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Geschichte der polnischen Literatur - narr-shop.de

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ist, Schriftsteller, Redakteur, Herausgeber von Zeitschriften und Büchern,Übersetzer, Diplomat und Kulturkritiker, schließlich seit 1960 Lehrbeauftragter,seit 1961 Professor an <strong><strong>de</strong>r</strong> Universität in Berkeley; zuständig für slawischeSprachen und <strong>Literatur</strong>. Das Reifezeugnis all dieser Vorschulen undBildungsgänge liegt jetzt hier als Geschichtsbuch <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>polnischen</strong> <strong>Literatur</strong> imNachdruck vor.Die erste Auflage war in Köln 1981 in <strong><strong>de</strong>r</strong> Übersetzung von Artur Man<strong>de</strong>lerschienen. (Die Originalausgabe auf Englisch gab Macmillan in New York1969 heraus.) Der Autor war zu dieser Pflichtaufgabe gera<strong>de</strong>zu berufen. Die<strong>Geschichte</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>polnischen</strong> <strong>Literatur</strong> setzt sich zusammen aus <strong>de</strong>n in Berkeleygehaltenen Vorlesungen.Exildie ihm als Dichter im Exil zustehen<strong>de</strong> und auferlegte (seit Mickiewicz inPolen plausible) Pflicht zur Parteinahme.Die Romantik hatte im 19. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t das Vorbild <strong>de</strong>s Nationaldichters undPropheten (vates et poeta) vorgegeben. Die Mission <strong>de</strong>s Wahr sagers und Erzieherswar sein Erbteil: das Erbe <strong>de</strong>s Wilnaer Romantikers und Exilierten,Adam Mickiewicz.Anlässlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Rencontre Mondiale <strong>de</strong> Poésie in Montreal im September 1967nomen<strong><strong>de</strong>r</strong> Verbannung: »Es ist fast unmöglich, heute von einem Dichter zure<strong>de</strong>n und nicht die Verbannung zu erwähnen. Die Verbannung ist für einenDichter heute Schicksal, unabhängig davon, ob er in seinem Heimatland lebto<strong><strong>de</strong>r</strong> im Ausland; fast immer ist er herausgerissen aus <strong><strong>de</strong>r</strong> kleinen heimischenWelt <strong><strong>de</strong>r</strong> Gebräuche und Glaubensvorstellungen, die er in <strong><strong>de</strong>r</strong> Kindheit kannte.Die Verbannung an sich ist we<strong><strong>de</strong>r</strong> schlecht noch gut, die romantischen undpathetischen Gesten taugen hier nichts. Die Verbannung muss man hinnehmenund alles hängt davon ab, welchen Nutzen man daraus zieht.«GenrefiktionÜber eine <strong>Literatur</strong>geschichte zu urteilen ist Sache <strong><strong>de</strong>r</strong> dazu professionellBerufenen. Ein Benutzer schlechthin – Laie und Liebhaber – erwartet von<strong><strong>de</strong>r</strong> Lektüre möglicherweise ganz An<strong><strong>de</strong>r</strong>es und Verschie<strong>de</strong>nes. Zu diesemviel größeren Kreis gehöre ich. Mein Hauptinteresse gilt <strong>de</strong>m Dichter, seinenWilna, wie mein Lodz, unsere Geburtsorte waren multinational und kulturellkunterbunt, was heute nicht mehr originell ist. Heute ist es eine gesamteuro-ähnlichen Wissensdurst und Erlebnishunger. Diese – heute rückblickend –Gemeinsamkeiten waren in <strong><strong>de</strong>r</strong> Kahlschlag-Situation <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten Jahre nach1945 eine starke Anziehungskraft, Autoren und Bücher ähnlicher Generationo<strong><strong>de</strong>r</strong> Provenienz kennenzulernen. Deshalb waren die ersten »Kiesel« (ZbigniewHerberts Gedicht Kamyk), die ich am Stran<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> gestran<strong>de</strong>ten Heimkehrer1949 sorgfältig aufhob und vom San<strong>de</strong> reinigte, die Dichter meinerInteresse.3

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