18 <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong>/<strong>Jänschwal<strong>de</strong></strong>/<strong>Cottbus</strong>-<strong>Nord</strong> Rekultivierte Flächen am Tagebau <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong>, 2010
Rekultivierung im Tagebau <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong> Die Sanierung und Rekultivierung <strong>de</strong>r rückwärtigen Bereiche <strong>de</strong>s Tagebaus <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong> ist eine wichtige Aufgabe <strong>de</strong>r LMBV. Eine auf <strong>de</strong>n Tagebaustand vom 1. Juli 1990 bezogene Trennungslinie markiert die Grenze zwischen <strong>de</strong>n Verantwortungsbereichen von Vattenfall Europe Mining AG und LMBV. Die Sanierungsarbeiten <strong>de</strong>r LMBV erstreckten sich aber auch auf Areale in <strong>Welzow</strong> und im Umfeld <strong>de</strong>r Stadt. Der Tagebau <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong> hinterließ ausge<strong>de</strong>hnte Kippen- flächen und Bereiche in <strong>de</strong>n Randgebieten, die für <strong>de</strong>n Bergbau nicht mehr genutzt wur<strong>de</strong>n. Da für mehrere Teilflächen in diesen Gebieten bereits 1994 Kaufanträge vorlagen, unter an<strong>de</strong>rem für die Deponie Spremberg und die als Ro<strong>de</strong>lberg genutzte Hochkippe bei Pulsberg, mussten zügig die Voraussetzungen für die Beendigung <strong>de</strong>r Bergaufsicht für diese Areale geschaffen wer<strong>de</strong>n. Im Bereich <strong>de</strong>s Tagebaus <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong> übernahm die LMBV Flächen, die in <strong>de</strong>n Jahren 1959 bis 1993 durch <strong>de</strong>n Tagebau überbaggert und teilweise bis zum 31. Dezem- ber 1993 bergmännisch rekultiviert wur<strong>de</strong>n. Ein großer Teil <strong>de</strong>r Areale war zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Besitzübergangs an die LMBV bereits wie<strong>de</strong>r nutzbar gemacht wor<strong>de</strong>n. Roteichenkulturen im Sanierungs- gebiet <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong>, 2005 Aufforstung im Sanierungsbereich <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong>, 2010 Doch auch die daran angrenzen<strong>de</strong>n Randflächen im Eigentum <strong>de</strong>r LMBV, die nicht mehr für <strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n Tagebaubetrieb erfor<strong>de</strong>rlich sind, waren für die Sanierung vorgesehen. Ausgenommen blieben nur die Flächen, die laut Rahmenbetriebsplan für <strong>de</strong>n Tagebau <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong> im Verlauf seiner weiteren Entwicklung in Anspruch genommen wer<strong>de</strong>n sollten. In <strong>de</strong>n rückwärtigen Bereichen <strong>de</strong>s Tagebaus mussten bis zum Jahr 2009 insgesamt rund 2.000 Hektar rekultiviert wer<strong>de</strong>n. Davon sind unter an<strong>de</strong>rem ca. 735 Hektar einer land- und über 1.100 Hektar einer forstwirtschaftlichen Nutzung zugeführt wor<strong>de</strong>n. Im Dienste <strong>de</strong>r Rekultivierung Bis heute wur<strong>de</strong> eine Fülle unterschiedlichster Leistungen erbracht, um die mit Abraum überkippte Landschaft, die <strong>de</strong>r Tagebau <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong> hinterlassen hat, zu sanieren. Als erstes musste die ehemalige Innenkippe mit zusätzlichen Bo<strong>de</strong>nmassen aus <strong>de</strong>m aktiven Tagebau <strong>Welzow</strong> so über<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n, dass die Oberfläche nicht durch Vernässungen gefähr<strong>de</strong>t war. Nur so konnte gewährleistet wer<strong>de</strong>n, dass die entstan<strong>de</strong>nen Flächen für die Land- und Forstwirtschaft teilweise nutzbar sind. Die Bildung kleinerer Wasserflächen durch Oberflächenwasser wird an einigen Stellen jedoch bewusst ermöglicht. Angelegte Gräben dienen <strong>de</strong>r Entwässerung <strong>de</strong>s Kippengelän<strong>de</strong>s. Auch die Wie<strong>de</strong>rherstellung von Teilabschnitten <strong>de</strong>s ehemaligen <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong>/<strong>Jänschwal<strong>de</strong></strong>/<strong>Cottbus</strong>-<strong>Nord</strong> Hühnerwassers – eines in <strong>de</strong>n 1980er Jahren überbaggerten Bachlaufes, ist geplant. Neben <strong>de</strong>r Sicherung und Beseitigung diverser Altlasten waren Abbruch und Beräumung von ehemaligen Tagesanlagen, Brückenbauwerken, Fundamenten und Medienleitungen notwendig. Einige durch <strong>de</strong>n Tagebaubetrieb in Mitlei<strong>de</strong>nschaft gezogene Straßen am Tagebaurand mussten instand gesetzt, Hauptwirtschaftswege angelegt, Entwässerungsanlagen zurückgebaut sowie Pegel und Brunnen verfüllt wer<strong>de</strong>n. Auch die Restlöcher nördlich <strong>de</strong>r Brikettfabrik <strong>Welzow</strong>, <strong>de</strong>r Randschlauch <strong>Welzow</strong> und das Restloch Blauer See Kausche gehörten zum Sanierungsbereich <strong>Welzow</strong>. Die im Restloch Blauer See verspülte Kohlentrübe wur<strong>de</strong> im Rahmen <strong>de</strong>r Sanierung abge<strong>de</strong>ckt. Das Restloch Blauer See war ursprünglich aus <strong>de</strong>m Tagebau Mariannesglück entstan<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> durch die LMBV seit 1999 das Restloch am Bad (heute Clara See) saniert und 2007 an die Stadt übergeben. Dichtwand im Untergrund Etwas abseits vom eigentlichen Sanierungsgeschehen errichtet das bergbautreiben<strong>de</strong> Unternehmen Vattenfall seit 2009 eine unterirdische Dichtwand südlich <strong>de</strong>s Tagebauareals. Um das Absickern von Grundwasser aus <strong>de</strong>m Lausitzer Seenland in <strong>de</strong>n Tagebau <strong>Welzow</strong>-<strong>Süd</strong> zu verhin<strong>de</strong>rn, wird in <strong>de</strong>n nächsten Jahren eine rund 100 Meter tief reichen<strong>de</strong> und über zehn Kilometer lange Dichtwand aus Bentonit, ein Wasser-Ton-Gemisch, in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n eingebaut. Ein erster Abschnitt ist bereits fertiggestellt. Die von <strong>de</strong>r LMBV rekultivierten Flächen bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Endpunkt <strong>de</strong>s Tagebaugeschehens und gleichzeitig <strong>de</strong>n Ausgangspunkt für die Gestaltung und Nutzung <strong>de</strong>r Landschaft nach <strong>de</strong>m Bergbau. 19