Welzow-Süd/Jänschwalde/Cottbus-Nord - post-mining.de
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Verlorene Orte<br />
Seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts wird im Raum <strong>Cottbus</strong> Braunkohle abgebaut. Der Rohstoff brachte <strong>de</strong>n Menschen<br />
in <strong>de</strong>r Region Arbeit und beschei<strong>de</strong>nen Wohlstand. An<strong>de</strong>rerseits wur<strong>de</strong>n durch die Kohlengewinnung im Tagebau<br />
große Gebiete in Anspruch genommen und eine Vielzahl von Dörfern überbaggert. Die Bewohner mussten ihre<br />
angestammte Heimat verlassen – einige fan<strong>de</strong>n eine neue in so genannten Umsiedlerdörfern.<br />
Tagebau <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong><br />
Durch <strong>de</strong>n Tagebau <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong> wur<strong>de</strong>n bis heute 13 Dörfer<br />
ganz o<strong>de</strong>r teilweise überbaggert. Das erste von <strong>de</strong>r<br />
Umsiedlung betroffene Dorf war Gosda. 1968/69 mussten<br />
die Bewohner nach Spremberg und Hai<strong>de</strong>mühl umziehen.<br />
Für die Umsiedler war es durch Schwierigkeiten<br />
bei <strong>de</strong>r Beschaffung von Baumaterial, Transportmitteln<br />
und Handwerkern oft schwer, <strong>de</strong>n Neubau ihres Hauses<br />
bis zum Abrisstermin <strong>de</strong>s bisherigen Hofes zu vollen<strong>de</strong>n.<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r Umsiedler in Jessen, das Anfang <strong>de</strong>r 70er<br />
Domsdorf<br />
Jehserigk Rehnsdorf<br />
Klein Buckow<br />
Petershayn<br />
Steinitz<br />
Görigk<br />
Strausdorf<br />
Paproth<br />
Strausdorf<br />
Geisendorf<br />
Groß Buckow<br />
Klein<br />
Klein<br />
Görigk<br />
Görigk Wolkenberg Groß Buckow<br />
Klein Buckow<br />
Kausche Kausche Wolkenberg<br />
Ra<strong>de</strong>weise Ra<strong>de</strong>weise<br />
<strong>Welzow</strong><br />
Proschim<br />
Glashütte<br />
Alte Bu<strong>de</strong>n<br />
Dolan<br />
Stradow<br />
Colonie Josephbrunn<br />
Pulsberg<br />
Jessen<br />
Gosda Jessen<br />
Gosda<br />
Colonie<br />
Josephbrunn<br />
Terpe<br />
Stradow<br />
Roitz<br />
Roitz<br />
Pulsberg<br />
Byhlow<br />
Weskow<br />
Kochsdorf<br />
Spremberg<br />
Heinrichsfeld<br />
Cantdorf<br />
Sellessen<br />
Slamen<br />
Trattendorf<br />
Jahre überbaggert wur<strong>de</strong>, war die höchste im Bereich<br />
<strong>de</strong>s Tagebaus <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong>. Insgesamt 650 Menschen<br />
mussten in <strong>de</strong>r kurzen Zeit von 1972 bis 73 ein neues<br />
Zuhause fin<strong>de</strong>n.<br />
Vor allem ökonomische Aspekte zählten bei <strong>de</strong>r Durchführung<br />
<strong>de</strong>r Umsetzung. Ein Mitspracherecht <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
bei <strong>de</strong>r Standortwahl gab es nicht. Bei <strong>de</strong>r Umsiedlung<br />
<strong>de</strong>s Dorfes Stradow schuf man erstmals im Raum<br />
Spremberg einen Ersatz für eine Kirche. Nach Stradow<br />
folgten innerhalb von nur vier Jahren die Umsiedlung von<br />
Groß und Klein Buckow, Ra<strong>de</strong>weise und Straußdorf.<br />
Überbaggerte Ortschaften im Tagebauraum <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong> Überbaggerte Ortschaften im Tagebauraum <strong>Cottbus</strong>-<strong>Nord</strong> Überbaggerte Waldflächen im Tagebauraum <strong>Cottbus</strong>-<strong>Nord</strong> (rückwärtige Bereiche)<br />
Wilmersdorf<br />
<strong>Cottbus</strong>ser Vorstadt<br />
Maust Heinersbrück<br />
12 <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong>/<strong>Jänschwal<strong>de</strong></strong>/<strong>Cottbus</strong>-<strong>Nord</strong><br />
Mertzdorf<br />
Dissenchen<br />
Branitz<br />
Lacoma<br />
Schlichow<br />
Neuendorf<br />
Gross Lieskow<br />
Klein Lieskow<br />
Klein Lieskow<br />
Haasow<br />
Gross Lieskow<br />
Tranitz<br />
Tranitz<br />
Ra<strong>de</strong>wiese<br />
Bärenbrück<br />
Gretsch<br />
Vorwerk<br />
Klinge<br />
Klinge<br />
Klinge<br />
Griesen<br />
Klein Briesnigk<br />
Klein Briesnigk<br />
Borauer Hütten<br />
Weissagk<br />
Weissagk<br />
Gosda<br />
Horno<br />
Mulknitz<br />
Pohsen<br />
Strega<br />
Briesnigk<br />
Nauendorf<br />
Borau<br />
Neu Sacro<br />
Eulow<br />
Tagebaue <strong>Jänschwal<strong>de</strong></strong> und <strong>Cottbus</strong>-<strong>Nord</strong><br />
Durch <strong>de</strong>n Tagebau <strong>Jänschwal<strong>de</strong></strong> sind bis heute insgesamt<br />
acht Dörfer ganz o<strong>de</strong>r teilweise überbaggert und die<br />
Einwohner umgesie<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n. Klinge war 1979/80 <strong>de</strong>r<br />
erste Ort und Horno vorerst <strong>de</strong>r letzte, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Bergbau<br />
weichen musste. In <strong>de</strong>n 80er Jahren unterbrach <strong>de</strong>r Tagebaubetrieb<br />
einen Teil <strong>de</strong>s Flusslaufes <strong>de</strong>r Malxe, wodurch<br />
<strong>de</strong>r Unterlauf vom Oberlauf getrennt wur<strong>de</strong>.<br />
Für <strong>de</strong>n Abbau im Tagebau <strong>Cottbus</strong>-<strong>Nord</strong> mussten bisher<br />
insgesamt vier Ortschaften weichen und eine Bahnlinie<br />
verlegt wer<strong>de</strong>n. Der Abbruch von Groß Lieskow begann<br />
schon 1976 und zog sich bis 1984 hin. Einem Großteil <strong>de</strong>r<br />
Bevölkerung wies man Neubauwohnungen in <strong>Cottbus</strong><br />
zu. Die großflächige Grundwasserabsenkung machte sich<br />
überall im Bergbaugebiet bemerkbar. Fließe und Gräben<br />
trockneten aus, und Ernteerträge gingen zurück.<br />
Rossau