chlossgeschichten Schlossgeschichten - Senftenberg
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Das Amtsblatt - 32 -<br />
01/04<br />
<strong>chlossgeschichten</strong><br />
S<strong>chlossgeschichten</strong><br />
In dieser Rubrik stellt das Museum des Landkreises in der Festungsanlage <strong>Senftenberg</strong> im Jahr 2004 aus<br />
Anlass des Stadtjubiläums 725 Jahre <strong>Senftenberg</strong> jeweils ein “Exponat des Monats” vor.<br />
Exponat des Monats Februar: Günther Wendt “Alte Schloßstraße”<br />
1962, Mischtechnik/Hartfaser<br />
Das Gemälde “Alte Schloßstrasse” des <strong>Senftenberg</strong>er Malers und Museumsleiters Günther Wendt aus dem<br />
Jahre 1962 gehört zu der aus über 2000 Exponaten der Malerei, Grafik und Plastik bestehenden Kunstsammlung<br />
Lausitz am <strong>Senftenberg</strong>er Museum. Seit seiner Amtszeit als Museumsleiter von 1952 bis 1971 hat die<br />
bildende Kunst einen festen Platz im Ausstellungsprogramm des Hauses, war Wendt doch selbst studierter<br />
Kunstmaler und als solcher bis zu seinem Tode aktiv.<br />
Neben zahlreichen Gouachen, Gemälden und Aquarellen schuf Wendt eine Reihe baugebundener Werke,<br />
wobei der Sgrafitto-Technik besondere Bedeutung zukam. Erinnert sei hier nur an die Kreuzigungsdarstellung<br />
am Ostchor der Wendischen Kirche, die Szenen zur Bergbaugeschichte am Hauptgebäude der Fachhochschule<br />
Lausitz und die Darstellung des Hans von Polenz anlässlich dessen 500. Todestages 1937 am Turm der heutigen<br />
Galerie am Schloss. Beispielhaft für die Thematik der Wendtschen Bildkunst ist das Gemälde „Alte<br />
Schlossstraße”.<br />
Immer wieder malte er Motive aus seiner Heimatstadt und der Umgebung, aber auch den landschaftlichen<br />
Wandel durch die Braunkohleindustrie. Der Blick vom Eingangstor der Festungsanlage geht in Richtung Stadtzentrum,<br />
so wie er sich bis heute fast unverändert<br />
darbietet. Mit dem Kontrast aus<br />
kalten blau-grauen und warmen ockerbraunen<br />
Tönen erzeugte Wendt die stimmungsvolle<br />
Atmosphäre eines klaren Wintertages.<br />
Trotz großzügiger Pinselführung<br />
verzichtete er nicht auf eine Reihe von<br />
Details bis hin zu den drei Kindern, die<br />
wohl von einem Rodelausflug im Schlosspark<br />
auf dem Weg nach Hause sind.<br />
Bernd Gork