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Weichenstellung für den deutschen Film - FilmFernsehFonds Bayern

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Armin Schmidt (l.) und Manuel Ewald mit Regisseur<br />

John Woo<br />

der Schule begannen beide mit Praktika bei<br />

verschie<strong>den</strong>en Fernsehsendern und Produktionsfirmen.<br />

Schmidt zog zu diesem Zweck<br />

aus seiner niederbayerischen Heimat nach<br />

München, wo Ewald bereits wohnte.<br />

Gemeinsam gründeten sie eine kleine unabhängige<br />

<strong>Film</strong>zeitschrift namens »HomeMade«,<br />

die sie über das Internet vertrieben und<br />

später in »Cinepen<strong>den</strong>t« umbenannten.<br />

Schon da waren sie Verleger, Herausgeber<br />

und Schreiber in Personalunion. Inhalt<br />

waren neben diversen Splatter- und Horrorfilmen<br />

auch zunehmend Indepen<strong>den</strong>t-Werke<br />

und <strong>Film</strong>e aus Asien. Über die Jahre hinweg<br />

fand sich so eine kleine Community zusammen.<br />

Im Biergarten entstand schließlich die<br />

Idee <strong>für</strong> ein asiatisches <strong>Film</strong>fest. Als Partner<br />

konnten die bei<strong>den</strong> die Kinopolis-Gruppe<br />

In Produktion<br />

Der Schindler von Nanking<br />

In <strong>den</strong> 30er Jahren leitet der deutsche<br />

Manager John Rabe die Siemens-Niederlassung<br />

im chinesischen Nanking. In <strong>den</strong> brutalen<br />

Wirren der japanischen Besatzung<br />

gelingt es ihm, über eine Sicherheitszone<br />

über 250.000 Menschen vor <strong>den</strong> Massakern<br />

zu rettern. Aus dem NSDAP-Mitglied Rabe<br />

wird immer mehr ein »Held wider Willen«.<br />

In seinem neuen <strong>Film</strong> John Rabe erzählt Florian<br />

Gallenberger die dramatische Geschichte<br />

eines nahezu vergessenen <strong>deutschen</strong> Hel<strong>den</strong>.<br />

Das Drehbuch zu der internationalen Kopro-<br />

14<br />

gewinnen, und so fand vom 22. - 24. Oktober<br />

2004 im Münchner Mathäser-Kino ein asiatisches<br />

<strong>Film</strong>wochenende statt, auf <strong>den</strong>en die<br />

bei<strong>den</strong> insgesamt 13 <strong>Film</strong>e präsentierten, darunter<br />

Zhang Yimous House of Flying Daggers<br />

und Prachya Pinkaews Ong-Bak, die<br />

mittlerweile Kultstatus erreicht haben.<br />

War das erste Asia <strong>Film</strong>fest noch eine halb private<br />

Veranstaltung <strong>für</strong> die Fans von »Cinepen<strong>den</strong>t«,<br />

waren die bei<strong>den</strong> danach auf <strong>den</strong><br />

Geschmack gekommen und nahmen sich vor,<br />

die Veranstaltung zu vergrößern und ein »richtiges«<br />

<strong>Film</strong>fest auf die Beine zu stellen. Der<br />

zeitaufwändigen Realisierung half, dass Ewald<br />

und Schmidt als freiberufliche Editoren, On Air<br />

Producer sowie Texter bedarfsabhängig arbeiten<br />

und so auf diversen <strong>Film</strong>messen in der ganzen<br />

Welt Ausschau nach <strong>den</strong> neuesten asiatischen<br />

<strong>Film</strong>-Hits halten können.<br />

Die Organisationsaufgaben teilten sich die<br />

bei<strong>den</strong> bisher ganz alleine, wobei Ewald sich<br />

um <strong>den</strong> Bereich Akquise, <strong>Film</strong>einkauf und die<br />

Kontakte zu <strong>den</strong> Verleihern kümmert und<br />

Schmidt <strong>für</strong> das Marketing, die Pressearbeit<br />

und das Sponsoring verantwortlich ist. Erst<br />

seit 2007 haben sie einen dritten Mann mit<br />

ins Boot genommen, der <strong>für</strong> die Buchhaltung<br />

zuständig ist, und seit 2006 arbeiten sie<br />

mit der Agentur Cinemaids zusammen.<br />

Im Oktober 2005 fand in München und<br />

duktion schrieb der Oscar-Preisträger auf<br />

Grundlage von Rabes Tagebüchern, die vor<br />

zehn Jahren wiederentdeckt wur<strong>den</strong>. Noch bis<br />

Februar 2008 realisieren Mischa Hofmann<br />

(Hofmann & Voges), Benjamin Herrmann<br />

(Majestic <strong>Film</strong>) und Jan Mojto (EOS Entertainment)<br />

<strong>den</strong> Historienfilm in Shanghai und an<br />

Originalschauplätzen in Nanking. Partner des<br />

von FFF- und BBF mit insgesamt 1,9 Millionen<br />

Euro unterstützten, über 15 Millionen Euro teuren<br />

<strong>Film</strong>s sind das ZDF, die Pariser Pampa Production<br />

und Huayi Brothers, Peking. Die<br />

Titelrolle spielt Ulrich Tukur, in weiteren Parts<br />

sind Daniel Brühl, Dagmar Manzel und Gott-<br />

V O R G E S T E L L T<br />

Frankfurt das zweite Asia <strong>Film</strong>fest statt, auf<br />

dem unter anderem eine John Woo-Retrospektive<br />

zu sehen war.<br />

2006 kam der Gloria-Palast zum Mathäser hinzu,<br />

dazu einige weitere Veranstaltungen wie eine<br />

Lesung mit Jörg Buttgereit. Highlights wie Ronnie<br />

Yus Fearless, Bong Joon-hos The Host und<br />

Zhang Yimous Riding Alone for Thousands of<br />

Miles feierten neben einer Johnnie To-Retrospektive<br />

ihre Deutschland-Premieren. In einer<br />

verkürzten Fassung fand das Festival auch in<br />

Frankfurt und Bonn statt, ab 2007 (25. Oktober -<br />

1. November) wollen sich Ewald und Schmidt<br />

jedoch ganz auf München als Veranstaltungsort<br />

konzentrieren. Im Mittelpunkt der diesjährigen<br />

Ausgabe wird eine große Kim Ki Duk-Retrospektive<br />

stehen, bei der alle 14 <strong>Film</strong>e des koreanischen<br />

Meisterregisseurs gezeigt wer<strong>den</strong>.<br />

Das Asia <strong>Film</strong>fest (www.asiafilmfest.com) ist<br />

mittlerweile das größte asiatische <strong>Film</strong>festival<br />

Deutschlands und erwartet über 10.000 Besucher.<br />

Für die Zukunft planen Ewald und<br />

Schmidt, das Festival als eine Plattform <strong>für</strong><br />

Asienliebhaber zu präsentieren, bei der nicht<br />

nur alle Facetten des asiatischen Kinos abgedeckt<br />

wer<strong>den</strong>, sondern auch ein vergrößertes<br />

Rahmenprogramm einen tieferen Einblick in<br />

die Kultur Asiens geben soll. Da<strong>für</strong> erhoffen<br />

sich die bei<strong>den</strong> jungen Organisatoren auch<br />

finanzielle Unterstützung der Stadt München.<br />

fried John zu sehen. Die Bildgestaltung verantwortet<br />

Kameramann Jürgen Jürges. Majestic<br />

<strong>Film</strong>verleih plant <strong>den</strong> Kinostart <strong>für</strong> Ende 2008.<br />

Beta Cinema übernimmt <strong>den</strong> Weltvertrieb.<br />

Rückkehr zur Bavaria<br />

Nach 36 Jahren schließt sich <strong>für</strong> Michael<br />

Yorck ein Kreis: 1971 entstand in Geiselgasteig<br />

unter der Regie von Bob Fosse die Musicalverfilmung<br />

Cabaret, in der der britische Schauspieler<br />

neben Liza Minelli, Helmut Griem und<br />

Fritz Wepper zu sehen ist. Der <strong>Film</strong>, <strong>für</strong> <strong>den</strong> auf<br />

der Bavaria das Berlin der frühen dreißiger<br />

Jahre nachgebaut wurde, wurde ein großer<br />

Publikumserfolg und gewann 1972 acht Oscars.<br />

Eine der Trophäen ging dabei an <strong>Film</strong>architekt<br />

<strong>Film</strong> News <strong>Bayern</strong> 5-2007

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