Am 3. und 4. - Das WIR-Magazin im Gerauer Land

Lucian Lazar: Das Diakonische
Werk wird aus unterschiedlichen
Töpfen finanziert. Die
Wohnungslosenhilfe und das
Betreute Wohnen werden im
Rahmen von Entgeltfinanzierung
und Zuschüssen über den
Landeswohlfahrtsverband Hessen
finanziert. Erhebliche Mittel
kommen von der EKHN, der
evangelischen Kirche in Hessen
und Nassau, für die Arbeit der
allgemeinen Lebensberatung,
Sozialberatung und psycholo-
gischen Beratung. Einige Arbeitsfelder,
z.B. Gewaltberatung,
werden durch Mittel des Kreises
finanziert. Neuere Aufgaben,
wie z.B. Tafelarbeit, werden aus
Spenden, Kirchensteuern und
Eigenmitteln cofinanziert. Bei
der Realisierung einiger neuer
Wohn- und Betreuungsprojekte
sind uns Lotteriemittel, wie
z.B. aus der Aktion Mensch, im
großen Umfang zugeflossen.
Nun geht Ihre Einrichtung – um es vorsichtig
auszudrücken – nicht immer
konform mit Entscheidungen, die von
Regierung und Bundestag getroffen werden.
Auch eine (öffentliche) Diskussion
darüber, wie und wo man – in Zeiten
immer knapper werdender öffentlicher
Kassen – „das Unterstützungs-System“
reformieren könnte oder gar müsste,
enden zumeist, bevor sie überhaupt
ernsthaft beginnen konnten. Wie empfänglich
oder sensibel sind Sie gegen-
bei Lucian Lazar (Diakonisches Werk)
GERAUER LAND
über kritischen Anmerkungen zu Ihrer
und zur Arbeit des Diakonischen Werks
insgesamt?
Lucian Lazar: Die soziale Arbeit
steht häufig im Focus der gesellschaftlichen
Kritik, wenn es
um Einsparungen im Sozialbereich
geht. Sie sei zu teuer und
ist schlicht nicht mehr leistbar.
Dieser Diskussion wollen wir
uns gerne stellen. Wir versuchen
Menschen, die benachteiligt,
behindert oder anders sind,
mit begrenzten finanziellen
Das Diakonische Werk wird aus unterschiedlichen Töpfen finanziert.
Mitteln am gesellschaftlichen
Leben teilhaben zu lassen. Armut
und soziale Ungerechtigkeit
muss von der Diakonie in
einem der reichsten Länder Europas
klar angesprochen werden.
Soziale Ausgrenzung und
gesellschaftliche Intoleranz gegenüber
armen und benachteiligten
Menschen geht uns alle
an. Mit unserem Handeln und
unseren Stimmen wollen wir
darauf hinweisen.
Viele Menschen sind sich über ihr Lebensmotto,
ihre Vorbilder im Klaren. Wie
sieht das bei Ihnen aus?
Lucian Lazar: Mein Lebensmotto:
Erreichtes behüten und schützen
und für das Neue offen und
neugierig sein. Meine Vorbilder
sind meine Eltern und mein Vorgänger,
Jürgen Dittmar.
Gesprächspartner:
W. Christian Schmitt.
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Das Wir-Magazin • 174 • Juni 2010
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