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Die Kohle ermöglichte <strong>den</strong> Aufbau Deutschlands zur Industriemacht,<br />

noch ehe das Deutsche Reich im Jahr 1871 als politische<br />

E<strong>in</strong>heit gegründet wurde. Kohle bedeutete Reichtum. Damals<br />

war <strong>die</strong>ser Zusammenhang für je<strong>den</strong> offensichtlich. Rasch<br />

nahm auch <strong>die</strong> Al<strong>lt</strong>agssprache <strong>die</strong>sen Bezug auf. „Kohle“ wurde<br />

zum Symbolwort für Geld – dabei ist es bis zum heutigen Tag<br />

geblieben. Zwischen Kohle und „Kohle“ aber gab es e<strong>in</strong>en entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Unterschied, <strong>die</strong> Differenz der Ebenen. Unter Tage<br />

wurde das schwarze Gold mit <strong>den</strong> vere<strong>in</strong>ten Kräften der Kumpels<br />

abgebaut. Hier wurde jeder staubschwarz. Vom Loren ziehen<strong>den</strong><br />

Lehrburschen bis zum Hauer und gestan<strong>den</strong>en Reviersteiger.<br />

Die Bergleute mussten eng zusammenarbeiten, um <strong>die</strong> Kohle der<br />

Erde abzur<strong>in</strong>gen und zu Tage zu fördern.<br />

Dort aber, bei Licht besehen, wurde das Geste<strong>in</strong> zur gewöhnlichen<br />

Ware, <strong>die</strong> Kohle wurde zum Geld. Über Tage waren<br />

manche gleicher als <strong>die</strong> anderen. Der Hibernia-Firmensitz war<br />

bereits 1873 im F<strong>in</strong>anzzentrum Düsseldorf aufgeschlagen und<br />

zwei Jahre später nach Herne verlegt wor<strong>den</strong> – um bessere Geschäfte<br />

machen zu können. Aus dem gleichen Grund schlossen<br />

sich <strong>die</strong> <strong>Zechen</strong>gesellschaften 1904 zum Rhe<strong>in</strong>ischen Kohlenkontor<br />

zusammen. Dessen Zentrale richtete man <strong>in</strong> Mülheim, im<br />

Herzen des Reviers, e<strong>in</strong>.<br />

Die Hibernia wuchs zum viertgrößten deutschen Kohleproduzenten<br />

und drittgrößten Bergbauunternehmen an der Ruhr<br />

heran. Dies weckte <strong>die</strong> Begehrlichkeit der preußischen Regierung.<br />

Wiederum im Jahr 1904 ließ Berl<strong>in</strong> durch Banken über 50 Prozent<br />

der Aktien der <strong>Zechen</strong>gesellschaft Hibernia erwerben. Auf <strong>die</strong>se<br />

Weise wol<strong>lt</strong>e der preußische Handelsm<strong>in</strong>ister Theodor Möller<br />

E<strong>in</strong>fluss auf <strong>die</strong> deutsche Volkswirtschaft nehmen. Vorstand und<br />

Aufsichtsrat der Hibernia setzten sich zur Wehr: Sie hatten „das<br />

Angebot pflichtgemäß überprüft und e<strong>in</strong>mütig beschlossen, <strong>den</strong><br />

Aktionären <strong>die</strong> Ablehnung zu empfehlen“. Die Aktionäre folgten<br />

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