100 Jahre Evangelische Krankenhausseelsorge in Düsseldorf
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<strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Evangelische</strong><strong>Krankenhausseelsorge</strong>Das hätte Mutter nie gewolltEthikberatung im Krankenhaus„Das hätte Mutter nie gewollt“, sagt mir der Sohn, den ichauf der Intensivstation im Marien-Hospital am Bett se<strong>in</strong>erMutter antreffe. Die Ärzte haben sie nach e<strong>in</strong>er Operation<strong>in</strong>s künstliche Koma versetzt. „Sie wollte nie so an Schläucheangeschlossen se<strong>in</strong>, die sie am Leben erhalten, auch wenn siegar nichts mehr davon mitbekommt. Das ist doch ke<strong>in</strong> Lebenmehr. Warum kann man die Geräte nicht e<strong>in</strong>fach ausschalten?“Wir kommen <strong>in</strong>s Gespräch über das Leben der Mutter, überihre Erkrankung und deren Verlauf, über die Prognosen derÄrzte und auch über se<strong>in</strong>e Hilflosigkeit angesichts der nune<strong>in</strong>getretenen Situation, dass er se<strong>in</strong>e Mutter zur Zeit nichtmehr fragen kann, was sie denn selbst gewollt hätte.20E<strong>in</strong>e Patientenverfügung, die Aufschluss darüber gebenkönnte, was sie denn für diese Situation selbst entscheidenwürde, hatte die Mutter nicht ausgefüllt. Sie hatte auchke<strong>in</strong>e Vorsorgevollmacht erteilt, die den Sohn berechtigenwürde mit den behandelnden Ärzten über ihren mutmaßlichenWillen <strong>in</strong>s Gespräch zu kommen.