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meiden, damit ihm seine Anna erhalten blieb. Dieser Einsatz war
wertvoller als alles andere, einschließlich seiner „rechtschaffenen“
Empörung und seiner männlichen Bequemlichkeit im Bett. Fortan
befleißigte sich Leopold einer sexuellen Disziplin, die zu seiner
Zeit in seiner Schicht recht selten war. Die Liebe zu Anna war
ihm allemal wichtiger als seine ungezügelte Leidenschaft, die tödliche
Folgen für Anna haben würde.
Bialo konzentrierte sich auf Anna und die Kinder sowie auf
seinen Beruf. Er war ein hervorragender Bergmann, darüber waren
sich zumindest die Kumpels einig. So war er, nachdem Alfred
Forbel vorzeitig wegen einer Staublunge aus dem Schacht gezogen
wurde, zum Meisterhauer befördert worden. Mit ihm an der
Spitze und dem jungen Karol Jablonski als Oberhauer, den alle nur
„Gimma Mottek“ wegen seines phantasievollen Deutsch-Polnisch
nannten, baute Leos Kameradschaft die meiste Kohle der Zeche
ab und kassierte das höchste Gedinge. Diese Leistung, seine unbestrittene
natürliche Intelligenz, der Respekt und die Sympathie,
die ihm die Kumpels entgegenbrachten, prädestinierten Bialo
zum Steiger. Doch die Zechendirektion hatte Leos aktive Rolle
beim großen Streik nicht vergessen. Man gab dem Meisterhauer
zu verstehen, dass man ihm seine Jugendsünden ablassen würde,
falls er sich dafür entschuldige und verbindlich versichere, derartige
Untaten nie wieder auch nur in Erwägung zu ziehen. Leopold
dachte nicht daran, auf dieses „großmütige“ Angebot einzugehen:
„Knecht war ich in Schlesien. Hier nicht. Ich krieche niemandem
in den Arsch für ein paar Silberlinge.“ Damit war das Gespräch
mit dem Sekretär der Zechenverwaltung beendet. Ebenso wie
Bialos Aufstieg zum Steiger – noch ehe er beginnen konnte.
1899 waren 13 Doppelhäuser, welche die Zeche Shamrock
in der Hoheneickstraße hatte bauen lassen, bezugsfertig. Trotz
des unerfreulichen Gesprächs in der Zechenverwaltung bekamen
Leopold und seine Familie eine Haushälfte zugewiesen. „Auch
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