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Kontinuität statt Kluft - Staatliche Schulberatung in Bayern

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Materialien zum Übertritt von der<br />

Grundschule auf das Gymnasium


<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

Materialien zum Übertritt von der Grundschule auf das Gymnasium


2<br />

Impressum<br />

Impressum<br />

Die Materialien dieser Handreichung wurden auf Anregung des <strong>Staatliche</strong>n Schulamtes im Landkreis Donau-Ries<br />

und des Gymnasiums Donauwörth von e<strong>in</strong>em Arbeitskreis zusammengestellt.<br />

Mitglieder: Marianne Ernst<br />

Hanna Gastl<br />

Robert Gleich<br />

Simone Hager<br />

Franz Klement<br />

Elgard Me<strong>in</strong>eke<br />

Hannelore Menzel<br />

Hildegard Nieberle<br />

Mart<strong>in</strong>a Scherer<br />

Kerst<strong>in</strong> Schleier<br />

Barbara Simon<br />

Leitung: Jörg Eyra<strong>in</strong>er<br />

Willy Leopold<br />

Herrn Robert Lesewa danken wir für se<strong>in</strong>e wertvolle Unterstützung<br />

Gestaltung/<br />

Illustrationen: Böck Design, Monheim<br />

Druck: Druckhaus Frank, Wemd<strong>in</strong>g<br />

Die Veröffentlichung wurde ermöglicht durch die freundliche<br />

Unterstützung<br />

• des Bayerischen Staatsm<strong>in</strong>isteriums für Unterricht und Kultus,<br />

• der Stiftung Bildungspakt <strong>Bayern</strong>,<br />

• der Pädagogischen Stiftung Cassianeum,<br />

• des Rotary Clubs Donauwörth.<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


Inhalt<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 „Wanderer zwischen beiden Welten?“.................................................................. 4<br />

2 Voraussetzungen................................................................................................... 7<br />

2.1 Entwicklungspsychologische und neurobiologische Grundlagen......................................................... 8<br />

2.2 Heterogenität als Faktum, Herausforderung und Chance................................................................... 10<br />

2.3 Eltern und Schule: Zwei Partner – e<strong>in</strong> Ziel........................................................................................ 12<br />

3 Rund um den Lehrplan.......................................................................................... 13<br />

3.1 Deutsch<br />

3.1.1 Synopse........................................................................................................................................ 14<br />

3.1.2 Konkretisierung............................................................................................................................. 16<br />

3.1.3 Lern- und Arbeitskompetenzen........................................................................................................ 18<br />

3.2 Mathematik<br />

3.2.1 Synopse........................................................................................................................................ 20<br />

3.2.2 Konkretisierung.............................................................................................................................. 22<br />

3.2.3 Lern- und Arbeitskompetenzen........................................................................................................ 26<br />

3.3 Englisch<br />

3.3.1 Synopse........................................................................................................................................ 28<br />

3.3.2 Konkretisierung.............................................................................................................................. 30<br />

3.3.3 Lern- und Arbeitskompetenzen........................................................................................................ 32<br />

4 Unterricht.............................................................................................................. 35<br />

4.1 Neue Lern- und Leistungskultur <strong>in</strong> der Grundschule............................................... 36<br />

4.2 Lernen lernen........................................................................................................ 38<br />

4.3 Lehr- und Lernformen............................................................................................ 40<br />

4.4 Deutsch<br />

4.4.1 Vorbemerkungen........................................................................................................................... 43<br />

4.4.2 Beispiel: Referate........................................................................................................................... 44<br />

4.4.3 Beispiel: Erlebniserzählung............................................................................................................. 46<br />

4.4.4 Beispiel: Rechtschreibregeln zu den s-Lauten.................................................................................... 48<br />

4.5 Mathematik<br />

4.5.1 Vorbemerkungen............................................................................................................................ 51<br />

4.5.2 Beispiel: ANNA-Zahlen.................................................................................................................. 52<br />

4.5.3 Beispiel: Quaderansichten............................................................................................................... 54<br />

4.5.4 Beispiel: Schaubilder....................................................................................................................... 56<br />

4.6 Englisch<br />

4.6.1 Vorbemerkungen............................................................................................................................ 58<br />

4.6.2 Beispiel: Wortschatz....................................................................................................................... 60<br />

4.6.3 Beispiel: Strukturen......................................................................................................................... 66<br />

4.6.4 Beispiel: Hörverstehen.................................................................................................................... 70<br />

4.7 Hausaufgaben....................................................................................................... 74<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung............................................................. 77<br />

5.1 Deutsch<br />

5.1.1 Prüfungsformen.............................................................................................................................. 78<br />

5.1.2 Korrektur und Bewertung................................................................................................................ 88<br />

5.2 Mathematik<br />

5.2.1 Prüfungsformen.............................................................................................................................. 95<br />

5.2.2 Korrektur und Bewertung................................................................................................................ 99<br />

5.3 Englisch<br />

5.3.1 Prüfungsformen..............................................................................................................................112<br />

5.3.2 Korrektur und Bewertung................................................................................................................122<br />

6 Zusätzliche Diagnosekriterien und Möglichkeiten der Beratung.............................125<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

3


4<br />

Vorwort<br />

1 „Wanderer zwischen beiden Welten?“<br />

1 „Wanderer zwischen beiden Welten?“<br />

Allen ist die gymnasiale Eignung besche<strong>in</strong>igt worden, alle waren sie jahrelang gute und sehr gute Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler, nun sitzen sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er 5. Klasse im Gymnasium und wissen zwar nicht genau, was sie erwartet, aber<br />

trotzdem - oder gerade deshalb - s<strong>in</strong>d sie neugierig und voller Optimismus. Und dann werden manche von ihnen<br />

sehr rasch enttäuscht - mit Noten, wie sie sie noch nie hatten - und ihre Neugier und ihr Optimismus verwandeln<br />

sich <strong>in</strong> Versagensangst und Demotivation. Was ist passiert? An der gymnasialen Eignung dieser K<strong>in</strong>der kann sich<br />

nichts geändert haben. Eher sche<strong>in</strong>t es, dass man an Grundschule und Gymnasium zu wenig vone<strong>in</strong>ander weiß,<br />

dass beide Schularten je e<strong>in</strong>e Welt für sich bilden, aus der kaum jemals e<strong>in</strong> Ruf herüber oder h<strong>in</strong>über schallt, dass<br />

sich zwischen ihnen e<strong>in</strong>e <strong>Kluft</strong> auftut, deren Überw<strong>in</strong>dung Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern oft unnötige Schwierigkeiten<br />

bereitet.<br />

4 5<br />

In der Grundschule werden alle K<strong>in</strong>der ausgebildet, es kann ke<strong>in</strong>e explizite<br />

Vorbereitung auf das Gymnasium erfolgen. Im kognitiven Bereich können daher<br />

die Anforderungen <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>gangsklasse des Gymnasiums zu hoch geraten.<br />

4<br />

5<br />

Andererseits lernen die K<strong>in</strong>der an der Grundschule Arbeitstechniken und<br />

Sozialformen des Unterrichts, die am Gymnasium nicht weitergeführt werden.<br />

Vorhandene Fertigkeiten werden dann nicht genutzt. Das Gymnasium nützt <strong>in</strong><br />

diesem Bereich möglicherweise sich bietende Anknüpfungspunkte nicht.<br />

Das Ziel ist, dass beide Schularten auf der Basis e<strong>in</strong>er professionellen Abstimmung des Unterrichts an der Schnittstelle<br />

und <strong>in</strong> gegenseitiger Wertschätzung den ´Wanderern` von beiden Seiten hilfreich die Hand reichen.<br />

So will sich das Folgende im doppelten S<strong>in</strong>n als Handreichung verstanden wissen – zum e<strong>in</strong>en als symbolische<br />

´Hand-Reichung` zwischen Grundschule und Gymnasium, zum anderen als Vademecum für Pädagogen, mit dem<br />

Ziel, den Übergang für die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler zu harmonisieren, zu optimieren und zu verstetigen, mit<br />

e<strong>in</strong>em Wort: <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> zu schaffen, wo e<strong>in</strong>e <strong>Kluft</strong> droht.<br />

4 5<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

4<br />

5


Ihr Ziel ist es, dem Leser<br />

Aufschluss über das Anforderungsprofil der jeweils anderen Schulart zu geben,<br />

die optimale Passung der eigenen Anforderungen zu ermöglichen,<br />

den gezielten Umgang mit heterogenen Lerngruppen zu erleichtern.<br />

1 „Wanderer zwischen beiden Welten?“<br />

Die im Folgenden zusammengestellten Materialien s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> gleicher Weise für Lehrkräfte gedacht, die <strong>in</strong> Grundschule<br />

bzw. Gymnasium an der Schnittstelle (Jgst. 4 bzw. 5) unterrichten. Sie s<strong>in</strong>d aus der alltäglichen Lehrpraxis<br />

und Unterrichtserfahrung der Verfasser hervorgegangen. Ke<strong>in</strong>esfalls dürfen sie als theoretische Grundlegung,<br />

normative Richtl<strong>in</strong>ie oder gar Handlungsanweisung verstanden werden, vielmehr sollen sie die e<strong>in</strong>e oder andere<br />

Informationslücke auf beiden Seiten der Schnittstelle schließen.<br />

Grundschullehrkräfte werden es als hilfreich empf<strong>in</strong>den, wenn sie entweder bei der b<strong>in</strong>nendifferenzierenden Förderung<br />

begabter Schüler/<strong>in</strong>nen oder bei der Elternberatung wissen, was von e<strong>in</strong>em angehenden Gymnasiasten<br />

erwartet wird, Gymnasiallehrkräfte h<strong>in</strong>gegen werden e<strong>in</strong>e Erleichterung ihrer Arbeit dar<strong>in</strong> sehen, dass sie wissen,<br />

was sie von den K<strong>in</strong>dern tatsächlich erwarten können.<br />

Selbstverständlich lassen die Lehrpläne von Grundschule und Gymnasium an der Schnittstelle fachliche und<br />

methodische <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong>en erkennen, die von jedem erfahrenen Pädagogen bewusst wahrgenommen und betont<br />

werden.<br />

Das Hauptaugenmerk der Handreichung liegt jedoch auf den mehr oder weniger offensichtlichen Brüchen. Hier will<br />

sie Brücken bauen, <strong>in</strong>dem sie <strong>in</strong> exemplarischer Auswahl Informationen, Anregungen und Hilfestellung bietet.<br />

Dabei liegt der Schwerpunkt auf den drei für den gymnasialen Ausbildungsweg zunächst entscheidenden Fächern<br />

Deutsch<br />

Die Materialien umfassen Informationen zur Situation der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler * <strong>in</strong> der Phase des Übertritts,<br />

zu den Lehrplänen, zum Unterricht und zu Fragen der Leistungserhebung <strong>in</strong> den Jahrgangsstufen 4 und 5 sowie zu<br />

Diagnosekriterien und Möglichkeiten der Beratung. Seiten, die sich auf die Grundschule beziehen, s<strong>in</strong>d oben l<strong>in</strong>ks<br />

mit dem Symbol 4 gekennzeichnet, Seiten mit gymnasialen Inhalten oben rechts mit dem Symbol 5 . Seiten mit<br />

schulartübergreifenden Inhalten tragen beide Symbole.<br />

Sollte es auf diesem Weg gel<strong>in</strong>gen, <strong>in</strong> beiden Schularten die Sensibilität für die Problematik der Schnittstelle weiter<br />

zu erhöhen und e<strong>in</strong>en Beitrag zur vorurteilsfreien Diskussion darüber zu leisten, so wäre das Ziel, das sich die Verfasser<br />

gesetzt haben, <strong>in</strong> vollem Umfang erreicht.<br />

* In der Handreichung ist vielfach von Schülern und Lehrern die Rede. Dass e<strong>in</strong>e Schulfamilie aus Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern sowie aus Lehrer<strong>in</strong>nen und<br />

Lehrern besteht, wurde überall mit bedacht.<br />

Mathematik Englisch<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

Vorwort


6<br />

1 „Wanderer zwischen beiden Welten?“<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


2 Voraussetzungen<br />

2<br />

Voraussetzungen<br />

2.1 Entwicklungspsychologische und neurobiologische Grundlagen................................................................ 8<br />

2.2 Heterogenität als Faktum, Herausforderung und Chance......................................................................... 10<br />

2.3 Eltern und Schule: Zwei Partner – e<strong>in</strong> Ziel.............................................................................................. 12<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

7


8<br />

2 Voraussetzungen<br />

4<br />

2.1 Entwicklungspsychologische und<br />

neurobiologische Grundlagen<br />

Der Übergang von der Grundschule zum Gymnasium erfolgt <strong>in</strong> der Phase der späten K<strong>in</strong>dheit (bis ca. 11<br />

Jahre). Die bisherigen psychologischen Erkenntnisse über die kognitive, psychosexuelle und psychosoziale sowie<br />

die moralische Entwicklung der Schüler bzw. ihrer Persönlichkeit werden durch die neuere Hirnforschung um<br />

zusätzliche wichtige Informationen ergänzt.<br />

Kognitive<br />

Entwicklungsstufen<br />

nach Piaget<br />

Psychosexuelle<br />

Entwicklungsphasen<br />

nach Freud<br />

Stufenmodell der<br />

psychosozialen<br />

Entwicklung<br />

nach Erikson<br />

Moderne Hirn-<br />

und Lernforschung<br />

nach Gebauer und<br />

Hüther<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

5<br />

In der Phase der konkreten Operationen entwickelt das K<strong>in</strong>d allmählich die Fähigkeit,<br />

sich von direkten, anschauungsgebundenen Handlungen zu lösen und sie <strong>in</strong> Gedanken zu<br />

verändern (z.B. rückgängig machen, Komponenten vertauschen). Von abstrakt-logischem<br />

Denken kann noch nicht die Rede se<strong>in</strong>, die konkreten Darstellungen werden noch immer<br />

gebraucht, um sie mit Denkabläufen zu verb<strong>in</strong>den.<br />

Die K<strong>in</strong>der bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> der Latenzzeit (von ca. 6 Jahren bis zur Pubertät):<br />

Triebbefriedigung (im S<strong>in</strong>ne von Zufriedenheit und Motivation) wird <strong>in</strong> dieser Zeit über<br />

die Erkundung der Umwelt erreicht. Soziale und kognitive Fähigkeiten wollen erweitert und<br />

ausdifferenziert werden. Hier verlaufen entscheidende Prozesse für das <strong>in</strong>dividuelle<br />

Leistungskonzept jedes Menschen.<br />

Hat das K<strong>in</strong>d die bisherigen Entwicklungsstufen und -krisen erfolgreich bewältigt, so ist<br />

es <strong>in</strong> der Grundschule und danach bereit und begierig, vom Lernen durch zufälliges<br />

Erkunden und Ausprobieren zur systematischen Entwicklung se<strong>in</strong>er Fähigkeiten fortzuschreiten.<br />

Schulische (und natürlich auch außerschulische) Angebote formen die<br />

<strong>in</strong>tellektuellen und körperlichen Fähigkeiten. Die Interaktion mit den Gleichaltrigen im<br />

Klassenverband ermöglicht die Erweiterung sozialer Kompetenzen. Bei positivem Verlauf<br />

entstehen auf diese Weise beim K<strong>in</strong>d Gefühle von Kompetenz und Vertrauen <strong>in</strong> die eigene<br />

Leistungsfähigkeit.<br />

Das so sich entwickelnde positive Selbstkonzept ist ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong> Indikator für die<br />

<strong>in</strong>tellektuelle Leistungsfähigkeit des Schulk<strong>in</strong>des, stellt jedoch e<strong>in</strong>e außerordentlich<br />

förderliche Komponente <strong>in</strong> der Entwicklung der Persönlichkeit e<strong>in</strong>es jeden K<strong>in</strong>des dar. Es<br />

verspricht e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>satzfreudiges, <strong>in</strong>nerhalb der <strong>in</strong>dividuellen Potentiale leistungsfähiges und<br />

leistungsbereites Schulk<strong>in</strong>d. Dem gegenüber steht die Entwicklung von K<strong>in</strong>dern, die <strong>in</strong><br />

dieser Entwicklungsphase häufig mit Misserfolgen konfrontiert werden und so überdauernde<br />

Gefühle von M<strong>in</strong>derwertigkeit und e<strong>in</strong> überwiegend negatives Selbstkonzept erwerben.<br />

Unabhängig von ihrer <strong>in</strong>tellektuellen Leistungsfähigkeit zeigen diese K<strong>in</strong>der nachweislich<br />

schlechtere schulische Leistungen.<br />

Entscheidende Voraussetzung für gel<strong>in</strong>gendes Lernen ist e<strong>in</strong>e anregende, freundliche und<br />

wertschätzende Atmosphäre <strong>in</strong> der Familie, im K<strong>in</strong>dergarten und <strong>in</strong> der Schule, denn k<strong>in</strong>dliche<br />

Neugier und die damit verbundenen Glückserlebnisse führen im Gehirn zur Aktivierung<br />

des Motivationssystems.<br />

In der Schule kann dies durch e<strong>in</strong>e aktive Ause<strong>in</strong>andersetzung (entdeckendes Lernen,<br />

Experimentieren) mit dem Lerngegenstand angeregt werden: Der Erfolg ergibt sich aus der<br />

Dynamik von Urheberschaft und Resonanz. Ohne die emotionale Komponente und die Erfahrung<br />

von Selbstwirksamkeit <strong>in</strong> Lernprozessen kann sich die neuronale Struktur nicht<br />

angemessen ausbilden.


4<br />

Potentielle Schwierigkeiten beim Übertritt:<br />

Die Förderung e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzeptes steht also <strong>in</strong> unmittelbarem Zusammenhang<br />

mit den schulischen Leistungen e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des. Ihr muss besondere<br />

Beachtung zuteil werden.<br />

Da der Übertritt von der Grundschule auf das Gymnasium e<strong>in</strong>e ganze Reihe von<br />

Schwierigkeiten birgt, kann er für jedes K<strong>in</strong>d krisenhaft wirken:<br />

2 Voraussetzungen<br />

• In der Gymnasialklasse muss sich das K<strong>in</strong>d nun mit e<strong>in</strong>er Gruppe von ähnlich leistungsstarken Mitschülern<br />

messen und vielleicht Misserfolge h<strong>in</strong>nehmen, die es bisher noch nie erlebt hat;<br />

• der Leistungsdruck wird durch das geforderte Leistungsniveau erhöht;<br />

• die Arbeitsbelastung wird größer: vermehrte Stunden- und Fächerzahl und Nachmittagsunterricht;<br />

• vor allem im häuslichen Lernen wird am Gymnasium mehr Selbstständigkeit erwartet;<br />

• der meist straffe 45-M<strong>in</strong>uten-Takt erfordert e<strong>in</strong> hohes Maß an Konzentration und e<strong>in</strong> schnelleres Arbeitstempo;<br />

• <strong>statt</strong> e<strong>in</strong>er Bezugsperson stehen nun viele Lehrer gegenüber, oft recht wenig homogen <strong>in</strong> der Art der Unterrichtsführung,<br />

dem Anspruchsniveau, dem Umgang mit Schülern;<br />

• e<strong>in</strong> höheres Maß an Hausaufgaben kann als deutliche E<strong>in</strong>schränkung des bisherigen persönlichen Freiraumes<br />

erlebt werden;<br />

• und manches mehr ...<br />

Elterliche und schulische E<strong>in</strong>flussmöglichkeiten:<br />

Entscheidenden E<strong>in</strong>fluss bei der positiven Bewältigung dieser Aufgaben hat das soziale Umfeld des K<strong>in</strong>des:<br />

zuvorderst die Familie und die Schule.<br />

Eltern<br />

• Das Bildungs<strong>in</strong>teresse und die Interessenvielfalt der Eltern haben Vorbildwirkung für die K<strong>in</strong>der.<br />

• Ausdauer und e<strong>in</strong> angemessenes Anspruchsniveau der Erwachsenen erzeugen e<strong>in</strong> prägendes Modellverhalten.<br />

• E<strong>in</strong> Erziehungsstil, der Selbstständigkeit fördert, ebnet den Weg zu e<strong>in</strong>em Gefühl der Selbstwirksamkeit, d.h. der<br />

Überzeugung, Aufgaben aktiv angehen und bewältigen zu können.<br />

• E<strong>in</strong>e anregende häusliche Umgebung, die herausfordert, aber nicht überfordert, unterstützt die Entwicklung von<br />

Neugierverhalten und Interesse.<br />

• E<strong>in</strong>e wertschätzende, unterstützende Haltung gegenüber e<strong>in</strong>em Lernen durch „trial and error” erzeugt die<br />

unabd<strong>in</strong>gliche Lernatmosphäre ohne Angst, die lustvolles Experimentieren, Neugierde und Freude am Lernen<br />

möglich machen.<br />

Lehrer<br />

• Auch Lehrer sollten den Fehler als notwendige und oft hilfreiche Stufe zum nächsten Lernschritt verstehen.<br />

• Da Lernverhalten immer auch das Ergebnis von Attributionsprozessen (Ursachenzuschreibungen) ist, gilt es<br />

gerade <strong>in</strong> der „Umbruchphase” des Schulwechsels, besonders darauf zu achten, dass das Schulk<strong>in</strong>d sowohl<br />

se<strong>in</strong>e Erfolge als auch se<strong>in</strong>e Misserfolge stets als Ergebnis se<strong>in</strong>es Lern- und Arbeitsverhaltens begreift (also als<br />

bee<strong>in</strong>flussbar) und nicht als Folge se<strong>in</strong>er vorhandenen oder fehlenden Fähigkeiten (also unveränderlich).<br />

• Die Zusammenarbeit mit dem Elternhaus muss deshalb angeregt und gepflegt werden – auch am Gymnasium,<br />

das gerade für Eltern ohne eigene Gymnasialerfahrung oft e<strong>in</strong> Respekt e<strong>in</strong>flößender Ort ist.<br />

• Emotionale Wärme, persönliches Interesse am Schüler, Zuwendung auch im <strong>in</strong>dividuellen Kontakt s<strong>in</strong>d vielfach<br />

bewiesen als ausschlaggebende Faktoren für erfolgreiches Lernen bei Schülern. Der Übergang vom Klassenlehrer-<br />

zum Fachlehrerpr<strong>in</strong>zip bedeutet diesbezüglich e<strong>in</strong>e große Veränderung für die Schüler, die <strong>in</strong> beiden<br />

Schularten berücksichtigt werden muss.<br />

• Gleichzeitig brauchen die K<strong>in</strong>der klare Regeln, Diszipl<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>e erkennbare Unterrichtsstruktur, die ihnen<br />

sowohl im Lernprozess als auch im sozialen Mite<strong>in</strong>ander e<strong>in</strong>en notwendigen Handlungs- und Verhaltensrahmen<br />

bieten.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

9


10<br />

2 Voraussetzung<br />

4<br />

2.2 Heterogenität als Faktum,<br />

Herausforderung und Chance<br />

Heterogenität als Faktum <strong>in</strong> der Grundschule<br />

„Schulanfänger s<strong>in</strong>d heute wahrsche<strong>in</strong>lich weder klüger noch dümmer als vor 35 Jahren. Mit Sicherheit s<strong>in</strong>d sie<br />

jedoch unterschiedlicher.“ (Spitzer, Lernen, S. 402)<br />

Insbesondere vier Ursachenbereiche begründen die natürliche Heterogenität von Unterrichtsgruppen <strong>in</strong> der<br />

Grundschule:<br />

1. Individuelle Kompetenzprofile:<br />

• kognitiv (z.B. Lerntempo, IQ)<br />

• motivational-affektiv (Interessen etc.)<br />

2. Individuelle Schwerpunktsetzung bei der Ausbildung<br />

der Wahrnehmungskanäle:<br />

• akustisch<br />

• visuell<br />

• haptisch etc.<br />

3. Zunehmende Diversifizierung des familiären H<strong>in</strong>tergrunds und damit u.a.<br />

• der Betreuung und des begleitenden Interesses der Eltern<br />

• der psychischen Stabilität der K<strong>in</strong>der<br />

• des häuslichen Angebots an Bildungsanregungen<br />

• des Medienkonsums<br />

Heterogenität<br />

4. Konstruktive Natur des Lernprozesses (als Erkenntnis der Neurowissenschaften):<br />

• Wahrnehmung ist nicht Abbild, sondern <strong>in</strong>dividuelle „Konstruktion“ von Wirklichkeit.<br />

• Lernen erfolgt daher nicht über Vermittlung („Instruktion“), sondern als e<strong>in</strong>e von der <strong>in</strong>dividuellen Struktur<br />

determ<strong>in</strong>ierte Aneignung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em selbstreferentiellen Prozess.<br />

„Vermitteln kann man e<strong>in</strong>e Mietwohnung oder vielleicht e<strong>in</strong>e Heirat. ´Stoff` jedenfalls kann man nicht vermitteln!...<br />

Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass bereits die Rede von der Vermittlung ... völlig an der Realität<br />

vorbeigeht. Gehirne bekommen nichts vermittelt. Sie produzieren selbst. Wer hat uns denn das Laufen oder das<br />

Sprechen vermittelt? – Niemand als wir selbst!“ (Spitzer, Lernen, S. 417)<br />

Heterogenität als Faktum im Gymnasium:<br />

Anders als <strong>in</strong> der Grundschule, wo Heterogenität seit jeher als e<strong>in</strong>e im System angelegte Selbstverständlichkeit<br />

empfunden wird, g<strong>in</strong>g man am Gymnasium auf der Grundlage normierender Eignungsvermerke stets von e<strong>in</strong>er<br />

weitgehenden Homogenität der Schülerschaft aus. Doch auch vorausgesetzt, dass die Bildungsempfehlungen<br />

der Grundschulen von den Eltern verantwortungsvoll angenommen werden, bleibt die für den Lernprozess wichtigste<br />

- Heterogenität erzeugende - Determ<strong>in</strong>ante des Unterrichts weiterh<strong>in</strong> unverändert bestehen: Die Tatsache,<br />

dass Schüler nicht lernen, was gelehrt wird, sondern nur, was sie jeweils selbst „konstruieren.“<br />

Auch am Gymnasium kann es daher ke<strong>in</strong>e wirklich homogenen Lerngruppen geben. Diese Erkenntnis erweist<br />

„e<strong>in</strong>en gleichen didaktischen Zugang für alle Schüler, der die Annahme be<strong>in</strong>haltet, dass gleicher Unterricht zu<br />

gleichen Ergebnissen führt“ (Bildungsgerechtigkeit, Jahresgutachten 2007 des Aktionsrats Bildung, Wiesbaden<br />

2007, S. 79), als falsch.<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

5


4<br />

2 Voraussetzungen<br />

Heterogenität als Herausforderung<br />

„Diese Zunahme der Varianz stellt die Lehrer vor schwierige ... Probleme, besonders dann, wenn die Klassen groß<br />

s<strong>in</strong>d. Dann ist es nämlich nicht mehr möglich, zur Klasse zu sprechen. Man liegt schlechterd<strong>in</strong>gs zu tief oder zu<br />

hoch, d.h. die e<strong>in</strong>en langweilen sich, während die anderen nichts verstehen.“ (Spitzer, Lernen, S. 405)<br />

Lehrende sehen sich heute e<strong>in</strong>er doppelten Herausforderung gegenüber:<br />

Sie kommen e<strong>in</strong>erseits nicht umh<strong>in</strong>, ihre Rolle<br />

als Lehrer im Klassenraum neu zu def<strong>in</strong>ieren, andererseits<br />

müssen sie das e<strong>in</strong>st auf Homogenität ausgerichtete Methodenrepertoire<br />

ständig erweitern.<br />

• Neudef<strong>in</strong>ition der Lehrerrolle<br />

Der Lehrende versteht sich nicht mehr als ’Stoffvermittler`,<br />

sondern als Lernbegleiter, der die Schüler bei ihren <strong>in</strong>dividuellen<br />

„Wissenskonstruktionen“ unterstützt. Ihm als e<strong>in</strong>em Moderator<br />

von Lernprozessen obliegt die Gestaltung der jeweils angemessenen<br />

Lernumgebung und Lernatmosphäre.<br />

• Erweiterung des Methodenrepertoires<br />

Da Lernen immer selbststrukturiert verläuft, ist die Rede vom<br />

„selbstgesteuerten Lernen“ eigentlich tautologisch. E<strong>in</strong>e konstruktivistisch<br />

begründete Methodik wird jedoch dem Grundsatz<br />

folgen, dass Schüler, damit die jeweils <strong>in</strong>dividuelle Synthese aus<br />

ihren Denkstrukturen und den Anforderungen des Lehrplans<br />

gel<strong>in</strong>gt, e<strong>in</strong>e reiche Palette von Unterrichtsformen brauchen,<br />

die ihre unterschiedlichen Voraussetzungen berücksichtigt und<br />

<strong>in</strong>dividuelle Lernwege ebenso zulässt wie e<strong>in</strong> jeweils selbst<br />

bestimmtes Lerntempo. Dies setzt natürlich voraus, dass vor<br />

Prüfungen für Wiederholung bzw. zum Ausgleich unterschiedlicher<br />

Lerntempi genügend Zeit e<strong>in</strong>geplant wird.<br />

ö<br />

„Niemand vermag euch<br />

etwas zu offenbaren,<br />

das nicht schon halbschlummernd<br />

im Dämmern eures Wissens ruht. ...<br />

Ist der Lehrer wahrhaftig e<strong>in</strong> Weiser,<br />

so fordert er euch nicht auf,<br />

das Haus se<strong>in</strong>er Weisheit zu betreten,<br />

eher geleitet er euch zur Schwelle<br />

eures eigenen Geistes.<br />

Der Sternkundige kann euch mitteilen,<br />

wie er den Weltenraum versteht,<br />

doch vermag er nicht,<br />

euch se<strong>in</strong> Verständnis zu geben.<br />

Der Musiker mag euch etwas vors<strong>in</strong>gen<br />

und schwärmen vom Rhythmus im All,<br />

doch kann er euch weder das Ohr schenken,<br />

das diesen Rhythmus festhält,<br />

noch die Stimme, die ihn wiedergibt.<br />

Und wer kundig ist <strong>in</strong> der<br />

Wissenschaft der Zahlen,<br />

kann euch berichten von den Bereichen<br />

von Gewicht und Maß,<br />

doch euch dorth<strong>in</strong> zu führen<br />

vermag er nicht.“<br />

Khalil Gibran. Der Prophet, 1923<br />

ö<br />

Heterogenität als Chance<br />

• E<strong>in</strong>em konstruktivistischen Verständnis von Unterricht erschließt sich der verständnisvolle Blick auf unterschiedliche<br />

Schülerpersönlichkeiten, der ihrer <strong>in</strong>dividuellen Ause<strong>in</strong>andersetzung mit den Lerngegenständen gerecht<br />

wird. Ihr jeweiliges Andersse<strong>in</strong> ist akzeptierte Normalität.<br />

• Nicht der stoffliche Input des Lehrenden, sondern das Ergebnis des Wissensaufbaus beim Lernenden entscheidet<br />

über die Nachhaltigkeit des Lernens und damit über den Erfolg des Unterrichts.<br />

• Der Lehrende wird von der Verantwortung für Art und Umfang se<strong>in</strong>es Inputs etwas entlastet, weil gegenüber<br />

dem Lehren das Lernen ungleich stärker <strong>in</strong>s Blickfeld rückt. Es bleibt jedoch die volle Verantwortung für die<br />

Herstellung adäquater Lernbed<strong>in</strong>gungen.<br />

• In der ’konstruierenden` Wahrnehmung der Schüler spielen nicht nur Wissen und Kompetenz des Lehrenden,<br />

sondern se<strong>in</strong>e Gesamtpersönlichkeit (Körpersprache, Interaktion, Kommunikation etc.) und se<strong>in</strong>e Beziehung zu<br />

den Schülern e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle. Dies erfordert e<strong>in</strong>e stärkere Selbstbeobachtung und Selbstreflexion auf der<br />

Seite des Lehrers.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

11


12<br />

2 Voraussetzungen<br />

4<br />

2.3 Eltern und Schule: Zwei Partner - e<strong>in</strong> Ziel<br />

In allen Schularten s<strong>in</strong>d elterliche und schulische Erziehung durch Verfassung und Gesetz deutlich aufe<strong>in</strong>ander<br />

bezogen: Während die bayerische Verfassung unmissverständlich den Vorrang der Eltern <strong>in</strong> persönlichen Fragen<br />

der Erziehung betont und der Schule nur unterstützende Funktion zuweist, verpflichtet das Gesetz über das<br />

Erziehungs- und Unterrichtswesen die Erziehungsberechtigten ihrerseits zur Unterstützung der schulischen<br />

Erziehungsarbeit.<br />

Diese reziproke Beziehung schützt den freien Elternwillen<br />

Die<br />

ebenso wie das Expertentum der professionellen<br />

Die<br />

Eltern haben das Pädagogik, sie verh<strong>in</strong>dert, dass Eltern die Erziehungsberechtigten<br />

natürliche Recht und die ober- Gesamtverantwortung für die Erziehung s<strong>in</strong>d ... verpflichtet, um die geste<br />

Pflicht, ihre K<strong>in</strong>der zur ihrer K<strong>in</strong>der an die Schule delegieren wissenhafte Erfüllung der<br />

leiblichen, geistigen und seelischen (sie stellt vielmehr sicher, dass sie <strong>in</strong> schulischen Pflichten und der von der<br />

Tüchtigkeit zu erziehen. Sie s<strong>in</strong>d dar<strong>in</strong> die Erziehungsarbeit der Schule mit Schule gestellten Anforderungen durch<br />

durch Staat und Geme<strong>in</strong>den zu unterstüt-<br />

e<strong>in</strong>bezogen werden), und – von<br />

die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler besorgt zu<br />

entscheidender Bedeutung an der<br />

zen. In persönlichen Erziehungsfragen<br />

se<strong>in</strong> und die Erziehungsarbeit der<br />

Schnittstelle zwischen Grundschule<br />

gibt der Wille der Eltern den<br />

Schule zu unterstützen.<br />

und Gymnasium - sie lässt die alle<strong>in</strong>ige<br />

Ausschlag.<br />

Zuständigkeit der Lehrkräfte für die Ausbil-<br />

(Art. 76 Satz 3 BayEUG)<br />

(Art. 126 (1) BV) dung der Schüler und die E<strong>in</strong>schätzung ihres<br />

Leistungsvermögens unangetastet.<br />

Gerade dann, wenn es darum geht, Schülern den Weg von der Grundschule an das Gymnasium möglichst eben<br />

zu gestalten, spielen Eltern für Lehrkräfte e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Eltern und Lehrer haben e<strong>in</strong>en wechselseitigen<br />

Wissens- und Erfahrungsvorsprung – Eltern s<strong>in</strong>d ´Spezialisten` für ihr K<strong>in</strong>d: Sie kennen es länger, besser und aus<br />

anderen Situationen als Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer – und K<strong>in</strong>der können sich zu Hause (ganz) anders als <strong>in</strong> der<br />

Schule verhalten. Lehrkräfte wiederum s<strong>in</strong>d für Eltern unschätzbare Informationsquellen, <strong>in</strong>sbesondere h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der Beobachtung, Analyse, Bewertung des k<strong>in</strong>dlichen Verhaltens und se<strong>in</strong>er Entwicklung <strong>in</strong> der Gruppe. Dieser<br />

jeweilige Vorsprung muss <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>samkeit des Dialogs ausgeglichen werden. In diesem Dialog s<strong>in</strong>d die<br />

Partner gleichberechtigt, respektieren und akzeptieren sich als Person.<br />

Die geme<strong>in</strong>same Erziehungsaufgabe, die Schule und Erziehungsberechtigte zu erfüllen haben, erfordert e<strong>in</strong>e<br />

von gegenseitigem Vertrauen getragene Zusammenarbeit. (Art. 74 (1) BayEUG)<br />

Der vertrauensvolle und respektvolle Austausch zwischen Eltern und Schule über das K<strong>in</strong>d, se<strong>in</strong>e Lebenssituationen<br />

und se<strong>in</strong>e Erziehung ist nicht nur vom Gesetz gefordert, sondern er ist auch aus psychologischer Sicht unerlässlich,<br />

weil das K<strong>in</strong>d dadurch vor ungerechtfertigten Erwartungen von der e<strong>in</strong>en oder anderen Seite und vor etwaigen<br />

seelischen Dilemmata geschützt werden kann.<br />

E<strong>in</strong> solches dialogisches Verhältnis zwischen Eltern und Lehrern kann als Partnerschaft <strong>in</strong> der Erziehung<br />

bezeichnet werden. Durch diesen Begriff wird betont, dass zum e<strong>in</strong>en Eltern und Lehrer auf die k<strong>in</strong>dliche Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>wirken und zum anderen die geme<strong>in</strong>same Verantwortung für die K<strong>in</strong>der und damit das K<strong>in</strong>d selbst im<br />

Mittelpunkt der Beziehung zwischen beiden Seiten steht. Der Begriff ´Partnerschaft` be<strong>in</strong>haltet außerdem, dass<br />

Familie und Schule e<strong>in</strong>e Art Bündnis geschlossen haben, das gleiche Ziel verfolgen und zusammenarbeiten.<br />

Diese Partnerschaft realisiert sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dynamischen Kommunikationsprozess, <strong>in</strong> der wechselseitigen Öffnung<br />

von Familie und Schule. Damit s<strong>in</strong>d Eltern als Partner der Schule e<strong>in</strong> enorm wichtiger Ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> unserer Brücke, auf<br />

der unsere K<strong>in</strong>der zwischen der Grundschulwelt und der gymnasialen Welt unterwegs s<strong>in</strong>d. Das geme<strong>in</strong>same<br />

E<strong>in</strong>fügen vieler weiterer Ste<strong>in</strong>e lässt sie auf e<strong>in</strong>em immer sichereren Fundament stehen!<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

5


3 Rund um den Lehrplan<br />

3<br />

Rund um den Lehrplan<br />

3.1 Deutsch<br />

3.1.1 Synopse........................................................................................................................................... 14<br />

3.1.2 Konkretisierung................................................................................................................................. 16<br />

3.1.3 Lern- und Arbeitskompetenzen........................................................................................................... 18<br />

3.2 Mathematik<br />

3.2.1 Synopse........................................................................................................................................... 20<br />

3.2.2 Konkretisierung................................................................................................................................ 22<br />

3.2.3 Lern- und Arbeitskompetenzen........................................................................................................... 26<br />

3.3 Englisch<br />

3.3.1 Synopse........................................................................................................................................... 28<br />

3.3.2 Konkretisierung................................................................................................................................. 30<br />

3.3.3 Lern- und Arbeitskompetenzen........................................................................................................... 32<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

13


14<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

4<br />

Sprechen und<br />

Gepräche führen<br />

Für sich und andere<br />

schreiben<br />

Sprache untersuchen<br />

Lesen und mit<br />

Literatur umgehen<br />

3.1 Deutsch<br />

3.1.1 Lehrplansynopse<br />

Deutsch/6 UE pro Woche<br />

• e<strong>in</strong>ander erzählen und e<strong>in</strong>ander zuhören<br />

• sich und andere <strong>in</strong>formieren<br />

• mite<strong>in</strong>ander sprechen und mite<strong>in</strong>ander umgehen<br />

• Sprache spielerisch umsetzen<br />

• verständlich und ausdrucksvoll sprechen<br />

• Texte verfassen:<br />

- Texte vorbereiten: Texte planen, Aufbau von<br />

bestimmten Textformen<br />

- Texte schreiben: kreative und sachliche Texte<br />

- Texte überarbeiten<br />

• die Schrift weiterentwickeln<br />

• richtig schreiben:<br />

- Wahrnehmung schulen und Strukturen erkennen<br />

- Rechtschreibstrategien erweitern<br />

- Rechtschreibstrategien sichern<br />

• Sprache als Zeichensystem erfahren und verstehen<br />

• sprachliche Mittel untersuchen und bewusst nutzen<br />

• Vielfalt und Reichtum der Sprache entdecken und nutzen<br />

• Fachbegriffe und Arbeitstechniken kennen und gebrauchen<br />

• Lese<strong>in</strong>teresse vertiefen<br />

• Lesetechniken anwenden<br />

• s<strong>in</strong>nverstehendes Lesen weiterentwickeln<br />

• mit unterschiedlichen Textsorten umgehen<br />

• am literarischen Leben teilnehmen<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


3.1 Deutsch<br />

3.1.1 Lehrplansynopse<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

Deutsch/5 UE pro Woche + 1 UE Intensivierung<br />

Sprechen<br />

Schreiben<br />

Sprache untersuchen,<br />

verwenden und<br />

gestalten<br />

Sich mit Literatur<br />

und Sachtexten<br />

ause<strong>in</strong>andersetzen<br />

Medien nutzen<br />

und reflektieren<br />

• Gesprächsregeln und Umgangsformen beachten<br />

• Informationen weitergeben<br />

• Selbsterlebtes erzählen<br />

• Rollenspiele und Gedichte vortragen<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

• Methodik des Schreibens: Stichwortzettel, Texte planen und<br />

überarbeiten, Form und Aufbau,<br />

Adressaten- und Situationsbezug<br />

• <strong>in</strong>formierendes Schreiben: berichten, beschreiben (auch <strong>in</strong><br />

Briefen)<br />

• gestalterisches Schreiben: erfundene und erlebte Ereignisse<br />

erzählen, Spielszenen, Gedichte,<br />

(auch nach literarischen Vorlagen)<br />

• Rechtschreibung<br />

• Grammatik: Wortarten und Satzglieder (→ lat. Begriffe)<br />

Wortfelder, Wortfamilien<br />

• Zeichensetzung<br />

• bewusstes Lesen<br />

• Textarten unterscheiden<br />

• literarische Texte kennen lernen<br />

• Gestaltungsmerkmale literarischer Texte<br />

• Nachschlagewerke nutzen<br />

• Texte gestalten<br />

• Bibliotheken kennen lernen<br />

• eigene Medienerfahrungen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />

• umgehen mit visuellen Darstellungen<br />

15


16<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

4<br />

3.1.2 Konkretisierung<br />

Die Ziel- bzw. Schwerpunktsetzung des Deutschunterrichts wird im Grundschullehrplan 2000 mit der Ausweisung<br />

der Lernbereiche deutlich. Die e<strong>in</strong>zelnen Lernbereiche s<strong>in</strong>d aufe<strong>in</strong>ander bezogen und stehen zue<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> wechselseitiger<br />

Abhängigkeit.<br />

Da der Lehrplan sowohl <strong>in</strong> der Grundschule als auch im Gymnasium sehr offen gestaltet ist, werden im Folgenden<br />

nur zentrale Inhalte für die Schnittstelle aufgegriffen.<br />

Sprechen und Gespräche<br />

• Gesprächsregeln<br />

• Rollenspiel<br />

• Gedichtvorträge<br />

• eigene Erlebnisse situationsbezogen und folgerichtig erzählen<br />

• Aufbau und Präsentation von Referaten<br />

(= Grundlage für alle Fächer <strong>in</strong> der 5. Jahrgangsstufe)<br />

Texte verfassen<br />

• <strong>in</strong>formierendes Schreiben:<br />

e<strong>in</strong>en Text im H<strong>in</strong>blick auf Absicht, Adressat und<br />

Verwendungszusammenhang planen (z.B. Brief, Erzählung)<br />

• erlebte und erfundene Geschichten sprachlich gestalten<br />

• kreatives Schreiben (z.B Akrostichon, Elfchen)<br />

• freies Schreiben<br />

Richtig schreiben<br />

• Sicheres Rechtschreiben mit Hilfe von Strategien:<br />

→ Wörter mit i, ie, ck, tz, Dehnungs-h, ks, v, ä, äu<br />

→ Mitlautverdoppelung, Auslautverhärtung, Nachsilben<br />

• Satzzeichen bei der wörtlichen Rede, bei der Aufzählung<br />

und am Satzende<br />

• selbstständiger Umgang mit dem Wörterbuch<br />

Sprache untersuchen<br />

• Satzglieder (Satzgegenstand, Satzaussage, 4 Fälle,<br />

Satzergänzung im 3. und 4. Fall, Zeit- und Ortsangaben)<br />

• Wortarten (Namenwort, Tunwort, Wiewort, Begleiter,<br />

B<strong>in</strong>dewort, persönliches Fürwort)<br />

• Zeiten (1. + 2. Vergangenheit, Zukunft)<br />

→ late<strong>in</strong>ische Fachbegriffe schrittweise e<strong>in</strong>führen bzw.<br />

„für leistungsstärkere Schüler“<br />

Lesen<br />

• S<strong>in</strong>nverstehendes Lesen weiterentwickeln<br />

(Leseproben: Überprüfung des Textverständnisses <strong>in</strong> schriftlicher Form)<br />

• Kennzeichen von literarischen Texten<br />

• Lesen e<strong>in</strong>er Ganzschrift<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


3.1.2 Konkretisierung<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

Wie <strong>in</strong> der Synopse bereits dargestellt, werden die <strong>in</strong> der 4. Jahrgangsstufe erworbenen Kompetenzen <strong>in</strong> der<br />

5. Jahrgangsstufe des Gymnasiums <strong>in</strong> allen Lernbereichen vertieft.<br />

Sprechen und Gespräche<br />

Präsentationen<br />

→ freies, themenbezogenes Referieren als Grundlage für alle Fächer<br />

→ Buchvorstellungen<br />

Texte verfassen<br />

• Texte im H<strong>in</strong>blick auf Adressaten- und Situationsbezug planen,<br />

überarbeiten und verfassen<br />

→ Stichwortzettel<br />

→ Schreibpläne<br />

→ Texte überarbeiten<br />

• von überschaubaren Geschehnissen berichten und e<strong>in</strong>fache<br />

Vorgänge beschreiben<br />

→ sachlogische Abfolge<br />

→ übersichtliches Informieren<br />

• erlebte und erfundene Geschichten erzählen<br />

→ Spannungsaufbau mit Höhe- bzw. Wendepunkt<br />

→ erzähltechnische und sprachliche Mittel<br />

→ unterschiedliche Perspektiven<br />

• Gedichte und Spielszenen verfassen (auch <strong>in</strong> Anlehnung an<br />

literarische Vorlagen)<br />

Richtig schreiben<br />

• bekannte Rechtschreibstrategien sichern<br />

• Satzzeichen zwischen Haupt- und Nebensatz<br />

• Nom<strong>in</strong>alisierung von Adjektiven und Verben<br />

• Wörterbücher nützen<br />

Sprache untersuchen<br />

• Sichern bekannter und Kennenlernen neuer Satzglieder (Adverbiale)<br />

• Sichern bekannter und Kennenlernen neuer Wortarten (Präposition,<br />

Konjunktion, Adverb, Numerale, Pronomen)<br />

• Syntax: Unterscheiden von Haupt- und Nebensatz<br />

• Zeitensystem, Tempusformen<br />

→ late<strong>in</strong>ische Fachbegriffe obligatorisch<br />

Lesen<br />

• bewusstes Lesen<br />

• unterscheiden von literarischen Texten (Form- und Gattungselemente)<br />

• Medien nutzen und reflektieren<br />

• breit gefächertes Lektüreangebot, m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Ganzschrift<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

17


18<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

4<br />

Sprache und<br />

Sprachgebrauch<br />

untersuchen<br />

• grundlegende sprachliche<br />

Strukturen und Begriffe kennen<br />

• sprachliche Verständigung untersuchen<br />

• an Wörtern, Sätzen, Texten arbeiten<br />

• Geme<strong>in</strong>samkeiten und Unterschiede<br />

von Sprachen entdecken<br />

3.1.3 Lern- und Arbeitskompetenzen<br />

Sprechen und Zuhören<br />

• zu anderen sprechen<br />

• verstehend zuhören<br />

• Gespräche führen<br />

• szenisch spielen<br />

• über Lernen sprechen<br />

Bildungsstandards<br />

Methoden und<br />

Arbeitstechniken<br />

Methoden und<br />

Arbeitstechniken jeweils <strong>in</strong><br />

Zusammenhang mit den Inhalten<br />

jedes e<strong>in</strong>zelnen Kompetenzbereichs<br />

erwerben (z. B. Markieren,<br />

F<strong>in</strong>den von Schlüsselwörtern,...)<br />

Schreiben<br />

• über Schreibfertigkeiten<br />

verfügen<br />

• richtig schreiben<br />

• Texte planen<br />

• Texte schreiben<br />

• Texte überarbeiten<br />

Lesen - mit Texten und<br />

Medien umgehen<br />

• über Lesefähigkeiten verfügen<br />

• über Leseerfahrungen verfügen<br />

• Texte erschließen<br />

• Texte präsentieren<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


Leben<br />

gestalten<br />

3.1.3 Lern- und Arbeitskompetenzen<br />

Sprachliche<br />

Kompetenz<br />

erweitern<br />

und vertiefen<br />

• ästhetische Sensibilität<br />

entwickeln<br />

• am kulturellen Leben<br />

teilhaben und es mitgestalten<br />

• ästhetische Urteilskraft ausbilden<br />

Soziale<br />

Kompetenz<br />

festigen<br />

• Medien gezielt nutzen<br />

• Methoden überlegt e<strong>in</strong>setzen<br />

• Informationen beschaffen<br />

und auswerten<br />

Sich als Teil<br />

der Gesellschaft<br />

begreifen<br />

Urteilsvermögen<br />

ausbilden<br />

• Gespräche führen<br />

• Me<strong>in</strong>ungen begründen<br />

• argumentieren<br />

• Reden halten<br />

• Rollen spielen<br />

• erzählen und schildern<br />

• berichten und schreiben<br />

• <strong>in</strong>formieren<br />

• Sprechen<br />

• Schreiben<br />

• Sprache betrachten<br />

• sich mit Texten ause<strong>in</strong>andersetzen<br />

• Medien nutzen und reflektieren<br />

• Methoden kennen und anwenden<br />

Identität<br />

entwickeln<br />

kulturelle<br />

und ästhetliche<br />

Bildung<br />

erweitern<br />

• Sprache und ihr System<br />

erfassen, beschreiben und<br />

reflektieren<br />

• sprachliche Ästhetik<br />

herstellen<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

Werthaltungen<br />

aufbauen<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

• Wissen aneignen,<br />

organisieren und aufbereiten<br />

• Werthaltungen entwickeln<br />

• kategoriales Denken schulen<br />

• erzählen und schildern<br />

• beschreiben und berichten<br />

• poetische Texte erschließen<br />

• nicht poetische Texte analysieren<br />

• gesellschaftliche, literarische und<br />

philosophische Probleme erörtern<br />

19


20<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

4<br />

Geometrie<br />

Zahlen bis 1 000 000<br />

Rechnen<br />

Sachbezogene<br />

Mathematik und<br />

Größen<br />

Unterrichtsh<strong>in</strong>weise<br />

des GS-Lehrplanes...<br />

3.2 Mathematik<br />

3.2.1 Lehrplansynopse<br />

Mathematik/5 UE pro Woche<br />

• Raumerfahrung und Raumvorstellung (Skizzen, Pläne, Maßstab)<br />

• Flächen- und Körperformen (Quader, Würfel, Zyl<strong>in</strong>der, Pyramide,<br />

Kegel, Kugel)<br />

• Symmetrie: Achsen-, Schiebe-, Drehsymmetrie<br />

• Geometrische Figuren zeichnen (L<strong>in</strong>ien und Strecken zeichnen,<br />

abmessen; mit Zeichendreieck und Zirkel zeichnen)<br />

• Zahlen bis 1 000 000 erfassen und verschieden darstellen<br />

• Zahlen bis 1 000 000 vergleichen und ordnen<br />

• Addition und Subtraktion<br />

• Multiplikation und Division<br />

• Verb<strong>in</strong>dung der Grundrechenarten<br />

• Größen<br />

- Längen:<br />

km, m, cm, mm (auch Kommaschreibweise, aber nur bei m/cm)<br />

- Hohlmaße:<br />

l, ml, (fakultativ: hl)<br />

- Gewicht:<br />

kg, g, (fakultativ: t)<br />

- Zeit:<br />

h, m<strong>in</strong>, s<br />

- Brüche, Dezimalbrüche<br />

• Arbeit an Sachsituationen<br />

Entdeckendes Lernen<br />

• eigene Lösungswege<br />

• Möglichkeit zu <strong>in</strong>dividuellen Lösungswegen<br />

• Strategienlernen<br />

Individuelle Förderung<br />

• Differenzierung <strong>in</strong> der Klasse<br />

• Differenzierung <strong>in</strong> der Jahrgangsstufe (Modus 21)<br />

• Förderlehrer<br />

Üben und Wiederholen<br />

• <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong><br />

• Wochen-/Monatsaufgaben<br />

• „anspruchsvolles“ Üben<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


3.2 Mathematik<br />

3.2.1 Lehrplansynopse<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

Mathematik/4 UE pro Woche + 1 UE Intensivierung<br />

Weiterentwicklung<br />

geometrischer<br />

Grundvorstellungen<br />

Weiterentwicklung<br />

der Zahlvorstellung<br />

Größen<br />

Unterrichtsh<strong>in</strong>weise<br />

des GS-Lehrplanes...<br />

...werden am<br />

Gymnasium<br />

aufgegriffen<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

• Grundbegriffe, Grundfiguren und Körper<br />

• e<strong>in</strong>fache achsensymmetrische Figuren<br />

• Zeichnen geometrischer Figuren, Bauen e<strong>in</strong>facher Modelle<br />

• Umgehen mit Geodreieck und Zirkel, u. a. Zeichnen und Messen<br />

von W<strong>in</strong>keln (bis 360°), Erkennen und Überprüfen rechter W<strong>in</strong>kel,<br />

zue<strong>in</strong>ander parallele bzw. senkrechte Geraden<br />

• Koord<strong>in</strong>atensystem<br />

• Erweiterung des Zahlenraumes der natürlichen Zahlen<br />

• Die Menge der ganzen Zahlen<br />

• Grundrechenarten <strong>in</strong> N<br />

• Grundrechenarten <strong>in</strong><br />

neu:<br />

• dm<br />

<strong>statt</strong> kg, g: → nun:<br />

• Masse (Stoffmenge) → NuT<br />

• neu: t, mg<br />

Umrechnungen, Kommaschreibweise<br />

Berechnungen zu Umfang und Maßstab<br />

• Fläche und Flächenmessung<br />

• Textaufgaben werden an zahlreichen Stellen e<strong>in</strong>gestreut<br />

Entdeckendes Lernen<br />

• Rechnen mit ganzen Zahlen<br />

• Anwenden von Rechengesetzen<br />

Individuelle Förderung<br />

• Intensivierungsstunden geben Gelegenheit zur B<strong>in</strong>nendifferenzierung<br />

Üben und Wiederholen<br />

Zitat aus der L<strong>in</strong>k-Ebene des Gy-Lehrplans:<br />

„Der Aufbau von Rechenfertigkeiten soll bei den Schülern durch<br />

abwechslungsreiches Üben erreicht werden. ... Monotones, re<strong>in</strong><br />

schematisches Üben, bei dem der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben<br />

ausschließlich durch formale Aspekte erreicht wird, sollte nicht im<br />

Vordergrund stehen. Die unbestritten notwendigen Aufgaben, die<br />

hauptsächlich das manuelle Rechnen im Blick haben, dürfen den<br />

Unterrichtsalltag nicht dom<strong>in</strong>ieren. Insbesondere Aufgaben mit<br />

Problemlösecharakter oder vernetzende Aufgabenstellungen müssen<br />

erkennbar ihren Platz f<strong>in</strong>den.“<br />

N<br />

21


22<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

3.2.2 Konkretisierung<br />

1. Geometrie<br />

4 5<br />

Grundschule<br />

1.Allgeme<strong>in</strong>es<br />

• Räumliche Vorstellung, Kopfgeometrie<br />

• Aktivität der Schüler mit konkretem Material<br />

• Dynamische Geometrie<br />

• Betrachtung der Umwelt unter dem geometrischen<br />

Aspekt<br />

• Geometrisches Denken als Entwicklungsgrundlage für<br />

Vorstellungen, Ver<strong>in</strong>nerlichung von Begriffen und Beziehungen<br />

<strong>in</strong> der Arithmetik<br />

• Grundlegende Arbeitsweisen: Zeichnen und Legen<br />

• Grundlegende Arbeitsformen: entdeckendes,<br />

problemlösendes Denken<br />

• Versprachlichung<br />

2. Raumerfahrung und Raumvorstellung<br />

• Grundrisse, Lagepläne lesen und erstellen (me<strong>in</strong> Zimmer,<br />

Klassenzimmer, Schulgelände, Wege am Wandertag,<br />

beim Schullandheimaufenthalt planen und vergleichen).<br />

• Maßstab (1:2; 1:10; 1:50; 1:100):<br />

Wander-, Landkreiskarte...<br />

3. Flächen- und Körperformen<br />

• Würfel und Quader detailliert untersuchen<br />

(verschiedene Blickrichtungen, Flächendarstellungen,<br />

Wege am Kantenmodell, Netze erkennen und<br />

zeichnen, Kippbewegungen, Körper<strong>in</strong>halt)<br />

• Weitere Grundkörper kennen lernen:<br />

Pyramide, Zyl<strong>in</strong>der, Kegel, Kugel<br />

4. Symmetrie<br />

• Achsensymmetrische Figuren erkennen, zeichnen<br />

(Arbeit mit dem Geobrett,...)<br />

• E<strong>in</strong>fache Figuren nach Vorschrift verschieben<br />

(Karopapier, Geobrett)<br />

• E<strong>in</strong>fache Drehungen durchführen (Nadel und Papier,...)<br />

• Drehsymmetrie erproben und <strong>in</strong> der Umwelt<br />

auff<strong>in</strong>den (Rosetten...)<br />

5. Geometrische Figuren zeichnen<br />

• L<strong>in</strong>ien und Strecken zeichnen und abmessen<br />

• mit Zeichendreieck und Zirkel zeichnen<br />

(rechter W<strong>in</strong>kel, parallele und senkrechte<br />

Geraden, Muster entwerfen oder nachzeichnen)<br />

• freihändig zeichnen<br />

Gymnasium<br />

1.Allgeme<strong>in</strong>es<br />

Im Mathematikunterricht der 5. Jahrgangsstufe werden die<br />

<strong>in</strong> Klasse 4 begonnen Themen aus der Geometrie weitergeführt<br />

und vertieft. Insbesondere werden die geometrischen<br />

Grundbegriffe vertieft behandelt. Die Schulung geometrischen<br />

Denkens wird als Basiskompetenz immer<br />

wieder abgerufen.<br />

• Im Zuge des entdeckenden Lernens gehen die Schüler<br />

immer häufiger mit dynamischen Geometriesystemen um.<br />

Auch zur besseren Veranschaulichung geometrischer<br />

Sachverhalte werden solche Programme e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

• Die Versprachlichung geometrischer Sachverhalte wird<br />

fortlaufend e<strong>in</strong>gefordert.<br />

• Die Schüler lernen nun auch, mit dem allgeme<strong>in</strong>en<br />

Maßstabsbegriff umzugehen.<br />

2. Raumerfahrung und Raumvorstellung<br />

• Erweiterung und Vertiefung der Grundschulkenntnisse<br />

über geometrische Grundfiguren und Körper vor allem<br />

durch das Anfertigen von Zeichnungen und Modellen<br />

• Weiterentwicklung der Raumvorstellung und des<br />

Formempf<strong>in</strong>dens<br />

• Allgeme<strong>in</strong>er Maßstabsbegriff<br />

3. Flächen- und Körperformen<br />

• E<strong>in</strong> wichtiger Punkt ist die Flächenmessung von<br />

Rechtecken, sowie die Oberfläche des Quaders.<br />

Zusätzlich werden Flächen behandelt, die sich auf<br />

Rechtecke oder Oberflächen von Quader und Würfel<br />

zurückführen lassen.<br />

4. Symmetrie<br />

• Kenntnisse der Symmetrie werden vorausgesetzt und<br />

um grundlegende Eigenschaften von Punkt und Bild-<br />

punkt ergänzt.<br />

5. Geometrische Figuren zeichnen<br />

• sicher mit Geodreieck und Zirkel umgehen<br />

• zeichnen und messen von W<strong>in</strong>keln (bis 360°)<br />

• Erkennen und Überprüfen rechter W<strong>in</strong>kel sowie<br />

zue<strong>in</strong>ander paralleler bzw. senkrechter Geraden<br />

• sicher mit dem Koord<strong>in</strong>atensystem umgehen<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


3 Rund um den Lehrplan<br />

4<br />

3.2.2 Konkretisierung<br />

2. Zahlen<br />

5<br />

Grundschule<br />

Zahlen bis 1 000 000<br />

1. Allgeme<strong>in</strong>es<br />

• Vielfältige Vorstellung<br />

• Mehrstufiges Bündeln und Tauschen<br />

• Unterschiedliche Darstellung und Zerlegung<br />

• Ordnen und Zahlenfolgen<br />

• Runden<br />

• Große Zahlen <strong>in</strong> der Realität<br />

2. Zahlen bis 1 000 000 erfassen<br />

und verschieden darstellen<br />

• Flächenhaft darstellen („Millionenbuch“, Millimeterpapier,<br />

Menschen, Geldstücke,...)<br />

• Räumlich darstellen (E<strong>in</strong>erwürfel, Zehnerstange,...,<br />

Millionenblock)<br />

• Orientierungspunkte schaffen: Zahlenstrahl<br />

• Zahlen zerlegen: 700 000 = 300 000 + 400 000 =<br />

100 000 + 600 000 = 2 x 350 000...<br />

• Dekadisch bündeln/tauschen → Ergebnisse <strong>in</strong><br />

Stellenwerttafel<br />

• Zahlen konkret, bildlich, symbolisch darstellen<br />

• Zahlen bis zur Million lesen und schreiben<br />

3. Zahlen bis 1 000 000 vergleichen<br />

und anordnen<br />

• Vorgegebene und selbst gefundene Kriterien (Rätsel,<br />

vorgegebener Zahlenabschnitt) bearbeiten<br />

• Unterschiedliche Schreibweisen vergleichen;<br />

nach der Größe ordnen: 436 700,<br />

vierhundertsechsunddreißigtausendsiebenhundert,<br />

4 HT 3 ZT 6 T 7 H<br />

• Zeichen > < = verwenden<br />

• Zahlenfolgen bilden und fortsetzen<br />

• Zahlen runden (Nachbarzehner, -hunderter, tausender,...),<br />

Realitätsbezug prüfen (E<strong>in</strong>wohnerzahlen, Geldbeträge,<br />

geschichtliche Zahlen)<br />

• Gerundete Zahlen <strong>in</strong> Diagrammen darstellen (Säulen-,<br />

Streifendiagramm)<br />

• Mit Zahlen spielen „ANNA - Zahlen“:<br />

2112 - 3223 - 1221 - 2332<br />

Gymnasium<br />

Weiterentwicklung der Zahlvorstellung<br />

Die Weiterentwicklung der Zahlvorstellung führt zur<br />

E<strong>in</strong>führung der natürlichen Zahlen und der ganzen Zahlen.<br />

Anknüpfend an die Themen der Grundschule lernen<br />

die Schüler nun auch größere natürliche Zahlen kennen<br />

und verstehen, dass die Menge der natürlichen<br />

Zahlen ke<strong>in</strong> größtes Element besitzt. Sie veranschaulichen<br />

Anzahlen, runden sie und lernen das kulturhistorisch<br />

bedeutsame Zahlensystem der Römer als Beispiel für e<strong>in</strong><br />

System kennen, das ke<strong>in</strong> Stellenwertsystem ist.<br />

• die Menge N<br />

der natürlichen Zahlen und ihre<br />

Veranschaulichung am Zahlenstrahl<br />

• Veranschaulichen von Anzahlen durch Diagramme<br />

• das Zehnersystem als Stellenwertsystem, Ausblick<br />

auf das römische Zahlensystem<br />

Ausgehend von Alltagserfahrungen, etwa im<br />

Zusammenhang mit Temperaturangaben, lernen die<br />

Schüler Beispiele für negative Zahlen und damit<br />

die Menge der ganzen Zahlen kennen.<br />

• die Menge der ganzen Zahlen und ihre<br />

Veranschaulichung an der Zahlengeraden<br />

• Zahl und Gegenzahl<br />

• Größenvergleich<br />

• die Sonderrolle der Null<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

23


24<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

3.2.2 Konkretisierung<br />

3. Rechnen<br />

4 5<br />

xGrundschule<br />

1. Allgeme<strong>in</strong>es<br />

• Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division vertiefen<br />

u. a. Kopfrechnen<br />

• Ständige Wiederholung der E<strong>in</strong>male<strong>in</strong>ssätze<br />

• Multiplikation mit e<strong>in</strong>- und mehrstelligen Multiplikatoren<br />

• Division auf der Grundlage der Division mit Rest<br />

• e<strong>in</strong>ige late<strong>in</strong>ische Fachbegriffe werden ab der<br />

4. Jahrgangsstufe e<strong>in</strong>geführt<br />

2. Addition und Subtraktion<br />

• Zahlen bis 1 000 000 vielfältig schriftlich rechnen,<br />

auch Kopfrechnen häufig üben (H<strong>in</strong>weis: Schriftliche<br />

Subtraktion mit Abziehverfahren als Richtverfahren;<br />

<strong>in</strong>nerhalb des <strong>in</strong>dividualisierenden Lernens auch<br />

Ergänzungsverfahren möglich; vgl. LP GS; KWMBL I<br />

So.-Nr. 1/2000 S. 187 und 300f.)<br />

3. Multiplikation und Division<br />

• Vielfältige Lösungswege f<strong>in</strong>den<br />

• E<strong>in</strong>male<strong>in</strong>ssätze, Multiplikation, Division der Vielfachen<br />

von 10, Division mit Rest üben<br />

• Halbschriftlich rechnen (<strong>in</strong>dividuell)<br />

• Lösungen, Notationen vergleichen<br />

(leistungsstarke Schüler: Regeln der Teilbarkeit bei<br />

4, 8, 9, 3)<br />

• Schriftliches Rechnen (Ausgang halbschriftlich);<br />

überschlagen; leistungsstarke Schüler rechnen mit<br />

dreistelliger Multiplikation<br />

• Schriftliche Division (Divisor bis 20) entwickeln,<br />

begründen, beherrschen<br />

• Zusammenhang zwischen Multiplikation und Division<br />

(Probe) verstehen<br />

4. Grundrechenarten mite<strong>in</strong>ander verb<strong>in</strong>den<br />

• Gleichungen mit Platzhalteraufgaben lösen<br />

(Versprachlichung: Wenn ich die Hälfte me<strong>in</strong>er Zahl<br />

durch ...)<br />

: 2 : 13 + 480 = 1000<br />

Lösung durch Operatorketten (Umkehrproben)<br />

Gymnasium<br />

1. Allgeme<strong>in</strong>es<br />

• Verbesserung der Rechenfertigkeiten <strong>in</strong> der Menge<br />

der natürlichen Zahlen<br />

• Ausdehnung der Grundrechenarten auf die Menge<br />

der ganzen Zahlen<br />

• Abstrakte Formulierung der Rechengesetze<br />

• E<strong>in</strong>führung des Termbegriffs<br />

• H<strong>in</strong>schreiben von Lösungswegen mit Termen<br />

• Argumentieren mit Termen<br />

2. Addition und Subtraktion<br />

• Summe und Differenz natürlicher Zahlen (H<strong>in</strong>weis:<br />

Die an das Gymnasium übertretenden Schüler haben<br />

größtenteils wenig Schwierigkeiten, mit dem <strong>in</strong> der<br />

Darstellung sauberen und Platz sparenden Ergänzungsverfahren<br />

umzugehen.)<br />

• Rechenvorteile durch Anwenden von Rechengesetzen<br />

• Gliedern e<strong>in</strong>facher Terme und Berechnen ihres Werts<br />

• Summe und Differenz ganzer Zahlen, Rechenregeln<br />

3. Multiplikation und Division<br />

• Systematik kennen lernen<br />

• klare und übersichtliche Darstellung des Rechenweges<br />

• Faktorisieren von Zahlen, Primzahlen<br />

• Begriff der Potenz, Darstellen großer Zahlen mit Hilfe<br />

von Zehnerpotenzen<br />

• Rechenvorteile durch Anwenden von Rechengesetzen,<br />

„Punkt-vor-Strich“-Regel<br />

• Gliedern e<strong>in</strong>facher Terme (auch mit Klammern) und<br />

Berechnen ihrer Werte<br />

• erstes Anwenden des Zählpr<strong>in</strong>zips, Veranschaulichen<br />

<strong>in</strong> Baumdiagrammen<br />

• Multiplikation und Division ganzer Zahlen<br />

4. Grundrechenarten mite<strong>in</strong>ander verb<strong>in</strong>den<br />

• Festigen der Fertigkeiten<br />

• Termwerte berechnen, Rechenregeln, Überschlagen<br />

von Ergebnissen<br />

• Berechnen der Werte e<strong>in</strong>facher Terme, die mehrere<br />

Rechenarten enthalten<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4<br />

Grundschule<br />

1. Allgeme<strong>in</strong>es<br />

• Realitätsnahe Vorstellungen bei den Größen und<br />

e<strong>in</strong>iger wichtiger Bruchteile. (Messen, Schätzen,<br />

Vergleichen, Konkretisieren und Interpretieren)<br />

• Beim Sachrechnen Rückgriff auf bekannte Lösungs-<br />

und Anschauungshilfen und Anwendung beim<br />

Lösen komplexerer Aufgaben<br />

• Anwendung des erworbenen Wissens aus den<br />

anderen Teilbereichen der Mathematik<br />

• Offene Aufgabenstellungen<br />

• Durchdenken verschiedener Lösungswege<br />

• Arbeiten im Team, Präsentation<br />

2. Größen<br />

• Wiederholung bereits erlernter Größen: h, m<strong>in</strong>,<br />

s, mm, cm, km, €, ct, Tag, Woche, Jahr, (t), kg, g<br />

• Hohlmaße: (hl), l, ml; Konkretes Handeln (Füllen,<br />

Umfüllen, Schätzen, Vergleichen, Messen)<br />

• Brüche und Dezimalbrüche am Beispiel Hohlmaße<br />

kennen, anwenden<br />

(1/4 l; 1/2 l; 3/4 l; 0,2 l; 0,33 l; 1,5 l)<br />

3. Arbeit an Sachsituationen<br />

• Komplexe Zusammenhänge (Bsp. Schullandheim,<br />

Urlaub...) erfassen<br />

• Notationsschemata (Frage, Rechnung, Antwort;<br />

Frage 1, Frage 2...) anwenden<br />

• Sachsituation und ihre Darstellung erschließen und<br />

versprachlichen (Text, Tabelle, Schaubild, Diagramm)<br />

• mathematische Fragestellung f<strong>in</strong>den und formulieren<br />

• Lösungshilfen entwickeln, <strong>in</strong>dividuell anwenden<br />

(Begriffe, Modelle)<br />

• Lösungswege f<strong>in</strong>den, „mathematische Konferenz“<br />

• Rückbes<strong>in</strong>nung erproben<br />

• Probe, Überschlag, Strukturzusammenhänge erkennen<br />

• Lösungswege <strong>in</strong> der Gruppe/vor der Klasse<br />

verbalisieren<br />

3.2.2 Konkretisierung<br />

4. Sachbezogene Mathematik<br />

Gymnasium<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

1. Allgeme<strong>in</strong>es<br />

Die Größen und ihre E<strong>in</strong>heiten werden wieder aufgegriffen<br />

und <strong>in</strong> neuem Zusammenhang vertieft.<br />

Als neue Längene<strong>in</strong>heit lernen die Schüler den Dezimeter<br />

(dm) kennen. Das Gewicht wird nun physikalisch korrekt<br />

als Masse bezeichnet; die Palette der Massee<strong>in</strong>heiten wird<br />

um Tonne (t) und Milligramm (mg) erweitert. Die Schüler<br />

rechnen zwischen den E<strong>in</strong>heiten e<strong>in</strong>er Größenkategorie<br />

um und verwenden dabei auch die Kommaschreibweise.<br />

Berechnungen zu Umfang und Maßstab führen die Schüler<br />

ebenso durch wie zum Flächen<strong>in</strong>halt. An zahlreichen<br />

Stellen ergibt sich die Gelegenheit zur E<strong>in</strong>streuung von<br />

Textaufgaben.<br />

2. Größen und ihre E<strong>in</strong>heiten<br />

• Darstellung der Größen „Geld“, „Länge“, „Masse“<br />

und „Zeit“ <strong>in</strong> verschiedenen E<strong>in</strong>heiten<br />

• Kommaschreibweise bei den Größen „Geld“, „Länge“<br />

und „Masse“ (soweit <strong>in</strong> Sachaufgaben s<strong>in</strong>nvoll)<br />

• Rechnen mit Größen<br />

• Berechnungen zu Umfang und Maßstab, weitere<br />

Anwendungen <strong>in</strong> Sachaufgaben<br />

3. Fläche und Flächenmessung<br />

• Flächenmessung, Flächene<strong>in</strong>heiten und ihre Entstehung<br />

aus den Längene<strong>in</strong>heiten<br />

• Flächenformel für Rechtecke<br />

• Flächen<strong>in</strong>halt von Figuren, die man <strong>in</strong> Rechtecke<br />

zerlegen oder zu Rechtecken ergänzen kann<br />

• Oberflächen<strong>in</strong>halt von Quadern und e<strong>in</strong>fachen<br />

zusammengesetzten Körpern<br />

25


26<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

4<br />

3.2.3 Lern- und Arbeitskompetenzen<br />

Die Aneignung von Kenntnissen und Fertigkeiten ist nicht das alle<strong>in</strong>ige Ziel des Mathematikunterrichts. Vielmehr<br />

geht es um die Entwicklung e<strong>in</strong>es gesicherten Verständnisses mathematischer Inhalte. Die Art und Weise der Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit Mathematik ist das Wesentliche der Entwicklung e<strong>in</strong>er mathematischen Grundbildung.<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Kompetenzen Inhaltsbezogene Kompetenzen<br />

Problemlösen Zahlen und Operationen<br />

• mathematische Kenntnisse, Fertigkeiten und<br />

Fähigkeiten bei der Bearbeitung problemhaltiger<br />

Aufgaben anwenden,<br />

• Lösungsstrategien entwickeln und nutzen<br />

(z. B. systematisch probieren),<br />

• Zusammenhänge erkennen, nutzen und auf<br />

ähnliche Sachverhalte übertragen.<br />

Kommunizieren Raum und Form<br />

• eigene Vorgehensweisen beschreiben, Lösungs-<br />

wege anderer verstehen und geme<strong>in</strong>sam darüber<br />

reflektieren,<br />

• mathematische Fachbegriffe und Zeichen<br />

sachgerecht verwenden,<br />

• Aufgaben geme<strong>in</strong>sam bearbeiten, dabei<br />

Verabredungen treffen und e<strong>in</strong>halten.<br />

Argumentieren Muster und Strukturen<br />

• mathematische Aussagen h<strong>in</strong>terfragen und auf<br />

Korrektheit prüfen,<br />

• mathematische Zusammenhänge erkennen und<br />

Vermutungen entwickeln,<br />

• Begründungen suchen und nachvollziehen.<br />

Bildungsstandards<br />

• Zahldarstellungen und Zahlbeziehungen verstehen<br />

• Rechenoperationen verstehen und beherrschen<br />

• In Kontexten rechnen<br />

Modellieren Größen und Messen<br />

• Sachtexten und anderen Darstellungen der Lebenswirklichkeit<br />

die relevanten Informationen entnehmen,<br />

• Sachprobleme <strong>in</strong> die Sprache der Mathematik<br />

übersetzen, <strong>in</strong>nermathematisch lösen und diese<br />

Lösungen auf die Ausgangssituation beziehen,<br />

• zu Termen, Gleichungen und bildlichen<br />

Darstellungen Sachaufgaben formulieren.<br />

• sich im Raum orientieren<br />

• geometrische Figuren erkennen, benennen und<br />

darstellen<br />

• e<strong>in</strong>fache geometrische Abbildungen erkennen,<br />

benennen und darstellen<br />

• Flächen- und Raum<strong>in</strong>halte vergleichen und messen<br />

• Gesetzmäßigkeiten erkennen, beschreiben und<br />

darstellen<br />

• funktionale Beziehungen erkennen, beschreiben<br />

und darstellen<br />

Darstellen Daten, Häufigkeit und Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

• für das Bearbeiten mathematischer Probleme<br />

geeignete Darstellungen entwickeln, auswählen<br />

und nutzen,<br />

• e<strong>in</strong>e Darstellung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere übertragen,<br />

• Darstellungen mite<strong>in</strong>ander vergleichen und<br />

bewerten.<br />

• Größenvorstellungen besitzen<br />

• mit Größen <strong>in</strong> Sachsituationen umgehen<br />

• Daten erfassen und darstellen<br />

• Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten von Ereignissen <strong>in</strong> Zufallsexperimenten<br />

vergleichen<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


3.2.3 Lern- und Arbeitskompetenzen<br />

Die allgeme<strong>in</strong>en Kompetenzen* konkretisieren sich wie folgt:<br />

Problemlösen<br />

Argumentieren<br />

Darstellen<br />

Modellieren<br />

Kommunizieren<br />

• Mathematische Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten bei<br />

der Bearbeitung problemhaltiger Aufgaben anwenden<br />

• Lösungsstrategien entwickeln und nutzen<br />

• Zusammenhänge erkennen, nutzen und auf ähnliche Sachverhalte<br />

übertragen<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

• Mathematische Aussagen h<strong>in</strong>terfragen und auf Korrektheit prüfen<br />

• Mathematische Zusammenhänge erkennen und Vermutungen entwickeln<br />

• Begründungen suchen und nachvollziehen<br />

• Für das Bearbeiten mathematischer Probleme geeignete Darstellungen<br />

entwickeln, auswählen und nutzen<br />

• E<strong>in</strong>e Darstellung <strong>in</strong> die andere übertragen<br />

• Darstellungen mite<strong>in</strong>ander vergleichen und bewerten<br />

• Sachtexten und anderen Darstellungen der Lebenswirklichkeit<br />

die relevanten Informationen entnehmen<br />

• Sachprobleme <strong>in</strong> die Sprache der Mathematik übersetzen,<br />

<strong>in</strong>nermathematisch lösen und diese Lösungen auf die<br />

Ausgangssituation beziehen<br />

• Zu Termen, Gleichungen und bildlichen Darstellungen Sachaufgaben<br />

formulieren<br />

• Eigene Vorgehensweisen beschreiben, Lösungswege anderer<br />

verstehen und geme<strong>in</strong>sam darüber reflektieren<br />

• Mathematische Fachbegriffe und Zeichen sachgerecht verwenden<br />

• Aufgaben geme<strong>in</strong>sam bearbeiten, dabei Verabredungen treffen<br />

und e<strong>in</strong>halten<br />

Mathematik Lernen am Gymnasium baut auf den vorgenannten grundlegenden mathematischen Kompetenzen<br />

auf. Die Fachmathematik erweitert diese lediglich.<br />

*Vgl. Beschlüsse der Kultusm<strong>in</strong>isterkonferenz: Bildungsstandards Mathematik für den Primarbereich, Luchterhand, S. 7 und 8.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

27


28<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

4<br />

Lebensweise und<br />

Kultur von Menschen<br />

mit anderer Sprache<br />

E<strong>in</strong>stellung gegenüber<br />

Personen mit fremder<br />

Sprache und Kultur<br />

Interesse und Freude<br />

an der Beschäftigung<br />

mit e<strong>in</strong>er fremden<br />

Sprache und Kultur<br />

Hörverstehen und<br />

elementares Sprechen<br />

Allgeme<strong>in</strong>es<br />

Sprachgefühl und<br />

Sprachbewusstse<strong>in</strong><br />

3.3 Englisch<br />

3.3.1 Lehrplansynopse<br />

Englisch/2 UE pro Woche<br />

• Familienleben (→ mit dem eigenen vergleichen)<br />

• landestypische Essgewohnheiten kennen lernen<br />

• am Leben <strong>in</strong> der Schule erfahren<br />

• Freizeitaktivitäten kennen lernen<br />

• Sehenswürdigkeiten zuordnen<br />

• Unterschiede im Lebensumfeld entdecken, wahrnehmen und akzeptieren<br />

• aufgeschlossen se<strong>in</strong> für Kontakte zu Personen mit anderer<br />

Muttersprache<br />

• E<strong>in</strong>fühlen <strong>in</strong> Personen mit anderer Muttersprache<br />

• von geschichtlichen Ereignissen hören<br />

• Märchen und Geschichten verstehen und nachempf<strong>in</strong>den<br />

• landestypische Melodien und Rhythmen <strong>in</strong> Bewegung umsetzen<br />

• Gefallen an landesspezifischen Sprachphänomenen f<strong>in</strong>den<br />

• Lieder <strong>in</strong> der fremden Sprache s<strong>in</strong>gen<br />

• geme<strong>in</strong>sam fremde Spiele ausprobieren<br />

• landestypische Feste kennen lernen und mitfeiern<br />

• typische Figuren oder andere Gegenstände basteln<br />

• spielerische und lustbetonte Spracharbeit<br />

• Fremdsprache auch fächerübergreifend e<strong>in</strong>setzen<br />

• Aufforderungen und Anweisungen verstehen<br />

• Lieder, Verse, Reime verstehen<br />

• Geschichten und Märchen global verstehen<br />

• von der Muttersprache abweichende Laute richtig sprechen<br />

• Sprachmelodie tra<strong>in</strong>ieren<br />

• e<strong>in</strong>fache Satzmuster reproduzieren und <strong>in</strong> anderen<br />

Situationen anwenden<br />

• unterrichtsbezogene Anliegen äußern<br />

• e<strong>in</strong>ige Wortbilder kennen<br />

• e<strong>in</strong>fache kurze Texte verfassen<br />

• Bezüge zwischen Muttersprache und Fremdsprache erkennen<br />

• punktuell Gesetzmäßigkeiten der fremden Sprache erkennen<br />

• Sprache als etwas Lebendiges erfahren und erfassen<br />

• Wortzusammensetzungen vergleichen, Unterschiede erkennen<br />

• sich mit sprachlichen Phänomen vertraut machen, ohne zu<br />

analysieren und systematisieren<br />

• auf Fremdwörter <strong>in</strong> bzw. aus der Muttersprache aufmerksam werden<br />

• Füllwörter der fremden Sprache wahrnehmen<br />

• ansatzweise begrenzte verbale Kommunikationsfähigkeit ausgleichen<br />

• Verstehensstrategien üben<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


Sprache<br />

Umgang mit Texten<br />

und Medien<br />

Interkulturelles Lernen<br />

und Landeskunde<br />

Lernstrategien und<br />

Methoden<br />

selbstständigen<br />

Arbeitens<br />

3.3 Englisch<br />

3.3.1 Lehrplansynopse<br />

Englisch/5 UE pro Woche<br />

Kommunikative Fähigkeiten<br />

• Hörverstehen<br />

• Mündliche Ausdrucksfähigkeit<br />

• Leseverstehen<br />

• Schriftliche Ausdrucksfähigkeit<br />

• Sprachmittlung<br />

Sprachliche Mittel<br />

• Aussprache und Intonation<br />

• Wortschatz und Idiomatik<br />

• Grammatik: grundlegende grammatikalische Strukturen<br />

• Sprachreflexion<br />

Texterschließung<br />

• Inhalte erfassen<br />

• wesentliche Aussagen verstehen<br />

• e<strong>in</strong>fache Hörtexte verstehen<br />

Texterstellung<br />

• Fragen beantworten und stellen<br />

• z. B. Postkarten verfassen<br />

• e<strong>in</strong>fache Texte schreiben<br />

• Alltagsleben<br />

• Jahresablauf<br />

• wichtige kulturelle Konventionen<br />

• grundlegende geographische Gegebenheiten<br />

• Englisch als Weltsprache<br />

• sich auf Leistungserhebungen vorbereiten<br />

• Möglichkeiten der Wortschatzarchivierung<br />

• selbst erstellte Texte auf Fehler überprüfen<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

29


30<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

4<br />

3.3.2 Konkretisierung<br />

Der Grundschullehrplan 2000 wurde im Fachbereich Englisch im Jahr 2004 durch die „Konkretisierung des<br />

Lehrplans” (KdLP) ergänzt.<br />

Diese bezieht sich <strong>in</strong>sbesondere auf die Lernzielbereiche „Hörverstehen und elementares Sprechen” sowie<br />

„Allgeme<strong>in</strong>es Sprachgefühl und Sprachbewusstse<strong>in</strong>”.<br />

Ziel dieser Lehrplanerweiterung ist die Schaffung e<strong>in</strong>er fortführungsfähigen sprachlichen Basis. Innerhalb konkreter<br />

Themenbereiche lernen die K<strong>in</strong>der bestimmte kommunikative Absichten/classroom phrases <strong>in</strong><br />

Handlung umzusetzen. Damit verbunden ist der Erwerb von Redemitteln bzw. Wortschatz.<br />

Themenbereiche:<br />

Lernbereiche<br />

Die K<strong>in</strong>der begegnen den vorgegebenen zehn Themenbereichen, die chronologisch zu<br />

behandeln s<strong>in</strong>d:<br />

• Körper / Kleidung / Bef<strong>in</strong>den<br />

• Essen und Tr<strong>in</strong>ken<br />

• Familie und Freunde<br />

• Schule<br />

• Natur<br />

• Brauchtum / Feste im Jahreskreis<br />

• Haus und Wohnung<br />

• E<strong>in</strong>kaufen<br />

• Freizeit (Sport / Hobbys)<br />

• Reiseland England (Städte und Sehenswürdigkeiten)<br />

kommunikative Absichten/<br />

classroom phrases:<br />

Die K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d vertraut mit elementaren Strukturmustern.<br />

Sie wenden sie vor allem mündlich und<br />

beim Hör- und Leseverstehen an.<br />

Wortschatz:<br />

Die K<strong>in</strong>der lernen den produktiven Wortschatz der<br />

KdLP, um <strong>in</strong> den o.g. Themenbereichen sprachlich<br />

handeln zu können.<br />

Schreiben/Lesen:<br />

Schreiben und Lesen haben unterstützende<br />

Funktion.<br />

Inhalte<br />

• ”to be“, ”have got“ und ”can“<br />

• ”Let`s...“<br />

• ”There is...“/”There are...“<br />

• ”What`s...?“, ”This is...“/”That`s...“<br />

• ”Where`s...“/”Where are...?“<br />

• wichtige Pronomen<br />

• ca. 200 Wörter (vgl. KdLP)<br />

• Kennen lernen der Schriftbilder von englischen<br />

Wörtern<br />

• richtiges und genaues Abschreiben<br />

aber:<br />

• Schreiben des vermittelten Wortschatzes nach<br />

Diktat ist nicht vorgesehen!<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


3.3.2 Konkretisierung<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

Der Unterricht <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 baut auf der <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 4 vermittelten kommunikativ-sprachlichen Basis<br />

auf und entwickelt sie weiter.<br />

Themenbereiche:<br />

Die den K<strong>in</strong>dern bekannten Themenbereiche werden aufgegriffen und vertieft.<br />

Auf der Basis e<strong>in</strong>es allmählich differenzierten Wissens entwickeln die K<strong>in</strong>der<br />

im Bereich <strong>in</strong>terkulturelles Lernen und Landeskunde die bereits <strong>in</strong> der<br />

Jahrgangsstufe 4 angebahnte Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen<br />

weiter.<br />

Lernbereiche<br />

kommunikative Fähigkeiten:<br />

In e<strong>in</strong>em nun auf bewusste Progression<br />

ausgerichteten Unterricht erweitern und vertiefen<br />

die K<strong>in</strong>der ihre kommunikativen Fertigkeiten.<br />

Wortschatz:<br />

Wie die Strukturen dient auch der vertiefte<br />

Wortschatz der Erweiterung der kommunikativen<br />

Kompetenzen Sprechen, Hören, Lesen und<br />

Schreiben sowie Sprachmittlung.<br />

Schreiben:<br />

Inhalte<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

• systematischer Erwerb von Wortschatz und<br />

Strukturen; Sprachreflexion<br />

• Verwendung der sprachlichen Mittel vor allem<br />

zum Sprechen, Hören und Lesen<br />

• Übergang von Textrezeption zu Textproduktion:<br />

Schreiben eigener Texte und Sprachmittlung/<br />

mediation (Versprachlichung von Situationen,<br />

Dolmetschen, Übersetzen)<br />

• Wiederholung und Festigung des <strong>in</strong> Jgst. 4<br />

erworbenen Wortschatzes<br />

• ca. 650 neue Wörter (auch idioms, collocations,<br />

phrasal verbs und wichtige grammatische Fach-<br />

begriffe)<br />

• von Anfang an mit orthographischer Kontrolle<br />

(Diktat, Lückendiktat)<br />

• eigene sprachlich richtige Textproduktion<br />

(Verfassen von Postkarten, Emails)<br />

31


32<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

4<br />

3.3.3 Lern- und Arbeitskompetenzen<br />

Am Ende der Jahrgangsstufe 4 verfügen die K<strong>in</strong>der über kommunikative Kompetenzen <strong>in</strong> den Bereichen Hörverstehen,<br />

Sprechen, Leseverstehen und Schreiben.<br />

Hörverstehen:<br />

elementares Sprechen:<br />

Leseverstehen:<br />

Schreiben:<br />

• E<strong>in</strong>hören <strong>in</strong> die fremde Sprache und Achten auf die Eigenart<br />

von Aussprache und Intonation<br />

• Verstehen von bekannten Fragen, Aufforderungen und Anweisungen<br />

und adäquates Reagieren<br />

• Verstehen, worum es geht, wenn Personen und Gegenstände des<br />

unmittelbaren Umfelds der K<strong>in</strong>der erwähnt oder beschrieben werden<br />

• sich E<strong>in</strong>lassen auf das s<strong>in</strong>nerfassende Hören bei Liedern, Versen und<br />

Reimen<br />

• globales Verstehen von (bildgestützten) Geschichten<br />

• Heraushören von bekannten Wörtern aus e<strong>in</strong>em neuen Text<br />

• Nachsprechen von Versen und Reimen mit richtiger Intonation<br />

• Ver<strong>in</strong>nerlichung von Sprachmelodie und Rhythmus durch Lieder<br />

und Reime<br />

• Richtiges Sprechen der von der Muttersprache abweichenden<br />

Laute ([θ],[r])<br />

• Reproduktion e<strong>in</strong>facher Satzmuster<br />

• Äußerung von unterrichtsbezogenen Anliegen, Wünschen, Bedürfnissen<br />

(classroom language)<br />

• Erkennen e<strong>in</strong>facher englischer Wörter, Begriffe und Namen<br />

aus der unmittelbaren Schülerumgebung (Reime, Liedtexte, Gedichte,<br />

K<strong>in</strong>derbücher; Reklame, Fernsehen)<br />

• bewusstes und richtiges Abschreiben des produktiven Wortschatzes<br />

• gegebenenfalls richtiges Aufschreiben e<strong>in</strong>iger wichtiger Wörter<br />

aus dem Gedächtnis<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


3.3.3 Lern- und Arbeitskompetenzen<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

Die <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 4 angebahnten kommunikativen Kompetenzen werden <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 erweitert und<br />

vertieft und durch den Bereich Sprachmittlung ergänzt.<br />

Hörverstehen:<br />

mündliche<br />

Ausdrucksfähigkeit:<br />

Leseverstehen:<br />

schriftliche<br />

Ausdrucksfähigkeit:<br />

Sprachmittlung:<br />

• Verstehen e<strong>in</strong>facher Äußerungen, Fragen und Aufforderungen<br />

aus der Erfahrungswelt der Schüler und angemessenes Reagieren<br />

• Verstehen e<strong>in</strong>facher Hörtexte mit vertrauter Thematik und weitgehend<br />

bekanntem Sprachmaterial<br />

• sich mit e<strong>in</strong>fachen Wendungen über die eigene Person und das<br />

unmittelbare Lebensumfeld äußern<br />

• richtiges Agieren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachen Gesprächen über vertraute Themen<br />

des Alltags und spontanes Anwenden typischer Sprachmuster<br />

• Verstehen kurzer, e<strong>in</strong>facher und bildgestützter Texte<br />

• Ause<strong>in</strong>andersetzung mit den Text<strong>in</strong>halten anhand von Fragen oder<br />

im Gespräch<br />

• selbstständiges Verfassen kurzer, e<strong>in</strong>facher Texte zu vertrauten<br />

Themen <strong>in</strong> sprachlich und formal korrekter Form (Briefe, Postkarten,<br />

Emails etc.)<br />

• Dolmetschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachen alltäglichen Kommunikationssituationen<br />

• s<strong>in</strong>ngemäße Übertragung von kurzen, situativ e<strong>in</strong>gebetteten Vorgaben<br />

<strong>in</strong>s Englische<br />

• ggf. Übersetzen auf kontrastive Sprachbetrachtung angelegter<br />

<strong>in</strong>s Englische<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

33


34<br />

3 Rund um den Lehrplan<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4<br />

4.1 Neue Lern- und Leistungskultur <strong>in</strong> der Grundschule.............................................. 36<br />

Unterricht<br />

4 Unterricht<br />

4.2 Lernen lernen....................................................................................................... 38<br />

4.3 Lehr- und Lernformen........................................................................................... 40<br />

4.4 Deutsch<br />

4.4.1 Vorbemerkungen........................................................................................................................... 43<br />

4.4.2 Beispiel: Referate........................................................................................................................... 44<br />

4.4.3 Beispiel: Erlebniserzählung............................................................................................................. 46<br />

4.4.4 Beispiel: Rechtschreibregeln zu den s-Lauten.................................................................................... 48<br />

4.5 Mathematik<br />

4.5.1 Vorbemerkungen............................................................................................................................ 51<br />

4.5.2 Beispiel: ANNA-Zahlen.................................................................................................................. 52<br />

4.5.3 Beispiel: Quaderansichten............................................................................................................... 54<br />

4.5.4 Beispiel: Schaubilder....................................................................................................................... 56<br />

4.6 Englisch<br />

4.6.1 Vorbemerkungen............................................................................................................................ 58<br />

4.6.2 Beispiel: Wortschatz....................................................................................................................... 60<br />

4.6.3 Beispiel: Strukturen......................................................................................................................... 66<br />

4.6.4 Beispiel: Hörverstehen.................................................................................................................... 70<br />

4.7 Hausaufgaben...................................................................................................... 74<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

35


36<br />

4 Unterricht<br />

4<br />

4. Unterricht<br />

4.1 Neue Lern- und Leistungskultur <strong>in</strong> der Grundschule<br />

Lange Zeit war die vorherrschende Metapher für den Lernvorgang das Bild des<br />

„Nürnberger Trichters“. Die didaktische Forschung fokussierte damals gerne die<br />

Frage nach dem ‚Input‘, d.h. nach den Unterrichtsgegenständen und der<br />

Methodik ihrer Vermittlung. Den Schülern wurde e<strong>in</strong> Wissen sozusagen ,e<strong>in</strong>getrichtert‘,<br />

das sie passiv aufnehmen, speichern und nicht selten unreflektiert wiedergeben<br />

sollten. Nachhaltigkeit des Lernens und Vernetzung des Denkens wurden<br />

zwar als Desiderate empfunden, aber Wege dazu waren noch nicht<br />

erforscht.<br />

Seit e<strong>in</strong>igen Jahren wird das Lernen h<strong>in</strong>gegen als aktiver Prozess gesehen, bei dem sich die Schüler ihr Wissen<br />

selbst konstruieren. Der Lehrer tritt dabei <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund und agiert als Helfer und Moderator (vgl. S. 10f.).<br />

Folgende Punkte spielen dabei e<strong>in</strong>e wichtige Rolle:<br />

• Selbststeuerung der Lernenden<br />

Der Lehrer öffnet e<strong>in</strong>en Freiraum für eigenverantwortliches Lernen. Die Schüler erhalten die Möglichkeit, dass sie<br />

Themen frei wählen dürfen und diese auch eigenständig erarbeiten können. Weiter werden die Schüler an e<strong>in</strong> gewisses<br />

Zeitmanagement herangeführt und erledigen beispielsweise im Rahmen von Wochenplanarbeit verschiedene<br />

Arbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vorgegebenen Zeitraum.<br />

• Bewusste Akzeptanz der Vielfalt des Lernens<br />

Im Unterricht wird Lernen mit allen S<strong>in</strong>nen ermöglicht und <strong>in</strong>dividuelle Lernwege werden zugelassen. Den Schülern<br />

werden schrittweise verschiedene Methoden aufgezeigt, damit sie Lernen lernen. Durch sorgfältige Beobachtung<br />

werden Lernschwierigkeiten möglichst früh erkannt und <strong>in</strong>dividuelle Hilfen bereitgestellt.<br />

• Positive Sicht des Fehlers<br />

Fehler s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Fenster <strong>in</strong> den Denkvorgang des K<strong>in</strong>des. Sie zeigen uns welche Problemlösungsstrategien die<br />

Schüler anwenden. Durch Fehleranalyse wird e<strong>in</strong>e gezieltere Förderung möglich und Lernblockaden können verh<strong>in</strong>dert<br />

werden.<br />

• Reflexion<br />

Schüler müssen Gelegenheit haben über ihr Lernen zu reflektieren. Nur wenn die Schüler über ihr Lernen nachdenken,<br />

können sie sich ihrer <strong>in</strong>dividuellen Lernfortschritte oder auch Lernschwierigkeiten bewusst werden und<br />

effektiv weiter lernen.<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4<br />

Das folgende Schaubild verdeutlicht, dass Lernen bereits <strong>in</strong> der Grundschule weit mehr als Wissensaneignung ist.<br />

Vielmehr geht es um den Aufbau von Lernkompetenz <strong>in</strong> allen Dimensionen.<br />

Lernkompetenz<br />

<strong>in</strong> allen Dimensionen<br />

Methodenkompetenz<br />

(Organisieren,<br />

Nachschlagen,...)<br />

Sachkompetenz<br />

(Wissen, Verstehen,<br />

Erkennen,...)<br />

Selbstkompetenz<br />

(Selbstkompetenz gew<strong>in</strong>nen.<br />

Wertehaltung aufbauen,...)<br />

4 Unterricht<br />

Sozialkompetenz<br />

(Zuhören, Argumentieren,<br />

Kooperieren,...)<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

37


38<br />

4 Unterricht<br />

4<br />

Aussagen des GS-Lehrplans:<br />

4.2 Lernen lernen<br />

Die zunehmende Fülle und Vielfalt neuer Informationen, das schnelle Veraltern großer Wissensanteile und das<br />

gesellschaftliche Erfordernis des lebenslangen Lernens machen es auch für die Grundschule nötig, entsprechende<br />

Methodenkompetenz anzubahnen, die diesen Anforderungen gerecht wird. Dies umfasst Kenntnisse, E<strong>in</strong>stellungen<br />

und Handlungsstrategien, <strong>in</strong> denen das eigene Lernen der Schüler immer wieder zum Gegenstand des Unterrichts<br />

gemacht wird.<br />

Dazu werden<br />

• Primärstrategien<br />

(z.B. Techniken und Methoden der Organisation, der Beschaffung und Aufnahme, der Verarbeitung und Speicherung,<br />

der Weitergabe und Anwendung von Informationen)<br />

und<br />

• Stützstrategien<br />

(z. B. Techniken zur Motivation und zur Konzentration bzw. Entspannung) angeboten.<br />

So sollen die Grundschüler bei der Entwicklung und Verbesserung ihrer eigenen, <strong>in</strong>dividuellen Lernstrategien unterstützt<br />

werden. Dabei erfahren sie, dass sich Anstrengungen und Mühen beim Lernen lohnen und dass Lernen<br />

Freude bereiten kann. Die Bereitschaft, sich auch künftig immer wieder auf neue Lernprozesse e<strong>in</strong>zulassen, wird<br />

dadurch gestärkt.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass oftmals gerade die guten Schüler der Grundschule, die ihre Aufgaben dort ohne großen<br />

Aufwand und Struktur bewältigen können, nach dem Übertritt an e<strong>in</strong>e weiterführende Schule große Probleme<br />

haben. Plötzlich müssen sie langwierige Hausaufgaben machen, selbstständig lernen, sich etwas erarbeiten.<br />

Sie benötigen dafür e<strong>in</strong> Lern- und Arbeitsverhalten, das sie bisher nicht zu zeigen brauchten. Sie werden mit<br />

Schwierigkeiten konfrontiert, für deren Bewältigung sie bisher noch ke<strong>in</strong>e Strategien entwickelt haben.<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

5


4<br />

Grundschule<br />

Folgende „Techniken“ können bereits <strong>in</strong> der GS gelernt bzw. angebahnt<br />

werden. Am Gymnasium werden sie im Methodentra<strong>in</strong><strong>in</strong>g nochmals aufgegriffen<br />

bzw. erweitert. Die Anwendung im täglichen Lernen muss jedoch<br />

schon recht bald und selbstständig vom K<strong>in</strong>d geleistet werden.<br />

Organisation:<br />

Ordnung im Schulranzen, im Mäppchen, am Arbeitsplatz<br />

• Planvolles Arbeiten an den Hausaufgaben<br />

• Lernplan für die Vorbereitung auf Proben<br />

• Arbeitszeitplanung<br />

• Aufgabenheft führen<br />

Beschaffung und Aufnahme:<br />

• Information aus Texten entnehmen<br />

• Stichpunkte notieren<br />

Verarbeitung und Speicherung:<br />

• übersichtliche Gestaltung e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>trags<br />

• Markieren von Wichtigem<br />

• wichtige Stichpunkte herausschreiben<br />

• Lernplakat gestalten<br />

• Skizzen als Lösungshilfe erstellen<br />

Weitergabe und Anwendung:<br />

• Vorbereitung e<strong>in</strong>es Referates<br />

• anhand von Stichpunkten frei erzählen<br />

Motivation:<br />

• Lernvertrag<br />

• Hausaufgabenvertrag<br />

• Lernkurven<br />

• Lerntreppe (kle<strong>in</strong>e Schritte)<br />

Konzentration:<br />

• Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

• Kennenlernen verschiedener Konzentrationsübungen<br />

Entspannung:<br />

• E<strong>in</strong>halten von Arbeitspausen<br />

• Kennenlernen verschiedener Entspannungstechniken<br />

4 Unterricht<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

Gymnasium<br />

So vorbereitet kann das K<strong>in</strong>d dann am Gymnasium<br />

mit der Vielzahl der Fächer und Lehrer<br />

zurechtkommen und sich selbstständig organisieren.<br />

Dies wird zum Beispiel zum Erledigen der<br />

Hausaufgaben, zur Erarbeitung e<strong>in</strong>es neuen<br />

Unterrichts<strong>in</strong>haltes oder zur eigenständigen<br />

Vorbereitung auf große Leistungsnachweise<br />

vorausgesetzt.<br />

Kurze Präsentationen und Referate <strong>in</strong> möglichst<br />

freier Rede vorgetragen bauen auf diesen Fertigkeiten<br />

auf.<br />

Solche motivationsfördernden Methoden helfen<br />

dem Schüler se<strong>in</strong>e natürliche Neugierhaltung<br />

beizubehalten. In Verb<strong>in</strong>dung mit dieser f<strong>in</strong>det<br />

gymnasiales Lernen – ja jegliches Lernen –<br />

e<strong>in</strong>en optimalen Nährboden.<br />

Konzentrationsfähigkeit über e<strong>in</strong>en langen<br />

Zeitraum h<strong>in</strong>weg wird am Gymnasium vorausgesetzt<br />

– <strong>in</strong> jedem Fach, zu jeder Stunde.<br />

Dieser Aspekt dient e<strong>in</strong>erseits dem Krafttanken<br />

an e<strong>in</strong>em langen „Arbeitstag“ und kann andererseits<br />

prüfungsängstlichen K<strong>in</strong>dern helfen.<br />

39


40<br />

4 Unterricht<br />

4<br />

4.3 Lehr- und Lernformen<br />

Was ist guter Unterricht? E<strong>in</strong>e zentrale Frage, die für Lehrkräfte, Schulleitungen, Bildungspolitiker, aber auch für<br />

Eltern und e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressierte Öffentlichkeit von zunehmendem Interesse ist. So wirken sich gesellschaftliche Veränderungen<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahren deutlich merkbar auf die Schule aus. Früher standen die Lern<strong>in</strong>halte im Vordergrund.<br />

Heute ist es zunehmend notwendiger, den Schülern sowohl Fach- als auch Methodenkompetenz an die Hand<br />

zu geben, um sie auf ihr späteres berufliches und privates Leben effektiv vorzubereiten.<br />

Methodenkompetenz fördern<br />

Wo ist die Grundlage? Bereits <strong>in</strong> der Grundschule werden Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler seit über zehn Jahren im<br />

Bereich der Methodenkompetenz gefördert. Hierzu heißt es <strong>in</strong> den Empfehlungen zur Arbeit <strong>in</strong> der Grundschule<br />

(Beschluss der Kultusm<strong>in</strong>isterkonferenz vom 06.05. 1994, Seite 10f.): „In altersgemäßer Weise bezieht die Grundschule<br />

ihre Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>in</strong> die Planung, Durchführung und Auswertung des Unterrichts e<strong>in</strong>. [...] In unterschiedlichen<br />

Unterrichtssituationen sollen die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler zunehmend die Fähigkeit entwickeln, sich<br />

für Inhalte und Methoden [...] zu entscheiden und ihre Arbeiten selbst zu kontrollieren.“ [...] Diese Handlungsräume<br />

werden als „'Öffnung von Schule', als 'offener Unterricht' oder als 'offenes Lernen' bezeichnet.“<br />

Individuelle Lernumgebung vorbereiten<br />

Was ist das Ziel? Schüler sollen sich selbst neues Wissen mit sach-adäquaten Methoden erschließen können. Die<br />

Lehrer und Lehrer<strong>in</strong>nen haben dadurch die anspruchsvolle Aufgabe, die „pädagogische Situation“ (die „vorbereitete<br />

Lernumgebung“) schülergerecht zu gestalten. Zeitgemäßer Unterricht verlangt also von allen Lehrkräften zunehmend<br />

e<strong>in</strong> breiteres Repertoire an Möglichkeiten, um Unterrichts<strong>in</strong>halte zu erschließen. Dabei sollte uns immer<br />

bewusst se<strong>in</strong>, dass sich – seit jeher – jede Lerngruppe heterogen zusammensetzt und es sich lohnt, <strong>in</strong>dividuell jede<br />

Schülerpersönlichkeit mit differenzierenden Maßnahmen zu fördern. Grundschule und Gymnasium verfolgen das<br />

Ziel, die Stärken unserer Schüler zu erkennen, sie dar<strong>in</strong> positiv zu verstärken und sie auf dem Weg zu selbstbewussten<br />

und erfolgreichen jungen Menschen zu begleiten.<br />

Individualisieren und differenzieren<br />

Wo knüpfen wir an? Methodenkompetenz können die Schüler besonders <strong>in</strong> Unterrichtsformen erwerben, <strong>in</strong> denen<br />

traditioneller Unterricht mit reformpädagogischen Ansätzen ergänzt oder optimiert wird.<br />

John Dewey<br />

„Learn<strong>in</strong>g by do<strong>in</strong>g“ – als<br />

Individuum <strong>in</strong> der Gesellschaft<br />

planvoll handeln<br />

projektorientierter<br />

Unterricht<br />

Célest<strong>in</strong> Fre<strong>in</strong>et<br />

Schule und Leben mite<strong>in</strong>ander<br />

verb<strong>in</strong>den; Arbeitsplan<br />

Wochenplanarbeit,<br />

Klassenrat, Freie Texte,<br />

Klassenkorrespondenz<br />

Reformpädagogik<br />

Maria Montessori<br />

„Hilf mir, es selbst zu tun“<br />

S<strong>in</strong>nesschulung,<br />

materialgeleitetes Lernen<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

5<br />

Hugo Gaudig<br />

„Der Schüler muss Methode<br />

haben“<br />

E<strong>in</strong>schulung von<br />

Arbeitstechniken<br />

Georg Kerschenste<strong>in</strong>er<br />

Verb<strong>in</strong>dung von manueller und<br />

geistiger Arbeit;<br />

praktisches Lernen


4<br />

Lehrer/<strong>in</strong> bestimmt,<br />

wann und wie differenziert und <strong>in</strong>dividualisiert wird<br />

lehrergeführter Unterricht<br />

4 Unterricht<br />

Eigenverantwortlich lernen und arbeiten<br />

Sowohl lehrergeführter als auch offener Unterricht hat Phasen der Individualisierung und der Differenzierung. In<br />

beiden Formen kann der Schüler Methodenkompetenz erlernen. Guter Unterricht hängt nicht primär von der<br />

gewählten Lehr- und Lernform ab. Entscheidend für Lernerfolg und Methodenkompetenz ist, welche Möglichkeiten<br />

den Schülern eröffnet werden, eigenverantwortlich lernen und arbeiten zu können.<br />

Lehreraktivitäten<br />

Schüleraktivitäten<br />

Individualisieren differenzieren<br />

offener Unterricht<br />

z. B. Projektunterricht/Materialgeleitetes Lernen<br />

Wochenplanarbeit/Lern- und Übungszirkel<br />

Schüler/<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d eigenverantwortlich <strong>in</strong> die Individualisierung und<br />

Differenzierung des Unterrichts e<strong>in</strong>gebunden, Änderung der Lehrerrolle<br />

Lehreraktivitäten<br />

Schüleraktivitäten<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

41


42<br />

4 Unterricht<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4<br />

Grundschule<br />

„Aufgabe des Deutschunterrichts <strong>in</strong> der Grundschule<br />

ist es, den Schülern e<strong>in</strong>e grundlegende<br />

sprachliche Bildung zu vermitteln, damit sie gegenwärtige<br />

und künftige Lebenssituationen gut bewältigen<br />

können. Die unterschiedlichen sprachlichen,<br />

sozialen und kulturellen Voraussetzungen<br />

der Schüler werden aufgegriffen und s<strong>in</strong>d Ausgangspunkt<br />

des sprachlichen Unterrichts.“ (LP<br />

Grundschule 2000 / Fachprofil Deutsch)<br />

Die zentrale Bildungsaufgabe der Grundschule ist<br />

die H<strong>in</strong>führung zu Sprachhandlungsfähigkeit. So<br />

sollen die Schüler die Fähigkeit entwickeln, Sprache<br />

situationsangemessen, sachgemäß, partnerbezogen<br />

und zielgerichtet zu gebrauchen.<br />

„Das Fach Deutsch ist <strong>in</strong> Lernbereiche gegliedert,<br />

die aufe<strong>in</strong>ander bezogen und im Unterricht sachgerecht<br />

zu verknüpfen s<strong>in</strong>d. Die spezifischen Aufgaben<br />

und Arbeitsweisen dürfen dabei nicht vernachlässigt<br />

werden.“ (LP Grundschule 2000/<br />

Fachprofil Deutsch)<br />

Große Bedeutung kommt bei e<strong>in</strong>em schülerorientierten<br />

Vorgehen im Besonderen offenen Unterrichtsformen<br />

mit <strong>in</strong>dividuellen Lernangeboten zu. Dabei<br />

sollen die K<strong>in</strong>der fachspezifische Arbeitsweisen und<br />

Lerntechniken kennen lernen und e<strong>in</strong>üben.<br />

4.4 Deutsch<br />

4.4.1 Vorbemerkungen<br />

Gymnasium<br />

4 Unterricht<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

Wesentliche Aufgabe des Deutschunterrichts am<br />

Gymnasium ist es, „die Schüler bei der Ausbildung<br />

ihres mündlichen und schriftlichen Sprachvermögens<br />

zu fördern.<br />

Sie lernen, <strong>in</strong> Wort und Schrift verständlich, sach-,<br />

situations- und adressatengerecht sowie stilsicher zu<br />

formulieren und Sprache als gestaltbares Medium<br />

zu verstehen.“ (LP Gymnasium 2004/ Deutsch)<br />

In vielfältiger H<strong>in</strong>sicht trägt das Fach Deutsch zur<br />

gymnasialen Bildung und Persönlichkeitsentwicklung<br />

bei und schafft „durch die <strong>in</strong>tensive Beschäftigung<br />

mit der Muttersprache (…) die wesentliche Grundlage<br />

für den Unterricht <strong>in</strong> allen anderen Fächern“.<br />

(LP Gymnasium 2004 / Deutsch)<br />

Deshalb ergeben sich gerade für das Fach Deutsch<br />

wegen „des komplexen Erziehungs- und Bildungsauftrags<br />

sowie des <strong>in</strong>tegrativen Charakters des<br />

Faches (…) mit allen gymnasialen Unterrichtsfächern<br />

vielfältige Möglichkeiten der fächerübergreifenden<br />

Zusammenarbeit, wobei dem Fach<br />

Deutsch oftmals e<strong>in</strong>e Leitfunktion zukommt.“ (LP<br />

Gymnasium 2004/ Deutsch)<br />

In der 5. Jahrgangsstufe des Gymnasiums werden<br />

zunächst die an der Grundschule erworbenen Fähigkeiten<br />

aufgegriffen und weitergeführt. Grundlage<br />

des Lernens s<strong>in</strong>d dabei Spielfreude und Kreativität,<br />

d. h. e<strong>in</strong> schülerorientiertes Vorgehen mit<br />

offenen Unterrichtsformen soll auch hier wie <strong>in</strong> der<br />

Grundschule im Mittelpunkt stehen.<br />

43


44<br />

4 Unterricht<br />

4<br />

4.4.2 Beispiel: Aufbau und Präsentation von Referaten<br />

Vorträge s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Grundschule e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil, um den mündlichen Sprachgebrauch zu schulen. Sie<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Beispiel für <strong>in</strong>tegrativen Deutschunterricht, da dabei sowohl der Bereich „Sprechen und Gespräche<br />

führen“ als auch der Bereich „Lesen und mit Literatur umgehen“ berücksichtigt werden. Es ist wichtig, dass Präsentationen<br />

mit den K<strong>in</strong>dern schrittweise erarbeitet und e<strong>in</strong>geübt werden. So lernen sie:<br />

• wie man Texte <strong>in</strong>haltlich erschließen kann (Markieren, F<strong>in</strong>den von Schlüsselwörtern, Nachschlagen von<br />

unbekannten Wörtern im Lexikon,…)<br />

• wie man e<strong>in</strong> Plakat gestaltet (sammeln, auswählen, anordnen, gestalten)<br />

• wie man gut vorträgt (Zuhörer anschauen, laut und deutlich sprechen,…).<br />

Die behandelten E<strong>in</strong>zelthemen können gut zu e<strong>in</strong>er Checkliste zusammengefasst werden, die beispielsweise als<br />

Grundlage für Referate dient.<br />

Zielsetzung: Zuhörerbezogene Präsentation von Sach<strong>in</strong>halten<br />

Beispiel für Checkliste:<br />

So bereitet ihr<br />

e<strong>in</strong> Referat gut vor:<br />

Suche dir Partner!<br />

Welches Thema hat<br />

euer Referat?<br />

Sammelt Bilder, Texte,<br />

Materialien...!<br />

Wie heißt eure<br />

Überschrift?<br />

Ordnet die<br />

Sachen/Bilder nach<br />

Gruppen!<br />

Sucht für jede<br />

Gruppe e<strong>in</strong>e neue<br />

Überschrift!<br />

Schreibt zu jeder<br />

Überschrift e<strong>in</strong>en Text!<br />

Gestaltet mit den<br />

Texten und Bildern e<strong>in</strong> Plakat<br />

oder überlegt die<br />

Anordnung an der Tafel!<br />

Referat<br />

So tragt ihr<br />

e<strong>in</strong> Referat gut vor:<br />

Richtet eure<br />

Materialien her!<br />

Richtet die Tafel oder den<br />

Tageslichtprojektor her!<br />

Wer spricht<br />

wann, was?<br />

Lest euch den Text zu<br />

Hause durch!<br />

Sprecht deutlich<br />

und laut!<br />

Schaut zur Klasse!<br />

Lasst Fragen stellen!<br />

Bedankt euch bei den<br />

Zuhörern!<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4.4.2 Beispiel: Aufbau und Präsentation von Referaten<br />

4 Unterricht<br />

Im Gymnasium wird zunächst auf die <strong>in</strong> der Grundschule erworbenen Arbeitstechniken und Kompetenzen zurückgegriffen.<br />

Diese werden dann vertieft und z. B. <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Buchvorstellung angewandt. Denkbar ist neben der<br />

Präsentation e<strong>in</strong>es Jugendbuches auch das Vorstellen von altersgemäßen Jugendsachbüchern. Daraufh<strong>in</strong> wird<br />

geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Checkliste erstellt, die den Schülern sowohl bei der Vorbereitung als auch beim Vortrag selbst Unterstützung<br />

se<strong>in</strong> soll.<br />

Zielsetzung: Präsentation e<strong>in</strong>es Jugend- oder Sachbuches <strong>in</strong> der Klasse nach geme<strong>in</strong>sam<br />

erarbeiteten Kriterien.<br />

Beispiel für Checkliste:<br />

• laut und deutlich<br />

• Blickkontakt<br />

• Anschauungsmaterial<br />

• möglichst frei<br />

Referat<br />

Vortrag Inhalt<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

• Information<br />

zum Autor<br />

• Thematik des<br />

Buches<br />

Mittelteil<br />

• Wesentlicher<br />

Inhalt des Buches<br />

• Vorlesen e<strong>in</strong>er<br />

geeigneten<br />

Textstelle<br />

Schluss<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

• Besonderheiten<br />

des Buches<br />

• Begründung für<br />

die Auswahl<br />

• Fragen beantworten<br />

45


46<br />

4 Unterricht<br />

4<br />

4.4.3 Beispiel: Erzählen<br />

Im schriftlichen Deutschunterricht der Grundschule werden die K<strong>in</strong>der befähigt, Texte vorzubereiten, zu schreiben<br />

und zu überarbeiten. Texte werden adressatenbezogen verfasst und zunehmend selbstständig überarbeitet.<br />

Sukzessive erarbeiten die Schüler Schreibtipps, die ihnen beispielsweise als Grundlage zum Verfassen e<strong>in</strong>er<br />

Erzählung dienen sollen. E<strong>in</strong>e bestimmte Aufsatzform wird im Lehrplan nicht explizit gefordert. Im H<strong>in</strong>blick auf den<br />

Übertritt sollten aber m<strong>in</strong>destens zwei Aufsatzarten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em differenzierten Deutschunterricht erarbeitet werden.<br />

Zielsetzung: Erarbeiten der notwendigen Grundlagen zum Schreiben von Erzählungen<br />

Schreibtipps, die sukzessive von der 3. Jahrgangsstufe an, <strong>in</strong> Ansätzen auch bereits ab Jgst. 2, erarbeitet werden:<br />

Schreibtipps<br />

!sprachliche<br />

Gestaltung<br />

• F<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>e passende Überschrift!<br />

• Halte die Erzählzeit e<strong>in</strong>!<br />

• Achte auf e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Reihenfolge!<br />

• Gliederung: E<strong>in</strong>leitung - Hauptteil mit Höhepunkt - Schluss!<br />

• Wechsle bei den Satzanfängen ab!<br />

• Verwende die wörtliche Rede!<br />

• Vermeide Wiederholungen!<br />

• Verwende abwechslungsreiche Verben und<br />

schmückende Adjektive!<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4.4.3 Beispiel: Erzählen<br />

4 Unterricht<br />

Da der Lernbereich „Schreiben“ am Gymnasium sehr stark <strong>in</strong> die Gesamtnote Deutsch e<strong>in</strong>geht, werden das Erzählen,<br />

Berichten und Beschreiben - jeweils ggf. auch <strong>in</strong> Form von Briefen - <strong>in</strong>tensiv geübt. Dabei greift die Schreiberziehung<br />

bekannte Formen aus der Grundschule auf und vertieft sie.<br />

Häufig wird <strong>in</strong> der 5. Jahrgangsstufe des Gymnasiums als erste Aufsatzform das Erzählen gewählt und unter dem<br />

Gesichtspunkt vom mündlichen zum schriftlichen Erzählen schrittweise erarbeitet.<br />

Zielsetzung: Festigen und Vertiefen der notwendigen Grundlagen für das Erzählen<br />

- Aufbaukriterien (E<strong>in</strong>leitung, Hauptteil, Schluss) beachten<br />

- Spannung aufbauen<br />

- Höhepunkt bzw. Wendepunkt gestalten<br />

- <strong>in</strong>neres und äußeres Geschehen<br />

- erzähltechnische und sprachliche Mittel e<strong>in</strong>setzen<br />

- plausible Lösungen f<strong>in</strong>den<br />

- unterschiedliche Perspektiven e<strong>in</strong>nehmen<br />

E<strong>in</strong>e Sonderform stellt das Erzählen e<strong>in</strong>er erlebten oder erfundenen Geschichte zu e<strong>in</strong>em vorgegebenen Bild dar,<br />

das den Schülern e<strong>in</strong>en gewissen Impuls gibt, ohne jedoch den Handlungsverlauf zu sehr e<strong>in</strong>zuengen. Zudem muss<br />

das Bild bei der Gestaltung e<strong>in</strong>es Erzählplans bzw. bei e<strong>in</strong>er späteren Überarbeitung berücksichtigt werden.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit den Schülern werden mögliche Erschließungsfragen zur Erarbeitung e<strong>in</strong>es Erzählplans gefunden:<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

• Welche Personen treten auf? Welche Mimik, Gestik und Körperhaltung zeigen sie?<br />

Stelle<br />

Fragen<br />

zum Bild!?<br />

• Welche weiteren Figuren treten auf?<br />

• Gibt es e<strong>in</strong>e Hauptfigur? Welche Rolle spielt sie?<br />

• F<strong>in</strong>den sich im Bild Angaben zu Ort und Zeit?<br />

• Lassen sich Gefühle erkennen?<br />

• Was könnte nach dem Bild geschehen?<br />

• Was könnte vor dem Bild geschehen se<strong>in</strong>?<br />

47


48<br />

4 Unterricht<br />

4<br />

4.4.4 Beispiel: Rechtschreibregeln zu den s-Lauten<br />

Die K<strong>in</strong>der lernen durch eigenständiges Erproben, Vergleichen und Nachdenken über Schreibweisen Rechtschreibphänomene<br />

kennen und eignen sich grundlegende Rechtschreibstrategien an. Durch Anwenden gelernter<br />

Regeln und Nachschlagen unbekannter Wörter im Duden steigern sie ihre orthographische Sicherheit. Dem freien<br />

Schreiben kommt im Rechtschreibunterricht der Grundschule e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung zu. Die K<strong>in</strong>der verfassen<br />

<strong>in</strong>dividuelle Texte, anhand derer sie Rechtschreibregeln kennen lernen und den Grundwortschatz gemäß ihren<br />

Schreibbedürfnissen erweitern.<br />

Zielsetzung: Kennenlernen, Festigen und Vertiefen von Rechtschreibregeln<br />

Folgende Themen werden <strong>in</strong> der 4. Jahrgangsstufe zu den „s-Lauten“ behandelt:<br />

besondere Merkwörter<br />

s <strong>in</strong> der Konsonantenverb<strong>in</strong>dung -ks<br />

-ss nach kurzem Selbstlaut<br />

langer Selbstlaut vor -ß<br />

s–Laute<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4.4.4 Beispiel: Rechtschreibregeln zu den s-Lauten<br />

4 Unterricht<br />

Am Gymnasium werden die <strong>in</strong> der Grundschule erlernten Rechtschreibstrategien zunächst grundsätzlich im Unterrichtsgespräch<br />

wiederholt, durch abwechslungsreiches Üben gefestigt und durch neue Rechtschreibregeln vertieft.<br />

Dabei wird zur Förderung der Selbsttätigkeit der Schüler auch immer wieder der Umgang mit Wörterbüchern<br />

tra<strong>in</strong>iert.<br />

Zielsetzung: Kennenlernen, Festigen und Vertiefen von Rechtschreibregeln<br />

E<strong>in</strong>en Schwerpunkt im Rechtschreibunterricht der 5. Jahrgangsstufe stellen die s-Laute dar. Mit den Schülern<br />

werden dazu bekannte Regeln und Strategien zur Schreibung des stimmhaften und stimmlosen s-Lautes wiederholt<br />

und geübt. In e<strong>in</strong>em weiteren Schritt lernen sie neue Fälle oder Besonderheiten der s-Schreibung kennen:<br />

s–Laute<br />

s <strong>in</strong> Konsonantenverb<strong>in</strong>dungen<br />

das/dass<br />

Vorsilbe miss-<br />

Nachsilben -is, -as, -us, -nis<br />

besondere Merkwörter<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

49


50<br />

4 Unterricht<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4<br />

Grundschule<br />

Mathematische Fertigkeiten werden <strong>in</strong> der Grundschule<br />

erworben durch die Begegnung mit wirklichkeitsnahen<br />

Sach- oder Modellsituationen bzw. dem<br />

Erleben von Denkwiderständen, der Konfrontation<br />

mit Problemen und die gedankliche Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

damit. In jedem Fall ist die Versprachlichung<br />

e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil des Verstehens.<br />

Im Grundschullehrplan werden unter den „H<strong>in</strong>weisen<br />

zum Unterricht“ folgende Schwerpunkte aufgeführt:<br />

• Entdeckendes Lernen durch das F<strong>in</strong>den eigener<br />

Lösungswege, den handelnden Umgang mit Gegenständen,<br />

die Verknüpfung verschiedener Darstellungsebenen<br />

(handelnd, zeichnerisch, symbolisch,<br />

schriftlich, verbal), die Möglichkeit zu <strong>in</strong>dividuellen<br />

Lösungswegen, das Strategielernen und das Lernen<br />

im Team<br />

• Individuelle Förderung durch Differenzierung<br />

<strong>in</strong> der Klasse, <strong>in</strong> der Jahrgangsstufe und auch<br />

klassen- / jahrgangsübergreifend. Es gelten grundlegende<br />

Ziele für alle, jedoch werden <strong>in</strong>dividuelle<br />

Lernfortschritte berücksichtigt (Zusatzangebote).<br />

• Üben und Wiederholen durch <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong>,<br />

Wochen- / Monatsaufgaben und „anspruchsvolles“<br />

Üben. Der Weg führt von Rout<strong>in</strong>eaufgaben mit klarer<br />

Aufgabenstellung h<strong>in</strong> zu Problemlöseaufgaben, die<br />

eigene Lösungsstrategien erfordern.<br />

• Offene Unterrichtsformen wie Freiarbeit,<br />

Wochenplanarbeit, E<strong>in</strong>satz von Lernspielen, Computerprogrammen,<br />

selbst erstelltem Material.<br />

4.5 Mathematik<br />

4.5.1 Vorbemerkungen<br />

Gymnasium<br />

4 Unterricht<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

Am Gymnasium werden die <strong>in</strong> der Grundschule verfolgten<br />

Schwerpunkte bei den im Lehrplan geforderten<br />

Lern<strong>in</strong>halten an zahlreichen Stellen umgesetzt:<br />

• Entdeckendes Lernen durch das Rechnen mit<br />

ganzen Zahlen und das Anwenden von Rechengesetzen<br />

• Individuelle Förderung kann <strong>in</strong>sbesondere<br />

<strong>in</strong> den Intensivierungsstunden betrieben werden<br />

durch Vertiefung, E<strong>in</strong>übung und Wiederholung von<br />

Unterrichtsstoff <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Lerngruppen.<br />

• Üben und Wiederholen<br />

„Der Aufbau von Rechenfertigkeit bei den Schülern<br />

soll durch abwechslungsreiches Üben erreicht werden.<br />

… Monotones, re<strong>in</strong> schematisches Üben,<br />

bei dem der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben ausschließlich<br />

durch formale Aspekte erreicht wird, sollte<br />

nicht im Vordergrund stehen. Die unbestritten notwendigen<br />

Aufgaben, die hauptsächlich das<br />

manuelle Rechnen im Blick haben, dürfen den Unterrichtsalltag<br />

nicht dom<strong>in</strong>ieren. Insbesondere Aufgaben<br />

mit Problemlösecharakter oder vernetzende<br />

Aufgabenstellungen müssen erkennbar ihren Platz<br />

f<strong>in</strong>den.“<br />

(L<strong>in</strong>k-Ebene des Lehrplans für das Gymnasium:<br />

www.isb.bayern.de)<br />

• Offene Unterrichtsformen wie materialgeleitete<br />

Freiarbeit, Lernzirkel, E<strong>in</strong>satz von Lernsoftware<br />

sowie Durchführung von Projekten<br />

51


52<br />

4 Unterricht<br />

4<br />

4.5.2 Beispiel: ANNA-Zahlen<br />

Im Bereich ‚Zahlen bis 1 000 000 vergleichen und ordnen‘ orientieren sich die Schüler im neuen Zahlenraum,<br />

<strong>in</strong>dem sie unter anderem Zahlenrätsel lösen. E<strong>in</strong> Beispiel s<strong>in</strong>d die ANNA-Zahlen, vierstellige Zahlen, bei denen<br />

sowohl Tausenderziffer und E<strong>in</strong>erziffer als auch Hunderterziffer und Zehnerziffer paarweise übere<strong>in</strong>stimmen. Die<br />

typische Aufgabenstellung dabei besteht dar<strong>in</strong>, dass nun die Ziffernpaare vertauscht und die Differenz dieser<br />

beiden Zahlen gebildet wird. Dabei suchen die K<strong>in</strong>der nach Besonderheiten.<br />

Berechne:<br />

2112 3223 4334<br />

- 1221 - 2332 -<br />

Bilde die dritte M<strong>in</strong>usaufgabe nach dem gleichen Muster wie die beiden ersten.<br />

Was fällt dir bei den Ergebnissen auf?<br />

Klappt das bei anderen <strong>in</strong> gleicher Weise aufgebauten Zahlen ebenso?<br />

Gibt es ähnliche Ergebnisse, wenn du Zahlen nimmst wie 3113 und 5335 oder<br />

5115 und 9559?<br />

Zielsetzungen:<br />

• Sicherheit im Umgang mit Stellenwerten<br />

• Verändern und Herstellen neuer Zahlen unter vorgegebenen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

• Ermöglichen produktiven Übens (Die Schüler f<strong>in</strong>den selbstständig neue Aufgaben; das entstehende Muster <strong>in</strong> den<br />

Ergebnissen lässt e<strong>in</strong>e Eigenkontrolle zu.)<br />

• Durchführen des schriftlichen Subtraktionsverfahrens<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4.5.2 Beispiel: ANNA-Zahlen<br />

4 Unterricht<br />

Das Konstrukt der ANNA-Zahlen wird am Gymnasium unter dem Thema ‚Dezimalsystem als Stellenwertsystem‘<br />

wieder aufgegriffen, allerd<strong>in</strong>gs unter anderen Aspekten als an der Grundschule.<br />

7447 6336 4114 8558<br />

- 4774 - 3663 - 1414 - 5885<br />

2673 2673 2700 2673<br />

Welche Aufgabe passt nicht <strong>in</strong> die Reihe?<br />

Untersuche weitere Beispiele. Welche Ergebnisse s<strong>in</strong>d möglich?<br />

Dividiere die Ergebnisse durch 891.<br />

Zielsetzung:<br />

Es geht also darum, die E<strong>in</strong>sicht zu wecken, dass die Differenzwerte stets Vielfache von 891 s<strong>in</strong>d. Wichtig ist<br />

dabei, e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong> gültige Beweisstrategie zu entwickeln. Der Jahrgangsstufe entsprechend ist e<strong>in</strong> operatives<br />

Beweisverfahren vorzuziehen:<br />

T H Z E<br />

Erläuterung: E<strong>in</strong>e Verschiebung um 1 von ‚<strong>in</strong>nen‘ nach ‚außen‘ bewirkt e<strong>in</strong>e Veränderung der Zahl um<br />

+1000 – 100 – 10 +1 = 1001 – 110 = 891<br />

Allgeme<strong>in</strong>er: Die Zahl verändert sich um Vielfache von 891<br />

Im S<strong>in</strong>ne des kumulativen Unterrichtens kann das vorliegende Thema im Algebra-Unterricht der Jahrgangsstufe 7<br />

erneut aufgegriffen werden.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

53


54<br />

4 Unterricht<br />

4<br />

4.5.3 Beispiel: Quaderansichten<br />

Die Schüler lernen, Figurenteile auf ihre Lage- und Größenbeziehungen h<strong>in</strong> zu untersuchen und diese zu<br />

beschreiben. Verschiedene Körper werden aus unterschiedlichen Blickrichtungen betrachtet und mit Flächendarstellungen<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht.<br />

Die Abbildungen der beiden Rechtecke zeigen die Ansichten von zwei Quadern<br />

von oben.<br />

Hannes<br />

Lilli<br />

Valerie<br />

Auf e<strong>in</strong>em Tisch liegen 2 Quader. Die vier K<strong>in</strong>der Hannes, Rudi, Valerie und Lilli<br />

sitzen an den vier Seiten des Tisches. Welches der vier K<strong>in</strong>der sieht die beiden<br />

Quader so wie auf dem unteren Bild dargestellt?<br />

Zielsetzungen:<br />

• Fachbegriffe (Lagebeziehungen) wiederholen<br />

• Entwicklung von räumlichem Denken<br />

• Flächendarstellung von Gegenständen und Körpern dem Standort des Betrachters zuordnen<br />

• Ermittlung der e<strong>in</strong>zelnen Flächen, Bau der Quader, Zerlegen …<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

Rudi


4.5.3 Beispiel: Quaderansichten<br />

4 Unterricht<br />

Die Schüler vertiefen die an der Grundschule gelernten Inhalte und bauen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten weiter<br />

aus. Sie bewältigen zunehmend komplexere Aufgabenstellungen.<br />

Du hast drei verschiedenfarbige 1x2x4 – Quader zur Verfügung.<br />

1. Stelle diese Quader wie abgebildet auf das Grundrissblatt.<br />

Zeichne die fehlenden Ansichten <strong>in</strong> de<strong>in</strong> Heft.<br />

2. Stelle die Quader auf. Wie sehen die vier Ansichten aus?<br />

3. Hier s<strong>in</strong>d die vier Ansichten gezeichnet. Stelle die Quader so auf, dass alle<br />

vier Ansichten stimmen. Zeichne den Grundriss auf kariertes Papier.<br />

4. Stellt euch gegenseitig weitere solche Aufgaben.<br />

5<br />

Hier üben die Schüler das Erkennen von räumlichen Lagebeziehungen. Diese Fähigkeit ist grundlegend für das Verständnis<br />

raumgeometrischer Zusammenhänge bei Stoffgebieten späterer Jahrgangsstufen.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

55


56<br />

4 Unterricht<br />

4<br />

4.5.4 Beispiel: Schaubilder<br />

Im Bereich ‚Sachbezogene Mathematik‘ erschließen sich die Schüler Sachsituationen und ihre Darstellung. Sie entnehmen<br />

Informationen aus e<strong>in</strong>em Schaubild, verbalisieren sie und f<strong>in</strong>den Fragestellungen. Im folgenden Beispiel<br />

geht es um das Erschließen und Auswerten e<strong>in</strong>es vorgegebenen Schaubildes.<br />

Ergebnisse e<strong>in</strong>er Klassenarbeit<br />

Ergebnisse e<strong>in</strong>er Klassenarbeit<br />

Das Schaubild zeigt die Ergebnisse e<strong>in</strong>er Klassenarbeit:<br />

Das Schaubild zeigt die Ergebnisse e<strong>in</strong>er Klassenarbeit:<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Anzahl<br />

1<br />

Arbeitsaufträge<br />

Arbeitsaufträge<br />

2 3 4 5 6 Note<br />

Wie viele Schüler haben die Note 3 erreicht?<br />

Wie viele Schüler haben die Note 3 erreicht?<br />

Wie viele Schüler <strong>in</strong>sgesamt haben die Arbeit geschrieben?<br />

Wie viele Schüler <strong>in</strong>sgesamt haben die Arbeit geschrieben?<br />

Stimmt es, dass mehr als die Hälfte der Schüler besser als Note 3 war?<br />

Stimmt es, dass mehr als die Hälfte der Schüler besser als Note 3 war?<br />

Gibt es noch weitere Darstellungsmöglichkeiten?<br />

Gibt es noch weitere Darstellungsmöglichkeiten?<br />

F<strong>in</strong>de weitere s<strong>in</strong>nvolle Fragestellungen!<br />

F<strong>in</strong>de weitere s<strong>in</strong>nvolle Fragestellungen!<br />

Zielsetzungen:<br />

• Informationen aus Diagrammen entnehmen und versprachlichen (modellieren)<br />

• Mathematische Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten bei der Bearbeitung der Aufgabe<br />

anwenden (Problemlösen)<br />

• Begründungen suchen und nachvollziehen (argumentieren)<br />

• E<strong>in</strong>e Darstellung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere übertragen, z.B. Tabelle, Piktogramm (darstellen)<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4.5.4 Beispiel: Schaubilder<br />

Die Diagramme zeigen die E<strong>in</strong>nahmen und die Ausgaben (jeweils gerundet)<br />

Die Diagramme zeigen die E<strong>in</strong>nahmen und die Ausgaben (jeweils gerundet)<br />

von Harrys Würstchenbude von Januar bis Juni.<br />

von Harrys Würstchenbude von Januar bis Juni.<br />

Euro E<strong>in</strong>nahmen Euro Ausgaben<br />

Erläutere die Diagramme und berechne mittels e<strong>in</strong>es Gesamtansatzes, wie viel<br />

Erläutere die Diagramme und berechne mittels e<strong>in</strong>es Gesamtansatzes, wie viel<br />

Gew<strong>in</strong>n Harry im ersten Halbjahr gemacht hat.<br />

Gew<strong>in</strong>n Harry im ersten Halbjahr gemacht hat.<br />

Das Diagramm zeigt, wie viel Benz<strong>in</strong> sich zu jedem Zeitpunkt e<strong>in</strong>er Reise im Tank e<strong>in</strong>es<br />

Das Diagramm zeigt, wie viel Benz<strong>in</strong> sich zu jedem Zeitpunkt e<strong>in</strong>er Reise im Tank e<strong>in</strong>es<br />

Fahrzeugs bef<strong>in</strong>det.<br />

Fahrzeugs bef<strong>in</strong>det.<br />

Tank<strong>in</strong>halt <strong>in</strong> l<br />

10.00 12.00 14.00 16.00 18.00 20.00 Uhrzeit<br />

a) Beschreibe knapp, was um 16:00 Uhr geschieht.<br />

a) Beschreibe knapp, was um 16:00 Uhr geschieht.<br />

b) Wie viele Liter Benz<strong>in</strong> hat das Auto auf der um 10:00 Uhr beg<strong>in</strong>nenden<br />

b) Wie viele Liter Benz<strong>in</strong> hat das Auto auf der um 10:00 Uhr beg<strong>in</strong>nenden<br />

und um 21:00 Uhr endenden Reise verbraucht?<br />

und um 21:00 Uhr endenden Reise verbraucht?<br />

4 Unterricht<br />

Am Gymnasium wird das Hantieren mit Diagrammen erneut aufgegriffen und um zusätzliche Aspekte erweitert.<br />

Die bereitgestellten Daten werden auch für weiterführende Berechnungen verwendet.<br />

8000<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Jan. Feb. März April Mai Juni Jan. Feb. März April Mai Juni<br />

Die Darstellungsform der Schaubilder variiert nun gemäß der Art der präsentierten Daten.<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Die im letzten Beispiel vorliegende Propädeutik des Funktionsbegriffes wird <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 8 erneut aufgegriffen<br />

und zum zentralen Lehrplanthema gemacht.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

57


58<br />

4 Unterricht<br />

4<br />

4.6 Englisch<br />

4.6.1 Vorbemerkungen<br />

Leitziel des Englischunterrichts <strong>in</strong> der 4. Jahrgangsstufe ist die Fähigkeit der K<strong>in</strong>der, die englische Sprache <strong>in</strong><br />

kommunikativen Situationen verstehen und selbst anwenden zu können. Von den vier Fertigkeiten Hörverstehen,<br />

Sprechen, Lesen und Schreiben liegt <strong>in</strong> der Jahrgangsstufe 4 das Hauptaugenmerk im mündlichen Bereich. Basierend<br />

auf den Lehr- und Lernformen des kommunikativen Unterrichts wird Sprache nicht als System von Regeln,<br />

sondern als Mittel zur Verständigung gelehrt.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus dient der Englischunterricht auch zur Durchführung bestimmter Aufgaben (Bastelarbeiten, Rollenspiele<br />

usw.); somit ist kommunikatives, handlungsorientiertes Lernen ganzheitliches Lernen mit Kopf, Herz und<br />

Hand.<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Situation:<br />

• Priorität der gesprochenen Sprache<br />

• ganzheitlicher Unterricht, Lernen durch Handeln: Spielen, S<strong>in</strong>gen, Basteln, Rollenspiele usw.<br />

• überwiegend <strong>in</strong>tuitiv-imitativer Spracherwerb<br />

• unmittelbare Anschaulichkeit<br />

• Kle<strong>in</strong>stschrittigkeit<br />

• ke<strong>in</strong>e regelmäßigen Hausaufgaben<br />

• ke<strong>in</strong>e Notengebung, aber kont<strong>in</strong>uierliche Beobachtung der Lernfortschritte bzw. Festhalten von Lerndefiziten, die<br />

besonderer Förderung bedürfen<br />

Beispiel e<strong>in</strong>er Unterrichtssequenz:<br />

Arts and crafts:<br />

• Alistair`s house<br />

• My dream house<br />

Games:<br />

• B<strong>in</strong>go<br />

• Memory<br />

• What`s miss<strong>in</strong>g? (KIM)<br />

• Dom<strong>in</strong>o<br />

Storytell<strong>in</strong>g:<br />

• Our home is too small<br />

• F<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g a new home<br />

At Home<br />

Language:<br />

• Structures:<br />

This is …; There is…; It`s a … ; Is he/she…? Yes, he/she is;<br />

We`ve got…; Have you got…?<br />

• Vocabulary:<br />

produktiv: to live, to have, house, home, room, w<strong>in</strong>dow, door,<br />

garden, chair, table, bed<br />

rezeptiv-produktiv: bathroom, liv<strong>in</strong>g room, floor, stairs, garage,<br />

lamp, cupboard, desk<br />

• Revision:<br />

parts of the body<br />

Books:<br />

• A dark, dark tale<br />

Rhymes:<br />

• Alistair`s song<br />

• My house<br />

Songs:<br />

• My little house<br />

• Gonna build a house<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4.6 Englisch<br />

4.6.1 Vorbemerkungen<br />

4 Unterricht<br />

Leitziel des Englischunterrichts ist auch <strong>in</strong> der 5. Jahrgangsstufe die sprachlich-kommunikative Kompetenz, die nun<br />

aber durch den allmählichen Erwerb von weiteren Kompetenzen ergänzt wird, und zwar <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Umgang mit Texten/Medien, <strong>in</strong>terkulturelles Lernen/Landeskunde und Lernstrategien/Methoden selbstständigen<br />

Arbeitens.<br />

Das ganzheitliche Lernen wird allmählich abgelöst durch fachspezifische Vermittlungsverfahren, es beg<strong>in</strong>nt das<br />

eigentliche kognitive Lernen.<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Situation:<br />

• Integration des Schriftbilds/des Schreibens von Beg<strong>in</strong>n an<br />

• zunehmend kognitives Lernen: stärkere Orientierung an sprachlichen Strukturen und an Texten, abstrakterer<br />

Umgang mit Sprache, stärkere E<strong>in</strong>beziehung der Sprachbetrachtung/Lernen nach Regeln<br />

• zunehmend verbale Orientierung<br />

• umfangreichere Lernpensen und komplexere Lernanforderungen<br />

• regelmäßige schriftliche und mündliche Hausaufgaben von Beg<strong>in</strong>n an<br />

• regelmäßige Leistungsmessung und Leistungsbeurteilung durch Notengebung von Beg<strong>in</strong>n an<br />

Beispiel e<strong>in</strong>er Unterrichtssequenz:<br />

5) Let`s check:<br />

• revision exercises<br />

4) Text:<br />

• vocabulary<br />

• read<strong>in</strong>g<br />

• work<strong>in</strong>g with the text/read<strong>in</strong>g skills<br />

1) Intro:<br />

• photos, dialogue, poem<br />

• vocabulary<br />

• grammar: present progressive<br />

• situation: ask<strong>in</strong>g the way<br />

• exercises/listen<strong>in</strong>g<br />

Unit 2:<br />

In Town<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

2) Language A:<br />

• text/dialogue<br />

• vocabulary<br />

• grammar: present progressive<br />

(regular forms)<br />

• exercises/listen<strong>in</strong>g/word power<br />

3) Language B:<br />

• text/dialogue<br />

• vocabulary<br />

• grammar: present progressive<br />

(irregular forms)/object pronouns<br />

• exercises/word power/sound practice<br />

59


60<br />

4 Unterricht<br />

4<br />

4.6 Englisch<br />

4.6.2 Beispiel: Wortschatz<br />

Die KdLP ordnet den zehn Themenbereichen jeweils Wörter zu, welche die K<strong>in</strong>der am Ende der Jahrgangsstufe 4<br />

beherrschen oder verstehen.<br />

Dabei wird zwischen produktivem und rezeptiv-produktivem Vokabular unterschieden.<br />

Produktiver Wortschatz<br />

• verb<strong>in</strong>dlicher M<strong>in</strong>imalwortschatz<br />

• Die K<strong>in</strong>der verwenden ihn <strong>in</strong> mündlichen und schriftlichen Kommunikationssituationen (Sprechen, Schreiben).<br />

• Das Schriftbild wird durch Abschreiben, Beschriften von Abbildungen, knappe Hefte<strong>in</strong>träge etc. angewandt,<br />

gesichert und mental strukturiert.<br />

Rezeptiver Wortschatz<br />

• Die K<strong>in</strong>der verstehen ihn <strong>in</strong> der classroom <strong>in</strong>teraction und bei der Lernarbeit mit Hör-/Lesetexten (Hörverstehen,<br />

Lesen).<br />

• Der Umfang liegt bei e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>dern erheblich über dem des produktiven Wortschatzes.<br />

• Authentische Materialien enthalten viele Wörter und Wendungen, die nur verstanden werden müssen;<br />

dadurch werden elementare Verstehensstrategien angebahnt.<br />

Arbeit mit e<strong>in</strong>em Lehrwerk<br />

Im Englischunterricht der Grundschule kann auf e<strong>in</strong> Lehrwerk zurückgegriffen werden, allerd<strong>in</strong>gs ist dies nicht<br />

vorgeschrieben.<br />

Überblick über den Wortschatz e<strong>in</strong>er Unterrichtssequenz (2-3 Wochen bei 2 Wochenstunden)<br />

Produktiver<br />

Wortschatz<br />

to live, to have<br />

house, home, room, w<strong>in</strong>dow, door<br />

chair, table, bed, garden<br />

Themenbereich:<br />

At Home<br />

Rezeptiv-produktiver<br />

Wortschatz<br />

floor, chimney, roof, flat, wall,<br />

liv<strong>in</strong>g room, bedroom, kitchen,<br />

bathroom, fridge, cupboard,<br />

lamp, television, computer,<br />

stairs, upstairs, downstairs,<br />

at home,...<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4.6.2. Beispiel: Wortschatz<br />

4 Unterricht<br />

Der Übergang von der 4. <strong>in</strong> die 5. Jahrgangsstufe ist im Fach Englisch von gravierenderen Veränderungen geprägt<br />

als <strong>in</strong> den Fächern Deutsch und Mathematik: Die K<strong>in</strong>der müssen <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 von Beg<strong>in</strong>n an nicht nur schreiben<br />

und regelmäßig schriftliche und mündliche Hausaufgaben erledigen, sie müssen vor allem deutlich<br />

größere Lernpensen unter zum Teil enormem Leistungs- und Zeitdruck bewältigen (s. Kapitel 4.2).<br />

Der Lehrplan unterscheidet nicht mehr zwischen produktivem und rezeptiv-produktivem Wortschatz, d.h. die<br />

K<strong>in</strong>der verwenden nun alle Wörter und Ausdrücke rezeptiv wie produktiv, mündlich wie schriftlich.<br />

Arbeit mit dem Lehrwerk<br />

Wesentliche Grundlage des Englischunterrichts <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 ist das Lehrwerk mit se<strong>in</strong>en verschiedenen<br />

Begleitmaterialien (Workbook, CDs, Arbeitsfolien etc.), das mit systematischer Wortschatz- und Grammatikprogression<br />

die Vorgaben des Lehrplans lernerorientiert aufbereitet und umsetzt. Methodisch-didaktische Schwerpunkte<br />

s<strong>in</strong>d dabei <strong>in</strong> themenorientierte E<strong>in</strong>heiten (units) zusammengefasste (zum Teil bildgestützte) Texte und<br />

darauf abgestimmte Übungen, anhand derer die sprachlichen Mittel erarbeitet werden.<br />

Der Erwerb von Wortschatz und Redemitteln gehört zu den zentralen Bereichen des Unterrichts. Aufbauend auf die<br />

<strong>in</strong> Jahrgangsstufe 4 angebahnten Methoden und Techniken der Wortschatzarbeit lernen die K<strong>in</strong>der nun <strong>in</strong> vielfältigen<br />

Kommunikationsanlässen, ihre eigenen Kommunikationsbedürfnisse alters- und situationsgerecht <strong>in</strong> Bezug<br />

auf potenzielle Partner auszurichten.<br />

Überblick über den Wortschatz e<strong>in</strong>er Unterrichtssequenz (3-4 Wochen)<br />

Introduction<br />

H<strong>in</strong>führung<br />

(ca. 4-5 Std.)<br />

Language A<br />

Text A<br />

(ca. 4-5 Std.)<br />

Unit 2:<br />

In Town<br />

Language B<br />

Text B<br />

(ca. 4-5 Std.)<br />

ca. 45 Wörter:<br />

ca. 15 Wörter:<br />

ca. 20 Wörter:<br />

• shopp<strong>in</strong>g centre, map,... • media, guitar,<br />

• ra<strong>in</strong>, mobile, café, letter,<br />

• to spend money, to turn pocket money, television,... sun,...<br />

(left/right),...<br />

• to buy (a video), • to sit, to hear, to fetch,<br />

• to go by car/bus/tra<strong>in</strong>/... to watch TV, to wait,... to get wet, to carry,...<br />

• lots of (people), <strong>in</strong> front of<br />

(the castle),...<br />

• different, just,...<br />

• engaged, all the time,...<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

Text<br />

Lesetext<br />

(ca. 4-5 Std.)<br />

ca. 30 Wörter:<br />

• race, driver, champion,...<br />

• to have (a race), to get<br />

on/off (the bus), to use,<br />

to lose,...<br />

• poor, towards, past,...<br />

61


62<br />

4 Unterricht<br />

4<br />

Um die unterschiedlichen Grundlagen des Unterrichts <strong>in</strong> beiden Jahrgangsstufen deutlich zu machen, aber auch<br />

um Geme<strong>in</strong>samkeiten (und damit mögliche Anknüpfungspunkte auf beiden Seiten) aufzuzeigen, s<strong>in</strong>d im Folgenden<br />

Unterrichtssequenzen sozusagen im „Videomitschnitt“ dargestellt. Sie s<strong>in</strong>d als Beispiele gedacht, die veranschaulichen<br />

sollen, wie der Unterricht <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 4 und <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 <strong>statt</strong>f<strong>in</strong>den kann. Natürlich s<strong>in</strong>d auch<br />

andere, z.B. offene, Unterrichtsformen denkbar.<br />

Beispiel e<strong>in</strong>er Unterrichtssequenz:<br />

Wortschatze<strong>in</strong>führung ”Rooms“ (Themenbereich: At Home)<br />

1. Unterrichtsstunde: H<strong>in</strong>führung zum Thema anhand e<strong>in</strong>es Songs<br />

1 2<br />

Warm<strong>in</strong>g-up<br />

Spiel ”Alistair says“ (TPR-Spiel*/<br />

Alistair ist die Handpuppe)<br />

L: Alistair says: ”Shake your head.“<br />

S schütteln ihren Kopf.<br />

L: Alistair says: ”Bend your knees.“<br />

S gehen <strong>in</strong> die Knie. …<br />

3 4<br />

Hören<br />

L trägt Reim erneut vor<br />

S machen die Bewegungen mit<br />

(Wiederholung ohne Demonstration des L)<br />

S nummerieren die Bilder zu den<br />

e<strong>in</strong>zelnen Versen<br />

während Reim von CD abgespielt wird<br />

5E<strong>in</strong>führung des Schriftbildes<br />

L präsentiert Verse als Schriftbild<br />

(patchwords***) und liest vor.<br />

S lesen Reim im Chor,<br />

evtl. <strong>in</strong> Partnerarbeit oder auch e<strong>in</strong>zeln<br />

E<strong>in</strong>führung des Reims<br />

L trägt Reim mit Unterstützung der Handpuppe vor:<br />

Alistair, Alistair, you are a mouse.<br />

Alistair, Alistair, you live <strong>in</strong> my house.<br />

Alistair, Alistair, knock on the door. (Alistair klopft)<br />

Alistair, Alistair, clean the floor. (Alistair kehrt Boden)<br />

Alistair, Alistair, brush your hair. (Alistair bürstet se<strong>in</strong> Haar)<br />

Alistair, Alistair, get up from the chair. (Alistair steht auf)<br />

Alistair, Alistair, touch your head. (Alistair berührt se<strong>in</strong>en Kopf)<br />

Alistair, Alistair, get to bed. (Alistair legt sich h<strong>in</strong>)<br />

Sprechen<br />

reproduktives Sprechen<br />

Kontrolle der activity-book-Seite<br />

S nennen die Nummer<br />

L spricht Vers vor<br />

S wiederholen im Chor, …<br />

L spricht zwei sich reimende Zeilen vor<br />

S wiederholen<br />

6Üben/Vertiefen<br />

S schreiben die passenden Verben<br />

zu den Bildern<br />

Ausklang: Song wird <strong>in</strong><br />

verschiedenen Variationen aufgesagt<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4<br />

2. Unterrichtsstunde: Wortschatze<strong>in</strong>führung ”Rooms“<br />

1 2<br />

Warm<strong>in</strong>g-up<br />

Reim: Alistair`s song<br />

3 4<br />

Hören<br />

L stellt Fragen zu Räumen<br />

S zeigen sie auf der Folie<br />

5 6<br />

E<strong>in</strong>führung des Schriftbildes<br />

TA: patchwords ***<br />

und Bildkarten<br />

L liest die Wortkarten vor<br />

S lesen nach<br />

S ordnen Wort- und Bildkarten<br />

S schreiben Wörter zu Bildern<br />

E<strong>in</strong>führung des Wortschatzes<br />

L legt Folie auf, die Räume s<strong>in</strong>d noch verdeckt<br />

L deckt die Räume auf<br />

S zeigen/benennen bekannte Gegenstände auf Bild<br />

L benennt die Räume und zeigt sie auf der Folie mit<br />

(rezeptiv-produktiv):<br />

kitchen, bedroom, bathroom, liv<strong>in</strong>g room<br />

Sprechen<br />

reproduktives Sprechen<br />

L spricht Wörter vor<br />

S hören genau zu und sprechen den neuen Wortschatz<br />

im Chor/mit time lag**<br />

nach (Variation: laut, leise,…)<br />

aktives Sprechen:<br />

L stellt kle<strong>in</strong>e Rätsel zu den Räumen<br />

S lösen sie<br />

Üben/Vertiefen<br />

L versteckt e<strong>in</strong>e Figur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zimmer (Folie)<br />

S erraten Versteck durch Fragen<br />

S bearbeiten Seite im Schülerheft<br />

geme<strong>in</strong>same Kontrolle<br />

Ausklang: Guess<strong>in</strong>g game<br />

4 Unterricht<br />

Erläuterungen:<br />

*TPR (Total Physical Response):<br />

entspricht e<strong>in</strong>em multisensorischen Ansatz der Sprachvermittlung, der auf e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Schulung der Rezeptionsfähigkeit<br />

der Lernenden abzielt. Je enger das Hörverstehen mit konkreten Handlungen verknüpft ist, desto besser<br />

prägen sich die K<strong>in</strong>der die gelernten Wörter und Redemittel e<strong>in</strong>. In TPR-Übungen hören die Schüler e<strong>in</strong>e Anweisung<br />

oder e<strong>in</strong>en Satz, den sie sofort gestisch und mimisch darstellen, <strong>in</strong>dem sie die Lehrkraft imitieren.<br />

**time lag:<br />

bezeichnet e<strong>in</strong>e kurze Pause zwischen dem Vorsprechen e<strong>in</strong>es Wortes und dem Nachsprechen durch die Schüler.<br />

Diese zeitliche Verzögerung ist nötig, da die <strong>in</strong>s Gehirn gelangten E<strong>in</strong>drücke kurz zirkulieren. Wenn wir die Informationen<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>iger Sekunden abrufen, können wir die E<strong>in</strong>drücke festigen. Allerd<strong>in</strong>gs darf der Abruf<br />

weder zu kurz vor noch zu lang nach der Erstanregung geschehen (optimal: 3 bis 5 Sekunden).<br />

***patchwords:<br />

ermöglichen e<strong>in</strong>en k<strong>in</strong>dgerechten Umgang mit dem Schriftbild. Bei den meisten englischen Wörtern weicht nur e<strong>in</strong><br />

Teil des Schriftbildes von der Aussprache ab. Dieser wird bei den patchwords hellgrau gedruckt (z.B.: book).<br />

Er tritt somit zunächst <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund, allerd<strong>in</strong>gs erkennen die Schüler sofort, dass diese Buchstaben anders<br />

ausgesprochen als geschrieben werden. Sobald das Klangbild durch Vor- und Nachsprechen gefestigt ist, kann die<br />

Lehrkraft die hellgrauen Buchstaben schwarz nachfahren. Ab diesem Zeitpunkt wird das normale schwarze Schriftbild<br />

verwendet.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

63


64<br />

4 Unterricht<br />

Beispiel e<strong>in</strong>er Unterrichtssequenz: Wortschatze<strong>in</strong>führung zu ”Introduction“ (Unit 2: In Town)<br />

Im Folgenden wird, wie auch bei Jahrgangsstufe 4, e<strong>in</strong>e mögliche Art der Wortschatze<strong>in</strong>führung dargestellt. Ebenso<br />

s<strong>in</strong>d auch andere, z. B. auf vom Lehrplan geforderte Strategien der Wortschatzerschließung aufbauende<br />

Methoden denkbar.<br />

1<br />

2<br />

1. Unterrichtsstunde: H<strong>in</strong>führung zum Thema und E<strong>in</strong>führung neuer Wörter:<br />

”Pictures of Nott<strong>in</strong>gham“<br />

Warm<strong>in</strong>g up (ca. 2-3 M<strong>in</strong>.)<br />

L ⇔ S Gespräch über Nott<strong>in</strong>gham<br />

Vorentlastung des Texts/E<strong>in</strong>führung des neuen Wortschatzes (ca. 15-20 M<strong>in</strong>.)<br />

Im Gespräch mit den S semantisiert L die neuen Wörter und vermittelt gleichzeitig<br />

landeskundliche Informationen zu Nott<strong>in</strong>gham:<br />

• visuell (Folie mit vier Fotos aus dem Buch)<br />

• verbal (Erklärung/Synonyme etc.): In Anworten auf Kontrollfragen zur Sicherung des<br />

Verständnisses verwenden S die neuen Wörter rezeptiv und produktiv<br />

• ggf. durch Gestik, Mimik, mitgebrachte Gegenstände, Gegenstände im Klassenzimmer etc.<br />

• ggf. Kontrollübersetzung durch den S<br />

Gleichzeitig schreibt L die neuen Wörter an die Tafel und verweist auf Besonderheiten oder<br />

Schwierigkeiten (Aussprache, Schreibweise, Gebrauch).<br />

3E<strong>in</strong>üben der neuen Wörter (ca. 5-10 M<strong>in</strong>.)<br />

S sprechen die neuen Wörter<br />

• e<strong>in</strong>zeln/im Chor<br />

• <strong>in</strong> verschiedenen Gemütslagen (laut, lachend, verärgert, etc.)<br />

und/oder<br />

<strong>in</strong> PA: S1 sitzt mit dem Rücken zu S2, S2 schreibt e<strong>in</strong>zelne neue Wörter Buchstabe für Buchstabe<br />

mit dem F<strong>in</strong>ger auf den Rücken von S1, S1 erkennt das Wort<br />

4Texterarbeitung/Festigung (ca. 10 M<strong>in</strong>.)<br />

S hören von der CD die vier kurzen Texte zu den Fotos<br />

S beantworten kurze Fragen zur Kontrolle des Verständnisses<br />

S öffnen die Bücher; L liest vor, S lesen nach und bearbeiten zur erneuten Verständniskontrolle<br />

die Aufgabe im Buch, <strong>in</strong>dem sie Foto und Text e<strong>in</strong>ander zuordnen<br />

5Erklärung der Hausaufgabe (ca. 5 M<strong>in</strong>.)<br />

E<strong>in</strong>tragen der neuen Wörter <strong>in</strong>s Vokabelheft/<strong>in</strong> die Vokabelkartei<br />

Lernen der Wörter und der Texte<br />

schriftliche Bearbeitung der Übung(en) im Workbook<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

5


2. Unterrichtsstunde: Wortschatze<strong>in</strong>führung ”Ask<strong>in</strong>g the way“<br />

1E<strong>in</strong>stimmung/Wiederholung (ca. 10 M<strong>in</strong>.)<br />

L ⇔ S Gespräch über die Texte, alternativ<br />

• visuell gestützt (Folie)<br />

• nach nochmaligem Hören der Texte von der CD<br />

• re<strong>in</strong> verbal<br />

S lesen den Text nochmals<br />

S und L verbessern die Hausaufgabe<br />

2E<strong>in</strong>führung des neuen Wortschatzes (ca. 10-15 M<strong>in</strong>.)<br />

L wandelt das Klassenzimmer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Stadt mit Straßen und Gebäuden um:<br />

• L legt Schilder mit Straßennamen <strong>in</strong> die Gänge/Räume zwischen den Bänken<br />

• S erhalten Schilder mit Gebäudenamen<br />

L semantisiert gleichzeitig im Gespräch mit den S die neuen Wörter/Ausdrücke und<br />

schreibt sie an die Tafel<br />

Im Rollenspiel mit den S erarbeitet L die Redemittel zur Wegbeschreibung<br />

3E<strong>in</strong>üben und Festigung (ca. 5-10 M<strong>in</strong>.)<br />

S spielen die Wegbeschreibung im Klassenzimmer situationsgerecht nach<br />

(Dialog/Rollenspiel L⇔S bzw. S⇔S).<br />

S wendet die gelernten Redemittel an und festigt sie anhand e<strong>in</strong>er Partnerübung im Buch<br />

(mit e<strong>in</strong>em Ausschnitt des Stadtplans von Nott<strong>in</strong>gham)<br />

4Erklärung der Hausaufgabe (ca. 5 M<strong>in</strong>.)<br />

S bereiten die neuen Wörter/Ausdrücke wie gewohnt nach<br />

S bearbeiten e<strong>in</strong>e Übung zur Wegbeschreibung im Workbook<br />

4 Unterricht<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

65


66<br />

4 Unterricht<br />

4<br />

4.6.3 Beispiel: Strukturen<br />

Die KdLP ordnet den zehn Themenbereichen neben dem Wortschatz auch Strukturen zu, die mit Hilfe des verb<strong>in</strong>dlichen<br />

Wortschatzes so komplettiert werden, dass die Redeabsichten <strong>in</strong> konkreten Kommunikationssituationen<br />

verwirklicht werden können. Dabei ist stets e<strong>in</strong> situativer Übungsanlass herzustellen.<br />

Im Anhang B der KdLP f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e zusammenfassende Übersicht über die Formen und Funktionen, welche die<br />

K<strong>in</strong>der bis zum Ende der Jahrgangsstufe 4<br />

• vor allem mündlich sowie beim Hör- und Leseverstehen anwenden, aber<br />

• auch schriftlich bei kommunikativen Schreibanlässen und im Zusammenhang mit sichernden Übungen<br />

gebrauchen.<br />

Beispiele aus der Übersicht <strong>in</strong> der KdLP:<br />

I can .../I can`t ...play<br />

I .../I don`t ... like<br />

I`m .. (I am)/We`re (We are) ... happy.<br />

My/Your/His/Her/ ... is/are ...<br />

He`s/She`s (He is .../He has ...; She is .../She has ...) ...6 years old, ... got 6 CDs.<br />

It`s (It is)<br />

This is a/my/your/his/her .../That`s a ...<br />

There`s ... (There is ...)<br />

I`ve got .../I haven`t got .../We`ve got .../We haven`t got ...<br />

I`d like to .... go to England.<br />

Auch bei der Grammatik wird unterschieden zwischen Strukturen, welche die K<strong>in</strong>der nur erkennen, und Strukturen,<br />

welche sie selbst anwenden.<br />

Wichtig ist, dass <strong>in</strong> der Jahrgangsstufe 4 ke<strong>in</strong>e Grammatikarbeit mit systematischer Progression im kognitiven S<strong>in</strong>n<br />

<strong>statt</strong>f<strong>in</strong>det. Die Vermittlung erfolgt auf re<strong>in</strong> lexikalischer Ebene.<br />

Die produktive Verwendung ist erst möglich, wenn die neuen Strukturen den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> unterschiedlichen Situationen<br />

wiederholt begegnet s<strong>in</strong>d. So kann erreicht werden, dass sie die Bedeutung dieser Strukturen erkannt haben.<br />

Erst dann ist e<strong>in</strong>e eigene Verwendung möglich.<br />

Natur<br />

Kommunikative Absichten:<br />

I`ve got .../I haven`t got ...<br />

Körper/Kleidung<br />

I`ve got a cat.<br />

He`s got .../She`s got ...<br />

I`ve got red hair.<br />

(He/She has got ...)<br />

We`ve got .../We haven`t got ...<br />

He`s got blue eyes.<br />

Haus/Wohnung Have you got ...?<br />

Familie/Freunde<br />

Susan has got a purple sofa.<br />

Have you got a sofa?<br />

Schule<br />

I`ve got a red pencil.<br />

I`ve got a sister.<br />

How many...have yout got?<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4.6.3 Beispiel: Strukturen<br />

4 Unterricht<br />

Im Rahmen der handlungsorientierten kommunikativen Situationen haben sich die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 4 auch<br />

im Bereich der Strukturen sprachliche Grundlagen angeeignet, auf denen der Englischunterricht <strong>in</strong> Jahrgangsstufe<br />

5 aufbaut.<br />

Die Grammatikarbeit ist nun auf systematische Progression ausgerichtet und basiert zunehmend auf kognitivem<br />

Lernen nach Regeln, die die K<strong>in</strong>der erfassen und auf ihre eigene Sprachproduktion anwenden. So vertiefen sie ihre<br />

kommunikativen Fertigkeiten und lernen allmählich, e<strong>in</strong>fache Texte zu erschließen und auch selbst zu erstellen. Sie<br />

entwickeln grundlegende Lernstrategien, im Bereich der Grammatik- wie der Wortschatzarbeit, die den Transfer<br />

von Kenntnissen und Fertigkeiten auf neue Inhalte ermöglichen und somit von Anfang an selbstständiges Arbeiten<br />

und Lernen unterstützen.<br />

Der Lehrplan sieht folgende grammatische Strukturen vor, welche die K<strong>in</strong>der verstehen und bei der eigenen Sprachproduktion<br />

anwenden:<br />

Syntax<br />

• Hauptsätze<br />

• Nebensätze<br />

• Kurzantworten<br />

Substantiv<br />

• S<strong>in</strong>gular<br />

• Plural<br />

• Genitiv<br />

Verben<br />

• Vollverben, Hilfsverben<br />

• tenses:<br />

present (progressive/simple)<br />

simple past<br />

go<strong>in</strong>g to-future<br />

Strukturen<br />

Schule<br />

I´ve got a red pencil.<br />

Begleiter<br />

• Artikel<br />

• Demonstrativ-,<br />

Possessiv-,<br />

<strong>in</strong>def. Begleiter<br />

Pronomen<br />

• Personal-,<br />

Demonstrativ-,<br />

Interrogativ-,<br />

Indef<strong>in</strong>itpronomen<br />

Adverbien<br />

• Adverbien der Zeit,<br />

des Ortes,<br />

der Häufigkeit<br />

• Stellung im Satz<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

67


68<br />

4 Unterricht<br />

Beispiel e<strong>in</strong>er Unterrichtsstunde:<br />

Erarbeitung des present progressive im Language A-Teil der unit ”In Town“:<br />

Methodisch-didaktische Grundlagen:<br />

1. Ziel<br />

Erste H<strong>in</strong>führung zu den Formen<br />

des present progressive <strong>in</strong> allen<br />

Personen im bejahten Aussagesatz<br />

und zu se<strong>in</strong>er Funktion<br />

2. Methode<br />

Induktives Erarbeiten der Formen<br />

und der Funktion auf der Basis des<br />

erarbeiteten Language A-Texts:<br />

Nach dem Pr<strong>in</strong>zip des entdeckenden<br />

Lernens f<strong>in</strong>den die K<strong>in</strong>der die<br />

Regeln selbst.<br />

3. Sprache<br />

Je nach den Voraussetzungen der S<br />

kann auch bei der Grammatik<br />

e<strong>in</strong>sprachig gearbeitet werden.<br />

In der Praxis greifen aber die<br />

meisten L vor allem bei komplexen<br />

Strukturen wie dem present<br />

progressive früher oder später<br />

auf die Muttersprache zurück.<br />

4. Follow-up<br />

Nach und nach werden auch die<br />

verne<strong>in</strong>ten Formen sowie die Frage<br />

(mit Kurzantworten) erarbeitet und<br />

<strong>in</strong>tensiv geübt. Die Komplexität der<br />

Struktur erfordert Üben <strong>in</strong> immer<br />

neuen Formen im Verlauf des<br />

gesamten weiteren Schuljahres.<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

5<br />

present<br />

progressive


möglicher Unterrichtsverlauf:<br />

present<br />

progressive<br />

1. E<strong>in</strong>stimmung/H<strong>in</strong>führung<br />

(ca. 5-7 M<strong>in</strong>.)<br />

L⇔S Gespräch: L knüpft an den Inhalt<br />

des Textes an: bildgestützt (Folie), über<br />

Vorspielen der CD, oder re<strong>in</strong> verbal/<br />

durch Fragen zum Text<br />

2. Erarbeitung<br />

(ca. 5-7 M<strong>in</strong>.)<br />

S werden zu der neuen Form gelenkt<br />

S beschreiben die neue Form<br />

S f<strong>in</strong>den weitere Textbeispiele<br />

S und L erarbeiten geme<strong>in</strong>sam die Regel<br />

3. Tafelbild/Hefte<strong>in</strong>trag<br />

(ca. 20-25 M<strong>in</strong>.)<br />

Auf der Basis der gefundenen Regel<br />

entwickeln L und S geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong><br />

Tafelbild zu Bildung und Funktion des<br />

present progressive.<br />

4. E<strong>in</strong>üben<br />

(ca. 10 M<strong>in</strong>.)<br />

S üben die neue Form zuerst <strong>in</strong> der<br />

3. Person, dann <strong>in</strong> der 1. und 2. Person<br />

(jeweils S<strong>in</strong>gular/Plural) anhand e<strong>in</strong>er<br />

Übung im Buch.<br />

5. Stellung der Hausaufgabe<br />

(ca. 5 M<strong>in</strong>.)<br />

S lernen zuhause die Regel und festigen<br />

die Formen durch Übungen im<br />

Workbook.<br />

4 Unterricht<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

69


70<br />

4 Unterricht<br />

4<br />

4.6.4 Beispiel: Hörverstehen<br />

Am Ende der Jahrgangsstufe 4 s<strong>in</strong>d die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der Lage, neben Sätzen und kurzen Texten auch längere Sprachäußerungen<br />

aus den vorgegebenen Themenbereichen hörend zu verstehen.<br />

Sie verstehen sowohl Äußerungen der Lehrkraft als auch von muttersprachlichen Sprechern, die auf Tonträgern<br />

dargeboten werden.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d sie imstande, auf fremdsprachliche Impulse der Lehrkraft und ihrer Mitschüler zu reagieren.<br />

Grundlage e<strong>in</strong>es erfolgreichen Hörverständnisses ist <strong>in</strong>tensives E<strong>in</strong>hören. Im Unterricht werden deshalb zahlreiche Anlässe<br />

geschaffen, <strong>in</strong> denen die K<strong>in</strong>der Gelegenheit für e<strong>in</strong>e umfassende und häufige Begegnung mit gesprochener<br />

Sprache erhalten.<br />

Die Lehrkraft ist das wichtigste Sprachvorbild. So oft wie möglich steht daneben die Begegnung mit Hörtexten von<br />

Tonträgern, die von muttersprachlichen Sprechern stammen. Wo immer möglich wird die gesprochene Sprache<br />

durch visuelle Hilfen unterstützt (Gestik, Mimik, Bilder, Bildfolgen, ...).<br />

Gegenstände identifizieren<br />

Die K<strong>in</strong>der hören<br />

”Show me your pencil, etc.“<br />

und zeigen die Gegenstände.<br />

Verständnis des Gehörten<br />

durch Gesten nachweisen<br />

Die K<strong>in</strong>der hören ”She can swim“<br />

und imitieren Schwimmbewegungen.<br />

Gesprochene Anweisungen<br />

ausführen<br />

Die K<strong>in</strong>der reagieren auf<br />

Anweisungen wie:<br />

”Stand up, sit down, etc.“<br />

(→ classroom phrases)<br />

Aktivitäten<br />

zur Überprüfung<br />

des Hörverstehens<br />

Gehörtes durch kle<strong>in</strong>e<br />

Zeichnungen darstellen<br />

Die K<strong>in</strong>der hören ”a table, a book“<br />

und malen e<strong>in</strong> entsprechendes Bild.<br />

Gehörtes durch Zeigen von<br />

farbigen Karten als richtig<br />

oder falsch bezeichnen<br />

Bild e<strong>in</strong>es Hundes: Die K<strong>in</strong>der hören:<br />

”This is a cat.“ → rote Karte<br />

Bild e<strong>in</strong>es Balls: Die K<strong>in</strong>der hören:<br />

”This is a ball.“ → grüne Karte<br />

Bildkarten nach<br />

gesprochenen<br />

Angaben identifizieren<br />

K<strong>in</strong>der hören ”Two girls are<br />

<strong>in</strong> the garden“ und zeigen<br />

auf das zutreffende Bild aus<br />

e<strong>in</strong>er Reihe von Bildern.<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4<br />

4 Unterricht<br />

E<strong>in</strong>e ideale Möglichkeit im Bereich der Schulung des Hörverstehens ist u.a. das Storytell<strong>in</strong>g.<br />

Die Lehrkraft setzt dabei v.a. Mimik, Gestik, Intonation, aber auch Realien und Bilder e<strong>in</strong>, sodass die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong><br />

Globalverständnis der vorgetragenen Geschichte erhalten.<br />

Es ist nicht Ziel der E<strong>in</strong>heit, dass die K<strong>in</strong>der jedes Wort verstehen. Vielmehr wenden sie Hörverstehensstrategien an<br />

und schließen z.B. von e<strong>in</strong>zelnen Wörtern auf das Satzganze.<br />

1<br />

2<br />

Folgende Übersicht veranschaulicht die mögliche Strukturierung<br />

e<strong>in</strong>er Storytell<strong>in</strong>g-E<strong>in</strong>heit:<br />

E<strong>in</strong>stimmung<br />

Vorstellen der Hauptfiguren, des Schauplatzes,...<br />

E<strong>in</strong>führung von Schlüsselbegriffen<br />

Vorentlastung der Geschichte durch die Präsentation der<br />

handlungstragenden Schlüsselwörter (key words)<br />

→ Bedeutung, Klang, Schriftbild (Bilder, Realien, Gestik, Mimik)<br />

3E<strong>in</strong>führung der Geschichte<br />

Erstmaliger Vortrag:<br />

S konzentrieren sich auf den groben Handlungsverlauf<br />

4Globalverstehen<br />

S äußern sich auf Deutsch zur Geschichte<br />

→ jedes K<strong>in</strong>d soll den Handlungsverlauf nachvollziehen können<br />

5Detailverstehen<br />

Erneutes Vortragen:<br />

S erhalten Hörverstehensaufträge<br />

→ Aufmerksamkeit wird auf die sprachliche Komponente gelenkt<br />

6Üben/Vertiefen<br />

Sicherung der sprachlichen Ziele auf vielfältige Weise<br />

(activity book, games, m<strong>in</strong>ibook, dialogues,...)<br />

7Darstellen/Nachspielen<br />

E<strong>in</strong>ige Geschichten lassen sich auch szenisch darstellen<br />

(evtl. können die S kle<strong>in</strong>ere Textpassagen sprechen)<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

71


72<br />

4 Unterricht<br />

4.6.4. Beispiel: Hörverstehen<br />

Die K<strong>in</strong>der haben sich <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 4 e<strong>in</strong>en Grundstock an Fertigkeiten im Bereich Hörverstehen angeeignet;<br />

darauf baut der Englischunterricht <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 nun auf.<br />

Sie reagieren richtig auf kurze, e<strong>in</strong>fache Impulse der Lehrkraft sowie auf leicht verständliche Äußerungen, die von<br />

muttersprachlichen Sprechern auf Tonträgern dargeboten werden. In e<strong>in</strong>er sorgfältig angelegten Progression üben<br />

sie das Hörverstehen <strong>in</strong> zunehmend umfangreicheren Aufgaben mit dem Ziel des Detailverständnisses auch bei längeren<br />

und komplexeren Äußerungen und Textdarbietungen.<br />

Der Englischunterricht <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> der Regel auch <strong>in</strong> den Phasen kognitiven Lernens e<strong>in</strong>sprachig<br />

<strong>statt</strong>, vor allem bei der Erarbeitung von Wortschatz, zum Teil auch bei der Grammatikarbeit (s. Kap. 4.6.2 und<br />

4.6.3); <strong>in</strong>sofern ist die Lehrkraft nach wie vor das wichtigste Sprachvorbild. Darüber h<strong>in</strong>aus werden von Beg<strong>in</strong>n an<br />

von der CD gespielte muttersprachliche Äußerungen <strong>in</strong> den Unterricht <strong>in</strong>tegriert, wo dies möglich und s<strong>in</strong>nvoll ist.<br />

Arbeitsformen im Bereich Hörverstehen im Unterricht der Jahrgangsstufe 5 bei Äußerungen durch die Lehrkraft<br />

s<strong>in</strong>d zum Beispiel:<br />

Situation/Anlass<br />

Wiederholung von Wortschatz/Texten<br />

Besprechung der schriftlichen Hausaufgabe<br />

E<strong>in</strong>führung von Wortschatz und Grammatik<br />

Arbeit mit den Texten im Lehrbuch<br />

Schreiben von Diktaten/Lückendiktaten<br />

die K<strong>in</strong>der verstehen<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

5<br />

• Fragen zu Details über Personen und ihre<br />

Handlungen <strong>in</strong> Dialogtexten und Geschichten<br />

und antworten korrekt<br />

• Äußerungen/Anweisungen der Lehrkraft<br />

(z. B. ”Open your workbooks on p. 9“/”Sorry,<br />

you can`t say that“) und reagieren entsprechend<br />

• re<strong>in</strong> verbale Worterklärungen und metasprachliche<br />

Äußerungen der Lehrkraft zur Regelerarbeitung<br />

(vgl. Kap. 4.6.2/4.6.3)<br />

• Fragen zum Global-/Detailwissen<br />

• den von der Lehrkraft vorgelesenen Text und<br />

schreiben ihn als Ganzes richtig bzw. e<strong>in</strong>zelne<br />

Wörter <strong>in</strong> Lücken e<strong>in</strong>es Textes


Formen der Hörverstehensarbeit bei muttersprachlichen Äußerungen vom Tonträger s<strong>in</strong>d z.B.<br />

zum Global-/<br />

Detailverstehen<br />

Arbeit mit songs,<br />

poems, rhymes, etc.<br />

bei ganzen Texten/<br />

Textabschnitten<br />

4 Unterricht<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus können Hörverstehensaufgaben auch Bestandteil von Leistungserhebungen (Leistungstests, große<br />

Leistungsnachweise, Stegreifaufgaben) se<strong>in</strong>:<br />

Aufgabe ”Listen<strong>in</strong>g Comprehension“<br />

Lückendiktat/Diktat<br />

die K<strong>in</strong>der verstehen<br />

verbale Impulse, Fragen,<br />

right/wrong-statements<br />

zu dem Gehörten<br />

Arbeit mit Texten<br />

(Dialoge/erzählende Texte)<br />

mit/ohne<br />

Vorentlastung<br />

Die K<strong>in</strong>der hören (<strong>in</strong> der Regel 2x) e<strong>in</strong>en neuen Text<br />

(ohne unbekannte Wörter) zu e<strong>in</strong>er ihnen weitgehend<br />

vertrauten Thematik und bearbeiten schriftlich<br />

• right/wrong-statements, ggf. mit eigensprachlicher<br />

Verbesserung der falschen Aussagen<br />

• multiple choice-Aufgaben<br />

• kurze Fragen zum Text <strong>in</strong> selbst formulierten Antworten<br />

• Bild-/Textvergleiche<br />

• scrambled texts (richtige Reihenfolge von Sätzen<br />

herstellen)<br />

• m<strong>in</strong>d maps (Ergänzen fehlender Informationen)<br />

Die K<strong>in</strong>der hören und verstehen den von der Lehrkraft<br />

vorgelesenen Text und schreiben die fehlenden Wörter<br />

<strong>in</strong> die entsprechenden Lücken bzw. schreiben ihn richtig<br />

nach (s.o.).<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

73


74<br />

4 Unterricht<br />

Ziele<br />

4<br />

4.7 Hausaufgaben<br />

Primäre Ziele der Hausaufgaben <strong>in</strong> der Grundschule s<strong>in</strong>d die<br />

E<strong>in</strong>übung und Vertiefung des Gelernten, die Überprüfung<br />

des Verstehens sowie die Möglichkeit, Problemstellen des<br />

eigenen Lernzuwachses zu erkennen und diese selbst zu<br />

beheben bzw. am nächsten Tag Hilfe vom Lehrer e<strong>in</strong>zufordern.<br />

Gleichzeitig werden die Schüler zu selbstständigem<br />

Arbeiten und regelmäßiger und gewissenhafter<br />

Pflichterfüllung h<strong>in</strong>geführt.<br />

Hausaufgaben <strong>in</strong> der Grundschule werden <strong>in</strong> der Regel so<br />

gestellt, dass die Schüler diese ohne Unterstützung durch<br />

die Eltern erledigen können. Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> notwendiger Teil der<br />

schulischen Unterrichts- und Erziehungsarbeit. Die Aufgabenstellungen<br />

sowie der Umfang können je nach <strong>in</strong>dividuellem<br />

Leistungsstand variieren.<br />

Regelmäßigkeit und Umfang<br />

An der Grundschule werden täglich <strong>in</strong> den Fächern Deutsch und Mathematik von e<strong>in</strong>em Tag zum anderen Hausaufgaben<br />

gestellt. Gem. § 42 S. 2 VSO werden an Tagen mit verpflichtendem Nachmittagsunterricht ke<strong>in</strong>e schriftlichen<br />

Hausaufgaben für den nächsten Tag gestellt. In den anderen Fächern werden nicht regelmäßig, meist über<br />

mehrere Tage h<strong>in</strong>weg, Aufgaben erteilt. Immer häufiger werden auch Wochenhausaufgaben gestellt, die die<br />

Schüler zu e<strong>in</strong>em selbstverantwortlichen Umgang mit ihrer Zeit befähigen sollen. Dabei handelt es sich meist um<br />

Aufgabenstellungen, die der Vertiefung von bereits Gelerntem (z.B. E<strong>in</strong>male<strong>in</strong>ssätze oder late<strong>in</strong>ische Begriffe der<br />

Sprachbetrachtung wiederholen, Beispielsätze zu gelernten Rechtschreibregeln bilden, Übungsblätter zu schon vor<br />

längerer Zeit behandelten Unterrichtsthemen), aber auch der Vorbereitung neuer Inhalte (z.B. Informationen zu<br />

e<strong>in</strong>em Sachthema beschaffen, Versuche erproben) dienen.<br />

Zur Bearbeitung aller Hausaufgaben benötigen die Schüler im Durchschnitt e<strong>in</strong>e Stunde.<br />

Schriftlichkeit und Mündlichkeit<br />

Um den Lehrstoff<br />

e<strong>in</strong>zuüben und die Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler zu eigener Tätigkeit anzuregen,<br />

werden Hausaufgaben gestellt, die<br />

von Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler mit durchschnittlichem<br />

Leistungsvermögen <strong>in</strong> der Grundschule <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Stunde ... bearbeitet werden können. An<br />

Tagen mit verpflichtendem Nachmittagsunterricht<br />

werden ke<strong>in</strong>e schriftlichen Hausaufgaben für den<br />

nächsten Tag gestellt; hiervon kann im E<strong>in</strong>vernehmen<br />

mit dem ... Elternbeirat abgewichen<br />

werden. Sonntage, Feiertage und Ferien<br />

s<strong>in</strong>d von Hausaufgaben freizuhalten.<br />

(§ 42 VSO)<br />

In der Grundschule werden <strong>in</strong> den Fachbereichen Deutsch und Mathematik meist schriftliche, teilweise jedoch auch<br />

mündliche Hausaufgaben (z.B. Gedichte oder grammatikalische Begriffe lernen, Referate vorbereiten, Lesehausaufgaben)<br />

gestellt.<br />

Im Englischunterricht können die mündlichen durch schriftliche Aufgabenstellungen ergänzt werden.<br />

In den Fachbereichen Heimat- und Sachunterricht, Musik und Religion s<strong>in</strong>d es meist mündliche Aufgabenstellungen<br />

(E<strong>in</strong>prägen von Inhalten, Suchen nach Informationsquellen, Versuchsdurchführungen …), zu deren erfolgreichen<br />

Erledigung die Schüler ab Jahrgangsstufe 2 schrittweise angeleitet werden.<br />

Schriftliche Hausaufgaben werden <strong>in</strong> der Grundschule <strong>in</strong> der darauf folgenden Unterrichtsstunde kontrolliert und<br />

vom Lehrer anschließend korrigiert. Sie werden nicht benotet, können aber <strong>in</strong> der verbalen Zeugnisbeurteilung<br />

berücksichtigt werden.<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


Ziele<br />

4.7 Hausaufgaben<br />

Neben den <strong>in</strong> der GSO genannten Zielen des Übens und der<br />

Anregung zu eigener Tätigkeit lernen die Schüler auch, ihren<br />

Arbeitsplatz zu gestalten und ihre Arbeit methodisch und<br />

mit Hilfe e<strong>in</strong>es vernünftigen Zeitmanagements selbstständig<br />

zu organisieren. Ebenso erfahren sie, <strong>in</strong> welchen Bereichen<br />

sie persönlich noch unsicher s<strong>in</strong>d und weitere Hilfestellung<br />

durch den Lehrer benötigen.<br />

Die Zieldef<strong>in</strong>ition der GSO lässt ke<strong>in</strong>en Zweifel daran,<br />

dass nur solche Hausaufgaben gestellt werden dürfen,<br />

die die Schüler ohne fremde Hilfe lösen können.<br />

Ungeachtet dieser Maßgabe muss umgekehrt ihre Selbstverantwortung<br />

umso mehr gefordert und gefördert werden,<br />

je weniger Begleitung und Unterstützung durch Eltern oder<br />

andere Betreuungspersonen vorauszusetzen ist.<br />

4 Unterricht<br />

Regelmäßigkeit und Umfang<br />

Im Gymnasium werden täglich <strong>in</strong> fast allen Fächern, die am betreffenden Tag unterrichtet<br />

werden, Hausaufgaben gestellt. (In der Praxis wird oftmals ke<strong>in</strong>e schriftliche Hausaufgabe auf den nächsten<br />

Tag gegeben, wenn am selben Tag Nachmittagsunterricht <strong>statt</strong>f<strong>in</strong>det). Sie sollten <strong>in</strong> der Unterstufe so portioniert<br />

se<strong>in</strong>, dass die Schüler zu ihrer Bearbeitung <strong>in</strong>sgesamt nicht mehr als höchstens zwei Stunden benötigen.<br />

Die<br />

Intensivierungsstunden<br />

sollen den <strong>in</strong>dividuellen<br />

Lernprozess durch gezieltes<br />

Üben, Wiederholen und<br />

Vertiefen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren<br />

Lerngruppen unterstützen.<br />

(Anlage 2, Fußnote<br />

9 GSO)<br />

Intensivierungsstunden<br />

Neben der zielgerichteten Förderung der Potenziale besonders begabter Schüler<br />

können die gymnasialen Intensivierungsstunden je nach Organisation und Zielrichtung<br />

der Schule e<strong>in</strong>e ähnliche Funktion wie Hausaufgaben haben. E<strong>in</strong>e Doppelung<br />

von Intensivierungsstunde und Hausaufgabe am selben Tag und im selben<br />

Fach ist daher nicht erforderlich.<br />

Schriftlichkeit und Mündlichkeit<br />

Am Gymnasium werden je nach Fach vorzugsweise schriftliche (z.B. Mathematik),<br />

schriftliche und mündliche (z.B. Fremdsprachen) oder nur mündliche (z.B. Geographie)<br />

Hausaufgaben gestellt.<br />

• Schriftliche Hausaufgaben (z.B. Übungsaufgaben <strong>in</strong> Mathematik, grammatische Übungen und Übersetzungen <strong>in</strong><br />

der Fremdsprache, Übungsaufsätze <strong>in</strong> Deutsch) werden konsequent am Zieltag geme<strong>in</strong>sam im Unterricht besprochen<br />

und regelmäßig kontrolliert, aber nicht benotet.<br />

• Mündliche Hausaufgaben können z.B. das Memorieren fremdsprachlicher Vokabeln oder Grammatikregeln, das<br />

Auswendiglernen e<strong>in</strong>es Gedichts oder das E<strong>in</strong>prägen des Inhalts von Sachtexten se<strong>in</strong>.<br />

Damit gymnasiale Anfänger diese Aufgaben erfolgreich bewältigen können, müssen sie mit sehr präzisen Ar-<br />

beitsanweisungen geführt werden. Das „Anschauen“ oder „Lernen“ e<strong>in</strong>es Sachtextes im Geographiebuch etwa<br />

bedeutet ja nicht, dass er nur angeschaut oder auswendig gelernt werden muss, sondern umfasst e<strong>in</strong> komplexes<br />

Bündel verschiedener Tätigkeiten: Verstehendes Lesen des Textes, Identifizieren und Markieren der s<strong>in</strong>ntragenden<br />

Passagen, E<strong>in</strong>prägen dieser Passagen und Vernetzen mit dem Textganzen … Ohne ausreichende methodische<br />

Schulung im Rahmen e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>tegrierten Methodentra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs besteht die Gefahr, dass Schüler die Bedeutung mündlicher<br />

Hausaufgaben für ihren eigenen Lernfortschritt unterschätzen.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

Um den Lehrstoff<br />

e<strong>in</strong>zuüben und die Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler zu eigener Tätigkeit<br />

anzuregen, werden Hausaufgaben gestellt,<br />

die von Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler mit<br />

durchschnittlichem Leistungsvermögen <strong>in</strong> angemessener<br />

Zeit erledigt werden können. Die<br />

Lehrerkonferenz legt vor Unterrichtsbeg<strong>in</strong>n des<br />

Schuljahrs die Grundsätze für die Hausaufgaben<br />

fest; die Koord<strong>in</strong>ierung der Hausaufgaben <strong>in</strong><br />

den e<strong>in</strong>zelnen Klassen unter Berücksichtigung der<br />

Anforderungen des Nachmittagsunterrichts<br />

obliegt der Klassenleiter<strong>in</strong> oder dem<br />

Klassenleiter.<br />

(§ 52 Satz 1 u. 2 GSO)<br />

75


76<br />

4 Unterricht<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

5<br />

Leistungserhebung<br />

und Leistungsmessung<br />

5.1 Deutsch<br />

5.1.1 Prüfungsformen............................................................................................................................. 78<br />

5.1.2 Korrektur und Bewertung............................................................................................................... 88<br />

5.2 Mathematik<br />

5.2.1 Prüfungsformen............................................................................................................................. 95<br />

5.2.2 Korrektur und Bewertung.............................................................................................................. . 99<br />

5.3 Englisch<br />

5.3.1 Prüfungsformen............................................................................................................................ 112<br />

5.3.2 Korrektur und Bewertung.............................................................................................................. 122<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

77


78<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

4<br />

5. Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

5.1 Deutsch<br />

5.1.1 Prüfungsformen<br />

Prüfungsformen gibt es <strong>in</strong> folgenden Lernbereichen <strong>in</strong> schriftlicher und mündlicher Art:<br />

• Sprechen und Gespräche<br />

• Texte verfassen<br />

• Richtig schreiben<br />

• Sprache untersuchen<br />

• Lesen und mit Literatur umgehen<br />

Probearbeiten werden nicht angekündigt (§ 43 Abs. 2 Satz 2 VSO). Die Anzahl der schriftlichen Leistungsnachweise<br />

liegt im pädagogischen Ermessen.<br />

Gesamtnote:<br />

Für jeden der 5 Teilbereiche wird e<strong>in</strong>e Note erstellt, wobei jeder Teilbereich im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>tegrativen Deutsch-<br />

Unterrichts für die Gesamtnote gleich gewichtet werden soll. Es obliegt jedoch der Lehrerkonferenz e<strong>in</strong>er jeden<br />

Grundschule, zu Beg<strong>in</strong>n des Schuljahres die Gewichtung der e<strong>in</strong>zelnen Teilbereiche festzulegen.<br />

Beispiel:<br />

Viertklässler: Willy Note<br />

• Sprechen und Gespräche führen 1<br />

- Gedicht<br />

- versch. Präsentationen<br />

• Texte verfassen 4<br />

versch. Textformen<br />

(Erlebniserzählung,<br />

Elfchen,...)<br />

• Richtig schreiben 3<br />

Rechtschreibproben<br />

• Sprache untersuchen 2<br />

Sprachlehreproben<br />

• Lesen und mit Literatur umgehen 2<br />

- Leseproben<br />

- Lesevortrag<br />

Gesamtnote<br />

(1+4+3+2+2) : 5 = 2,4 2<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


5. Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

5.1 Deutsch<br />

5.1.1 Prüfungsformen<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Die Prüfungsformen werden <strong>in</strong> der gymnasialen Prüfungsordnung (GSO) <strong>in</strong> große und kle<strong>in</strong>e Leistungsnachweise<br />

e<strong>in</strong>geteilt. Große Leistungsnachweise s<strong>in</strong>d (<strong>in</strong> Jgst. 5 vier) Schulaufgaben, die m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e<br />

Woche zuvor anzukündigen und gleichmäßig über das Schuljahr zu verteilen s<strong>in</strong>d.<br />

Dabei bieten sich folgende Möglichkeiten - je nach Beschluss der Lehrerkonferenz zu Beg<strong>in</strong>n des Schuljahres - an:<br />

3 Schreibformen (Erzählen, Berichten, Beschreiben) und 1 Alternative Prüfungsform<br />

4 Schreibformen (s. o.)<br />

oder<br />

Im Fach Deutsch (Jgst. 5) s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>e Leistungsnachweise <strong>in</strong> der Regel Stegreifaufgaben, die nicht angekündigt<br />

werden, und mündliche Leistungen, wie z. B. Rechenschaftsablagen, Gedichtvorträge, Buchvorstellungen.<br />

Zahl, Art und Term<strong>in</strong>ierung der Leistungserhebungen liegen ansonsten im pädagogischen Ermessen der Lehrkräfte.<br />

(§ 53 Abs. 2 Satz 4 GSO)<br />

Gesamtnote:<br />

Die Durchschnittsnote der 4 Schulaufgaben wird zweifach und die Durchschnittsnote aller mündlichen Leistungen<br />

e<strong>in</strong>fach gewichtet.<br />

Beispiel:<br />

Fünftklässler: Jörg Note<br />

• Schriftliche Gesamtnote 2,75<br />

(4 Schulaufgaben)<br />

- 3x Erlebniserzählung<br />

- 1x Grundwissenstest mit<br />

formalsprachlichen Elementen<br />

• Mündliche Gesamtnote 2,25<br />

- Extemporale<br />

- Gedicht<br />

- Rechenschaftsablage<br />

- Buchvorstellung<br />

- Projekte<br />

- ...<br />

Gesamtnote<br />

(2x2,75 + 1x2,25) : 3 = 2,58 3<br />

Fazit: Das Beispiel verdeutlicht die Dom<strong>in</strong>anz der Aufsatznoten bei der Bildung der Gesamtnote!<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

79


80<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

4<br />

Hürde Schreibkompetenzen<br />

Mit der neuen Lernkultur <strong>in</strong> der Grundschule geht e<strong>in</strong>her, dass Leistung produkt- und prozessorientiert gesehen werden<br />

muss. Für den Bereich des Textschreibens bedeutet das, dass es nicht mehr ausreicht, an den tradierten<br />

Formen und Themen des „Aufsatzunterrichtes“ festzuhalten, sondern die K<strong>in</strong>der mit prozessorientierten Aufgaben<br />

zu konfrontieren.<br />

„Die Schüler sollen ihre Fähigkeiten beim Vorbereiten, Schreiben und Überarbeiten von Texten weiterentwickeln und<br />

<strong>in</strong> freien und geplanten Schreibsituationen anwenden. Sie planen ihre Texte vor allem im H<strong>in</strong>blick auf Absicht,<br />

Adressat und Verwendungszusammenhang, drücken sich zunehmend differenziert aus und wenden Überarbeitungsstrategien<br />

selbstständig an. Um die Freude am Schreiben zu erhalten, bekommen die Schüler weiterh<strong>in</strong><br />

vielfältige Möglichkeiten zur Veröffentlichung ihrer Texte und erfahren so die Wirkung und Bedeutung der schriftlichen<br />

Kommunikation.“ (LP GS Deutsch 4.2.1)<br />

Nach Abraham (GS-Magaz<strong>in</strong> 5 – 2007) zeigt sich „Schreibkompetenz weniger im fertigen Produkt – dort aber<br />

schon auch – als vielmehr dar<strong>in</strong>, dass die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler alle Tätigkeiten und Teilprozesse beherrschen,<br />

um e<strong>in</strong>e Schreibaufgabe erfolgreich zu bewältigen.“<br />

So steht die Entwicklung textbezogener Schreibkompetenzen im Mittelpunkt. Ziel ist es, die K<strong>in</strong>der dazu zu führen,<br />

stimmige schriftliche Texte produzieren zu können.<br />

Auf diesem Weg sollen sie:<br />

• Ideen sammeln (Cluster, M<strong>in</strong>d Map,...)<br />

• Informationen e<strong>in</strong>holen (Umgang mit Lexikon und Internet,...)<br />

• Informationen auswählen (markieren, zusammenfassen,...)<br />

• Geschichten spannend gestalten<br />

• Texte planen und gliedern<br />

• Texte überarbeiten (z.B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schreibkonferenz)<br />

• zu e<strong>in</strong>em vorgegebenen Thema sich für e<strong>in</strong>e Gestaltungsmöglichkeit entscheiden<br />

(z. B. Erzählung, Sachtext, Brief, Gedicht)<br />

Die Aufgabe der Lehrkraft ist es, die Texte auszuwerten und die K<strong>in</strong>der auf Grundlage ihrer geschriebenen Texte<br />

<strong>in</strong>dividuell zu fördern. Die Schüler müssen also Hilfestellungen bekommen, damit sie sich <strong>in</strong> ihrem persönlichen<br />

Schreibprozess weiterentwickeln.<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Hürde Schreibkompetenzen<br />

Die Schreiberziehung <strong>in</strong> der 5. Jahrgangsstufe greift bekannte Grundformen aus der Grundschule auf und vertieft<br />

sie. Im Vordergrund stehen dabei das gestalterische Schreiben mit se<strong>in</strong>en vielfältigen Formen des Erzählens und<br />

das <strong>in</strong>formierende Schreiben, das das Beschreiben und Berichten umfasst.<br />

Die Schüler erfahren Schreiben somit e<strong>in</strong>erseits als Möglichkeit <strong>in</strong>dividuellen Gestaltens, andererseits aber auch als<br />

Grundlage für schriftliches Kommunizieren.<br />

Da diese Schreibformen <strong>in</strong> den großen Leistungsnachweisen gefordert werden, werden sie <strong>in</strong>tensiver als <strong>in</strong> der<br />

Grundschule geübt. Zudem müssen die Schüler nun sukzessive <strong>in</strong>haltliche, stilistische und pragmatische Textnormen<br />

anwenden, was an der Schnittstelle von der Grundschule zum Gymnasium mitunter Schwierigkeiten bereitet.<br />

Funktionale Schreiberziehung:<br />

Um e<strong>in</strong>er allzu ausufernden Phantasie und e<strong>in</strong>em planlosen Schreiben entgegenzuwirken, sollen sich die Schüler<br />

deshalb bereits bei der Themenstellung an e<strong>in</strong>em klaren, fest vorgegebenen Situations-, Handlungs- und Erlebnisrahmen<br />

orientieren können. Hilfreich ist ebenso e<strong>in</strong> konkreter Adressatenbezug, der vor allem bei der E<strong>in</strong>bettung<br />

des Schreibauftrags <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Brief gegeben ist.<br />

In e<strong>in</strong>em prozessorientierten Schreibunterricht steht die Weiterentwicklung der <strong>in</strong> der Grundschule bereits e<strong>in</strong>geführten<br />

textbezogenen Schreibkompetenzen im Mittelpunkt. Deshalb ist der im Lehrplan genannten „Methodik des<br />

Schreibens“ besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Folgende Teilprozesse werden nun stärker beachtet und geübt:<br />

• Ideen sammeln<br />

• Adressaten- und Situationsbezug beachten<br />

• Stichwortzettel und Schreibplan erstellen<br />

• Text formulieren<br />

• Text korrigieren und überarbeiten<br />

• Text neu verfassen<br />

5<br />

So können die Schüler das Verfassen von Texten als Aufgabe sehen, die sie mit Hilfe von Reflexion, eigenen Problemlösungsstrategien<br />

und ihren persönlichen Schreiberfahrungen lösen können.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

81


82<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

4<br />

Beispiele<br />

1. Schreibauftrag/Fortsetzungsgeschichte<br />

Erzähle folgende Geschichte weiter und achte dabei auf die für e<strong>in</strong>en spannenden<br />

Aufsatz wichtigen Punkte. Überlege dir auch e<strong>in</strong>e zu de<strong>in</strong>er Geschichte passende<br />

Überschrift.<br />

Überschrift:<br />

Es war Samstagnachmittag, als mich, ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> 10-jähriges Mädchen mit dem Namen<br />

Susi, me<strong>in</strong>e beste Freund<strong>in</strong> T<strong>in</strong>a daheim besuchte. Sie brachte ihr Meerschwe<strong>in</strong>chen<br />

Kalli mit. Ich erschrak, denn wir haben e<strong>in</strong>e Katze und die frisst alles, was ihr <strong>in</strong> den<br />

Weg kommt. Deshalb sperrten wir unseren Kater Peterle <strong>in</strong>s Badezimmer. Nun konnten<br />

wir <strong>in</strong> Ruhe mit Kalli spielen. Bald hatte er ke<strong>in</strong>e Lust mehr und schlief auf<br />

me<strong>in</strong>em Kissen e<strong>in</strong>. Da beschlossen T<strong>in</strong>a und ich e<strong>in</strong> Meerschwe<strong>in</strong>chenhaus zu bauen.<br />

Rasch suchten wir im ganzen Haus Kartons zusammen. In dem Durche<strong>in</strong>ander merkten<br />

wir nicht, wie me<strong>in</strong>e Mutter nach Hause kam. Sie g<strong>in</strong>g <strong>in</strong>s Badezimmer, wusch sich die<br />

Hände und ließ die Türe offen. Als sie uns sah, fragte sie: „Warum war denn die<br />

Katze e<strong>in</strong>gesperrt?"<br />

..............<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


Beispiele<br />

Erzählen<br />

Thema 1:<br />

Betrachte das Bild genau und schreibe e<strong>in</strong>e spannende Geschichte dazu!<br />

Gestalte sie dabei so anschaulich und spannend, dass der Leser das Gefühl hat,<br />

selbst dabei gewesen zu se<strong>in</strong>!<br />

F<strong>in</strong>de auch e<strong>in</strong>e passende Überschrift!<br />

Thema 2:<br />

Erzähle den Anfang der folgenden Geschichte zu Ende!<br />

Gestalte sie dabei so anschaulich und spannend, dass der Leser das Gefühl hat,<br />

selbst dabei gewesen zu se<strong>in</strong>!<br />

F<strong>in</strong>de auch e<strong>in</strong>e passende Überschrift!<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

5<br />

Zwei Pfiffe ertönten, und schon war die Sportstunde zu Ende: „Räumt bitte die Geräte auf!“, rief Frau Scherer durch<br />

die Sporthalle. Thomas und ich brachten e<strong>in</strong>e Reckstange <strong>in</strong> den Geräteraum. „Wie ich das Aufräumen hasse!“,<br />

schimpfte Thomas vor sich h<strong>in</strong>. Da hatte ich e<strong>in</strong>e Idee: „Komm, wir verstecken uns im Sprungkasten!“<br />

Gesagt, getan! Blitzschnell schlüpften wir <strong>in</strong> den Kasten h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, und durch e<strong>in</strong>en Schlitz beobachteten wir unsere<br />

Mitschüler bei der Arbeit. Jetzt waren sie fertig. Wir wollten gerade den Kastendeckel heben und unser Versteck<br />

verlassen, als im selben Augenblick die Tür zum Geräteraum zufiel. „Halt! So wartet doch!“, schrie ich. Doch es<br />

war zu spät...<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

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84<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

4<br />

2. Rechtschreibung (s-Laute)<br />

1. Schreibe den Text verbessert ab!<br />

2. Ergänze die Tabelle!<br />

Vergangenheit Gegenwart<br />

er schoss<br />

wir schlossen<br />

sie gossen<br />

er vergrößerte<br />

es fließt<br />

ich stoße<br />

er reißt<br />

sie beschließen<br />

32,5/<br />

sie beißt 10/<br />

Von 42,5 Punkten hast du ______ erreicht. Das entspricht Note:______<br />

Notenschlüssel:<br />

42,5P - 41P = 1<br />

40,5P - 34P = 2<br />

33,5P - 27P = 3<br />

26,5P - 18P = 4<br />

17,5P - 9P = 5<br />

ab 8,5P = 6<br />

Ichbegrüßeallefanszurzweitenhalbzeitdesspannenden<br />

fußballspiels.Mitjubelempfangendiezuschauerdie<br />

beidenmannschaften.Mitdenleistungenderersten<br />

halbzeitwarensienichtzufrieden.Eswarabertrotzdeme<strong>in</strong><br />

spaßfürdieanwesendenweile<strong>in</strong>storchmittendurchdas<br />

spielfeldstolzierte.Leiderwurdedabeie<strong>in</strong>spielerverletzt.<br />

Nunstartetdiezweitehalbzeit.Aufdenrängendesstadions<br />

steigtdiespannung.<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


Rechtschreibung (s-Laute)<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Im folgenden Lückentext musst du den jeweils richtigen ,s-Laut´ (s – ss – ß) e<strong>in</strong>fügen.<br />

Überlege gut, welche Regel du anwenden musst!<br />

E<strong>in</strong> Gespen___t <strong>in</strong> Schwierigkeiten<br />

Rassel, da___ kle<strong>in</strong>e Gespen___t, beschlo___ heute be___er aufzupa____en.<br />

Ge___tern hatte e___ nämlich fa___t bi___ zum Sonnenaufgang mit den drei wei___en<br />

Laken gespielt, die es <strong>in</strong> der alten Wäschekammer gefunden hatte. Rassel fand es so<br />

lu___tig, die Laken im Spei___esaal um die H<strong>in</strong>derni___e herumfliegen zu la___en,<br />

da___ er völlig die Zeit verge___en hatte. Erst als e<strong>in</strong> Laken den gro___en<br />

Globu____ umgeri___en hatte, sah er, da___ es drau___en schon ziemlich hell war.<br />

Da___ kle<strong>in</strong>e Gespen___t sau___te ganz schnell <strong>in</strong> den Keller. Es hörte,<br />

wie sich der ro___tige Schlü___el im Schlo___ drehte.<br />

„La___t mich re<strong>in</strong>!”, heulte Rassel . Und zum Glück entschlo___ sich die bla___e<br />

Kunigunde, die schwere Tür noch e<strong>in</strong>mal aufzuschlie___en. „Verla___ dich nicht<br />

darauf, da___ ich da___ noch e<strong>in</strong>mal mache”, sagte sie bö___e. „Du wei___t, da___<br />

ich Unpünktlichkeit ha___e!„ Kle<strong>in</strong>laut verzog sich Rassel zu se<strong>in</strong>em hä___lichen<br />

Schlafplatz h<strong>in</strong>ter der Wa___erpumpe.<br />

Notenschlüssel:<br />

0 - 1 Fehler = 1<br />

2 - 3 Fehler = 2<br />

4 - 5 Fehler = 3<br />

6 - 7 Fehler = 4<br />

8 - 9 Fehler = 5<br />

ab 10 Fehler = 6<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

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86<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

4<br />

3. Sprachlehre (Satzglieder)<br />

1. Bestimme die Satzglieder!<br />

a) Gestern g<strong>in</strong>g me<strong>in</strong>e Mutter <strong>in</strong> das K<strong>in</strong>o.<br />

gestern _____________________________ g<strong>in</strong>g_____________________________<br />

me<strong>in</strong>e Mutter_________________________ <strong>in</strong> das K<strong>in</strong>o_______________________ 4/<br />

b) Susi erzählte letzte Woche <strong>in</strong> der Schule e<strong>in</strong>en Witz.<br />

Satzgegenstand_________________ Satzaussage__________________________<br />

SE im 3. Fall____________________ SE im 4. Fall__________________________<br />

Ortsangabe_____________________ Zeitangabe___________________________ 6/<br />

2. Unterstreiche: SG - blau, SA - rot, SE im 3. Fall - braun, SE im 4. Fall - grün,<br />

OA - orange, ZA: lila, B<strong>in</strong>dewort: gelb, Zahlwort: grau<br />

In den Ferien fahren wir ans Meer.<br />

Obwohl Uli böse gewesen war, durfte er das Fußballspiel im Stadion anschauen.<br />

Morgen wird Mutti Spaghetti kochen.<br />

Felix ist traurig, weil se<strong>in</strong> Hamster gestorben ist.<br />

Frau Müller will ihrer Enkel<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Hund schenken. 13/<br />

3. Bilde e<strong>in</strong>en Satz mit dem NW „Spielplatz”!<br />

a) als Satzgegenstand<br />

___________________________________________________________________<br />

b) als SE im 4. Fall<br />

___________________________________________________________________ 2/<br />

Von 25 Punkten hast du ______ erreicht. Das entspricht Note:______<br />

Notenschlüssel:<br />

25P - 24P = 1<br />

23,5P - 20P = 2<br />

19,5P - 16P = 3<br />

15,5P - 11P = 4<br />

10,5P - 5P = 5<br />

ab 4,5P = 6<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


Grammatik (Das Nomen)<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

1. Wie lauten die late<strong>in</strong>ischen Bezeichnungen für die folgenden Begriffe? (4)<br />

4. Fall: ........................................ Mehrzahl:........................................<br />

2. Fall: ........................................ Begleiter:.........................................<br />

2. Bestimme das Genus der folgenden Substantive mit dem late<strong>in</strong>ischen Fachbegriff (4)<br />

Teller ........................................ Butter........................................<br />

Schnee........................................ Haus.........................................<br />

3. Bestimme den Kasus der unterstrichenen Wörter mit dem late<strong>in</strong>ischen Fachbegriff!<br />

Du darfst dabei Abkürzungen verwenden! (13)<br />

In e<strong>in</strong>em Münchner Hotel haben Polizisten (............) e<strong>in</strong>en Wellensittich<br />

(............) festnehmen wollen. Vermutlich hatte der Vogel (............) des<br />

Hotelbesitzers (............) durch e<strong>in</strong>en Freiflug (............) die Alarmanlage<br />

(............) des Hauses (............) ausgelöst. E<strong>in</strong> Sicherheitsbeamte gab der<br />

Polizei (............) die notwendigen H<strong>in</strong>weise (............). Sofort fuhren<br />

die Polizisten (............) los und fanden den Täter (............) ganz ruhig<br />

auf e<strong>in</strong>er Stange (............) des offenen Käfigs (............) sitzen.<br />

4. Nenne 3 Substantive, die es nur im S<strong>in</strong>gular gibt! (3)<br />

........................................................................................................................................<br />

Viel Erfolg!<br />

Notenschlüssel:<br />

24P - 23P = 1<br />

22P - 20P = 2<br />

19P - 16P = 3<br />

15P - 12P = 4<br />

11P - 8P = 5<br />

ab 7P = 6<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

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88<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

4<br />

5.1.2 Korrektur und Bewertung<br />

„Leistungsfeststellung <strong>in</strong> der Grundschule soll Prozess und Ergebnis mite<strong>in</strong>beziehen. Sie beschreibt den <strong>in</strong>dividuellen<br />

Lernfortschritt und schließt mündliche Äußerungen im Unterricht [...] e<strong>in</strong>.” (GS-LP 2000).<br />

Die Bewertung der Proben aus den Bereichen Sprache untersuchen, Richtig schreiben und Lesen und mit<br />

Literatur umgehen erfolgt nach e<strong>in</strong>em Punkteschlüssel.<br />

Beispiel:<br />

100% - 95% = 1<br />

94% - 80% = 2<br />

79% - 62% = 3<br />

61% - 42% = 4<br />

41% - 20% = 5<br />

ab 19% = 6<br />

Leistungen <strong>in</strong> den Bereichen „Sprechen und Gespräche führen” sowie „Texte verfassen” zu bewerten<br />

ist komplizierter. Die Beurteilung durch die Lehrkraft richtet sich nach vorab formulierten, transparenten Kriterien,<br />

die sich aus dem Unterricht entwickelt haben.<br />

Um dies zu gewährleisten, müssen die Bewertungskriterien bei allen Leistungsfeststellungen vorher festgelegt und<br />

den K<strong>in</strong>dern erläutert worden se<strong>in</strong>. Die K<strong>in</strong>der müssen wissen, was von ihnen erwartet wird.<br />

Besonders bei Schreibaufgaben ist es wichtig, dass die Schüler zusätzlich zur Korrektur ihrer Texte e<strong>in</strong>e verbale<br />

Würdigung erhalten. Diese soll e<strong>in</strong>e Anerkennung sowie H<strong>in</strong>weise zum Überarbeiten enthalten, die die Grundlage<br />

für die Weiterarbeit bilden.<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Aspekt bei der Schreiberziehung <strong>in</strong> der Grundschule ist das selbstständige Überarbeiten von Texten<br />

durch die K<strong>in</strong>der. Dies wird <strong>in</strong> so genannten Schreibkonferenzen gefördert.<br />

Ablauf e<strong>in</strong>er Schreibkonferenz nach Krafft/Rahm:<br />

1. Suche dir zwei bis drei Mitarbeiter für de<strong>in</strong>e Schreibkonferenz.<br />

Sucht euch e<strong>in</strong>en Platz, an dem ihr ungestört arbeiten könnt.<br />

2. Lies de<strong>in</strong>en Text de<strong>in</strong>en Mitarbeitern vor. Besprecht Fragen zum<br />

Inhalt und verbessert sie.<br />

3. Geht nun den Text Satz für Satz durch. Achtet auf den Satzbau<br />

und die Aufsatzregeln, die wir bisher gelernt haben.<br />

4. Sucht Rechtschreibfehler und berichtigt sie mit dem Wörterbuch.<br />

5. Gebt den Text zur Endkorrektur an die Lehrer<strong>in</strong> weiter.<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4<br />

Beispiel für e<strong>in</strong>e Schülerarbeit aus dem Bereich ´ Texte verfassen`<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

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90<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

4<br />

-2-<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4<br />

Beispiel für die Beurteilung e<strong>in</strong>es Referates:<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

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92<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

5.1.2 Korrektur und Bewertung<br />

Grundlage für die Korrektur von Schreibformen am Gymnasium s<strong>in</strong>d die im Fach Deutsch üblichen Kriterien:<br />

• Inhalt<br />

• Aufbau<br />

• sprachliche Darstellung<br />

Gemäß §58 GSO kann zudem die äußere Form berücksichtigt werden und sich auf die Notengebung auswirken.<br />

Aufsätze stellen <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e komplexe sprachliche und gedankliche Leistung dar und müssen daher auch als<br />

Ganzes erfasst und bewertet werden, was durch die Vergabe von Punkten für e<strong>in</strong>zelne Teilbereiche nicht gewährleistet<br />

werden kann.<br />

E<strong>in</strong>zelkriterien gehen aber durchaus <strong>in</strong> das Gesamturteil e<strong>in</strong>, das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schlussbemerkung erläutert wird, wo<br />

dem Schüler <strong>in</strong> transparenter Weise Auskunft über den erreichten Leistungsstand gegeben wird, <strong>in</strong>dem Vorzüge<br />

und noch vorhandene Mängel gegene<strong>in</strong>ander abgewogen werden.<br />

Die Bewertung von Schülerleistungen erfolgt nach der <strong>in</strong> Art. 52 Abs. 2 BayEUG dargestellten Notenskala:<br />

5<br />

Die Note „sehr gut” soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforderungen <strong>in</strong> besonderem Maße entspricht.<br />

Kle<strong>in</strong>ere Schwächen können dabei h<strong>in</strong>genommen werden, wenn die mit der Themenstellung verbundenen Erwartungen<br />

<strong>in</strong> der Zusammenschau dennoch auf e<strong>in</strong>e für die Altersstufe herausgehobene Weise erfüllt werden.<br />

Die Note „gut” soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforderungen voll entspricht. Dementsprechend<br />

dürfen <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Teilbereich Schwächen <strong>in</strong>s Gewicht fallen.<br />

Die Note „befriedigend” soll erteilt werden, wenn die Leistung im Allgeme<strong>in</strong>en den Anforderungen entspricht.<br />

Wenn kle<strong>in</strong>ere Mängel auftreten, müssen sie durch e<strong>in</strong>deutige Vorzüge ausgeglichen werden.<br />

Die Note „ausreichend” soll erteilt werden, wenn die Leistung zwar Mängel aufweist, aber im Ganzen den Anforderungen<br />

noch entspricht. Die auftretenden Mängel dürfen somit <strong>in</strong>sgesamt ke<strong>in</strong>en Zweifel an der Brauchbarkeit<br />

der erbrachten Leistung aufkommen lassen.<br />

Die Note „mangelhaft” soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforderungen nicht entspricht, jedoch<br />

erkennen lässt, dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden s<strong>in</strong>d und die Mängel <strong>in</strong> absehbarer Zeit behoben<br />

werden können. Sie wird auch erteilt, wenn wesentliche Teilbereiche e<strong>in</strong>er Schülerarbeit so gravierende<br />

Mängel aufweisen, dass andere, <strong>in</strong>sbesondere themenunspezifische Teilbereiche ke<strong>in</strong>en Ausgleich im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />

ausreichenden Leistung schaffen können.<br />

Die Note „ungenügend” soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforderungen nicht entspricht und selbst<br />

die nötigen Grundkenntnisse nicht erkennen lässt. Entsprechendes gilt bei Themaverfehlung oder wenn e<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />

wesentlichen Teilen nicht ausgeführte Arbeit abgeliefert wurde.<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


Beispiel für e<strong>in</strong>e Schülerarbeit aus dem Bereich ´Schreiben`<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

5<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

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5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

-2-<br />

5<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4<br />

5.2 Mathematik<br />

5.2.1 Prüfungsformen<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Primäre Funktion der Leistungsfeststellung ist die Dokumentation der Lernentwicklung und der Lernergebnisse des<br />

<strong>in</strong>dividuellen Schülers. Sie ist Grundlage <strong>in</strong>dividueller Förderung, Orientierung für weitere Unterrichtsplanungen,<br />

dient als Beratungsgrundlage und ist Basis für die Zeugnisnotengebung.<br />

Leistungsfeststellungen f<strong>in</strong>den <strong>statt</strong> <strong>in</strong>:<br />

• schriftlicher Form:<br />

Übers Schuljahr verteilt werden schriftliche Leistungsnachweise (Probearbeiten) geschrieben.<br />

Probearbeiten werden nicht angekündigt (§ 43 Abs. 2 Satz 2 VSO). Sie sollen am Ende e<strong>in</strong>es überschaubaren<br />

Zeitabschnittes erfolgen und bilden <strong>in</strong> der Regel den Abschluss e<strong>in</strong>er Sequenz. Inhalt und Gestaltung von Probearbeiten<br />

s<strong>in</strong>d immer im Zusammenhang mit dem vorangegangenen Unterricht zu sehen. (§ 43 Abs.2 VSO)<br />

• halbschriftlicher Form:<br />

z.B. Kopfrechenheft<br />

• mündlicher Form:<br />

Rechenkonferenzen, Erstellung und Erklärung e<strong>in</strong>es Plakates, Vorstellung von Lösungswegen an der Tafel oder am<br />

Overheadprojektor<br />

• praktischer Form:<br />

Bauen und Zerlegen geometrischer Körper, Veranschaulichung von Spiegelungen, Symmetrien, Aufbau e<strong>in</strong>er<br />

Lernstation oder Ausstellung, Zeichnen, Abmessen, etc.<br />

• alternative Form:<br />

z. B. Portfolios, Lerntagebücher<br />

Daneben gibt es auch Möglichkeiten der Leistungsfeststellung durch die Schüler selbst <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zel-, Partner- oder<br />

Gruppenarbeit während des Mathematikunterrichts, im Rahmen der Wochenplanarbeit oder der Freiarbeitsphasen<br />

(Lerntheken, Arbeitsblätter mit Kontrollblättern, gegenseitiges Abfragen, geme<strong>in</strong>sames Erarbeiten von Lösungsstrategien,<br />

spielerische Formen z.B. Lotto, Dom<strong>in</strong>o ...).<br />

Die Inhalte der Leistungsformen beziehen sich auf die Bereiche „Geometrie”, „Zahlen und Rechnen” sowie „Sachbezogene<br />

Mathematik”.<br />

Ausführlich behandelte grundlegende Stoffe (Plus- und M<strong>in</strong>usrechnungen, E<strong>in</strong>male<strong>in</strong>ssätze, Größenumwandlungen...)<br />

können auch ohne vorausgehende Übung abverlangt werden. Sachaufgaben sowie Aufgaben aus der<br />

Geometrie können <strong>in</strong> jeder Leistungsfeststellung vorhanden se<strong>in</strong>.<br />

Die Aufgabenstellungen sollen qualitativ verschiedene Anforderungsstufen enthalten:<br />

• Reproduktion:<br />

Wiedergabe bekannter Wissenselemente, ohne die Notwendigkeit besonderer Überlegungen.<br />

Beispiel: 11.745 - 345 =<br />

• Reorganisation:<br />

Wiedergabe des Gelernten unter etwas veränderten Gesichtspunkten.<br />

Beispiel: E<strong>in</strong>fache Rechenanweisung: Ziehe von der Zahl 11.745 die Zahl 345 ab.<br />

• Transfer:<br />

Grundpr<strong>in</strong>zipien des Gelernten sollen auf neue, ähnliche Aufgabe übertragen werden.<br />

Beispiele: Zeichnen von Pfeilbildern, Erkennen verschiedener geometrischer Formen an e<strong>in</strong>er komplexen Figur,<br />

Lösen komplexer Sachaufgaben, die e<strong>in</strong>en anderen Sachverhalt und mehrere Operationen enthalten.<br />

• Problemlösen:<br />

Die Lösung der Aufgabe stellt e<strong>in</strong>e Neuleistung dar, wobei von e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong> gelernten Grundwissen ausgegangen<br />

wird.<br />

Beispiele: Erf<strong>in</strong>den von Sachaufgaben zu e<strong>in</strong>em vorgegebenen Sachbereich unter Vorgabe entsprechender<br />

Operationen.<br />

Suchen von Zahlen: Gib die Zahlen an, die aus 6 E<strong>in</strong>ern, der gleichen Anzahl von Tausendern und halb so<br />

vielen Hundertern bestehen.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

95


96<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

4<br />

Beispiel e<strong>in</strong>er Probearbeit am Ende der 4. Jahrgangsstufe,<br />

Bearbeitungszeit 40 M<strong>in</strong>uten<br />

(Die Inhalte variieren, entsprechend dem Aufbau des jeweilig verwendeten Schulbuches. Es wird<br />

versucht, vielfältige Themenbereiche, entsprechend den Vorgaben der Beurteilung im Zeugnis,<br />

abzudecken. Die folgende Probearbeit enthält auch Beispiele, die der neuen Aufgabenkultur des<br />

SINUS-Projekts entsprechen, z. B. Aufgaben 3, 4 und 5.)<br />

1. Rechne folgende Aufgaben schriftlich auf de<strong>in</strong> Arbeitsblatt mit Überschlag.<br />

Es kann auch e<strong>in</strong>en Rest geben!<br />

a) 6 288 : 4 b) 46 676 : 7 c) 36,72 € : 4 d) 7629 : 9 8/<br />

2. Teilbarkeitsregeln: 441 285 669 218 763 730 324<br />

Welche dieser Zahlen s<strong>in</strong>d ohne Rest<br />

durch 2 teilbar? ____________________________________<br />

durch 5 teilbar? ____________________________________<br />

durch 3 teilbar? ____________________________________<br />

Erkläre kurz die Teilbarkeitsregel mit 3. 4/<br />

3. Subtrahiere vom Quotienten der Zahlen 67 528 und 46 das Siebenfache<br />

von 184 und addiere dazu die größte vierstellige Zahl. (Aufgabe, Rechnung) 7/<br />

4. Bilde aus den Ziffern 2; 3; 5; 7; 8; 9; zwei dreistellige Zahlen.<br />

Verwende jede Ziffer nur e<strong>in</strong>mal. Wenn man die e<strong>in</strong>e Zahl von der<br />

anderen abzieht, dann soll das Ergebnis so groß wie möglich werden. 2/<br />

5. Vergrößere Figur A im Maßstab 1 : 3 , verkle<strong>in</strong>ere Figur B im Maßstab 1 : 2<br />

A B<br />

6. Trage <strong>in</strong> die Tabelle e<strong>in</strong>!<br />

Zeit 1 m<strong>in</strong> 1 h 30 m<strong>in</strong> 1 ⁄2 h 1 Tag 8 h<br />

Sekunden 7200 s 86 400s 3/<br />

7. Busfahrplan<br />

Haltestelle Abfahrt Montag-Freitag<br />

Tierpark<br />

Waldsee<br />

Bahnhof<br />

7.03 7.33<br />

7.17<br />

7.59<br />

Die Busse benötigen für die Strecken immer die<br />

gleiche Fahrzeit.<br />

Hallenbad 7.37 12.37<br />

a) Trage die fehlende Fahrzeiten <strong>in</strong> die Tabelle e<strong>in</strong>!<br />

Schulzentrum 7.51 12.51 b) Ergänze die Sätze.<br />

Die Fahrt vom Tierpark bis zum Schulzentrum dauert genau so lange wie die<br />

Fahrt vom _____________ zum _____________ .<br />

Die kürzeste Strecke liegt vermutlicht zwischen _____________ und _____________. 9/<br />

8. Susi und Hans haben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr zusammen 216 € Taschengeld bekommen. Hans bekommt<br />

doppelt so viel wie Susi. Wie viel Taschengeld hat Hans <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Monat bekommen? 5/<br />

Empfehlung:<br />

Punkte 0 - 7 8 - 16 17 - 24 25 - 32 33 - 39 40 - 42<br />

Note 6 5 4 3 2 1<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

4/


5.2.1 Prüfungsformen<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

5<br />

Am Gymnasium gliedern sich die Prüfungsformen <strong>in</strong> große und kle<strong>in</strong>e Leistungsnachweise auf. Große Leistungsnachweise<br />

s<strong>in</strong>d die angekündigten Schulaufgaben, kle<strong>in</strong>e Leistungsnachweise s<strong>in</strong>d Stegreifaufgaben und<br />

mündliche Leistungen. In der 5. Jahrgangsstufe werden im Fach Mathematik vier große Leistungsnachweise und<br />

e<strong>in</strong>e ausreichende, über das ganze Schuljahr gleichmäßig verteilte Zahl von kle<strong>in</strong>en Leistungsnachweisen<br />

gefordert.<br />

Die an der Grundschule zugrunde liegenden vier Anforderungsstufen treffen auch für die Typisierung der<br />

Prüfungsaufgaben am Gymnasium zu.<br />

Die Komplexität der Anforderungen nimmt mit anfänglich ger<strong>in</strong>ger Progression zu. Während e<strong>in</strong>ige Aufgaben<br />

stofflich an die Grundschule anknüpfen, treten zunehmend auch neue, zum Teil spezifisch gymnasiale Inhalte <strong>in</strong> den<br />

Blickpunkt. Allerd<strong>in</strong>gs wird im H<strong>in</strong>blick auf die Nachhaltigkeit der Stoffvermittlung stets auch immer wieder das<br />

aufgebaute Grundwissen abgeprüft.<br />

Die zu mehr Transferleistungen neigende Art der Anforderungen, die Gestalt der Prüfungsaufgaben sowie die<br />

komplexeren Inhalte zeigen die <strong>Kluft</strong> zwischen Grundschule und Gymnasium auf, die es zu überbrücken gilt.<br />

Diese Überbrückung gel<strong>in</strong>gt durch die behutsame Heranführung der Schüler an derartige Aufgabenstellungen.<br />

Um e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck zu vermitteln, wie e<strong>in</strong>e 1. Schulaufgabe im Fach Mathematik aussehen kann, wird nachfolgend<br />

e<strong>in</strong> Beispiel gegeben. Der behandelte Lehrstoff umfasst hierbei Themen aus den Lehrplankapiteln M 5.1 (Weiterentwicklung<br />

der Zahlvorstellung) und M 5.4 (Größen). Dass hierbei das Kapitel Größen teilweise vorgezogen ist,<br />

dient dem besseren Anschluss des Lehrstoffes an bereits behandelte Inhalte aus der Grundschule.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

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98<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Beispiel e<strong>in</strong>er 1. Schulaufgabe am Gymnasium<br />

(Die Inhalte variieren, entsprechend dem Aufbau des jeweilig verwendeten Schulbuches<br />

und der Planungsreihenfolge des Jahresstoffes.)<br />

1. Wandle <strong>in</strong> die <strong>in</strong> Klammern angegebene E<strong>in</strong>heit um!<br />

a) 6km 30m 70mm (cm) (2BE)<br />

b) 8t 44kg 88g (g) (2BE)<br />

c) 2,7 m (cm) (2BE)<br />

d) 1h 59m<strong>in</strong> (s) (2BE)<br />

d) 9080706mm (gemischte E<strong>in</strong>heiten, z.B. km, m, ...) (2BE)<br />

2. Zählt man alle Ziffern e<strong>in</strong>er Zahl zusammen, so erhält man die Quersumme dieser Zahl.<br />

Beispiel: Die Zahl 1038 hat die Quersumme 12, weil 1 + 0 + 3 + 8 = 12 ist.<br />

a) Berechne die Quersumme der Zahl 715538 ! (1BE)<br />

b) Gib alle Zahlen zwischen 300 und 349 an, die die Quersumme 8 haben. (5BE)<br />

3. Welche natürlichen Zahlen ergeben auf Zehntausender gerundet 7 410 000 ?<br />

Nenne die kle<strong>in</strong>ste und die größte Zahl und gib an, wie viele es s<strong>in</strong>d! (3BE)<br />

4. Wie heißen die Zahlen, die auf dem Zahlenstrahl markiert s<strong>in</strong>d? (4BE)<br />

100 A B C 300 D<br />

5. Aus den Ziffern 0, 3, 5 und 8 werden vierstellige Zahlen gebildet, <strong>in</strong> denen jede dieser<br />

Ziffern nur e<strong>in</strong>mal vorkommt. Gesucht ist die größte und die drittkle<strong>in</strong>ste solche Zahl! (4BE)<br />

6. Auf der l<strong>in</strong>ken Schale e<strong>in</strong>er Waage liegen 1kg 428g. Da auf der rechten Waagschale<br />

weniger liegen, werden so viele g weggenommen und auf die rechte Schale gelegt, bis<br />

Gleichgewicht herrscht. Jetzt liegen auf jeder Schale 1kg 94g. Wie viel g lagen vorher<br />

auf der rechten Waagschale? Wie viel g wurden von der l<strong>in</strong>ken Schale weggenommen? (6BE)<br />

7. Das Bild zeigt, wie viele Menschen jährlich nach München ziehen, bzw. wegziehen.<br />

Beantworte die Fragen mit Hilfe des Diagramms:<br />

a) Wie viele Menschen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Jahren 1995 bis 2000 <strong>in</strong>sgesamt nach München<br />

gezogen, wie viele s<strong>in</strong>d von dort weggezogen? (4BE)<br />

b) In welchem Jahr fand die stärkste Veränderung <strong>statt</strong>, wann die ger<strong>in</strong>gste? (3BE)<br />

100<br />

50<br />

0<br />

50<br />

100<br />

90<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

90<br />

95<br />

100<br />

100<br />

110<br />

105<br />

Zuzüge <strong>in</strong> Tausend<br />

Wegzüge <strong>in</strong> Tausend<br />

115<br />

110<br />

BE 0 - 8 - 16 - 22 - 28 - 34 - 40<br />

Note 6 5 4 3 2 1<br />

90<br />

∑: 40BE<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

95<br />

80<br />

5


4<br />

5.2.2 Korrektur und Bewertung<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Die schon vor der Korrektur sich festlegende Bewertung mit Hilfe von Punkten ist <strong>in</strong> der Grundschule nicht vorgeschrieben.<br />

Sie hat sich aber <strong>in</strong> der 3. und 4. Jahrgangstufe vor allem im Fach Mathematik als Kriterium der<br />

Objektivität und Hilfe für die Schüler während der Bearbeitung bewährt.<br />

Für die Punktevergabe s<strong>in</strong>d folgende Kriterien ausschlaggebend:<br />

→ Schwierigkeitsstufe entsprechend der Kompetenzstufen und des didaktischen Schwerpunktes des Lehrplanes<br />

→ Umfang und Art der geforderten Leistung (neuer Lernstoff, Anwendung von Geübtem...)<br />

Bei der Bewertung im Mathematikunterricht bleibt als grundschulgemäße Form, die Notenskala nach dem Umfang,<br />

der Art und den Anforderungsstufen der gestellten Aufgaben sowie nach den erreichten Kompetenzstufen<br />

(M<strong>in</strong>destkompetenz entspricht Note „ausreichend”) zu richten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Heterogenität<br />

der Klasse Rechnung getragen werden muss.<br />

Der Notenschlüssel muss transparent se<strong>in</strong>. Er stützt sich meist auf Prozentangaben. (Die Skala ist aber für die<br />

Lehrkräfte nicht b<strong>in</strong>dend und kann aus pädagogischen Gründen sowohl nach oben als auch nach unten angepasst<br />

werden).<br />

Die e<strong>in</strong>zige verb<strong>in</strong>dliche Vorgabe für die Def<strong>in</strong>ition der sich aus der Bewertung ergebenden Noten ist die VSO §44.<br />

Anhand ausgewählter Beispiele sollen Korrektur und Bewertung verdeutlicht werden. Entsprechend des heterogenen<br />

Leistungsstandes der Schüler werden ergänzend zu e<strong>in</strong>fachen Korrekturzeichen Verbaläußerungen angefügt.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

99


100<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

4<br />

1. Geometrie<br />

2. Zahlen bis 1.000.000<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4<br />

3. Rechnen<br />

3. Sachbezogene Mathematik/Größen<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

101


102<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

5.2.2 Korrektur und Bewertung<br />

Die Schüler erfahren <strong>in</strong> ihrem Lernprozess durch Korrektur und Bewertung e<strong>in</strong>e wichtige Rückmeldung. Dabei<br />

erfolgt die Korrektur im Fach Mathematik nicht mit dem ausschließlichen Blick auf das Endergebnis. Der Weg der<br />

Lösungsf<strong>in</strong>dung bzw. der Rechengang wird geprüft und gewichtend bewertet, zumal Prüfungsaufgaben oftmals<br />

mehrschrittig aufgebaut s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e angemessene Korrektur soll e<strong>in</strong>erseits Fehler erfassen, andererseits e<strong>in</strong>en<br />

helfenden, weiterführenden Charakter besitzen. Dabei spielen auch Lob und Aufmunterung e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />

E<strong>in</strong> möglicher Vorschlag wäre es, bestimmte Kürzel wie zum Beispiel RF (Rechenfehler), DF (schwerer als e<strong>in</strong> RF<br />

wiegender Denkfehler) beziehungsweise die Kennzeichnung unzutreffender, aber folgerichtiger Ergebnisse (FF)<br />

e<strong>in</strong>zuführen und damit e<strong>in</strong>erseits den Korrekturvorgang für die Lehrperson zu standardisieren, andererseits die<br />

Bewertung für die Schüler transparenter zu machen. Überhaupt ist die Transparenz oberstes Gebot. Die Korrektur<br />

muss für die Schüler jederzeit nachvollziehbar se<strong>in</strong>. Falls ersichtlich wird, dass die formalen Korrekturzeichen nicht<br />

genügen, können sie durch sachbezogene H<strong>in</strong>weise und Bemerkungen ergänzt werden. E<strong>in</strong>e sich steigernde<br />

Komplexität der Anforderungen verlangt bei der Korrektur und Bewertung der Leistungsnachweise e<strong>in</strong> angemessenes<br />

und altersgerechtes E<strong>in</strong>gehen auf das Informationsbedürfnis der Schüler. Auch H<strong>in</strong>weise zum Lernprozess s<strong>in</strong>d<br />

dabei wünschenswert.<br />

Für die Bewertung schriftlicher Leistungsnachweise wird <strong>in</strong> den meisten Fällen e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlicher Bewertungsschlüssel<br />

verwendet, der zusammen mit der rechten Verteilung der Anforderungsbereiche <strong>in</strong>nerhalb der Prüfungsaufgaben<br />

für e<strong>in</strong>e angemessene Bewertung der Leistung sorgt.<br />

Im Folgenden werden exemplarisch e<strong>in</strong>ige Aufgaben aus Schulaufgaben der 5. Jahrgangsstufe vorgestellt, <strong>in</strong> denen<br />

die geprüften Lern<strong>in</strong>halte unmittelbare Weiterführungen der Stoffgebiete aus der Grundschule darstellen. Beigeordnet<br />

s<strong>in</strong>d stets e<strong>in</strong>e oder mehrere unterschiedliche, bereits korrigierte Schülerlösungen, die die Bandbreite der<br />

Korrektur demonstrieren sollen.<br />

1. Größen<br />

a) aus e<strong>in</strong>er 1. Schulaufgabe<br />

Aufgabenstellung:<br />

1. Wandle <strong>in</strong> die <strong>in</strong> Klammern angegebene E<strong>in</strong>heit um!<br />

a) 6km 30m 70mm (cm)<br />

b) 8t 44kg 88g (g)<br />

c) 2,7m (cm)<br />

d) 1h 59m<strong>in</strong> (s)<br />

e) 9080706 mm (gemischte E<strong>in</strong>heiten, z.B. km, m,..)<br />

5<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

5<br />

Im letzten Lösungsbeispiel erkennt man an der Nebenrechnung die Ursache des Fehlers bei Teilaufgabe c),<br />

da <strong>in</strong> der Angabe <strong>statt</strong> Meter irrtümlicherweise Kilometer angenommen wurden.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

103


104<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

b) aus e<strong>in</strong>er 3. Schulaufgabe<br />

Aufgabenstellung:<br />

2. Berechne:<br />

a) 4,8 km : 500 cm<br />

b) 48 m<strong>in</strong> 20s : 50<br />

c) 4,5 kg : 250 g<br />

Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />

5<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


2. Zahlendarstellung, Dezimalsystem und römische Zahlen, Diagramme<br />

a) aus e<strong>in</strong>er 1. Schulaufgabe<br />

Aufgabenstellung und korrigierte Schüler-Lösungen:<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

5<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

105


106<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

b) aus e<strong>in</strong>er 1. Schulaufgabe<br />

Aufgabenstellung:<br />

4. Wie heißen die Zahlen, die auf dem Zahlenstrahl markiert s<strong>in</strong>d?<br />

100 A B C 300 D<br />

Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />

c) aus e<strong>in</strong>er 1. Schulaufgabe<br />

Aufgabenstellung:<br />

8. Mit den Worten: „Im Jahr 2002 mussten wir zwar Verluste h<strong>in</strong>nehmen, aber wie<br />

Sie sehen, g<strong>in</strong>g es 2003 wieder steil bergauf“, legt der Vorstand e<strong>in</strong>er Firma dem<br />

Aufsichtsrat folgende Diagramme vor.<br />

Beantworte die Fragen mit Hilfe der Diagramme:<br />

a) Was war der höchste und der niedrigste Wert des Firmenguthabens im Jahr 2002?<br />

b) Um wie viel hat das Firmenguthaben im Jahr 2002 abgenommen?<br />

c) Um wie viel hat das Firmenguthaben im Jahr 2003 zugenommen?<br />

d) Was sagst du zu der Aussage des Vorstands?<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

5


Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

5<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

107


108<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

3. Weiterentwicklung der Rechentechnik und Erweiterung des Zahlenraumes<br />

a) aus e<strong>in</strong>er 2. Schulaufgabe<br />

Aufgabenstellung:<br />

1. Die Oberfläche des Baikalsees liegt 455m über dem Meeresspiegel. Der See ist<br />

1620m tief. In welcher Höhe liegt die tiefste Stelle des Sees bezogen auf den<br />

Meeresspiegel?<br />

Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />

b) aus e<strong>in</strong>er 2. Schulaufgabe<br />

Aufgabenstellung:<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

5<br />

8. In e<strong>in</strong>em der Stützpfeiler e<strong>in</strong>er vor 35 Jahren gebauten Ölbohr<strong>in</strong>sel w<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Wendeltreppe<br />

abwärts. Die Treppe beg<strong>in</strong>nt oben an der Plattform, 42 m über dem Meeresspiegel.<br />

In welcher Tiefe unter der Wasseroberfläche endet die Treppe, die aus 404 Stufen der Höhe<br />

25 cm besteht?<br />

Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />

Beim nächsten Beispiel kam die Schüler<strong>in</strong> über den ersten Teilschritt nicht h<strong>in</strong>aus:


) aus e<strong>in</strong>er 3. Schulaufgabe<br />

Aufgabenstellung:<br />

1. Berechne! Achte auf Rechenvorteile.<br />

a) 525 - 225 · ( 3599 : 61 - 61 + 80 : 20 )<br />

b) 72 · 147 + 128 · 147<br />

c) 79 · 761 - 79 · 261<br />

d) (-8) · (-131) · (-125)<br />

e) (-4) 4 - (-43)<br />

f) (-60) · 3 + (-70) · 2 + (-1) 2007 · 53<br />

Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />

d) aus e<strong>in</strong>er 4. Schulaufgabe<br />

Aufgabenstellung:<br />

5. Berechne <strong>in</strong> der Zeile:<br />

a) (-6)·364 - (-6)·214 =<br />

b) 192 + 8·(3 4 - 4 3 :2 5 ) + 125·(-4) =<br />

c) 2 10 - {5 3 ·8 + [217·(-4) + (-24)·(-17)]}:3 3 - 7 + 14 2 =<br />

d) (-2) 4 - (-2) 3 =<br />

6. Stelle e<strong>in</strong>en Term auf, der genau zum folgenden Text passt, und berechne<br />

dann den Wert des Terms! Subtrahiere den Quotienten der Zahlen<br />

-48 und 16 vom Produkt der Zahlen -16 und -14.<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

109


110<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />

5<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4. Quaderansichten (passend zum Beispiel aus 4.3.3)<br />

aus e<strong>in</strong>er 4. Schulaufgabe<br />

Aufgabenstellung:<br />

7. Quaderansichten<br />

Drei gleiche Quader mit den Maßen a = 1cm, b = 2cm und h = 4cm<br />

stehen auf e<strong>in</strong>em Grundrissblatt. Zeichne die Ansichten von Norden<br />

und von Osten.<br />

Verwende Farben (nicht rot)!<br />

N<br />

W O<br />

Von Norden: Von Osten:<br />

Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />

S<br />

N O<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

111


112<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

4<br />

5.3. Englisch<br />

5.3.1. Prüfungsformen<br />

Der Lehrplan für die Grundschule sieht vor, dass die Leistungsfeststellung Prozess und Ergebnis e<strong>in</strong>beziehen soll. Sie<br />

beschreibt den <strong>in</strong>dividuellen Lernfortschritt und dient als Grundlage für die weitere Planung des Unterrichts und als<br />

Diagnose<strong>in</strong>strument zur <strong>in</strong>dividuellen Förderung aller Schüler. Diese sollen allmählich e<strong>in</strong>e realistische Selbste<strong>in</strong>schätzung<br />

entwickeln, die zusammen mit der sorgfältigen Beobachtung durch den Lehrer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e vielfältige Leistungsbeurteilung<br />

mündet.<br />

Selbste<strong>in</strong>schätzung durch den Schüler<br />

(z.B. Portfolioarbeit)<br />

vielfältige<br />

Leistungsbeurteilung<br />

gezielte Beobachtung durch den Lehrer<br />

(z.B. Lernstandsbogen)<br />

kurze, <strong>in</strong> den Unterricht <strong>in</strong>tegrierte Lernstandsermittlungen<br />

(ke<strong>in</strong>e Probearbeiten/Vokabeltests<br />

im herkömmlichen S<strong>in</strong>n)<br />

Bei der Gewichtung der notwendigen Kompetenzbereiche (4 skills) ist zu beachten, dass nach wie vor das<br />

Hörverstehen absolute Priorität hat. Dem ordnen sich die weiteren Bereiche Sprechen, Lesen und Schreiben <strong>in</strong><br />

abnehmender Gewichtung unter. Leistungsbeobachtung und – bewertung muss alle Bereiche ihrer Bedeutsamkeit<br />

entsprechend <strong>in</strong> unterschiedlicher Gewichtung berücksichtigen. In folgender Übersicht s<strong>in</strong>d Überprüfungsmöglichkeiten<br />

mit zeitlichem Bezug auf die Fertigkeiten dargestellt:<br />

Hören und<br />

Verstehen<br />

Sprechen<br />

Lesen und<br />

Vrstehen<br />

Schreiben<br />

Jahrgangsstufe 3<br />

1. Halbjahr<br />

Gestik; Handlungen<br />

ausführen; Bilder<br />

ankreuzen oder<br />

zeichnen; yes/no-<br />

Antworten; right/<br />

wrong-Antworten<br />

richtige reproduktive<br />

Artikulation von<br />

Wörtern<br />

Jahrgangsstufe 3<br />

2. Halbjahr<br />

Gehörtes durch<br />

Maldiktate als erkannt<br />

nachweisen; Ordnen<br />

von Bildern zu e<strong>in</strong>em<br />

Handlungsverlauf<br />

reproduktives<br />

Sprechen von Wörtern/<br />

kurzen Sätzen<br />

Wortkarten zu<br />

Bildern zuordnen<br />

Jahrgangsstufe 4<br />

1. Halbjahr<br />

Gehörtes durch<br />

Ankreuzen von<br />

geschriebenen Wörtern<br />

oder kurzen Sätzen<br />

als erkannt nachweisen<br />

produktives Sprechen<br />

von Wörtern/<br />

kurzen Sätzen<br />

zutreffende Lösung<br />

ankreuzen; Lücken<br />

s<strong>in</strong>ngemäß ausfüllen<br />

Wörter abschreiben;<br />

Sätze/kurze Texte<br />

abschreiben; Wörter<br />

selbstständig schreiben<br />

Jahrgangsstufe 4<br />

2. Halbjahr<br />

Gehörtes durch<br />

Schreiben von<br />

Wörtern oder kurzen<br />

Sätzen als erkannt<br />

nachweisen<br />

produktives Sprechen<br />

von zusammenhängenden<br />

Sätzen<br />

Fragen zu gelesenen<br />

Wörtern, Sätzen oder<br />

kurzen Texten<br />

beantworten<br />

Wörter/kurze Sätze<br />

nach Ansage schreiben;<br />

Wörter/kurze Sätze<br />

selbstständig schreiben<br />

Diese elementaren Überprüfungsmöglichkeiten können bei zunehmender Sprachbeherrschung durch komplexere<br />

Formen ergänzt werden. Diese wären beispielsweise der Vortrag e<strong>in</strong>es Reimes, Gedichtes oder Liedes, Detail<strong>in</strong>formationen<br />

aus e<strong>in</strong>em gehörten Text wiedergeben, e<strong>in</strong> Rollenspiel oder e<strong>in</strong> Interview, Stichwörter zu e<strong>in</strong>em<br />

gelesenen Text <strong>in</strong> der richtigen Reihenfolge aufschreiben usw.<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


4<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Beispiele:<br />

Im Folgenden sollen die bereits erwähnten Möglichkeiten e<strong>in</strong>er vielfältigen Leistungsbeurteilung veranschaulicht<br />

werden.<br />

Sprachenportfolio:<br />

E<strong>in</strong> Instrument zur Ermittlung und Dokumentation des Lernstandes ist das vom Europarat entwickelte European<br />

Language Portfolio. Es bietet dem Sprachlerner die Möglichkeit se<strong>in</strong>en Lernstand selbst zu dokumentieren, wobei<br />

der Selbste<strong>in</strong>schätzung des Besitzers zentrale Bedeutung zukommt. Durch die regelmäßige Selbstreflexion der Lernprozesse<br />

werden die Schüler dauerhaft motiviert, <strong>in</strong>dem sie sich sowohl bereits angeeignetes Wissen als auch noch<br />

vorhandene Lücken <strong>in</strong> der Fremdsprache bewusst machen.<br />

Sprachenpass<br />

„Ich und me<strong>in</strong>e Sprachen“<br />

• gibt e<strong>in</strong>en Überblick über die vom<br />

Schüler erworbenen Sprachen<br />

und se<strong>in</strong>e damit gesammelten<br />

Erfahrungen<br />

Sprachenportfolio<br />

Sprachenbiographie<br />

„Was ich schon alles kann“<br />

• umfasst die Geschichte des eigenen,<br />

unterrichtlichen Fremdsprachenlernens<br />

und damit verbundene<br />

<strong>in</strong>terkulturelle Erfahrungen<br />

• hier können die Schüler eigene<br />

E<strong>in</strong>schätzungen zu ihren<br />

Lernfortschritten dokumentieren<br />

Beispielseite aus e<strong>in</strong>em möglichen Portfolio:<br />

Was ich schon alles kann: Unit 2: At Home<br />

Schatztruhe<br />

• hier sammeln die Schüler<br />

selbst gefertigte Arbeiten <strong>in</strong><br />

der Fremdsprache, z. B. Bilder,<br />

Schriftliches,...<br />

Kreuze die D<strong>in</strong>ge mit e<strong>in</strong>em grünen Stift an, die du schon kannst.<br />

Kreuze die D<strong>in</strong>ge mit e<strong>in</strong>em gelben Stift an, die du noch üben musst.<br />

Kreuze sie erst dann grün an, wenn du sie auch kannst.<br />

Ich kann ”Alistair`s song“ auswendig aufsagen.<br />

Ich kann die Zimmer e<strong>in</strong>es Hauses auf Englisch benennen.<br />

Ich kann e<strong>in</strong>ige Möbelstücke auf Englisch benennen.<br />

Das s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e Liebl<strong>in</strong>gswörter:<br />

Tipp für die „Schatztruhe“:<br />

Schneide aus Prospekten Möbel aus und beschrifte sie auf Englisch.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

113


114<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

4<br />

Lernstandsbogen<br />

Name: __________________________<br />

Klasse: __________________________ Schuljahr:________<br />

Hörverstehen<br />

Thema:<br />

Datum:<br />

Thema:<br />

Datum:<br />

Thema:<br />

Datum:<br />

J<br />

K<br />

L<br />

versteht das<br />

Gehörte<br />

mühelos<br />

versteht das<br />

Gehörte mit<br />

Hilfen<br />

hat noch Probleme,<br />

das Gehörte zu<br />

verstehen<br />

Thema:<br />

Datum:<br />

Thema:<br />

Datum:<br />

Thema:<br />

Datum:<br />

J<br />

K<br />

L<br />

Zusätzliche Beobachtungen:<br />

Sprechen<br />

kann die erarbeiteten<br />

Redemittel selbst<br />

anwenden<br />

kann Bekanntes<br />

reproduzieren<br />

kann Wörter<br />

mitsprechen, aber<br />

nicht anwenden<br />

Thema:<br />

Datum:<br />

Thema:<br />

Datum:<br />

Thema:<br />

Datum:<br />

Lesen<br />

kann mühelos<br />

Wortbilder erkennen<br />

und zuordnen<br />

kann e<strong>in</strong>ige Wortbilder<br />

noch nicht<br />

fehlerfrei zuordnen<br />

hat Probleme,<br />

Wort- und Schriftbild<br />

zuzuordnen<br />

Thema:<br />

Datum:<br />

Thema:<br />

Datum:<br />

Thema:<br />

Datum:<br />

Schreiben<br />

schreibt Wörter/kurze<br />

Sätze richtig auf<br />

beim Aufschreiben<br />

von Wörtern/kurze<br />

Sätze unterlaufen<br />

manchmal Fehler<br />

das Aufschreiben von<br />

Wörtern/kurze Sätze<br />

gel<strong>in</strong>gt selten fehlerfrei<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

J<br />

K<br />

L<br />

J<br />

K<br />

L


4<br />

Kurztest:<br />

1. Listen to “Alistair`s song” and number the pictures.<br />

2. Read and draw the pictures.<br />

English Test 2<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

_____ /3 po<strong>in</strong>ts<br />

lamp sofa shelves stereo cupboard<br />

_____ /5 po<strong>in</strong>ts<br />

3. Write <strong>in</strong> the words.<br />

4. Write down the right words.<br />

_____ /6 po<strong>in</strong>ts<br />

_____ /3 po<strong>in</strong>ts<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

115


116<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

4<br />

5. Read and draw the furniture <strong>in</strong> the room.<br />

6. Where is Alistair? Write the correct answer.<br />

-2-<br />

1. The cupboard is next to the w<strong>in</strong>dow.<br />

2. The bed is beh<strong>in</strong>d the door.<br />

3. The desk is under the w<strong>in</strong>dow.<br />

4. The chair is <strong>in</strong> front of the desk.<br />

Is Alistair on the roof?<br />

Is Alistair beh<strong>in</strong>d the w<strong>in</strong>dow?<br />

Is Alistair <strong>in</strong> the bedroom?<br />

You´ve got __________________out of 24 po<strong>in</strong>ts.<br />

_____ /4 po<strong>in</strong>ts<br />

_____ /3 po<strong>in</strong>ts<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


5.3.1 Prüfungsformen<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Grundlage der mündlichen und der schriftlichen Leistungserhebungen <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 s<strong>in</strong>d unterschiedliche<br />

Aufgabenstellungen und -formen.<br />

Vorrangiges Ziel des Englischlernens ist es nun, die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unterricht, der auf ihre kommunikativen<br />

Bedürfnisse ausgerichtet ist, zu eigenen aktiven Beiträgen zu ermuntern und sie das Sprechen <strong>in</strong> der Fremdsprache<br />

quasi-authentisch und s<strong>in</strong>nvoll erleben zu lassen.<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund s<strong>in</strong>d die jeweiligen Aufgabenformen als Mittel der Bewertung und Benotung von Schülerleistungen<br />

nicht Selbstzweck; wie auch <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 4 dienen sie vielmehr der Lernzielkontrolle als Indiz für<br />

das <strong>in</strong>dividuell erreichte sprachliche Niveau und s<strong>in</strong>d so Ausgangsbasis für die konstruktive Weiterarbeit im S<strong>in</strong>ne<br />

des Erwerbs von Sprach- und Kommunikationskompetenz.<br />

Die Gymnasiale Schulordnung (GSO) unterscheidet auch im Fach Englisch „kle<strong>in</strong>e Leistungsnachweise“ und<br />

„große Leistungsnachweise“:<br />

kle<strong>in</strong>e Leistungsnachweise große Leistungsnachweise<br />

mündliche Leistungserhebungen:<br />

• Unterrichtsbeiträge<br />

• Rechenschaftsablage/E<strong>in</strong>zelabfrage<br />

schriftliche Leistungserhebungen:<br />

• Stegreifaufgaben (ca. 10 - 20 M<strong>in</strong>.)<br />

→ nicht angekündigte schriftliche Abfragen<br />

über den Stoff der zwei unmittelbar<br />

vorangegangenen Stunden (und Grundwissen)<br />

• Kurzarbeit (höchstens 30 M<strong>in</strong>.)<br />

→ angekündigte Leistungsnachweise<br />

über höchstens zehn vorausgegangene<br />

Unterrichtsstunden<br />

Es versteht sich von selbst, dass die Diagnose der re<strong>in</strong> mündlichen Sprachkompetenz/der Sprechfertigkeit der<br />

K<strong>in</strong>der nur <strong>in</strong> echten mündlichen Leistungserhebungen <strong>statt</strong>f<strong>in</strong>den kann.<br />

Die anderen Kompetenzen (Hören, Lesen, Schreiben, Mediation) werden <strong>in</strong> den großen Leistungserhebungen<br />

sowie <strong>in</strong> Stegreifaufgaben überprüft, wobei Schwerpunkt und Verteilung der Kompetenzen bei e<strong>in</strong>zelnen<br />

Leistungserhebungen unterschiedlich se<strong>in</strong> kann.<br />

Die Zeugnisnote errechnet sich aus den Durchschnittsnoten von kle<strong>in</strong>en und großen Leistungsnachweisen <strong>in</strong> der<br />

Gewichtung 1 : 2.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

4 Schulaufgaben<br />

→ Schulaufgaben s<strong>in</strong>d angekündigte<br />

Leistungsnachweise über e<strong>in</strong>en<br />

umfangreicheren Stoff (und Grundwissen);<br />

sie s<strong>in</strong>d mehrteilig, d.h. sie bestehen aus<br />

mehreren Aufgabenformen und Aufgabenstellungen.<br />

→ E<strong>in</strong>e Schulaufgabe kann entweder ganz<br />

oder teilweise <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er mündlichen<br />

Prüfung abgehalten werden.<br />

→ Auch der Ersatz e<strong>in</strong>er Schulaufgabe durch<br />

zwei Kurzarbeiten ist denkbar.<br />

117


118<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Es gibt e<strong>in</strong>e große Vielfalt möglicher Aufgabenformen, zum Beispiel:<br />

text production die K<strong>in</strong>der schreiben frei oder gelenkt englische Texte<br />

(Postkarten, Emails, Tagebuche<strong>in</strong>träge, E<strong>in</strong>ladungen etc.)<br />

Sprachmittlung die K<strong>in</strong>der<br />

• versprachlichen auf deutsch oder auf englisch vorgegebene<br />

Situationen im Alltag, <strong>in</strong> der Schule, <strong>in</strong> der Freizeit etc.<br />

• bearbeiten Dolmetschübungen<br />

• verfassen frei oder gelenkt, d.h. anhand deutscher oder<br />

englischer Vorgaben, kurze Dialoge <strong>in</strong> der Fremdsprache<br />

• übersetzen ggf. auf kontrastive Sprachbetrachtung angelegte<br />

Textvorgaben <strong>in</strong>s Englische<br />

5<br />

Hörverstehensübung/ die K<strong>in</strong>der hören e<strong>in</strong>en Text (CD, Lehrkraft) und<br />

Listen<strong>in</strong>g comprehension • bearbeiten multiple choice-Aufgaben dazu<br />

• entscheiden,ob Aussagen zu dem Text richtig oder falsch s<strong>in</strong>d<br />

(true/false-statements); ggf. verbessern sie die falschen Aussagen<br />

• beantworten selbstständig Fragen zu dem Text (s. Kap. 4.6.4)<br />

• ergänzen Informationen (fill<strong>in</strong>g a m<strong>in</strong>d map with miss<strong>in</strong>g <strong>in</strong>formation)<br />

• ordnen Texte Bildern zu<br />

• ordnen Sätze nach dem gehörten Zusammenhang (scrambled text)<br />

Lückendiktat die K<strong>in</strong>der ergänzen Lücken <strong>in</strong> dem von der Lehrkraft vorgelesenen<br />

Text bzw. scrheiben ihn nach<br />

Ziel: gezieltes E<strong>in</strong>gehen auf e<strong>in</strong>zelne sprachliche Elemente bzw.<br />

Kontrolle der Rechtschreibung sowie der Wortschatz- und<br />

Strukturkenntnisse z.B. aktuelle Wörter, Homophone (for/four),<br />

m<strong>in</strong>imal pairs (much/match), wichtige Strukturen (Genitiv) etc.<br />

Ergänzungsaufgaben die K<strong>in</strong>der bearbeiten<br />

• Lückentexte/E<strong>in</strong>setzübungen zu Wortschatz und/oder Strukturen,<br />

ggf. bildgesteuert<br />

• C- bzw. cloze-tests, d.h. E<strong>in</strong>setzaufgaben/Lückentexte zu den<br />

Bereichen Wortschatz, Rechtschreibung und Strukturen, <strong>in</strong> denen<br />

e<strong>in</strong>zelne Wörter (z.B. jedes zweite, dritte, ..., Wort) oder e<strong>in</strong>zelne<br />

Buchstaben bei bestimmten Wörtern fehlen<br />

Umformungsaufgaben die K<strong>in</strong>der bilden aus e<strong>in</strong>zelnen Wörtern/Stichpunkten ganze Sätze<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


Beispiel<br />

1. Listen<strong>in</strong>g<br />

True or false? Tick the correct box.<br />

1. Jim is from Nott<strong>in</strong>gham.<br />

2. He isn`t at Haywood School.<br />

3. Becky isn`t <strong>in</strong> the tutor group with Jim.<br />

4. Jim is <strong>in</strong> tutor group 7FB.<br />

5. Mr Brown is their English teacher.<br />

6. Mrs Dane is late.<br />

1. Kurzarbeit im Fach Englisch<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

true false<br />

2. Grammar:<br />

2.1 Short answers: (T<strong>in</strong>a spricht mit Toby)<br />

Hi Toby, are you new here? (ja) .................................................<br />

Are you from Germany? (ne<strong>in</strong>) ..............................................<br />

Here is my cat Mimi. She is so nice! (ja)..................................................<br />

I don`t like dogs. They aren`t nice! (doch).............................................<br />

2.2 Possessive pronouns and forms of to be<br />

T<strong>in</strong>a: Look, Toby, this is .................... house. Ah, my Mum and Dad .................... not here.<br />

.................... car ..................... not <strong>in</strong> the garage.<br />

Toby: .................... .................... brother at our school, too?<br />

T<strong>in</strong>a: No, ..................... school ..................... <strong>in</strong> London.<br />

Toby: ..................... friends ..................... from London, too. ..................... names are<br />

Amy and Taco.<br />

T<strong>in</strong>a: What a funny name, Taco. ...................... this a boy or a girl?<br />

Toby: A boy, silly! ....................... name is a Spanish name (spanisch).<br />

3. Mediation: Du möchtest...<br />

das Fenster öffnen: ...........................................................................................................<br />

wissen, was eure Hausaufgabe ist: ....................................................................................<br />

wissen, was ”frog“ auf Deutsch heißt: ................................................................................<br />

4. Text production<br />

What`s <strong>in</strong> your room? Write five sentences with ”There is/are“.<br />

.......................................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................................<br />

.......................................................................................................................................<br />

Listen<strong>in</strong>g:<br />

Jim: My name`s Tim, that`s J – I – M. I`m from Nott<strong>in</strong>gham and I`m at Haywood School.<br />

I`m not <strong>in</strong> 7MD with Becky and David. My tutor group is 7FB and Mr Brown is our tutor.<br />

He`s nice. He`s the Maths teacher, too.<br />

Our English teacher is OK, too. Her name`s Mrs Dane. It´s our English lesson now but<br />

Mrs Dane isn`t here. She`s late.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

119


120<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Beispiel<br />

Stoff: Green L<strong>in</strong>e 1, Let`s start – Focus 1<br />

1. Schulaufgabe im Fach Englisch<br />

1. Fill <strong>in</strong> the gaps<br />

The Penroses are a family. (Their) house is nice. (It`s) next to the (Burtons`) house. David is (Robert`s)<br />

new friend. The (two boys) are <strong>in</strong> one tutor group. (They`re) at school now. The boys and girls are<br />

<strong>in</strong> the classroom now, but (there`s) no Mr Cooper. It`s (his) lesson, but (he`s) late. ”I`m (your) new<br />

teacher,“ Sarah says. ”Come on, sit down.“ Robert: (You`re) (too young) to be our teacher, Mrs<br />

Dixon. What`s ´drawer` <strong>in</strong> German?“ ”Er, (no idea). Don`t (laugh). And br<strong>in</strong>g those magaz<strong>in</strong>es here.<br />

(Where`s) your (exercise book) with the homework? Oh dear, (these sentences) are wrong.“<br />

2. Let´s practise<br />

Make pairs<br />

Hello - ............................... to answer (a question) - ............................. (a question)<br />

uncle - ............................... nice - ...............................<br />

parents - ............................... a person - ...............................<br />

Short answers<br />

Is your school bag new, Robert? No, .................................................<br />

Are you <strong>in</strong> 7TC, Becky and Sarah? No, .................................................<br />

Is that Mrs Dane over there? Yes, .................................................<br />

Are we <strong>in</strong> your tutor group, Mrs Dane? Yes, .................................................<br />

F<strong>in</strong>d the questions<br />

..............................................................., Robert? No, I`m not. I`m from London.<br />

.........................................................., Mrs Dane? Yes, Sarah. You`re late – aga<strong>in</strong>.<br />

................................................................, David? No, I`m not. I`m f<strong>in</strong>e, thanks.<br />

...........................................................................? It`s Becky, Sarah`s best friend.<br />

please turn over!<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


What`s miss<strong>in</strong>g?<br />

-2-<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

David: ................ monsters terrible, Monny?<br />

Monny: No, (KA) ................. . ................ best friend ................. very nice. ................ name<br />

is Frank N. Ste<strong>in</strong>. ................`re <strong>in</strong> one tutor group ................ Monster School. I like ................<br />

school. ................ isn`t new, but ................ playground is really great. There ................<br />

15 monsters <strong>in</strong> my group. ................ very nice, too.<br />

David: Listen ................ that! ................`s a sound ................ the bed. Is ................ Frank?<br />

Monny: Of course not. Frank is <strong>in</strong> ................ computer, David. ................ a computer monster.<br />

3. In English, please<br />

(In the classroom. The teacher is late.)<br />

Sarah schlägt vor, ihr Liebl<strong>in</strong>gsspiel zu spielen. Die Freunde sollen Fragen stellen. Sie sagt:<br />

...........................................................................................................................................<br />

David will wissen, ob sie gut <strong>in</strong> Englisch ist. Er sagt:<br />

...........................................................................................................................................<br />

Becky me<strong>in</strong>t, Sarah ist <strong>in</strong> allem gut. Sie sagt:<br />

...........................................................................................................................................<br />

Sarah verne<strong>in</strong>t.<br />

...........................................................................................................................................<br />

Becky me<strong>in</strong>t: Doch.<br />

...........................................................................................................................................<br />

Robert fragt Sarah, welche Farbe ihre Katze hat.<br />

...........................................................................................................................................<br />

Sarah antwortet, Tabby ist weiß und braun.<br />

...........................................................................................................................................<br />

David will wissen, ob er jetzt dran ist.<br />

...........................................................................................................................................<br />

Sarah me<strong>in</strong>t: Ne<strong>in</strong>, Becky ist jetzt dran.<br />

...........................................................................................................................................<br />

Becky sagt, dass ihr dieses Spiel gefällt. Es ist toll!<br />

...........................................................................................................................................<br />

GOOD LUCK!<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

121


122<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

4<br />

5.3.2. Korrektur und Bewertung<br />

Auf e<strong>in</strong>e Bewertung durch Ziffernnoten wird im Fremdsprachenunterricht der Grundschule verzichtet. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

ersche<strong>in</strong>t im Zeugnis e<strong>in</strong>e Bemerkung zum Leistungsstand des Schülers im Fach Englisch.<br />

Das Sprachenportfolio gehört den Schülern und ist somit ke<strong>in</strong> Leistungsnachweis, der von der Lehrkraft korrigiert<br />

oder bewertet werden soll. Es darf von den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong>dividuell und selbstverantwortlich gestaltet und ausgefüllt<br />

werden. Allerd<strong>in</strong>gs sollte dies im Rahmen des Unterrichts und nicht zu Hause geschehen. Die Lehrkraft nimmt<br />

dabei die Funktion e<strong>in</strong>es Hilfestellers und Ratgebers e<strong>in</strong>, sollte jedoch ke<strong>in</strong>e Vorgaben beim Ausfüllen und Bearbeiten<br />

geben.<br />

Anhand der Lernstandsbögen gibt der Lehrer dem Schüler im Gespräch e<strong>in</strong>e Rückmeldung über se<strong>in</strong>en Leistungsstand<br />

bzw. se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuellen Lernfortschritte.<br />

Schriftliche Leistungsnachweise werden bevorzugt mit positiven Kommentaren versehen. Gegen Ende der Jahrgangsstufe<br />

4 könnte die erreichte Punktzahl durch e<strong>in</strong>e leistungsgemäße Bemerkung ergänzt werden.<br />

( 1 = very nice, 2 =good, 3 = okay, 4-6 = you can do better oder ).<br />

Auf der Basis dieser vielfältigen Leistungsbeurteilung formuliert der Lehrer die bereits erwähnten Zeugnisbemerkungen.<br />

Formulierungsvorschläge für Englisch der 3. und 4. Jahrgangsstufe:<br />

Lernverhalten<br />

• nimmt rege/<br />

aufmerksam/<br />

begeistert am<br />

Englischunterricht teil<br />

• bemüht sich, die<br />

Inhalte des U. zu<br />

erfassen und zu<br />

verarbeiten, was ihm<br />

immer öfter/mit Unterstützung<br />

immer<br />

besser gelang<br />

• bereichert den Unterricht<br />

durch<br />

eigene/fantasievolle<br />

Ideen/Materialien<br />

•...<br />

Hören und<br />

Verstehen<br />

• versteht e<strong>in</strong>fache/<br />

komplexere Fragen<br />

und kann sie beantworten<br />

• versteht e<strong>in</strong>fache/<br />

längere Anweis-<br />

ungen und handelt<br />

danach<br />

• erkennt bekannte<br />

Wörter und Sätze<br />

• kann Gegenständen<br />

und<br />

Abbildungen die<br />

richtigen Begriffe<br />

zuordnen<br />

•...<br />

Sprechen<br />

• spricht kurze<br />

Sätze<br />

• beg<strong>in</strong>nt Fragen zu<br />

stellen/ kann kurze<br />

Fragen beantworten<br />

• spricht Reime<br />

mit/s<strong>in</strong>gt Lieder mit<br />

• kann Wörter<br />

und kurze Sätze<br />

nachsprechen<br />

• kann bekannte<br />

sprachliche<br />

Wendungen auf<br />

andere Situationen<br />

übertragen<br />

•...<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

L<br />

Lesen und<br />

Schreiben<br />

• kann zuvor gehörte<br />

Wörter/Sätze<br />

und e<strong>in</strong>fache, kurze<br />

Texte flüssig/<br />

lautgetreu lesen<br />

• kann e<strong>in</strong>fache/<br />

kurze/bekannte<br />

Texte sicher/s<strong>in</strong>nerfassend<br />

lesen<br />

• kann<br />

e<strong>in</strong>ige/geübte/<br />

viele Wörter<br />

sicher/fehlerfrei/<br />

weitgehend<br />

schreiben/<br />

abschreiben<br />

•...<br />

Lebensweise<br />

und Kultur von<br />

Menschen mit<br />

andere Sprache<br />

• zeigt Interesse an<br />

Lebensweise und<br />

Kultur von Menschen<br />

aus englischsprachigen<br />

Ländern<br />

• beg<strong>in</strong>nt die eigene<br />

Lebens- und<br />

Verhaltensweise<br />

mit der fremdartigen<br />

zu vergleichen<br />

• hat Freude, Feste<br />

und Feiern e<strong>in</strong>er<br />

anderen Kultur<br />

kennen zu lernen<br />

•...


5.3.2. Korrektur und Bewertung<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

Für alle Aufgabenformen und –stellungen zur mündlichen und schriftlichen Leistungserhebung gilt selbstverständlich,<br />

dass sie dem Unterricht erwachsen und diesen widerspiegeln, d.h. im Unterricht formal (z.B. E<strong>in</strong>setzübung)<br />

wie <strong>in</strong>haltlich (z.B. Possessivpronomen) gründlich geübt wurden.<br />

Wichtigstes Kriterium der Bewertung ist zunächst die sprachliche Richtigkeit bei der Bearbeitung der Aufgaben<br />

(Wortschatz, Idiomatik, Strukturen, Ausdrucksvermögen).<br />

Vor allem bei offeneren Aufgabenstellungen zu Mediation/Textproduktion können auch <strong>in</strong>haltliche Kriterien<br />

herangezogen werden (<strong>in</strong>haltliche Richtigkeit/Aufgabenerfassung, Vollständigkeit, Schlüssigkeit des Aufbaus etc.).<br />

Die Gewichtung des sprachlichen Bereichs im Verhältnis zum Inhalt ist dabei der Lehrkraft überlassen; im Anfangsunterricht<br />

stehen <strong>in</strong> der Regel jedoch die sprachlichen Aspekte deutlich im Vordergrund.<br />

Korrektur und Bewertung<br />

Leistungserhebungen werden entweder nach Fehlern (Negativkorrektur) oder nach Bewertungse<strong>in</strong>heiten/BE<br />

(Positivkorrektur) korrigiert und bewertet.<br />

Negativkorrektur<br />

Die Fehlerzählung ist die konventionellste Vorgehensweise;<br />

sie ist vor allem bei Aufgaben s<strong>in</strong>nvoll, <strong>in</strong><br />

denen weitgehend identische Schülerlösungen zu<br />

erwarten s<strong>in</strong>d (Diktat, Übersetzung und<br />

E<strong>in</strong>setzübung). In den e<strong>in</strong>zelnen Teilen e<strong>in</strong>er<br />

Leistungserhebung werden zunächst die Fehler<br />

(ganze Fehler/halbe Fehler) erfasst, danach wird<br />

für die Teilaufgabe e<strong>in</strong> Fehlerschritt festgelegt und<br />

entsprechend die Teilnote ermittelt.<br />

Abschließend wird durch Gewichtung der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Teilaufgaben die Gesamtnote errechnet.<br />

Beispiel:<br />

1. Dictation (1,5 Fehler/Note)<br />

→ Teilnote x 1<br />

2. Listen<strong>in</strong>g (1 Fehler/Note)<br />

→ Teilnote x 1<br />

3. Grammar (2 Fehler/Note)<br />

→ Teilnote x 2<br />

4. Situation (2 Fehler/Note)<br />

→ Teilnote x 2<br />

Teilungsfaktor = 6<br />

Positivkorrektur<br />

Mischung Positiv- / Negativkorrektur:<br />

Alle Teile e<strong>in</strong>er Schulaufgabe werden mit BE bewertet, denen aber e<strong>in</strong> Fehlerschritt „übergestülpt” ist; das ist vor<br />

allem dann der Fall, wenn pro Fehler 1 BE abgezogen wird.<br />

Beispiel: auf e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>setzübung werden 16 BE vergeben; bei Abzug von 1 BE pro Fehler und e<strong>in</strong>em Schwellenwert<br />

von 50% (Note 4- = 50%) entspricht dies dem 2-Fehlerschritt.<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

Die Bewertung mit BE folgt e<strong>in</strong>em anderen<br />

pädagogisch-psychologischen Pr<strong>in</strong>zip:<br />

nicht Fehlleistungen werden sanktioniert, sondern<br />

positive Ergebnisse belohnt. Sie eignet sich für<br />

E<strong>in</strong>setzübungen, v.a. aber für offenere<br />

Aufgabenstellungen (s.o).<br />

In allen Teilaufgaben gibt es für richtige Antworten<br />

BE. Die erreichten BE aller Teilaufgaben werden<br />

zusammengezählt und nach e<strong>in</strong>em<br />

Bewertungsschlüssel <strong>in</strong> Noten umgerechnet.<br />

Beispiel:<br />

1. Fill <strong>in</strong> the gaps 12 BE<br />

2. Let`s practice 16 BE<br />

3. In English, please 20 BE<br />

(Inhalt: 3 BE/Sprache: 7 BE x 2)<br />

gesamt: 48 BE<br />

48 - 42 BE = Note 1<br />

41,5 - 36 BE = Note 2<br />

35,5 - 30 BE = Note 3<br />

29,5 - 24 BE = Note 4<br />

23,5 - 16 BE = Note 5<br />

15,5 - 0 BE = Note 6<br />

123


124<br />

5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008


6 Zusätzliche Diagnosekriterien und Möglichkeiten der Beratung<br />

6<br />

Zusätzliche Diagnosekriterien und<br />

Möglichkeiten der Beratung<br />

6 Zusätzliche Diagnosekriterien und Möglichkeiten der Beratung....................................................... 126<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

125


126<br />

6 Zusätzliche Diagnosekriterien und Möglichkeiten der Beratung<br />

4<br />

6. Zusätzliche Diagnosekriterien<br />

und Möglichkeiten der Beratung<br />

Neben oft nur unzureichend aussagefähigen Noten (ke<strong>in</strong>e Vergleichbarkeit) s<strong>in</strong>d Sozial-, Arbeits- und Lernverhalten<br />

besonders entscheidend, ja unerlässlich für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Laufbahn an der weiterführenden Schule.<br />

Im Grundschul-Lehrplan gefordert<br />

• Fertigkeiten und Techniken, um sich selbst<br />

Informationen zu beschaffen und diese zu<br />

h<strong>in</strong>terfragen<br />

• Selbstständigkeit ( eigene Lösungswege)<br />

• Organisation ( Zeit selbst e<strong>in</strong>teilen, auch bei<br />

Vorbereitung auf Proben)<br />

• Organisation und Präsentation<br />

(genaues Arbeiten, übersichtliche Heftführung)<br />

• Lerneifer und Anstrengungsbereitschaft<br />

(K<strong>in</strong>d geht ganz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tätigkeit auf/ über<br />

das Geforderte h<strong>in</strong>aus, arbeitet planvoll<br />

und konzentriert) > Durchhaltevermögen<br />

• Offenheit, Neugier und Mitarbeit<br />

(setzt sich mit Themen ause<strong>in</strong>ander,<br />

zeigt Freude und Begeisterung, trägt Ideen<br />

zum Unterricht bei, br<strong>in</strong>gt Erfahrungen e<strong>in</strong>)<br />

> Interesse und Motivation<br />

<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />

5<br />

Aus gymnasialer Sicht wichtig, denn...<br />

• von Anfang an werden kle<strong>in</strong>e Präsentationen<br />

und Referate erwartet.<br />

• ...Umgang mit Nachschlagewerken, Internet,<br />

Atlas etc. wird schnell selbstständig gefordert.<br />

• ...der Unterricht hat gerade <strong>in</strong> der Unterstufe<br />

e<strong>in</strong>e hohe Progression, so dass eigene Lernwege<br />

oft notwendig s<strong>in</strong>d, um Lernstoff zuhause erneut<br />

zu wiederholen oder zu durchdenken.<br />

• ... die Vielfalt und der Umfang der Lern<strong>in</strong>halte<br />

verlangen e<strong>in</strong>e gute E<strong>in</strong>teilung des Lernpensums,<br />

sowohl für die tägliche Hausaufgabe als auch<br />

für die längerfristige Vorbereitung auf<br />

große Leistungsnachweise.<br />

• Hefte<strong>in</strong>träge s<strong>in</strong>d unerlässliche Grundlage<br />

für die häusliche Nachbereitung und somit<br />

Voraussetzung für die Erledigung der<br />

mündlichen Hausaufgaben.<br />

• ... der schulische Alltag e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des am<br />

Gymnasium verändert sich deutlich. Es muss<br />

mehr Zeit auf schulische Belange verwenden.<br />

Ohne e<strong>in</strong>e grundsätzlich positive E<strong>in</strong>stellung<br />

zum Lernen und Arbeiten, kann es diese<br />

Anstrengung nur mit viel Frustration ertragen.<br />

• Lernen setzt e<strong>in</strong>e natürliche Neugierhaltung<br />

des K<strong>in</strong>des voraus, damit es um unbefangen und<br />

<strong>in</strong>teressiert auf die vielfältigen Themenbereiche<br />

und -<strong>in</strong>halte zugehen kann.


4<br />

Auch gefordert und wichtig s<strong>in</strong>d:<br />

Im Grundschul-Lehrplan gefordert<br />

• Soziale Verantwortung (Regele<strong>in</strong>haltung,<br />

Verlässlichkeit,...)<br />

• Kooperation (Kontakt, Teamfähigkeit)<br />

• Kommunikation (Gesprächsverhalten,<br />

Aufgeschlossenheit)<br />

• Konfliktverhalten (Selbste<strong>in</strong>schätzung,<br />

Konfliktlösung)<br />

6 Zusätzliche Diagnosekriterien und Möglichkeiten der Beratung<br />

Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />

5<br />

Aus gymnasialer Sicht wichtig, denn...<br />

• ...<strong>in</strong> der 5. Klasse f<strong>in</strong>den sich die Schüler<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Klasse wieder. Es kann<br />

vorkommen, dass sie ke<strong>in</strong>en der neuen<br />

Mitschüler kennen, so dass sie sich auf<br />

e<strong>in</strong>en neuen Gruppenbildungsprozess<br />

e<strong>in</strong>lassen und neue Beziehungen aufbauen<br />

müssen. Dies verlangt e<strong>in</strong>e breite Palette an<br />

sozialen Fähigkeiten.<br />

Möglichkeiten der Diagnose für den Lehrer (E<strong>in</strong>schätzung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des)<br />

• E<strong>in</strong>schätzbogen (pro Schüler <strong>in</strong> 5 M<strong>in</strong>uten durchgeführt)<br />

z. B. LSL Lehrere<strong>in</strong>schätzlisten für Sozial- und Lernverhalten,<br />

von U. Petermann und F. Petermann, Hogrefe Verlag<br />

• Genaue und systematische Schüler- Beobachtungen<br />

Zusätzliche Absicherungsmöglichkeit (für Eltern und Lehrer)<br />

• Beratungsgespräch mit e<strong>in</strong>em Schulpsychologen oder qualifizierten Beratungslehrer an den Grundschulen<br />

• Beratungsgespräch mit dem für das jeweilige Gymnasium zuständigen Schulpsychologen bei:<br />

- Frustration bei schlechten Noten<br />

- Prüfungsangst<br />

• leistungsbezogene Selbstwahrnehmung (Selbstkompetenz, Leistungsfähigkeit)<br />

Die zuständigen Schulpsychologen s<strong>in</strong>d zu f<strong>in</strong>den unter www.schulberatung.bayern.de oder<br />

über den entsprechenden Aushang an der Schule.<br />

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Donauwörth 2008

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