2 DER BAYERISCHE SCHAFHALTER 6/10
DER BAYERISCHE SCHAFHALTER 6/10 3 INHALTSVERZEICHNIS 11 Zunahmen der Lämmer bis zum 42. Lebenstag - ein Kriterium für die Milchleistung beim Mutterschaf 14 Erkrankungen durch Clostridien bei Schafen und Ziegen 16 Grassilagen - durchwachsen wie das Wetter 18 Schäferkleidung Teil 5 20 Bayerische Zuchtböcke und Information der Bayerischen Herdbuchgesellschaft 22 10 Jahre Verein für Schäfereigeschichte 23 Vortragstagung und Mitgliederversammlung des Vereins für Schäfereigeschichte TITELBILD: Schafherde im Winter in Unterfranken Foto: Christine Schormayer 34. Jahrgang IMPRESSUM Gesamtherstellung: Druckhaus Kastner, Schloßhof 2–6, 85283 Wolnzach Herausgeber: Landesverband Bayerischer Schafhalter e.V., Haydnstraße 11, 80336 München, Telefon 0 89 / 53 62 26, Fax 089/5 43 95 43 Email LV.SchafeBY@t-online.de Erscheinungsfolge: zweimonatlich Bezugspreis: Für Mitglieder des Landesverbandes Bayer. Schafhalter kostenfrei Redaktionsschluss jeweils 15.1. – 15.3. – 15.5. – 15.7. – 15.9. – 15.11. Nachdruck nur mit Genehmigung des Landesverbandes Bayerischer Schafhalter, Haydnstr. 11, 80336 München. Artikel, die mit Namen oder Signet des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Zum Jahreswechsel Seit 17. Juli ist nun die neue Vorstandschaft des Landesverbandes Bay. Schafhalter im Amt und versucht mit großen Anstrengungen auch auf Grundlage Ihrer Vorgänger für die Schafhaltung auf allen Gebieten endlich eine Wende herbeizuführen. Wieder haben aufgrund der äußerst schwierigen Rahmenbedingungen Betriebe und Schafzahlen auch EU-weit erheblich abgenommen. Es fragt sich, wann uns sogenannte Experten auf jeder nur erdenkbaren Ebene mit einem schier unerschöpflichem Bürokratiefanatismus endlich die Talsohle durchschreiten lassen, damit die Schafhaltung sich unter besseren Voraussetzungen um ihre Kernaufgabe, der Landschaftspflege und dem Naturschutz auf ertragsschwachen Standorten, der heimischen Lämmerproduktion und letztlich einer kulturellen und sozialen Tradition widmen darf. Es drängt sich die Frage auf, ob die Schafhaltung aufgrund ihrer Schlichtheit, aus fast nichts etwas zu machen, und wegen ihrer Verwundbarkeit gegenüber Teilen einer intensiven Landwirtschaft es verdient, permanent an Substanz zu verlieren. In einer zunehmenden naturentfremdeten Gesellschaft sind wir auch einem wachsenden Freizeitdruck und idealisierten Tierschutzvorstellungen tagtäglich ausgeliefert. Viele Gespräche auf allen Ebenen zeigen mir zum einen erschreckend wenig Fachwissen um die Belange der Schafhaltung, zum anderen aber auch eine wohltuendende Bereitschaft Einzelner, sich sachlich um die Rettung der Schafhaltung zu bemühen. Die Kernaufgabe des Verbandes wird es sein, diese Kräfte für die Schafhaltung zu bündeln und eine Gegenmauer aufzubauen, bevor die Schafhaltung in eine Hobby- und Museumsschafhaltung zerfällt. Aber schöne Worte haben noch nie viel genützt, deshalb rufe ich auch gerade deshalb und im Bewusstsein um den zu bewundernden Überlebenskampf der Schäfer diese auf, uns nach allen Möglichkeiten zu unterstützen. Ich bitte alle Schafhalter, die noch nicht im Verband sind oder noch nicht ihren vollen Mitgliedsbeitrag zahlen, ihren Beitrag auch für ihre eigene Zukunft zu leisten. Es macht gerade jetzt Sinn für den Verband Bayerischer Schafhalter zusammen mit allen Schafhaltern offensiv für die Zukunft der Schafhaltung zu kämpfen. Dies sind wir vorangegangenen Schäfergenerationen schuldig, die unser Grünland so wie kaum eine andere Gruppe im Sinne einer schutzwürdigen Landschaft geprägt haben. Peter Reuter Vorsitzender Landesverband Bay. Schafhalter Die Erzeugergemeinschaft konnte auch im Jahr 2010 die ihr angedienten Lämmer zu bestmöglichen Preisen vermitteln. Leider ließen die Ausschlachtungsergebnisse bei einem großen Anteil der Weidelämmern zu wünschen übrig. Dies sorgte vermehrt zu Beanstandungen bei den Schlachtbetrieben. Weiter gesunkene Vermittlungszahlen von Lämmern und Schafen, so wie höhere Ausgaben im Geschäftsbereich schmälern den wirtschaftlichen Erfolg der EG. Aber nichts destotrotz steht die EG auf gesunden Füßen und wird weiterhin bestrebt sein, Ihre Lämmer bestmöglichst zu vermarkten. Wir haben uns auch bereit erklärt, das aufgelaufene Defizit 2010 des Erzeugerringes auszugleichen. Ein funktionierender Erzeugerring ist für die EG wichtig, um vor Ort die nötige Beratungsarbeit für die Erzeugung von Qualitätslammfleich gewährleisten zu können. Die EG ist eine Gemeinschaft der Erzeuger und keine Firma. Friedrich Belzner Vorsitzender Erzeugergemeinschaft und stellvertr. Vorsitzender Landesverband Allen, die unsere Arbeit in 2010 mit Rat und Tat unterstützt haben, gilt unser Dank. Ebenso allen Ministerien, Behörden und Verbänden, die Verständnis und Verbundenheit gezeigt und Unterstützung gewährt haben. Wir danken auch den vielen, ehrenamtlich Tätigen in den angeschlossenen Vereinen, den Fachberatern und den Bediens teten des Schafgesundheitsdienstes für ihren nicht immer leichten Einsatz zugunsten der bayerischen Schafhaltung; unserem Dachverband, der VDL für das Wirken auf Bundesebene. Allen genannten und nicht genannten Freunden und Förderern der Schafhaltung in Bayern und vor allen, unseren Mitgliedern wünschen wir alles Gute im Neuen Jahr.