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20 Eigentümerjournal | April 2011<br />
V o n F a l l z u F a l l<br />
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Pachtzinsminderung<br />
wegen Feuchtigkeitsschäden<br />
Als in Gaststättenräumen erhebliche<br />
Feuchtigkeitsschäden auftraten,<br />
ergab sich eine erhebliche<br />
Nutzungsbeeinträchtigung für<br />
den Pächter. Es kam sogar zur<br />
Bildung von Schimmelpilz. In<br />
diesem Zusammenhang kam es<br />
nicht darauf an, ob die Gäste alle<br />
Durchfeuchtungen wahrnehmen<br />
konnten. Es reichte aus, dass die<br />
Gesundheit des Pächters und des<br />
Personals durch die Mangelfolgen<br />
beeinträchtigt wurden. Es kam<br />
allein darauf an, wie der Wert der<br />
Gaststätte mit den festgestellten<br />
Mängeln im Verhältnis zu einer<br />
Gaststätte ohne diese Mängel zu<br />
bestimmen war.<br />
Nach dem Beschluß des Oberlandesgerichts<br />
Düsseldorf vom<br />
24.7.2009 – I 24 U 6/09 – war der<br />
Pächter berechtigt, den Pachtzins<br />
um 50% zu mindern. Für die Bemessung<br />
des Grades der Gebrauchsbeeinträchtigung<br />
durch<br />
die Feuchtigkeitseinwirkungen in<br />
einer Gaststätte kommt es<br />
weniger darauf an, ob ein festgestellter<br />
Schimmelpilzbefall aus<br />
objektiver Sicht bereits gesundheitsgefährlich<br />
ist. Maßgeblich ist<br />
Zweifamilienhaus-Kündigung bei<br />
Arbeitszimmer im Keller?<br />
von RA Frank Pfeifer, Düsseldorf<br />
Der Bundesgerichtshof hat am<br />
17.11.2010 die Frage entschieden,<br />
ob die erleichterte Zweifamilienhaus-Kündigung<br />
auch dann mög -<br />
lich ist, wenn, im Keller liegende<br />
Räume vom Vermieter als Be -<br />
suchs zimmer usw. genutzt wer -<br />
den.<br />
Was ist die Zweifamilienhaus -<br />
kündigung?<br />
Der Vermieter kann im selbstbe -<br />
wohnten wirklichen Zweifamilienhaus<br />
dem Mieter auch ohne be -<br />
rechtigtes Interesse kündigen,<br />
§ 573a BGB. Sobald neben dem<br />
Vermieter zwei Mietparteien im<br />
Haus wohnen, scheidet diese Son -<br />
derkündigung nach § 573a BGB<br />
aus. Als Ausgleich für die erleich -<br />
terte Kündigung verlängert sich<br />
die Kündigungsfrist um drei Mo -<br />
nate. Um Verwechselungen mit<br />
dem steuerrechtlichen<br />
Begriff<br />
des “unechten<br />
Zweifamilien-<br />
vielmehr, welcher Eindruck sich<br />
beim Publikum einstellt. Dieses<br />
stellt in aller Regel und zu Recht<br />
an die hygienischen Standards<br />
einer Gaststätte hohe Anforderungen.<br />
Die Gebrauchstauglichkeit<br />
einer Gaststätte ist deshalb<br />
in hohem Maße beeinträchtigt,<br />
wenn ein Sachverständiger<br />
für die Kegelbahn festgestellt<br />
hat, ein typischer Geruch<br />
ist vorhanden, der auf eine<br />
Schimmelbelastung hinweist.<br />
RA Dr. Otto<br />
hauses“ zu vermeiden, sollte man<br />
nicht vom echten Zweifamilienhaus<br />
sprechen.<br />
Der Sachverhalt: Der Mieter zog<br />
2004 in die Obergeschosswoh -<br />
nung. Zu der Zeit war die Par -<br />
terrewohnung vermietet, ebenso<br />
ein Kellerraum mit Bad und<br />
Küchenzeile. Seit der Vermieter<br />
2006 das Haus kaufte, lebt er in<br />
der Erdgeschosswohnung und<br />
nutzt den Kellerraum als Besuchs-<br />
, Arbeits- und Bügelzimmer. Der<br />
Vermieter kündigt gemäß § 573a<br />
Abs. 1 BGB; nach erfolgloser Räu -<br />
mungsklage und abgewiesener<br />
Berufung geht er in Revision, die<br />
jedoch scheitert. Nachfolgend der<br />
amtliche Urteils-Leitsatz des BGH:<br />
„Ein Wohnhaus, in dem sich<br />
neben je einer Wohnung im<br />
Erd- und im Obergeschoss<br />
auch selbständig als Wohnung<br />
nutzbare Räume im Keller be -<br />
finden, ist auch dann kein "Gebäude<br />
mit nicht mehr als zwei<br />
Wohnungen" im Sinne des