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Welzow-Süd/Jänschwalde/Cottbus-Nord - post-mining.de

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Reiche Ernte in <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong><br />

In <strong>de</strong>r Tagebaulandschaft <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong> vereinigen sich konventionelle und zukunftsweisen<strong>de</strong> Formen <strong>de</strong>r Energie-<br />

gewinnung, welche die Tradition <strong>de</strong>r Lausitz als Energieregion in neuer Qualität fortsetzen. Im aktiven Tagebau<br />

wird <strong>de</strong>r fossile Brennstoff Braunkohle gewonnen, während in unmittelbarer Nachbarschaft nachwachsen<strong>de</strong><br />

Rohstoffe als Energieträger auf <strong>de</strong>n rekultivierten Flächen <strong>de</strong>s Tagebaus angebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

Schnell wachsen<strong>de</strong> Rohstoffe auf <strong>de</strong>r Kippe<br />

Mit Blick auf eine Intensivierung <strong>de</strong>r land- und forstwirtschaftlichen<br />

Produktion entsteht in <strong>de</strong>r Bergbaufolgelandschaft<br />

<strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong> ein „Energiewald“ von 170 Hektar. Das<br />

Projekt ist eine Kooperation zwischen <strong>de</strong>m Lehrstuhl für<br />

Bo<strong>de</strong>nschutz und Rekultivierung <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>nburgischen<br />

Technischen Universität (BTU) <strong>Cottbus</strong>, <strong>de</strong>m Unternehmen<br />

Vattenfall Europe Mining & Generation, <strong>de</strong>r LMBV als für<br />

die Rekultivierung verantwortliches Unternehmen und<br />

<strong>de</strong>m Landwirtschaftsbetrieb „Landwirte GmbH Terpe-<br />

Proschim“. Ziel ist es, verschie<strong>de</strong>ne Formen <strong>de</strong>r Erzeugung<br />

von Biomasse für die energetische Nutzung zu entwickeln.<br />

Begonnen hatte alles mit <strong>de</strong>r Pflanzung von 42 Hektar Robinien.<br />

Nach bereits vierjähriger Umtriebszeit wur<strong>de</strong> Anfang<br />

Februar 2009 auf 16 Hektar erstmals Biomasse geerntet.<br />

Das Gemeinschaftsprojekt, das eine Kippenfläche <strong>de</strong>s<br />

Tagebaus <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong> nutzt, sieht neben <strong>de</strong>r klassischen<br />

Kurzumtriebsplantage auch das Agroforstsystem „Alley-<br />

Cropping“ vor. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um eine systematische<br />

Art, Baum- bzw. Buschreihen in Verbindung mit<br />

Feldfrüchten im „Wald-Feld-Bau“ zu pflanzen. Das System<br />

profitiert von <strong>de</strong>r Tatsache, dass Bäume tiefere Wurzeln haben<br />

und somit eine kurze Trockenzeit überdauern können.<br />

Zu<strong>de</strong>m lockern die Wurzeln <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n auf, und das dichte<br />

Blätterdach schützt die kleinen Feldpflanzen vor starkem<br />

Regen. Da die Bäume regelmäßig beschnitten wer<strong>de</strong>n,<br />

28<br />

wird ausgeschlossen, dass die Nutzpflanzen darunter zu<br />

sehr beschattet wer<strong>de</strong>n. Das anfallen<strong>de</strong> Holz kann als<br />

Brennstoff genutzt wer<strong>de</strong>n. Die bislang gepflanzten Robinien<br />

bestechen durch ihr schnelles Wachstum und lassen<br />

eine Zunahme von rund 10 Tonnen Biomasse pro Jahr und<br />

Hektar erwarten.<br />

Das hier produzierte Holz soll im neuen Biomasse-Heizkraftwerk<br />

Sellessen bei Spremberg verfeuert wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Kraftwerk ist eine Pilotanlage <strong>de</strong>s Energiekonzerns<br />

Vattenfall und versorgt <strong>de</strong>n Umsiedlungsstandort Hai<strong>de</strong>mühl<br />

mit Wärme. Bisher wur<strong>de</strong> Holz aus <strong>de</strong>n Tagebauvorfel<strong>de</strong>rn<br />

genutzt. Mit <strong>de</strong>m Energiewald wer<strong>de</strong>n die Potenziale<br />

<strong>de</strong>r Biomassegewinnung auf Kippenstandorten <strong>de</strong>utlich.<br />

Weinanbau auf <strong>de</strong>m Wolkenberg<br />

Ein weiteres Beispiel für die Nutzung von Kippenflächen<br />

im Sanierungsgebiet <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong> ist <strong>de</strong>r künstlich auf-<br />

geschüttete Wolkenberg, benannt nach <strong>de</strong>m hier überbaggerten<br />

Dorf. An seinen Hängen entsteht im Auftrag von<br />

Vattenfall das jüngste Weinanbaugebiet Deutschlands.<br />

Bis zum Frühjahr 2010 wur<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>s ersten<br />

Weinberggroßversuches, nach intensiver Forschung<br />

zusammen mit <strong>de</strong>r BTU <strong>Cottbus</strong>, auf <strong>de</strong>m 30 Meter hohen<br />

Wolkenberg 26.000 Reben frisch gepflanzt. Die etwa sechs<br />

Hektar große Fläche hat eine optimale Lage und Neigung,<br />

<strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong>/<strong>Jänschwal<strong>de</strong></strong>/<strong>Cottbus</strong>-<strong>Nord</strong><br />

so dass es die erste Ernte im Jahr 2012 geben könnte.<br />

Ab 2015 soll sich <strong>de</strong>r volle Ertrag einstellen.<br />

Biotope auf <strong>de</strong>r Hochkippe Pulsberg<br />

Im <strong>Nord</strong>en <strong>de</strong>r Kippe <strong>de</strong>s Tagebaus <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong> liegt in<br />

<strong>de</strong>r Nähe von Spremberg <strong>de</strong>r Buckwitzberg – ein Biotopkomplex<br />

aus grob planierten Kippenstreifen, Ödland- und<br />

Forstflächen sowie einigen kleinen Gewässern. Über die<br />

Jahre hat sich hier eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt<br />

etabliert. Brachpieper, Grauammer, Wie<strong>de</strong>hopf und Raubwürger<br />

kommen hierher zum Brüten. Das Kippenareal ist<br />

zu einem Ro<strong>de</strong>lberg mit Ro<strong>de</strong>lhängen, Wan<strong>de</strong>rwegen und<br />

kleinen Teichen mo<strong>de</strong>lliert wor<strong>de</strong>n. Der 30 Meter hohe<br />

Berg war eines <strong>de</strong>r ersten Rekultivierungsprojekte. Für<br />

viele Spremberger ist er inzwischen zu einem beliebten<br />

Naherholungsgebiet gewor<strong>de</strong>n, das in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />

Jahren noch aufgewertet wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Bereich <strong>de</strong>s „Energiewal<strong>de</strong>s“ <strong>Welzow</strong> aus <strong>de</strong>r Luft<br />

(helle Bereiche sind in Vorbereitung für weitere Energieholzpflanzungen), 2010<br />

Begutachtung erster Pflanzerfolge, 2007

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