Unsere schöne Gemeinde Quarnbek
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22 NATUR UND UMWELT<br />
Was wächst auf unseren Feldern?<br />
Ebenfalls ein Teil unserer <strong>schöne</strong>n <strong>Gemeinde</strong>:<br />
Getreide- und Ölsaatenanbau in Schleswig Holstein<br />
Ein großer Teil von dem, was unsere <strong>schöne</strong> <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Quarnbek</strong> ausmacht ist Kulturlandschaft, die von den landwirtschaftlichen<br />
Betrieben bewirtschaftet und gepflegt wird.<br />
Neben Grünland (als Weide oder durch Mahd zur Gewinnung<br />
von Silage und Heu), Futterbau (in erster Linie Mais für Futtersilage)<br />
und dem Anbau von Zuckerrüben sind es vor allem<br />
Raps und Getreide, die das Bild der Landschaft prägen.<br />
Schleswig-Holstein, und hier vor allem der Naturraum des<br />
östlichen Hügellands (zu dem auch die Flächen in der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Quarnbek</strong> zählen), gehört zu denjenigen Gebieten,<br />
die weltweit für den Anbau von Getreide und Ölsaaten von<br />
den natürlichen Gegebenheiten am besten geeignet sind. Klima,<br />
Boden und ein über Generationen in der Landwirtschaft<br />
herausgebildetes Know-How der Bewirtschaftung machen<br />
unsere Heimat zu einer Spitzenregion für den Anbau.<br />
Von besonderer Bedeutung für unsere Region sind Raps,<br />
Weizen und Gerste, auf leichteren Böden auch Roggen und<br />
Triticale (eine Kreuzung aus Weizen – lat. Triticum – und<br />
Roggen – lat. Seccale, daher der Name).<br />
Die Ölpflanze Raps ist vielen eher als ein wesentlicher Faktor<br />
für den Tourismus in Schleswig-Holstein bekannt. Alljährlich<br />
im Mai erstrahlen weite Teile des Landes in einem<br />
wundervollen Gelb, zieht der intensive Duft der Rapsblüte<br />
durch das Land und kleidet unsere Heimat in eine typische<br />
und auch von unzähligen Touristen geliebte Tracht. Das es<br />
sich bei dem Kreuzblüter um den Lieferanten eines hochwertigen<br />
und mittlerweile begehrten Speiseöls handelt ist<br />
Wenigen bewusst. Durch moderne Pflanzenzüchtung ist es<br />
im Laufe der Zeit gelungen neue Sorten zu züchten, die die<br />
bei früheren Sorten vorhandenen, bitteren Bestandteile des<br />
Öls (Erucasäure) nicht mehr enthielten. Winterraps wird in<br />
Schleswig-Holstein zu dieser Ernte auf einer Fläche von rund<br />
110.000 ha angebaut; der Ertrag liegt je nach Witterungsbedingungen<br />
während des Wachstums und Nährstoffversorgung<br />
zwischen 3,5 und ca. 4,5 t je ha. Die Verarbeitung der<br />
durch Drusch aus den Schoten gewonnenen kleinen schwarzen<br />
Samen erfolgt in Ölmühlen, z.B. am Kieler Nordhafen, wo<br />
jährlich nach einer gerade durchgeführten Erweiterung rund<br />
160.000 t Raps gepresst werden. Neben dem Öl wird aus den<br />
Pressrückständen – dem sogenannten Rapskuchen oder -expeller<br />
– ein hochwertiger Grundstoff für Mischfuttermittel<br />
gewonnen. Das Öl wird hauptsächlich in der Margarineproduktion<br />
verwendet, erfreut sich in den letzten Jahren aber<br />
auch zunehmender Beliebtheit als Speiseöl. Mit seiner intensiven<br />
Färbung, dem nussigen Geschmack und einem hohen<br />
Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (mehr als in<br />
Olivenöl) wird es gerne für Salate, aber auch zum Backen<br />
und Braten verwendet. Aber auch als nachwachsender Rohstoff<br />
hat Raps eine große Bedeutung. Nach Veresterung (in<br />
Schleswig-Holstein gibt es eine Anlage hierfür in Brunsbüttel)<br />
findet das Öl als Biodiesel (Raps-Methylester) Verwendung.<br />
Spezielle Motoren sind auch in der Lage direk das<br />
Rapsöl zu verbrennen.<br />
Rapsfeld Anfang Juli. Dort wo sich im Mai die gelbe Blütenpracht<br />
befand sind nun die Schoten, die die kleinen, runden Rapssamen<br />
enthalten, aus denen Öl gewonnen wird.<br />
Weizen ist die wichtigste Getreideart in unserer Region und<br />
wird als Winterweizen auf einer Fläche von etwa 210.000 ha<br />
(SH) angebaut. Eigentlich müsste man noch präziser vom<br />
Weichweizen sprechen, der in unseren Breiten als Mahlweizen<br />
für die Gewinnung von Mehl angebaut wird. Hartweizen<br />
ist uns hier oben im Norden aus dem Studium der Nudelverpackung<br />
bekannt. Zur Herstellung der Teigwaren wird der<br />
aus dem Weizen gewonnene Grieß vor allem eingesetzt. Sein<br />
Anbau erfolgt aus klimatischen Gegebenheiten vor allem in<br />
Südeuropa. Unser Weichweizen ist die ertragsstärkste Getreideart<br />
(8,5 bis 10 to je ha). Da in Schleswig-Holstein kaum<br />
Mühlen und im Verhältnis zur Erzeugung auch wenig Verbraucher<br />
vorhanden sind, muss der Großteil des erzeugten<br />
Weizens exportiert werden; ein Teil findet Verwendung in der<br />
Herstellung von Futter. Weizen aus Schleswig-Holstein wird<br />
über den Seeweg (vor allem von Kiel und Hamburg) in die<br />
Mittelmeer-Region, bis hin nach Nordafrika transportiert und<br />
ist dort wegen seiner guten Qualität (Backeigenschaften des<br />
Mehles) geschätzt. Weizen ist auf dem Feld daran zu erkennen,<br />
dass er keine Grannen an der Ähre besitzt.<br />
Weizen