Jahresbericht 2008 2009 - Landeszentrale für Gesundheit in Bayern ...
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2.1<br />
Veranstaltungen, Programme und Maßnahmen zur <strong>Gesundheit</strong>sförderung und Prävention<br />
„Unsere Kenntnisse zu den Auswirkungen des Klimawandels<br />
auf die Natur und zu den möglichen Auswirkungen<br />
auf die Gesellschaft s<strong>in</strong>d rudimentär … Das<br />
Dilemma ist, dass dennoch bezüglich der Anpassung<br />
an die unvermeidlichen Folgen des Klimawandels bald<br />
gehandelt werden muss. Anpassungsbedarf entsteht<br />
<strong>in</strong> verschiedensten Bereichen der Gesellschaft“ (Beierkuhnle<strong>in</strong>).<br />
Dazu gaben die Referenten des Symposiums<br />
sehr konkrete H<strong>in</strong>weise.<br />
Symposium<br />
„Globaler Klimawandel und <strong>Gesundheit</strong>“<br />
München, 2. April <strong>2008</strong><br />
Weltgesundheitstag <strong>2008</strong> – Globaler Klimawandel<br />
und <strong>Gesundheit</strong>. Grußworte und<br />
E<strong>in</strong>führung (Prof. Dr. Johannes Gostomzyk, <strong>Landeszentrale</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>; Prof. Dr. Volker<br />
H<strong>in</strong>gst, Bayerisches Landesamt <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> und<br />
Lebensmittelsicherheit; Prof. Dr. Bernhard Liebl,<br />
Bayerisches Staatsm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> Umwelt, <strong>Gesundheit</strong><br />
und Verbraucherschutz)<br />
Globaler Klimawandel und Migrationsmediz<strong>in</strong><br />
(Prof. Dr. Klaus Fleischer, Missionsärztliches Institut<br />
Würzburg)<br />
Regionale Aspekte des Klimawandels – Entwicklung<br />
und Konsequenzen <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> (Prof.<br />
Dr. Carl Beierkuhnle<strong>in</strong>, Lehrstuhl <strong>für</strong> Biogeographie,<br />
Universität Bayreuth)<br />
Klimawandel – Risiken und Chancen aus der<br />
Wahrnehmung e<strong>in</strong>es Rückversicherers (Ernst<br />
Rauch, GeoRiskForschung, Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft)<br />
Soziale und psychische Folgen des Klimawandels.<br />
Annäherungen aus sozialwissenschaftlicher<br />
Sicht (Dr. Ulrich Stößel, Abteilung Mediz<strong>in</strong>ische<br />
Soziologie, Albert-Ludwigs-Universität<br />
Freiburg)<br />
Klimawandel und Allergie (Prof. Dr. Heidrun<br />
Behrendt, Zentrum Allergie und Umwelt, Technische<br />
Universität München)<br />
Zur Bedeutung von Umweltzonen <strong>in</strong> unseren<br />
Städten (PD Dr. Annette Peters, Helmholtz-Zentrum<br />
München – Deutsches Forschungszentrum <strong>für</strong><br />
<strong>Gesundheit</strong> und Umwelt)<br />
Klimawandel und zeckenübertragbare Erkrankungen<br />
(Dr. Volker F<strong>in</strong>gerle, Nationales Referenzzentrum<br />
<strong>für</strong> Borrelien, Bayerisches Landesamt <strong>für</strong><br />
<strong>Gesundheit</strong> und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim)<br />
<strong>Gesundheit</strong>liche Auswirkungen von Hitze- und<br />
Kältewellen (Mart<strong>in</strong>a Kohlhuber, Bayerisches Landesamt<br />
<strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong> und Lebensmittelsicherheit)<br />
Die Dokumentation des Symposiums ist als Band<br />
19 der LZG-Schriftenreihe erschienen (vgl. S. 75).<br />
Die Experten der Tagung riefen dazu auf, junge Menschen<br />
verstärkt e<strong>in</strong>zubeziehen und den Klimawandel<br />
und se<strong>in</strong>e Folgen auf verschiedenen Ebenen der<br />
Ausbildung zu thematisieren. „Das Klima geht jeden<br />
an, persönlich und <strong>in</strong> der Verantwortung <strong>für</strong> andere“,<br />
betonte LGL-Präsident Prof. Volker H<strong>in</strong>gst. Nicht der<br />
bloße Informationsaustausch, sondern die nachhaltige<br />
Zusammenarbeit von Experten unterschiedlicher<br />
Fachrichtungen sei erforderlich, um die Prognosen<br />
und tatsächliche Folgen des Klimawandels <strong>für</strong> die <strong>Gesundheit</strong><br />
frühzeitig zu erfassen und Strategien zu ihrer<br />
Bewältigung zu entwickeln. Da<strong>für</strong> gebe es <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />
beste Voraussetzungen, sagte Prof. Bernhard Liebl<br />
(Bayerisches Staatsm<strong>in</strong>isterium <strong>für</strong> Umwelt, <strong>Gesundheit</strong><br />
und Verbraucherschutz). Im Rahmen des „Klimaprogramms<br />
<strong>Bayern</strong> 2020“ fördere die Staatsregierung<br />
auch Forschungsvorhaben zu den gesundheitlichen<br />
Folgewirkungen des Klimawandels. „Wir brauchen<br />
verhaltens- und verhältnispräventive Konzepte, aber<br />
rationale E<strong>in</strong>sichten alle<strong>in</strong> garantieren noch nicht ihren<br />
Erfolg“, er<strong>in</strong>nerte Gostomzyk: „Unser Handeln,<br />
auch im H<strong>in</strong>blick auf se<strong>in</strong>e Umweltverträglichkeit,<br />
wird überwiegend und nachhaltig von Emotionen bestimmt.<br />
Hier liegt die <strong>in</strong> unserer Gesellschaft noch immer<br />
nicht h<strong>in</strong>reichend gelöste Aufgabe, e<strong>in</strong> positives<br />
und tatsächlich auch handlungsleitendes Empf<strong>in</strong>den<br />
unserer existentiellen Abhängigkeit von e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>takten<br />
Umwelt noch viel stärker <strong>in</strong> allen Lebensbereichen zu<br />
entwickeln“.<br />
Die Klimaerwärmung wird sich regional unterschiedlich<br />
stark bemerkbar machen. Die Prognose des Lehrstuhls <strong>für</strong><br />
Biogeografie der Universität Bayreuth zeigt den erwarteten<br />
Temperaturanstieg <strong>für</strong> das Jahr 2056. Bis zum Ende des Jahrhunderts<br />
rechnen die Experten sogar mit e<strong>in</strong>er Temperaturerhöhung<br />
um durchschnittlich 4°C <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>.