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§573a Abs. 1 BGB, wenn der<br />

Vermieter neben der Erdge -<br />

schosswohnung auch diese<br />

Kellerräume u.a. als Arbeitszimmer<br />

nutzt.“<br />

BGH, Urteil v.17. 11.2010 - VIII<br />

ZR 90/10, in: Grundeigentum<br />

2011, S. 50 = Mietrecht kompakt<br />

2011, 24.<br />

Die Begründung des Urteils: Die<br />

abstrakte Gedankenführung der<br />

Bundesrichter bedarf jedoch der<br />

näheren Erläuterung.<br />

Während das Landgericht die<br />

Kündigung für rechtsmissbräuch -<br />

lich hält, weil der Mieter Vertrau -<br />

ensschutz genieße, hält der BGH<br />

die Kündigung für unwirksam.<br />

Denn die Voraussetzungen des<br />

§ 573a Abs. 1 BGB waren zu kei -<br />

ner Zeit erfüllt. Seit 2004 befan -<br />

den sich nämlich unverändert drei<br />

Wohnungen im Hause.<br />

Maßgeblich sei Verkehrsanschauung.<br />

Diese verstehe unter einer<br />

Wohnung einen selbständigen,<br />

räumlich und wirtschaftlich abgegrenzter<br />

Bereich, der eine eigenständige<br />

Haushaltsführung ermögliche.<br />

Dies treffe auf die Räu -<br />

me im Keller zu. Denn neben<br />

einem 42m² großen Wohn-/Schlaf -<br />

raum gebe es eine Küchenzeile<br />

und ein Tageslichtbad mit Toilette.<br />

Die damit gegebene Anzahl von<br />

drei Wohnungen im Hause habe<br />

22 Eigentümerjournal | April 2011<br />

V o n F a l l z u F a l l<br />

sich nicht dadurch geändert, dass<br />

der Vermieter die genannten Kellerräume<br />

in ihren Wohnbereich integriert<br />

habe. Diese Ingebrauchnahme<br />

habe die Zahl der Woh -<br />

nungen nicht reduziert.<br />

Weil das Haus also nicht zwei,<br />

son dern drei Wohnungen habe,<br />

ent falle die Möglichkeit der erleichterten<br />

Zweifamilienhaus kün -<br />

digung.<br />

Drei Tipps für die Zweifamilienhauskündigung:<br />

Sicherheitshalber sollte man alles,<br />

was irgendwie an vernünftigen<br />

Kündigungsgründen in Betracht<br />

kommt, mit folgenden Worten in<br />

das Kündigungsschreiben aufgenommen<br />

werden: „Vorsorglich<br />

teile ich mit, dass ich mich aus<br />

folgen den Gründen zur Kündi -<br />

gung veranlasst sehe:...“. Das<br />

kön nen auch – vernünftige –<br />

Gründe sein, die nicht im Ge setz<br />

stehen. Solche Gründe können<br />

u.a. dann zum Tragen kommen,<br />

wenn z.B. vom Gericht die Zwei -<br />

familienhaus kündigung in eine<br />

ordentliche Kündigung nach § 573<br />

BGB umgedeutet wird bzw. dann,<br />

wenn der Mieter Widerspruch<br />

nach § 574 BGB einlegt.<br />

Und ohnehin sollte, sofern Gründe<br />

nach § 573 Abs. 2 BGB vorlie gen,<br />

hilfsweise noch eine ordentliche<br />

Kündigung erklärt<br />

werden.<br />

Es empfiehlt es<br />

sich sodann in<br />

jedem Fall, und<br />

zwar im In ter -<br />

esse des Vermieters,<br />

wegen<br />

§ 574b Abs. 2<br />

Satz 2 BGB in<br />

das Kün di -<br />

gungsschreiben<br />

den Hinweis<br />

auf den Kün di -<br />

gungswi der -<br />

spruch nach<br />

§ 568 Abs. 2<br />

BGB aufzu -<br />

nehmen. Denn im Zeitpunkt des<br />

dort genannten „ersten Ter mins“<br />

hat der Mie ter im Zweifel bessere<br />

Chancen als zwei Monate vor<br />

Ende der Kündigungsfrist, zumal<br />

er im ersten Termin meist anwaltlich<br />

beraten ist.<br />

Tunlich ist es auch, vom Mieter für<br />

den Fall der Widerspruchsein -<br />

legung zu verlangen, dass er zusammen<br />

mit dem Widerspruch<br />

auch zugleich die Gründe des<br />

Widerspruchs mitteile; § 574b Abs.<br />

1 S. 2 BGB.<br />

Haftung für Fenster mit<br />

Konstruktionsfehler<br />

Als sich ein in Kippstellung<br />

befindlicher Fensterflügel in<br />

einem vermieteten Büroraum aus<br />

dem Rahmen löste, traf er einen<br />

dort setzenden Mitarbeiter des<br />

Mieters auf den Hinterkopf und<br />

verletzte ihn erheblich. Er erlitt<br />

dadurch eine Schädelprellung<br />

bzw. ein Schädel-Hirntrauma<br />

sowie eine Peitschenschlagverletzung<br />

der HWS und eine Tinituserkrankung.<br />

Der Geschädigte verlangte<br />

deshalb vom Vermieter<br />

Schadensersatz. Es kam eine<br />

Garantiehaftung des Vermieters in<br />

Frage.<br />

Die Fenster in den vermieteten<br />

Büroräumen waren mit einem<br />

Konstruktionsfehler behaftet, der<br />

eine Abweichung der Istbeschaffenheit<br />

von der vertraglich<br />

vorgesehenen Sollbeschaffenheit<br />

und damit einen Fehler der<br />

Mietsache begründete. Indem der<br />

Beschlagbolzen des Fensterflügels<br />

durch einen Konstruktionsfehler<br />

nicht hinreichend gegen ein<br />

Herausdrehen gesichert war, war<br />

diese Sollbeschaffenheit nicht<br />

sichergestellt. Weil sich der Fehler<br />

des Beschlagbolzens auf die<br />

Belüftung des Büroraums und somit<br />

auf den konkreten Mietgebrauch<br />

auswirkte, begründete<br />

er einen Mangel des Mietobjekts<br />

im Sinne des Mietrechts.

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