Verbandsnachrichten - ALPINETGHEEP
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- Ziege kommt mit schwierigen Futtergrundlagen<br />
besser zurecht als das<br />
Schaf,<br />
- Unterschiede im Fressverhalten,<br />
- gemischte Herden weltweit,<br />
- Ziege erschließt Futtervorräte wie<br />
Laub, Bäume, usw.,<br />
- Mutter-Kind-Verhalten ausgeprägter<br />
wie beim Schaf – Annahme Lämmer<br />
und Fremdkitze,<br />
- gesellschaftliche Stellung:<br />
Ziege „Kuh“ der Eisenbahner und<br />
armen Leute<br />
Schaf Tier der Könige, Grafen, usw..<br />
In Alt-Württemberg findet man bereits<br />
im 19. Jahrhundert eine Beschreibung zur<br />
allgemeinen Ziegenhaltung. Die Milch<br />
diente der Selbstversorgung der Familie.<br />
Alle Ziegen wurden mit Hand gemolken.<br />
Für die Aufzucht der Kitze wurde nur<br />
wenig wertvolle Milch verwendet und um<br />
Milch zu sparen, schlachtete man die Kitzen<br />
sehr früh. Alle Ziegen waren in sog.<br />
„Ställen“ angebunden. Es gab keine<br />
Anforderungen an die Weidefähigkeit<br />
und mit dem Thema „Zahnstellung“ setzte<br />
man sich noch nicht auseinander bzw.<br />
es gab keine Probleme. Futterknappheit<br />
wurde mit Laubfütterung überbrückt.<br />
Das Ziel der damaligen Ziegenhalter war:<br />
„Trotz knappen Futterangebot viel Milch<br />
melken!“ Die Mutterziegen deckte man<br />
bei einem Gemeindebock (genannt<br />
Fleckenbock).<br />
1840 gab es noch keine Rassebeschreibung.<br />
Die Schwarzwaldziege ist die Altwürttemberger<br />
Ziege.<br />
Der Referent erläutert die geschichtliche<br />
Entwicklung und Beschreibung der Ziegenrassen<br />
in Württemberg, speziell der<br />
Schwarzwaldziege anhand von genauen<br />
Nachforschungen in verschiedenen<br />
Archiven.<br />
Im Jahr 1900 lag die Spitzenleistung in<br />
den MLP-Betrieben bei 1100 bis 1300<br />
Liter Milch in 300 bis 320 Melktagen.<br />
Die Durchschnittsleistung betrug 600 bis<br />
700 Liter.<br />
Die Verbreitung der Ziegenzuchtvereine<br />
in Württemberg ging von Tuttlingen aus.<br />
Die Ziegenhaltung ist in Württemberg ein<br />
Produkt der Industrialisierung, der Notzeiten<br />
und der Realteilung. Dadurch<br />
erlebt sie immer wieder Höhen und Tiefen<br />
bis zum heutigen Tag.<br />
Dr. Jaudas plädiert für die Erhaltung der<br />
alten Ziegenschläge durch Schaffung des<br />
Bewusstseins in der Bevölkerung und<br />
durch Erhaltungszucht. Die Entwicklung,<br />
dass alte Ziegenrassen aussterben, sieht<br />
er in der „alpinen Gefahr“. Einkreuzungen<br />
von Saanenziegen und anderen Ziegenrassen<br />
aus Frankreich, wie es heute in<br />
der modernen Ziegenmilchproduktion<br />
zwecks Leistungssteigerung durchgeführt<br />
wird, werden dieses alte genetische<br />
Material schnell verdrängen.<br />
„Geschichte der Schäfertage im Freilichtmuseum<br />
Beuren“<br />
Zu diesem Thema referierten Steffi Cornelius<br />
und Harald Brändle.<br />
Der Ausgangspunkt war der Wiederaufbau<br />
des alten Schafstalles aus Schlaitdorf<br />
(Kreis Esslingen, erbaut um 1765) im<br />
Jahr 1999 im Museumsgelände. Diese<br />
Schäfertage wurden ab diesem Datum in<br />
jedem Jahr am dritten Wochenende im<br />
April (Start in das Frühjahr) veranstaltet.<br />
2010 besuchten bereits 7.000 Interessenten<br />
dieses Fest. Im Mittelpunkt standen<br />
Aktionen für Wolle, Schafschur, die Vielfalt<br />
der Schafrassen und der Schäfer-<br />
Ordentliche Mitgliederversammlung<br />
Mitgliederstand 16.10.2010:<br />
54 ordentliche und 10 juristische Mitglieder.<br />
Im Rechenschaftsbericht 2009 zeigte der<br />
1. Vorsitzende stichpunktartig die einzelnen<br />
Arbeitsbereiche auf.<br />
Dazu gehört die Information der Mitglieder<br />
über Rundschreiben und die Home -<br />
page; Präsentation des Vereins bei verschiedenen<br />
Veranstaltungen und Ausstellungen<br />
(Dettelbach, Ziemetshausen); Veröffentlichungen<br />
in der Fachpresse, im<br />
Schäfereikalender und die Beantwortung<br />
von vielen Fragen zu unterschiedlichen<br />
Themen der Schäferei.<br />
Die Entwicklungsarbeit zum Aufbau<br />
einer „Bibliothek Schäferei“ im Internet<br />
wird fortgesetzt.<br />
Der Verein für Schäfereigeschichte wäre<br />
dankbar für Photos mit Text, da auf diesem<br />
Gebiet noch Nachholbedarf besteht. Interessant<br />
wäre die Veröffentlichung von historischen<br />
Photos im Bayerischen Schafhalter<br />
und der Deutschen Schafzucht in unregelmäßigen<br />
Abständen. Man könnte dafür<br />
eine entsprechende Rubrik einrichten.<br />
Leider gehören nur ganz wenige Schäfervereine,<br />
Schäfer und Schafhalter dem<br />
Verein an. Gerade dieser Personenkreis<br />
DER BAYERISCHE SCHAFHALTER 6/10<br />
markt. Das Ziel ist, die Geschichte der<br />
Schäferei, den Stand der Schäferei darzustellen<br />
und den Konsumenten auf die Produkte<br />
der heimischen Schafhaltung anzusprechen.<br />
Das Museum ist ein Lernort,<br />
ein Bildungsort, will Spaß und Freude an<br />
den Tieren vermitteln.<br />
Inzwischen haben die Schäfertage<br />
Konkurrenz bekommen, den Schäfermarkt<br />
in Oberboihingen und einen Wollmarkt<br />
in der Nachbarschaft. Dies verlangt<br />
eine Neuausrichtung der Ziele der Schäfertage.<br />
Es geht nun in der Diskussion darum,<br />
geht der Weg schwerpunktmäßig zum<br />
fachlichen Teil (gezielte Rassendemons -<br />
tration, Schäferabend, Schafhaltertreffen,<br />
Schauhüten, usw.) oder das Museum<br />
führt seine Schwerpunkte und pädagogischen<br />
Ziele weiter wie bisher. Die<br />
umfangreichen Auflagen der zuständigen<br />
Veterinärbehörden können den fach -<br />
lichen Teil der Schäfertage immer wieder<br />
erheblich einschränken und Grenzen setzen.<br />
Die Museumsleitung strebt eine Kooperation<br />
mit dem Landesschafzuchtverband<br />
und den regionalen Schäfervereinen an,<br />
um Werbung gezielt für den Verbraucher<br />
zu machen.<br />
Bei allen Überlegungen für die Zukunft<br />
der Schäfertage ist die Zusammensetzung<br />
des Publikums zu berücksichtigen.<br />
Inzwischen hat sich herausgestellt, dass<br />
es überwiegend Familien mit Kindern<br />
und Schafhalter sind. Für 2011 müssen<br />
noch die entsprechenden Entscheidungen<br />
gefällt werden. Der Verein für Schäfereigeschichte<br />
wird es aufmerksam und mit<br />
Interesse verfolgen.<br />
Hans Chifflard<br />
ist für den Verein sehr wichtig! Auf diesem<br />
Gebiet muss noch weiter gearbeitet<br />
und geworben werden.<br />
Die jährliche Vortragstagung bleibt weiterhin<br />
ein fester Bestandteil der Vereinsarbeit<br />
ebenso wie der Wechsel innerhalb<br />
der Bundesländer bzw. der verschiedenen<br />
regionalen Museen.<br />
Im Freistellungsbescheid zur Körperschafts-<br />
und Gewerbesteuer vom<br />
21.07.08 teilt das Finanzamt Regensburg<br />
mit, dass der Mitgliedsbeitrag als Spende<br />
im Einkommensteuerbescheid angegeben<br />
werden kann.