Kontinuität statt Kluft - Staatliche Schulberatung in Bayern
Kontinuität statt Kluft - Staatliche Schulberatung in Bayern
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Materialien zum Übertritt von der<br />
Grundschule auf das Gymnasium
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
Materialien zum Übertritt von der Grundschule auf das Gymnasium
2<br />
Impressum<br />
Impressum<br />
Die Materialien dieser Handreichung wurden auf Anregung des <strong>Staatliche</strong>n Schulamtes im Landkreis Donau-Ries<br />
und des Gymnasiums Donauwörth von e<strong>in</strong>em Arbeitskreis zusammengestellt.<br />
Mitglieder: Marianne Ernst<br />
Hanna Gastl<br />
Robert Gleich<br />
Simone Hager<br />
Franz Klement<br />
Elgard Me<strong>in</strong>eke<br />
Hannelore Menzel<br />
Hildegard Nieberle<br />
Mart<strong>in</strong>a Scherer<br />
Kerst<strong>in</strong> Schleier<br />
Barbara Simon<br />
Leitung: Jörg Eyra<strong>in</strong>er<br />
Willy Leopold<br />
Herrn Robert Lesewa danken wir für se<strong>in</strong>e wertvolle Unterstützung<br />
Gestaltung/<br />
Illustrationen: Böck Design, Monheim<br />
Druck: Druckhaus Frank, Wemd<strong>in</strong>g<br />
Die Veröffentlichung wurde ermöglicht durch die freundliche<br />
Unterstützung<br />
• des Bayerischen Staatsm<strong>in</strong>isteriums für Unterricht und Kultus,<br />
• der Stiftung Bildungspakt <strong>Bayern</strong>,<br />
• der Pädagogischen Stiftung Cassianeum,<br />
• des Rotary Clubs Donauwörth.<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
Inhalt<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 „Wanderer zwischen beiden Welten?“.................................................................. 4<br />
2 Voraussetzungen................................................................................................... 7<br />
2.1 Entwicklungspsychologische und neurobiologische Grundlagen......................................................... 8<br />
2.2 Heterogenität als Faktum, Herausforderung und Chance................................................................... 10<br />
2.3 Eltern und Schule: Zwei Partner – e<strong>in</strong> Ziel........................................................................................ 12<br />
3 Rund um den Lehrplan.......................................................................................... 13<br />
3.1 Deutsch<br />
3.1.1 Synopse........................................................................................................................................ 14<br />
3.1.2 Konkretisierung............................................................................................................................. 16<br />
3.1.3 Lern- und Arbeitskompetenzen........................................................................................................ 18<br />
3.2 Mathematik<br />
3.2.1 Synopse........................................................................................................................................ 20<br />
3.2.2 Konkretisierung.............................................................................................................................. 22<br />
3.2.3 Lern- und Arbeitskompetenzen........................................................................................................ 26<br />
3.3 Englisch<br />
3.3.1 Synopse........................................................................................................................................ 28<br />
3.3.2 Konkretisierung.............................................................................................................................. 30<br />
3.3.3 Lern- und Arbeitskompetenzen........................................................................................................ 32<br />
4 Unterricht.............................................................................................................. 35<br />
4.1 Neue Lern- und Leistungskultur <strong>in</strong> der Grundschule............................................... 36<br />
4.2 Lernen lernen........................................................................................................ 38<br />
4.3 Lehr- und Lernformen............................................................................................ 40<br />
4.4 Deutsch<br />
4.4.1 Vorbemerkungen........................................................................................................................... 43<br />
4.4.2 Beispiel: Referate........................................................................................................................... 44<br />
4.4.3 Beispiel: Erlebniserzählung............................................................................................................. 46<br />
4.4.4 Beispiel: Rechtschreibregeln zu den s-Lauten.................................................................................... 48<br />
4.5 Mathematik<br />
4.5.1 Vorbemerkungen............................................................................................................................ 51<br />
4.5.2 Beispiel: ANNA-Zahlen.................................................................................................................. 52<br />
4.5.3 Beispiel: Quaderansichten............................................................................................................... 54<br />
4.5.4 Beispiel: Schaubilder....................................................................................................................... 56<br />
4.6 Englisch<br />
4.6.1 Vorbemerkungen............................................................................................................................ 58<br />
4.6.2 Beispiel: Wortschatz....................................................................................................................... 60<br />
4.6.3 Beispiel: Strukturen......................................................................................................................... 66<br />
4.6.4 Beispiel: Hörverstehen.................................................................................................................... 70<br />
4.7 Hausaufgaben....................................................................................................... 74<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung............................................................. 77<br />
5.1 Deutsch<br />
5.1.1 Prüfungsformen.............................................................................................................................. 78<br />
5.1.2 Korrektur und Bewertung................................................................................................................ 88<br />
5.2 Mathematik<br />
5.2.1 Prüfungsformen.............................................................................................................................. 95<br />
5.2.2 Korrektur und Bewertung................................................................................................................ 99<br />
5.3 Englisch<br />
5.3.1 Prüfungsformen..............................................................................................................................112<br />
5.3.2 Korrektur und Bewertung................................................................................................................122<br />
6 Zusätzliche Diagnosekriterien und Möglichkeiten der Beratung.............................125<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
3
4<br />
Vorwort<br />
1 „Wanderer zwischen beiden Welten?“<br />
1 „Wanderer zwischen beiden Welten?“<br />
Allen ist die gymnasiale Eignung besche<strong>in</strong>igt worden, alle waren sie jahrelang gute und sehr gute Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler, nun sitzen sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er 5. Klasse im Gymnasium und wissen zwar nicht genau, was sie erwartet, aber<br />
trotzdem - oder gerade deshalb - s<strong>in</strong>d sie neugierig und voller Optimismus. Und dann werden manche von ihnen<br />
sehr rasch enttäuscht - mit Noten, wie sie sie noch nie hatten - und ihre Neugier und ihr Optimismus verwandeln<br />
sich <strong>in</strong> Versagensangst und Demotivation. Was ist passiert? An der gymnasialen Eignung dieser K<strong>in</strong>der kann sich<br />
nichts geändert haben. Eher sche<strong>in</strong>t es, dass man an Grundschule und Gymnasium zu wenig vone<strong>in</strong>ander weiß,<br />
dass beide Schularten je e<strong>in</strong>e Welt für sich bilden, aus der kaum jemals e<strong>in</strong> Ruf herüber oder h<strong>in</strong>über schallt, dass<br />
sich zwischen ihnen e<strong>in</strong>e <strong>Kluft</strong> auftut, deren Überw<strong>in</strong>dung Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern oft unnötige Schwierigkeiten<br />
bereitet.<br />
4 5<br />
In der Grundschule werden alle K<strong>in</strong>der ausgebildet, es kann ke<strong>in</strong>e explizite<br />
Vorbereitung auf das Gymnasium erfolgen. Im kognitiven Bereich können daher<br />
die Anforderungen <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>gangsklasse des Gymnasiums zu hoch geraten.<br />
4<br />
5<br />
Andererseits lernen die K<strong>in</strong>der an der Grundschule Arbeitstechniken und<br />
Sozialformen des Unterrichts, die am Gymnasium nicht weitergeführt werden.<br />
Vorhandene Fertigkeiten werden dann nicht genutzt. Das Gymnasium nützt <strong>in</strong><br />
diesem Bereich möglicherweise sich bietende Anknüpfungspunkte nicht.<br />
Das Ziel ist, dass beide Schularten auf der Basis e<strong>in</strong>er professionellen Abstimmung des Unterrichts an der Schnittstelle<br />
und <strong>in</strong> gegenseitiger Wertschätzung den ´Wanderern` von beiden Seiten hilfreich die Hand reichen.<br />
So will sich das Folgende im doppelten S<strong>in</strong>n als Handreichung verstanden wissen – zum e<strong>in</strong>en als symbolische<br />
´Hand-Reichung` zwischen Grundschule und Gymnasium, zum anderen als Vademecum für Pädagogen, mit dem<br />
Ziel, den Übergang für die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler zu harmonisieren, zu optimieren und zu verstetigen, mit<br />
e<strong>in</strong>em Wort: <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> zu schaffen, wo e<strong>in</strong>e <strong>Kluft</strong> droht.<br />
4 5<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
4<br />
5
Ihr Ziel ist es, dem Leser<br />
Aufschluss über das Anforderungsprofil der jeweils anderen Schulart zu geben,<br />
die optimale Passung der eigenen Anforderungen zu ermöglichen,<br />
den gezielten Umgang mit heterogenen Lerngruppen zu erleichtern.<br />
1 „Wanderer zwischen beiden Welten?“<br />
Die im Folgenden zusammengestellten Materialien s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> gleicher Weise für Lehrkräfte gedacht, die <strong>in</strong> Grundschule<br />
bzw. Gymnasium an der Schnittstelle (Jgst. 4 bzw. 5) unterrichten. Sie s<strong>in</strong>d aus der alltäglichen Lehrpraxis<br />
und Unterrichtserfahrung der Verfasser hervorgegangen. Ke<strong>in</strong>esfalls dürfen sie als theoretische Grundlegung,<br />
normative Richtl<strong>in</strong>ie oder gar Handlungsanweisung verstanden werden, vielmehr sollen sie die e<strong>in</strong>e oder andere<br />
Informationslücke auf beiden Seiten der Schnittstelle schließen.<br />
Grundschullehrkräfte werden es als hilfreich empf<strong>in</strong>den, wenn sie entweder bei der b<strong>in</strong>nendifferenzierenden Förderung<br />
begabter Schüler/<strong>in</strong>nen oder bei der Elternberatung wissen, was von e<strong>in</strong>em angehenden Gymnasiasten<br />
erwartet wird, Gymnasiallehrkräfte h<strong>in</strong>gegen werden e<strong>in</strong>e Erleichterung ihrer Arbeit dar<strong>in</strong> sehen, dass sie wissen,<br />
was sie von den K<strong>in</strong>dern tatsächlich erwarten können.<br />
Selbstverständlich lassen die Lehrpläne von Grundschule und Gymnasium an der Schnittstelle fachliche und<br />
methodische <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong>en erkennen, die von jedem erfahrenen Pädagogen bewusst wahrgenommen und betont<br />
werden.<br />
Das Hauptaugenmerk der Handreichung liegt jedoch auf den mehr oder weniger offensichtlichen Brüchen. Hier will<br />
sie Brücken bauen, <strong>in</strong>dem sie <strong>in</strong> exemplarischer Auswahl Informationen, Anregungen und Hilfestellung bietet.<br />
Dabei liegt der Schwerpunkt auf den drei für den gymnasialen Ausbildungsweg zunächst entscheidenden Fächern<br />
Deutsch<br />
Die Materialien umfassen Informationen zur Situation der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler * <strong>in</strong> der Phase des Übertritts,<br />
zu den Lehrplänen, zum Unterricht und zu Fragen der Leistungserhebung <strong>in</strong> den Jahrgangsstufen 4 und 5 sowie zu<br />
Diagnosekriterien und Möglichkeiten der Beratung. Seiten, die sich auf die Grundschule beziehen, s<strong>in</strong>d oben l<strong>in</strong>ks<br />
mit dem Symbol 4 gekennzeichnet, Seiten mit gymnasialen Inhalten oben rechts mit dem Symbol 5 . Seiten mit<br />
schulartübergreifenden Inhalten tragen beide Symbole.<br />
Sollte es auf diesem Weg gel<strong>in</strong>gen, <strong>in</strong> beiden Schularten die Sensibilität für die Problematik der Schnittstelle weiter<br />
zu erhöhen und e<strong>in</strong>en Beitrag zur vorurteilsfreien Diskussion darüber zu leisten, so wäre das Ziel, das sich die Verfasser<br />
gesetzt haben, <strong>in</strong> vollem Umfang erreicht.<br />
* In der Handreichung ist vielfach von Schülern und Lehrern die Rede. Dass e<strong>in</strong>e Schulfamilie aus Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern sowie aus Lehrer<strong>in</strong>nen und<br />
Lehrern besteht, wurde überall mit bedacht.<br />
Mathematik Englisch<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
Vorwort
6<br />
1 „Wanderer zwischen beiden Welten?“<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
2 Voraussetzungen<br />
2<br />
Voraussetzungen<br />
2.1 Entwicklungspsychologische und neurobiologische Grundlagen................................................................ 8<br />
2.2 Heterogenität als Faktum, Herausforderung und Chance......................................................................... 10<br />
2.3 Eltern und Schule: Zwei Partner – e<strong>in</strong> Ziel.............................................................................................. 12<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
7
8<br />
2 Voraussetzungen<br />
4<br />
2.1 Entwicklungspsychologische und<br />
neurobiologische Grundlagen<br />
Der Übergang von der Grundschule zum Gymnasium erfolgt <strong>in</strong> der Phase der späten K<strong>in</strong>dheit (bis ca. 11<br />
Jahre). Die bisherigen psychologischen Erkenntnisse über die kognitive, psychosexuelle und psychosoziale sowie<br />
die moralische Entwicklung der Schüler bzw. ihrer Persönlichkeit werden durch die neuere Hirnforschung um<br />
zusätzliche wichtige Informationen ergänzt.<br />
Kognitive<br />
Entwicklungsstufen<br />
nach Piaget<br />
Psychosexuelle<br />
Entwicklungsphasen<br />
nach Freud<br />
Stufenmodell der<br />
psychosozialen<br />
Entwicklung<br />
nach Erikson<br />
Moderne Hirn-<br />
und Lernforschung<br />
nach Gebauer und<br />
Hüther<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
5<br />
In der Phase der konkreten Operationen entwickelt das K<strong>in</strong>d allmählich die Fähigkeit,<br />
sich von direkten, anschauungsgebundenen Handlungen zu lösen und sie <strong>in</strong> Gedanken zu<br />
verändern (z.B. rückgängig machen, Komponenten vertauschen). Von abstrakt-logischem<br />
Denken kann noch nicht die Rede se<strong>in</strong>, die konkreten Darstellungen werden noch immer<br />
gebraucht, um sie mit Denkabläufen zu verb<strong>in</strong>den.<br />
Die K<strong>in</strong>der bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> der Latenzzeit (von ca. 6 Jahren bis zur Pubertät):<br />
Triebbefriedigung (im S<strong>in</strong>ne von Zufriedenheit und Motivation) wird <strong>in</strong> dieser Zeit über<br />
die Erkundung der Umwelt erreicht. Soziale und kognitive Fähigkeiten wollen erweitert und<br />
ausdifferenziert werden. Hier verlaufen entscheidende Prozesse für das <strong>in</strong>dividuelle<br />
Leistungskonzept jedes Menschen.<br />
Hat das K<strong>in</strong>d die bisherigen Entwicklungsstufen und -krisen erfolgreich bewältigt, so ist<br />
es <strong>in</strong> der Grundschule und danach bereit und begierig, vom Lernen durch zufälliges<br />
Erkunden und Ausprobieren zur systematischen Entwicklung se<strong>in</strong>er Fähigkeiten fortzuschreiten.<br />
Schulische (und natürlich auch außerschulische) Angebote formen die<br />
<strong>in</strong>tellektuellen und körperlichen Fähigkeiten. Die Interaktion mit den Gleichaltrigen im<br />
Klassenverband ermöglicht die Erweiterung sozialer Kompetenzen. Bei positivem Verlauf<br />
entstehen auf diese Weise beim K<strong>in</strong>d Gefühle von Kompetenz und Vertrauen <strong>in</strong> die eigene<br />
Leistungsfähigkeit.<br />
Das so sich entwickelnde positive Selbstkonzept ist ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong> Indikator für die<br />
<strong>in</strong>tellektuelle Leistungsfähigkeit des Schulk<strong>in</strong>des, stellt jedoch e<strong>in</strong>e außerordentlich<br />
förderliche Komponente <strong>in</strong> der Entwicklung der Persönlichkeit e<strong>in</strong>es jeden K<strong>in</strong>des dar. Es<br />
verspricht e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>satzfreudiges, <strong>in</strong>nerhalb der <strong>in</strong>dividuellen Potentiale leistungsfähiges und<br />
leistungsbereites Schulk<strong>in</strong>d. Dem gegenüber steht die Entwicklung von K<strong>in</strong>dern, die <strong>in</strong><br />
dieser Entwicklungsphase häufig mit Misserfolgen konfrontiert werden und so überdauernde<br />
Gefühle von M<strong>in</strong>derwertigkeit und e<strong>in</strong> überwiegend negatives Selbstkonzept erwerben.<br />
Unabhängig von ihrer <strong>in</strong>tellektuellen Leistungsfähigkeit zeigen diese K<strong>in</strong>der nachweislich<br />
schlechtere schulische Leistungen.<br />
Entscheidende Voraussetzung für gel<strong>in</strong>gendes Lernen ist e<strong>in</strong>e anregende, freundliche und<br />
wertschätzende Atmosphäre <strong>in</strong> der Familie, im K<strong>in</strong>dergarten und <strong>in</strong> der Schule, denn k<strong>in</strong>dliche<br />
Neugier und die damit verbundenen Glückserlebnisse führen im Gehirn zur Aktivierung<br />
des Motivationssystems.<br />
In der Schule kann dies durch e<strong>in</strong>e aktive Ause<strong>in</strong>andersetzung (entdeckendes Lernen,<br />
Experimentieren) mit dem Lerngegenstand angeregt werden: Der Erfolg ergibt sich aus der<br />
Dynamik von Urheberschaft und Resonanz. Ohne die emotionale Komponente und die Erfahrung<br />
von Selbstwirksamkeit <strong>in</strong> Lernprozessen kann sich die neuronale Struktur nicht<br />
angemessen ausbilden.
4<br />
Potentielle Schwierigkeiten beim Übertritt:<br />
Die Förderung e<strong>in</strong>es positiven Selbstkonzeptes steht also <strong>in</strong> unmittelbarem Zusammenhang<br />
mit den schulischen Leistungen e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des. Ihr muss besondere<br />
Beachtung zuteil werden.<br />
Da der Übertritt von der Grundschule auf das Gymnasium e<strong>in</strong>e ganze Reihe von<br />
Schwierigkeiten birgt, kann er für jedes K<strong>in</strong>d krisenhaft wirken:<br />
2 Voraussetzungen<br />
• In der Gymnasialklasse muss sich das K<strong>in</strong>d nun mit e<strong>in</strong>er Gruppe von ähnlich leistungsstarken Mitschülern<br />
messen und vielleicht Misserfolge h<strong>in</strong>nehmen, die es bisher noch nie erlebt hat;<br />
• der Leistungsdruck wird durch das geforderte Leistungsniveau erhöht;<br />
• die Arbeitsbelastung wird größer: vermehrte Stunden- und Fächerzahl und Nachmittagsunterricht;<br />
• vor allem im häuslichen Lernen wird am Gymnasium mehr Selbstständigkeit erwartet;<br />
• der meist straffe 45-M<strong>in</strong>uten-Takt erfordert e<strong>in</strong> hohes Maß an Konzentration und e<strong>in</strong> schnelleres Arbeitstempo;<br />
• <strong>statt</strong> e<strong>in</strong>er Bezugsperson stehen nun viele Lehrer gegenüber, oft recht wenig homogen <strong>in</strong> der Art der Unterrichtsführung,<br />
dem Anspruchsniveau, dem Umgang mit Schülern;<br />
• e<strong>in</strong> höheres Maß an Hausaufgaben kann als deutliche E<strong>in</strong>schränkung des bisherigen persönlichen Freiraumes<br />
erlebt werden;<br />
• und manches mehr ...<br />
Elterliche und schulische E<strong>in</strong>flussmöglichkeiten:<br />
Entscheidenden E<strong>in</strong>fluss bei der positiven Bewältigung dieser Aufgaben hat das soziale Umfeld des K<strong>in</strong>des:<br />
zuvorderst die Familie und die Schule.<br />
Eltern<br />
• Das Bildungs<strong>in</strong>teresse und die Interessenvielfalt der Eltern haben Vorbildwirkung für die K<strong>in</strong>der.<br />
• Ausdauer und e<strong>in</strong> angemessenes Anspruchsniveau der Erwachsenen erzeugen e<strong>in</strong> prägendes Modellverhalten.<br />
• E<strong>in</strong> Erziehungsstil, der Selbstständigkeit fördert, ebnet den Weg zu e<strong>in</strong>em Gefühl der Selbstwirksamkeit, d.h. der<br />
Überzeugung, Aufgaben aktiv angehen und bewältigen zu können.<br />
• E<strong>in</strong>e anregende häusliche Umgebung, die herausfordert, aber nicht überfordert, unterstützt die Entwicklung von<br />
Neugierverhalten und Interesse.<br />
• E<strong>in</strong>e wertschätzende, unterstützende Haltung gegenüber e<strong>in</strong>em Lernen durch „trial and error” erzeugt die<br />
unabd<strong>in</strong>gliche Lernatmosphäre ohne Angst, die lustvolles Experimentieren, Neugierde und Freude am Lernen<br />
möglich machen.<br />
Lehrer<br />
• Auch Lehrer sollten den Fehler als notwendige und oft hilfreiche Stufe zum nächsten Lernschritt verstehen.<br />
• Da Lernverhalten immer auch das Ergebnis von Attributionsprozessen (Ursachenzuschreibungen) ist, gilt es<br />
gerade <strong>in</strong> der „Umbruchphase” des Schulwechsels, besonders darauf zu achten, dass das Schulk<strong>in</strong>d sowohl<br />
se<strong>in</strong>e Erfolge als auch se<strong>in</strong>e Misserfolge stets als Ergebnis se<strong>in</strong>es Lern- und Arbeitsverhaltens begreift (also als<br />
bee<strong>in</strong>flussbar) und nicht als Folge se<strong>in</strong>er vorhandenen oder fehlenden Fähigkeiten (also unveränderlich).<br />
• Die Zusammenarbeit mit dem Elternhaus muss deshalb angeregt und gepflegt werden – auch am Gymnasium,<br />
das gerade für Eltern ohne eigene Gymnasialerfahrung oft e<strong>in</strong> Respekt e<strong>in</strong>flößender Ort ist.<br />
• Emotionale Wärme, persönliches Interesse am Schüler, Zuwendung auch im <strong>in</strong>dividuellen Kontakt s<strong>in</strong>d vielfach<br />
bewiesen als ausschlaggebende Faktoren für erfolgreiches Lernen bei Schülern. Der Übergang vom Klassenlehrer-<br />
zum Fachlehrerpr<strong>in</strong>zip bedeutet diesbezüglich e<strong>in</strong>e große Veränderung für die Schüler, die <strong>in</strong> beiden<br />
Schularten berücksichtigt werden muss.<br />
• Gleichzeitig brauchen die K<strong>in</strong>der klare Regeln, Diszipl<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>e erkennbare Unterrichtsstruktur, die ihnen<br />
sowohl im Lernprozess als auch im sozialen Mite<strong>in</strong>ander e<strong>in</strong>en notwendigen Handlungs- und Verhaltensrahmen<br />
bieten.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
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10<br />
2 Voraussetzung<br />
4<br />
2.2 Heterogenität als Faktum,<br />
Herausforderung und Chance<br />
Heterogenität als Faktum <strong>in</strong> der Grundschule<br />
„Schulanfänger s<strong>in</strong>d heute wahrsche<strong>in</strong>lich weder klüger noch dümmer als vor 35 Jahren. Mit Sicherheit s<strong>in</strong>d sie<br />
jedoch unterschiedlicher.“ (Spitzer, Lernen, S. 402)<br />
Insbesondere vier Ursachenbereiche begründen die natürliche Heterogenität von Unterrichtsgruppen <strong>in</strong> der<br />
Grundschule:<br />
1. Individuelle Kompetenzprofile:<br />
• kognitiv (z.B. Lerntempo, IQ)<br />
• motivational-affektiv (Interessen etc.)<br />
2. Individuelle Schwerpunktsetzung bei der Ausbildung<br />
der Wahrnehmungskanäle:<br />
• akustisch<br />
• visuell<br />
• haptisch etc.<br />
3. Zunehmende Diversifizierung des familiären H<strong>in</strong>tergrunds und damit u.a.<br />
• der Betreuung und des begleitenden Interesses der Eltern<br />
• der psychischen Stabilität der K<strong>in</strong>der<br />
• des häuslichen Angebots an Bildungsanregungen<br />
• des Medienkonsums<br />
Heterogenität<br />
4. Konstruktive Natur des Lernprozesses (als Erkenntnis der Neurowissenschaften):<br />
• Wahrnehmung ist nicht Abbild, sondern <strong>in</strong>dividuelle „Konstruktion“ von Wirklichkeit.<br />
• Lernen erfolgt daher nicht über Vermittlung („Instruktion“), sondern als e<strong>in</strong>e von der <strong>in</strong>dividuellen Struktur<br />
determ<strong>in</strong>ierte Aneignung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em selbstreferentiellen Prozess.<br />
„Vermitteln kann man e<strong>in</strong>e Mietwohnung oder vielleicht e<strong>in</strong>e Heirat. ´Stoff` jedenfalls kann man nicht vermitteln!...<br />
Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass bereits die Rede von der Vermittlung ... völlig an der Realität<br />
vorbeigeht. Gehirne bekommen nichts vermittelt. Sie produzieren selbst. Wer hat uns denn das Laufen oder das<br />
Sprechen vermittelt? – Niemand als wir selbst!“ (Spitzer, Lernen, S. 417)<br />
Heterogenität als Faktum im Gymnasium:<br />
Anders als <strong>in</strong> der Grundschule, wo Heterogenität seit jeher als e<strong>in</strong>e im System angelegte Selbstverständlichkeit<br />
empfunden wird, g<strong>in</strong>g man am Gymnasium auf der Grundlage normierender Eignungsvermerke stets von e<strong>in</strong>er<br />
weitgehenden Homogenität der Schülerschaft aus. Doch auch vorausgesetzt, dass die Bildungsempfehlungen<br />
der Grundschulen von den Eltern verantwortungsvoll angenommen werden, bleibt die für den Lernprozess wichtigste<br />
- Heterogenität erzeugende - Determ<strong>in</strong>ante des Unterrichts weiterh<strong>in</strong> unverändert bestehen: Die Tatsache,<br />
dass Schüler nicht lernen, was gelehrt wird, sondern nur, was sie jeweils selbst „konstruieren.“<br />
Auch am Gymnasium kann es daher ke<strong>in</strong>e wirklich homogenen Lerngruppen geben. Diese Erkenntnis erweist<br />
„e<strong>in</strong>en gleichen didaktischen Zugang für alle Schüler, der die Annahme be<strong>in</strong>haltet, dass gleicher Unterricht zu<br />
gleichen Ergebnissen führt“ (Bildungsgerechtigkeit, Jahresgutachten 2007 des Aktionsrats Bildung, Wiesbaden<br />
2007, S. 79), als falsch.<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
5
4<br />
2 Voraussetzungen<br />
Heterogenität als Herausforderung<br />
„Diese Zunahme der Varianz stellt die Lehrer vor schwierige ... Probleme, besonders dann, wenn die Klassen groß<br />
s<strong>in</strong>d. Dann ist es nämlich nicht mehr möglich, zur Klasse zu sprechen. Man liegt schlechterd<strong>in</strong>gs zu tief oder zu<br />
hoch, d.h. die e<strong>in</strong>en langweilen sich, während die anderen nichts verstehen.“ (Spitzer, Lernen, S. 405)<br />
Lehrende sehen sich heute e<strong>in</strong>er doppelten Herausforderung gegenüber:<br />
Sie kommen e<strong>in</strong>erseits nicht umh<strong>in</strong>, ihre Rolle<br />
als Lehrer im Klassenraum neu zu def<strong>in</strong>ieren, andererseits<br />
müssen sie das e<strong>in</strong>st auf Homogenität ausgerichtete Methodenrepertoire<br />
ständig erweitern.<br />
• Neudef<strong>in</strong>ition der Lehrerrolle<br />
Der Lehrende versteht sich nicht mehr als ’Stoffvermittler`,<br />
sondern als Lernbegleiter, der die Schüler bei ihren <strong>in</strong>dividuellen<br />
„Wissenskonstruktionen“ unterstützt. Ihm als e<strong>in</strong>em Moderator<br />
von Lernprozessen obliegt die Gestaltung der jeweils angemessenen<br />
Lernumgebung und Lernatmosphäre.<br />
• Erweiterung des Methodenrepertoires<br />
Da Lernen immer selbststrukturiert verläuft, ist die Rede vom<br />
„selbstgesteuerten Lernen“ eigentlich tautologisch. E<strong>in</strong>e konstruktivistisch<br />
begründete Methodik wird jedoch dem Grundsatz<br />
folgen, dass Schüler, damit die jeweils <strong>in</strong>dividuelle Synthese aus<br />
ihren Denkstrukturen und den Anforderungen des Lehrplans<br />
gel<strong>in</strong>gt, e<strong>in</strong>e reiche Palette von Unterrichtsformen brauchen,<br />
die ihre unterschiedlichen Voraussetzungen berücksichtigt und<br />
<strong>in</strong>dividuelle Lernwege ebenso zulässt wie e<strong>in</strong> jeweils selbst<br />
bestimmtes Lerntempo. Dies setzt natürlich voraus, dass vor<br />
Prüfungen für Wiederholung bzw. zum Ausgleich unterschiedlicher<br />
Lerntempi genügend Zeit e<strong>in</strong>geplant wird.<br />
ö<br />
„Niemand vermag euch<br />
etwas zu offenbaren,<br />
das nicht schon halbschlummernd<br />
im Dämmern eures Wissens ruht. ...<br />
Ist der Lehrer wahrhaftig e<strong>in</strong> Weiser,<br />
so fordert er euch nicht auf,<br />
das Haus se<strong>in</strong>er Weisheit zu betreten,<br />
eher geleitet er euch zur Schwelle<br />
eures eigenen Geistes.<br />
Der Sternkundige kann euch mitteilen,<br />
wie er den Weltenraum versteht,<br />
doch vermag er nicht,<br />
euch se<strong>in</strong> Verständnis zu geben.<br />
Der Musiker mag euch etwas vors<strong>in</strong>gen<br />
und schwärmen vom Rhythmus im All,<br />
doch kann er euch weder das Ohr schenken,<br />
das diesen Rhythmus festhält,<br />
noch die Stimme, die ihn wiedergibt.<br />
Und wer kundig ist <strong>in</strong> der<br />
Wissenschaft der Zahlen,<br />
kann euch berichten von den Bereichen<br />
von Gewicht und Maß,<br />
doch euch dorth<strong>in</strong> zu führen<br />
vermag er nicht.“<br />
Khalil Gibran. Der Prophet, 1923<br />
ö<br />
Heterogenität als Chance<br />
• E<strong>in</strong>em konstruktivistischen Verständnis von Unterricht erschließt sich der verständnisvolle Blick auf unterschiedliche<br />
Schülerpersönlichkeiten, der ihrer <strong>in</strong>dividuellen Ause<strong>in</strong>andersetzung mit den Lerngegenständen gerecht<br />
wird. Ihr jeweiliges Andersse<strong>in</strong> ist akzeptierte Normalität.<br />
• Nicht der stoffliche Input des Lehrenden, sondern das Ergebnis des Wissensaufbaus beim Lernenden entscheidet<br />
über die Nachhaltigkeit des Lernens und damit über den Erfolg des Unterrichts.<br />
• Der Lehrende wird von der Verantwortung für Art und Umfang se<strong>in</strong>es Inputs etwas entlastet, weil gegenüber<br />
dem Lehren das Lernen ungleich stärker <strong>in</strong>s Blickfeld rückt. Es bleibt jedoch die volle Verantwortung für die<br />
Herstellung adäquater Lernbed<strong>in</strong>gungen.<br />
• In der ’konstruierenden` Wahrnehmung der Schüler spielen nicht nur Wissen und Kompetenz des Lehrenden,<br />
sondern se<strong>in</strong>e Gesamtpersönlichkeit (Körpersprache, Interaktion, Kommunikation etc.) und se<strong>in</strong>e Beziehung zu<br />
den Schülern e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle. Dies erfordert e<strong>in</strong>e stärkere Selbstbeobachtung und Selbstreflexion auf der<br />
Seite des Lehrers.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
11
12<br />
2 Voraussetzungen<br />
4<br />
2.3 Eltern und Schule: Zwei Partner - e<strong>in</strong> Ziel<br />
In allen Schularten s<strong>in</strong>d elterliche und schulische Erziehung durch Verfassung und Gesetz deutlich aufe<strong>in</strong>ander<br />
bezogen: Während die bayerische Verfassung unmissverständlich den Vorrang der Eltern <strong>in</strong> persönlichen Fragen<br />
der Erziehung betont und der Schule nur unterstützende Funktion zuweist, verpflichtet das Gesetz über das<br />
Erziehungs- und Unterrichtswesen die Erziehungsberechtigten ihrerseits zur Unterstützung der schulischen<br />
Erziehungsarbeit.<br />
Diese reziproke Beziehung schützt den freien Elternwillen<br />
Die<br />
ebenso wie das Expertentum der professionellen<br />
Die<br />
Eltern haben das Pädagogik, sie verh<strong>in</strong>dert, dass Eltern die Erziehungsberechtigten<br />
natürliche Recht und die ober- Gesamtverantwortung für die Erziehung s<strong>in</strong>d ... verpflichtet, um die geste<br />
Pflicht, ihre K<strong>in</strong>der zur ihrer K<strong>in</strong>der an die Schule delegieren wissenhafte Erfüllung der<br />
leiblichen, geistigen und seelischen (sie stellt vielmehr sicher, dass sie <strong>in</strong> schulischen Pflichten und der von der<br />
Tüchtigkeit zu erziehen. Sie s<strong>in</strong>d dar<strong>in</strong> die Erziehungsarbeit der Schule mit Schule gestellten Anforderungen durch<br />
durch Staat und Geme<strong>in</strong>den zu unterstüt-<br />
e<strong>in</strong>bezogen werden), und – von<br />
die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler besorgt zu<br />
entscheidender Bedeutung an der<br />
zen. In persönlichen Erziehungsfragen<br />
se<strong>in</strong> und die Erziehungsarbeit der<br />
Schnittstelle zwischen Grundschule<br />
gibt der Wille der Eltern den<br />
Schule zu unterstützen.<br />
und Gymnasium - sie lässt die alle<strong>in</strong>ige<br />
Ausschlag.<br />
Zuständigkeit der Lehrkräfte für die Ausbil-<br />
(Art. 76 Satz 3 BayEUG)<br />
(Art. 126 (1) BV) dung der Schüler und die E<strong>in</strong>schätzung ihres<br />
Leistungsvermögens unangetastet.<br />
Gerade dann, wenn es darum geht, Schülern den Weg von der Grundschule an das Gymnasium möglichst eben<br />
zu gestalten, spielen Eltern für Lehrkräfte e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Eltern und Lehrer haben e<strong>in</strong>en wechselseitigen<br />
Wissens- und Erfahrungsvorsprung – Eltern s<strong>in</strong>d ´Spezialisten` für ihr K<strong>in</strong>d: Sie kennen es länger, besser und aus<br />
anderen Situationen als Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer – und K<strong>in</strong>der können sich zu Hause (ganz) anders als <strong>in</strong> der<br />
Schule verhalten. Lehrkräfte wiederum s<strong>in</strong>d für Eltern unschätzbare Informationsquellen, <strong>in</strong>sbesondere h<strong>in</strong>sichtlich<br />
der Beobachtung, Analyse, Bewertung des k<strong>in</strong>dlichen Verhaltens und se<strong>in</strong>er Entwicklung <strong>in</strong> der Gruppe. Dieser<br />
jeweilige Vorsprung muss <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>samkeit des Dialogs ausgeglichen werden. In diesem Dialog s<strong>in</strong>d die<br />
Partner gleichberechtigt, respektieren und akzeptieren sich als Person.<br />
Die geme<strong>in</strong>same Erziehungsaufgabe, die Schule und Erziehungsberechtigte zu erfüllen haben, erfordert e<strong>in</strong>e<br />
von gegenseitigem Vertrauen getragene Zusammenarbeit. (Art. 74 (1) BayEUG)<br />
Der vertrauensvolle und respektvolle Austausch zwischen Eltern und Schule über das K<strong>in</strong>d, se<strong>in</strong>e Lebenssituationen<br />
und se<strong>in</strong>e Erziehung ist nicht nur vom Gesetz gefordert, sondern er ist auch aus psychologischer Sicht unerlässlich,<br />
weil das K<strong>in</strong>d dadurch vor ungerechtfertigten Erwartungen von der e<strong>in</strong>en oder anderen Seite und vor etwaigen<br />
seelischen Dilemmata geschützt werden kann.<br />
E<strong>in</strong> solches dialogisches Verhältnis zwischen Eltern und Lehrern kann als Partnerschaft <strong>in</strong> der Erziehung<br />
bezeichnet werden. Durch diesen Begriff wird betont, dass zum e<strong>in</strong>en Eltern und Lehrer auf die k<strong>in</strong>dliche Entwicklung<br />
e<strong>in</strong>wirken und zum anderen die geme<strong>in</strong>same Verantwortung für die K<strong>in</strong>der und damit das K<strong>in</strong>d selbst im<br />
Mittelpunkt der Beziehung zwischen beiden Seiten steht. Der Begriff ´Partnerschaft` be<strong>in</strong>haltet außerdem, dass<br />
Familie und Schule e<strong>in</strong>e Art Bündnis geschlossen haben, das gleiche Ziel verfolgen und zusammenarbeiten.<br />
Diese Partnerschaft realisiert sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dynamischen Kommunikationsprozess, <strong>in</strong> der wechselseitigen Öffnung<br />
von Familie und Schule. Damit s<strong>in</strong>d Eltern als Partner der Schule e<strong>in</strong> enorm wichtiger Ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> unserer Brücke, auf<br />
der unsere K<strong>in</strong>der zwischen der Grundschulwelt und der gymnasialen Welt unterwegs s<strong>in</strong>d. Das geme<strong>in</strong>same<br />
E<strong>in</strong>fügen vieler weiterer Ste<strong>in</strong>e lässt sie auf e<strong>in</strong>em immer sichereren Fundament stehen!<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
5
3 Rund um den Lehrplan<br />
3<br />
Rund um den Lehrplan<br />
3.1 Deutsch<br />
3.1.1 Synopse........................................................................................................................................... 14<br />
3.1.2 Konkretisierung................................................................................................................................. 16<br />
3.1.3 Lern- und Arbeitskompetenzen........................................................................................................... 18<br />
3.2 Mathematik<br />
3.2.1 Synopse........................................................................................................................................... 20<br />
3.2.2 Konkretisierung................................................................................................................................ 22<br />
3.2.3 Lern- und Arbeitskompetenzen........................................................................................................... 26<br />
3.3 Englisch<br />
3.3.1 Synopse........................................................................................................................................... 28<br />
3.3.2 Konkretisierung................................................................................................................................. 30<br />
3.3.3 Lern- und Arbeitskompetenzen........................................................................................................... 32<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
13
14<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
4<br />
Sprechen und<br />
Gepräche führen<br />
Für sich und andere<br />
schreiben<br />
Sprache untersuchen<br />
Lesen und mit<br />
Literatur umgehen<br />
3.1 Deutsch<br />
3.1.1 Lehrplansynopse<br />
Deutsch/6 UE pro Woche<br />
• e<strong>in</strong>ander erzählen und e<strong>in</strong>ander zuhören<br />
• sich und andere <strong>in</strong>formieren<br />
• mite<strong>in</strong>ander sprechen und mite<strong>in</strong>ander umgehen<br />
• Sprache spielerisch umsetzen<br />
• verständlich und ausdrucksvoll sprechen<br />
• Texte verfassen:<br />
- Texte vorbereiten: Texte planen, Aufbau von<br />
bestimmten Textformen<br />
- Texte schreiben: kreative und sachliche Texte<br />
- Texte überarbeiten<br />
• die Schrift weiterentwickeln<br />
• richtig schreiben:<br />
- Wahrnehmung schulen und Strukturen erkennen<br />
- Rechtschreibstrategien erweitern<br />
- Rechtschreibstrategien sichern<br />
• Sprache als Zeichensystem erfahren und verstehen<br />
• sprachliche Mittel untersuchen und bewusst nutzen<br />
• Vielfalt und Reichtum der Sprache entdecken und nutzen<br />
• Fachbegriffe und Arbeitstechniken kennen und gebrauchen<br />
• Lese<strong>in</strong>teresse vertiefen<br />
• Lesetechniken anwenden<br />
• s<strong>in</strong>nverstehendes Lesen weiterentwickeln<br />
• mit unterschiedlichen Textsorten umgehen<br />
• am literarischen Leben teilnehmen<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
3.1 Deutsch<br />
3.1.1 Lehrplansynopse<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
Deutsch/5 UE pro Woche + 1 UE Intensivierung<br />
Sprechen<br />
Schreiben<br />
Sprache untersuchen,<br />
verwenden und<br />
gestalten<br />
Sich mit Literatur<br />
und Sachtexten<br />
ause<strong>in</strong>andersetzen<br />
Medien nutzen<br />
und reflektieren<br />
• Gesprächsregeln und Umgangsformen beachten<br />
• Informationen weitergeben<br />
• Selbsterlebtes erzählen<br />
• Rollenspiele und Gedichte vortragen<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
• Methodik des Schreibens: Stichwortzettel, Texte planen und<br />
überarbeiten, Form und Aufbau,<br />
Adressaten- und Situationsbezug<br />
• <strong>in</strong>formierendes Schreiben: berichten, beschreiben (auch <strong>in</strong><br />
Briefen)<br />
• gestalterisches Schreiben: erfundene und erlebte Ereignisse<br />
erzählen, Spielszenen, Gedichte,<br />
(auch nach literarischen Vorlagen)<br />
• Rechtschreibung<br />
• Grammatik: Wortarten und Satzglieder (→ lat. Begriffe)<br />
Wortfelder, Wortfamilien<br />
• Zeichensetzung<br />
• bewusstes Lesen<br />
• Textarten unterscheiden<br />
• literarische Texte kennen lernen<br />
• Gestaltungsmerkmale literarischer Texte<br />
• Nachschlagewerke nutzen<br />
• Texte gestalten<br />
• Bibliotheken kennen lernen<br />
• eigene Medienerfahrungen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />
• umgehen mit visuellen Darstellungen<br />
15
16<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
4<br />
3.1.2 Konkretisierung<br />
Die Ziel- bzw. Schwerpunktsetzung des Deutschunterrichts wird im Grundschullehrplan 2000 mit der Ausweisung<br />
der Lernbereiche deutlich. Die e<strong>in</strong>zelnen Lernbereiche s<strong>in</strong>d aufe<strong>in</strong>ander bezogen und stehen zue<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> wechselseitiger<br />
Abhängigkeit.<br />
Da der Lehrplan sowohl <strong>in</strong> der Grundschule als auch im Gymnasium sehr offen gestaltet ist, werden im Folgenden<br />
nur zentrale Inhalte für die Schnittstelle aufgegriffen.<br />
Sprechen und Gespräche<br />
• Gesprächsregeln<br />
• Rollenspiel<br />
• Gedichtvorträge<br />
• eigene Erlebnisse situationsbezogen und folgerichtig erzählen<br />
• Aufbau und Präsentation von Referaten<br />
(= Grundlage für alle Fächer <strong>in</strong> der 5. Jahrgangsstufe)<br />
Texte verfassen<br />
• <strong>in</strong>formierendes Schreiben:<br />
e<strong>in</strong>en Text im H<strong>in</strong>blick auf Absicht, Adressat und<br />
Verwendungszusammenhang planen (z.B. Brief, Erzählung)<br />
• erlebte und erfundene Geschichten sprachlich gestalten<br />
• kreatives Schreiben (z.B Akrostichon, Elfchen)<br />
• freies Schreiben<br />
Richtig schreiben<br />
• Sicheres Rechtschreiben mit Hilfe von Strategien:<br />
→ Wörter mit i, ie, ck, tz, Dehnungs-h, ks, v, ä, äu<br />
→ Mitlautverdoppelung, Auslautverhärtung, Nachsilben<br />
• Satzzeichen bei der wörtlichen Rede, bei der Aufzählung<br />
und am Satzende<br />
• selbstständiger Umgang mit dem Wörterbuch<br />
Sprache untersuchen<br />
• Satzglieder (Satzgegenstand, Satzaussage, 4 Fälle,<br />
Satzergänzung im 3. und 4. Fall, Zeit- und Ortsangaben)<br />
• Wortarten (Namenwort, Tunwort, Wiewort, Begleiter,<br />
B<strong>in</strong>dewort, persönliches Fürwort)<br />
• Zeiten (1. + 2. Vergangenheit, Zukunft)<br />
→ late<strong>in</strong>ische Fachbegriffe schrittweise e<strong>in</strong>führen bzw.<br />
„für leistungsstärkere Schüler“<br />
Lesen<br />
• S<strong>in</strong>nverstehendes Lesen weiterentwickeln<br />
(Leseproben: Überprüfung des Textverständnisses <strong>in</strong> schriftlicher Form)<br />
• Kennzeichen von literarischen Texten<br />
• Lesen e<strong>in</strong>er Ganzschrift<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
3.1.2 Konkretisierung<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
Wie <strong>in</strong> der Synopse bereits dargestellt, werden die <strong>in</strong> der 4. Jahrgangsstufe erworbenen Kompetenzen <strong>in</strong> der<br />
5. Jahrgangsstufe des Gymnasiums <strong>in</strong> allen Lernbereichen vertieft.<br />
Sprechen und Gespräche<br />
Präsentationen<br />
→ freies, themenbezogenes Referieren als Grundlage für alle Fächer<br />
→ Buchvorstellungen<br />
Texte verfassen<br />
• Texte im H<strong>in</strong>blick auf Adressaten- und Situationsbezug planen,<br />
überarbeiten und verfassen<br />
→ Stichwortzettel<br />
→ Schreibpläne<br />
→ Texte überarbeiten<br />
• von überschaubaren Geschehnissen berichten und e<strong>in</strong>fache<br />
Vorgänge beschreiben<br />
→ sachlogische Abfolge<br />
→ übersichtliches Informieren<br />
• erlebte und erfundene Geschichten erzählen<br />
→ Spannungsaufbau mit Höhe- bzw. Wendepunkt<br />
→ erzähltechnische und sprachliche Mittel<br />
→ unterschiedliche Perspektiven<br />
• Gedichte und Spielszenen verfassen (auch <strong>in</strong> Anlehnung an<br />
literarische Vorlagen)<br />
Richtig schreiben<br />
• bekannte Rechtschreibstrategien sichern<br />
• Satzzeichen zwischen Haupt- und Nebensatz<br />
• Nom<strong>in</strong>alisierung von Adjektiven und Verben<br />
• Wörterbücher nützen<br />
Sprache untersuchen<br />
• Sichern bekannter und Kennenlernen neuer Satzglieder (Adverbiale)<br />
• Sichern bekannter und Kennenlernen neuer Wortarten (Präposition,<br />
Konjunktion, Adverb, Numerale, Pronomen)<br />
• Syntax: Unterscheiden von Haupt- und Nebensatz<br />
• Zeitensystem, Tempusformen<br />
→ late<strong>in</strong>ische Fachbegriffe obligatorisch<br />
Lesen<br />
• bewusstes Lesen<br />
• unterscheiden von literarischen Texten (Form- und Gattungselemente)<br />
• Medien nutzen und reflektieren<br />
• breit gefächertes Lektüreangebot, m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Ganzschrift<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
17
18<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
4<br />
Sprache und<br />
Sprachgebrauch<br />
untersuchen<br />
• grundlegende sprachliche<br />
Strukturen und Begriffe kennen<br />
• sprachliche Verständigung untersuchen<br />
• an Wörtern, Sätzen, Texten arbeiten<br />
• Geme<strong>in</strong>samkeiten und Unterschiede<br />
von Sprachen entdecken<br />
3.1.3 Lern- und Arbeitskompetenzen<br />
Sprechen und Zuhören<br />
• zu anderen sprechen<br />
• verstehend zuhören<br />
• Gespräche führen<br />
• szenisch spielen<br />
• über Lernen sprechen<br />
Bildungsstandards<br />
Methoden und<br />
Arbeitstechniken<br />
Methoden und<br />
Arbeitstechniken jeweils <strong>in</strong><br />
Zusammenhang mit den Inhalten<br />
jedes e<strong>in</strong>zelnen Kompetenzbereichs<br />
erwerben (z. B. Markieren,<br />
F<strong>in</strong>den von Schlüsselwörtern,...)<br />
Schreiben<br />
• über Schreibfertigkeiten<br />
verfügen<br />
• richtig schreiben<br />
• Texte planen<br />
• Texte schreiben<br />
• Texte überarbeiten<br />
Lesen - mit Texten und<br />
Medien umgehen<br />
• über Lesefähigkeiten verfügen<br />
• über Leseerfahrungen verfügen<br />
• Texte erschließen<br />
• Texte präsentieren<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
Leben<br />
gestalten<br />
3.1.3 Lern- und Arbeitskompetenzen<br />
Sprachliche<br />
Kompetenz<br />
erweitern<br />
und vertiefen<br />
• ästhetische Sensibilität<br />
entwickeln<br />
• am kulturellen Leben<br />
teilhaben und es mitgestalten<br />
• ästhetische Urteilskraft ausbilden<br />
Soziale<br />
Kompetenz<br />
festigen<br />
• Medien gezielt nutzen<br />
• Methoden überlegt e<strong>in</strong>setzen<br />
• Informationen beschaffen<br />
und auswerten<br />
Sich als Teil<br />
der Gesellschaft<br />
begreifen<br />
Urteilsvermögen<br />
ausbilden<br />
• Gespräche führen<br />
• Me<strong>in</strong>ungen begründen<br />
• argumentieren<br />
• Reden halten<br />
• Rollen spielen<br />
• erzählen und schildern<br />
• berichten und schreiben<br />
• <strong>in</strong>formieren<br />
• Sprechen<br />
• Schreiben<br />
• Sprache betrachten<br />
• sich mit Texten ause<strong>in</strong>andersetzen<br />
• Medien nutzen und reflektieren<br />
• Methoden kennen und anwenden<br />
Identität<br />
entwickeln<br />
kulturelle<br />
und ästhetliche<br />
Bildung<br />
erweitern<br />
• Sprache und ihr System<br />
erfassen, beschreiben und<br />
reflektieren<br />
• sprachliche Ästhetik<br />
herstellen<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
Werthaltungen<br />
aufbauen<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
• Wissen aneignen,<br />
organisieren und aufbereiten<br />
• Werthaltungen entwickeln<br />
• kategoriales Denken schulen<br />
• erzählen und schildern<br />
• beschreiben und berichten<br />
• poetische Texte erschließen<br />
• nicht poetische Texte analysieren<br />
• gesellschaftliche, literarische und<br />
philosophische Probleme erörtern<br />
19
20<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
4<br />
Geometrie<br />
Zahlen bis 1 000 000<br />
Rechnen<br />
Sachbezogene<br />
Mathematik und<br />
Größen<br />
Unterrichtsh<strong>in</strong>weise<br />
des GS-Lehrplanes...<br />
3.2 Mathematik<br />
3.2.1 Lehrplansynopse<br />
Mathematik/5 UE pro Woche<br />
• Raumerfahrung und Raumvorstellung (Skizzen, Pläne, Maßstab)<br />
• Flächen- und Körperformen (Quader, Würfel, Zyl<strong>in</strong>der, Pyramide,<br />
Kegel, Kugel)<br />
• Symmetrie: Achsen-, Schiebe-, Drehsymmetrie<br />
• Geometrische Figuren zeichnen (L<strong>in</strong>ien und Strecken zeichnen,<br />
abmessen; mit Zeichendreieck und Zirkel zeichnen)<br />
• Zahlen bis 1 000 000 erfassen und verschieden darstellen<br />
• Zahlen bis 1 000 000 vergleichen und ordnen<br />
• Addition und Subtraktion<br />
• Multiplikation und Division<br />
• Verb<strong>in</strong>dung der Grundrechenarten<br />
• Größen<br />
- Längen:<br />
km, m, cm, mm (auch Kommaschreibweise, aber nur bei m/cm)<br />
- Hohlmaße:<br />
l, ml, (fakultativ: hl)<br />
- Gewicht:<br />
kg, g, (fakultativ: t)<br />
- Zeit:<br />
h, m<strong>in</strong>, s<br />
- Brüche, Dezimalbrüche<br />
• Arbeit an Sachsituationen<br />
Entdeckendes Lernen<br />
• eigene Lösungswege<br />
• Möglichkeit zu <strong>in</strong>dividuellen Lösungswegen<br />
• Strategienlernen<br />
Individuelle Förderung<br />
• Differenzierung <strong>in</strong> der Klasse<br />
• Differenzierung <strong>in</strong> der Jahrgangsstufe (Modus 21)<br />
• Förderlehrer<br />
Üben und Wiederholen<br />
• <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong><br />
• Wochen-/Monatsaufgaben<br />
• „anspruchsvolles“ Üben<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
3.2 Mathematik<br />
3.2.1 Lehrplansynopse<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
Mathematik/4 UE pro Woche + 1 UE Intensivierung<br />
Weiterentwicklung<br />
geometrischer<br />
Grundvorstellungen<br />
Weiterentwicklung<br />
der Zahlvorstellung<br />
Größen<br />
Unterrichtsh<strong>in</strong>weise<br />
des GS-Lehrplanes...<br />
...werden am<br />
Gymnasium<br />
aufgegriffen<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
• Grundbegriffe, Grundfiguren und Körper<br />
• e<strong>in</strong>fache achsensymmetrische Figuren<br />
• Zeichnen geometrischer Figuren, Bauen e<strong>in</strong>facher Modelle<br />
• Umgehen mit Geodreieck und Zirkel, u. a. Zeichnen und Messen<br />
von W<strong>in</strong>keln (bis 360°), Erkennen und Überprüfen rechter W<strong>in</strong>kel,<br />
zue<strong>in</strong>ander parallele bzw. senkrechte Geraden<br />
• Koord<strong>in</strong>atensystem<br />
• Erweiterung des Zahlenraumes der natürlichen Zahlen<br />
• Die Menge der ganzen Zahlen<br />
• Grundrechenarten <strong>in</strong> N<br />
• Grundrechenarten <strong>in</strong><br />
neu:<br />
• dm<br />
<strong>statt</strong> kg, g: → nun:<br />
• Masse (Stoffmenge) → NuT<br />
• neu: t, mg<br />
Umrechnungen, Kommaschreibweise<br />
Berechnungen zu Umfang und Maßstab<br />
• Fläche und Flächenmessung<br />
• Textaufgaben werden an zahlreichen Stellen e<strong>in</strong>gestreut<br />
Entdeckendes Lernen<br />
• Rechnen mit ganzen Zahlen<br />
• Anwenden von Rechengesetzen<br />
Individuelle Förderung<br />
• Intensivierungsstunden geben Gelegenheit zur B<strong>in</strong>nendifferenzierung<br />
Üben und Wiederholen<br />
Zitat aus der L<strong>in</strong>k-Ebene des Gy-Lehrplans:<br />
„Der Aufbau von Rechenfertigkeiten soll bei den Schülern durch<br />
abwechslungsreiches Üben erreicht werden. ... Monotones, re<strong>in</strong><br />
schematisches Üben, bei dem der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben<br />
ausschließlich durch formale Aspekte erreicht wird, sollte nicht im<br />
Vordergrund stehen. Die unbestritten notwendigen Aufgaben, die<br />
hauptsächlich das manuelle Rechnen im Blick haben, dürfen den<br />
Unterrichtsalltag nicht dom<strong>in</strong>ieren. Insbesondere Aufgaben mit<br />
Problemlösecharakter oder vernetzende Aufgabenstellungen müssen<br />
erkennbar ihren Platz f<strong>in</strong>den.“<br />
N<br />
21
22<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
3.2.2 Konkretisierung<br />
1. Geometrie<br />
4 5<br />
Grundschule<br />
1.Allgeme<strong>in</strong>es<br />
• Räumliche Vorstellung, Kopfgeometrie<br />
• Aktivität der Schüler mit konkretem Material<br />
• Dynamische Geometrie<br />
• Betrachtung der Umwelt unter dem geometrischen<br />
Aspekt<br />
• Geometrisches Denken als Entwicklungsgrundlage für<br />
Vorstellungen, Ver<strong>in</strong>nerlichung von Begriffen und Beziehungen<br />
<strong>in</strong> der Arithmetik<br />
• Grundlegende Arbeitsweisen: Zeichnen und Legen<br />
• Grundlegende Arbeitsformen: entdeckendes,<br />
problemlösendes Denken<br />
• Versprachlichung<br />
2. Raumerfahrung und Raumvorstellung<br />
• Grundrisse, Lagepläne lesen und erstellen (me<strong>in</strong> Zimmer,<br />
Klassenzimmer, Schulgelände, Wege am Wandertag,<br />
beim Schullandheimaufenthalt planen und vergleichen).<br />
• Maßstab (1:2; 1:10; 1:50; 1:100):<br />
Wander-, Landkreiskarte...<br />
3. Flächen- und Körperformen<br />
• Würfel und Quader detailliert untersuchen<br />
(verschiedene Blickrichtungen, Flächendarstellungen,<br />
Wege am Kantenmodell, Netze erkennen und<br />
zeichnen, Kippbewegungen, Körper<strong>in</strong>halt)<br />
• Weitere Grundkörper kennen lernen:<br />
Pyramide, Zyl<strong>in</strong>der, Kegel, Kugel<br />
4. Symmetrie<br />
• Achsensymmetrische Figuren erkennen, zeichnen<br />
(Arbeit mit dem Geobrett,...)<br />
• E<strong>in</strong>fache Figuren nach Vorschrift verschieben<br />
(Karopapier, Geobrett)<br />
• E<strong>in</strong>fache Drehungen durchführen (Nadel und Papier,...)<br />
• Drehsymmetrie erproben und <strong>in</strong> der Umwelt<br />
auff<strong>in</strong>den (Rosetten...)<br />
5. Geometrische Figuren zeichnen<br />
• L<strong>in</strong>ien und Strecken zeichnen und abmessen<br />
• mit Zeichendreieck und Zirkel zeichnen<br />
(rechter W<strong>in</strong>kel, parallele und senkrechte<br />
Geraden, Muster entwerfen oder nachzeichnen)<br />
• freihändig zeichnen<br />
Gymnasium<br />
1.Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Im Mathematikunterricht der 5. Jahrgangsstufe werden die<br />
<strong>in</strong> Klasse 4 begonnen Themen aus der Geometrie weitergeführt<br />
und vertieft. Insbesondere werden die geometrischen<br />
Grundbegriffe vertieft behandelt. Die Schulung geometrischen<br />
Denkens wird als Basiskompetenz immer<br />
wieder abgerufen.<br />
• Im Zuge des entdeckenden Lernens gehen die Schüler<br />
immer häufiger mit dynamischen Geometriesystemen um.<br />
Auch zur besseren Veranschaulichung geometrischer<br />
Sachverhalte werden solche Programme e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
• Die Versprachlichung geometrischer Sachverhalte wird<br />
fortlaufend e<strong>in</strong>gefordert.<br />
• Die Schüler lernen nun auch, mit dem allgeme<strong>in</strong>en<br />
Maßstabsbegriff umzugehen.<br />
2. Raumerfahrung und Raumvorstellung<br />
• Erweiterung und Vertiefung der Grundschulkenntnisse<br />
über geometrische Grundfiguren und Körper vor allem<br />
durch das Anfertigen von Zeichnungen und Modellen<br />
• Weiterentwicklung der Raumvorstellung und des<br />
Formempf<strong>in</strong>dens<br />
• Allgeme<strong>in</strong>er Maßstabsbegriff<br />
3. Flächen- und Körperformen<br />
• E<strong>in</strong> wichtiger Punkt ist die Flächenmessung von<br />
Rechtecken, sowie die Oberfläche des Quaders.<br />
Zusätzlich werden Flächen behandelt, die sich auf<br />
Rechtecke oder Oberflächen von Quader und Würfel<br />
zurückführen lassen.<br />
4. Symmetrie<br />
• Kenntnisse der Symmetrie werden vorausgesetzt und<br />
um grundlegende Eigenschaften von Punkt und Bild-<br />
punkt ergänzt.<br />
5. Geometrische Figuren zeichnen<br />
• sicher mit Geodreieck und Zirkel umgehen<br />
• zeichnen und messen von W<strong>in</strong>keln (bis 360°)<br />
• Erkennen und Überprüfen rechter W<strong>in</strong>kel sowie<br />
zue<strong>in</strong>ander paralleler bzw. senkrechter Geraden<br />
• sicher mit dem Koord<strong>in</strong>atensystem umgehen<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
3 Rund um den Lehrplan<br />
4<br />
3.2.2 Konkretisierung<br />
2. Zahlen<br />
5<br />
Grundschule<br />
Zahlen bis 1 000 000<br />
1. Allgeme<strong>in</strong>es<br />
• Vielfältige Vorstellung<br />
• Mehrstufiges Bündeln und Tauschen<br />
• Unterschiedliche Darstellung und Zerlegung<br />
• Ordnen und Zahlenfolgen<br />
• Runden<br />
• Große Zahlen <strong>in</strong> der Realität<br />
2. Zahlen bis 1 000 000 erfassen<br />
und verschieden darstellen<br />
• Flächenhaft darstellen („Millionenbuch“, Millimeterpapier,<br />
Menschen, Geldstücke,...)<br />
• Räumlich darstellen (E<strong>in</strong>erwürfel, Zehnerstange,...,<br />
Millionenblock)<br />
• Orientierungspunkte schaffen: Zahlenstrahl<br />
• Zahlen zerlegen: 700 000 = 300 000 + 400 000 =<br />
100 000 + 600 000 = 2 x 350 000...<br />
• Dekadisch bündeln/tauschen → Ergebnisse <strong>in</strong><br />
Stellenwerttafel<br />
• Zahlen konkret, bildlich, symbolisch darstellen<br />
• Zahlen bis zur Million lesen und schreiben<br />
3. Zahlen bis 1 000 000 vergleichen<br />
und anordnen<br />
• Vorgegebene und selbst gefundene Kriterien (Rätsel,<br />
vorgegebener Zahlenabschnitt) bearbeiten<br />
• Unterschiedliche Schreibweisen vergleichen;<br />
nach der Größe ordnen: 436 700,<br />
vierhundertsechsunddreißigtausendsiebenhundert,<br />
4 HT 3 ZT 6 T 7 H<br />
• Zeichen > < = verwenden<br />
• Zahlenfolgen bilden und fortsetzen<br />
• Zahlen runden (Nachbarzehner, -hunderter, tausender,...),<br />
Realitätsbezug prüfen (E<strong>in</strong>wohnerzahlen, Geldbeträge,<br />
geschichtliche Zahlen)<br />
• Gerundete Zahlen <strong>in</strong> Diagrammen darstellen (Säulen-,<br />
Streifendiagramm)<br />
• Mit Zahlen spielen „ANNA - Zahlen“:<br />
2112 - 3223 - 1221 - 2332<br />
Gymnasium<br />
Weiterentwicklung der Zahlvorstellung<br />
Die Weiterentwicklung der Zahlvorstellung führt zur<br />
E<strong>in</strong>führung der natürlichen Zahlen und der ganzen Zahlen.<br />
Anknüpfend an die Themen der Grundschule lernen<br />
die Schüler nun auch größere natürliche Zahlen kennen<br />
und verstehen, dass die Menge der natürlichen<br />
Zahlen ke<strong>in</strong> größtes Element besitzt. Sie veranschaulichen<br />
Anzahlen, runden sie und lernen das kulturhistorisch<br />
bedeutsame Zahlensystem der Römer als Beispiel für e<strong>in</strong><br />
System kennen, das ke<strong>in</strong> Stellenwertsystem ist.<br />
• die Menge N<br />
der natürlichen Zahlen und ihre<br />
Veranschaulichung am Zahlenstrahl<br />
• Veranschaulichen von Anzahlen durch Diagramme<br />
• das Zehnersystem als Stellenwertsystem, Ausblick<br />
auf das römische Zahlensystem<br />
Ausgehend von Alltagserfahrungen, etwa im<br />
Zusammenhang mit Temperaturangaben, lernen die<br />
Schüler Beispiele für negative Zahlen und damit<br />
die Menge der ganzen Zahlen kennen.<br />
• die Menge der ganzen Zahlen und ihre<br />
Veranschaulichung an der Zahlengeraden<br />
• Zahl und Gegenzahl<br />
• Größenvergleich<br />
• die Sonderrolle der Null<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
23
24<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
3.2.2 Konkretisierung<br />
3. Rechnen<br />
4 5<br />
xGrundschule<br />
1. Allgeme<strong>in</strong>es<br />
• Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division vertiefen<br />
u. a. Kopfrechnen<br />
• Ständige Wiederholung der E<strong>in</strong>male<strong>in</strong>ssätze<br />
• Multiplikation mit e<strong>in</strong>- und mehrstelligen Multiplikatoren<br />
• Division auf der Grundlage der Division mit Rest<br />
• e<strong>in</strong>ige late<strong>in</strong>ische Fachbegriffe werden ab der<br />
4. Jahrgangsstufe e<strong>in</strong>geführt<br />
2. Addition und Subtraktion<br />
• Zahlen bis 1 000 000 vielfältig schriftlich rechnen,<br />
auch Kopfrechnen häufig üben (H<strong>in</strong>weis: Schriftliche<br />
Subtraktion mit Abziehverfahren als Richtverfahren;<br />
<strong>in</strong>nerhalb des <strong>in</strong>dividualisierenden Lernens auch<br />
Ergänzungsverfahren möglich; vgl. LP GS; KWMBL I<br />
So.-Nr. 1/2000 S. 187 und 300f.)<br />
3. Multiplikation und Division<br />
• Vielfältige Lösungswege f<strong>in</strong>den<br />
• E<strong>in</strong>male<strong>in</strong>ssätze, Multiplikation, Division der Vielfachen<br />
von 10, Division mit Rest üben<br />
• Halbschriftlich rechnen (<strong>in</strong>dividuell)<br />
• Lösungen, Notationen vergleichen<br />
(leistungsstarke Schüler: Regeln der Teilbarkeit bei<br />
4, 8, 9, 3)<br />
• Schriftliches Rechnen (Ausgang halbschriftlich);<br />
überschlagen; leistungsstarke Schüler rechnen mit<br />
dreistelliger Multiplikation<br />
• Schriftliche Division (Divisor bis 20) entwickeln,<br />
begründen, beherrschen<br />
• Zusammenhang zwischen Multiplikation und Division<br />
(Probe) verstehen<br />
4. Grundrechenarten mite<strong>in</strong>ander verb<strong>in</strong>den<br />
• Gleichungen mit Platzhalteraufgaben lösen<br />
(Versprachlichung: Wenn ich die Hälfte me<strong>in</strong>er Zahl<br />
durch ...)<br />
: 2 : 13 + 480 = 1000<br />
Lösung durch Operatorketten (Umkehrproben)<br />
Gymnasium<br />
1. Allgeme<strong>in</strong>es<br />
• Verbesserung der Rechenfertigkeiten <strong>in</strong> der Menge<br />
der natürlichen Zahlen<br />
• Ausdehnung der Grundrechenarten auf die Menge<br />
der ganzen Zahlen<br />
• Abstrakte Formulierung der Rechengesetze<br />
• E<strong>in</strong>führung des Termbegriffs<br />
• H<strong>in</strong>schreiben von Lösungswegen mit Termen<br />
• Argumentieren mit Termen<br />
2. Addition und Subtraktion<br />
• Summe und Differenz natürlicher Zahlen (H<strong>in</strong>weis:<br />
Die an das Gymnasium übertretenden Schüler haben<br />
größtenteils wenig Schwierigkeiten, mit dem <strong>in</strong> der<br />
Darstellung sauberen und Platz sparenden Ergänzungsverfahren<br />
umzugehen.)<br />
• Rechenvorteile durch Anwenden von Rechengesetzen<br />
• Gliedern e<strong>in</strong>facher Terme und Berechnen ihres Werts<br />
• Summe und Differenz ganzer Zahlen, Rechenregeln<br />
3. Multiplikation und Division<br />
• Systematik kennen lernen<br />
• klare und übersichtliche Darstellung des Rechenweges<br />
• Faktorisieren von Zahlen, Primzahlen<br />
• Begriff der Potenz, Darstellen großer Zahlen mit Hilfe<br />
von Zehnerpotenzen<br />
• Rechenvorteile durch Anwenden von Rechengesetzen,<br />
„Punkt-vor-Strich“-Regel<br />
• Gliedern e<strong>in</strong>facher Terme (auch mit Klammern) und<br />
Berechnen ihrer Werte<br />
• erstes Anwenden des Zählpr<strong>in</strong>zips, Veranschaulichen<br />
<strong>in</strong> Baumdiagrammen<br />
• Multiplikation und Division ganzer Zahlen<br />
4. Grundrechenarten mite<strong>in</strong>ander verb<strong>in</strong>den<br />
• Festigen der Fertigkeiten<br />
• Termwerte berechnen, Rechenregeln, Überschlagen<br />
von Ergebnissen<br />
• Berechnen der Werte e<strong>in</strong>facher Terme, die mehrere<br />
Rechenarten enthalten<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4<br />
Grundschule<br />
1. Allgeme<strong>in</strong>es<br />
• Realitätsnahe Vorstellungen bei den Größen und<br />
e<strong>in</strong>iger wichtiger Bruchteile. (Messen, Schätzen,<br />
Vergleichen, Konkretisieren und Interpretieren)<br />
• Beim Sachrechnen Rückgriff auf bekannte Lösungs-<br />
und Anschauungshilfen und Anwendung beim<br />
Lösen komplexerer Aufgaben<br />
• Anwendung des erworbenen Wissens aus den<br />
anderen Teilbereichen der Mathematik<br />
• Offene Aufgabenstellungen<br />
• Durchdenken verschiedener Lösungswege<br />
• Arbeiten im Team, Präsentation<br />
2. Größen<br />
• Wiederholung bereits erlernter Größen: h, m<strong>in</strong>,<br />
s, mm, cm, km, €, ct, Tag, Woche, Jahr, (t), kg, g<br />
• Hohlmaße: (hl), l, ml; Konkretes Handeln (Füllen,<br />
Umfüllen, Schätzen, Vergleichen, Messen)<br />
• Brüche und Dezimalbrüche am Beispiel Hohlmaße<br />
kennen, anwenden<br />
(1/4 l; 1/2 l; 3/4 l; 0,2 l; 0,33 l; 1,5 l)<br />
3. Arbeit an Sachsituationen<br />
• Komplexe Zusammenhänge (Bsp. Schullandheim,<br />
Urlaub...) erfassen<br />
• Notationsschemata (Frage, Rechnung, Antwort;<br />
Frage 1, Frage 2...) anwenden<br />
• Sachsituation und ihre Darstellung erschließen und<br />
versprachlichen (Text, Tabelle, Schaubild, Diagramm)<br />
• mathematische Fragestellung f<strong>in</strong>den und formulieren<br />
• Lösungshilfen entwickeln, <strong>in</strong>dividuell anwenden<br />
(Begriffe, Modelle)<br />
• Lösungswege f<strong>in</strong>den, „mathematische Konferenz“<br />
• Rückbes<strong>in</strong>nung erproben<br />
• Probe, Überschlag, Strukturzusammenhänge erkennen<br />
• Lösungswege <strong>in</strong> der Gruppe/vor der Klasse<br />
verbalisieren<br />
3.2.2 Konkretisierung<br />
4. Sachbezogene Mathematik<br />
Gymnasium<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
1. Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Die Größen und ihre E<strong>in</strong>heiten werden wieder aufgegriffen<br />
und <strong>in</strong> neuem Zusammenhang vertieft.<br />
Als neue Längene<strong>in</strong>heit lernen die Schüler den Dezimeter<br />
(dm) kennen. Das Gewicht wird nun physikalisch korrekt<br />
als Masse bezeichnet; die Palette der Massee<strong>in</strong>heiten wird<br />
um Tonne (t) und Milligramm (mg) erweitert. Die Schüler<br />
rechnen zwischen den E<strong>in</strong>heiten e<strong>in</strong>er Größenkategorie<br />
um und verwenden dabei auch die Kommaschreibweise.<br />
Berechnungen zu Umfang und Maßstab führen die Schüler<br />
ebenso durch wie zum Flächen<strong>in</strong>halt. An zahlreichen<br />
Stellen ergibt sich die Gelegenheit zur E<strong>in</strong>streuung von<br />
Textaufgaben.<br />
2. Größen und ihre E<strong>in</strong>heiten<br />
• Darstellung der Größen „Geld“, „Länge“, „Masse“<br />
und „Zeit“ <strong>in</strong> verschiedenen E<strong>in</strong>heiten<br />
• Kommaschreibweise bei den Größen „Geld“, „Länge“<br />
und „Masse“ (soweit <strong>in</strong> Sachaufgaben s<strong>in</strong>nvoll)<br />
• Rechnen mit Größen<br />
• Berechnungen zu Umfang und Maßstab, weitere<br />
Anwendungen <strong>in</strong> Sachaufgaben<br />
3. Fläche und Flächenmessung<br />
• Flächenmessung, Flächene<strong>in</strong>heiten und ihre Entstehung<br />
aus den Längene<strong>in</strong>heiten<br />
• Flächenformel für Rechtecke<br />
• Flächen<strong>in</strong>halt von Figuren, die man <strong>in</strong> Rechtecke<br />
zerlegen oder zu Rechtecken ergänzen kann<br />
• Oberflächen<strong>in</strong>halt von Quadern und e<strong>in</strong>fachen<br />
zusammengesetzten Körpern<br />
25
26<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
4<br />
3.2.3 Lern- und Arbeitskompetenzen<br />
Die Aneignung von Kenntnissen und Fertigkeiten ist nicht das alle<strong>in</strong>ige Ziel des Mathematikunterrichts. Vielmehr<br />
geht es um die Entwicklung e<strong>in</strong>es gesicherten Verständnisses mathematischer Inhalte. Die Art und Weise der Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
mit Mathematik ist das Wesentliche der Entwicklung e<strong>in</strong>er mathematischen Grundbildung.<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Kompetenzen Inhaltsbezogene Kompetenzen<br />
Problemlösen Zahlen und Operationen<br />
• mathematische Kenntnisse, Fertigkeiten und<br />
Fähigkeiten bei der Bearbeitung problemhaltiger<br />
Aufgaben anwenden,<br />
• Lösungsstrategien entwickeln und nutzen<br />
(z. B. systematisch probieren),<br />
• Zusammenhänge erkennen, nutzen und auf<br />
ähnliche Sachverhalte übertragen.<br />
Kommunizieren Raum und Form<br />
• eigene Vorgehensweisen beschreiben, Lösungs-<br />
wege anderer verstehen und geme<strong>in</strong>sam darüber<br />
reflektieren,<br />
• mathematische Fachbegriffe und Zeichen<br />
sachgerecht verwenden,<br />
• Aufgaben geme<strong>in</strong>sam bearbeiten, dabei<br />
Verabredungen treffen und e<strong>in</strong>halten.<br />
Argumentieren Muster und Strukturen<br />
• mathematische Aussagen h<strong>in</strong>terfragen und auf<br />
Korrektheit prüfen,<br />
• mathematische Zusammenhänge erkennen und<br />
Vermutungen entwickeln,<br />
• Begründungen suchen und nachvollziehen.<br />
Bildungsstandards<br />
• Zahldarstellungen und Zahlbeziehungen verstehen<br />
• Rechenoperationen verstehen und beherrschen<br />
• In Kontexten rechnen<br />
Modellieren Größen und Messen<br />
• Sachtexten und anderen Darstellungen der Lebenswirklichkeit<br />
die relevanten Informationen entnehmen,<br />
• Sachprobleme <strong>in</strong> die Sprache der Mathematik<br />
übersetzen, <strong>in</strong>nermathematisch lösen und diese<br />
Lösungen auf die Ausgangssituation beziehen,<br />
• zu Termen, Gleichungen und bildlichen<br />
Darstellungen Sachaufgaben formulieren.<br />
• sich im Raum orientieren<br />
• geometrische Figuren erkennen, benennen und<br />
darstellen<br />
• e<strong>in</strong>fache geometrische Abbildungen erkennen,<br />
benennen und darstellen<br />
• Flächen- und Raum<strong>in</strong>halte vergleichen und messen<br />
• Gesetzmäßigkeiten erkennen, beschreiben und<br />
darstellen<br />
• funktionale Beziehungen erkennen, beschreiben<br />
und darstellen<br />
Darstellen Daten, Häufigkeit und Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
• für das Bearbeiten mathematischer Probleme<br />
geeignete Darstellungen entwickeln, auswählen<br />
und nutzen,<br />
• e<strong>in</strong>e Darstellung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere übertragen,<br />
• Darstellungen mite<strong>in</strong>ander vergleichen und<br />
bewerten.<br />
• Größenvorstellungen besitzen<br />
• mit Größen <strong>in</strong> Sachsituationen umgehen<br />
• Daten erfassen und darstellen<br />
• Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten von Ereignissen <strong>in</strong> Zufallsexperimenten<br />
vergleichen<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
3.2.3 Lern- und Arbeitskompetenzen<br />
Die allgeme<strong>in</strong>en Kompetenzen* konkretisieren sich wie folgt:<br />
Problemlösen<br />
Argumentieren<br />
Darstellen<br />
Modellieren<br />
Kommunizieren<br />
• Mathematische Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten bei<br />
der Bearbeitung problemhaltiger Aufgaben anwenden<br />
• Lösungsstrategien entwickeln und nutzen<br />
• Zusammenhänge erkennen, nutzen und auf ähnliche Sachverhalte<br />
übertragen<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
• Mathematische Aussagen h<strong>in</strong>terfragen und auf Korrektheit prüfen<br />
• Mathematische Zusammenhänge erkennen und Vermutungen entwickeln<br />
• Begründungen suchen und nachvollziehen<br />
• Für das Bearbeiten mathematischer Probleme geeignete Darstellungen<br />
entwickeln, auswählen und nutzen<br />
• E<strong>in</strong>e Darstellung <strong>in</strong> die andere übertragen<br />
• Darstellungen mite<strong>in</strong>ander vergleichen und bewerten<br />
• Sachtexten und anderen Darstellungen der Lebenswirklichkeit<br />
die relevanten Informationen entnehmen<br />
• Sachprobleme <strong>in</strong> die Sprache der Mathematik übersetzen,<br />
<strong>in</strong>nermathematisch lösen und diese Lösungen auf die<br />
Ausgangssituation beziehen<br />
• Zu Termen, Gleichungen und bildlichen Darstellungen Sachaufgaben<br />
formulieren<br />
• Eigene Vorgehensweisen beschreiben, Lösungswege anderer<br />
verstehen und geme<strong>in</strong>sam darüber reflektieren<br />
• Mathematische Fachbegriffe und Zeichen sachgerecht verwenden<br />
• Aufgaben geme<strong>in</strong>sam bearbeiten, dabei Verabredungen treffen<br />
und e<strong>in</strong>halten<br />
Mathematik Lernen am Gymnasium baut auf den vorgenannten grundlegenden mathematischen Kompetenzen<br />
auf. Die Fachmathematik erweitert diese lediglich.<br />
*Vgl. Beschlüsse der Kultusm<strong>in</strong>isterkonferenz: Bildungsstandards Mathematik für den Primarbereich, Luchterhand, S. 7 und 8.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
27
28<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
4<br />
Lebensweise und<br />
Kultur von Menschen<br />
mit anderer Sprache<br />
E<strong>in</strong>stellung gegenüber<br />
Personen mit fremder<br />
Sprache und Kultur<br />
Interesse und Freude<br />
an der Beschäftigung<br />
mit e<strong>in</strong>er fremden<br />
Sprache und Kultur<br />
Hörverstehen und<br />
elementares Sprechen<br />
Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Sprachgefühl und<br />
Sprachbewusstse<strong>in</strong><br />
3.3 Englisch<br />
3.3.1 Lehrplansynopse<br />
Englisch/2 UE pro Woche<br />
• Familienleben (→ mit dem eigenen vergleichen)<br />
• landestypische Essgewohnheiten kennen lernen<br />
• am Leben <strong>in</strong> der Schule erfahren<br />
• Freizeitaktivitäten kennen lernen<br />
• Sehenswürdigkeiten zuordnen<br />
• Unterschiede im Lebensumfeld entdecken, wahrnehmen und akzeptieren<br />
• aufgeschlossen se<strong>in</strong> für Kontakte zu Personen mit anderer<br />
Muttersprache<br />
• E<strong>in</strong>fühlen <strong>in</strong> Personen mit anderer Muttersprache<br />
• von geschichtlichen Ereignissen hören<br />
• Märchen und Geschichten verstehen und nachempf<strong>in</strong>den<br />
• landestypische Melodien und Rhythmen <strong>in</strong> Bewegung umsetzen<br />
• Gefallen an landesspezifischen Sprachphänomenen f<strong>in</strong>den<br />
• Lieder <strong>in</strong> der fremden Sprache s<strong>in</strong>gen<br />
• geme<strong>in</strong>sam fremde Spiele ausprobieren<br />
• landestypische Feste kennen lernen und mitfeiern<br />
• typische Figuren oder andere Gegenstände basteln<br />
• spielerische und lustbetonte Spracharbeit<br />
• Fremdsprache auch fächerübergreifend e<strong>in</strong>setzen<br />
• Aufforderungen und Anweisungen verstehen<br />
• Lieder, Verse, Reime verstehen<br />
• Geschichten und Märchen global verstehen<br />
• von der Muttersprache abweichende Laute richtig sprechen<br />
• Sprachmelodie tra<strong>in</strong>ieren<br />
• e<strong>in</strong>fache Satzmuster reproduzieren und <strong>in</strong> anderen<br />
Situationen anwenden<br />
• unterrichtsbezogene Anliegen äußern<br />
• e<strong>in</strong>ige Wortbilder kennen<br />
• e<strong>in</strong>fache kurze Texte verfassen<br />
• Bezüge zwischen Muttersprache und Fremdsprache erkennen<br />
• punktuell Gesetzmäßigkeiten der fremden Sprache erkennen<br />
• Sprache als etwas Lebendiges erfahren und erfassen<br />
• Wortzusammensetzungen vergleichen, Unterschiede erkennen<br />
• sich mit sprachlichen Phänomen vertraut machen, ohne zu<br />
analysieren und systematisieren<br />
• auf Fremdwörter <strong>in</strong> bzw. aus der Muttersprache aufmerksam werden<br />
• Füllwörter der fremden Sprache wahrnehmen<br />
• ansatzweise begrenzte verbale Kommunikationsfähigkeit ausgleichen<br />
• Verstehensstrategien üben<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
Sprache<br />
Umgang mit Texten<br />
und Medien<br />
Interkulturelles Lernen<br />
und Landeskunde<br />
Lernstrategien und<br />
Methoden<br />
selbstständigen<br />
Arbeitens<br />
3.3 Englisch<br />
3.3.1 Lehrplansynopse<br />
Englisch/5 UE pro Woche<br />
Kommunikative Fähigkeiten<br />
• Hörverstehen<br />
• Mündliche Ausdrucksfähigkeit<br />
• Leseverstehen<br />
• Schriftliche Ausdrucksfähigkeit<br />
• Sprachmittlung<br />
Sprachliche Mittel<br />
• Aussprache und Intonation<br />
• Wortschatz und Idiomatik<br />
• Grammatik: grundlegende grammatikalische Strukturen<br />
• Sprachreflexion<br />
Texterschließung<br />
• Inhalte erfassen<br />
• wesentliche Aussagen verstehen<br />
• e<strong>in</strong>fache Hörtexte verstehen<br />
Texterstellung<br />
• Fragen beantworten und stellen<br />
• z. B. Postkarten verfassen<br />
• e<strong>in</strong>fache Texte schreiben<br />
• Alltagsleben<br />
• Jahresablauf<br />
• wichtige kulturelle Konventionen<br />
• grundlegende geographische Gegebenheiten<br />
• Englisch als Weltsprache<br />
• sich auf Leistungserhebungen vorbereiten<br />
• Möglichkeiten der Wortschatzarchivierung<br />
• selbst erstellte Texte auf Fehler überprüfen<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
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30<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
4<br />
3.3.2 Konkretisierung<br />
Der Grundschullehrplan 2000 wurde im Fachbereich Englisch im Jahr 2004 durch die „Konkretisierung des<br />
Lehrplans” (KdLP) ergänzt.<br />
Diese bezieht sich <strong>in</strong>sbesondere auf die Lernzielbereiche „Hörverstehen und elementares Sprechen” sowie<br />
„Allgeme<strong>in</strong>es Sprachgefühl und Sprachbewusstse<strong>in</strong>”.<br />
Ziel dieser Lehrplanerweiterung ist die Schaffung e<strong>in</strong>er fortführungsfähigen sprachlichen Basis. Innerhalb konkreter<br />
Themenbereiche lernen die K<strong>in</strong>der bestimmte kommunikative Absichten/classroom phrases <strong>in</strong><br />
Handlung umzusetzen. Damit verbunden ist der Erwerb von Redemitteln bzw. Wortschatz.<br />
Themenbereiche:<br />
Lernbereiche<br />
Die K<strong>in</strong>der begegnen den vorgegebenen zehn Themenbereichen, die chronologisch zu<br />
behandeln s<strong>in</strong>d:<br />
• Körper / Kleidung / Bef<strong>in</strong>den<br />
• Essen und Tr<strong>in</strong>ken<br />
• Familie und Freunde<br />
• Schule<br />
• Natur<br />
• Brauchtum / Feste im Jahreskreis<br />
• Haus und Wohnung<br />
• E<strong>in</strong>kaufen<br />
• Freizeit (Sport / Hobbys)<br />
• Reiseland England (Städte und Sehenswürdigkeiten)<br />
kommunikative Absichten/<br />
classroom phrases:<br />
Die K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d vertraut mit elementaren Strukturmustern.<br />
Sie wenden sie vor allem mündlich und<br />
beim Hör- und Leseverstehen an.<br />
Wortschatz:<br />
Die K<strong>in</strong>der lernen den produktiven Wortschatz der<br />
KdLP, um <strong>in</strong> den o.g. Themenbereichen sprachlich<br />
handeln zu können.<br />
Schreiben/Lesen:<br />
Schreiben und Lesen haben unterstützende<br />
Funktion.<br />
Inhalte<br />
• ”to be“, ”have got“ und ”can“<br />
• ”Let`s...“<br />
• ”There is...“/”There are...“<br />
• ”What`s...?“, ”This is...“/”That`s...“<br />
• ”Where`s...“/”Where are...?“<br />
• wichtige Pronomen<br />
• ca. 200 Wörter (vgl. KdLP)<br />
• Kennen lernen der Schriftbilder von englischen<br />
Wörtern<br />
• richtiges und genaues Abschreiben<br />
aber:<br />
• Schreiben des vermittelten Wortschatzes nach<br />
Diktat ist nicht vorgesehen!<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
3.3.2 Konkretisierung<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
Der Unterricht <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 baut auf der <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 4 vermittelten kommunikativ-sprachlichen Basis<br />
auf und entwickelt sie weiter.<br />
Themenbereiche:<br />
Die den K<strong>in</strong>dern bekannten Themenbereiche werden aufgegriffen und vertieft.<br />
Auf der Basis e<strong>in</strong>es allmählich differenzierten Wissens entwickeln die K<strong>in</strong>der<br />
im Bereich <strong>in</strong>terkulturelles Lernen und Landeskunde die bereits <strong>in</strong> der<br />
Jahrgangsstufe 4 angebahnte Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen<br />
weiter.<br />
Lernbereiche<br />
kommunikative Fähigkeiten:<br />
In e<strong>in</strong>em nun auf bewusste Progression<br />
ausgerichteten Unterricht erweitern und vertiefen<br />
die K<strong>in</strong>der ihre kommunikativen Fertigkeiten.<br />
Wortschatz:<br />
Wie die Strukturen dient auch der vertiefte<br />
Wortschatz der Erweiterung der kommunikativen<br />
Kompetenzen Sprechen, Hören, Lesen und<br />
Schreiben sowie Sprachmittlung.<br />
Schreiben:<br />
Inhalte<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
• systematischer Erwerb von Wortschatz und<br />
Strukturen; Sprachreflexion<br />
• Verwendung der sprachlichen Mittel vor allem<br />
zum Sprechen, Hören und Lesen<br />
• Übergang von Textrezeption zu Textproduktion:<br />
Schreiben eigener Texte und Sprachmittlung/<br />
mediation (Versprachlichung von Situationen,<br />
Dolmetschen, Übersetzen)<br />
• Wiederholung und Festigung des <strong>in</strong> Jgst. 4<br />
erworbenen Wortschatzes<br />
• ca. 650 neue Wörter (auch idioms, collocations,<br />
phrasal verbs und wichtige grammatische Fach-<br />
begriffe)<br />
• von Anfang an mit orthographischer Kontrolle<br />
(Diktat, Lückendiktat)<br />
• eigene sprachlich richtige Textproduktion<br />
(Verfassen von Postkarten, Emails)<br />
31
32<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
4<br />
3.3.3 Lern- und Arbeitskompetenzen<br />
Am Ende der Jahrgangsstufe 4 verfügen die K<strong>in</strong>der über kommunikative Kompetenzen <strong>in</strong> den Bereichen Hörverstehen,<br />
Sprechen, Leseverstehen und Schreiben.<br />
Hörverstehen:<br />
elementares Sprechen:<br />
Leseverstehen:<br />
Schreiben:<br />
• E<strong>in</strong>hören <strong>in</strong> die fremde Sprache und Achten auf die Eigenart<br />
von Aussprache und Intonation<br />
• Verstehen von bekannten Fragen, Aufforderungen und Anweisungen<br />
und adäquates Reagieren<br />
• Verstehen, worum es geht, wenn Personen und Gegenstände des<br />
unmittelbaren Umfelds der K<strong>in</strong>der erwähnt oder beschrieben werden<br />
• sich E<strong>in</strong>lassen auf das s<strong>in</strong>nerfassende Hören bei Liedern, Versen und<br />
Reimen<br />
• globales Verstehen von (bildgestützten) Geschichten<br />
• Heraushören von bekannten Wörtern aus e<strong>in</strong>em neuen Text<br />
• Nachsprechen von Versen und Reimen mit richtiger Intonation<br />
• Ver<strong>in</strong>nerlichung von Sprachmelodie und Rhythmus durch Lieder<br />
und Reime<br />
• Richtiges Sprechen der von der Muttersprache abweichenden<br />
Laute ([θ],[r])<br />
• Reproduktion e<strong>in</strong>facher Satzmuster<br />
• Äußerung von unterrichtsbezogenen Anliegen, Wünschen, Bedürfnissen<br />
(classroom language)<br />
• Erkennen e<strong>in</strong>facher englischer Wörter, Begriffe und Namen<br />
aus der unmittelbaren Schülerumgebung (Reime, Liedtexte, Gedichte,<br />
K<strong>in</strong>derbücher; Reklame, Fernsehen)<br />
• bewusstes und richtiges Abschreiben des produktiven Wortschatzes<br />
• gegebenenfalls richtiges Aufschreiben e<strong>in</strong>iger wichtiger Wörter<br />
aus dem Gedächtnis<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
3.3.3 Lern- und Arbeitskompetenzen<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
Die <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 4 angebahnten kommunikativen Kompetenzen werden <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 erweitert und<br />
vertieft und durch den Bereich Sprachmittlung ergänzt.<br />
Hörverstehen:<br />
mündliche<br />
Ausdrucksfähigkeit:<br />
Leseverstehen:<br />
schriftliche<br />
Ausdrucksfähigkeit:<br />
Sprachmittlung:<br />
• Verstehen e<strong>in</strong>facher Äußerungen, Fragen und Aufforderungen<br />
aus der Erfahrungswelt der Schüler und angemessenes Reagieren<br />
• Verstehen e<strong>in</strong>facher Hörtexte mit vertrauter Thematik und weitgehend<br />
bekanntem Sprachmaterial<br />
• sich mit e<strong>in</strong>fachen Wendungen über die eigene Person und das<br />
unmittelbare Lebensumfeld äußern<br />
• richtiges Agieren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachen Gesprächen über vertraute Themen<br />
des Alltags und spontanes Anwenden typischer Sprachmuster<br />
• Verstehen kurzer, e<strong>in</strong>facher und bildgestützter Texte<br />
• Ause<strong>in</strong>andersetzung mit den Text<strong>in</strong>halten anhand von Fragen oder<br />
im Gespräch<br />
• selbstständiges Verfassen kurzer, e<strong>in</strong>facher Texte zu vertrauten<br />
Themen <strong>in</strong> sprachlich und formal korrekter Form (Briefe, Postkarten,<br />
Emails etc.)<br />
• Dolmetschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fachen alltäglichen Kommunikationssituationen<br />
• s<strong>in</strong>ngemäße Übertragung von kurzen, situativ e<strong>in</strong>gebetteten Vorgaben<br />
<strong>in</strong>s Englische<br />
• ggf. Übersetzen auf kontrastive Sprachbetrachtung angelegter<br />
<strong>in</strong>s Englische<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
33
34<br />
3 Rund um den Lehrplan<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4<br />
4.1 Neue Lern- und Leistungskultur <strong>in</strong> der Grundschule.............................................. 36<br />
Unterricht<br />
4 Unterricht<br />
4.2 Lernen lernen....................................................................................................... 38<br />
4.3 Lehr- und Lernformen........................................................................................... 40<br />
4.4 Deutsch<br />
4.4.1 Vorbemerkungen........................................................................................................................... 43<br />
4.4.2 Beispiel: Referate........................................................................................................................... 44<br />
4.4.3 Beispiel: Erlebniserzählung............................................................................................................. 46<br />
4.4.4 Beispiel: Rechtschreibregeln zu den s-Lauten.................................................................................... 48<br />
4.5 Mathematik<br />
4.5.1 Vorbemerkungen............................................................................................................................ 51<br />
4.5.2 Beispiel: ANNA-Zahlen.................................................................................................................. 52<br />
4.5.3 Beispiel: Quaderansichten............................................................................................................... 54<br />
4.5.4 Beispiel: Schaubilder....................................................................................................................... 56<br />
4.6 Englisch<br />
4.6.1 Vorbemerkungen............................................................................................................................ 58<br />
4.6.2 Beispiel: Wortschatz....................................................................................................................... 60<br />
4.6.3 Beispiel: Strukturen......................................................................................................................... 66<br />
4.6.4 Beispiel: Hörverstehen.................................................................................................................... 70<br />
4.7 Hausaufgaben...................................................................................................... 74<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
35
36<br />
4 Unterricht<br />
4<br />
4. Unterricht<br />
4.1 Neue Lern- und Leistungskultur <strong>in</strong> der Grundschule<br />
Lange Zeit war die vorherrschende Metapher für den Lernvorgang das Bild des<br />
„Nürnberger Trichters“. Die didaktische Forschung fokussierte damals gerne die<br />
Frage nach dem ‚Input‘, d.h. nach den Unterrichtsgegenständen und der<br />
Methodik ihrer Vermittlung. Den Schülern wurde e<strong>in</strong> Wissen sozusagen ,e<strong>in</strong>getrichtert‘,<br />
das sie passiv aufnehmen, speichern und nicht selten unreflektiert wiedergeben<br />
sollten. Nachhaltigkeit des Lernens und Vernetzung des Denkens wurden<br />
zwar als Desiderate empfunden, aber Wege dazu waren noch nicht<br />
erforscht.<br />
Seit e<strong>in</strong>igen Jahren wird das Lernen h<strong>in</strong>gegen als aktiver Prozess gesehen, bei dem sich die Schüler ihr Wissen<br />
selbst konstruieren. Der Lehrer tritt dabei <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund und agiert als Helfer und Moderator (vgl. S. 10f.).<br />
Folgende Punkte spielen dabei e<strong>in</strong>e wichtige Rolle:<br />
• Selbststeuerung der Lernenden<br />
Der Lehrer öffnet e<strong>in</strong>en Freiraum für eigenverantwortliches Lernen. Die Schüler erhalten die Möglichkeit, dass sie<br />
Themen frei wählen dürfen und diese auch eigenständig erarbeiten können. Weiter werden die Schüler an e<strong>in</strong> gewisses<br />
Zeitmanagement herangeführt und erledigen beispielsweise im Rahmen von Wochenplanarbeit verschiedene<br />
Arbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vorgegebenen Zeitraum.<br />
• Bewusste Akzeptanz der Vielfalt des Lernens<br />
Im Unterricht wird Lernen mit allen S<strong>in</strong>nen ermöglicht und <strong>in</strong>dividuelle Lernwege werden zugelassen. Den Schülern<br />
werden schrittweise verschiedene Methoden aufgezeigt, damit sie Lernen lernen. Durch sorgfältige Beobachtung<br />
werden Lernschwierigkeiten möglichst früh erkannt und <strong>in</strong>dividuelle Hilfen bereitgestellt.<br />
• Positive Sicht des Fehlers<br />
Fehler s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Fenster <strong>in</strong> den Denkvorgang des K<strong>in</strong>des. Sie zeigen uns welche Problemlösungsstrategien die<br />
Schüler anwenden. Durch Fehleranalyse wird e<strong>in</strong>e gezieltere Förderung möglich und Lernblockaden können verh<strong>in</strong>dert<br />
werden.<br />
• Reflexion<br />
Schüler müssen Gelegenheit haben über ihr Lernen zu reflektieren. Nur wenn die Schüler über ihr Lernen nachdenken,<br />
können sie sich ihrer <strong>in</strong>dividuellen Lernfortschritte oder auch Lernschwierigkeiten bewusst werden und<br />
effektiv weiter lernen.<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4<br />
Das folgende Schaubild verdeutlicht, dass Lernen bereits <strong>in</strong> der Grundschule weit mehr als Wissensaneignung ist.<br />
Vielmehr geht es um den Aufbau von Lernkompetenz <strong>in</strong> allen Dimensionen.<br />
Lernkompetenz<br />
<strong>in</strong> allen Dimensionen<br />
Methodenkompetenz<br />
(Organisieren,<br />
Nachschlagen,...)<br />
Sachkompetenz<br />
(Wissen, Verstehen,<br />
Erkennen,...)<br />
Selbstkompetenz<br />
(Selbstkompetenz gew<strong>in</strong>nen.<br />
Wertehaltung aufbauen,...)<br />
4 Unterricht<br />
Sozialkompetenz<br />
(Zuhören, Argumentieren,<br />
Kooperieren,...)<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
37
38<br />
4 Unterricht<br />
4<br />
Aussagen des GS-Lehrplans:<br />
4.2 Lernen lernen<br />
Die zunehmende Fülle und Vielfalt neuer Informationen, das schnelle Veraltern großer Wissensanteile und das<br />
gesellschaftliche Erfordernis des lebenslangen Lernens machen es auch für die Grundschule nötig, entsprechende<br />
Methodenkompetenz anzubahnen, die diesen Anforderungen gerecht wird. Dies umfasst Kenntnisse, E<strong>in</strong>stellungen<br />
und Handlungsstrategien, <strong>in</strong> denen das eigene Lernen der Schüler immer wieder zum Gegenstand des Unterrichts<br />
gemacht wird.<br />
Dazu werden<br />
• Primärstrategien<br />
(z.B. Techniken und Methoden der Organisation, der Beschaffung und Aufnahme, der Verarbeitung und Speicherung,<br />
der Weitergabe und Anwendung von Informationen)<br />
und<br />
• Stützstrategien<br />
(z. B. Techniken zur Motivation und zur Konzentration bzw. Entspannung) angeboten.<br />
So sollen die Grundschüler bei der Entwicklung und Verbesserung ihrer eigenen, <strong>in</strong>dividuellen Lernstrategien unterstützt<br />
werden. Dabei erfahren sie, dass sich Anstrengungen und Mühen beim Lernen lohnen und dass Lernen<br />
Freude bereiten kann. Die Bereitschaft, sich auch künftig immer wieder auf neue Lernprozesse e<strong>in</strong>zulassen, wird<br />
dadurch gestärkt.<br />
Die Erfahrung zeigt, dass oftmals gerade die guten Schüler der Grundschule, die ihre Aufgaben dort ohne großen<br />
Aufwand und Struktur bewältigen können, nach dem Übertritt an e<strong>in</strong>e weiterführende Schule große Probleme<br />
haben. Plötzlich müssen sie langwierige Hausaufgaben machen, selbstständig lernen, sich etwas erarbeiten.<br />
Sie benötigen dafür e<strong>in</strong> Lern- und Arbeitsverhalten, das sie bisher nicht zu zeigen brauchten. Sie werden mit<br />
Schwierigkeiten konfrontiert, für deren Bewältigung sie bisher noch ke<strong>in</strong>e Strategien entwickelt haben.<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
5
4<br />
Grundschule<br />
Folgende „Techniken“ können bereits <strong>in</strong> der GS gelernt bzw. angebahnt<br />
werden. Am Gymnasium werden sie im Methodentra<strong>in</strong><strong>in</strong>g nochmals aufgegriffen<br />
bzw. erweitert. Die Anwendung im täglichen Lernen muss jedoch<br />
schon recht bald und selbstständig vom K<strong>in</strong>d geleistet werden.<br />
Organisation:<br />
Ordnung im Schulranzen, im Mäppchen, am Arbeitsplatz<br />
• Planvolles Arbeiten an den Hausaufgaben<br />
• Lernplan für die Vorbereitung auf Proben<br />
• Arbeitszeitplanung<br />
• Aufgabenheft führen<br />
Beschaffung und Aufnahme:<br />
• Information aus Texten entnehmen<br />
• Stichpunkte notieren<br />
Verarbeitung und Speicherung:<br />
• übersichtliche Gestaltung e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>trags<br />
• Markieren von Wichtigem<br />
• wichtige Stichpunkte herausschreiben<br />
• Lernplakat gestalten<br />
• Skizzen als Lösungshilfe erstellen<br />
Weitergabe und Anwendung:<br />
• Vorbereitung e<strong>in</strong>es Referates<br />
• anhand von Stichpunkten frei erzählen<br />
Motivation:<br />
• Lernvertrag<br />
• Hausaufgabenvertrag<br />
• Lernkurven<br />
• Lerntreppe (kle<strong>in</strong>e Schritte)<br />
Konzentration:<br />
• Gedächtnistra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
• Kennenlernen verschiedener Konzentrationsübungen<br />
Entspannung:<br />
• E<strong>in</strong>halten von Arbeitspausen<br />
• Kennenlernen verschiedener Entspannungstechniken<br />
4 Unterricht<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
Gymnasium<br />
So vorbereitet kann das K<strong>in</strong>d dann am Gymnasium<br />
mit der Vielzahl der Fächer und Lehrer<br />
zurechtkommen und sich selbstständig organisieren.<br />
Dies wird zum Beispiel zum Erledigen der<br />
Hausaufgaben, zur Erarbeitung e<strong>in</strong>es neuen<br />
Unterrichts<strong>in</strong>haltes oder zur eigenständigen<br />
Vorbereitung auf große Leistungsnachweise<br />
vorausgesetzt.<br />
Kurze Präsentationen und Referate <strong>in</strong> möglichst<br />
freier Rede vorgetragen bauen auf diesen Fertigkeiten<br />
auf.<br />
Solche motivationsfördernden Methoden helfen<br />
dem Schüler se<strong>in</strong>e natürliche Neugierhaltung<br />
beizubehalten. In Verb<strong>in</strong>dung mit dieser f<strong>in</strong>det<br />
gymnasiales Lernen – ja jegliches Lernen –<br />
e<strong>in</strong>en optimalen Nährboden.<br />
Konzentrationsfähigkeit über e<strong>in</strong>en langen<br />
Zeitraum h<strong>in</strong>weg wird am Gymnasium vorausgesetzt<br />
– <strong>in</strong> jedem Fach, zu jeder Stunde.<br />
Dieser Aspekt dient e<strong>in</strong>erseits dem Krafttanken<br />
an e<strong>in</strong>em langen „Arbeitstag“ und kann andererseits<br />
prüfungsängstlichen K<strong>in</strong>dern helfen.<br />
39
40<br />
4 Unterricht<br />
4<br />
4.3 Lehr- und Lernformen<br />
Was ist guter Unterricht? E<strong>in</strong>e zentrale Frage, die für Lehrkräfte, Schulleitungen, Bildungspolitiker, aber auch für<br />
Eltern und e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressierte Öffentlichkeit von zunehmendem Interesse ist. So wirken sich gesellschaftliche Veränderungen<br />
<strong>in</strong> den letzten Jahren deutlich merkbar auf die Schule aus. Früher standen die Lern<strong>in</strong>halte im Vordergrund.<br />
Heute ist es zunehmend notwendiger, den Schülern sowohl Fach- als auch Methodenkompetenz an die Hand<br />
zu geben, um sie auf ihr späteres berufliches und privates Leben effektiv vorzubereiten.<br />
Methodenkompetenz fördern<br />
Wo ist die Grundlage? Bereits <strong>in</strong> der Grundschule werden Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler seit über zehn Jahren im<br />
Bereich der Methodenkompetenz gefördert. Hierzu heißt es <strong>in</strong> den Empfehlungen zur Arbeit <strong>in</strong> der Grundschule<br />
(Beschluss der Kultusm<strong>in</strong>isterkonferenz vom 06.05. 1994, Seite 10f.): „In altersgemäßer Weise bezieht die Grundschule<br />
ihre Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>in</strong> die Planung, Durchführung und Auswertung des Unterrichts e<strong>in</strong>. [...] In unterschiedlichen<br />
Unterrichtssituationen sollen die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler zunehmend die Fähigkeit entwickeln, sich<br />
für Inhalte und Methoden [...] zu entscheiden und ihre Arbeiten selbst zu kontrollieren.“ [...] Diese Handlungsräume<br />
werden als „'Öffnung von Schule', als 'offener Unterricht' oder als 'offenes Lernen' bezeichnet.“<br />
Individuelle Lernumgebung vorbereiten<br />
Was ist das Ziel? Schüler sollen sich selbst neues Wissen mit sach-adäquaten Methoden erschließen können. Die<br />
Lehrer und Lehrer<strong>in</strong>nen haben dadurch die anspruchsvolle Aufgabe, die „pädagogische Situation“ (die „vorbereitete<br />
Lernumgebung“) schülergerecht zu gestalten. Zeitgemäßer Unterricht verlangt also von allen Lehrkräften zunehmend<br />
e<strong>in</strong> breiteres Repertoire an Möglichkeiten, um Unterrichts<strong>in</strong>halte zu erschließen. Dabei sollte uns immer<br />
bewusst se<strong>in</strong>, dass sich – seit jeher – jede Lerngruppe heterogen zusammensetzt und es sich lohnt, <strong>in</strong>dividuell jede<br />
Schülerpersönlichkeit mit differenzierenden Maßnahmen zu fördern. Grundschule und Gymnasium verfolgen das<br />
Ziel, die Stärken unserer Schüler zu erkennen, sie dar<strong>in</strong> positiv zu verstärken und sie auf dem Weg zu selbstbewussten<br />
und erfolgreichen jungen Menschen zu begleiten.<br />
Individualisieren und differenzieren<br />
Wo knüpfen wir an? Methodenkompetenz können die Schüler besonders <strong>in</strong> Unterrichtsformen erwerben, <strong>in</strong> denen<br />
traditioneller Unterricht mit reformpädagogischen Ansätzen ergänzt oder optimiert wird.<br />
John Dewey<br />
„Learn<strong>in</strong>g by do<strong>in</strong>g“ – als<br />
Individuum <strong>in</strong> der Gesellschaft<br />
planvoll handeln<br />
projektorientierter<br />
Unterricht<br />
Célest<strong>in</strong> Fre<strong>in</strong>et<br />
Schule und Leben mite<strong>in</strong>ander<br />
verb<strong>in</strong>den; Arbeitsplan<br />
Wochenplanarbeit,<br />
Klassenrat, Freie Texte,<br />
Klassenkorrespondenz<br />
Reformpädagogik<br />
Maria Montessori<br />
„Hilf mir, es selbst zu tun“<br />
S<strong>in</strong>nesschulung,<br />
materialgeleitetes Lernen<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
5<br />
Hugo Gaudig<br />
„Der Schüler muss Methode<br />
haben“<br />
E<strong>in</strong>schulung von<br />
Arbeitstechniken<br />
Georg Kerschenste<strong>in</strong>er<br />
Verb<strong>in</strong>dung von manueller und<br />
geistiger Arbeit;<br />
praktisches Lernen
4<br />
Lehrer/<strong>in</strong> bestimmt,<br />
wann und wie differenziert und <strong>in</strong>dividualisiert wird<br />
lehrergeführter Unterricht<br />
4 Unterricht<br />
Eigenverantwortlich lernen und arbeiten<br />
Sowohl lehrergeführter als auch offener Unterricht hat Phasen der Individualisierung und der Differenzierung. In<br />
beiden Formen kann der Schüler Methodenkompetenz erlernen. Guter Unterricht hängt nicht primär von der<br />
gewählten Lehr- und Lernform ab. Entscheidend für Lernerfolg und Methodenkompetenz ist, welche Möglichkeiten<br />
den Schülern eröffnet werden, eigenverantwortlich lernen und arbeiten zu können.<br />
Lehreraktivitäten<br />
Schüleraktivitäten<br />
Individualisieren differenzieren<br />
offener Unterricht<br />
z. B. Projektunterricht/Materialgeleitetes Lernen<br />
Wochenplanarbeit/Lern- und Übungszirkel<br />
Schüler/<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d eigenverantwortlich <strong>in</strong> die Individualisierung und<br />
Differenzierung des Unterrichts e<strong>in</strong>gebunden, Änderung der Lehrerrolle<br />
Lehreraktivitäten<br />
Schüleraktivitäten<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
41
42<br />
4 Unterricht<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4<br />
Grundschule<br />
„Aufgabe des Deutschunterrichts <strong>in</strong> der Grundschule<br />
ist es, den Schülern e<strong>in</strong>e grundlegende<br />
sprachliche Bildung zu vermitteln, damit sie gegenwärtige<br />
und künftige Lebenssituationen gut bewältigen<br />
können. Die unterschiedlichen sprachlichen,<br />
sozialen und kulturellen Voraussetzungen<br />
der Schüler werden aufgegriffen und s<strong>in</strong>d Ausgangspunkt<br />
des sprachlichen Unterrichts.“ (LP<br />
Grundschule 2000 / Fachprofil Deutsch)<br />
Die zentrale Bildungsaufgabe der Grundschule ist<br />
die H<strong>in</strong>führung zu Sprachhandlungsfähigkeit. So<br />
sollen die Schüler die Fähigkeit entwickeln, Sprache<br />
situationsangemessen, sachgemäß, partnerbezogen<br />
und zielgerichtet zu gebrauchen.<br />
„Das Fach Deutsch ist <strong>in</strong> Lernbereiche gegliedert,<br />
die aufe<strong>in</strong>ander bezogen und im Unterricht sachgerecht<br />
zu verknüpfen s<strong>in</strong>d. Die spezifischen Aufgaben<br />
und Arbeitsweisen dürfen dabei nicht vernachlässigt<br />
werden.“ (LP Grundschule 2000/<br />
Fachprofil Deutsch)<br />
Große Bedeutung kommt bei e<strong>in</strong>em schülerorientierten<br />
Vorgehen im Besonderen offenen Unterrichtsformen<br />
mit <strong>in</strong>dividuellen Lernangeboten zu. Dabei<br />
sollen die K<strong>in</strong>der fachspezifische Arbeitsweisen und<br />
Lerntechniken kennen lernen und e<strong>in</strong>üben.<br />
4.4 Deutsch<br />
4.4.1 Vorbemerkungen<br />
Gymnasium<br />
4 Unterricht<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
Wesentliche Aufgabe des Deutschunterrichts am<br />
Gymnasium ist es, „die Schüler bei der Ausbildung<br />
ihres mündlichen und schriftlichen Sprachvermögens<br />
zu fördern.<br />
Sie lernen, <strong>in</strong> Wort und Schrift verständlich, sach-,<br />
situations- und adressatengerecht sowie stilsicher zu<br />
formulieren und Sprache als gestaltbares Medium<br />
zu verstehen.“ (LP Gymnasium 2004/ Deutsch)<br />
In vielfältiger H<strong>in</strong>sicht trägt das Fach Deutsch zur<br />
gymnasialen Bildung und Persönlichkeitsentwicklung<br />
bei und schafft „durch die <strong>in</strong>tensive Beschäftigung<br />
mit der Muttersprache (…) die wesentliche Grundlage<br />
für den Unterricht <strong>in</strong> allen anderen Fächern“.<br />
(LP Gymnasium 2004 / Deutsch)<br />
Deshalb ergeben sich gerade für das Fach Deutsch<br />
wegen „des komplexen Erziehungs- und Bildungsauftrags<br />
sowie des <strong>in</strong>tegrativen Charakters des<br />
Faches (…) mit allen gymnasialen Unterrichtsfächern<br />
vielfältige Möglichkeiten der fächerübergreifenden<br />
Zusammenarbeit, wobei dem Fach<br />
Deutsch oftmals e<strong>in</strong>e Leitfunktion zukommt.“ (LP<br />
Gymnasium 2004/ Deutsch)<br />
In der 5. Jahrgangsstufe des Gymnasiums werden<br />
zunächst die an der Grundschule erworbenen Fähigkeiten<br />
aufgegriffen und weitergeführt. Grundlage<br />
des Lernens s<strong>in</strong>d dabei Spielfreude und Kreativität,<br />
d. h. e<strong>in</strong> schülerorientiertes Vorgehen mit<br />
offenen Unterrichtsformen soll auch hier wie <strong>in</strong> der<br />
Grundschule im Mittelpunkt stehen.<br />
43
44<br />
4 Unterricht<br />
4<br />
4.4.2 Beispiel: Aufbau und Präsentation von Referaten<br />
Vorträge s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Grundschule e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil, um den mündlichen Sprachgebrauch zu schulen. Sie<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Beispiel für <strong>in</strong>tegrativen Deutschunterricht, da dabei sowohl der Bereich „Sprechen und Gespräche<br />
führen“ als auch der Bereich „Lesen und mit Literatur umgehen“ berücksichtigt werden. Es ist wichtig, dass Präsentationen<br />
mit den K<strong>in</strong>dern schrittweise erarbeitet und e<strong>in</strong>geübt werden. So lernen sie:<br />
• wie man Texte <strong>in</strong>haltlich erschließen kann (Markieren, F<strong>in</strong>den von Schlüsselwörtern, Nachschlagen von<br />
unbekannten Wörtern im Lexikon,…)<br />
• wie man e<strong>in</strong> Plakat gestaltet (sammeln, auswählen, anordnen, gestalten)<br />
• wie man gut vorträgt (Zuhörer anschauen, laut und deutlich sprechen,…).<br />
Die behandelten E<strong>in</strong>zelthemen können gut zu e<strong>in</strong>er Checkliste zusammengefasst werden, die beispielsweise als<br />
Grundlage für Referate dient.<br />
Zielsetzung: Zuhörerbezogene Präsentation von Sach<strong>in</strong>halten<br />
Beispiel für Checkliste:<br />
So bereitet ihr<br />
e<strong>in</strong> Referat gut vor:<br />
Suche dir Partner!<br />
Welches Thema hat<br />
euer Referat?<br />
Sammelt Bilder, Texte,<br />
Materialien...!<br />
Wie heißt eure<br />
Überschrift?<br />
Ordnet die<br />
Sachen/Bilder nach<br />
Gruppen!<br />
Sucht für jede<br />
Gruppe e<strong>in</strong>e neue<br />
Überschrift!<br />
Schreibt zu jeder<br />
Überschrift e<strong>in</strong>en Text!<br />
Gestaltet mit den<br />
Texten und Bildern e<strong>in</strong> Plakat<br />
oder überlegt die<br />
Anordnung an der Tafel!<br />
Referat<br />
So tragt ihr<br />
e<strong>in</strong> Referat gut vor:<br />
Richtet eure<br />
Materialien her!<br />
Richtet die Tafel oder den<br />
Tageslichtprojektor her!<br />
Wer spricht<br />
wann, was?<br />
Lest euch den Text zu<br />
Hause durch!<br />
Sprecht deutlich<br />
und laut!<br />
Schaut zur Klasse!<br />
Lasst Fragen stellen!<br />
Bedankt euch bei den<br />
Zuhörern!<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4.4.2 Beispiel: Aufbau und Präsentation von Referaten<br />
4 Unterricht<br />
Im Gymnasium wird zunächst auf die <strong>in</strong> der Grundschule erworbenen Arbeitstechniken und Kompetenzen zurückgegriffen.<br />
Diese werden dann vertieft und z. B. <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Buchvorstellung angewandt. Denkbar ist neben der<br />
Präsentation e<strong>in</strong>es Jugendbuches auch das Vorstellen von altersgemäßen Jugendsachbüchern. Daraufh<strong>in</strong> wird<br />
geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Checkliste erstellt, die den Schülern sowohl bei der Vorbereitung als auch beim Vortrag selbst Unterstützung<br />
se<strong>in</strong> soll.<br />
Zielsetzung: Präsentation e<strong>in</strong>es Jugend- oder Sachbuches <strong>in</strong> der Klasse nach geme<strong>in</strong>sam<br />
erarbeiteten Kriterien.<br />
Beispiel für Checkliste:<br />
• laut und deutlich<br />
• Blickkontakt<br />
• Anschauungsmaterial<br />
• möglichst frei<br />
Referat<br />
Vortrag Inhalt<br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
• Information<br />
zum Autor<br />
• Thematik des<br />
Buches<br />
Mittelteil<br />
• Wesentlicher<br />
Inhalt des Buches<br />
• Vorlesen e<strong>in</strong>er<br />
geeigneten<br />
Textstelle<br />
Schluss<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
• Besonderheiten<br />
des Buches<br />
• Begründung für<br />
die Auswahl<br />
• Fragen beantworten<br />
45
46<br />
4 Unterricht<br />
4<br />
4.4.3 Beispiel: Erzählen<br />
Im schriftlichen Deutschunterricht der Grundschule werden die K<strong>in</strong>der befähigt, Texte vorzubereiten, zu schreiben<br />
und zu überarbeiten. Texte werden adressatenbezogen verfasst und zunehmend selbstständig überarbeitet.<br />
Sukzessive erarbeiten die Schüler Schreibtipps, die ihnen beispielsweise als Grundlage zum Verfassen e<strong>in</strong>er<br />
Erzählung dienen sollen. E<strong>in</strong>e bestimmte Aufsatzform wird im Lehrplan nicht explizit gefordert. Im H<strong>in</strong>blick auf den<br />
Übertritt sollten aber m<strong>in</strong>destens zwei Aufsatzarten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em differenzierten Deutschunterricht erarbeitet werden.<br />
Zielsetzung: Erarbeiten der notwendigen Grundlagen zum Schreiben von Erzählungen<br />
Schreibtipps, die sukzessive von der 3. Jahrgangsstufe an, <strong>in</strong> Ansätzen auch bereits ab Jgst. 2, erarbeitet werden:<br />
Schreibtipps<br />
!sprachliche<br />
Gestaltung<br />
• F<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>e passende Überschrift!<br />
• Halte die Erzählzeit e<strong>in</strong>!<br />
• Achte auf e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Reihenfolge!<br />
• Gliederung: E<strong>in</strong>leitung - Hauptteil mit Höhepunkt - Schluss!<br />
• Wechsle bei den Satzanfängen ab!<br />
• Verwende die wörtliche Rede!<br />
• Vermeide Wiederholungen!<br />
• Verwende abwechslungsreiche Verben und<br />
schmückende Adjektive!<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4.4.3 Beispiel: Erzählen<br />
4 Unterricht<br />
Da der Lernbereich „Schreiben“ am Gymnasium sehr stark <strong>in</strong> die Gesamtnote Deutsch e<strong>in</strong>geht, werden das Erzählen,<br />
Berichten und Beschreiben - jeweils ggf. auch <strong>in</strong> Form von Briefen - <strong>in</strong>tensiv geübt. Dabei greift die Schreiberziehung<br />
bekannte Formen aus der Grundschule auf und vertieft sie.<br />
Häufig wird <strong>in</strong> der 5. Jahrgangsstufe des Gymnasiums als erste Aufsatzform das Erzählen gewählt und unter dem<br />
Gesichtspunkt vom mündlichen zum schriftlichen Erzählen schrittweise erarbeitet.<br />
Zielsetzung: Festigen und Vertiefen der notwendigen Grundlagen für das Erzählen<br />
- Aufbaukriterien (E<strong>in</strong>leitung, Hauptteil, Schluss) beachten<br />
- Spannung aufbauen<br />
- Höhepunkt bzw. Wendepunkt gestalten<br />
- <strong>in</strong>neres und äußeres Geschehen<br />
- erzähltechnische und sprachliche Mittel e<strong>in</strong>setzen<br />
- plausible Lösungen f<strong>in</strong>den<br />
- unterschiedliche Perspektiven e<strong>in</strong>nehmen<br />
E<strong>in</strong>e Sonderform stellt das Erzählen e<strong>in</strong>er erlebten oder erfundenen Geschichte zu e<strong>in</strong>em vorgegebenen Bild dar,<br />
das den Schülern e<strong>in</strong>en gewissen Impuls gibt, ohne jedoch den Handlungsverlauf zu sehr e<strong>in</strong>zuengen. Zudem muss<br />
das Bild bei der Gestaltung e<strong>in</strong>es Erzählplans bzw. bei e<strong>in</strong>er späteren Überarbeitung berücksichtigt werden.<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit den Schülern werden mögliche Erschließungsfragen zur Erarbeitung e<strong>in</strong>es Erzählplans gefunden:<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
• Welche Personen treten auf? Welche Mimik, Gestik und Körperhaltung zeigen sie?<br />
Stelle<br />
Fragen<br />
zum Bild!?<br />
• Welche weiteren Figuren treten auf?<br />
• Gibt es e<strong>in</strong>e Hauptfigur? Welche Rolle spielt sie?<br />
• F<strong>in</strong>den sich im Bild Angaben zu Ort und Zeit?<br />
• Lassen sich Gefühle erkennen?<br />
• Was könnte nach dem Bild geschehen?<br />
• Was könnte vor dem Bild geschehen se<strong>in</strong>?<br />
47
48<br />
4 Unterricht<br />
4<br />
4.4.4 Beispiel: Rechtschreibregeln zu den s-Lauten<br />
Die K<strong>in</strong>der lernen durch eigenständiges Erproben, Vergleichen und Nachdenken über Schreibweisen Rechtschreibphänomene<br />
kennen und eignen sich grundlegende Rechtschreibstrategien an. Durch Anwenden gelernter<br />
Regeln und Nachschlagen unbekannter Wörter im Duden steigern sie ihre orthographische Sicherheit. Dem freien<br />
Schreiben kommt im Rechtschreibunterricht der Grundschule e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung zu. Die K<strong>in</strong>der verfassen<br />
<strong>in</strong>dividuelle Texte, anhand derer sie Rechtschreibregeln kennen lernen und den Grundwortschatz gemäß ihren<br />
Schreibbedürfnissen erweitern.<br />
Zielsetzung: Kennenlernen, Festigen und Vertiefen von Rechtschreibregeln<br />
Folgende Themen werden <strong>in</strong> der 4. Jahrgangsstufe zu den „s-Lauten“ behandelt:<br />
besondere Merkwörter<br />
s <strong>in</strong> der Konsonantenverb<strong>in</strong>dung -ks<br />
-ss nach kurzem Selbstlaut<br />
langer Selbstlaut vor -ß<br />
s–Laute<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4.4.4 Beispiel: Rechtschreibregeln zu den s-Lauten<br />
4 Unterricht<br />
Am Gymnasium werden die <strong>in</strong> der Grundschule erlernten Rechtschreibstrategien zunächst grundsätzlich im Unterrichtsgespräch<br />
wiederholt, durch abwechslungsreiches Üben gefestigt und durch neue Rechtschreibregeln vertieft.<br />
Dabei wird zur Förderung der Selbsttätigkeit der Schüler auch immer wieder der Umgang mit Wörterbüchern<br />
tra<strong>in</strong>iert.<br />
Zielsetzung: Kennenlernen, Festigen und Vertiefen von Rechtschreibregeln<br />
E<strong>in</strong>en Schwerpunkt im Rechtschreibunterricht der 5. Jahrgangsstufe stellen die s-Laute dar. Mit den Schülern<br />
werden dazu bekannte Regeln und Strategien zur Schreibung des stimmhaften und stimmlosen s-Lautes wiederholt<br />
und geübt. In e<strong>in</strong>em weiteren Schritt lernen sie neue Fälle oder Besonderheiten der s-Schreibung kennen:<br />
s–Laute<br />
s <strong>in</strong> Konsonantenverb<strong>in</strong>dungen<br />
das/dass<br />
Vorsilbe miss-<br />
Nachsilben -is, -as, -us, -nis<br />
besondere Merkwörter<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
49
50<br />
4 Unterricht<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4<br />
Grundschule<br />
Mathematische Fertigkeiten werden <strong>in</strong> der Grundschule<br />
erworben durch die Begegnung mit wirklichkeitsnahen<br />
Sach- oder Modellsituationen bzw. dem<br />
Erleben von Denkwiderständen, der Konfrontation<br />
mit Problemen und die gedankliche Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
damit. In jedem Fall ist die Versprachlichung<br />
e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil des Verstehens.<br />
Im Grundschullehrplan werden unter den „H<strong>in</strong>weisen<br />
zum Unterricht“ folgende Schwerpunkte aufgeführt:<br />
• Entdeckendes Lernen durch das F<strong>in</strong>den eigener<br />
Lösungswege, den handelnden Umgang mit Gegenständen,<br />
die Verknüpfung verschiedener Darstellungsebenen<br />
(handelnd, zeichnerisch, symbolisch,<br />
schriftlich, verbal), die Möglichkeit zu <strong>in</strong>dividuellen<br />
Lösungswegen, das Strategielernen und das Lernen<br />
im Team<br />
• Individuelle Förderung durch Differenzierung<br />
<strong>in</strong> der Klasse, <strong>in</strong> der Jahrgangsstufe und auch<br />
klassen- / jahrgangsübergreifend. Es gelten grundlegende<br />
Ziele für alle, jedoch werden <strong>in</strong>dividuelle<br />
Lernfortschritte berücksichtigt (Zusatzangebote).<br />
• Üben und Wiederholen durch <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong>,<br />
Wochen- / Monatsaufgaben und „anspruchsvolles“<br />
Üben. Der Weg führt von Rout<strong>in</strong>eaufgaben mit klarer<br />
Aufgabenstellung h<strong>in</strong> zu Problemlöseaufgaben, die<br />
eigene Lösungsstrategien erfordern.<br />
• Offene Unterrichtsformen wie Freiarbeit,<br />
Wochenplanarbeit, E<strong>in</strong>satz von Lernspielen, Computerprogrammen,<br />
selbst erstelltem Material.<br />
4.5 Mathematik<br />
4.5.1 Vorbemerkungen<br />
Gymnasium<br />
4 Unterricht<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
Am Gymnasium werden die <strong>in</strong> der Grundschule verfolgten<br />
Schwerpunkte bei den im Lehrplan geforderten<br />
Lern<strong>in</strong>halten an zahlreichen Stellen umgesetzt:<br />
• Entdeckendes Lernen durch das Rechnen mit<br />
ganzen Zahlen und das Anwenden von Rechengesetzen<br />
• Individuelle Förderung kann <strong>in</strong>sbesondere<br />
<strong>in</strong> den Intensivierungsstunden betrieben werden<br />
durch Vertiefung, E<strong>in</strong>übung und Wiederholung von<br />
Unterrichtsstoff <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Lerngruppen.<br />
• Üben und Wiederholen<br />
„Der Aufbau von Rechenfertigkeit bei den Schülern<br />
soll durch abwechslungsreiches Üben erreicht werden.<br />
… Monotones, re<strong>in</strong> schematisches Üben,<br />
bei dem der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben ausschließlich<br />
durch formale Aspekte erreicht wird, sollte<br />
nicht im Vordergrund stehen. Die unbestritten notwendigen<br />
Aufgaben, die hauptsächlich das<br />
manuelle Rechnen im Blick haben, dürfen den Unterrichtsalltag<br />
nicht dom<strong>in</strong>ieren. Insbesondere Aufgaben<br />
mit Problemlösecharakter oder vernetzende<br />
Aufgabenstellungen müssen erkennbar ihren Platz<br />
f<strong>in</strong>den.“<br />
(L<strong>in</strong>k-Ebene des Lehrplans für das Gymnasium:<br />
www.isb.bayern.de)<br />
• Offene Unterrichtsformen wie materialgeleitete<br />
Freiarbeit, Lernzirkel, E<strong>in</strong>satz von Lernsoftware<br />
sowie Durchführung von Projekten<br />
51
52<br />
4 Unterricht<br />
4<br />
4.5.2 Beispiel: ANNA-Zahlen<br />
Im Bereich ‚Zahlen bis 1 000 000 vergleichen und ordnen‘ orientieren sich die Schüler im neuen Zahlenraum,<br />
<strong>in</strong>dem sie unter anderem Zahlenrätsel lösen. E<strong>in</strong> Beispiel s<strong>in</strong>d die ANNA-Zahlen, vierstellige Zahlen, bei denen<br />
sowohl Tausenderziffer und E<strong>in</strong>erziffer als auch Hunderterziffer und Zehnerziffer paarweise übere<strong>in</strong>stimmen. Die<br />
typische Aufgabenstellung dabei besteht dar<strong>in</strong>, dass nun die Ziffernpaare vertauscht und die Differenz dieser<br />
beiden Zahlen gebildet wird. Dabei suchen die K<strong>in</strong>der nach Besonderheiten.<br />
Berechne:<br />
2112 3223 4334<br />
- 1221 - 2332 -<br />
Bilde die dritte M<strong>in</strong>usaufgabe nach dem gleichen Muster wie die beiden ersten.<br />
Was fällt dir bei den Ergebnissen auf?<br />
Klappt das bei anderen <strong>in</strong> gleicher Weise aufgebauten Zahlen ebenso?<br />
Gibt es ähnliche Ergebnisse, wenn du Zahlen nimmst wie 3113 und 5335 oder<br />
5115 und 9559?<br />
Zielsetzungen:<br />
• Sicherheit im Umgang mit Stellenwerten<br />
• Verändern und Herstellen neuer Zahlen unter vorgegebenen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
• Ermöglichen produktiven Übens (Die Schüler f<strong>in</strong>den selbstständig neue Aufgaben; das entstehende Muster <strong>in</strong> den<br />
Ergebnissen lässt e<strong>in</strong>e Eigenkontrolle zu.)<br />
• Durchführen des schriftlichen Subtraktionsverfahrens<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4.5.2 Beispiel: ANNA-Zahlen<br />
4 Unterricht<br />
Das Konstrukt der ANNA-Zahlen wird am Gymnasium unter dem Thema ‚Dezimalsystem als Stellenwertsystem‘<br />
wieder aufgegriffen, allerd<strong>in</strong>gs unter anderen Aspekten als an der Grundschule.<br />
7447 6336 4114 8558<br />
- 4774 - 3663 - 1414 - 5885<br />
2673 2673 2700 2673<br />
Welche Aufgabe passt nicht <strong>in</strong> die Reihe?<br />
Untersuche weitere Beispiele. Welche Ergebnisse s<strong>in</strong>d möglich?<br />
Dividiere die Ergebnisse durch 891.<br />
Zielsetzung:<br />
Es geht also darum, die E<strong>in</strong>sicht zu wecken, dass die Differenzwerte stets Vielfache von 891 s<strong>in</strong>d. Wichtig ist<br />
dabei, e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong> gültige Beweisstrategie zu entwickeln. Der Jahrgangsstufe entsprechend ist e<strong>in</strong> operatives<br />
Beweisverfahren vorzuziehen:<br />
T H Z E<br />
Erläuterung: E<strong>in</strong>e Verschiebung um 1 von ‚<strong>in</strong>nen‘ nach ‚außen‘ bewirkt e<strong>in</strong>e Veränderung der Zahl um<br />
+1000 – 100 – 10 +1 = 1001 – 110 = 891<br />
Allgeme<strong>in</strong>er: Die Zahl verändert sich um Vielfache von 891<br />
Im S<strong>in</strong>ne des kumulativen Unterrichtens kann das vorliegende Thema im Algebra-Unterricht der Jahrgangsstufe 7<br />
erneut aufgegriffen werden.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
53
54<br />
4 Unterricht<br />
4<br />
4.5.3 Beispiel: Quaderansichten<br />
Die Schüler lernen, Figurenteile auf ihre Lage- und Größenbeziehungen h<strong>in</strong> zu untersuchen und diese zu<br />
beschreiben. Verschiedene Körper werden aus unterschiedlichen Blickrichtungen betrachtet und mit Flächendarstellungen<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht.<br />
Die Abbildungen der beiden Rechtecke zeigen die Ansichten von zwei Quadern<br />
von oben.<br />
Hannes<br />
Lilli<br />
Valerie<br />
Auf e<strong>in</strong>em Tisch liegen 2 Quader. Die vier K<strong>in</strong>der Hannes, Rudi, Valerie und Lilli<br />
sitzen an den vier Seiten des Tisches. Welches der vier K<strong>in</strong>der sieht die beiden<br />
Quader so wie auf dem unteren Bild dargestellt?<br />
Zielsetzungen:<br />
• Fachbegriffe (Lagebeziehungen) wiederholen<br />
• Entwicklung von räumlichem Denken<br />
• Flächendarstellung von Gegenständen und Körpern dem Standort des Betrachters zuordnen<br />
• Ermittlung der e<strong>in</strong>zelnen Flächen, Bau der Quader, Zerlegen …<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
Rudi
4.5.3 Beispiel: Quaderansichten<br />
4 Unterricht<br />
Die Schüler vertiefen die an der Grundschule gelernten Inhalte und bauen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten weiter<br />
aus. Sie bewältigen zunehmend komplexere Aufgabenstellungen.<br />
Du hast drei verschiedenfarbige 1x2x4 – Quader zur Verfügung.<br />
1. Stelle diese Quader wie abgebildet auf das Grundrissblatt.<br />
Zeichne die fehlenden Ansichten <strong>in</strong> de<strong>in</strong> Heft.<br />
2. Stelle die Quader auf. Wie sehen die vier Ansichten aus?<br />
3. Hier s<strong>in</strong>d die vier Ansichten gezeichnet. Stelle die Quader so auf, dass alle<br />
vier Ansichten stimmen. Zeichne den Grundriss auf kariertes Papier.<br />
4. Stellt euch gegenseitig weitere solche Aufgaben.<br />
5<br />
Hier üben die Schüler das Erkennen von räumlichen Lagebeziehungen. Diese Fähigkeit ist grundlegend für das Verständnis<br />
raumgeometrischer Zusammenhänge bei Stoffgebieten späterer Jahrgangsstufen.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
55
56<br />
4 Unterricht<br />
4<br />
4.5.4 Beispiel: Schaubilder<br />
Im Bereich ‚Sachbezogene Mathematik‘ erschließen sich die Schüler Sachsituationen und ihre Darstellung. Sie entnehmen<br />
Informationen aus e<strong>in</strong>em Schaubild, verbalisieren sie und f<strong>in</strong>den Fragestellungen. Im folgenden Beispiel<br />
geht es um das Erschließen und Auswerten e<strong>in</strong>es vorgegebenen Schaubildes.<br />
Ergebnisse e<strong>in</strong>er Klassenarbeit<br />
Ergebnisse e<strong>in</strong>er Klassenarbeit<br />
Das Schaubild zeigt die Ergebnisse e<strong>in</strong>er Klassenarbeit:<br />
Das Schaubild zeigt die Ergebnisse e<strong>in</strong>er Klassenarbeit:<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Anzahl<br />
1<br />
Arbeitsaufträge<br />
Arbeitsaufträge<br />
2 3 4 5 6 Note<br />
Wie viele Schüler haben die Note 3 erreicht?<br />
Wie viele Schüler haben die Note 3 erreicht?<br />
Wie viele Schüler <strong>in</strong>sgesamt haben die Arbeit geschrieben?<br />
Wie viele Schüler <strong>in</strong>sgesamt haben die Arbeit geschrieben?<br />
Stimmt es, dass mehr als die Hälfte der Schüler besser als Note 3 war?<br />
Stimmt es, dass mehr als die Hälfte der Schüler besser als Note 3 war?<br />
Gibt es noch weitere Darstellungsmöglichkeiten?<br />
Gibt es noch weitere Darstellungsmöglichkeiten?<br />
F<strong>in</strong>de weitere s<strong>in</strong>nvolle Fragestellungen!<br />
F<strong>in</strong>de weitere s<strong>in</strong>nvolle Fragestellungen!<br />
Zielsetzungen:<br />
• Informationen aus Diagrammen entnehmen und versprachlichen (modellieren)<br />
• Mathematische Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten bei der Bearbeitung der Aufgabe<br />
anwenden (Problemlösen)<br />
• Begründungen suchen und nachvollziehen (argumentieren)<br />
• E<strong>in</strong>e Darstellung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere übertragen, z.B. Tabelle, Piktogramm (darstellen)<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4.5.4 Beispiel: Schaubilder<br />
Die Diagramme zeigen die E<strong>in</strong>nahmen und die Ausgaben (jeweils gerundet)<br />
Die Diagramme zeigen die E<strong>in</strong>nahmen und die Ausgaben (jeweils gerundet)<br />
von Harrys Würstchenbude von Januar bis Juni.<br />
von Harrys Würstchenbude von Januar bis Juni.<br />
Euro E<strong>in</strong>nahmen Euro Ausgaben<br />
Erläutere die Diagramme und berechne mittels e<strong>in</strong>es Gesamtansatzes, wie viel<br />
Erläutere die Diagramme und berechne mittels e<strong>in</strong>es Gesamtansatzes, wie viel<br />
Gew<strong>in</strong>n Harry im ersten Halbjahr gemacht hat.<br />
Gew<strong>in</strong>n Harry im ersten Halbjahr gemacht hat.<br />
Das Diagramm zeigt, wie viel Benz<strong>in</strong> sich zu jedem Zeitpunkt e<strong>in</strong>er Reise im Tank e<strong>in</strong>es<br />
Das Diagramm zeigt, wie viel Benz<strong>in</strong> sich zu jedem Zeitpunkt e<strong>in</strong>er Reise im Tank e<strong>in</strong>es<br />
Fahrzeugs bef<strong>in</strong>det.<br />
Fahrzeugs bef<strong>in</strong>det.<br />
Tank<strong>in</strong>halt <strong>in</strong> l<br />
10.00 12.00 14.00 16.00 18.00 20.00 Uhrzeit<br />
a) Beschreibe knapp, was um 16:00 Uhr geschieht.<br />
a) Beschreibe knapp, was um 16:00 Uhr geschieht.<br />
b) Wie viele Liter Benz<strong>in</strong> hat das Auto auf der um 10:00 Uhr beg<strong>in</strong>nenden<br />
b) Wie viele Liter Benz<strong>in</strong> hat das Auto auf der um 10:00 Uhr beg<strong>in</strong>nenden<br />
und um 21:00 Uhr endenden Reise verbraucht?<br />
und um 21:00 Uhr endenden Reise verbraucht?<br />
4 Unterricht<br />
Am Gymnasium wird das Hantieren mit Diagrammen erneut aufgegriffen und um zusätzliche Aspekte erweitert.<br />
Die bereitgestellten Daten werden auch für weiterführende Berechnungen verwendet.<br />
8000<br />
7000<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Jan. Feb. März April Mai Juni Jan. Feb. März April Mai Juni<br />
Die Darstellungsform der Schaubilder variiert nun gemäß der Art der präsentierten Daten.<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Die im letzten Beispiel vorliegende Propädeutik des Funktionsbegriffes wird <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 8 erneut aufgegriffen<br />
und zum zentralen Lehrplanthema gemacht.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
57
58<br />
4 Unterricht<br />
4<br />
4.6 Englisch<br />
4.6.1 Vorbemerkungen<br />
Leitziel des Englischunterrichts <strong>in</strong> der 4. Jahrgangsstufe ist die Fähigkeit der K<strong>in</strong>der, die englische Sprache <strong>in</strong><br />
kommunikativen Situationen verstehen und selbst anwenden zu können. Von den vier Fertigkeiten Hörverstehen,<br />
Sprechen, Lesen und Schreiben liegt <strong>in</strong> der Jahrgangsstufe 4 das Hauptaugenmerk im mündlichen Bereich. Basierend<br />
auf den Lehr- und Lernformen des kommunikativen Unterrichts wird Sprache nicht als System von Regeln,<br />
sondern als Mittel zur Verständigung gelehrt.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus dient der Englischunterricht auch zur Durchführung bestimmter Aufgaben (Bastelarbeiten, Rollenspiele<br />
usw.); somit ist kommunikatives, handlungsorientiertes Lernen ganzheitliches Lernen mit Kopf, Herz und<br />
Hand.<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Situation:<br />
• Priorität der gesprochenen Sprache<br />
• ganzheitlicher Unterricht, Lernen durch Handeln: Spielen, S<strong>in</strong>gen, Basteln, Rollenspiele usw.<br />
• überwiegend <strong>in</strong>tuitiv-imitativer Spracherwerb<br />
• unmittelbare Anschaulichkeit<br />
• Kle<strong>in</strong>stschrittigkeit<br />
• ke<strong>in</strong>e regelmäßigen Hausaufgaben<br />
• ke<strong>in</strong>e Notengebung, aber kont<strong>in</strong>uierliche Beobachtung der Lernfortschritte bzw. Festhalten von Lerndefiziten, die<br />
besonderer Förderung bedürfen<br />
Beispiel e<strong>in</strong>er Unterrichtssequenz:<br />
Arts and crafts:<br />
• Alistair`s house<br />
• My dream house<br />
Games:<br />
• B<strong>in</strong>go<br />
• Memory<br />
• What`s miss<strong>in</strong>g? (KIM)<br />
• Dom<strong>in</strong>o<br />
Storytell<strong>in</strong>g:<br />
• Our home is too small<br />
• F<strong>in</strong>d<strong>in</strong>g a new home<br />
At Home<br />
Language:<br />
• Structures:<br />
This is …; There is…; It`s a … ; Is he/she…? Yes, he/she is;<br />
We`ve got…; Have you got…?<br />
• Vocabulary:<br />
produktiv: to live, to have, house, home, room, w<strong>in</strong>dow, door,<br />
garden, chair, table, bed<br />
rezeptiv-produktiv: bathroom, liv<strong>in</strong>g room, floor, stairs, garage,<br />
lamp, cupboard, desk<br />
• Revision:<br />
parts of the body<br />
Books:<br />
• A dark, dark tale<br />
Rhymes:<br />
• Alistair`s song<br />
• My house<br />
Songs:<br />
• My little house<br />
• Gonna build a house<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4.6 Englisch<br />
4.6.1 Vorbemerkungen<br />
4 Unterricht<br />
Leitziel des Englischunterrichts ist auch <strong>in</strong> der 5. Jahrgangsstufe die sprachlich-kommunikative Kompetenz, die nun<br />
aber durch den allmählichen Erwerb von weiteren Kompetenzen ergänzt wird, und zwar <strong>in</strong> den Bereichen<br />
Umgang mit Texten/Medien, <strong>in</strong>terkulturelles Lernen/Landeskunde und Lernstrategien/Methoden selbstständigen<br />
Arbeitens.<br />
Das ganzheitliche Lernen wird allmählich abgelöst durch fachspezifische Vermittlungsverfahren, es beg<strong>in</strong>nt das<br />
eigentliche kognitive Lernen.<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Situation:<br />
• Integration des Schriftbilds/des Schreibens von Beg<strong>in</strong>n an<br />
• zunehmend kognitives Lernen: stärkere Orientierung an sprachlichen Strukturen und an Texten, abstrakterer<br />
Umgang mit Sprache, stärkere E<strong>in</strong>beziehung der Sprachbetrachtung/Lernen nach Regeln<br />
• zunehmend verbale Orientierung<br />
• umfangreichere Lernpensen und komplexere Lernanforderungen<br />
• regelmäßige schriftliche und mündliche Hausaufgaben von Beg<strong>in</strong>n an<br />
• regelmäßige Leistungsmessung und Leistungsbeurteilung durch Notengebung von Beg<strong>in</strong>n an<br />
Beispiel e<strong>in</strong>er Unterrichtssequenz:<br />
5) Let`s check:<br />
• revision exercises<br />
4) Text:<br />
• vocabulary<br />
• read<strong>in</strong>g<br />
• work<strong>in</strong>g with the text/read<strong>in</strong>g skills<br />
1) Intro:<br />
• photos, dialogue, poem<br />
• vocabulary<br />
• grammar: present progressive<br />
• situation: ask<strong>in</strong>g the way<br />
• exercises/listen<strong>in</strong>g<br />
Unit 2:<br />
In Town<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
2) Language A:<br />
• text/dialogue<br />
• vocabulary<br />
• grammar: present progressive<br />
(regular forms)<br />
• exercises/listen<strong>in</strong>g/word power<br />
3) Language B:<br />
• text/dialogue<br />
• vocabulary<br />
• grammar: present progressive<br />
(irregular forms)/object pronouns<br />
• exercises/word power/sound practice<br />
59
60<br />
4 Unterricht<br />
4<br />
4.6 Englisch<br />
4.6.2 Beispiel: Wortschatz<br />
Die KdLP ordnet den zehn Themenbereichen jeweils Wörter zu, welche die K<strong>in</strong>der am Ende der Jahrgangsstufe 4<br />
beherrschen oder verstehen.<br />
Dabei wird zwischen produktivem und rezeptiv-produktivem Vokabular unterschieden.<br />
Produktiver Wortschatz<br />
• verb<strong>in</strong>dlicher M<strong>in</strong>imalwortschatz<br />
• Die K<strong>in</strong>der verwenden ihn <strong>in</strong> mündlichen und schriftlichen Kommunikationssituationen (Sprechen, Schreiben).<br />
• Das Schriftbild wird durch Abschreiben, Beschriften von Abbildungen, knappe Hefte<strong>in</strong>träge etc. angewandt,<br />
gesichert und mental strukturiert.<br />
Rezeptiver Wortschatz<br />
• Die K<strong>in</strong>der verstehen ihn <strong>in</strong> der classroom <strong>in</strong>teraction und bei der Lernarbeit mit Hör-/Lesetexten (Hörverstehen,<br />
Lesen).<br />
• Der Umfang liegt bei e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>dern erheblich über dem des produktiven Wortschatzes.<br />
• Authentische Materialien enthalten viele Wörter und Wendungen, die nur verstanden werden müssen;<br />
dadurch werden elementare Verstehensstrategien angebahnt.<br />
Arbeit mit e<strong>in</strong>em Lehrwerk<br />
Im Englischunterricht der Grundschule kann auf e<strong>in</strong> Lehrwerk zurückgegriffen werden, allerd<strong>in</strong>gs ist dies nicht<br />
vorgeschrieben.<br />
Überblick über den Wortschatz e<strong>in</strong>er Unterrichtssequenz (2-3 Wochen bei 2 Wochenstunden)<br />
Produktiver<br />
Wortschatz<br />
to live, to have<br />
house, home, room, w<strong>in</strong>dow, door<br />
chair, table, bed, garden<br />
Themenbereich:<br />
At Home<br />
Rezeptiv-produktiver<br />
Wortschatz<br />
floor, chimney, roof, flat, wall,<br />
liv<strong>in</strong>g room, bedroom, kitchen,<br />
bathroom, fridge, cupboard,<br />
lamp, television, computer,<br />
stairs, upstairs, downstairs,<br />
at home,...<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4.6.2. Beispiel: Wortschatz<br />
4 Unterricht<br />
Der Übergang von der 4. <strong>in</strong> die 5. Jahrgangsstufe ist im Fach Englisch von gravierenderen Veränderungen geprägt<br />
als <strong>in</strong> den Fächern Deutsch und Mathematik: Die K<strong>in</strong>der müssen <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 von Beg<strong>in</strong>n an nicht nur schreiben<br />
und regelmäßig schriftliche und mündliche Hausaufgaben erledigen, sie müssen vor allem deutlich<br />
größere Lernpensen unter zum Teil enormem Leistungs- und Zeitdruck bewältigen (s. Kapitel 4.2).<br />
Der Lehrplan unterscheidet nicht mehr zwischen produktivem und rezeptiv-produktivem Wortschatz, d.h. die<br />
K<strong>in</strong>der verwenden nun alle Wörter und Ausdrücke rezeptiv wie produktiv, mündlich wie schriftlich.<br />
Arbeit mit dem Lehrwerk<br />
Wesentliche Grundlage des Englischunterrichts <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 ist das Lehrwerk mit se<strong>in</strong>en verschiedenen<br />
Begleitmaterialien (Workbook, CDs, Arbeitsfolien etc.), das mit systematischer Wortschatz- und Grammatikprogression<br />
die Vorgaben des Lehrplans lernerorientiert aufbereitet und umsetzt. Methodisch-didaktische Schwerpunkte<br />
s<strong>in</strong>d dabei <strong>in</strong> themenorientierte E<strong>in</strong>heiten (units) zusammengefasste (zum Teil bildgestützte) Texte und<br />
darauf abgestimmte Übungen, anhand derer die sprachlichen Mittel erarbeitet werden.<br />
Der Erwerb von Wortschatz und Redemitteln gehört zu den zentralen Bereichen des Unterrichts. Aufbauend auf die<br />
<strong>in</strong> Jahrgangsstufe 4 angebahnten Methoden und Techniken der Wortschatzarbeit lernen die K<strong>in</strong>der nun <strong>in</strong> vielfältigen<br />
Kommunikationsanlässen, ihre eigenen Kommunikationsbedürfnisse alters- und situationsgerecht <strong>in</strong> Bezug<br />
auf potenzielle Partner auszurichten.<br />
Überblick über den Wortschatz e<strong>in</strong>er Unterrichtssequenz (3-4 Wochen)<br />
Introduction<br />
H<strong>in</strong>führung<br />
(ca. 4-5 Std.)<br />
Language A<br />
Text A<br />
(ca. 4-5 Std.)<br />
Unit 2:<br />
In Town<br />
Language B<br />
Text B<br />
(ca. 4-5 Std.)<br />
ca. 45 Wörter:<br />
ca. 15 Wörter:<br />
ca. 20 Wörter:<br />
• shopp<strong>in</strong>g centre, map,... • media, guitar,<br />
• ra<strong>in</strong>, mobile, café, letter,<br />
• to spend money, to turn pocket money, television,... sun,...<br />
(left/right),...<br />
• to buy (a video), • to sit, to hear, to fetch,<br />
• to go by car/bus/tra<strong>in</strong>/... to watch TV, to wait,... to get wet, to carry,...<br />
• lots of (people), <strong>in</strong> front of<br />
(the castle),...<br />
• different, just,...<br />
• engaged, all the time,...<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
Text<br />
Lesetext<br />
(ca. 4-5 Std.)<br />
ca. 30 Wörter:<br />
• race, driver, champion,...<br />
• to have (a race), to get<br />
on/off (the bus), to use,<br />
to lose,...<br />
• poor, towards, past,...<br />
61
62<br />
4 Unterricht<br />
4<br />
Um die unterschiedlichen Grundlagen des Unterrichts <strong>in</strong> beiden Jahrgangsstufen deutlich zu machen, aber auch<br />
um Geme<strong>in</strong>samkeiten (und damit mögliche Anknüpfungspunkte auf beiden Seiten) aufzuzeigen, s<strong>in</strong>d im Folgenden<br />
Unterrichtssequenzen sozusagen im „Videomitschnitt“ dargestellt. Sie s<strong>in</strong>d als Beispiele gedacht, die veranschaulichen<br />
sollen, wie der Unterricht <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 4 und <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 <strong>statt</strong>f<strong>in</strong>den kann. Natürlich s<strong>in</strong>d auch<br />
andere, z.B. offene, Unterrichtsformen denkbar.<br />
Beispiel e<strong>in</strong>er Unterrichtssequenz:<br />
Wortschatze<strong>in</strong>führung ”Rooms“ (Themenbereich: At Home)<br />
1. Unterrichtsstunde: H<strong>in</strong>führung zum Thema anhand e<strong>in</strong>es Songs<br />
1 2<br />
Warm<strong>in</strong>g-up<br />
Spiel ”Alistair says“ (TPR-Spiel*/<br />
Alistair ist die Handpuppe)<br />
L: Alistair says: ”Shake your head.“<br />
S schütteln ihren Kopf.<br />
L: Alistair says: ”Bend your knees.“<br />
S gehen <strong>in</strong> die Knie. …<br />
3 4<br />
Hören<br />
L trägt Reim erneut vor<br />
S machen die Bewegungen mit<br />
(Wiederholung ohne Demonstration des L)<br />
S nummerieren die Bilder zu den<br />
e<strong>in</strong>zelnen Versen<br />
während Reim von CD abgespielt wird<br />
5E<strong>in</strong>führung des Schriftbildes<br />
L präsentiert Verse als Schriftbild<br />
(patchwords***) und liest vor.<br />
S lesen Reim im Chor,<br />
evtl. <strong>in</strong> Partnerarbeit oder auch e<strong>in</strong>zeln<br />
E<strong>in</strong>führung des Reims<br />
L trägt Reim mit Unterstützung der Handpuppe vor:<br />
Alistair, Alistair, you are a mouse.<br />
Alistair, Alistair, you live <strong>in</strong> my house.<br />
Alistair, Alistair, knock on the door. (Alistair klopft)<br />
Alistair, Alistair, clean the floor. (Alistair kehrt Boden)<br />
Alistair, Alistair, brush your hair. (Alistair bürstet se<strong>in</strong> Haar)<br />
Alistair, Alistair, get up from the chair. (Alistair steht auf)<br />
Alistair, Alistair, touch your head. (Alistair berührt se<strong>in</strong>en Kopf)<br />
Alistair, Alistair, get to bed. (Alistair legt sich h<strong>in</strong>)<br />
Sprechen<br />
reproduktives Sprechen<br />
Kontrolle der activity-book-Seite<br />
S nennen die Nummer<br />
L spricht Vers vor<br />
S wiederholen im Chor, …<br />
L spricht zwei sich reimende Zeilen vor<br />
S wiederholen<br />
6Üben/Vertiefen<br />
S schreiben die passenden Verben<br />
zu den Bildern<br />
Ausklang: Song wird <strong>in</strong><br />
verschiedenen Variationen aufgesagt<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4<br />
2. Unterrichtsstunde: Wortschatze<strong>in</strong>führung ”Rooms“<br />
1 2<br />
Warm<strong>in</strong>g-up<br />
Reim: Alistair`s song<br />
3 4<br />
Hören<br />
L stellt Fragen zu Räumen<br />
S zeigen sie auf der Folie<br />
5 6<br />
E<strong>in</strong>führung des Schriftbildes<br />
TA: patchwords ***<br />
und Bildkarten<br />
L liest die Wortkarten vor<br />
S lesen nach<br />
S ordnen Wort- und Bildkarten<br />
S schreiben Wörter zu Bildern<br />
E<strong>in</strong>führung des Wortschatzes<br />
L legt Folie auf, die Räume s<strong>in</strong>d noch verdeckt<br />
L deckt die Räume auf<br />
S zeigen/benennen bekannte Gegenstände auf Bild<br />
L benennt die Räume und zeigt sie auf der Folie mit<br />
(rezeptiv-produktiv):<br />
kitchen, bedroom, bathroom, liv<strong>in</strong>g room<br />
Sprechen<br />
reproduktives Sprechen<br />
L spricht Wörter vor<br />
S hören genau zu und sprechen den neuen Wortschatz<br />
im Chor/mit time lag**<br />
nach (Variation: laut, leise,…)<br />
aktives Sprechen:<br />
L stellt kle<strong>in</strong>e Rätsel zu den Räumen<br />
S lösen sie<br />
Üben/Vertiefen<br />
L versteckt e<strong>in</strong>e Figur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zimmer (Folie)<br />
S erraten Versteck durch Fragen<br />
S bearbeiten Seite im Schülerheft<br />
geme<strong>in</strong>same Kontrolle<br />
Ausklang: Guess<strong>in</strong>g game<br />
4 Unterricht<br />
Erläuterungen:<br />
*TPR (Total Physical Response):<br />
entspricht e<strong>in</strong>em multisensorischen Ansatz der Sprachvermittlung, der auf e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Schulung der Rezeptionsfähigkeit<br />
der Lernenden abzielt. Je enger das Hörverstehen mit konkreten Handlungen verknüpft ist, desto besser<br />
prägen sich die K<strong>in</strong>der die gelernten Wörter und Redemittel e<strong>in</strong>. In TPR-Übungen hören die Schüler e<strong>in</strong>e Anweisung<br />
oder e<strong>in</strong>en Satz, den sie sofort gestisch und mimisch darstellen, <strong>in</strong>dem sie die Lehrkraft imitieren.<br />
**time lag:<br />
bezeichnet e<strong>in</strong>e kurze Pause zwischen dem Vorsprechen e<strong>in</strong>es Wortes und dem Nachsprechen durch die Schüler.<br />
Diese zeitliche Verzögerung ist nötig, da die <strong>in</strong>s Gehirn gelangten E<strong>in</strong>drücke kurz zirkulieren. Wenn wir die Informationen<br />
<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>iger Sekunden abrufen, können wir die E<strong>in</strong>drücke festigen. Allerd<strong>in</strong>gs darf der Abruf<br />
weder zu kurz vor noch zu lang nach der Erstanregung geschehen (optimal: 3 bis 5 Sekunden).<br />
***patchwords:<br />
ermöglichen e<strong>in</strong>en k<strong>in</strong>dgerechten Umgang mit dem Schriftbild. Bei den meisten englischen Wörtern weicht nur e<strong>in</strong><br />
Teil des Schriftbildes von der Aussprache ab. Dieser wird bei den patchwords hellgrau gedruckt (z.B.: book).<br />
Er tritt somit zunächst <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund, allerd<strong>in</strong>gs erkennen die Schüler sofort, dass diese Buchstaben anders<br />
ausgesprochen als geschrieben werden. Sobald das Klangbild durch Vor- und Nachsprechen gefestigt ist, kann die<br />
Lehrkraft die hellgrauen Buchstaben schwarz nachfahren. Ab diesem Zeitpunkt wird das normale schwarze Schriftbild<br />
verwendet.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
63
64<br />
4 Unterricht<br />
Beispiel e<strong>in</strong>er Unterrichtssequenz: Wortschatze<strong>in</strong>führung zu ”Introduction“ (Unit 2: In Town)<br />
Im Folgenden wird, wie auch bei Jahrgangsstufe 4, e<strong>in</strong>e mögliche Art der Wortschatze<strong>in</strong>führung dargestellt. Ebenso<br />
s<strong>in</strong>d auch andere, z. B. auf vom Lehrplan geforderte Strategien der Wortschatzerschließung aufbauende<br />
Methoden denkbar.<br />
1<br />
2<br />
1. Unterrichtsstunde: H<strong>in</strong>führung zum Thema und E<strong>in</strong>führung neuer Wörter:<br />
”Pictures of Nott<strong>in</strong>gham“<br />
Warm<strong>in</strong>g up (ca. 2-3 M<strong>in</strong>.)<br />
L ⇔ S Gespräch über Nott<strong>in</strong>gham<br />
Vorentlastung des Texts/E<strong>in</strong>führung des neuen Wortschatzes (ca. 15-20 M<strong>in</strong>.)<br />
Im Gespräch mit den S semantisiert L die neuen Wörter und vermittelt gleichzeitig<br />
landeskundliche Informationen zu Nott<strong>in</strong>gham:<br />
• visuell (Folie mit vier Fotos aus dem Buch)<br />
• verbal (Erklärung/Synonyme etc.): In Anworten auf Kontrollfragen zur Sicherung des<br />
Verständnisses verwenden S die neuen Wörter rezeptiv und produktiv<br />
• ggf. durch Gestik, Mimik, mitgebrachte Gegenstände, Gegenstände im Klassenzimmer etc.<br />
• ggf. Kontrollübersetzung durch den S<br />
Gleichzeitig schreibt L die neuen Wörter an die Tafel und verweist auf Besonderheiten oder<br />
Schwierigkeiten (Aussprache, Schreibweise, Gebrauch).<br />
3E<strong>in</strong>üben der neuen Wörter (ca. 5-10 M<strong>in</strong>.)<br />
S sprechen die neuen Wörter<br />
• e<strong>in</strong>zeln/im Chor<br />
• <strong>in</strong> verschiedenen Gemütslagen (laut, lachend, verärgert, etc.)<br />
und/oder<br />
<strong>in</strong> PA: S1 sitzt mit dem Rücken zu S2, S2 schreibt e<strong>in</strong>zelne neue Wörter Buchstabe für Buchstabe<br />
mit dem F<strong>in</strong>ger auf den Rücken von S1, S1 erkennt das Wort<br />
4Texterarbeitung/Festigung (ca. 10 M<strong>in</strong>.)<br />
S hören von der CD die vier kurzen Texte zu den Fotos<br />
S beantworten kurze Fragen zur Kontrolle des Verständnisses<br />
S öffnen die Bücher; L liest vor, S lesen nach und bearbeiten zur erneuten Verständniskontrolle<br />
die Aufgabe im Buch, <strong>in</strong>dem sie Foto und Text e<strong>in</strong>ander zuordnen<br />
5Erklärung der Hausaufgabe (ca. 5 M<strong>in</strong>.)<br />
E<strong>in</strong>tragen der neuen Wörter <strong>in</strong>s Vokabelheft/<strong>in</strong> die Vokabelkartei<br />
Lernen der Wörter und der Texte<br />
schriftliche Bearbeitung der Übung(en) im Workbook<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
5
2. Unterrichtsstunde: Wortschatze<strong>in</strong>führung ”Ask<strong>in</strong>g the way“<br />
1E<strong>in</strong>stimmung/Wiederholung (ca. 10 M<strong>in</strong>.)<br />
L ⇔ S Gespräch über die Texte, alternativ<br />
• visuell gestützt (Folie)<br />
• nach nochmaligem Hören der Texte von der CD<br />
• re<strong>in</strong> verbal<br />
S lesen den Text nochmals<br />
S und L verbessern die Hausaufgabe<br />
2E<strong>in</strong>führung des neuen Wortschatzes (ca. 10-15 M<strong>in</strong>.)<br />
L wandelt das Klassenzimmer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Stadt mit Straßen und Gebäuden um:<br />
• L legt Schilder mit Straßennamen <strong>in</strong> die Gänge/Räume zwischen den Bänken<br />
• S erhalten Schilder mit Gebäudenamen<br />
L semantisiert gleichzeitig im Gespräch mit den S die neuen Wörter/Ausdrücke und<br />
schreibt sie an die Tafel<br />
Im Rollenspiel mit den S erarbeitet L die Redemittel zur Wegbeschreibung<br />
3E<strong>in</strong>üben und Festigung (ca. 5-10 M<strong>in</strong>.)<br />
S spielen die Wegbeschreibung im Klassenzimmer situationsgerecht nach<br />
(Dialog/Rollenspiel L⇔S bzw. S⇔S).<br />
S wendet die gelernten Redemittel an und festigt sie anhand e<strong>in</strong>er Partnerübung im Buch<br />
(mit e<strong>in</strong>em Ausschnitt des Stadtplans von Nott<strong>in</strong>gham)<br />
4Erklärung der Hausaufgabe (ca. 5 M<strong>in</strong>.)<br />
S bereiten die neuen Wörter/Ausdrücke wie gewohnt nach<br />
S bearbeiten e<strong>in</strong>e Übung zur Wegbeschreibung im Workbook<br />
4 Unterricht<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
65
66<br />
4 Unterricht<br />
4<br />
4.6.3 Beispiel: Strukturen<br />
Die KdLP ordnet den zehn Themenbereichen neben dem Wortschatz auch Strukturen zu, die mit Hilfe des verb<strong>in</strong>dlichen<br />
Wortschatzes so komplettiert werden, dass die Redeabsichten <strong>in</strong> konkreten Kommunikationssituationen<br />
verwirklicht werden können. Dabei ist stets e<strong>in</strong> situativer Übungsanlass herzustellen.<br />
Im Anhang B der KdLP f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e zusammenfassende Übersicht über die Formen und Funktionen, welche die<br />
K<strong>in</strong>der bis zum Ende der Jahrgangsstufe 4<br />
• vor allem mündlich sowie beim Hör- und Leseverstehen anwenden, aber<br />
• auch schriftlich bei kommunikativen Schreibanlässen und im Zusammenhang mit sichernden Übungen<br />
gebrauchen.<br />
Beispiele aus der Übersicht <strong>in</strong> der KdLP:<br />
I can .../I can`t ...play<br />
I .../I don`t ... like<br />
I`m .. (I am)/We`re (We are) ... happy.<br />
My/Your/His/Her/ ... is/are ...<br />
He`s/She`s (He is .../He has ...; She is .../She has ...) ...6 years old, ... got 6 CDs.<br />
It`s (It is)<br />
This is a/my/your/his/her .../That`s a ...<br />
There`s ... (There is ...)<br />
I`ve got .../I haven`t got .../We`ve got .../We haven`t got ...<br />
I`d like to .... go to England.<br />
Auch bei der Grammatik wird unterschieden zwischen Strukturen, welche die K<strong>in</strong>der nur erkennen, und Strukturen,<br />
welche sie selbst anwenden.<br />
Wichtig ist, dass <strong>in</strong> der Jahrgangsstufe 4 ke<strong>in</strong>e Grammatikarbeit mit systematischer Progression im kognitiven S<strong>in</strong>n<br />
<strong>statt</strong>f<strong>in</strong>det. Die Vermittlung erfolgt auf re<strong>in</strong> lexikalischer Ebene.<br />
Die produktive Verwendung ist erst möglich, wenn die neuen Strukturen den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> unterschiedlichen Situationen<br />
wiederholt begegnet s<strong>in</strong>d. So kann erreicht werden, dass sie die Bedeutung dieser Strukturen erkannt haben.<br />
Erst dann ist e<strong>in</strong>e eigene Verwendung möglich.<br />
Natur<br />
Kommunikative Absichten:<br />
I`ve got .../I haven`t got ...<br />
Körper/Kleidung<br />
I`ve got a cat.<br />
He`s got .../She`s got ...<br />
I`ve got red hair.<br />
(He/She has got ...)<br />
We`ve got .../We haven`t got ...<br />
He`s got blue eyes.<br />
Haus/Wohnung Have you got ...?<br />
Familie/Freunde<br />
Susan has got a purple sofa.<br />
Have you got a sofa?<br />
Schule<br />
I`ve got a red pencil.<br />
I`ve got a sister.<br />
How many...have yout got?<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4.6.3 Beispiel: Strukturen<br />
4 Unterricht<br />
Im Rahmen der handlungsorientierten kommunikativen Situationen haben sich die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 4 auch<br />
im Bereich der Strukturen sprachliche Grundlagen angeeignet, auf denen der Englischunterricht <strong>in</strong> Jahrgangsstufe<br />
5 aufbaut.<br />
Die Grammatikarbeit ist nun auf systematische Progression ausgerichtet und basiert zunehmend auf kognitivem<br />
Lernen nach Regeln, die die K<strong>in</strong>der erfassen und auf ihre eigene Sprachproduktion anwenden. So vertiefen sie ihre<br />
kommunikativen Fertigkeiten und lernen allmählich, e<strong>in</strong>fache Texte zu erschließen und auch selbst zu erstellen. Sie<br />
entwickeln grundlegende Lernstrategien, im Bereich der Grammatik- wie der Wortschatzarbeit, die den Transfer<br />
von Kenntnissen und Fertigkeiten auf neue Inhalte ermöglichen und somit von Anfang an selbstständiges Arbeiten<br />
und Lernen unterstützen.<br />
Der Lehrplan sieht folgende grammatische Strukturen vor, welche die K<strong>in</strong>der verstehen und bei der eigenen Sprachproduktion<br />
anwenden:<br />
Syntax<br />
• Hauptsätze<br />
• Nebensätze<br />
• Kurzantworten<br />
Substantiv<br />
• S<strong>in</strong>gular<br />
• Plural<br />
• Genitiv<br />
Verben<br />
• Vollverben, Hilfsverben<br />
• tenses:<br />
present (progressive/simple)<br />
simple past<br />
go<strong>in</strong>g to-future<br />
Strukturen<br />
Schule<br />
I´ve got a red pencil.<br />
Begleiter<br />
• Artikel<br />
• Demonstrativ-,<br />
Possessiv-,<br />
<strong>in</strong>def. Begleiter<br />
Pronomen<br />
• Personal-,<br />
Demonstrativ-,<br />
Interrogativ-,<br />
Indef<strong>in</strong>itpronomen<br />
Adverbien<br />
• Adverbien der Zeit,<br />
des Ortes,<br />
der Häufigkeit<br />
• Stellung im Satz<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
67
68<br />
4 Unterricht<br />
Beispiel e<strong>in</strong>er Unterrichtsstunde:<br />
Erarbeitung des present progressive im Language A-Teil der unit ”In Town“:<br />
Methodisch-didaktische Grundlagen:<br />
1. Ziel<br />
Erste H<strong>in</strong>führung zu den Formen<br />
des present progressive <strong>in</strong> allen<br />
Personen im bejahten Aussagesatz<br />
und zu se<strong>in</strong>er Funktion<br />
2. Methode<br />
Induktives Erarbeiten der Formen<br />
und der Funktion auf der Basis des<br />
erarbeiteten Language A-Texts:<br />
Nach dem Pr<strong>in</strong>zip des entdeckenden<br />
Lernens f<strong>in</strong>den die K<strong>in</strong>der die<br />
Regeln selbst.<br />
3. Sprache<br />
Je nach den Voraussetzungen der S<br />
kann auch bei der Grammatik<br />
e<strong>in</strong>sprachig gearbeitet werden.<br />
In der Praxis greifen aber die<br />
meisten L vor allem bei komplexen<br />
Strukturen wie dem present<br />
progressive früher oder später<br />
auf die Muttersprache zurück.<br />
4. Follow-up<br />
Nach und nach werden auch die<br />
verne<strong>in</strong>ten Formen sowie die Frage<br />
(mit Kurzantworten) erarbeitet und<br />
<strong>in</strong>tensiv geübt. Die Komplexität der<br />
Struktur erfordert Üben <strong>in</strong> immer<br />
neuen Formen im Verlauf des<br />
gesamten weiteren Schuljahres.<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
5<br />
present<br />
progressive
möglicher Unterrichtsverlauf:<br />
present<br />
progressive<br />
1. E<strong>in</strong>stimmung/H<strong>in</strong>führung<br />
(ca. 5-7 M<strong>in</strong>.)<br />
L⇔S Gespräch: L knüpft an den Inhalt<br />
des Textes an: bildgestützt (Folie), über<br />
Vorspielen der CD, oder re<strong>in</strong> verbal/<br />
durch Fragen zum Text<br />
2. Erarbeitung<br />
(ca. 5-7 M<strong>in</strong>.)<br />
S werden zu der neuen Form gelenkt<br />
S beschreiben die neue Form<br />
S f<strong>in</strong>den weitere Textbeispiele<br />
S und L erarbeiten geme<strong>in</strong>sam die Regel<br />
3. Tafelbild/Hefte<strong>in</strong>trag<br />
(ca. 20-25 M<strong>in</strong>.)<br />
Auf der Basis der gefundenen Regel<br />
entwickeln L und S geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong><br />
Tafelbild zu Bildung und Funktion des<br />
present progressive.<br />
4. E<strong>in</strong>üben<br />
(ca. 10 M<strong>in</strong>.)<br />
S üben die neue Form zuerst <strong>in</strong> der<br />
3. Person, dann <strong>in</strong> der 1. und 2. Person<br />
(jeweils S<strong>in</strong>gular/Plural) anhand e<strong>in</strong>er<br />
Übung im Buch.<br />
5. Stellung der Hausaufgabe<br />
(ca. 5 M<strong>in</strong>.)<br />
S lernen zuhause die Regel und festigen<br />
die Formen durch Übungen im<br />
Workbook.<br />
4 Unterricht<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
69
70<br />
4 Unterricht<br />
4<br />
4.6.4 Beispiel: Hörverstehen<br />
Am Ende der Jahrgangsstufe 4 s<strong>in</strong>d die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> der Lage, neben Sätzen und kurzen Texten auch längere Sprachäußerungen<br />
aus den vorgegebenen Themenbereichen hörend zu verstehen.<br />
Sie verstehen sowohl Äußerungen der Lehrkraft als auch von muttersprachlichen Sprechern, die auf Tonträgern<br />
dargeboten werden.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d sie imstande, auf fremdsprachliche Impulse der Lehrkraft und ihrer Mitschüler zu reagieren.<br />
Grundlage e<strong>in</strong>es erfolgreichen Hörverständnisses ist <strong>in</strong>tensives E<strong>in</strong>hören. Im Unterricht werden deshalb zahlreiche Anlässe<br />
geschaffen, <strong>in</strong> denen die K<strong>in</strong>der Gelegenheit für e<strong>in</strong>e umfassende und häufige Begegnung mit gesprochener<br />
Sprache erhalten.<br />
Die Lehrkraft ist das wichtigste Sprachvorbild. So oft wie möglich steht daneben die Begegnung mit Hörtexten von<br />
Tonträgern, die von muttersprachlichen Sprechern stammen. Wo immer möglich wird die gesprochene Sprache<br />
durch visuelle Hilfen unterstützt (Gestik, Mimik, Bilder, Bildfolgen, ...).<br />
Gegenstände identifizieren<br />
Die K<strong>in</strong>der hören<br />
”Show me your pencil, etc.“<br />
und zeigen die Gegenstände.<br />
Verständnis des Gehörten<br />
durch Gesten nachweisen<br />
Die K<strong>in</strong>der hören ”She can swim“<br />
und imitieren Schwimmbewegungen.<br />
Gesprochene Anweisungen<br />
ausführen<br />
Die K<strong>in</strong>der reagieren auf<br />
Anweisungen wie:<br />
”Stand up, sit down, etc.“<br />
(→ classroom phrases)<br />
Aktivitäten<br />
zur Überprüfung<br />
des Hörverstehens<br />
Gehörtes durch kle<strong>in</strong>e<br />
Zeichnungen darstellen<br />
Die K<strong>in</strong>der hören ”a table, a book“<br />
und malen e<strong>in</strong> entsprechendes Bild.<br />
Gehörtes durch Zeigen von<br />
farbigen Karten als richtig<br />
oder falsch bezeichnen<br />
Bild e<strong>in</strong>es Hundes: Die K<strong>in</strong>der hören:<br />
”This is a cat.“ → rote Karte<br />
Bild e<strong>in</strong>es Balls: Die K<strong>in</strong>der hören:<br />
”This is a ball.“ → grüne Karte<br />
Bildkarten nach<br />
gesprochenen<br />
Angaben identifizieren<br />
K<strong>in</strong>der hören ”Two girls are<br />
<strong>in</strong> the garden“ und zeigen<br />
auf das zutreffende Bild aus<br />
e<strong>in</strong>er Reihe von Bildern.<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4<br />
4 Unterricht<br />
E<strong>in</strong>e ideale Möglichkeit im Bereich der Schulung des Hörverstehens ist u.a. das Storytell<strong>in</strong>g.<br />
Die Lehrkraft setzt dabei v.a. Mimik, Gestik, Intonation, aber auch Realien und Bilder e<strong>in</strong>, sodass die K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong><br />
Globalverständnis der vorgetragenen Geschichte erhalten.<br />
Es ist nicht Ziel der E<strong>in</strong>heit, dass die K<strong>in</strong>der jedes Wort verstehen. Vielmehr wenden sie Hörverstehensstrategien an<br />
und schließen z.B. von e<strong>in</strong>zelnen Wörtern auf das Satzganze.<br />
1<br />
2<br />
Folgende Übersicht veranschaulicht die mögliche Strukturierung<br />
e<strong>in</strong>er Storytell<strong>in</strong>g-E<strong>in</strong>heit:<br />
E<strong>in</strong>stimmung<br />
Vorstellen der Hauptfiguren, des Schauplatzes,...<br />
E<strong>in</strong>führung von Schlüsselbegriffen<br />
Vorentlastung der Geschichte durch die Präsentation der<br />
handlungstragenden Schlüsselwörter (key words)<br />
→ Bedeutung, Klang, Schriftbild (Bilder, Realien, Gestik, Mimik)<br />
3E<strong>in</strong>führung der Geschichte<br />
Erstmaliger Vortrag:<br />
S konzentrieren sich auf den groben Handlungsverlauf<br />
4Globalverstehen<br />
S äußern sich auf Deutsch zur Geschichte<br />
→ jedes K<strong>in</strong>d soll den Handlungsverlauf nachvollziehen können<br />
5Detailverstehen<br />
Erneutes Vortragen:<br />
S erhalten Hörverstehensaufträge<br />
→ Aufmerksamkeit wird auf die sprachliche Komponente gelenkt<br />
6Üben/Vertiefen<br />
Sicherung der sprachlichen Ziele auf vielfältige Weise<br />
(activity book, games, m<strong>in</strong>ibook, dialogues,...)<br />
7Darstellen/Nachspielen<br />
E<strong>in</strong>ige Geschichten lassen sich auch szenisch darstellen<br />
(evtl. können die S kle<strong>in</strong>ere Textpassagen sprechen)<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
71
72<br />
4 Unterricht<br />
4.6.4. Beispiel: Hörverstehen<br />
Die K<strong>in</strong>der haben sich <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 4 e<strong>in</strong>en Grundstock an Fertigkeiten im Bereich Hörverstehen angeeignet;<br />
darauf baut der Englischunterricht <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 nun auf.<br />
Sie reagieren richtig auf kurze, e<strong>in</strong>fache Impulse der Lehrkraft sowie auf leicht verständliche Äußerungen, die von<br />
muttersprachlichen Sprechern auf Tonträgern dargeboten werden. In e<strong>in</strong>er sorgfältig angelegten Progression üben<br />
sie das Hörverstehen <strong>in</strong> zunehmend umfangreicheren Aufgaben mit dem Ziel des Detailverständnisses auch bei längeren<br />
und komplexeren Äußerungen und Textdarbietungen.<br />
Der Englischunterricht <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> der Regel auch <strong>in</strong> den Phasen kognitiven Lernens e<strong>in</strong>sprachig<br />
<strong>statt</strong>, vor allem bei der Erarbeitung von Wortschatz, zum Teil auch bei der Grammatikarbeit (s. Kap. 4.6.2 und<br />
4.6.3); <strong>in</strong>sofern ist die Lehrkraft nach wie vor das wichtigste Sprachvorbild. Darüber h<strong>in</strong>aus werden von Beg<strong>in</strong>n an<br />
von der CD gespielte muttersprachliche Äußerungen <strong>in</strong> den Unterricht <strong>in</strong>tegriert, wo dies möglich und s<strong>in</strong>nvoll ist.<br />
Arbeitsformen im Bereich Hörverstehen im Unterricht der Jahrgangsstufe 5 bei Äußerungen durch die Lehrkraft<br />
s<strong>in</strong>d zum Beispiel:<br />
Situation/Anlass<br />
Wiederholung von Wortschatz/Texten<br />
Besprechung der schriftlichen Hausaufgabe<br />
E<strong>in</strong>führung von Wortschatz und Grammatik<br />
Arbeit mit den Texten im Lehrbuch<br />
Schreiben von Diktaten/Lückendiktaten<br />
die K<strong>in</strong>der verstehen<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
5<br />
• Fragen zu Details über Personen und ihre<br />
Handlungen <strong>in</strong> Dialogtexten und Geschichten<br />
und antworten korrekt<br />
• Äußerungen/Anweisungen der Lehrkraft<br />
(z. B. ”Open your workbooks on p. 9“/”Sorry,<br />
you can`t say that“) und reagieren entsprechend<br />
• re<strong>in</strong> verbale Worterklärungen und metasprachliche<br />
Äußerungen der Lehrkraft zur Regelerarbeitung<br />
(vgl. Kap. 4.6.2/4.6.3)<br />
• Fragen zum Global-/Detailwissen<br />
• den von der Lehrkraft vorgelesenen Text und<br />
schreiben ihn als Ganzes richtig bzw. e<strong>in</strong>zelne<br />
Wörter <strong>in</strong> Lücken e<strong>in</strong>es Textes
Formen der Hörverstehensarbeit bei muttersprachlichen Äußerungen vom Tonträger s<strong>in</strong>d z.B.<br />
zum Global-/<br />
Detailverstehen<br />
Arbeit mit songs,<br />
poems, rhymes, etc.<br />
bei ganzen Texten/<br />
Textabschnitten<br />
4 Unterricht<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus können Hörverstehensaufgaben auch Bestandteil von Leistungserhebungen (Leistungstests, große<br />
Leistungsnachweise, Stegreifaufgaben) se<strong>in</strong>:<br />
Aufgabe ”Listen<strong>in</strong>g Comprehension“<br />
Lückendiktat/Diktat<br />
die K<strong>in</strong>der verstehen<br />
verbale Impulse, Fragen,<br />
right/wrong-statements<br />
zu dem Gehörten<br />
Arbeit mit Texten<br />
(Dialoge/erzählende Texte)<br />
mit/ohne<br />
Vorentlastung<br />
Die K<strong>in</strong>der hören (<strong>in</strong> der Regel 2x) e<strong>in</strong>en neuen Text<br />
(ohne unbekannte Wörter) zu e<strong>in</strong>er ihnen weitgehend<br />
vertrauten Thematik und bearbeiten schriftlich<br />
• right/wrong-statements, ggf. mit eigensprachlicher<br />
Verbesserung der falschen Aussagen<br />
• multiple choice-Aufgaben<br />
• kurze Fragen zum Text <strong>in</strong> selbst formulierten Antworten<br />
• Bild-/Textvergleiche<br />
• scrambled texts (richtige Reihenfolge von Sätzen<br />
herstellen)<br />
• m<strong>in</strong>d maps (Ergänzen fehlender Informationen)<br />
Die K<strong>in</strong>der hören und verstehen den von der Lehrkraft<br />
vorgelesenen Text und schreiben die fehlenden Wörter<br />
<strong>in</strong> die entsprechenden Lücken bzw. schreiben ihn richtig<br />
nach (s.o.).<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
73
74<br />
4 Unterricht<br />
Ziele<br />
4<br />
4.7 Hausaufgaben<br />
Primäre Ziele der Hausaufgaben <strong>in</strong> der Grundschule s<strong>in</strong>d die<br />
E<strong>in</strong>übung und Vertiefung des Gelernten, die Überprüfung<br />
des Verstehens sowie die Möglichkeit, Problemstellen des<br />
eigenen Lernzuwachses zu erkennen und diese selbst zu<br />
beheben bzw. am nächsten Tag Hilfe vom Lehrer e<strong>in</strong>zufordern.<br />
Gleichzeitig werden die Schüler zu selbstständigem<br />
Arbeiten und regelmäßiger und gewissenhafter<br />
Pflichterfüllung h<strong>in</strong>geführt.<br />
Hausaufgaben <strong>in</strong> der Grundschule werden <strong>in</strong> der Regel so<br />
gestellt, dass die Schüler diese ohne Unterstützung durch<br />
die Eltern erledigen können. Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> notwendiger Teil der<br />
schulischen Unterrichts- und Erziehungsarbeit. Die Aufgabenstellungen<br />
sowie der Umfang können je nach <strong>in</strong>dividuellem<br />
Leistungsstand variieren.<br />
Regelmäßigkeit und Umfang<br />
An der Grundschule werden täglich <strong>in</strong> den Fächern Deutsch und Mathematik von e<strong>in</strong>em Tag zum anderen Hausaufgaben<br />
gestellt. Gem. § 42 S. 2 VSO werden an Tagen mit verpflichtendem Nachmittagsunterricht ke<strong>in</strong>e schriftlichen<br />
Hausaufgaben für den nächsten Tag gestellt. In den anderen Fächern werden nicht regelmäßig, meist über<br />
mehrere Tage h<strong>in</strong>weg, Aufgaben erteilt. Immer häufiger werden auch Wochenhausaufgaben gestellt, die die<br />
Schüler zu e<strong>in</strong>em selbstverantwortlichen Umgang mit ihrer Zeit befähigen sollen. Dabei handelt es sich meist um<br />
Aufgabenstellungen, die der Vertiefung von bereits Gelerntem (z.B. E<strong>in</strong>male<strong>in</strong>ssätze oder late<strong>in</strong>ische Begriffe der<br />
Sprachbetrachtung wiederholen, Beispielsätze zu gelernten Rechtschreibregeln bilden, Übungsblätter zu schon vor<br />
längerer Zeit behandelten Unterrichtsthemen), aber auch der Vorbereitung neuer Inhalte (z.B. Informationen zu<br />
e<strong>in</strong>em Sachthema beschaffen, Versuche erproben) dienen.<br />
Zur Bearbeitung aller Hausaufgaben benötigen die Schüler im Durchschnitt e<strong>in</strong>e Stunde.<br />
Schriftlichkeit und Mündlichkeit<br />
Um den Lehrstoff<br />
e<strong>in</strong>zuüben und die Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler zu eigener Tätigkeit anzuregen,<br />
werden Hausaufgaben gestellt, die<br />
von Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler mit durchschnittlichem<br />
Leistungsvermögen <strong>in</strong> der Grundschule <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Stunde ... bearbeitet werden können. An<br />
Tagen mit verpflichtendem Nachmittagsunterricht<br />
werden ke<strong>in</strong>e schriftlichen Hausaufgaben für den<br />
nächsten Tag gestellt; hiervon kann im E<strong>in</strong>vernehmen<br />
mit dem ... Elternbeirat abgewichen<br />
werden. Sonntage, Feiertage und Ferien<br />
s<strong>in</strong>d von Hausaufgaben freizuhalten.<br />
(§ 42 VSO)<br />
In der Grundschule werden <strong>in</strong> den Fachbereichen Deutsch und Mathematik meist schriftliche, teilweise jedoch auch<br />
mündliche Hausaufgaben (z.B. Gedichte oder grammatikalische Begriffe lernen, Referate vorbereiten, Lesehausaufgaben)<br />
gestellt.<br />
Im Englischunterricht können die mündlichen durch schriftliche Aufgabenstellungen ergänzt werden.<br />
In den Fachbereichen Heimat- und Sachunterricht, Musik und Religion s<strong>in</strong>d es meist mündliche Aufgabenstellungen<br />
(E<strong>in</strong>prägen von Inhalten, Suchen nach Informationsquellen, Versuchsdurchführungen …), zu deren erfolgreichen<br />
Erledigung die Schüler ab Jahrgangsstufe 2 schrittweise angeleitet werden.<br />
Schriftliche Hausaufgaben werden <strong>in</strong> der Grundschule <strong>in</strong> der darauf folgenden Unterrichtsstunde kontrolliert und<br />
vom Lehrer anschließend korrigiert. Sie werden nicht benotet, können aber <strong>in</strong> der verbalen Zeugnisbeurteilung<br />
berücksichtigt werden.<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
Ziele<br />
4.7 Hausaufgaben<br />
Neben den <strong>in</strong> der GSO genannten Zielen des Übens und der<br />
Anregung zu eigener Tätigkeit lernen die Schüler auch, ihren<br />
Arbeitsplatz zu gestalten und ihre Arbeit methodisch und<br />
mit Hilfe e<strong>in</strong>es vernünftigen Zeitmanagements selbstständig<br />
zu organisieren. Ebenso erfahren sie, <strong>in</strong> welchen Bereichen<br />
sie persönlich noch unsicher s<strong>in</strong>d und weitere Hilfestellung<br />
durch den Lehrer benötigen.<br />
Die Zieldef<strong>in</strong>ition der GSO lässt ke<strong>in</strong>en Zweifel daran,<br />
dass nur solche Hausaufgaben gestellt werden dürfen,<br />
die die Schüler ohne fremde Hilfe lösen können.<br />
Ungeachtet dieser Maßgabe muss umgekehrt ihre Selbstverantwortung<br />
umso mehr gefordert und gefördert werden,<br />
je weniger Begleitung und Unterstützung durch Eltern oder<br />
andere Betreuungspersonen vorauszusetzen ist.<br />
4 Unterricht<br />
Regelmäßigkeit und Umfang<br />
Im Gymnasium werden täglich <strong>in</strong> fast allen Fächern, die am betreffenden Tag unterrichtet<br />
werden, Hausaufgaben gestellt. (In der Praxis wird oftmals ke<strong>in</strong>e schriftliche Hausaufgabe auf den nächsten<br />
Tag gegeben, wenn am selben Tag Nachmittagsunterricht <strong>statt</strong>f<strong>in</strong>det). Sie sollten <strong>in</strong> der Unterstufe so portioniert<br />
se<strong>in</strong>, dass die Schüler zu ihrer Bearbeitung <strong>in</strong>sgesamt nicht mehr als höchstens zwei Stunden benötigen.<br />
Die<br />
Intensivierungsstunden<br />
sollen den <strong>in</strong>dividuellen<br />
Lernprozess durch gezieltes<br />
Üben, Wiederholen und<br />
Vertiefen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>eren<br />
Lerngruppen unterstützen.<br />
(Anlage 2, Fußnote<br />
9 GSO)<br />
Intensivierungsstunden<br />
Neben der zielgerichteten Förderung der Potenziale besonders begabter Schüler<br />
können die gymnasialen Intensivierungsstunden je nach Organisation und Zielrichtung<br />
der Schule e<strong>in</strong>e ähnliche Funktion wie Hausaufgaben haben. E<strong>in</strong>e Doppelung<br />
von Intensivierungsstunde und Hausaufgabe am selben Tag und im selben<br />
Fach ist daher nicht erforderlich.<br />
Schriftlichkeit und Mündlichkeit<br />
Am Gymnasium werden je nach Fach vorzugsweise schriftliche (z.B. Mathematik),<br />
schriftliche und mündliche (z.B. Fremdsprachen) oder nur mündliche (z.B. Geographie)<br />
Hausaufgaben gestellt.<br />
• Schriftliche Hausaufgaben (z.B. Übungsaufgaben <strong>in</strong> Mathematik, grammatische Übungen und Übersetzungen <strong>in</strong><br />
der Fremdsprache, Übungsaufsätze <strong>in</strong> Deutsch) werden konsequent am Zieltag geme<strong>in</strong>sam im Unterricht besprochen<br />
und regelmäßig kontrolliert, aber nicht benotet.<br />
• Mündliche Hausaufgaben können z.B. das Memorieren fremdsprachlicher Vokabeln oder Grammatikregeln, das<br />
Auswendiglernen e<strong>in</strong>es Gedichts oder das E<strong>in</strong>prägen des Inhalts von Sachtexten se<strong>in</strong>.<br />
Damit gymnasiale Anfänger diese Aufgaben erfolgreich bewältigen können, müssen sie mit sehr präzisen Ar-<br />
beitsanweisungen geführt werden. Das „Anschauen“ oder „Lernen“ e<strong>in</strong>es Sachtextes im Geographiebuch etwa<br />
bedeutet ja nicht, dass er nur angeschaut oder auswendig gelernt werden muss, sondern umfasst e<strong>in</strong> komplexes<br />
Bündel verschiedener Tätigkeiten: Verstehendes Lesen des Textes, Identifizieren und Markieren der s<strong>in</strong>ntragenden<br />
Passagen, E<strong>in</strong>prägen dieser Passagen und Vernetzen mit dem Textganzen … Ohne ausreichende methodische<br />
Schulung im Rahmen e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>tegrierten Methodentra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs besteht die Gefahr, dass Schüler die Bedeutung mündlicher<br />
Hausaufgaben für ihren eigenen Lernfortschritt unterschätzen.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
Um den Lehrstoff<br />
e<strong>in</strong>zuüben und die Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler zu eigener Tätigkeit<br />
anzuregen, werden Hausaufgaben gestellt,<br />
die von Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler mit<br />
durchschnittlichem Leistungsvermögen <strong>in</strong> angemessener<br />
Zeit erledigt werden können. Die<br />
Lehrerkonferenz legt vor Unterrichtsbeg<strong>in</strong>n des<br />
Schuljahrs die Grundsätze für die Hausaufgaben<br />
fest; die Koord<strong>in</strong>ierung der Hausaufgaben <strong>in</strong><br />
den e<strong>in</strong>zelnen Klassen unter Berücksichtigung der<br />
Anforderungen des Nachmittagsunterrichts<br />
obliegt der Klassenleiter<strong>in</strong> oder dem<br />
Klassenleiter.<br />
(§ 52 Satz 1 u. 2 GSO)<br />
75
76<br />
4 Unterricht<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
5<br />
Leistungserhebung<br />
und Leistungsmessung<br />
5.1 Deutsch<br />
5.1.1 Prüfungsformen............................................................................................................................. 78<br />
5.1.2 Korrektur und Bewertung............................................................................................................... 88<br />
5.2 Mathematik<br />
5.2.1 Prüfungsformen............................................................................................................................. 95<br />
5.2.2 Korrektur und Bewertung.............................................................................................................. . 99<br />
5.3 Englisch<br />
5.3.1 Prüfungsformen............................................................................................................................ 112<br />
5.3.2 Korrektur und Bewertung.............................................................................................................. 122<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
77
78<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
4<br />
5. Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
5.1 Deutsch<br />
5.1.1 Prüfungsformen<br />
Prüfungsformen gibt es <strong>in</strong> folgenden Lernbereichen <strong>in</strong> schriftlicher und mündlicher Art:<br />
• Sprechen und Gespräche<br />
• Texte verfassen<br />
• Richtig schreiben<br />
• Sprache untersuchen<br />
• Lesen und mit Literatur umgehen<br />
Probearbeiten werden nicht angekündigt (§ 43 Abs. 2 Satz 2 VSO). Die Anzahl der schriftlichen Leistungsnachweise<br />
liegt im pädagogischen Ermessen.<br />
Gesamtnote:<br />
Für jeden der 5 Teilbereiche wird e<strong>in</strong>e Note erstellt, wobei jeder Teilbereich im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>tegrativen Deutsch-<br />
Unterrichts für die Gesamtnote gleich gewichtet werden soll. Es obliegt jedoch der Lehrerkonferenz e<strong>in</strong>er jeden<br />
Grundschule, zu Beg<strong>in</strong>n des Schuljahres die Gewichtung der e<strong>in</strong>zelnen Teilbereiche festzulegen.<br />
Beispiel:<br />
Viertklässler: Willy Note<br />
• Sprechen und Gespräche führen 1<br />
- Gedicht<br />
- versch. Präsentationen<br />
• Texte verfassen 4<br />
versch. Textformen<br />
(Erlebniserzählung,<br />
Elfchen,...)<br />
• Richtig schreiben 3<br />
Rechtschreibproben<br />
• Sprache untersuchen 2<br />
Sprachlehreproben<br />
• Lesen und mit Literatur umgehen 2<br />
- Leseproben<br />
- Lesevortrag<br />
Gesamtnote<br />
(1+4+3+2+2) : 5 = 2,4 2<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
5. Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
5.1 Deutsch<br />
5.1.1 Prüfungsformen<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Die Prüfungsformen werden <strong>in</strong> der gymnasialen Prüfungsordnung (GSO) <strong>in</strong> große und kle<strong>in</strong>e Leistungsnachweise<br />
e<strong>in</strong>geteilt. Große Leistungsnachweise s<strong>in</strong>d (<strong>in</strong> Jgst. 5 vier) Schulaufgaben, die m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e<br />
Woche zuvor anzukündigen und gleichmäßig über das Schuljahr zu verteilen s<strong>in</strong>d.<br />
Dabei bieten sich folgende Möglichkeiten - je nach Beschluss der Lehrerkonferenz zu Beg<strong>in</strong>n des Schuljahres - an:<br />
3 Schreibformen (Erzählen, Berichten, Beschreiben) und 1 Alternative Prüfungsform<br />
4 Schreibformen (s. o.)<br />
oder<br />
Im Fach Deutsch (Jgst. 5) s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>e Leistungsnachweise <strong>in</strong> der Regel Stegreifaufgaben, die nicht angekündigt<br />
werden, und mündliche Leistungen, wie z. B. Rechenschaftsablagen, Gedichtvorträge, Buchvorstellungen.<br />
Zahl, Art und Term<strong>in</strong>ierung der Leistungserhebungen liegen ansonsten im pädagogischen Ermessen der Lehrkräfte.<br />
(§ 53 Abs. 2 Satz 4 GSO)<br />
Gesamtnote:<br />
Die Durchschnittsnote der 4 Schulaufgaben wird zweifach und die Durchschnittsnote aller mündlichen Leistungen<br />
e<strong>in</strong>fach gewichtet.<br />
Beispiel:<br />
Fünftklässler: Jörg Note<br />
• Schriftliche Gesamtnote 2,75<br />
(4 Schulaufgaben)<br />
- 3x Erlebniserzählung<br />
- 1x Grundwissenstest mit<br />
formalsprachlichen Elementen<br />
• Mündliche Gesamtnote 2,25<br />
- Extemporale<br />
- Gedicht<br />
- Rechenschaftsablage<br />
- Buchvorstellung<br />
- Projekte<br />
- ...<br />
Gesamtnote<br />
(2x2,75 + 1x2,25) : 3 = 2,58 3<br />
Fazit: Das Beispiel verdeutlicht die Dom<strong>in</strong>anz der Aufsatznoten bei der Bildung der Gesamtnote!<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
79
80<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
4<br />
Hürde Schreibkompetenzen<br />
Mit der neuen Lernkultur <strong>in</strong> der Grundschule geht e<strong>in</strong>her, dass Leistung produkt- und prozessorientiert gesehen werden<br />
muss. Für den Bereich des Textschreibens bedeutet das, dass es nicht mehr ausreicht, an den tradierten<br />
Formen und Themen des „Aufsatzunterrichtes“ festzuhalten, sondern die K<strong>in</strong>der mit prozessorientierten Aufgaben<br />
zu konfrontieren.<br />
„Die Schüler sollen ihre Fähigkeiten beim Vorbereiten, Schreiben und Überarbeiten von Texten weiterentwickeln und<br />
<strong>in</strong> freien und geplanten Schreibsituationen anwenden. Sie planen ihre Texte vor allem im H<strong>in</strong>blick auf Absicht,<br />
Adressat und Verwendungszusammenhang, drücken sich zunehmend differenziert aus und wenden Überarbeitungsstrategien<br />
selbstständig an. Um die Freude am Schreiben zu erhalten, bekommen die Schüler weiterh<strong>in</strong><br />
vielfältige Möglichkeiten zur Veröffentlichung ihrer Texte und erfahren so die Wirkung und Bedeutung der schriftlichen<br />
Kommunikation.“ (LP GS Deutsch 4.2.1)<br />
Nach Abraham (GS-Magaz<strong>in</strong> 5 – 2007) zeigt sich „Schreibkompetenz weniger im fertigen Produkt – dort aber<br />
schon auch – als vielmehr dar<strong>in</strong>, dass die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler alle Tätigkeiten und Teilprozesse beherrschen,<br />
um e<strong>in</strong>e Schreibaufgabe erfolgreich zu bewältigen.“<br />
So steht die Entwicklung textbezogener Schreibkompetenzen im Mittelpunkt. Ziel ist es, die K<strong>in</strong>der dazu zu führen,<br />
stimmige schriftliche Texte produzieren zu können.<br />
Auf diesem Weg sollen sie:<br />
• Ideen sammeln (Cluster, M<strong>in</strong>d Map,...)<br />
• Informationen e<strong>in</strong>holen (Umgang mit Lexikon und Internet,...)<br />
• Informationen auswählen (markieren, zusammenfassen,...)<br />
• Geschichten spannend gestalten<br />
• Texte planen und gliedern<br />
• Texte überarbeiten (z.B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schreibkonferenz)<br />
• zu e<strong>in</strong>em vorgegebenen Thema sich für e<strong>in</strong>e Gestaltungsmöglichkeit entscheiden<br />
(z. B. Erzählung, Sachtext, Brief, Gedicht)<br />
Die Aufgabe der Lehrkraft ist es, die Texte auszuwerten und die K<strong>in</strong>der auf Grundlage ihrer geschriebenen Texte<br />
<strong>in</strong>dividuell zu fördern. Die Schüler müssen also Hilfestellungen bekommen, damit sie sich <strong>in</strong> ihrem persönlichen<br />
Schreibprozess weiterentwickeln.<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Hürde Schreibkompetenzen<br />
Die Schreiberziehung <strong>in</strong> der 5. Jahrgangsstufe greift bekannte Grundformen aus der Grundschule auf und vertieft<br />
sie. Im Vordergrund stehen dabei das gestalterische Schreiben mit se<strong>in</strong>en vielfältigen Formen des Erzählens und<br />
das <strong>in</strong>formierende Schreiben, das das Beschreiben und Berichten umfasst.<br />
Die Schüler erfahren Schreiben somit e<strong>in</strong>erseits als Möglichkeit <strong>in</strong>dividuellen Gestaltens, andererseits aber auch als<br />
Grundlage für schriftliches Kommunizieren.<br />
Da diese Schreibformen <strong>in</strong> den großen Leistungsnachweisen gefordert werden, werden sie <strong>in</strong>tensiver als <strong>in</strong> der<br />
Grundschule geübt. Zudem müssen die Schüler nun sukzessive <strong>in</strong>haltliche, stilistische und pragmatische Textnormen<br />
anwenden, was an der Schnittstelle von der Grundschule zum Gymnasium mitunter Schwierigkeiten bereitet.<br />
Funktionale Schreiberziehung:<br />
Um e<strong>in</strong>er allzu ausufernden Phantasie und e<strong>in</strong>em planlosen Schreiben entgegenzuwirken, sollen sich die Schüler<br />
deshalb bereits bei der Themenstellung an e<strong>in</strong>em klaren, fest vorgegebenen Situations-, Handlungs- und Erlebnisrahmen<br />
orientieren können. Hilfreich ist ebenso e<strong>in</strong> konkreter Adressatenbezug, der vor allem bei der E<strong>in</strong>bettung<br />
des Schreibauftrags <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Brief gegeben ist.<br />
In e<strong>in</strong>em prozessorientierten Schreibunterricht steht die Weiterentwicklung der <strong>in</strong> der Grundschule bereits e<strong>in</strong>geführten<br />
textbezogenen Schreibkompetenzen im Mittelpunkt. Deshalb ist der im Lehrplan genannten „Methodik des<br />
Schreibens“ besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Folgende Teilprozesse werden nun stärker beachtet und geübt:<br />
• Ideen sammeln<br />
• Adressaten- und Situationsbezug beachten<br />
• Stichwortzettel und Schreibplan erstellen<br />
• Text formulieren<br />
• Text korrigieren und überarbeiten<br />
• Text neu verfassen<br />
5<br />
So können die Schüler das Verfassen von Texten als Aufgabe sehen, die sie mit Hilfe von Reflexion, eigenen Problemlösungsstrategien<br />
und ihren persönlichen Schreiberfahrungen lösen können.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
81
82<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
4<br />
Beispiele<br />
1. Schreibauftrag/Fortsetzungsgeschichte<br />
Erzähle folgende Geschichte weiter und achte dabei auf die für e<strong>in</strong>en spannenden<br />
Aufsatz wichtigen Punkte. Überlege dir auch e<strong>in</strong>e zu de<strong>in</strong>er Geschichte passende<br />
Überschrift.<br />
Überschrift:<br />
Es war Samstagnachmittag, als mich, ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> 10-jähriges Mädchen mit dem Namen<br />
Susi, me<strong>in</strong>e beste Freund<strong>in</strong> T<strong>in</strong>a daheim besuchte. Sie brachte ihr Meerschwe<strong>in</strong>chen<br />
Kalli mit. Ich erschrak, denn wir haben e<strong>in</strong>e Katze und die frisst alles, was ihr <strong>in</strong> den<br />
Weg kommt. Deshalb sperrten wir unseren Kater Peterle <strong>in</strong>s Badezimmer. Nun konnten<br />
wir <strong>in</strong> Ruhe mit Kalli spielen. Bald hatte er ke<strong>in</strong>e Lust mehr und schlief auf<br />
me<strong>in</strong>em Kissen e<strong>in</strong>. Da beschlossen T<strong>in</strong>a und ich e<strong>in</strong> Meerschwe<strong>in</strong>chenhaus zu bauen.<br />
Rasch suchten wir im ganzen Haus Kartons zusammen. In dem Durche<strong>in</strong>ander merkten<br />
wir nicht, wie me<strong>in</strong>e Mutter nach Hause kam. Sie g<strong>in</strong>g <strong>in</strong>s Badezimmer, wusch sich die<br />
Hände und ließ die Türe offen. Als sie uns sah, fragte sie: „Warum war denn die<br />
Katze e<strong>in</strong>gesperrt?"<br />
..............<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
Beispiele<br />
Erzählen<br />
Thema 1:<br />
Betrachte das Bild genau und schreibe e<strong>in</strong>e spannende Geschichte dazu!<br />
Gestalte sie dabei so anschaulich und spannend, dass der Leser das Gefühl hat,<br />
selbst dabei gewesen zu se<strong>in</strong>!<br />
F<strong>in</strong>de auch e<strong>in</strong>e passende Überschrift!<br />
Thema 2:<br />
Erzähle den Anfang der folgenden Geschichte zu Ende!<br />
Gestalte sie dabei so anschaulich und spannend, dass der Leser das Gefühl hat,<br />
selbst dabei gewesen zu se<strong>in</strong>!<br />
F<strong>in</strong>de auch e<strong>in</strong>e passende Überschrift!<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
5<br />
Zwei Pfiffe ertönten, und schon war die Sportstunde zu Ende: „Räumt bitte die Geräte auf!“, rief Frau Scherer durch<br />
die Sporthalle. Thomas und ich brachten e<strong>in</strong>e Reckstange <strong>in</strong> den Geräteraum. „Wie ich das Aufräumen hasse!“,<br />
schimpfte Thomas vor sich h<strong>in</strong>. Da hatte ich e<strong>in</strong>e Idee: „Komm, wir verstecken uns im Sprungkasten!“<br />
Gesagt, getan! Blitzschnell schlüpften wir <strong>in</strong> den Kasten h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, und durch e<strong>in</strong>en Schlitz beobachteten wir unsere<br />
Mitschüler bei der Arbeit. Jetzt waren sie fertig. Wir wollten gerade den Kastendeckel heben und unser Versteck<br />
verlassen, als im selben Augenblick die Tür zum Geräteraum zufiel. „Halt! So wartet doch!“, schrie ich. Doch es<br />
war zu spät...<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
83
84<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
4<br />
2. Rechtschreibung (s-Laute)<br />
1. Schreibe den Text verbessert ab!<br />
2. Ergänze die Tabelle!<br />
Vergangenheit Gegenwart<br />
er schoss<br />
wir schlossen<br />
sie gossen<br />
er vergrößerte<br />
es fließt<br />
ich stoße<br />
er reißt<br />
sie beschließen<br />
32,5/<br />
sie beißt 10/<br />
Von 42,5 Punkten hast du ______ erreicht. Das entspricht Note:______<br />
Notenschlüssel:<br />
42,5P - 41P = 1<br />
40,5P - 34P = 2<br />
33,5P - 27P = 3<br />
26,5P - 18P = 4<br />
17,5P - 9P = 5<br />
ab 8,5P = 6<br />
Ichbegrüßeallefanszurzweitenhalbzeitdesspannenden<br />
fußballspiels.Mitjubelempfangendiezuschauerdie<br />
beidenmannschaften.Mitdenleistungenderersten<br />
halbzeitwarensienichtzufrieden.Eswarabertrotzdeme<strong>in</strong><br />
spaßfürdieanwesendenweile<strong>in</strong>storchmittendurchdas<br />
spielfeldstolzierte.Leiderwurdedabeie<strong>in</strong>spielerverletzt.<br />
Nunstartetdiezweitehalbzeit.Aufdenrängendesstadions<br />
steigtdiespannung.<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
Rechtschreibung (s-Laute)<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Im folgenden Lückentext musst du den jeweils richtigen ,s-Laut´ (s – ss – ß) e<strong>in</strong>fügen.<br />
Überlege gut, welche Regel du anwenden musst!<br />
E<strong>in</strong> Gespen___t <strong>in</strong> Schwierigkeiten<br />
Rassel, da___ kle<strong>in</strong>e Gespen___t, beschlo___ heute be___er aufzupa____en.<br />
Ge___tern hatte e___ nämlich fa___t bi___ zum Sonnenaufgang mit den drei wei___en<br />
Laken gespielt, die es <strong>in</strong> der alten Wäschekammer gefunden hatte. Rassel fand es so<br />
lu___tig, die Laken im Spei___esaal um die H<strong>in</strong>derni___e herumfliegen zu la___en,<br />
da___ er völlig die Zeit verge___en hatte. Erst als e<strong>in</strong> Laken den gro___en<br />
Globu____ umgeri___en hatte, sah er, da___ es drau___en schon ziemlich hell war.<br />
Da___ kle<strong>in</strong>e Gespen___t sau___te ganz schnell <strong>in</strong> den Keller. Es hörte,<br />
wie sich der ro___tige Schlü___el im Schlo___ drehte.<br />
„La___t mich re<strong>in</strong>!”, heulte Rassel . Und zum Glück entschlo___ sich die bla___e<br />
Kunigunde, die schwere Tür noch e<strong>in</strong>mal aufzuschlie___en. „Verla___ dich nicht<br />
darauf, da___ ich da___ noch e<strong>in</strong>mal mache”, sagte sie bö___e. „Du wei___t, da___<br />
ich Unpünktlichkeit ha___e!„ Kle<strong>in</strong>laut verzog sich Rassel zu se<strong>in</strong>em hä___lichen<br />
Schlafplatz h<strong>in</strong>ter der Wa___erpumpe.<br />
Notenschlüssel:<br />
0 - 1 Fehler = 1<br />
2 - 3 Fehler = 2<br />
4 - 5 Fehler = 3<br />
6 - 7 Fehler = 4<br />
8 - 9 Fehler = 5<br />
ab 10 Fehler = 6<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
85
86<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
4<br />
3. Sprachlehre (Satzglieder)<br />
1. Bestimme die Satzglieder!<br />
a) Gestern g<strong>in</strong>g me<strong>in</strong>e Mutter <strong>in</strong> das K<strong>in</strong>o.<br />
gestern _____________________________ g<strong>in</strong>g_____________________________<br />
me<strong>in</strong>e Mutter_________________________ <strong>in</strong> das K<strong>in</strong>o_______________________ 4/<br />
b) Susi erzählte letzte Woche <strong>in</strong> der Schule e<strong>in</strong>en Witz.<br />
Satzgegenstand_________________ Satzaussage__________________________<br />
SE im 3. Fall____________________ SE im 4. Fall__________________________<br />
Ortsangabe_____________________ Zeitangabe___________________________ 6/<br />
2. Unterstreiche: SG - blau, SA - rot, SE im 3. Fall - braun, SE im 4. Fall - grün,<br />
OA - orange, ZA: lila, B<strong>in</strong>dewort: gelb, Zahlwort: grau<br />
In den Ferien fahren wir ans Meer.<br />
Obwohl Uli böse gewesen war, durfte er das Fußballspiel im Stadion anschauen.<br />
Morgen wird Mutti Spaghetti kochen.<br />
Felix ist traurig, weil se<strong>in</strong> Hamster gestorben ist.<br />
Frau Müller will ihrer Enkel<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Hund schenken. 13/<br />
3. Bilde e<strong>in</strong>en Satz mit dem NW „Spielplatz”!<br />
a) als Satzgegenstand<br />
___________________________________________________________________<br />
b) als SE im 4. Fall<br />
___________________________________________________________________ 2/<br />
Von 25 Punkten hast du ______ erreicht. Das entspricht Note:______<br />
Notenschlüssel:<br />
25P - 24P = 1<br />
23,5P - 20P = 2<br />
19,5P - 16P = 3<br />
15,5P - 11P = 4<br />
10,5P - 5P = 5<br />
ab 4,5P = 6<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
Grammatik (Das Nomen)<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
1. Wie lauten die late<strong>in</strong>ischen Bezeichnungen für die folgenden Begriffe? (4)<br />
4. Fall: ........................................ Mehrzahl:........................................<br />
2. Fall: ........................................ Begleiter:.........................................<br />
2. Bestimme das Genus der folgenden Substantive mit dem late<strong>in</strong>ischen Fachbegriff (4)<br />
Teller ........................................ Butter........................................<br />
Schnee........................................ Haus.........................................<br />
3. Bestimme den Kasus der unterstrichenen Wörter mit dem late<strong>in</strong>ischen Fachbegriff!<br />
Du darfst dabei Abkürzungen verwenden! (13)<br />
In e<strong>in</strong>em Münchner Hotel haben Polizisten (............) e<strong>in</strong>en Wellensittich<br />
(............) festnehmen wollen. Vermutlich hatte der Vogel (............) des<br />
Hotelbesitzers (............) durch e<strong>in</strong>en Freiflug (............) die Alarmanlage<br />
(............) des Hauses (............) ausgelöst. E<strong>in</strong> Sicherheitsbeamte gab der<br />
Polizei (............) die notwendigen H<strong>in</strong>weise (............). Sofort fuhren<br />
die Polizisten (............) los und fanden den Täter (............) ganz ruhig<br />
auf e<strong>in</strong>er Stange (............) des offenen Käfigs (............) sitzen.<br />
4. Nenne 3 Substantive, die es nur im S<strong>in</strong>gular gibt! (3)<br />
........................................................................................................................................<br />
Viel Erfolg!<br />
Notenschlüssel:<br />
24P - 23P = 1<br />
22P - 20P = 2<br />
19P - 16P = 3<br />
15P - 12P = 4<br />
11P - 8P = 5<br />
ab 7P = 6<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
87
88<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
4<br />
5.1.2 Korrektur und Bewertung<br />
„Leistungsfeststellung <strong>in</strong> der Grundschule soll Prozess und Ergebnis mite<strong>in</strong>beziehen. Sie beschreibt den <strong>in</strong>dividuellen<br />
Lernfortschritt und schließt mündliche Äußerungen im Unterricht [...] e<strong>in</strong>.” (GS-LP 2000).<br />
Die Bewertung der Proben aus den Bereichen Sprache untersuchen, Richtig schreiben und Lesen und mit<br />
Literatur umgehen erfolgt nach e<strong>in</strong>em Punkteschlüssel.<br />
Beispiel:<br />
100% - 95% = 1<br />
94% - 80% = 2<br />
79% - 62% = 3<br />
61% - 42% = 4<br />
41% - 20% = 5<br />
ab 19% = 6<br />
Leistungen <strong>in</strong> den Bereichen „Sprechen und Gespräche führen” sowie „Texte verfassen” zu bewerten<br />
ist komplizierter. Die Beurteilung durch die Lehrkraft richtet sich nach vorab formulierten, transparenten Kriterien,<br />
die sich aus dem Unterricht entwickelt haben.<br />
Um dies zu gewährleisten, müssen die Bewertungskriterien bei allen Leistungsfeststellungen vorher festgelegt und<br />
den K<strong>in</strong>dern erläutert worden se<strong>in</strong>. Die K<strong>in</strong>der müssen wissen, was von ihnen erwartet wird.<br />
Besonders bei Schreibaufgaben ist es wichtig, dass die Schüler zusätzlich zur Korrektur ihrer Texte e<strong>in</strong>e verbale<br />
Würdigung erhalten. Diese soll e<strong>in</strong>e Anerkennung sowie H<strong>in</strong>weise zum Überarbeiten enthalten, die die Grundlage<br />
für die Weiterarbeit bilden.<br />
E<strong>in</strong> wichtiger Aspekt bei der Schreiberziehung <strong>in</strong> der Grundschule ist das selbstständige Überarbeiten von Texten<br />
durch die K<strong>in</strong>der. Dies wird <strong>in</strong> so genannten Schreibkonferenzen gefördert.<br />
Ablauf e<strong>in</strong>er Schreibkonferenz nach Krafft/Rahm:<br />
1. Suche dir zwei bis drei Mitarbeiter für de<strong>in</strong>e Schreibkonferenz.<br />
Sucht euch e<strong>in</strong>en Platz, an dem ihr ungestört arbeiten könnt.<br />
2. Lies de<strong>in</strong>en Text de<strong>in</strong>en Mitarbeitern vor. Besprecht Fragen zum<br />
Inhalt und verbessert sie.<br />
3. Geht nun den Text Satz für Satz durch. Achtet auf den Satzbau<br />
und die Aufsatzregeln, die wir bisher gelernt haben.<br />
4. Sucht Rechtschreibfehler und berichtigt sie mit dem Wörterbuch.<br />
5. Gebt den Text zur Endkorrektur an die Lehrer<strong>in</strong> weiter.<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4<br />
Beispiel für e<strong>in</strong>e Schülerarbeit aus dem Bereich ´ Texte verfassen`<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
89
90<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
4<br />
-2-<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4<br />
Beispiel für die Beurteilung e<strong>in</strong>es Referates:<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
91
92<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
5.1.2 Korrektur und Bewertung<br />
Grundlage für die Korrektur von Schreibformen am Gymnasium s<strong>in</strong>d die im Fach Deutsch üblichen Kriterien:<br />
• Inhalt<br />
• Aufbau<br />
• sprachliche Darstellung<br />
Gemäß §58 GSO kann zudem die äußere Form berücksichtigt werden und sich auf die Notengebung auswirken.<br />
Aufsätze stellen <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e komplexe sprachliche und gedankliche Leistung dar und müssen daher auch als<br />
Ganzes erfasst und bewertet werden, was durch die Vergabe von Punkten für e<strong>in</strong>zelne Teilbereiche nicht gewährleistet<br />
werden kann.<br />
E<strong>in</strong>zelkriterien gehen aber durchaus <strong>in</strong> das Gesamturteil e<strong>in</strong>, das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schlussbemerkung erläutert wird, wo<br />
dem Schüler <strong>in</strong> transparenter Weise Auskunft über den erreichten Leistungsstand gegeben wird, <strong>in</strong>dem Vorzüge<br />
und noch vorhandene Mängel gegene<strong>in</strong>ander abgewogen werden.<br />
Die Bewertung von Schülerleistungen erfolgt nach der <strong>in</strong> Art. 52 Abs. 2 BayEUG dargestellten Notenskala:<br />
5<br />
Die Note „sehr gut” soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforderungen <strong>in</strong> besonderem Maße entspricht.<br />
Kle<strong>in</strong>ere Schwächen können dabei h<strong>in</strong>genommen werden, wenn die mit der Themenstellung verbundenen Erwartungen<br />
<strong>in</strong> der Zusammenschau dennoch auf e<strong>in</strong>e für die Altersstufe herausgehobene Weise erfüllt werden.<br />
Die Note „gut” soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforderungen voll entspricht. Dementsprechend<br />
dürfen <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Teilbereich Schwächen <strong>in</strong>s Gewicht fallen.<br />
Die Note „befriedigend” soll erteilt werden, wenn die Leistung im Allgeme<strong>in</strong>en den Anforderungen entspricht.<br />
Wenn kle<strong>in</strong>ere Mängel auftreten, müssen sie durch e<strong>in</strong>deutige Vorzüge ausgeglichen werden.<br />
Die Note „ausreichend” soll erteilt werden, wenn die Leistung zwar Mängel aufweist, aber im Ganzen den Anforderungen<br />
noch entspricht. Die auftretenden Mängel dürfen somit <strong>in</strong>sgesamt ke<strong>in</strong>en Zweifel an der Brauchbarkeit<br />
der erbrachten Leistung aufkommen lassen.<br />
Die Note „mangelhaft” soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforderungen nicht entspricht, jedoch<br />
erkennen lässt, dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden s<strong>in</strong>d und die Mängel <strong>in</strong> absehbarer Zeit behoben<br />
werden können. Sie wird auch erteilt, wenn wesentliche Teilbereiche e<strong>in</strong>er Schülerarbeit so gravierende<br />
Mängel aufweisen, dass andere, <strong>in</strong>sbesondere themenunspezifische Teilbereiche ke<strong>in</strong>en Ausgleich im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />
ausreichenden Leistung schaffen können.<br />
Die Note „ungenügend” soll erteilt werden, wenn die Leistung den Anforderungen nicht entspricht und selbst<br />
die nötigen Grundkenntnisse nicht erkennen lässt. Entsprechendes gilt bei Themaverfehlung oder wenn e<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />
wesentlichen Teilen nicht ausgeführte Arbeit abgeliefert wurde.<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
Beispiel für e<strong>in</strong>e Schülerarbeit aus dem Bereich ´Schreiben`<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
5<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
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5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
-2-<br />
5<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4<br />
5.2 Mathematik<br />
5.2.1 Prüfungsformen<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Primäre Funktion der Leistungsfeststellung ist die Dokumentation der Lernentwicklung und der Lernergebnisse des<br />
<strong>in</strong>dividuellen Schülers. Sie ist Grundlage <strong>in</strong>dividueller Förderung, Orientierung für weitere Unterrichtsplanungen,<br />
dient als Beratungsgrundlage und ist Basis für die Zeugnisnotengebung.<br />
Leistungsfeststellungen f<strong>in</strong>den <strong>statt</strong> <strong>in</strong>:<br />
• schriftlicher Form:<br />
Übers Schuljahr verteilt werden schriftliche Leistungsnachweise (Probearbeiten) geschrieben.<br />
Probearbeiten werden nicht angekündigt (§ 43 Abs. 2 Satz 2 VSO). Sie sollen am Ende e<strong>in</strong>es überschaubaren<br />
Zeitabschnittes erfolgen und bilden <strong>in</strong> der Regel den Abschluss e<strong>in</strong>er Sequenz. Inhalt und Gestaltung von Probearbeiten<br />
s<strong>in</strong>d immer im Zusammenhang mit dem vorangegangenen Unterricht zu sehen. (§ 43 Abs.2 VSO)<br />
• halbschriftlicher Form:<br />
z.B. Kopfrechenheft<br />
• mündlicher Form:<br />
Rechenkonferenzen, Erstellung und Erklärung e<strong>in</strong>es Plakates, Vorstellung von Lösungswegen an der Tafel oder am<br />
Overheadprojektor<br />
• praktischer Form:<br />
Bauen und Zerlegen geometrischer Körper, Veranschaulichung von Spiegelungen, Symmetrien, Aufbau e<strong>in</strong>er<br />
Lernstation oder Ausstellung, Zeichnen, Abmessen, etc.<br />
• alternative Form:<br />
z. B. Portfolios, Lerntagebücher<br />
Daneben gibt es auch Möglichkeiten der Leistungsfeststellung durch die Schüler selbst <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zel-, Partner- oder<br />
Gruppenarbeit während des Mathematikunterrichts, im Rahmen der Wochenplanarbeit oder der Freiarbeitsphasen<br />
(Lerntheken, Arbeitsblätter mit Kontrollblättern, gegenseitiges Abfragen, geme<strong>in</strong>sames Erarbeiten von Lösungsstrategien,<br />
spielerische Formen z.B. Lotto, Dom<strong>in</strong>o ...).<br />
Die Inhalte der Leistungsformen beziehen sich auf die Bereiche „Geometrie”, „Zahlen und Rechnen” sowie „Sachbezogene<br />
Mathematik”.<br />
Ausführlich behandelte grundlegende Stoffe (Plus- und M<strong>in</strong>usrechnungen, E<strong>in</strong>male<strong>in</strong>ssätze, Größenumwandlungen...)<br />
können auch ohne vorausgehende Übung abverlangt werden. Sachaufgaben sowie Aufgaben aus der<br />
Geometrie können <strong>in</strong> jeder Leistungsfeststellung vorhanden se<strong>in</strong>.<br />
Die Aufgabenstellungen sollen qualitativ verschiedene Anforderungsstufen enthalten:<br />
• Reproduktion:<br />
Wiedergabe bekannter Wissenselemente, ohne die Notwendigkeit besonderer Überlegungen.<br />
Beispiel: 11.745 - 345 =<br />
• Reorganisation:<br />
Wiedergabe des Gelernten unter etwas veränderten Gesichtspunkten.<br />
Beispiel: E<strong>in</strong>fache Rechenanweisung: Ziehe von der Zahl 11.745 die Zahl 345 ab.<br />
• Transfer:<br />
Grundpr<strong>in</strong>zipien des Gelernten sollen auf neue, ähnliche Aufgabe übertragen werden.<br />
Beispiele: Zeichnen von Pfeilbildern, Erkennen verschiedener geometrischer Formen an e<strong>in</strong>er komplexen Figur,<br />
Lösen komplexer Sachaufgaben, die e<strong>in</strong>en anderen Sachverhalt und mehrere Operationen enthalten.<br />
• Problemlösen:<br />
Die Lösung der Aufgabe stellt e<strong>in</strong>e Neuleistung dar, wobei von e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong> gelernten Grundwissen ausgegangen<br />
wird.<br />
Beispiele: Erf<strong>in</strong>den von Sachaufgaben zu e<strong>in</strong>em vorgegebenen Sachbereich unter Vorgabe entsprechender<br />
Operationen.<br />
Suchen von Zahlen: Gib die Zahlen an, die aus 6 E<strong>in</strong>ern, der gleichen Anzahl von Tausendern und halb so<br />
vielen Hundertern bestehen.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
95
96<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
4<br />
Beispiel e<strong>in</strong>er Probearbeit am Ende der 4. Jahrgangsstufe,<br />
Bearbeitungszeit 40 M<strong>in</strong>uten<br />
(Die Inhalte variieren, entsprechend dem Aufbau des jeweilig verwendeten Schulbuches. Es wird<br />
versucht, vielfältige Themenbereiche, entsprechend den Vorgaben der Beurteilung im Zeugnis,<br />
abzudecken. Die folgende Probearbeit enthält auch Beispiele, die der neuen Aufgabenkultur des<br />
SINUS-Projekts entsprechen, z. B. Aufgaben 3, 4 und 5.)<br />
1. Rechne folgende Aufgaben schriftlich auf de<strong>in</strong> Arbeitsblatt mit Überschlag.<br />
Es kann auch e<strong>in</strong>en Rest geben!<br />
a) 6 288 : 4 b) 46 676 : 7 c) 36,72 € : 4 d) 7629 : 9 8/<br />
2. Teilbarkeitsregeln: 441 285 669 218 763 730 324<br />
Welche dieser Zahlen s<strong>in</strong>d ohne Rest<br />
durch 2 teilbar? ____________________________________<br />
durch 5 teilbar? ____________________________________<br />
durch 3 teilbar? ____________________________________<br />
Erkläre kurz die Teilbarkeitsregel mit 3. 4/<br />
3. Subtrahiere vom Quotienten der Zahlen 67 528 und 46 das Siebenfache<br />
von 184 und addiere dazu die größte vierstellige Zahl. (Aufgabe, Rechnung) 7/<br />
4. Bilde aus den Ziffern 2; 3; 5; 7; 8; 9; zwei dreistellige Zahlen.<br />
Verwende jede Ziffer nur e<strong>in</strong>mal. Wenn man die e<strong>in</strong>e Zahl von der<br />
anderen abzieht, dann soll das Ergebnis so groß wie möglich werden. 2/<br />
5. Vergrößere Figur A im Maßstab 1 : 3 , verkle<strong>in</strong>ere Figur B im Maßstab 1 : 2<br />
A B<br />
6. Trage <strong>in</strong> die Tabelle e<strong>in</strong>!<br />
Zeit 1 m<strong>in</strong> 1 h 30 m<strong>in</strong> 1 ⁄2 h 1 Tag 8 h<br />
Sekunden 7200 s 86 400s 3/<br />
7. Busfahrplan<br />
Haltestelle Abfahrt Montag-Freitag<br />
Tierpark<br />
Waldsee<br />
Bahnhof<br />
7.03 7.33<br />
7.17<br />
7.59<br />
Die Busse benötigen für die Strecken immer die<br />
gleiche Fahrzeit.<br />
Hallenbad 7.37 12.37<br />
a) Trage die fehlende Fahrzeiten <strong>in</strong> die Tabelle e<strong>in</strong>!<br />
Schulzentrum 7.51 12.51 b) Ergänze die Sätze.<br />
Die Fahrt vom Tierpark bis zum Schulzentrum dauert genau so lange wie die<br />
Fahrt vom _____________ zum _____________ .<br />
Die kürzeste Strecke liegt vermutlicht zwischen _____________ und _____________. 9/<br />
8. Susi und Hans haben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jahr zusammen 216 € Taschengeld bekommen. Hans bekommt<br />
doppelt so viel wie Susi. Wie viel Taschengeld hat Hans <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Monat bekommen? 5/<br />
Empfehlung:<br />
Punkte 0 - 7 8 - 16 17 - 24 25 - 32 33 - 39 40 - 42<br />
Note 6 5 4 3 2 1<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
4/
5.2.1 Prüfungsformen<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
5<br />
Am Gymnasium gliedern sich die Prüfungsformen <strong>in</strong> große und kle<strong>in</strong>e Leistungsnachweise auf. Große Leistungsnachweise<br />
s<strong>in</strong>d die angekündigten Schulaufgaben, kle<strong>in</strong>e Leistungsnachweise s<strong>in</strong>d Stegreifaufgaben und<br />
mündliche Leistungen. In der 5. Jahrgangsstufe werden im Fach Mathematik vier große Leistungsnachweise und<br />
e<strong>in</strong>e ausreichende, über das ganze Schuljahr gleichmäßig verteilte Zahl von kle<strong>in</strong>en Leistungsnachweisen<br />
gefordert.<br />
Die an der Grundschule zugrunde liegenden vier Anforderungsstufen treffen auch für die Typisierung der<br />
Prüfungsaufgaben am Gymnasium zu.<br />
Die Komplexität der Anforderungen nimmt mit anfänglich ger<strong>in</strong>ger Progression zu. Während e<strong>in</strong>ige Aufgaben<br />
stofflich an die Grundschule anknüpfen, treten zunehmend auch neue, zum Teil spezifisch gymnasiale Inhalte <strong>in</strong> den<br />
Blickpunkt. Allerd<strong>in</strong>gs wird im H<strong>in</strong>blick auf die Nachhaltigkeit der Stoffvermittlung stets auch immer wieder das<br />
aufgebaute Grundwissen abgeprüft.<br />
Die zu mehr Transferleistungen neigende Art der Anforderungen, die Gestalt der Prüfungsaufgaben sowie die<br />
komplexeren Inhalte zeigen die <strong>Kluft</strong> zwischen Grundschule und Gymnasium auf, die es zu überbrücken gilt.<br />
Diese Überbrückung gel<strong>in</strong>gt durch die behutsame Heranführung der Schüler an derartige Aufgabenstellungen.<br />
Um e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck zu vermitteln, wie e<strong>in</strong>e 1. Schulaufgabe im Fach Mathematik aussehen kann, wird nachfolgend<br />
e<strong>in</strong> Beispiel gegeben. Der behandelte Lehrstoff umfasst hierbei Themen aus den Lehrplankapiteln M 5.1 (Weiterentwicklung<br />
der Zahlvorstellung) und M 5.4 (Größen). Dass hierbei das Kapitel Größen teilweise vorgezogen ist,<br />
dient dem besseren Anschluss des Lehrstoffes an bereits behandelte Inhalte aus der Grundschule.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
97
98<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Beispiel e<strong>in</strong>er 1. Schulaufgabe am Gymnasium<br />
(Die Inhalte variieren, entsprechend dem Aufbau des jeweilig verwendeten Schulbuches<br />
und der Planungsreihenfolge des Jahresstoffes.)<br />
1. Wandle <strong>in</strong> die <strong>in</strong> Klammern angegebene E<strong>in</strong>heit um!<br />
a) 6km 30m 70mm (cm) (2BE)<br />
b) 8t 44kg 88g (g) (2BE)<br />
c) 2,7 m (cm) (2BE)<br />
d) 1h 59m<strong>in</strong> (s) (2BE)<br />
d) 9080706mm (gemischte E<strong>in</strong>heiten, z.B. km, m, ...) (2BE)<br />
2. Zählt man alle Ziffern e<strong>in</strong>er Zahl zusammen, so erhält man die Quersumme dieser Zahl.<br />
Beispiel: Die Zahl 1038 hat die Quersumme 12, weil 1 + 0 + 3 + 8 = 12 ist.<br />
a) Berechne die Quersumme der Zahl 715538 ! (1BE)<br />
b) Gib alle Zahlen zwischen 300 und 349 an, die die Quersumme 8 haben. (5BE)<br />
3. Welche natürlichen Zahlen ergeben auf Zehntausender gerundet 7 410 000 ?<br />
Nenne die kle<strong>in</strong>ste und die größte Zahl und gib an, wie viele es s<strong>in</strong>d! (3BE)<br />
4. Wie heißen die Zahlen, die auf dem Zahlenstrahl markiert s<strong>in</strong>d? (4BE)<br />
100 A B C 300 D<br />
5. Aus den Ziffern 0, 3, 5 und 8 werden vierstellige Zahlen gebildet, <strong>in</strong> denen jede dieser<br />
Ziffern nur e<strong>in</strong>mal vorkommt. Gesucht ist die größte und die drittkle<strong>in</strong>ste solche Zahl! (4BE)<br />
6. Auf der l<strong>in</strong>ken Schale e<strong>in</strong>er Waage liegen 1kg 428g. Da auf der rechten Waagschale<br />
weniger liegen, werden so viele g weggenommen und auf die rechte Schale gelegt, bis<br />
Gleichgewicht herrscht. Jetzt liegen auf jeder Schale 1kg 94g. Wie viel g lagen vorher<br />
auf der rechten Waagschale? Wie viel g wurden von der l<strong>in</strong>ken Schale weggenommen? (6BE)<br />
7. Das Bild zeigt, wie viele Menschen jährlich nach München ziehen, bzw. wegziehen.<br />
Beantworte die Fragen mit Hilfe des Diagramms:<br />
a) Wie viele Menschen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Jahren 1995 bis 2000 <strong>in</strong>sgesamt nach München<br />
gezogen, wie viele s<strong>in</strong>d von dort weggezogen? (4BE)<br />
b) In welchem Jahr fand die stärkste Veränderung <strong>statt</strong>, wann die ger<strong>in</strong>gste? (3BE)<br />
100<br />
50<br />
0<br />
50<br />
100<br />
90<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />
90<br />
95<br />
100<br />
100<br />
110<br />
105<br />
Zuzüge <strong>in</strong> Tausend<br />
Wegzüge <strong>in</strong> Tausend<br />
115<br />
110<br />
BE 0 - 8 - 16 - 22 - 28 - 34 - 40<br />
Note 6 5 4 3 2 1<br />
90<br />
∑: 40BE<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
95<br />
80<br />
5
4<br />
5.2.2 Korrektur und Bewertung<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Die schon vor der Korrektur sich festlegende Bewertung mit Hilfe von Punkten ist <strong>in</strong> der Grundschule nicht vorgeschrieben.<br />
Sie hat sich aber <strong>in</strong> der 3. und 4. Jahrgangstufe vor allem im Fach Mathematik als Kriterium der<br />
Objektivität und Hilfe für die Schüler während der Bearbeitung bewährt.<br />
Für die Punktevergabe s<strong>in</strong>d folgende Kriterien ausschlaggebend:<br />
→ Schwierigkeitsstufe entsprechend der Kompetenzstufen und des didaktischen Schwerpunktes des Lehrplanes<br />
→ Umfang und Art der geforderten Leistung (neuer Lernstoff, Anwendung von Geübtem...)<br />
Bei der Bewertung im Mathematikunterricht bleibt als grundschulgemäße Form, die Notenskala nach dem Umfang,<br />
der Art und den Anforderungsstufen der gestellten Aufgaben sowie nach den erreichten Kompetenzstufen<br />
(M<strong>in</strong>destkompetenz entspricht Note „ausreichend”) zu richten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Heterogenität<br />
der Klasse Rechnung getragen werden muss.<br />
Der Notenschlüssel muss transparent se<strong>in</strong>. Er stützt sich meist auf Prozentangaben. (Die Skala ist aber für die<br />
Lehrkräfte nicht b<strong>in</strong>dend und kann aus pädagogischen Gründen sowohl nach oben als auch nach unten angepasst<br />
werden).<br />
Die e<strong>in</strong>zige verb<strong>in</strong>dliche Vorgabe für die Def<strong>in</strong>ition der sich aus der Bewertung ergebenden Noten ist die VSO §44.<br />
Anhand ausgewählter Beispiele sollen Korrektur und Bewertung verdeutlicht werden. Entsprechend des heterogenen<br />
Leistungsstandes der Schüler werden ergänzend zu e<strong>in</strong>fachen Korrekturzeichen Verbaläußerungen angefügt.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
99
100<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
4<br />
1. Geometrie<br />
2. Zahlen bis 1.000.000<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4<br />
3. Rechnen<br />
3. Sachbezogene Mathematik/Größen<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
101
102<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
5.2.2 Korrektur und Bewertung<br />
Die Schüler erfahren <strong>in</strong> ihrem Lernprozess durch Korrektur und Bewertung e<strong>in</strong>e wichtige Rückmeldung. Dabei<br />
erfolgt die Korrektur im Fach Mathematik nicht mit dem ausschließlichen Blick auf das Endergebnis. Der Weg der<br />
Lösungsf<strong>in</strong>dung bzw. der Rechengang wird geprüft und gewichtend bewertet, zumal Prüfungsaufgaben oftmals<br />
mehrschrittig aufgebaut s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e angemessene Korrektur soll e<strong>in</strong>erseits Fehler erfassen, andererseits e<strong>in</strong>en<br />
helfenden, weiterführenden Charakter besitzen. Dabei spielen auch Lob und Aufmunterung e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />
E<strong>in</strong> möglicher Vorschlag wäre es, bestimmte Kürzel wie zum Beispiel RF (Rechenfehler), DF (schwerer als e<strong>in</strong> RF<br />
wiegender Denkfehler) beziehungsweise die Kennzeichnung unzutreffender, aber folgerichtiger Ergebnisse (FF)<br />
e<strong>in</strong>zuführen und damit e<strong>in</strong>erseits den Korrekturvorgang für die Lehrperson zu standardisieren, andererseits die<br />
Bewertung für die Schüler transparenter zu machen. Überhaupt ist die Transparenz oberstes Gebot. Die Korrektur<br />
muss für die Schüler jederzeit nachvollziehbar se<strong>in</strong>. Falls ersichtlich wird, dass die formalen Korrekturzeichen nicht<br />
genügen, können sie durch sachbezogene H<strong>in</strong>weise und Bemerkungen ergänzt werden. E<strong>in</strong>e sich steigernde<br />
Komplexität der Anforderungen verlangt bei der Korrektur und Bewertung der Leistungsnachweise e<strong>in</strong> angemessenes<br />
und altersgerechtes E<strong>in</strong>gehen auf das Informationsbedürfnis der Schüler. Auch H<strong>in</strong>weise zum Lernprozess s<strong>in</strong>d<br />
dabei wünschenswert.<br />
Für die Bewertung schriftlicher Leistungsnachweise wird <strong>in</strong> den meisten Fällen e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlicher Bewertungsschlüssel<br />
verwendet, der zusammen mit der rechten Verteilung der Anforderungsbereiche <strong>in</strong>nerhalb der Prüfungsaufgaben<br />
für e<strong>in</strong>e angemessene Bewertung der Leistung sorgt.<br />
Im Folgenden werden exemplarisch e<strong>in</strong>ige Aufgaben aus Schulaufgaben der 5. Jahrgangsstufe vorgestellt, <strong>in</strong> denen<br />
die geprüften Lern<strong>in</strong>halte unmittelbare Weiterführungen der Stoffgebiete aus der Grundschule darstellen. Beigeordnet<br />
s<strong>in</strong>d stets e<strong>in</strong>e oder mehrere unterschiedliche, bereits korrigierte Schülerlösungen, die die Bandbreite der<br />
Korrektur demonstrieren sollen.<br />
1. Größen<br />
a) aus e<strong>in</strong>er 1. Schulaufgabe<br />
Aufgabenstellung:<br />
1. Wandle <strong>in</strong> die <strong>in</strong> Klammern angegebene E<strong>in</strong>heit um!<br />
a) 6km 30m 70mm (cm)<br />
b) 8t 44kg 88g (g)<br />
c) 2,7m (cm)<br />
d) 1h 59m<strong>in</strong> (s)<br />
e) 9080706 mm (gemischte E<strong>in</strong>heiten, z.B. km, m,..)<br />
5<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
5<br />
Im letzten Lösungsbeispiel erkennt man an der Nebenrechnung die Ursache des Fehlers bei Teilaufgabe c),<br />
da <strong>in</strong> der Angabe <strong>statt</strong> Meter irrtümlicherweise Kilometer angenommen wurden.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
103
104<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
b) aus e<strong>in</strong>er 3. Schulaufgabe<br />
Aufgabenstellung:<br />
2. Berechne:<br />
a) 4,8 km : 500 cm<br />
b) 48 m<strong>in</strong> 20s : 50<br />
c) 4,5 kg : 250 g<br />
Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />
5<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
2. Zahlendarstellung, Dezimalsystem und römische Zahlen, Diagramme<br />
a) aus e<strong>in</strong>er 1. Schulaufgabe<br />
Aufgabenstellung und korrigierte Schüler-Lösungen:<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
5<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
105
106<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
b) aus e<strong>in</strong>er 1. Schulaufgabe<br />
Aufgabenstellung:<br />
4. Wie heißen die Zahlen, die auf dem Zahlenstrahl markiert s<strong>in</strong>d?<br />
100 A B C 300 D<br />
Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />
c) aus e<strong>in</strong>er 1. Schulaufgabe<br />
Aufgabenstellung:<br />
8. Mit den Worten: „Im Jahr 2002 mussten wir zwar Verluste h<strong>in</strong>nehmen, aber wie<br />
Sie sehen, g<strong>in</strong>g es 2003 wieder steil bergauf“, legt der Vorstand e<strong>in</strong>er Firma dem<br />
Aufsichtsrat folgende Diagramme vor.<br />
Beantworte die Fragen mit Hilfe der Diagramme:<br />
a) Was war der höchste und der niedrigste Wert des Firmenguthabens im Jahr 2002?<br />
b) Um wie viel hat das Firmenguthaben im Jahr 2002 abgenommen?<br />
c) Um wie viel hat das Firmenguthaben im Jahr 2003 zugenommen?<br />
d) Was sagst du zu der Aussage des Vorstands?<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
5
Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
5<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
107
108<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
3. Weiterentwicklung der Rechentechnik und Erweiterung des Zahlenraumes<br />
a) aus e<strong>in</strong>er 2. Schulaufgabe<br />
Aufgabenstellung:<br />
1. Die Oberfläche des Baikalsees liegt 455m über dem Meeresspiegel. Der See ist<br />
1620m tief. In welcher Höhe liegt die tiefste Stelle des Sees bezogen auf den<br />
Meeresspiegel?<br />
Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />
b) aus e<strong>in</strong>er 2. Schulaufgabe<br />
Aufgabenstellung:<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
5<br />
8. In e<strong>in</strong>em der Stützpfeiler e<strong>in</strong>er vor 35 Jahren gebauten Ölbohr<strong>in</strong>sel w<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Wendeltreppe<br />
abwärts. Die Treppe beg<strong>in</strong>nt oben an der Plattform, 42 m über dem Meeresspiegel.<br />
In welcher Tiefe unter der Wasseroberfläche endet die Treppe, die aus 404 Stufen der Höhe<br />
25 cm besteht?<br />
Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />
Beim nächsten Beispiel kam die Schüler<strong>in</strong> über den ersten Teilschritt nicht h<strong>in</strong>aus:
) aus e<strong>in</strong>er 3. Schulaufgabe<br />
Aufgabenstellung:<br />
1. Berechne! Achte auf Rechenvorteile.<br />
a) 525 - 225 · ( 3599 : 61 - 61 + 80 : 20 )<br />
b) 72 · 147 + 128 · 147<br />
c) 79 · 761 - 79 · 261<br />
d) (-8) · (-131) · (-125)<br />
e) (-4) 4 - (-43)<br />
f) (-60) · 3 + (-70) · 2 + (-1) 2007 · 53<br />
Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />
d) aus e<strong>in</strong>er 4. Schulaufgabe<br />
Aufgabenstellung:<br />
5. Berechne <strong>in</strong> der Zeile:<br />
a) (-6)·364 - (-6)·214 =<br />
b) 192 + 8·(3 4 - 4 3 :2 5 ) + 125·(-4) =<br />
c) 2 10 - {5 3 ·8 + [217·(-4) + (-24)·(-17)]}:3 3 - 7 + 14 2 =<br />
d) (-2) 4 - (-2) 3 =<br />
6. Stelle e<strong>in</strong>en Term auf, der genau zum folgenden Text passt, und berechne<br />
dann den Wert des Terms! Subtrahiere den Quotienten der Zahlen<br />
-48 und 16 vom Produkt der Zahlen -16 und -14.<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
109
110<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />
5<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4. Quaderansichten (passend zum Beispiel aus 4.3.3)<br />
aus e<strong>in</strong>er 4. Schulaufgabe<br />
Aufgabenstellung:<br />
7. Quaderansichten<br />
Drei gleiche Quader mit den Maßen a = 1cm, b = 2cm und h = 4cm<br />
stehen auf e<strong>in</strong>em Grundrissblatt. Zeichne die Ansichten von Norden<br />
und von Osten.<br />
Verwende Farben (nicht rot)!<br />
N<br />
W O<br />
Von Norden: Von Osten:<br />
Korrigierte Schüler-Lösungen:<br />
S<br />
N O<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
111
112<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
4<br />
5.3. Englisch<br />
5.3.1. Prüfungsformen<br />
Der Lehrplan für die Grundschule sieht vor, dass die Leistungsfeststellung Prozess und Ergebnis e<strong>in</strong>beziehen soll. Sie<br />
beschreibt den <strong>in</strong>dividuellen Lernfortschritt und dient als Grundlage für die weitere Planung des Unterrichts und als<br />
Diagnose<strong>in</strong>strument zur <strong>in</strong>dividuellen Förderung aller Schüler. Diese sollen allmählich e<strong>in</strong>e realistische Selbste<strong>in</strong>schätzung<br />
entwickeln, die zusammen mit der sorgfältigen Beobachtung durch den Lehrer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e vielfältige Leistungsbeurteilung<br />
mündet.<br />
Selbste<strong>in</strong>schätzung durch den Schüler<br />
(z.B. Portfolioarbeit)<br />
vielfältige<br />
Leistungsbeurteilung<br />
gezielte Beobachtung durch den Lehrer<br />
(z.B. Lernstandsbogen)<br />
kurze, <strong>in</strong> den Unterricht <strong>in</strong>tegrierte Lernstandsermittlungen<br />
(ke<strong>in</strong>e Probearbeiten/Vokabeltests<br />
im herkömmlichen S<strong>in</strong>n)<br />
Bei der Gewichtung der notwendigen Kompetenzbereiche (4 skills) ist zu beachten, dass nach wie vor das<br />
Hörverstehen absolute Priorität hat. Dem ordnen sich die weiteren Bereiche Sprechen, Lesen und Schreiben <strong>in</strong><br />
abnehmender Gewichtung unter. Leistungsbeobachtung und – bewertung muss alle Bereiche ihrer Bedeutsamkeit<br />
entsprechend <strong>in</strong> unterschiedlicher Gewichtung berücksichtigen. In folgender Übersicht s<strong>in</strong>d Überprüfungsmöglichkeiten<br />
mit zeitlichem Bezug auf die Fertigkeiten dargestellt:<br />
Hören und<br />
Verstehen<br />
Sprechen<br />
Lesen und<br />
Vrstehen<br />
Schreiben<br />
Jahrgangsstufe 3<br />
1. Halbjahr<br />
Gestik; Handlungen<br />
ausführen; Bilder<br />
ankreuzen oder<br />
zeichnen; yes/no-<br />
Antworten; right/<br />
wrong-Antworten<br />
richtige reproduktive<br />
Artikulation von<br />
Wörtern<br />
Jahrgangsstufe 3<br />
2. Halbjahr<br />
Gehörtes durch<br />
Maldiktate als erkannt<br />
nachweisen; Ordnen<br />
von Bildern zu e<strong>in</strong>em<br />
Handlungsverlauf<br />
reproduktives<br />
Sprechen von Wörtern/<br />
kurzen Sätzen<br />
Wortkarten zu<br />
Bildern zuordnen<br />
Jahrgangsstufe 4<br />
1. Halbjahr<br />
Gehörtes durch<br />
Ankreuzen von<br />
geschriebenen Wörtern<br />
oder kurzen Sätzen<br />
als erkannt nachweisen<br />
produktives Sprechen<br />
von Wörtern/<br />
kurzen Sätzen<br />
zutreffende Lösung<br />
ankreuzen; Lücken<br />
s<strong>in</strong>ngemäß ausfüllen<br />
Wörter abschreiben;<br />
Sätze/kurze Texte<br />
abschreiben; Wörter<br />
selbstständig schreiben<br />
Jahrgangsstufe 4<br />
2. Halbjahr<br />
Gehörtes durch<br />
Schreiben von<br />
Wörtern oder kurzen<br />
Sätzen als erkannt<br />
nachweisen<br />
produktives Sprechen<br />
von zusammenhängenden<br />
Sätzen<br />
Fragen zu gelesenen<br />
Wörtern, Sätzen oder<br />
kurzen Texten<br />
beantworten<br />
Wörter/kurze Sätze<br />
nach Ansage schreiben;<br />
Wörter/kurze Sätze<br />
selbstständig schreiben<br />
Diese elementaren Überprüfungsmöglichkeiten können bei zunehmender Sprachbeherrschung durch komplexere<br />
Formen ergänzt werden. Diese wären beispielsweise der Vortrag e<strong>in</strong>es Reimes, Gedichtes oder Liedes, Detail<strong>in</strong>formationen<br />
aus e<strong>in</strong>em gehörten Text wiedergeben, e<strong>in</strong> Rollenspiel oder e<strong>in</strong> Interview, Stichwörter zu e<strong>in</strong>em<br />
gelesenen Text <strong>in</strong> der richtigen Reihenfolge aufschreiben usw.<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
4<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Beispiele:<br />
Im Folgenden sollen die bereits erwähnten Möglichkeiten e<strong>in</strong>er vielfältigen Leistungsbeurteilung veranschaulicht<br />
werden.<br />
Sprachenportfolio:<br />
E<strong>in</strong> Instrument zur Ermittlung und Dokumentation des Lernstandes ist das vom Europarat entwickelte European<br />
Language Portfolio. Es bietet dem Sprachlerner die Möglichkeit se<strong>in</strong>en Lernstand selbst zu dokumentieren, wobei<br />
der Selbste<strong>in</strong>schätzung des Besitzers zentrale Bedeutung zukommt. Durch die regelmäßige Selbstreflexion der Lernprozesse<br />
werden die Schüler dauerhaft motiviert, <strong>in</strong>dem sie sich sowohl bereits angeeignetes Wissen als auch noch<br />
vorhandene Lücken <strong>in</strong> der Fremdsprache bewusst machen.<br />
Sprachenpass<br />
„Ich und me<strong>in</strong>e Sprachen“<br />
• gibt e<strong>in</strong>en Überblick über die vom<br />
Schüler erworbenen Sprachen<br />
und se<strong>in</strong>e damit gesammelten<br />
Erfahrungen<br />
Sprachenportfolio<br />
Sprachenbiographie<br />
„Was ich schon alles kann“<br />
• umfasst die Geschichte des eigenen,<br />
unterrichtlichen Fremdsprachenlernens<br />
und damit verbundene<br />
<strong>in</strong>terkulturelle Erfahrungen<br />
• hier können die Schüler eigene<br />
E<strong>in</strong>schätzungen zu ihren<br />
Lernfortschritten dokumentieren<br />
Beispielseite aus e<strong>in</strong>em möglichen Portfolio:<br />
Was ich schon alles kann: Unit 2: At Home<br />
Schatztruhe<br />
• hier sammeln die Schüler<br />
selbst gefertigte Arbeiten <strong>in</strong><br />
der Fremdsprache, z. B. Bilder,<br />
Schriftliches,...<br />
Kreuze die D<strong>in</strong>ge mit e<strong>in</strong>em grünen Stift an, die du schon kannst.<br />
Kreuze die D<strong>in</strong>ge mit e<strong>in</strong>em gelben Stift an, die du noch üben musst.<br />
Kreuze sie erst dann grün an, wenn du sie auch kannst.<br />
Ich kann ”Alistair`s song“ auswendig aufsagen.<br />
Ich kann die Zimmer e<strong>in</strong>es Hauses auf Englisch benennen.<br />
Ich kann e<strong>in</strong>ige Möbelstücke auf Englisch benennen.<br />
Das s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e Liebl<strong>in</strong>gswörter:<br />
Tipp für die „Schatztruhe“:<br />
Schneide aus Prospekten Möbel aus und beschrifte sie auf Englisch.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
113
114<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
4<br />
Lernstandsbogen<br />
Name: __________________________<br />
Klasse: __________________________ Schuljahr:________<br />
Hörverstehen<br />
Thema:<br />
Datum:<br />
Thema:<br />
Datum:<br />
Thema:<br />
Datum:<br />
J<br />
K<br />
L<br />
versteht das<br />
Gehörte<br />
mühelos<br />
versteht das<br />
Gehörte mit<br />
Hilfen<br />
hat noch Probleme,<br />
das Gehörte zu<br />
verstehen<br />
Thema:<br />
Datum:<br />
Thema:<br />
Datum:<br />
Thema:<br />
Datum:<br />
J<br />
K<br />
L<br />
Zusätzliche Beobachtungen:<br />
Sprechen<br />
kann die erarbeiteten<br />
Redemittel selbst<br />
anwenden<br />
kann Bekanntes<br />
reproduzieren<br />
kann Wörter<br />
mitsprechen, aber<br />
nicht anwenden<br />
Thema:<br />
Datum:<br />
Thema:<br />
Datum:<br />
Thema:<br />
Datum:<br />
Lesen<br />
kann mühelos<br />
Wortbilder erkennen<br />
und zuordnen<br />
kann e<strong>in</strong>ige Wortbilder<br />
noch nicht<br />
fehlerfrei zuordnen<br />
hat Probleme,<br />
Wort- und Schriftbild<br />
zuzuordnen<br />
Thema:<br />
Datum:<br />
Thema:<br />
Datum:<br />
Thema:<br />
Datum:<br />
Schreiben<br />
schreibt Wörter/kurze<br />
Sätze richtig auf<br />
beim Aufschreiben<br />
von Wörtern/kurze<br />
Sätze unterlaufen<br />
manchmal Fehler<br />
das Aufschreiben von<br />
Wörtern/kurze Sätze<br />
gel<strong>in</strong>gt selten fehlerfrei<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
J<br />
K<br />
L<br />
J<br />
K<br />
L
4<br />
Kurztest:<br />
1. Listen to “Alistair`s song” and number the pictures.<br />
2. Read and draw the pictures.<br />
English Test 2<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
_____ /3 po<strong>in</strong>ts<br />
lamp sofa shelves stereo cupboard<br />
_____ /5 po<strong>in</strong>ts<br />
3. Write <strong>in</strong> the words.<br />
4. Write down the right words.<br />
_____ /6 po<strong>in</strong>ts<br />
_____ /3 po<strong>in</strong>ts<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
115
116<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
4<br />
5. Read and draw the furniture <strong>in</strong> the room.<br />
6. Where is Alistair? Write the correct answer.<br />
-2-<br />
1. The cupboard is next to the w<strong>in</strong>dow.<br />
2. The bed is beh<strong>in</strong>d the door.<br />
3. The desk is under the w<strong>in</strong>dow.<br />
4. The chair is <strong>in</strong> front of the desk.<br />
Is Alistair on the roof?<br />
Is Alistair beh<strong>in</strong>d the w<strong>in</strong>dow?<br />
Is Alistair <strong>in</strong> the bedroom?<br />
You´ve got __________________out of 24 po<strong>in</strong>ts.<br />
_____ /4 po<strong>in</strong>ts<br />
_____ /3 po<strong>in</strong>ts<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
5.3.1 Prüfungsformen<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Grundlage der mündlichen und der schriftlichen Leistungserhebungen <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 5 s<strong>in</strong>d unterschiedliche<br />
Aufgabenstellungen und -formen.<br />
Vorrangiges Ziel des Englischlernens ist es nun, die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unterricht, der auf ihre kommunikativen<br />
Bedürfnisse ausgerichtet ist, zu eigenen aktiven Beiträgen zu ermuntern und sie das Sprechen <strong>in</strong> der Fremdsprache<br />
quasi-authentisch und s<strong>in</strong>nvoll erleben zu lassen.<br />
Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund s<strong>in</strong>d die jeweiligen Aufgabenformen als Mittel der Bewertung und Benotung von Schülerleistungen<br />
nicht Selbstzweck; wie auch <strong>in</strong> Jahrgangsstufe 4 dienen sie vielmehr der Lernzielkontrolle als Indiz für<br />
das <strong>in</strong>dividuell erreichte sprachliche Niveau und s<strong>in</strong>d so Ausgangsbasis für die konstruktive Weiterarbeit im S<strong>in</strong>ne<br />
des Erwerbs von Sprach- und Kommunikationskompetenz.<br />
Die Gymnasiale Schulordnung (GSO) unterscheidet auch im Fach Englisch „kle<strong>in</strong>e Leistungsnachweise“ und<br />
„große Leistungsnachweise“:<br />
kle<strong>in</strong>e Leistungsnachweise große Leistungsnachweise<br />
mündliche Leistungserhebungen:<br />
• Unterrichtsbeiträge<br />
• Rechenschaftsablage/E<strong>in</strong>zelabfrage<br />
schriftliche Leistungserhebungen:<br />
• Stegreifaufgaben (ca. 10 - 20 M<strong>in</strong>.)<br />
→ nicht angekündigte schriftliche Abfragen<br />
über den Stoff der zwei unmittelbar<br />
vorangegangenen Stunden (und Grundwissen)<br />
• Kurzarbeit (höchstens 30 M<strong>in</strong>.)<br />
→ angekündigte Leistungsnachweise<br />
über höchstens zehn vorausgegangene<br />
Unterrichtsstunden<br />
Es versteht sich von selbst, dass die Diagnose der re<strong>in</strong> mündlichen Sprachkompetenz/der Sprechfertigkeit der<br />
K<strong>in</strong>der nur <strong>in</strong> echten mündlichen Leistungserhebungen <strong>statt</strong>f<strong>in</strong>den kann.<br />
Die anderen Kompetenzen (Hören, Lesen, Schreiben, Mediation) werden <strong>in</strong> den großen Leistungserhebungen<br />
sowie <strong>in</strong> Stegreifaufgaben überprüft, wobei Schwerpunkt und Verteilung der Kompetenzen bei e<strong>in</strong>zelnen<br />
Leistungserhebungen unterschiedlich se<strong>in</strong> kann.<br />
Die Zeugnisnote errechnet sich aus den Durchschnittsnoten von kle<strong>in</strong>en und großen Leistungsnachweisen <strong>in</strong> der<br />
Gewichtung 1 : 2.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
4 Schulaufgaben<br />
→ Schulaufgaben s<strong>in</strong>d angekündigte<br />
Leistungsnachweise über e<strong>in</strong>en<br />
umfangreicheren Stoff (und Grundwissen);<br />
sie s<strong>in</strong>d mehrteilig, d.h. sie bestehen aus<br />
mehreren Aufgabenformen und Aufgabenstellungen.<br />
→ E<strong>in</strong>e Schulaufgabe kann entweder ganz<br />
oder teilweise <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er mündlichen<br />
Prüfung abgehalten werden.<br />
→ Auch der Ersatz e<strong>in</strong>er Schulaufgabe durch<br />
zwei Kurzarbeiten ist denkbar.<br />
117
118<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Es gibt e<strong>in</strong>e große Vielfalt möglicher Aufgabenformen, zum Beispiel:<br />
text production die K<strong>in</strong>der schreiben frei oder gelenkt englische Texte<br />
(Postkarten, Emails, Tagebuche<strong>in</strong>träge, E<strong>in</strong>ladungen etc.)<br />
Sprachmittlung die K<strong>in</strong>der<br />
• versprachlichen auf deutsch oder auf englisch vorgegebene<br />
Situationen im Alltag, <strong>in</strong> der Schule, <strong>in</strong> der Freizeit etc.<br />
• bearbeiten Dolmetschübungen<br />
• verfassen frei oder gelenkt, d.h. anhand deutscher oder<br />
englischer Vorgaben, kurze Dialoge <strong>in</strong> der Fremdsprache<br />
• übersetzen ggf. auf kontrastive Sprachbetrachtung angelegte<br />
Textvorgaben <strong>in</strong>s Englische<br />
5<br />
Hörverstehensübung/ die K<strong>in</strong>der hören e<strong>in</strong>en Text (CD, Lehrkraft) und<br />
Listen<strong>in</strong>g comprehension • bearbeiten multiple choice-Aufgaben dazu<br />
• entscheiden,ob Aussagen zu dem Text richtig oder falsch s<strong>in</strong>d<br />
(true/false-statements); ggf. verbessern sie die falschen Aussagen<br />
• beantworten selbstständig Fragen zu dem Text (s. Kap. 4.6.4)<br />
• ergänzen Informationen (fill<strong>in</strong>g a m<strong>in</strong>d map with miss<strong>in</strong>g <strong>in</strong>formation)<br />
• ordnen Texte Bildern zu<br />
• ordnen Sätze nach dem gehörten Zusammenhang (scrambled text)<br />
Lückendiktat die K<strong>in</strong>der ergänzen Lücken <strong>in</strong> dem von der Lehrkraft vorgelesenen<br />
Text bzw. scrheiben ihn nach<br />
Ziel: gezieltes E<strong>in</strong>gehen auf e<strong>in</strong>zelne sprachliche Elemente bzw.<br />
Kontrolle der Rechtschreibung sowie der Wortschatz- und<br />
Strukturkenntnisse z.B. aktuelle Wörter, Homophone (for/four),<br />
m<strong>in</strong>imal pairs (much/match), wichtige Strukturen (Genitiv) etc.<br />
Ergänzungsaufgaben die K<strong>in</strong>der bearbeiten<br />
• Lückentexte/E<strong>in</strong>setzübungen zu Wortschatz und/oder Strukturen,<br />
ggf. bildgesteuert<br />
• C- bzw. cloze-tests, d.h. E<strong>in</strong>setzaufgaben/Lückentexte zu den<br />
Bereichen Wortschatz, Rechtschreibung und Strukturen, <strong>in</strong> denen<br />
e<strong>in</strong>zelne Wörter (z.B. jedes zweite, dritte, ..., Wort) oder e<strong>in</strong>zelne<br />
Buchstaben bei bestimmten Wörtern fehlen<br />
Umformungsaufgaben die K<strong>in</strong>der bilden aus e<strong>in</strong>zelnen Wörtern/Stichpunkten ganze Sätze<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
Beispiel<br />
1. Listen<strong>in</strong>g<br />
True or false? Tick the correct box.<br />
1. Jim is from Nott<strong>in</strong>gham.<br />
2. He isn`t at Haywood School.<br />
3. Becky isn`t <strong>in</strong> the tutor group with Jim.<br />
4. Jim is <strong>in</strong> tutor group 7FB.<br />
5. Mr Brown is their English teacher.<br />
6. Mrs Dane is late.<br />
1. Kurzarbeit im Fach Englisch<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
true false<br />
2. Grammar:<br />
2.1 Short answers: (T<strong>in</strong>a spricht mit Toby)<br />
Hi Toby, are you new here? (ja) .................................................<br />
Are you from Germany? (ne<strong>in</strong>) ..............................................<br />
Here is my cat Mimi. She is so nice! (ja)..................................................<br />
I don`t like dogs. They aren`t nice! (doch).............................................<br />
2.2 Possessive pronouns and forms of to be<br />
T<strong>in</strong>a: Look, Toby, this is .................... house. Ah, my Mum and Dad .................... not here.<br />
.................... car ..................... not <strong>in</strong> the garage.<br />
Toby: .................... .................... brother at our school, too?<br />
T<strong>in</strong>a: No, ..................... school ..................... <strong>in</strong> London.<br />
Toby: ..................... friends ..................... from London, too. ..................... names are<br />
Amy and Taco.<br />
T<strong>in</strong>a: What a funny name, Taco. ...................... this a boy or a girl?<br />
Toby: A boy, silly! ....................... name is a Spanish name (spanisch).<br />
3. Mediation: Du möchtest...<br />
das Fenster öffnen: ...........................................................................................................<br />
wissen, was eure Hausaufgabe ist: ....................................................................................<br />
wissen, was ”frog“ auf Deutsch heißt: ................................................................................<br />
4. Text production<br />
What`s <strong>in</strong> your room? Write five sentences with ”There is/are“.<br />
.......................................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................................<br />
.......................................................................................................................................<br />
Listen<strong>in</strong>g:<br />
Jim: My name`s Tim, that`s J – I – M. I`m from Nott<strong>in</strong>gham and I`m at Haywood School.<br />
I`m not <strong>in</strong> 7MD with Becky and David. My tutor group is 7FB and Mr Brown is our tutor.<br />
He`s nice. He`s the Maths teacher, too.<br />
Our English teacher is OK, too. Her name`s Mrs Dane. It´s our English lesson now but<br />
Mrs Dane isn`t here. She`s late.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
119
120<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Beispiel<br />
Stoff: Green L<strong>in</strong>e 1, Let`s start – Focus 1<br />
1. Schulaufgabe im Fach Englisch<br />
1. Fill <strong>in</strong> the gaps<br />
The Penroses are a family. (Their) house is nice. (It`s) next to the (Burtons`) house. David is (Robert`s)<br />
new friend. The (two boys) are <strong>in</strong> one tutor group. (They`re) at school now. The boys and girls are<br />
<strong>in</strong> the classroom now, but (there`s) no Mr Cooper. It`s (his) lesson, but (he`s) late. ”I`m (your) new<br />
teacher,“ Sarah says. ”Come on, sit down.“ Robert: (You`re) (too young) to be our teacher, Mrs<br />
Dixon. What`s ´drawer` <strong>in</strong> German?“ ”Er, (no idea). Don`t (laugh). And br<strong>in</strong>g those magaz<strong>in</strong>es here.<br />
(Where`s) your (exercise book) with the homework? Oh dear, (these sentences) are wrong.“<br />
2. Let´s practise<br />
Make pairs<br />
Hello - ............................... to answer (a question) - ............................. (a question)<br />
uncle - ............................... nice - ...............................<br />
parents - ............................... a person - ...............................<br />
Short answers<br />
Is your school bag new, Robert? No, .................................................<br />
Are you <strong>in</strong> 7TC, Becky and Sarah? No, .................................................<br />
Is that Mrs Dane over there? Yes, .................................................<br />
Are we <strong>in</strong> your tutor group, Mrs Dane? Yes, .................................................<br />
F<strong>in</strong>d the questions<br />
..............................................................., Robert? No, I`m not. I`m from London.<br />
.........................................................., Mrs Dane? Yes, Sarah. You`re late – aga<strong>in</strong>.<br />
................................................................, David? No, I`m not. I`m f<strong>in</strong>e, thanks.<br />
...........................................................................? It`s Becky, Sarah`s best friend.<br />
please turn over!<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
What`s miss<strong>in</strong>g?<br />
-2-<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
David: ................ monsters terrible, Monny?<br />
Monny: No, (KA) ................. . ................ best friend ................. very nice. ................ name<br />
is Frank N. Ste<strong>in</strong>. ................`re <strong>in</strong> one tutor group ................ Monster School. I like ................<br />
school. ................ isn`t new, but ................ playground is really great. There ................<br />
15 monsters <strong>in</strong> my group. ................ very nice, too.<br />
David: Listen ................ that! ................`s a sound ................ the bed. Is ................ Frank?<br />
Monny: Of course not. Frank is <strong>in</strong> ................ computer, David. ................ a computer monster.<br />
3. In English, please<br />
(In the classroom. The teacher is late.)<br />
Sarah schlägt vor, ihr Liebl<strong>in</strong>gsspiel zu spielen. Die Freunde sollen Fragen stellen. Sie sagt:<br />
...........................................................................................................................................<br />
David will wissen, ob sie gut <strong>in</strong> Englisch ist. Er sagt:<br />
...........................................................................................................................................<br />
Becky me<strong>in</strong>t, Sarah ist <strong>in</strong> allem gut. Sie sagt:<br />
...........................................................................................................................................<br />
Sarah verne<strong>in</strong>t.<br />
...........................................................................................................................................<br />
Becky me<strong>in</strong>t: Doch.<br />
...........................................................................................................................................<br />
Robert fragt Sarah, welche Farbe ihre Katze hat.<br />
...........................................................................................................................................<br />
Sarah antwortet, Tabby ist weiß und braun.<br />
...........................................................................................................................................<br />
David will wissen, ob er jetzt dran ist.<br />
...........................................................................................................................................<br />
Sarah me<strong>in</strong>t: Ne<strong>in</strong>, Becky ist jetzt dran.<br />
...........................................................................................................................................<br />
Becky sagt, dass ihr dieses Spiel gefällt. Es ist toll!<br />
...........................................................................................................................................<br />
GOOD LUCK!<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
121
122<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
4<br />
5.3.2. Korrektur und Bewertung<br />
Auf e<strong>in</strong>e Bewertung durch Ziffernnoten wird im Fremdsprachenunterricht der Grundschule verzichtet. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
ersche<strong>in</strong>t im Zeugnis e<strong>in</strong>e Bemerkung zum Leistungsstand des Schülers im Fach Englisch.<br />
Das Sprachenportfolio gehört den Schülern und ist somit ke<strong>in</strong> Leistungsnachweis, der von der Lehrkraft korrigiert<br />
oder bewertet werden soll. Es darf von den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong>dividuell und selbstverantwortlich gestaltet und ausgefüllt<br />
werden. Allerd<strong>in</strong>gs sollte dies im Rahmen des Unterrichts und nicht zu Hause geschehen. Die Lehrkraft nimmt<br />
dabei die Funktion e<strong>in</strong>es Hilfestellers und Ratgebers e<strong>in</strong>, sollte jedoch ke<strong>in</strong>e Vorgaben beim Ausfüllen und Bearbeiten<br />
geben.<br />
Anhand der Lernstandsbögen gibt der Lehrer dem Schüler im Gespräch e<strong>in</strong>e Rückmeldung über se<strong>in</strong>en Leistungsstand<br />
bzw. se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuellen Lernfortschritte.<br />
Schriftliche Leistungsnachweise werden bevorzugt mit positiven Kommentaren versehen. Gegen Ende der Jahrgangsstufe<br />
4 könnte die erreichte Punktzahl durch e<strong>in</strong>e leistungsgemäße Bemerkung ergänzt werden.<br />
( 1 = very nice, 2 =good, 3 = okay, 4-6 = you can do better oder ).<br />
Auf der Basis dieser vielfältigen Leistungsbeurteilung formuliert der Lehrer die bereits erwähnten Zeugnisbemerkungen.<br />
Formulierungsvorschläge für Englisch der 3. und 4. Jahrgangsstufe:<br />
Lernverhalten<br />
• nimmt rege/<br />
aufmerksam/<br />
begeistert am<br />
Englischunterricht teil<br />
• bemüht sich, die<br />
Inhalte des U. zu<br />
erfassen und zu<br />
verarbeiten, was ihm<br />
immer öfter/mit Unterstützung<br />
immer<br />
besser gelang<br />
• bereichert den Unterricht<br />
durch<br />
eigene/fantasievolle<br />
Ideen/Materialien<br />
•...<br />
Hören und<br />
Verstehen<br />
• versteht e<strong>in</strong>fache/<br />
komplexere Fragen<br />
und kann sie beantworten<br />
• versteht e<strong>in</strong>fache/<br />
längere Anweis-<br />
ungen und handelt<br />
danach<br />
• erkennt bekannte<br />
Wörter und Sätze<br />
• kann Gegenständen<br />
und<br />
Abbildungen die<br />
richtigen Begriffe<br />
zuordnen<br />
•...<br />
Sprechen<br />
• spricht kurze<br />
Sätze<br />
• beg<strong>in</strong>nt Fragen zu<br />
stellen/ kann kurze<br />
Fragen beantworten<br />
• spricht Reime<br />
mit/s<strong>in</strong>gt Lieder mit<br />
• kann Wörter<br />
und kurze Sätze<br />
nachsprechen<br />
• kann bekannte<br />
sprachliche<br />
Wendungen auf<br />
andere Situationen<br />
übertragen<br />
•...<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
L<br />
Lesen und<br />
Schreiben<br />
• kann zuvor gehörte<br />
Wörter/Sätze<br />
und e<strong>in</strong>fache, kurze<br />
Texte flüssig/<br />
lautgetreu lesen<br />
• kann e<strong>in</strong>fache/<br />
kurze/bekannte<br />
Texte sicher/s<strong>in</strong>nerfassend<br />
lesen<br />
• kann<br />
e<strong>in</strong>ige/geübte/<br />
viele Wörter<br />
sicher/fehlerfrei/<br />
weitgehend<br />
schreiben/<br />
abschreiben<br />
•...<br />
Lebensweise<br />
und Kultur von<br />
Menschen mit<br />
andere Sprache<br />
• zeigt Interesse an<br />
Lebensweise und<br />
Kultur von Menschen<br />
aus englischsprachigen<br />
Ländern<br />
• beg<strong>in</strong>nt die eigene<br />
Lebens- und<br />
Verhaltensweise<br />
mit der fremdartigen<br />
zu vergleichen<br />
• hat Freude, Feste<br />
und Feiern e<strong>in</strong>er<br />
anderen Kultur<br />
kennen zu lernen<br />
•...
5.3.2. Korrektur und Bewertung<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
Für alle Aufgabenformen und –stellungen zur mündlichen und schriftlichen Leistungserhebung gilt selbstverständlich,<br />
dass sie dem Unterricht erwachsen und diesen widerspiegeln, d.h. im Unterricht formal (z.B. E<strong>in</strong>setzübung)<br />
wie <strong>in</strong>haltlich (z.B. Possessivpronomen) gründlich geübt wurden.<br />
Wichtigstes Kriterium der Bewertung ist zunächst die sprachliche Richtigkeit bei der Bearbeitung der Aufgaben<br />
(Wortschatz, Idiomatik, Strukturen, Ausdrucksvermögen).<br />
Vor allem bei offeneren Aufgabenstellungen zu Mediation/Textproduktion können auch <strong>in</strong>haltliche Kriterien<br />
herangezogen werden (<strong>in</strong>haltliche Richtigkeit/Aufgabenerfassung, Vollständigkeit, Schlüssigkeit des Aufbaus etc.).<br />
Die Gewichtung des sprachlichen Bereichs im Verhältnis zum Inhalt ist dabei der Lehrkraft überlassen; im Anfangsunterricht<br />
stehen <strong>in</strong> der Regel jedoch die sprachlichen Aspekte deutlich im Vordergrund.<br />
Korrektur und Bewertung<br />
Leistungserhebungen werden entweder nach Fehlern (Negativkorrektur) oder nach Bewertungse<strong>in</strong>heiten/BE<br />
(Positivkorrektur) korrigiert und bewertet.<br />
Negativkorrektur<br />
Die Fehlerzählung ist die konventionellste Vorgehensweise;<br />
sie ist vor allem bei Aufgaben s<strong>in</strong>nvoll, <strong>in</strong><br />
denen weitgehend identische Schülerlösungen zu<br />
erwarten s<strong>in</strong>d (Diktat, Übersetzung und<br />
E<strong>in</strong>setzübung). In den e<strong>in</strong>zelnen Teilen e<strong>in</strong>er<br />
Leistungserhebung werden zunächst die Fehler<br />
(ganze Fehler/halbe Fehler) erfasst, danach wird<br />
für die Teilaufgabe e<strong>in</strong> Fehlerschritt festgelegt und<br />
entsprechend die Teilnote ermittelt.<br />
Abschließend wird durch Gewichtung der e<strong>in</strong>zelnen<br />
Teilaufgaben die Gesamtnote errechnet.<br />
Beispiel:<br />
1. Dictation (1,5 Fehler/Note)<br />
→ Teilnote x 1<br />
2. Listen<strong>in</strong>g (1 Fehler/Note)<br />
→ Teilnote x 1<br />
3. Grammar (2 Fehler/Note)<br />
→ Teilnote x 2<br />
4. Situation (2 Fehler/Note)<br />
→ Teilnote x 2<br />
Teilungsfaktor = 6<br />
Positivkorrektur<br />
Mischung Positiv- / Negativkorrektur:<br />
Alle Teile e<strong>in</strong>er Schulaufgabe werden mit BE bewertet, denen aber e<strong>in</strong> Fehlerschritt „übergestülpt” ist; das ist vor<br />
allem dann der Fall, wenn pro Fehler 1 BE abgezogen wird.<br />
Beispiel: auf e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>setzübung werden 16 BE vergeben; bei Abzug von 1 BE pro Fehler und e<strong>in</strong>em Schwellenwert<br />
von 50% (Note 4- = 50%) entspricht dies dem 2-Fehlerschritt.<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
Die Bewertung mit BE folgt e<strong>in</strong>em anderen<br />
pädagogisch-psychologischen Pr<strong>in</strong>zip:<br />
nicht Fehlleistungen werden sanktioniert, sondern<br />
positive Ergebnisse belohnt. Sie eignet sich für<br />
E<strong>in</strong>setzübungen, v.a. aber für offenere<br />
Aufgabenstellungen (s.o).<br />
In allen Teilaufgaben gibt es für richtige Antworten<br />
BE. Die erreichten BE aller Teilaufgaben werden<br />
zusammengezählt und nach e<strong>in</strong>em<br />
Bewertungsschlüssel <strong>in</strong> Noten umgerechnet.<br />
Beispiel:<br />
1. Fill <strong>in</strong> the gaps 12 BE<br />
2. Let`s practice 16 BE<br />
3. In English, please 20 BE<br />
(Inhalt: 3 BE/Sprache: 7 BE x 2)<br />
gesamt: 48 BE<br />
48 - 42 BE = Note 1<br />
41,5 - 36 BE = Note 2<br />
35,5 - 30 BE = Note 3<br />
29,5 - 24 BE = Note 4<br />
23,5 - 16 BE = Note 5<br />
15,5 - 0 BE = Note 6<br />
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124<br />
5 Leistungserhebung und Leistungsmessung<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008
6 Zusätzliche Diagnosekriterien und Möglichkeiten der Beratung<br />
6<br />
Zusätzliche Diagnosekriterien und<br />
Möglichkeiten der Beratung<br />
6 Zusätzliche Diagnosekriterien und Möglichkeiten der Beratung....................................................... 126<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
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126<br />
6 Zusätzliche Diagnosekriterien und Möglichkeiten der Beratung<br />
4<br />
6. Zusätzliche Diagnosekriterien<br />
und Möglichkeiten der Beratung<br />
Neben oft nur unzureichend aussagefähigen Noten (ke<strong>in</strong>e Vergleichbarkeit) s<strong>in</strong>d Sozial-, Arbeits- und Lernverhalten<br />
besonders entscheidend, ja unerlässlich für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Laufbahn an der weiterführenden Schule.<br />
Im Grundschul-Lehrplan gefordert<br />
• Fertigkeiten und Techniken, um sich selbst<br />
Informationen zu beschaffen und diese zu<br />
h<strong>in</strong>terfragen<br />
• Selbstständigkeit ( eigene Lösungswege)<br />
• Organisation ( Zeit selbst e<strong>in</strong>teilen, auch bei<br />
Vorbereitung auf Proben)<br />
• Organisation und Präsentation<br />
(genaues Arbeiten, übersichtliche Heftführung)<br />
• Lerneifer und Anstrengungsbereitschaft<br />
(K<strong>in</strong>d geht ganz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tätigkeit auf/ über<br />
das Geforderte h<strong>in</strong>aus, arbeitet planvoll<br />
und konzentriert) > Durchhaltevermögen<br />
• Offenheit, Neugier und Mitarbeit<br />
(setzt sich mit Themen ause<strong>in</strong>ander,<br />
zeigt Freude und Begeisterung, trägt Ideen<br />
zum Unterricht bei, br<strong>in</strong>gt Erfahrungen e<strong>in</strong>)<br />
> Interesse und Motivation<br />
<strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong> Donauwörth 2008<br />
5<br />
Aus gymnasialer Sicht wichtig, denn...<br />
• von Anfang an werden kle<strong>in</strong>e Präsentationen<br />
und Referate erwartet.<br />
• ...Umgang mit Nachschlagewerken, Internet,<br />
Atlas etc. wird schnell selbstständig gefordert.<br />
• ...der Unterricht hat gerade <strong>in</strong> der Unterstufe<br />
e<strong>in</strong>e hohe Progression, so dass eigene Lernwege<br />
oft notwendig s<strong>in</strong>d, um Lernstoff zuhause erneut<br />
zu wiederholen oder zu durchdenken.<br />
• ... die Vielfalt und der Umfang der Lern<strong>in</strong>halte<br />
verlangen e<strong>in</strong>e gute E<strong>in</strong>teilung des Lernpensums,<br />
sowohl für die tägliche Hausaufgabe als auch<br />
für die längerfristige Vorbereitung auf<br />
große Leistungsnachweise.<br />
• Hefte<strong>in</strong>träge s<strong>in</strong>d unerlässliche Grundlage<br />
für die häusliche Nachbereitung und somit<br />
Voraussetzung für die Erledigung der<br />
mündlichen Hausaufgaben.<br />
• ... der schulische Alltag e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des am<br />
Gymnasium verändert sich deutlich. Es muss<br />
mehr Zeit auf schulische Belange verwenden.<br />
Ohne e<strong>in</strong>e grundsätzlich positive E<strong>in</strong>stellung<br />
zum Lernen und Arbeiten, kann es diese<br />
Anstrengung nur mit viel Frustration ertragen.<br />
• Lernen setzt e<strong>in</strong>e natürliche Neugierhaltung<br />
des K<strong>in</strong>des voraus, damit es um unbefangen und<br />
<strong>in</strong>teressiert auf die vielfältigen Themenbereiche<br />
und -<strong>in</strong>halte zugehen kann.
4<br />
Auch gefordert und wichtig s<strong>in</strong>d:<br />
Im Grundschul-Lehrplan gefordert<br />
• Soziale Verantwortung (Regele<strong>in</strong>haltung,<br />
Verlässlichkeit,...)<br />
• Kooperation (Kontakt, Teamfähigkeit)<br />
• Kommunikation (Gesprächsverhalten,<br />
Aufgeschlossenheit)<br />
• Konfliktverhalten (Selbste<strong>in</strong>schätzung,<br />
Konfliktlösung)<br />
6 Zusätzliche Diagnosekriterien und Möglichkeiten der Beratung<br />
Donauwörth 2008 <strong>Kont<strong>in</strong>uität</strong> <strong>statt</strong> <strong>Kluft</strong><br />
5<br />
Aus gymnasialer Sicht wichtig, denn...<br />
• ...<strong>in</strong> der 5. Klasse f<strong>in</strong>den sich die Schüler<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Klasse wieder. Es kann<br />
vorkommen, dass sie ke<strong>in</strong>en der neuen<br />
Mitschüler kennen, so dass sie sich auf<br />
e<strong>in</strong>en neuen Gruppenbildungsprozess<br />
e<strong>in</strong>lassen und neue Beziehungen aufbauen<br />
müssen. Dies verlangt e<strong>in</strong>e breite Palette an<br />
sozialen Fähigkeiten.<br />
Möglichkeiten der Diagnose für den Lehrer (E<strong>in</strong>schätzung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des)<br />
• E<strong>in</strong>schätzbogen (pro Schüler <strong>in</strong> 5 M<strong>in</strong>uten durchgeführt)<br />
z. B. LSL Lehrere<strong>in</strong>schätzlisten für Sozial- und Lernverhalten,<br />
von U. Petermann und F. Petermann, Hogrefe Verlag<br />
• Genaue und systematische Schüler- Beobachtungen<br />
Zusätzliche Absicherungsmöglichkeit (für Eltern und Lehrer)<br />
• Beratungsgespräch mit e<strong>in</strong>em Schulpsychologen oder qualifizierten Beratungslehrer an den Grundschulen<br />
• Beratungsgespräch mit dem für das jeweilige Gymnasium zuständigen Schulpsychologen bei:<br />
- Frustration bei schlechten Noten<br />
- Prüfungsangst<br />
• leistungsbezogene Selbstwahrnehmung (Selbstkompetenz, Leistungsfähigkeit)<br />
Die zuständigen Schulpsychologen s<strong>in</strong>d zu f<strong>in</strong>den unter www.schulberatung.bayern.de oder<br />
über den entsprechenden Aushang an der Schule.<br />
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Donauwörth 2008