Heft 46 lesen und PDF-Download hier - GMIT
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GEOAKTIV – WIRTSCHAFT, BERUF, FORSCHUNG UND LEHRE<br />
Kohlevorkommen begehrt<br />
hjw. Angesichts von steigenden Preisen <strong>und</strong><br />
einem Quasimonopol im Eisenerzgeschäft versuchen<br />
immer mehr Stahlkonzerne, sich ihre<br />
Kohlevorräte zu sichern. Der größte Stahlkonzern<br />
der Welt, Arcelor-Mittal aus Indien, bietet<br />
gemeinsam mit der amerikanischen Peabody<br />
Energy Corp. umgerechnet 3,53 Mrd. € für den<br />
australischen Kohlekonzern MacArthur Coal aus<br />
Brisbane. Es ist die zweitgrößte Übernahme im<br />
Kohlebergbau des Jahres 2011, nachdem die<br />
amerikanische Firma Alpha Natural Resources<br />
im Juni 2011 angekündigt hatte, den heimischen<br />
Konkurrenten Massey Energy für 7,1 Mrd. US-$<br />
übernehmen zu wollen, so die Frankfurter Allgemeine<br />
Zeitung in einem Beitrag vom 31. August<br />
2011. Nach einer Erhöhung des Angebotes<br />
stimmte der Verwaltungsrat vom MacArthur der<br />
Übernahme zu. Arcelor-Mittal hält bereits 16 %<br />
am australischen Kohleförderer. Weitere Großaktionäre<br />
kommen aus China <strong>und</strong> Südkorea,<br />
denen ebenfalls Interesse an einer Gesamtübernahme<br />
nachgesagt wird. MacArthur ist der<br />
größte Hersteller pulverisierter Kokskohle, die<br />
in der Stahlindustrie als relativ kostengünstige<br />
Einblaskohle genutzt wird.<br />
Im August 2011 boten der australisch-britische<br />
Bergbaukonzern Rio Tinto <strong>und</strong> die japanische<br />
Mitsubishi Corp. gemeinsam für einen 14%igen<br />
Anteil an Coal & Allied Industrie, der mit 10,8<br />
Mrd. australische Dollars (AUD) bewertet wird.<br />
Im Jahre 2011 ist es bisher zu ca. 50 Übernahmen<br />
im Kohlebergbau gekommen im Gesamtwert von<br />
geschätzten 20 Mrd. US-$. Behalten die Prognosen<br />
ihre Gültigkeit, wird der Stahlausstoß in den<br />
Jahren 2011 <strong>und</strong> 2012 jeweils um 6 % zulegen.<br />
TU Clausthal wieder mit vollem Geo-Studienprogramm: neuer<br />
B. Sc. Rohstoff-Geowissenschaften<br />
Auch die TU Clausthal trägt dem derzeitigen<br />
Trend der großen weltweiten Nachfrage nach<br />
Rohstoffen <strong>und</strong> entsprechend ausgebildeten<br />
Fachleuten Rechnung: Sie führt zum Wintersemester<br />
2011/12 den Bachelor-Studiengang<br />
„Rohstoff-Geowissenschaften“ neu ein. Die<br />
traditionsreiche ehemalige Bergakademie hatte<br />
nach drastischen Haushaltskürzungen im Jahr<br />
2003 durch die niedersächsische Landesregierung<br />
die Diplom-Studiengänge „Geologie“ <strong>und</strong><br />
„Geophysik“ auslaufen lassen. Die (Wieder-)<br />
Entdeckung der Themenfelder Energie, Rohstoffe<br />
<strong>und</strong> Umwelt für sich hatte die Hochschule von<br />
der Mitte des letzten Jahrzehnts an dann aber<br />
zum teilweisen Umdenken gebracht, auch motiviert<br />
durch den Bologna-Prozess, der in Gestalt<br />
der neuen gestuften Studiengangsstruktur aus<br />
Bachelor- <strong>und</strong> Master-Studium gerade für eine<br />
kleine Hochschule interessante flexible Perspektiven<br />
bietet. So war schon zum Studienjahr<br />
2009/10 ein Master-Studiengang „Rohstoff-<br />
Geowissenschaften“ bewilligt worden, der<br />
inzwischen erfolgreich angelaufen ist.<br />
Der neue dreijährige/sechssemestrige Bachelor<br />
of Science „Rohstoff-Geowissenschaften“ folgt<br />
der traditionellen anwendungsorientierten<br />
Ausrichtung der Clausthaler Geostudiengänge.<br />
Er kombiniert eine f<strong>und</strong>ierte geowissenschaftliche<br />
Gr<strong>und</strong>ausbildung inkl. hohen<br />
Geländeanteils mit Lehrveranstaltungen,<br />
die schon auf die industrielle Berufspraxis in<br />
den verschiedenen Rohstoffsektoren ausgerichtet<br />
sind. Diese umfassen die Aufsuchung,<br />
Exploration, Gewinnung <strong>und</strong> Aufbereitung, eine<br />
intensive praktische Laborausbildung sowie die<br />
Erforschung der Bildung von Lagerstätten <strong>und</strong><br />
ihrer regionalen Verbreitung sowie die Untersuchung<br />
von recyclingfähigen Materialien zur<br />
Rückgewinnung wertvoller Metalle.<br />
Zu den Modulen gehören außer den obligatorischen<br />
Fächern Mathematik, Physik <strong>und</strong> Chemie<br />
sowie den gr<strong>und</strong>legenden Geowissenschaften in<br />
18 <strong>GMIT</strong> · NR. <strong>46</strong> · DEZEMBER 2011