LWL Ist der LWL mit von der Partie, gewinnt Westfalen-Lippe.

ter führte er den berühmten „Hellkopf“ als Markenkennung ein und erwies sich damit auch
auf dem Feld des Marketing als einer der Pioniere modernen Wirtschaftens. Die Oetker-
Produkte standen fortan so hoch im Kurs, dass 1900 eine neue Fabrik in Bielefeld gegründet
wurde und 8 Jahre später in Baden bei Wien der erste ausländische Standort zu vermelden
war. In den 1920er Jahren entstanden weitere Tochterfirmen in Frankreich, Polen, Belgien,
Dänemark und Italien. Am Ende jenes Jahrzehnts warb Dr. Oetker bereits mit 20minütigen
Filmen im Kino, außerdem forcierten Informationsmobile, Filmvorführungen und Vortragsveranstaltungen
das Geschäft. In Zeiten des Krieges machte das Unternehmen sich daran,
seine Rezepte dem allgemeinen Zustand der Knappheit anzupassen und erwies sich als ideenreicher
Hilfesteller zur Linderung der Not. Nach dem Krieg führte Rudolf-August Oetker, der
Enkel des Firmengründers, das Unternehmen weiter zum internationalen Erfolg. Während der
Wirtschaftswunderzeit entstanden international 15 eigene Betriebe und Vertriebsgesellschaften.
In den 1960er Jahren wurde eine Versuchsküche als Marketingidee berühmt, außerdem
produzierte Oetker erstmals Eiskrem und eröffnete in Ettlingen eine Eiskremfabrik. Mit dem
Erscheinen von Eisschränken und Kühltruhen gab es wieder einen Grund, bewährten Ideenreichtum
und Innovationspotenzial zu aktivieren – 1970 erschien die erste Tiefkühlpizza auf
dem Markt. In den 1980er Jahren, August Oetker, Sohn von Rudolf- August Oetker, war inzwischen
als persönlich haftender Gesellschafter in das Unternehmen eingetreten, sind verschiedene
Hersteller zur Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG zusammengeschlossen worden.
Die Inhaberfamilie stellt sich ihrer Verantwortung nicht nur im Unternehmen, sondern auch
gegenüber der Gesellschaft. Umweltorientierte Unternehmensführung, die erfolgreiche Erprobung
von Arbeitszeitmodellen sowie soziales und kulturelles Engagement kennzeichnen
die Einstellung gegenüber Mitarbeitern und der Gesellschaft.
Beispielhaft sei die Einführung des Umweltmanagementsystems 1993 genannt, mit dem Umweltschutz
als ein Aspekt in die unternehmerischen Tätigkeiten integriert wurde. Einzelne
Werke und Bereiche unterliegen hinsichtlich ihrer umweltbelastenden Rolle der ständigen
Überwachung.
Gütersloh
Wie für den ganzen ostwestfälischen Raum aufgrund der geographischen Zentrallage typisch lebte das
damalige Heidedorf im Mittelalter u.a. entsprechend lange vom Fuhrgewerbe
Der archäologische Fund des „Pavenstädter Riesenbechers“ von 1951 verweist allerdings auf eine
Besiedlung noch vor dieser Zeit etwa 1500 v. Chr.
Die jüngere Geschichte führt in das Jahr 1184, als das Dorf in einer Urkunde des Bischofs von Osnabrück
erstmals erwähnt wird. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die junge Stadt (seit
1825) zu einem bedeutenden und florierenden Wirtschaftsstandort. Besonders herausragende Entwicklungen
nahmen das Medienunternehmen Bertelsmann, das von Carl Bertelsmann durch die Eröffnung
einer der ersten Steindruckereien Westfalens im Jahr 1824 aus der Taufe gehoben wurde, und
die Firma Miele, die auf Carl Miele zurückgeht, der im Jahr 1899 eine Zentrifugen- und Haushaltsgerätefabrik
ansiedelte.
Knapp 100.000 Einwohner leben in der Hauptstadt eines der flächenmäßig größten Kreisgebiete.
Seit 1973 Kreisstadt, spielt Gütersloh wirtschaftlich, kulturell und bürokratisch für
330.000 Einwohner des Kreises eine erhebliche Rolle. Die Stadt bietet neben städtischer Atmosphäre
auch genügend Raum für nachbarschaftliches Zusammenleben nach ländlichem
Muster. Attraktiv ist die zentral an den wichtigen Ost-West- und Nord-Süd-Verkehrsachsen
gelegene Stadt insbesondere auch für all diejenigen, die von günstigen Anbindungen und kurzen
Wegen profitieren möchten.
Mehr als 5.000 Unternehmen verteilen sich auf viele Branchen und bezeichnend für einen
Großteil von ihnen ist, dass sie als Familienunternehmen einheimische Wurzeln haben und
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