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Geschichte der polnischen Literatur - narr-shop.de

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sich auf die Flucht begibt und es doch überallhin mit sich herumschleppt. Die»Wohin sind wir geraten? Was ist das? Wo gehen wir hin? Ich erkühne michnicht, etwas zu glauben, o<strong><strong>de</strong>r</strong> nicht zu glauben … meine Sache ist es, Faktenanzuzeigen. Wer wollte schon inmitten eines Wirbelsturms in scharfsichtigenDiagnosen Zuflucht suchen? Fest steht nur, dass das Land Ulro nicht eineausgefallene Erfindung von William Blake war, wenn wir es schon am eigenenLeibe erfahren hatten.«Da dies wie ein Finale 1977 in Paris veröffentlicht wur<strong>de</strong>, nach <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Geschichte</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>polnischen</strong> <strong>Literatur</strong> (die 1969 in <strong>de</strong>n USA erschienen war), ist es hilf- geschichte zu betrachten. Ein Schlusspunkt, <strong><strong>de</strong>r</strong> eigentlich ein Fragezeichenbleibt.tischeund literaturhistorische Essayistik, eine Bilanz <strong>de</strong>s erlebten Kreuzwegsvieler Kulturen, <strong><strong>de</strong>r</strong> magischen Bindungen und Strahlungen, die sichzwischen Dostojewskij und Hegel, zwischen Swe<strong>de</strong>nborg und Blake ereignen.Das vielgeprüfte kritische Geschichtsbewusstsein <strong>de</strong>s Professors, <strong>de</strong>sempfindsamen Poeten und in Realien verhafteten Weltbürgers unserer Zeitsucht einen Ausweg aus <strong><strong>de</strong>r</strong> irdischen Provinz wie aus <strong>de</strong>m metaphysischenKosmos.Nobelpreis– nach Sienkiewicz (1905:Quo vadis?) und nach Reymont (1924: Die Bauern) <strong>de</strong>s dritten Nobelpreisträgersfür <strong>Literatur</strong>, <strong><strong>de</strong>r</strong> aus Polen kam – rief Passagen aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Dankesre<strong>de</strong>von Henryk Sienkiewicz vor über 100 Jahren in Stockholm in Erinnerung:»Diese Ehrung ist kostbar für je<strong>de</strong>n, aber um wie viel kostbarer ist sie füreinen Polen … Mein Land wur<strong>de</strong> totgesagt, doch das hier (die Auszeichnung)ist einer <strong><strong>de</strong>r</strong> hun<strong><strong>de</strong>r</strong>t Beweise dafür, dass es lebt.«Polen als Ganzheit lebte in <strong><strong>de</strong>r</strong> Tat in langen Perio<strong>de</strong>n seiner wechselvollen<strong>Geschichte</strong> mehr und stärker in seiner Sprache und <strong>Literatur</strong> fort <strong>de</strong>nn an<strong><strong>de</strong>r</strong>s.Seit <strong>de</strong>m Romantiker Adam Mickiewicz (1798–1855) hatten die DichterPolens eine das Volk einen<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n zerstörten Staat ersetzen<strong>de</strong>, von moralischerund politischer Autorität getragene »Regierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Seelen« auszuüben.Und sie nahmen diese Aufgabe erfolgreich wahr, was die beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Rolle <strong><strong>de</strong>r</strong><strong>Literatur</strong> in Polen, <strong><strong>de</strong>r</strong> Dichtung insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e, erklärt.In Polen und für Polen Dichter sein ist mehr als an<strong><strong>de</strong>r</strong>swo historische, nationaleund seelsorgerische Verpflichtung. Es ist ein Amt, das zwar Individualitätenherausragen lässt, zugleich aber auch eine verschworene Gemeinschaft<strong><strong>de</strong>r</strong> Dichter und ihrer Leser bil<strong>de</strong>t. Es verpflichtet Innerlichkeit und10. Dezember im Stadshus <strong><strong>de</strong>r</strong> schwedischen Hauptstadt, gegen En<strong>de</strong> seinerDankesre<strong>de</strong> zum Ausdruck gebracht: »Ich bin Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>polnischen</strong> <strong>Literatur</strong>,die verhältnismäßig wenig bekannt, weil sehr schwer zu übersetzen ist.«in einer für Polen ereignisreichen Zeit; Monate vor <strong>de</strong>n Ereignissen um die5

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