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IPA aktuell - International Police Association

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<strong>IPA</strong> <strong>aktuell</strong> 4 /2011<br />

Seit vielen Jahren bietet die Ruhr-Uni Bochum (RuB) bereits<br />

das deutschsprachige Masterstudium „Kriminologie und<br />

Polizeiwissenschaft“ unter der Leitung von Prof. Dr. iur.<br />

M.A. Thomas Feltes an. Seit 2011 findet nun das erste Mal<br />

der internationale, englischsprachige Masterstudiengang<br />

„Criminology, Governance and <strong>Police</strong> Science“ statt, an<br />

welchem ich mit weiteren 19 Studierenden aus Europa, Afrika,<br />

Asien und Südamerika teilnehme. Ohne die Förderung der<br />

<strong>IPA</strong> hätte ich mich nie für den Studiengang bewerben können,<br />

deshalb möchte ich nun einen ersten Erfahrungsbericht für<br />

andere Interessierte schreiben.<br />

Warum noch mal studieren?<br />

Ich heiße Annika Dreimann und bin 25 Jahre alt. Mein Mann<br />

und ich haben eine Tochter und erwarten das zweite Kind<br />

im Februar nächsten Jahres. Ich bin Polizeikommissarin und<br />

mache Dienst in Bremerhaven. Bei mir war es sowohl der<br />

Wunsch nach Weiterbildung, einem höheren wissenschaftlichen<br />

Abschluss sowie der Möglichkeit, aktiv zu forschen und mich<br />

mit Gleichgesinnten auszutauschen. Das Studium ist international<br />

ausgerichtet. Zu den Lerninhalten zählen nicht nur die Strukturen<br />

internationaler Organe (UN, EU, OSCE). Neben grundlegenden<br />

Themen wie Menschenrechten, Friedensmissionen, Ethik und<br />

Governance wird in einem sechsmonatigen Methodik-Modul die<br />

Datenrecherche und -analyse mit entsprechender Software gelehrt,<br />

z.B. zur Auswertung internationaler Kriegsverbrechen. Dieses<br />

Modul bereitet auch methodisch auf die Masterarbeit vor, indem<br />

soziologische Arbeitsmethoden (qualitative und quantitative<br />

Datenerhebung) gelehrt werden. Neben dem Blick über den<br />

Tellerrand und dem internationalen Austausch mit Mitstudierenden<br />

aus verschiedenen Sektionen bietet der Abschluss auch berufliche<br />

Perspektiven bei internationalen Organisationen wie z.B. der UN,<br />

OSCE oder EUROPOL.<br />

Studium und Beruf?<br />

Der 2jährige Studiengang ist als Fernstudium konzipiert und<br />

schließt mit dem Titel „Master of Criminology, Governance<br />

and <strong>Police</strong> Science“ ab. In den zwei Jahren werden acht<br />

Module bearbeitet sowie eine Masterarbeit angefertigt. Eine<br />

durchschnittliche Arbeitsbelastung von 15 Wochenstunden ist<br />

hierbei realistisch. Jeder Student erhält einen persönlichen Zugang<br />

zur Lernplattform Blackboard, in welcher er sich zu jeder Zeit<br />

Mit der <strong>IPA</strong><br />

zum Master<br />

anmelden und Lerninhalte in Form von Online-Vorlesungen, PDFs<br />

oder Videos ansehen kann. Hierüber hinaus können Studierende<br />

und Dozenten ständig über das Diskussionsforum, per Chat oder<br />

Email kontaktiert werden. Hierdurch ist eine freie Zeiteinteilung<br />

möglich und auch notwendig. Wann man lernt ist egal – man sollte<br />

nur schnell seinen Rhythmus finden, um nicht den Anschluss zu<br />

verlieren.<br />

Gibt es auch Prüfungen?<br />

Wie an jeder Uni gibt es auch hier Prüfungen. Regelmäßig müssen<br />

Aufsätze, Foren- oder Blogeinträge eingereicht werden, manche<br />

Module sehen auch Multiple-Choice-Tests als Abschlussprüfung<br />

vor. Die Ergebnisse der Modulnoten sowie die Masterarbeit bilden<br />

dann später die Abschlussnote.<br />

Fazit<br />

Ob und wann jemand noch einmal studieren möchte, muss jeder für<br />

sich selbst entscheiden. Ich arbeite sehr gerne wissenschaftlich und<br />

nach meiner Elternzeit brauchte ich eine neue Herausforderung.<br />

Ich würde mich jederzeit wieder für das Studium entscheiden, da<br />

es maßgeblich dazu beiträgt, verschiedene Zukunftsperspektiven<br />

zu entwickeln und internationale Kontakte zu knüpfen. Wer<br />

über eine Bewerbung nachdenkt, sollte vor allem jedoch seine<br />

Englischkenntnisse ehrlich einschätzen. Der Arbeitsaufwand ist<br />

nach reiner Studienzeit für Muttersprachler bemessen. Mehrzeiten,<br />

die aufgrund von mangelndem Sprachverständnis entstehen,<br />

werden nicht berücksichtigt. Nicht nur wissenschaftliche<br />

Texte sind anspruchsvoll und beinhalten Fachvokabular - auch<br />

Dozenten aus aller Welt unterrichten mit Dialekten und Akzenten,<br />

die für manche vielleicht schwer zu verstehen sind. Leider<br />

habe ich es bereits erlebt,<br />

dass ein Mitstudent an der<br />

Sprachbarriere gescheitert<br />

ist und aus dem Studiengang<br />

ausscheiden musste und diese<br />

Enttäuschung sollte jeder<br />

vermeiden.<br />

Interessierte finden auf der<br />

Website www.macrimgov.<br />

eu alle notwendigen Informationen<br />

zur Bewerbung.<br />

Bei Fragen könnt ihr euch<br />

auch gerne an mich wenden.<br />

Annika Dreimann<br />

PKin/Diplomverwaltungswirtin (FH)<br />

anni-chan@arcor.de<br />

www.ipa-deutschland.de

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