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Anzeiger Stolpner Anzeiger Stolpner - Region Sächsische Schweiz ...

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Stolpen - 14 -<br />

Nr. 6/2010<br />

Anders liegen die Verhältnisse bei Lauterbach. Hier haben wir<br />

zweifellos eine rein deutsche Gründung aus dem Anfange des<br />

13. Jahrhunderts vor uns. Seine Namensform hat dieselbe Bedeutung,<br />

wie dies bei dem slawischen Worte „Bühlau“ erwähnt ist.<br />

Lauterbach, das 1262 Lautabach und 1543 Lautherbach geschrieben<br />

wird, bedeutet nichts anderes als „am lautern, klaren, reinen<br />

Bach“. Es hat in unserer Oberlausitz ein Seitenstück in dem Orte<br />

„Lauterbach“ östlich von Görlitz, der 1393 Lutirbach und 1566<br />

bereits Lauterbach genannt wird. Ganz ähnliche Namensbildungen<br />

finden wir in Fischbach (am fischreichen Bach), Schönbach<br />

bei Sebnitz (am schönen Bach) und Heinsbach in Böhmen (am<br />

Hainbach). Während unser Dorfbach gleicherweise als „Lauterbach“<br />

bezeichnet wird, entspringt innerhalb der Lauterbacher<br />

Dorfflur ein Wasserlauf und fließt in südwestlicher Richtung nach<br />

Stolpen zu ab, der die wendische Bezeichnung „Letzsche“ oder<br />

„Letzschwasser“ führt. Man bringt das Wort in Verbindung mit<br />

leska (der Haselnussstrauch) und der Bach würde etwa dann mit<br />

„Haselbachstrauch“ zu erklären sein. Auch die Dorfbezeichnung<br />

Heeselicht ist hier heranzuziehen, die „im Haselicht“ bedeutet<br />

und ähnlich gebildet ist wie Tännicht, Erlicht usw. Die Dorfform<br />

von Lauterbach ist wohl am besten als „Waldhufendorf“ zu<br />

bezeichnen. Dasselbe darf auch von Bühlau in seiner jetzigen<br />

Gestalt behauptet werden. Wie das benachbarte Rückersdorf treten<br />

auch Lauterbach und Bühlau verhältnismäßig früh in der<br />

urkundlich beglaubigten Heimatgeschichte auf. So hören wir, dass<br />

der Ritter Hugo von Wolkenburg auf die Orte Rückersdorf, Ottendorf,<br />

Groß- und Kleindrebnitz, Lauterbach und Bühlau Lehnsansprüche<br />

gegen den Bischof von Meißen erhoben hatte. Im Jahre<br />

1262 verzichtete er auf diese gegen Empfang von 100 Mark Silber.<br />

Nach der alten „<strong>Sächsische</strong>n Kirchengalerie“ (vom Jahre<br />

1840) soll König Ottokar von Böhmen diese Dörfer, welche dem<br />

Stifte Meißen widerrechtlich entrissen worden waren, schon im<br />

Jahre 1228 an dieses zurückgegeben haben. Die Kirche von Lauterbach,<br />

deren Erbauungszeit sich nicht genau nachweisen lässt,<br />

ist mutmaßlich im 13. Jahrhundert, anfänglich wohl nur in Form<br />

einer Kapelle, durch den Bischof von Stolpen (Meißen) gegründet<br />

worden. Nach einer alten Inschrift soll das Innere der Kirche<br />

im Jahre 1503 durch einen Maler mit Namen Job gemalt worden<br />

sein. 1513 wurden für die Kirche 3 Glocken gegossen, wovon die<br />

große der Maria Magdalena, die mittlere der heiligen Anna und<br />

die kleine der Jungfrau Maria gewidmet war. Das Uhrwerk auf<br />

dem Kirchturme soll von der Burg Stolpen hierher gekommen<br />

sein. (?) Eine Orgel soll im Jahre 1779 von dem Orgelbauer Kaiser<br />

in Dresden neu gesetzt worden sein. Der letzte katholische<br />

Pfarrer habe Conrad Faber geheißen, er wurde 1559 bei Einführung<br />

der Reformation entlassen. An seine Stelle trat der erste<br />

evangelische Geistliche mit Namen Johann Kramer aus Cöthen,<br />

dem sein Sohn Valerius Kramer folgte. Der Dreißigjährige Krieg<br />

brachte dem Dorfe furchtbare Drangsale. Nach Angabe des Kirchenbuches<br />

wurden im Jahre 1639 von den Kroaten 5 Lauterbacher<br />

Wirte auf offener Straße hingemordet. Von 1632 bis 1634<br />

wurden zahlreiche Bewohner durch die Pest dahingerafft.<br />

Foto: Rolf Gruhn<br />

Weniger noch wie von Lauterbach ist von seinem Filial Bühlau<br />

bekannt. Die Kirchengalerie schreibt: „Unbekannt ist die Zeit,<br />

wann man die Kirche und Schule des Ortes gegründet worden<br />

sind“. Eine Orgel erhielt die Kirche erst in der ersten Hälfte des<br />

19. Jahrhunderts, zwei Glocken waren schon im Mittelalter vorhanden,<br />

eine von ihnen war dem heiligen Nikolaus und der Jungfrau<br />

Maria gewidmet.<br />

Aus der kirchlichen Vergangenheit von Lauterbach sei noch<br />

erwähnt, dass im Jahre 1878 die bisher zur Ephorie Bischofswerda<br />

gehörigen Gemeinden „Stolpen, Langenwolmsdorf, Lauterbach,<br />

Fischbach, Oberottendorf, Rückersdorf, Schmiedefeld<br />

mit Großharthau“ der Ephorie Pirna zugewiesen wurden. Schließlich<br />

noch einige statistische Bemerkungen über unser beider Orte.<br />

Im Jahre 1840 hatte Lauterbach an 600 Einwohner in 114 Häusern.<br />

Einschließlich des Erblehngerichts besaß es 47 Bauerngüter,<br />

4 Gartennahrungen und 2 Mühlen, Schulkinder waren ungefähr<br />

90 vorhanden. In Bühlau zählte man 400 Einwohner in 86<br />

Häusern. Der Ort hatte ein Erblehngericht, 30 Bauerngüter, 3 Gärtnernahrungen,<br />

2 Mühlen, wovon eine an der Wesenitz liegt und<br />

31 Häusler, Schulkinder gab es damals 70.<br />

Als hauptsächliche Beschäftigung werden für Lauterbach Landwirtschaft<br />

und Flachsspinnerei und für Bühlau Ackerbau angegeben.<br />

Otto Schöne»<br />

Manfred Beier<br />

<strong>Stolpner</strong> Geschichtsverein e. V.<br />

Beratung Gewerbeverein<br />

vom 04.05.2010<br />

Ein Schwerpunkt dieser Beratung war eine<br />

Auswertung des 3. Maibaumeln. Es konnte<br />

festgestellt werden, dass diese Veranstaltung<br />

sehr gelungen war.<br />

Selbst der kalte Regen am Samstag konnte die Begeisterung<br />

kaum mindern - den Wettbewerb der jungen Bands verfolgten<br />

viele Bürger auch trotz einer technischen Panne bei guter Stimmung<br />

bis in den späten Abend. Es wurde als ein großer Erfolg<br />

gewertet, dass es den Organisatoren gelungen ist, auch viele<br />

Jugendliche zu begeistern. Hier haben die IG Stadtmarketing,<br />

also Herr Gordon Kipping und seine zahlreichen Unterstützer,<br />

offenbar eine neue Qualität für Stolpen angestoßen, die weitergeführt<br />

und ausgebaut werden soll und muss. Selbstverständlich<br />

ist eine Neuauflage des Maibaumelns auch 2011 geplant - hier<br />

sind bereits neue Ideen wie ein „internationaler Wettbewerb der<br />

jungen Bands“ in der Planung. Selbstverständlich hängt auch das<br />

4. Maibaumeln und die damit verbundenen Projekte an der Finanzierung<br />

- hierzu sollen verstärkt auch Förderprogramme genutzt<br />

werden - diesbezügliche Recherchen finden in den nächsten<br />

Wochen statt.<br />

Beim Thema Internetseite des Gewerbevereins ist nun endlich<br />

Bewegung zu verzeichnen. Ein neues Grundkonzept wurde erarbeitet<br />

und erste Aktualisierungen haben bereits stattgefunden.<br />

Eine technische Umstrukturierung wird es auch gestatten, dass<br />

die Aktualisierungen nunmehr von mehreren Mitgliedern des<br />

Gewerbevereins stattfinden können. Hier wird sich in nächsten<br />

Monaten einiges tun. Wir streben eine aktuelle und informative<br />

Internetseite als unsere „Visitenkarte“ an - dieser Anspruch kann<br />

jedoch nur mit einem großen ehrenamtlichen Engagement erfüllt<br />

werden. Siehe hierzu auch unter www.gewerbeverein-stolpen.de.<br />

Als neues Mitglied konnten wir Herrn Gerd Seidel aus Helmsdorf<br />

im Gewerbeverein begrüßen.<br />

Leider musste festgestellt werden, dass der Aufruf des Gewerbevereins<br />

zur Aktion „Stolpen soll noch bunter werden - der Wettbewerb<br />

für eine blühende Stadt“ bisher kaum auf Resonanz gesto-

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