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Au sg ab e 0 1 /1 1 - Fachwissen Palliative Care - B. Braun ...

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Snoezelen:<br />

Mehr als nur eine Ablenkung<br />

Von Robert Gosenheimer, Annegret Euler, Gülnur Özkiran<br />

Viele Patienten schauen erst einmal erstaunt: Snoezelen? Was soll das denn sein? Die wenigsten<br />

können mit dem Begriff etwas anfangen. Da gilt es für Ärzte und Pflegekräfte auf der Palliativstation<br />

des Krankenhauses St. Marienwörth in Bad Kreuznach zunächst einmal <strong>Au</strong>fklärungsarbeit<br />

zu leisten.<br />

Das Wort Snoezelen stammt aus dem Niederländischen und ist<br />

eine Kombination der Worte „snuffelen“ (schnüffeln) und „doezelen“<br />

(dösen, schlummern). Man versteht darunter den <strong>Au</strong>fenthalt<br />

in einem speziell gestalteten Raum, der die Sinne auf ganz verschiedene<br />

Art und Weise anspricht. Dazu gehören Klänge und Musik,<br />

Lichteffekte oder Dufterlebnisse. Die Umgebungstemperatur<br />

ist angenehm warm und es gibt ausreichend Ruhemöglichkeiten<br />

in Form von Betten, Liegen oder bequemen Sesseln. Das Therapiekonzept<br />

kommt aus der Behindertenarbeit und hat sich seit Beginn<br />

der 90er-Jahre auch darüber hinaus in anderen Pflege- und Gesundheitseinrichtungen<br />

durchgesetzt.<br />

„Durch Behandlungen, Visiten oder Besuche von Angehörigen<br />

kommen die Patienten oft nicht zur Ruhe. Abschalten zu können,<br />

ist <strong>ab</strong>er insbesondere für Palliativpatienten sehr wichtig“, erklärt<br />

Gülnur Özkiran, examinierte Krankenschwester auf der Station, die<br />

Die Lichtsäulen, die in verschiedenen Farben leuchten können,<br />

wirken beruhigend auf Patienten und helfen ihnen, <strong>ab</strong>zuschalten.<br />

01/11<br />

Komplementäre Therapie<br />

maßgeblich an der Anpassung des Konzepts auf die speziellen Anforderungen<br />

der Station mitgearbeitet hat.<br />

In einer Projektgruppe h<strong>ab</strong>en Ärzte und Pflegekräfte das Konzept<br />

für den Snoezelraum erarbeitet. Möglich wurde die Einrichtung<br />

durch einen Erweiterungsbau des Hauses, in dem auch die Palliativstation<br />

untergebracht ist. So bot sich von Anfang an die<br />

Möglichkeit, die <strong>Au</strong><strong>sg</strong>estaltung des Raums bei der Bauplanung zu<br />

berücksichtigen. Der Snoezelraum ist ganz zentral auf der Station<br />

angesiedelt und damit für die Patienten gut erreichbar. Sollte ein<br />

Patient zu schwach sein, wird er gern auch im Rollstuhl von den<br />

Pflegekräften dorthin gebracht.<br />

Der Raum selbst hat eine Größe von rund 16 Quadratmetern und<br />

ist bewusst als Innenraum ohne Tageslicht gestaltet. So kommen<br />

die Lichtsäulen und -effekte erst richtig zur Geltung und erleich-<br />

Ziele des Konzepts<br />

Verbesserung der Lebensqualität<br />

und des subjektiven Wohlbefindens<br />

Steigerung der Entspannungsfähigkeit<br />

und des „Loslassen-Könnens“<br />

Abbau von Ängsten, Trauer, Wut<br />

und anderen negativen Gefühlen<br />

Verbesserung der Körperwahrnehmung<br />

Initiierung von Selbstfindungsprozessen<br />

Stärkung des Selbstbewusstseins<br />

Entdeckung neuer Lebensfreude<br />

Wecken von Kommunikations-<br />

und Kontaktbereitschaft

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