Schnittmuster verwenden• Überlegen/ überprüfen, obo Nahtzugabe* noch zusätzlich e<strong>in</strong>geplant werden musso man noch Änderungen am Schnittvornehmen möchte, z.B. längereHosenbe<strong>in</strong>e, mehr Platz am Bauch, anderer Ausschnitt usw.und entsprechend anpassen.• Schnittmusterbögen mit mehreren Größen auf die richtige Kleidergrößezuschneiden• Schnittmuster auf die richtige Seite des Stoffs auflegen. Bei halbenSchnittmustern (Oberteilen) den Stoff doppelt legen und dieMittelsenkrechte des Schnittmusters genau auf dem „Stoffbruch“ **ausrichten. Bei Stoff mit klar erkennbarem Muster oder e<strong>in</strong>deutigerWebrichtung wäre es gut darauf zu achten, dass alle Teile gleichausgerichtet s<strong>in</strong>d. Sonst hat womöglich e<strong>in</strong> Hosenbe<strong>in</strong> h<strong>in</strong>terher querverlaufende Karos. "• Befestigen mit Stecknadeln oder schweren Büchern• Anzeichnen am besten mit Schneiderkreide• ausschneiden*Nahtzugabe = E<strong>in</strong> Streifen an allen Außenkanten jedes Stoffstücks, der spätermit dem nächsten Stoffstück vernäht oder an den Abschlusskantenumgeschlagen und vernäht wird. Deshalb muss er zusätzlich zu densonstigen Maßen gerechnet werden, sonst wird das Kleidungsstück zu eng.Normalerweise s<strong>in</strong>d 1 – 1,5cm als Nahtzugabe nicht schlecht, amHalsausschnitt eher nur 0,5 – 1cm, an den Abschlusskanten (= „Säumen“),wie Hosenbe<strong>in</strong>en oder Ärmelbündchen lieber großzügig mehr, m<strong>in</strong>d. aber2cm.]**Stoffbruch = Ist die Knickkante, wenn man e<strong>in</strong>en Stoff doppelt legt.14
Schnittmuster selbst herstellenNachfolgend e<strong>in</strong> ziemlich e<strong>in</strong>faches und relativ schnelles Vorgehen, wenn manechte Maßabfertigungen wünscht. Für das gewünschte spätere Kleidungsstückwird das Schnittmuster direkt am Körper abgeformt ohne dabei zu messen. DerWermutstropfen: Man braucht e<strong>in</strong>e zweite Person, die e<strong>in</strong>em hilft oder e<strong>in</strong>eSchneiderpuppe/ Schneiderbüste.Man nimmt e<strong>in</strong> Stück Stoff, welches dem späteren Material ähnlich se<strong>in</strong> sollte,eventuell aber etwas preiswerter. Bettwäsche aus Baumwolle reicht z.B. füre<strong>in</strong>ige Schnittmuster.Daraus schneidet man rechteckige Stoffstücke, welche den Bereich, den manabformen will um m<strong>in</strong>destens 5cm <strong>in</strong> allen Richtungen überlappen. Bei e<strong>in</strong>emÄrmel muss man tatsächlich um den ganzen Arm herumkommen können (+ die 5cmSicherheit!), bei Hosen und Röcken reicht es aus e<strong>in</strong>e Körperhälfte abzudecken,denn man schneidet die l<strong>in</strong>ke und rechte Seite später sowieso separat zu undverb<strong>in</strong>det sie mit den Nähten auf der Körpermitte.Da der menschliche – und ganz besonders der weibliche – Torso allerd<strong>in</strong>gs vorneund h<strong>in</strong>ten sehr ungleichmäßig ist, werden bei Oberteilen die halbe Vorderseiteund die halbe Rückseite separat behandelt. [s. Zeichnungen] Diese Hälftenwerden später aus e<strong>in</strong>em doppelt gelegtem Stück Stoff ausgeschnitten, so dassman dann wieder e<strong>in</strong>e ganze Vorder- und Rückseite hat.<strong>Das</strong> vorbereitete Stück Stoff wird an die Person angelegt, für die geschneidertwird. Diese Person trägt sehr enge, lange Kleidung, so lässt sich das zukünftigeSchnittmuster mit Stecknadeln befestigen. Manche Leute markieren sich aufdieser Kleidung mit Klebeband Hilfsl<strong>in</strong>ien, wie Brust-, Taillen-, Hüftumfang,Seitennaht, Wirbelsäule (h<strong>in</strong>tere Mitte), Brustbe<strong>in</strong> zu Bauchnabel (vordereMitte) bzw. Bauchnabel zu Schritt.Wichtig ist, dass der angelegte Stoff gerade herab fällt. Bei Oberteilen an derWirbelsäule/ Brustmitte orientieren, bei Röcken und Hosen am Bauch Nabel –parallel ausrichten, nicht schief ziehen! Außerdem dran denken den Stoff nichtgenau auf die Mitte zu legen, sondern etwas darüber h<strong>in</strong>aus.Jetzt arbeitet man sich, wie <strong>in</strong> den Zeichnungen ersichtlich, voran. An denspäteren Nähten (gestrichelte/ markierte L<strong>in</strong>ien) wird der Stoff festgesteckt,damit nichts mehr verrutscht. Überschüssiger Stoff an Rundungen, wieHalsausschnitt, Ärmeln oder Po wird e<strong>in</strong>geschnitten, damit er gerade undfaltenfrei liegt.In der Taille und am Ellenbogen bleibt bei dieser Prozedur normalerweise Stoffübrig. <strong>Das</strong> ist richtig so! Bitte nicht versuchen ihn seitlich „glatt zu ziehen“,15