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Heft 2 / August 2011 - Landesfischereiverband Rheinland-Pfalz e.V.

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www.lfvrlp.de<br />

Falsch verstandene Hege<br />

In der Frühjahrsschonzeit haben die meisten Fischarten in<br />

bestimmten Gewässern vor dem Zugriff des Berufsfischers<br />

und auch der Angler, ihre Ruhe. Friedfische dürfen geangelt<br />

werden, die Künstliche Fliege darf eingesetzt werden,<br />

wobei jedoch die speziellen Artenschonzeiten weiterhin<br />

bestehen bleiben und zwingend respektiert werden müssen.<br />

Am meisten profitieren in dieser Schonzeit die Raubfische.<br />

Nun ist der Wels jedoch ein Raubfisch, der mittlerweile<br />

aufgrund seiner fast explosionsartigen Entwicklung<br />

in seinem nicht ursprünglichen Lebensraum Rhein mit<br />

seinen Seitengewässern, keine Schonzeit und auch kein<br />

Mindestmaß mehr hat. Es wird nun zur Umgehung der<br />

Frühjahrsschonzeit in Bezug auf den Wels, das Argument<br />

vorgebracht, dass genau in der Zeit der Wels am meisten<br />

frisst und deswegen am Besten zu Angeln wäre. Nachdem<br />

66 Tonnen Fisch gerettet!<br />

Offizielle Abschusszahlen zu<br />

Kormoran-Abschüssen<br />

Seitens des Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung,<br />

Weinbau und Forsten (MULEWF) wurden folgende<br />

Zahlen zu getätigten Abschüssen veröffentlicht:<br />

Für die Abschuss-Saison 15.08.2010 bis 15.02.<strong>2011</strong> wurden<br />

der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord 747<br />

(in Saison 2009/2010 => 510 Korm.) abgeschossene Kormorane<br />

gemeldet. Im Bereich der Struktur- und Genehmigungsdirektion<br />

Süd wurden 166 (2009/2010 => 93 Korm.)<br />

Kormorane getötet. Zusammen sind dies 913 Kormorane<br />

(2009/2010 => 603 Kormorane).<br />

Bei einem durchschnittlichen Tagesverzehr von 400 gr.<br />

Fisch pro Kormoran, ergeben sich auf die Abschuss-Saison<br />

von 6 Monaten bezogen folgende Mengen an Fisch, die<br />

nicht mehr gefressen werden konnten.<br />

913 Kormorane * 180 Tage (6 Monate) * 0,4 kg (Fisch/Tag)<br />

= 65 736 kg Fisch.<br />

Gerundet ergibt dies rein rechnerisch 66 Tonnen Fisch.<br />

Dass diese Zahl auf die Abschuss-Zeit bezogen nicht völlig<br />

haltbar ist, leuchtet ein, da nicht bekannt ist, wann der<br />

einzelne Vogel geschossen wurde. Jedoch verdeutlicht diese<br />

Zahl die Menge an Fisch, die in einem halben Jahr von<br />

den genannten 913 Kormoranen gefressen wird, wobei<br />

unberücksichtigt geblieben ist, was durch Schnabelhiebe<br />

Verletzungen und anschließende Verpilzung an Fischen<br />

verludert ist. Diese Zahl liegt nach wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

bei ca. 40 bis 60% der gefressenen Fische.<br />

Vor solchen Mengen kann auch ein Vogelfreund nicht die<br />

Augen verschließen und uns die Harmlosigkeit der Kormorane<br />

einreden wollen. Das sind harte Fakten.<br />

Dr. Horst Koßmann<br />

16 - Der LanDesfischereiverbanD informiert - heft 2 / <strong>2011</strong><br />

künstliche Systeme und Blinker, Wobbler usw. verboten<br />

sind, müsste man deswegen den toten Köderfisch in entsprechender<br />

Größe verwenden, damit weder Zander noch<br />

Hecht den Köder annehmen würden. Wo bitte liegt hier<br />

die Grenze der Köderfischgröße und wer bitte kontrolliert<br />

die toten Köderfische am Haken? Es wird dem Leser hoffentlich<br />

selbst auffallen, dass damit die Frühjahrsschonzeit<br />

unsinnig wird.<br />

Aus unserer Sicht und die ist an das Fischereirecht gebunden,<br />

können hier keine Schlupflöcher für die Befischung<br />

des Welses erhofft oder sogar geschaffen werden. Würde<br />

der Wels außerhalb der Frühjahrsschonzeit verstärkt befischt<br />

und auch tatsächlich entnommen werden, so wäre<br />

schon sehr viel aus hegerischer Sicht geholfen.<br />

Dr. Horst Koßman<br />

Das ist Fliegenfischen<br />

Meine Favoriten - Die ,,Ritz D“<br />

Einer der größten Pioniere der Fliegenfischerei war Charles<br />

Ritz. Charles Ritz wurde am 1.<strong>August</strong> 1891 am Schweizer<br />

Nationalfeiertag und dem 600. Jahr des Bestehens der<br />

Schweizer Eidgenossenschaft geboren.<br />

Sein Vater schickte Charles Ritz zur Ausbildung im Hotelgewerbe<br />

in das Charlton – Ritz Hotel nach New York. Da sein<br />

Gehalt äußert knapp bemessen war, konnte Charles Ritz<br />

sich keine großen Sprünge leisten. Sodass er die Lehrjahre<br />

in New York dazu nutzte, Trödelmärkte und Leihhäuser abzuklappern<br />

und Beschäftigte und gebrauchte Angelruten<br />

zu erwerben.<br />

In seiner Freizeit baute er die Angelruten neu auf und<br />

verkaufte sie anschließend weiter, um so sein Gehalt aufzubessern.<br />

So kam es, dass im ersten Weltkrieg einer der<br />

größten Vordenker der Fliegenfischerei auf der Fliegenfischerbühne<br />

auftrat.<br />

Nun aber zu der Ritz D Nymphe.<br />

Charles Ritz gab seinen Fliegen keine Namen, sondern benannte<br />

sie mit den Buchstaben A, B, C usw.<br />

Für mich zählt die „Ritz D“ als eine der besten Gruppenmuster<br />

die es gibt. Eigentlich stellt sie in verschiedenen Größen<br />

gebunden eine große Bandbreite an Eintagsfliegen<br />

dar. Egal an welches Gewässer ich fahre, beim Nymphenfischen<br />

ist die ,,Ritz D“ meine absolute Nummer 1.<br />

Also los geht Fliegenfischen, es macht richtig Spaß.<br />

Stefan Herkenroth<br />

INFO 1-<strong>2011</strong>_März11.indd 16 05.08.<strong>2011</strong> 14:18:42

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