br />
als ideale Ausbildungsbetriebe<br />
an.<br />
Der Tischlerberuf ist vielfältig<br />
und facettenreich, denn<br />
die einzelnen Tischlereien<br />
können sich voneinander unterscheiden:<br />
Vom Bautischler,<br />
der Türen und Fenster produ-<br />
Ausbildung<br />
Die Ausbildung zur Tischlerin oder zum Tischler<br />
dauert im Normalfall drei <strong>Jahre</strong> und findet<br />
überwiegend im Ausbildungsbetrieb eines<br />
Tischlermeisters statt. In den überbetrieblichen<br />
Lehrwerkstätten finden zusätzlich Kurse<br />
statt, in denen die Azubis Grundlagen wie den<br />
sicheren Umgang mit Maschinen und die<br />
fachgemäße Behandlung von Oberflächen ler-<br />
ziert und montiert, über den<br />
Innenausbauer, der Möbeleinrichtungen<br />
fertigt, bis zum<br />
Restaurator, der wertvolle alte<br />
Möbel auf Vordermann<br />
bringt, stehen dem Nachwuchs<br />
alle Bereiche offen.<br />
Wer eine Tischlerlehre beginnt,<br />
muss keinen bestimmten<br />
Schulabschluss vorweisen<br />
können. Mit Mathematik sollte<br />
man aber nicht gerade auf<br />
dem Kriegsfuß stehen. Handwerkliches<br />
Geschick und<br />
technisches Verständnis sind<br />
ebenfalls notwendige Voraussetzungen.<br />
uch den Umgang<br />
mit Menschen sollte man<br />
nicht scheuen. Denn ein<br />
Tischler arbeitet fast immer<br />
im Team und hat bei der Beratung<br />
oder bei der Montage<br />
häufig Kundenkontakt. Wer<br />
zusätzlich noch ein gutes Gespür<br />
für Formen, Farben und<br />
Materialien wie Holz, Glas<br />
und Metall mitbringt, wird<br />
sich sicherlich schnell über<br />
Erfolgserlebnisse in der Tischlerlehre<br />
freuen können. FT<br />
Alte Möbel neu aufbereiten oder auch neue Möbel herstellen – der Tischlerberuf bietet viel Abwechslung.<br />
Foto dpa<br />
Natürliches Material<br />
Holz – der Stoff, aus dem das Wohnen ist<br />
Seit Jahrhunderten und Jahrtausenden<br />
ist Holz das bevorzugte<br />
Material für Möbel und<br />
Interieur. Und ebenso lange<br />
geben ihm die Menschen<br />
neue Formen und Optiken.<br />
Warum wird uns Holz nie<br />
langweilig? Warum liegt es<br />
heute wieder im Trend?<br />
Breites Spektrum<br />
Philipp Bahnmüller von der<br />
weltweit größten Wald-<br />
schutzorganisation PEFC<br />
kennt die Antwort: „Holz ist<br />
heute wieder topaktuell, weil<br />
es gleich mehrere Wünsche<br />
erfüllt, die bei den Käufern<br />
ganz oben stehen: Es bietet in<br />
Beschaffenheit und Farbe ein<br />
enorm breites Spektrum. Es<br />
erfüllt die Sehnsüchte nach<br />
Individualität und Lebendigkeit,<br />
Echtheit und Natur. Und<br />
es schafft ein gutes, grünes<br />
Gewissen, wenn es aus nach-<br />
nen. In der Berufsschule wird theoretisches<br />
und praktisches Know-how in Werkstofftechnologie,<br />
Gestaltung und Konstruktion vermittelt.<br />
Staubtrockenes Büffeln spielt jedoch<br />
selbst hier kaum eine Rolle. Denn Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten werden auch in Projekten<br />
vermittelt, bei denen die Arbeit an einem konkreten<br />
Produkt im Vordergrund steht. FT<br />
haltig bewirtschafteten Wäldern<br />
stammt.“<br />
Verschiedene Farbtöne<br />
Bis zu 1000 Holzarten werden<br />
weltweit gehandelt. Davon<br />
finden bis zu 30 ihren<br />
Weg in die europäischen Möbelhäuser.<br />
Hier präsentieren<br />
sie sich in Naturfarbtönen<br />
von gelblich über rosé, rot,<br />
beige und braun bis schwarzbraun.<br />
FT<br />
•
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Winterzeit – Wechselzeit: Der frühe Wintereinbruch und auch die neue Winterreifenpflicht bescherten den Betrieben der Vulkaniseur-Innung<br />
reichlich Arbeit. Fotos Schneider<br />
Bei ihnen geht es jetzt richtig<br />
rund: 15 Betriebe hat die Vulkaniseur-Innung<br />
Münster<br />
münsterlandweit und Innungsobermeister<br />
Peter Voß<br />
weiß, dass gerade das Winterwetter<br />
diesen Firmen jede<br />
Menge Arbeit beschert. Denn<br />
inzwischen sind Winter- oder<br />
Ganzjahresreifen gesetzlich<br />
vorgeschrieben.<br />
Kein Wunder also, das es<br />
bei den Innungsbetrieben<br />
jetzt viel zu tun gibt, schließlich,<br />
so Voß, bieten sie „alle<br />
Dienstleistungen rund um die<br />
Reifen“. Das geht von der<br />
Runderneuerung über die Reparatur<br />
und hört bei der Montage<br />
noch längst nicht auf.<br />
Bearbeitet werden Reifengrößen<br />
vom Krankenfahrstuhl<br />
Rund um die Reifen<br />
Vulkaniseure haben jetzt viel zu tun<br />
bis zum Radlader. Firmen aus<br />
Münster gehören ebenso der<br />
Innung an wie Betriebe in<br />
Borken, Ahaus, Gronau oder<br />
Lüdinghausen. Fluktuation<br />
gibt es innerhalb der Innung<br />
kaum, so Voß, der seit 2008<br />
Obermeister ist und seinen<br />
Vater Heinz-Jürgen Voß (jetzt<br />
Ehren-Obermeister) in diesem<br />
Amt ablöste. Die Innungsbetriebe<br />
bieten den<br />
Kunden solides Handwerk<br />
und damit Schutz. Voß: „Das<br />
Thema Reifen ist Sicherheit<br />
und daran zu sparen ist der<br />
verkehrte Weg!“<br />
Den Mitgliedsfirmen bietet<br />
die Innungs-Gemeinschaft die<br />
Möglichkeit, im Erfahrungsaustausch<br />
aktuelle Anforderungen,<br />
zum Beispiel die<br />
Winterreifenpflicht, zu diskutieren.<br />
Über die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
können die Firmen<br />
auch einen Inkasso-Service<br />
oder Rechtsberatung in<br />
Anspruch nehmen.<br />
Lehrlingsausbildung<br />
Ein Problem im Innungsleben<br />
ist momentan die Lehrlingsausbildung,<br />
betont Voß. Die<br />
Berufsschule für angehende<br />
Vulkaniseure und Reifenmechaniker<br />
ist augenblicklich<br />
nämlich in Köln und somit für<br />
Betriebe aus der Region nicht<br />
gerade um die Ecke. „Da ist<br />
kein Münsteraner glücklich<br />
drüber“, betont der Obermester.<br />
Früher war die Schule<br />
noch in Gelsenkirchen und<br />
damit halbwegs erreichbar.<br />
Vielfältig ist das Betätigungsfeld der Vulkaniseure. Das geht von der Reifenmontage bis hin zu<br />
„allen Dienstleistungen rund um die Reifen“, wie Obermeister Peter Voß betont.<br />
Zweimal im Jahr müssen die<br />
Auszubildenden nun vier Wochen<br />
Blockunterricht in der<br />
Rheinmetropole ableisten –<br />
eine schwierige Situation für<br />
die Ausbildungsbetriebe und<br />
die Auszubildenden.<br />
Entsprechend schwierig ist<br />
auch die Ausbildungssituation.<br />
Voß verweist in diesem<br />
Zusammenhang nicht nur auf<br />
die Schul-Problematik, er betont<br />
auch, dass dieser Lehrberuf<br />
relativ unbekannt sei. „Es<br />
sind sehr wenige“, die bei Firmen<br />
der Vulkaniseur-Innung<br />
ihre Fachausbildung machen,<br />
weiß Voß. Entsprechend<br />
mussten sich die Betriebe einschränken.<br />
Teilweise bilden<br />
sie momentan nicht mehr<br />
aus. Aber das könnte sich ja<br />
ändern.<br />
Voß bittet an einer Vulkaniseur-<br />
und Reifenmechaniker<br />
Lehre interessierte Junge<br />
Menschen, sich bei ihm zu<br />
melden: Tel. (0251) 20 12 20.<br />
Die Azubis in spe sollten natürlich<br />
Interesse am Berufsfeld<br />
zeigen und dürfen „auf<br />
keinen Fall zwei linke Hände<br />
haben“. jan<br />
Vulkaniseur-Innung<br />
Münster<br />
Die Vulkaniseur-Innung hat<br />
im ganzen Münsterland 15<br />
Mitgliedsbetriebe. Insbesondere<br />
die Winterreifenpflicht<br />
brachte den Innungsbetrieben<br />
viele Aufträge. Bereits<br />
vorher gab es zwar schon eine<br />
Umrüstquote von 80 Prozent,<br />
schätzt Obermeister Peter<br />
Voß, diese sei jetzt jedoch<br />
deutlich gesteigert worden.<br />
www.vulkaniseur-innung.de<br />
�<br />
Wie ist die Lage der Innung?<br />
„Die Situation der Innung<br />
ist stabil.“<br />
�<br />
Anhaltend<br />
stabil<br />
2<br />
Fragen an<br />
Peter Voß, Obermeister der Vulkaniseur-Innung<br />
Münster:<br />
Welche Perspektiven<br />
gibt es?<br />
„Die Stabilität wird anhalten.<br />
Wir werden keine großartige<br />
Fluktuation haben.“
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Für ein<br />
strahlendes<br />
Lächeln<br />
Hochwertige Produkte der Zahntechniker<br />
Sie sorgen für ein strahlendes<br />
Lächeln bei ihren Kunden –<br />
im wahrsten Sinne des Wortes.<br />
Die heimischen Zahntechniker<br />
fertigen in ihren<br />
Meisterlaboren hochwertigen<br />
sowie preiswerten Zahnersatz,<br />
wenn die natürlichen<br />
Zähne ihren Dienst versagen.<br />
Rund 200 zahntechnische<br />
Meisterlaboratorien aus dem<br />
Regierungsbezirk Münster<br />
sind dabei in der Zahntechniker-Innung<br />
Münster organisiert.<br />
Geleitet wird sie von<br />
Obermeister Uwe Bußmeier<br />
aus Greven.<br />
Zahntechniker-<br />
Innung Münster<br />
Die Zahntechniker-Innung<br />
Münster hat Regierungsbezirk<br />
Münster<br />
rund 200 Mitgliedsbetriebe.<br />
www.zti-muenster.de<br />
Die Innung unterstützt ihre<br />
Mitgliedsbetriebe durch zahlreiche<br />
Beratungs- und Serviceleistungen.<br />
„Die Zahtechniker<br />
Innung Münster bietet<br />
den Meisterlaboratorien genau<br />
das, was sie brauchen,<br />
um sich auf das Wesentliche<br />
zu konzentrieren“, heißt es<br />
im Internet-Auftritt der Gemeinschaft.<br />
So leistet die Innung<br />
ihren Mitgliedern unter<br />
anderem Hilfe bei Vergütungsverhandlungen<br />
und Abrechnungsfragen,<br />
bietet betriebswirtschaftlicheAnalysen<br />
an und hat für ihre Betriebe<br />
eine Qualitätsoffensive<br />
entwickelt. Die drückt sich in<br />
der neuen Marke „Q“ aus.<br />
Dieses „Qualitätssignal der<br />
Innungsfachbetriebe“ soll deren<br />
Leistung gegenüber den<br />
Angeboten von Mitbewerbern<br />
deutlich hervorheben. Weiterhin<br />
bietet die Innung kompetente<br />
Rechtsberatung in juristischen<br />
Streitfällen.<br />
Auch um die Ausbildung<br />
des Zahntechniker-Nachwuchses<br />
kümmert sich die Innung.<br />
So organisiert sie unter<br />
anderem die Überbetriebliche<br />
Ausbildung, die den Azubis<br />
die Grundlagen des vielfältigen<br />
Berufs vermittelt und<br />
führt die Zwischen- sowie Gesellenprüfungen<br />
durch. Außerdem<br />
veranstaltet die Innung<br />
für ihre Mitglieder gebührenfreie<br />
Fortbildungen<br />
Die Herstellung beispielsweise von Kronen, Brücken, Implantataufbauten, Teil- und Totalprothesen<br />
ist die Aufgabe der ausgebildete Spezialisten im zahntechnischen Labor. Foto proDente e.V.<br />
und Seminare.<br />
All jenen, die den Zahntechniker-Beruf<br />
ergreifen<br />
wollen bietet die Innung auf<br />
ihrer Homepage interessante<br />
Informationsmöglichkeiten.<br />
Zum einen präsentiert sie den<br />
Äußerste Präzision ist bei der Fertigung von hochwertigem Zahnersatz gefragt. In den heimischen<br />
zahntechnischen Meisterlaboren erledigen das die gut ausgebildeten Fachleute. Zum Schutz der<br />
Patienten verlangt das Medizinproduktegesetz von den zahntechnischen Betrieben zudem ein<br />
Qualitätssicherungssystem, in dem alle betrieblichen Prozesse, Technologien und Materialien<br />
vom Materialeinkauf über die Beschreibung und Einhaltung der betrieblichen Qualitätskriterien<br />
sowie der Fertigungsprozesse bis hin zu den Kontrollen durch ausgebildete Sicherheitsbeauftragte<br />
detailliert und nachprüfbar dokumentiert werden. Fotos proDente e.V<br />
Beruf und seine Perspektiven<br />
in einem kurzen Video, zum<br />
anderen gibt es einen virtuellen<br />
Rundgang durch ein<br />
Zahntechniker-Labor. Dort<br />
kann man den Spezialisten<br />
sozusagen über die Schulter<br />
schauen und lernt das Labor<br />
durch das Anklicken entsprechender<br />
Info-Punkte von der<br />
Schulungsabteilung über die<br />
Kunsttoffverarbeitung bis hin<br />
zum Desinfektionsplatz detailliert<br />
kennen. jan
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
„Situation ist<br />
recht gut“<br />
2<br />
Fragen an<br />
Axel Lütteke, Obermeister der<br />
Zimmerer-Innung Münster:<br />
�<br />
Wie ist die Lage der Innung:<br />
Die Situation der Innungsbetriebe<br />
ist momentan recht<br />
gut.<br />
�<br />
Wie ist die Perspektive<br />
der Innung?<br />
Im Prinzip funktioniert es.<br />
Aber wir überblicken nur die<br />
nächsten sechs bis acht Wochen.<br />
Auf „ein gutes Jahr“ blickt<br />
Axel Lütteke als Obermeister<br />
der Zimmerer-Innung Münster<br />
zurück.<br />
Die Stimmung in der Innung<br />
ist gut, weiß Lütteke,<br />
die wirtschaftliche Lage der<br />
Mitgliedsbetriebe ist es auch.<br />
Diese Perspektive decke allerdings<br />
unter anderem wetterbedingt<br />
nun die nächsten<br />
sechs bis acht Wochen ab.<br />
Die derzeit 20 Innungs-Firmen<br />
bauen hölzerne Hallenkonstruktionen,<br />
Dachstühle<br />
und Gauben. Sie errichten<br />
und sanieren Fachwerke.<br />
Weiterhin sind sie im Innenausbau<br />
vielfältig aktiv. Eine<br />
Spezialisierung der Firmen<br />
innerhalb der Innung gebe es<br />
eigentlich nicht, so Lütteke,<br />
allerdings hätten nicht alle<br />
Mit einem eigenen Stand präsentierte<br />
sich die Zimmerer-Innung<br />
auch auf dem HandwerkerForum,<br />
das anlässlich des Jubiläums<br />
der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
im Innenhof des münsterschen<br />
Rathauses stattfand..<br />
Qualität und Individualität<br />
Zimmerer setzen auf Erfüllung der Kundenwünsche<br />
Betriebe die für den Hallenbau<br />
nötigen großen Maschinen.<br />
„Ein guter Wert“<br />
Auch die Lehrlingssituation<br />
sei momentan gut, betont der<br />
Obermeister. 18 Lehrlinge<br />
werden derzeit in den Innungsbetrieben<br />
ausgebildet.<br />
„Das ist ein ganz guter Wert“,<br />
weiß Lütteke, der seit fünf<br />
<strong>Jahre</strong>n die Innung leitet. Die<br />
Ausbildung findet in den jeweiligen<br />
Betrieben sowie<br />
überbetrieblich auf dem Lehrbauhof<br />
in Münster und in der<br />
Berufsschule statt. Die Anzahl<br />
der Lehrlinge richtet sich<br />
nach der Geburtenstärke der<br />
jeweiligen Jahrgänge, betont<br />
Lütteke. Mindestens Hauptschulabschluss<br />
sei für die<br />
Ausbildung als Zimmerer notwendig,<br />
wünscht sich der<br />
Obermeister. Generell würden<br />
sich die Innungsbetriebe<br />
aber „den Menschen erstmal<br />
angucken“. Von den Azubis in<br />
spe werde ein „vernünftiges<br />
soziales Verhalten“ erwartet.<br />
Körperliche Stärke sei keine<br />
Bedingung, fit und gesund<br />
sollten mögliche Lehrlinge allerdings<br />
sein.<br />
Grundlage des Zimmerer-<br />
Handwerks sei die Erfüllung<br />
individueller Kundenwüsche,<br />
erläutert der Obermeister.<br />
Die Zimmerer liefern eben<br />
nicht von der Stange. Kein<br />
Haus oder Carport, an dem<br />
sie mitbauten, gleicht dem<br />
anderen.<br />
Und natürlich werde so<br />
auch ganz andere Qualität ge-<br />
liefert, als „aus dem Baumarkt“.<br />
jan<br />
ZIMMEREI<br />
HUCKENBECK<br />
Vor dem Innungpavillon auf<br />
dem HandwerkerForum (von<br />
links): Meister Hermann Schöning,<br />
Obermeister Axel Lütteke,<br />
der stellvertretende Obermeister<br />
Hermann Schoster und<br />
Meister Olaf Gellenbeck.<br />
Zimmerer-Innung<br />
Münster<br />
Der Zimmerer-Innung Münster<br />
gehören 20 Betriebe aus<br />
dem Altkreis Münster an. Das<br />
sind Firmen, die vor der Gebietsreform<br />
im damaligen<br />
Kreis Münster beheimatet waren.<br />
Momentan werden in<br />
den Firmen insgesamt 18<br />
Lehrlinge ausgebildet. Die<br />
Anzahl der Azubis richtet sich<br />
nach der Geburtenstärke der<br />
jeweiligen Jahrgänge.<br />
www.zimmerer-innung-muenster.de<br />
Postdamm 50, 48268 Greven<br />
www.zimmerei-huckenbeck.de
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Vielfältig und attraktiv ist der Tätigkeistbereich der Zweiradmechaniker. Fotos Schneider<br />
Zweiradmechaniker-<br />
Innung Münster<br />
Öko-Freunde und Technikverliebte<br />
finden sich bei der<br />
Zweiradmechaniker-Innung<br />
unter einem gemeinsamen<br />
„Dach“ wieder. Martin Dreyer,<br />
seit 2007 Obermeister dieser<br />
Innung, kennt sowohl Kollegen,<br />
die Antrieb nur per<br />
Muskelkraft für richtig halten,<br />
als auch jene, die stets<br />
von besserer Motoren träumen.<br />
Mit Muskelkraft und Motor<br />
Zweiradmechaniker bieten vielfältige und attraktive Ausbildung<br />
Die Zweiradmechaniker-Innung<br />
Münster gibt es seit<br />
2003. Sie ging aus der Mechaniker-Innung<br />
hervor. Bei<br />
steigender Tendenz hat die<br />
Innung momentan 25 Mitglieder.<br />
Die Innungsbetriebe Junge Innung<br />
sind in den Fachrichtungen<br />
Fahrradtechnik und Motorradtechnik<br />
tätig.<br />
www.zweiradmechaniker-muenster.de<br />
Erst seit 2003 gibt es die Innung,<br />
vorher war sie Teil der<br />
großen Mechaniker-Innung.<br />
Heute gehören bei steigender<br />
Tendenz schon 25 münstersche<br />
Betriebe der Innung an,<br />
entweder in der Fachrichtung<br />
Fahrradtechnik oder in der<br />
Fachrichtung Motorradtechnik.<br />
Für die Lehrlinge der Innung<br />
bedeutet das eine einjährige<br />
„Grundausbildung“<br />
mit gemeinsamen Inhalten<br />
und dann eine Spezialisierung<br />
in ihren jeweiligen Aus-<br />
Fahrrad- und Motorradtechnik vereinigt die noch junge münstersche<br />
Zweiradmechaniker-Innung unter „einem Dach“.<br />
bildungsbetrieben. Zudem Nachwuchsprobleme be- „starken Zuwachs im Fahr-<br />
gibt es eine überbetriebliche fürchtet Dreyer mit dem Hinradbereich“. Und offenbar<br />
Ausbildung im Handwerksweis auf eine „sehr attraktive setzt die Ausbildung der Inkammer<br />
Bildungszentrum Ausbildung“ für seinen Benungsbetriebe Standards,<br />
Mit dem Münster-Helm unter- Münster (HBZ). Zur nächsten rufsstand nicht.<br />
denn die Gemeinschaft richstützt<br />
die münstersche Zweiradmechaniker-Innung<br />
die Kin-<br />
Gesellenprüfung im Januar<br />
2011 treten acht Kandidaten<br />
Leistungswettbewerb<br />
tete 2010 bereits zum vierten<br />
Mal den Leistungswettbederneurologie-Hilfe<br />
Münster aus dem Bereich Motorrad- Er konstatiert aber „ein leichwerb auf Landesebene aus.<br />
mit fünf Euro pro verkauftem technik und 17 aus dem Betes Nachlassen in der motori- Das macht Dreyer „ein biß-<br />
Exemplar.<br />
reich Fahrradtechnik an. sierten Sparte“ und einen chen stolz“.<br />
„Positive<br />
Entwicklung“<br />
2<br />
Fragen an<br />
Martin Dreyer, Obermeister der<br />
Zweiradmechaniker-Innung<br />
Münster:<br />
�<br />
Wie ist die gegenwärtige<br />
Situation der Innung?<br />
„Es ist eine eindeutig positive<br />
Entwicklung im gesamten<br />
Innungsleben zu erkennen.<br />
Die Mitgliederzahl steigt.“<br />
�<br />
Wie ist die Perspektive<br />
der Innung?<br />
„Durch die Abnahme der<br />
Gesellenprüfung und die<br />
Durchführung der Abgasuntersuchung<br />
(AUK) hat die Innung<br />
hoheitliche Aufgaben<br />
übertragen bekommen. Das<br />
ist ein gutes Signal für die Zukunft<br />
sowie ein Zeichen des<br />
Vertrauens des Staates und<br />
der Mitglieder in die Innung.“<br />
Insgesamt sieht der 53-jährige<br />
Obermeister die Innung<br />
als „Schnittstelle zwischen<br />
Wirtschaft und Politik“. Die<br />
Mitglieder können durch die<br />
Innung mit jenen Problemen<br />
bei der Politik Gehör finden,<br />
die sie momentan bewegen.<br />
Stichworte sind hier beispielsweise<br />
der Zweiradführerschein<br />
mit 15 <strong>Jahre</strong>n oder<br />
einheitliche Lichttests für<br />
Fahrräder.<br />
Münster-Helm<br />
„Wir tun was“, sagt Dreyer,<br />
und nennt als weiteres Beispiel<br />
für die vielfältigen Innungsaktvitäten<br />
den Münster-Helm.<br />
Für den ist die<br />
münstersche Innung nämlich<br />
Vertriebspartner. Der Marken-Fahrradhelm<br />
mit Münster-Logo<br />
für erwachsene Radler<br />
wird durch die Innungsbetriebe<br />
verkauft. 5 Euro je<br />
Helm gehen an die Kinderneurologie-Hilfe<br />
Münster<br />
e.V.. Ende Oktober konnte die<br />
Innung dem Verein die ersten<br />
2000 Euro aus dem Verkauf<br />
der Helme übergeben. Weitere<br />
2000 DM steuerte die Herstellerfirma<br />
Abus bei. „Es bewegt<br />
schon was“, sagt Dreyer<br />
zusammenfassend mit Blick<br />
auf ein Innungsleben, das<br />
neue Ideen aufgreift und umsetzt.<br />
jan
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Als<br />
Gemeinschaft<br />
stark<br />
„Rotes Buch“ als erstes Zeugnis<br />
Als Gemeinschaft lässt sich<br />
mehr erreichen. Das sagten<br />
sich im <strong>Jahre</strong> 1410 auch die<br />
damals 17 Handwerksgilden<br />
und schlossen sich zur „Gesamtgilde“<br />
zusammen.<br />
Ein Schritt, der bis in die heutige<br />
Zeit Bestand hat. Denn<br />
aus diesem ersten Zusammenschluss<br />
der Handwerker<br />
in der Domstadt ging die<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> Münster<br />
hervor, die in diesem<br />
Jahr ihr <strong>600</strong>-jähriges<br />
Bestehen feierte.<br />
Ein „außergewöhnlichesJubiläum“,<br />
wie Hauptgeschäftsführer<br />
Bernd Pawelzik betont.<br />
Denn nicht alle<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong>en<br />
können<br />
ihren Ursprung so<br />
eindeutig belegen<br />
wie die<br />
münstersche.<br />
Deren Vorgänger<br />
nämlich legten<br />
im so genannten<br />
„Roten<br />
Buch“ – benannt<br />
nach den roten<br />
Kapitelüberschriften<br />
– die Grundzüge<br />
des geschäftlichen Miteinanders<br />
fest. Zwar wurde das<br />
„Rote Buch“ in der Wiedertäuferzeit“<br />
zerstört, im Jahr<br />
1565 jedoch vom Maler Hermann<br />
tom Ring aus den noch<br />
vorhandenen alten Resten in<br />
schöner bunter Buchschrift<br />
neu erstellt. Dieses „Rote<br />
Buch“ wird heute wie ein<br />
Schatz im münsterschen<br />
Stadtarchiv gehütet.<br />
Das Buch ist übrigens nicht<br />
nur ein Dokument, dass heute<br />
die Entstehung eines Gilde-<br />
Zusammenschlusses in Münster<br />
eindeutig belegt. Vielmehr<br />
sicherte der Zusammenschluss<br />
den heimischen<br />
Handwerkern in der<br />
Folgezeit auch beträchtlichen<br />
Einfluss<br />
in der Stadt. Sie entsandten<br />
bald eigene<br />
Vertreter in den Stadtrat.<br />
Und ihre obersten<br />
Repräsentanten, die<br />
„Alderleute“, erlangten<br />
in wichtigen<br />
gerichtlichen<br />
Fragen sogar ein<br />
Vetorecht. Im Laufe<br />
der Zeit gelang es<br />
den Gilden sogar,<br />
die Position der<br />
alteingesessenen<br />
Städtischen Führungsschicht,<br />
der<br />
Erbmänner, in den Verfassungsorganen<br />
der Stadt zu<br />
übernehmen.<br />
Wie stark sich der Einfluss<br />
der Handwerkergilden auf<br />
das politische Leben der Stadt<br />
vergrößerte macht das „Schohues“<br />
deutlich. Der gemeinsame<br />
Sitz der Gilden am Alten<br />
Fischmarkt 27 wurde zeitweise<br />
als „zweites Rathaus“ bezeichnet.<br />
Das Gebäude fiel<br />
1945 Fliegerbomben zum Opfer.<br />
Im letzten Jahrhundert ging<br />
die Entwicklung der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
rasant weiter.<br />
1900 wurde aus der Gesamtgilde<br />
der so genannte Innungsausschuss<br />
gegründet,<br />
der am 14. Mai 1918 beschloss,<br />
eine hauptamtlich besetzte<br />
Geschäftsstelle einzurichten.<br />
Die befand sich zunächst<br />
in zwei Räumen des<br />
„Handelshofes“, ehe bereits<br />
nach drei Monaten der Umzug<br />
an die Loerstraße 1 erfolgte.<br />
Einem alten Gewerbehaus,<br />
das der Stadt Münster<br />
gehörte.<br />
Die Gildenfahne der münsterschen <strong>Kreishandwerkerschaft</strong>. Fotos MünsterView.de/Heiner Witte<br />
Im „Roten Buch“ wurden die Grundsätze des Miteinanders festgehalten. Es belegt die Gründung<br />
einer „Gesamtgilde“ in Münster vor nunmehr <strong>600</strong> <strong>Jahre</strong>n. Fotos Stadtarchiv Münster<br />
Doch auch diese Räumlichkeiten<br />
wurden bald zu klein.<br />
Denn als zum 1. September<br />
1934 die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
Münster-Stadt und<br />
-Land eingerichtet wurde und<br />
im Zuge der Neuorganisation<br />
auf etwa die doppelte Größe<br />
wuchs, reichte der Raum in<br />
der Loerstraße nicht mehr<br />
aus. Die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
zog in das Doppelhaus<br />
Königsstraße 56 / 57, das<br />
1943 ausbrannte. Nach zahllosen<br />
Zwischenstationen –<br />
zeitweise gar in Greven –<br />
fand die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
1949 eine neue Heimat<br />
im so genannten „Pelsterhaus“<br />
am Alten Steinweg 36-<br />
39. Als die münstersche<br />
Handwerkskammer 1954 an<br />
den Aasee umzog, baute auch<br />
die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
neu – in direkter Nachbarschaft<br />
an der Weseler Straße.<br />
1998 schließlich wurde das<br />
neue Gebäude an der Ossenkampstiege<br />
bezogen.<br />
Dort lagern auch heute<br />
noch wichtige Erinnerungsstücke<br />
an die lange Gesichte.<br />
So etwa Innungsfahnen und<br />
Banner, aber auch die Amtskette<br />
des Kreishandwerksmeisters<br />
(kleines Bild im<br />
Text). Sie wurde hergestellt<br />
im Jahr 1927, zum 70. Geburtstag<br />
des Altermanns der<br />
Gesamtgilde, Carl Encke. Die<br />
handmontierte Kette aus Silber<br />
wird oberhalb des Anhängers<br />
von einem Zwischenstück<br />
mit dem traditionsreichen<br />
Ausspruch „Allen Gilden<br />
– Eine Gilde“ zusammengefasst.<br />
Der Anhänger in Dreiecksform<br />
zeigt die hohe Fassade<br />
des Schohues und daneben<br />
mit den <strong>Jahre</strong>szehalen<br />
1410 und 1900 die Gründungsdaten<br />
der alten und<br />
neuen Gesamtgilde. pi / pd<br />
Der Handwerkerbrunnen als<br />
Kunstobjekt im Rahmen der<br />
SkulpturProjekte 2007.<br />
Foto MünsterView / Tronquet<br />
Ein Geschenk<br />
an die Stadt<br />
Ein Geschenk machte die<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> Münster<br />
1995 der Stadt Münster.<br />
Sie errichtete auf dem Harsewinkelplatz<br />
im Herzen der<br />
Domstadt den bekannten<br />
Handwerkerbrunnen.<br />
Und dieser Brunnen wurde<br />
im Rahmen der SpulpturProjekte<br />
2007 noch bekannter.<br />
Künstler Thomas Schütte<br />
überbaute das Werk für den<br />
Zeitraum der internationalen<br />
Skulpturenausstellung mit einem<br />
viel bestaunten und diskutierten<br />
Glassockel.<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Verlag Lensing-Wolff<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Neubrückenstraße 8-11,<br />
48143 Münster<br />
Druck:<br />
LW-Druck GmbH & Co. KG,<br />
Redaktion:<br />
Kirsten Hüls, Melanie Steur,<br />
Peter Imkamp<br />
Anzeigen:<br />
Ulf Spannagel
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Mit einer Festmesse in der St. Lamberti-Kirche begann der Festakt mit dem die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> Münster das <strong>600</strong>-jährige Bestehen feierte. Pfarrer Dr. Ludger<br />
Winner, Hauptgeschäftsführer Bernd Pawelzik, Kreishandwerksmeister Alfred Bogatzki, Superintendent PD Dr. Dieter Beese und Weihbischof Friedrich Ostermann<br />
stellten sich vor dem Kirchgang zum Foto mit der Gildenfahne. Fotos MünsterView.de/Heiner Witte<br />
„Wir sind <strong>600</strong> <strong>Jahre</strong>“ – gemeinsam<br />
feierten in diesem<br />
Jahr die münstersche <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
und die<br />
unter ihrem Dach versammelten<br />
37 Innungen das außergewöhnliche<br />
Jubiläum. Und<br />
das gleich mit mehreren Veranstaltungen.<br />
Der festliche<br />
Höhepunkt war dabei der<br />
Festakt im münsterschen Rathaus<br />
im Anschluss an einen<br />
Festgottesdienst in der St.<br />
Lamberti-Kirche. Dafür hatten<br />
die Musikinstrumentenmacher<br />
ein Stück aus dem 14.<br />
Jahrhundert – der Gründungszeit<br />
der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
– „ausgegraben“<br />
und einstudiert. Damit luden<br />
sie ein zu einem musikalischen<br />
Ausflug von der Vergangenheit<br />
in die Zukunft.<br />
Und „Lust auf Zukunft“ machte<br />
dann auch Festredner und<br />
Zukunftsforscher Prof. Dr.<br />
Claudius Schmitz von der<br />
Fachhochschule Gelsenkirchen<br />
in seinem kurzweiligen<br />
Vortrag.<br />
Wir-Gefühl demonstrierten<br />
Münsters Handwerker beim<br />
großen Handwerkerforum im<br />
September. Im Rathausinnenhof<br />
präsentierten sich alle Innungen<br />
mit einem vielfältigen<br />
Angebot. „Da haben wir<br />
Neuland betreten“, so Kreis-<br />
„Wir sind<br />
<strong>600</strong> <strong>Jahre</strong>“<br />
Innungsbetriebe feierten Jubiläum<br />
handwerksmeister Alfred Bogastzki.<br />
Denn von der ersten<br />
Idee über die Planung bis hin<br />
zur Durchführung hielten die<br />
münsterschen Innungsbetriebe<br />
alle Fäden selbst in der<br />
Hand. Und präsentierten sich<br />
den zahllosen Besuchern des<br />
„sehr, sehr gut besuchten“<br />
Handwerkerforums mit einem<br />
gelungenen und bunten<br />
Programm. „Das war so Klasse“,<br />
lautete am Ende denn<br />
auch der Tenor unter allen<br />
Beteiligten, „das müssen wir<br />
wiederholen!“<br />
Den Auftakt zum Jubiläumsjahr<br />
bildete im Januar bereits<br />
des „Festliche Stunde<br />
des Handwerks“ im GOP-<br />
Theater. Und zum „Fest des<br />
Ehrenamtes“ galt der Dank<br />
bei einem Dämmerschoppen<br />
für 300 Gäste im münsterschen<br />
Lehrbauhof den zahllosen<br />
ehrenamtlich Engagierten<br />
in der <strong>Kreishandwerkerschaft</strong>.<br />
„Wir sind stolz auf das, was<br />
wir im Jubiläumsjahr geschafft<br />
haben“, freut sich<br />
denn auch Bernd Pawelzik,<br />
Hauptgeschäftsführer der<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> über<br />
zahlreiche Veranstaltungen<br />
und viel Engagement zum<br />
stolzen Geburtstag seiner Institution.<br />
pi<br />
Kreishandwerksmeister Alfred Bogatzki bei seiner Rede anlässlich des Festaktes „<strong>600</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> Münster“ im Rathaus der Domstadt.<br />
Gemeinsamer Glückwunsch zum Jubiläum: Handwerkskammerpräsident Hans Rath, Weihbischof<br />
Friedrich Ostermann, Hauptgeschäftsführer Bernd Pawelzik, Kreishandwerksmeister Alfred Bogatzki,<br />
Ministerin Christa Thoben und Münsters OB Markus Lewe beim Empfang im Rathaus.
<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
Zwei „Hundertjährige“<br />
Metall-Innung und Innung Sanitär, Heizung, Klima feierten ebenfalls<br />
Nicht nur die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />
hatte im vergangenen<br />
Jahr anlässlich des <strong>600</strong>jährigen<br />
Bestehens guten<br />
Grund zum Feiern. Auch die<br />
Metall-Innung und die Innung<br />
Sanitär, Heizung, Klima<br />
blickten auf „runde Geburtstage“.<br />
Beide münsterschen Innungen<br />
wurden im Jahr 2010<br />
stolze 100 <strong>Jahre</strong> alt.<br />
Die Metall-Innung hatte dabei<br />
auf ihrem Festakt im Weißen<br />
Saal der Halle Münster-<br />
Gelungene „Geburtstagsfeier“<br />
der Metall-Innung Münster.<br />
Obermeister Aloys Brannekemper<br />
(rechtes Bild) freute<br />
sich über zahlreiche Gäste im<br />
Weißen Saal der Halle Münsterland.<br />
Dort erinnerte auch<br />
Hermann Eiling (Bild oben),<br />
der Hauptgeschäftsführer der<br />
Handwerkskammer Münster in<br />
seiner Festrede an Hephaistos,<br />
den Gott des Feuers und der<br />
Schmiede.<br />
Fotos MünsterView/Tronquet<br />
land NRW-Arbeitsminister<br />
Karl-Josef Laumann zu Gast,<br />
der – selbst gelernter Maschinenschlosser<br />
– angesichts des<br />
Jubiläums voll des Lobes für<br />
seine münsterschen Innungskollegen<br />
war.<br />
Hohen politischen Besuch<br />
hatte auch die Innung Sanitär,<br />
Heizung, Klima geladen.<br />
Staatssekretär Daniel Bahr<br />
war Gast des Festaktes im<br />
münsterschen Erbdrostenhof.<br />
Zudem präsentierten sich die<br />
Eine gelungene Premiere feierte<br />
das Handwerker Forum<br />
im Jubiläumsjahr der münsterschen<br />
<strong>Kreishandwerkerschaft</strong>.<br />
Rund um das Rathaus stellten<br />
sich die Innungen vor – mit<br />
umfangreichen Informationen<br />
und zahlreichen Angeboten<br />
zum Mitmachen und Kennenlernen<br />
der vielfältigen Berufsbilder<br />
und der umfangreichen<br />
Dienstleistungspalette. Ein<br />
voller Erfolg, den die Betriebe<br />
von der Idee bis hin zur Durchführung<br />
in Eigenregie durchführten.<br />
Fotos MünsterView.de/Heiner Witte<br />
Mitgliedsbetriebe noch erfolgreich<br />
im Rahmen eines<br />
„Heizfestes“ an den münsterschen<br />
Aaseeterrassen Dort<br />
präsentierten zahlreiche Unternehmen<br />
ihr Angebot, stellten<br />
sich die Innungsbetriebe<br />
eindrucksvoll in einem spannenden<br />
Rahmen vor. Einer<br />
der Höhepunkte: das Theater<br />
Titanick inszenierte seine<br />
„Hochofen-Sinphonie“ an<br />
zwei Abenden eindrucksvoll<br />
vor toller Kulisse. pi<br />
Festakt der Innung Sanitär, Heizung, Klima im münsterschen<br />
Erbdrostenhof mit (von links) Staatssekretär Daniel Bahr, Kreishandwerksmeister<br />
Alfred Bogatzki, Dieter Lackmann, Obermeister<br />
Thomas Fingerhut, Oberbürgermeister Markus Lewe sowie<br />
Martin Hülskamp. Foto MünsterView/Tronquet<br />
Gute Laune herrschte beim Heizfest der Innung Sanitär, Heizung,<br />
Klima zu Beginn des Jubiläumsjahres am münsterschen<br />
Aasee. Mit einem umfangreichen und interessanten Programm<br />
informierte die Innung über ihr Angebot und bot mit zwei Aufführungen<br />
des „Theater Titanick“ (Bild unten) noch einen wahren<br />
„Hingucker“ vor toller Kulisse. Fotos (A) Abegg
Die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> Münster<br />
wünscht allen Lesern<br />
ein gesundes und erfolgreiches<br />
Jahr 2011!<br />
<strong>Sonderveröffentlichung</strong>